Geschäftsbericht 2020 - www.aok.de/bayern

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Geschäftsbericht 2020 - www.aok.de/bayern
Geschäftsbericht 2020
www.aok.de/bayern
Geschäftsbericht 2020 - www.aok.de/bayern
ILLUSTRATIONEN
Die neue Markenbotschaft der AOK Bayern lautet: Gesundheit
nehmen wir persönlich. Wir begleiten Menschen in allen Lebens-
lagen und geben ihnen die Versorgung, die sie benötigen. Ganz
persönlich und individuell. Wir zeigen genau diese Menschen.
Menschen wie wie Sie und mich. Mit ganz individuellen Bedürf-
nissen. Und vor allem: mit einer Haltung. Die Illustrationen dieses
Geschäftsberichts zeigen aktuelle Kampagnenmotive. Die Mar-
kenbotschaft wird mit Porträts anschaulich gemacht. Nah dran.
Aus dem Leben.
Geschäftsbericht 2020 - www.aok.de/bayern
INHALT
Gesundheit nehmen wir persönlich ....................                        4

Vorteile der Digitalisierung .................................               7

Zukunftsfähige Versorgungsformen ...................                         8

Verlässliche Informationen für bayerische
Betriebe ................................................................   11

Die Gesundheitsförderung von morgen .............                           13

Pflege weitergedacht ...........................................            14

Aus- und Fortbildung verstärkt ...........................                  19

Patientenrechte wahren ......................................               21

Leistungsstärke in Zahlen ....................................              22

Impressum ............................................................      26

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Geschäftsbericht 2020 - www.aok.de/bayern
Gesundheit nehmen wir persönlich

MEHR FREIRÄUME FÜR STARKE
GESUNDHEITSPARTNER
Über 15,2 Milliarden Euro in der Krankenversicherung und
mehr als 2,6 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung hat
die AOK Bayern 2020 als Leistungsausgaben direkt in die
Gesundheit ihrer Versicherten investiert. Der Anstieg der
Leistungsausgaben in der Krankenversicherung lag gegen-
über 2019 bei 1,9 Prozent, in der Pflegeversicherung bei
rund 8,9 Prozent. Der großen und starken Gemeinschaft des
Marktführers in Bayern und der zugleich viertgrößten Kran-
kenkasse Deutschlands vertrauten im Berichtsjahr mehr als
4,5 Millionen Versicherte. Keine andere Krankenkasse ist mit
Geschäftsstellen im Freistaat flächendeckend so präsent wie
die AOK Bayern.
                                                                 Frank Firsching                     Ivor Parvanov
                                                                 Vorsitzender des Verwaltungsrates   Vorsitzender des Verwaltungsrates
Unabhängig von der individuellen finanziellen Leistungs-         Gruppe der Versicherten             Gruppe der Arbeitgeber
fähigkeit erhält jeder erkrankte Versicherte die medizinische
Versorgung, die zu seiner Genesung notwendig ist. Damit
dies für alle so bleibt, brauchen wir verlässliche politische
Rahmenbedingungen für einen solidarischen und qualitäts-
orientierten Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversi-
cherung. Dazu gehört die Weiterentwicklung des morbidi-          allen Fragen der Gesundheitsversorgung und Pflege. Beson-
tätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA). Durch     ders profitiert von der Nähe der AOK haben in dieser heraus-
die Aufnahme geeigneter Stellgrößen auf Versichertenebene        fordernden Zeit auch die über 280.000 Arbeitgeberkunden.
muss ein wirksamer Schutzschirm für die besonders vulne-         Dies betraf vor allem die Information und Beratung zu allen
rablen Versichertengruppen in der GKV gespannt werden –          pandemiebedingten Sonderregelungen in der Sozialversiche-
dies ist unser Anspruch an die Politik. Als Parameter geeignet   rung und auch die unbürokratische Stundung von Beiträgen.
sind hierfür unter anderem die Wiederaufnahme des Status
„Erwerbsminderungsrente“ sowie weitere sozioökomische            Wir sind davon überzeugt, dass Gesundheitsversorgung vor
Merkmale. Essenzielle Voraussetzung einer stabilen und           Ort erfolgt. Deshalb setzen wir ganz bewusst auf Nähe. Dies
solidarischen GKV ist zudem die Anerkennung der gesetzlich       haben wir in unserem Unternehmensleitbild festgelegt. Vor
verbrieften Haushaltsautonomie der von den Sozialpartnern        Ort muss auch die Entwicklung innovativer Versorgungsmo-
getragenen sozialen Selbstverwaltung. Der Griff in die Rück-     delle ansetzen. Es werden am Ende die regionalen Netzwerke
lagen der Krankenkassen darf sich nicht wiederholen.             sein, die gerade in ländlichen Regionen die Gesundheits-
                                                                 versorgung sicherstellen werden. Die starken Gesundheits-
Mit ihren Gesundheitspartnern war die AOK Bayern für ihre        partner in den Ländern brauchen deshalb nicht zusätzliche
Versicherten auch im Pandemiejahr 2020 ein stabiler Anker in     zentralistische Vorgaben, sondern mehr gestalterische Freiräume.

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Gesundheit nehmen wir persönlich

CHANCEN NUTZEN
Im Jahr 2020 war die Corona-Pandemie auch für die AOK Bay-
ern eine der großen Herausforderungen. Herausforderungen
bergen jedoch auch Chancen. So war und ist die Pandemie ein
Treiber der Digitalisierung. Digitale Lösungen sind eine große
Chance, die pflegerische und medizinische Versorgung sowie
die Gesundheitsförderung zu den Menschen zu bringen und
innovative Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Beispiels-
weise erreichten wir mit unseren digitalen Präventionsangebo-
ten sehr viele junge Menschen, deren Fitnessstudios aufgrund
der Lockdowns geschlossen waren. Unsere Versicherten konn-
ten so trotzdem auf professionelle Anleitungen zugreifen.
Digital unterstützte die AOK Bayern auch besonders be-
troffene gesellschaftliche Gruppen – Schulkinder sowie de-       Dr. Irmgard Stippler           Stephan Abele
                                                                 Vorsitzende des Vorstandes     Stellvertretender Vorsitzender des
mente Pflegeheimbewohner. Pflegende An- und Zugehörige                                          Vorstandes
unterstützten wir mit Online-Pflegekursen. Den erheblichen
Informationsbedarf rund um die Sozialversicherung mit Pan-
demieregelungen deckte die AOK Bayern auch mit Online-
Seminaren und dem neuen Podcast-Format „AOK im Ohr“.
Tausendfach wurden diese ständig aktualisierten Informatio-
nen gestreamt.                                                   Klar ist: Digitale Versorgungsnetze, digitaler Service, Apps
                                                                 und ähnliche Angebote ersetzen nicht die analoge Gesund-
Ein großes Projekt im Jahr 2020 war die elektronische            heitsversorgung und Gesundheitsförderung, sondern stärken
Patientenakte (ePA), die zum 1. Januar 2021 wie geplant          und entlasten diese. Wir sind im Pandemiejahr 2020 also
erfolgreich eingeführt werden konnte. Nun muss diese in der      auch zusammengerückt mit den Gesundheitspartnern, haben
Regelversorgung von allen beteiligten Akteuren mit Leben         gemeinsam pragmatisch nach guten Lösungen für die Ver-
gefüllt werden. Unsere Versicherten nutzen bereits digitale      sorgung gesucht und Ideen weiterentwickelt.
Services wie beispielsweise das Prozesstracking, das über den
aktuellen Stand eines Antrags informiert. Leistungserbringer     Auch künftig bauen wir im Freistaat auf Nähe! Unser Ge-
wie Sanitätshäuser, Apotheken und Fahrdienstleister profitie-    schäftsmodell ist es, gemeinsam mit allen Gesundheitspart-
ren von unserer Online-Hintergrundabfrage zur Zuzahlungs-        nern die Gesundheitsversorgung in allen Regionen Bayerns
befreiung. Daneben setzen wir unverändert auf persönliche        zu sichern und weiterzuentwickeln. Um auch künftig per-
Beratung. Wir bieten unseren Versicherten, Arbeitgebern und      sönliche Nähe zu ermöglichen, werden wir verstärkt digitale
Gesundheitspartnern viele Wege, damit sie schnell die für sie    Möglichkeiten nutzen.
relevanten Informationen erhalten.

                                                                                                                                     5
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Vorteile der Digitalisierung

INFORMATIONEN SCHNELL UND SICHER
Elektronische Anwendungen bringen bei den Themen                 Den Stand der Bearbeitung online verfolgen
Geschwindigkeit und Komfort große Vorteile. Davon profitie-
ren alle Beteiligten: die Versicherten, die Leistungserbringer   Prozesstracking ist das Schlagwort, wenn es darum geht,
und die AOK Bayern. Wie kann das gelingen? Nachfolgend           den aktuellen Stand zum Beispiel eines Antrags selbst online
einige Beispiele:                                                einzusehen. Diese Möglichkeit haben alle Nutzer des Online-
                                                                 portals „Meine AOK“. Ein solches Verfahren bietet unseren
                                                                 Versicherten eine einfache und transparente Auskunft über
Da passt ein ganzes Leben hinein                                 den aktuellen Stand ihres Antrages. Dies verhindert Reibungs-
                                                                 verluste und vereinfacht die internen Prozesse. Insgesamt
Ein Eckpfeiler der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist       können fünfzehn Prozesse mitverfolgt werden: z. B. ärztliche
die elektronische Patientenakte (ePA). Die AOK Bayern hat        und zahnärztliche Behandlung, Arzneimittel, Haushaltshil-
frühzeitig die Vorteile erkannt und allen Versicherten den       fe, Mutterschaftsgeld, Kinderkrankengeld, Kostenerstattung
Download der ePA zum 1. Januar 2021 ermöglicht. Die ePA          Ausland, Fahrkosten sowie Anträge zur Pflege.
der bayerischen Gesundheitskasse erhielt den Namen „AOK
Mein Leben“.
                                                                 Leistungserbringer profitieren
Der Name ist in diesem Fall Programm. Auf der ePA werden
nicht nur die persönlichen Daten des Versicherten gespeichert,   Von den gesetzlichen Zuzahlungen können Versicherte unter
sondern auch relevante Informationen rund um seine Gesund-       bestimmten Bedingungen befreit werden. Doch wie erkennt
heit wie Notfalldaten, Blutgruppe oder der Medikationsplan.      ein Leistungserbringer, ob die Befreiung tatsächlich bean-
Eine weitere wichtige Funktion dient der Kommunikation ver-      tragt und genehmigt ist? Speziell für diesen Fall bietet die
schiedener Beteiligter wie zum Beispiel Hausarzt, Facharzt und   AOK Bayern einen E-Service an: die Online-Hintergrundab-
Krankenhaus. Alle Dokumente, Befunde, Diagnosen, Thera-          frage (OHA). Fast 4000 Leistungserbringer profitieren von
piemaßnahmen oder Behandlungsberichte können elektro-            dem Service. Insgesamt wurden seit dem Start Anfang 2019
nisch gespeichert und einem weiteren Behandler zugänglich        weit über 250 000 Abfragen getätigt (Stand 29.01.2021). In
gemacht werden. Besonders wichtig: Die Nutzung ist freiwil-      Arbeit sind die Anbindung von rund 6000 Physiotherapeu-
lig. Die Daten werden nicht zentral bei der AOK Bayern oder      ten sowie die Abfrage der Teilnahmemöglichkeit an Video-
einem anderen Server gespeichert, sondern liegen auf der         sprechstunden.
ePA und beim jeweiligen Behandler. Der Versicherte kann ent-
scheiden, wem er welche Daten zugänglich machen möchte.

                                                                                                                             7
Zukunftsfähige Versorgungsformen

NEUE WEGE GEHEN FÜR EINE OPTIMIERTE
BEHANDLUNG
Die AOK Bayern möchte allen Versicherten die bestmögli-            Bulimie und vor allem die Binge-Eating-Störung, bei der in
che Versorgung zukommen lassen. Daher werden besondere             Essattacken Nahrungsmittel in kürzester Zeit förmlich ver-
Versorgungsformen und Modellvorhaben erprobt, die einen            schlungen werden, beginnen meist im späten Jugend- oder
deutlichen Mehrwert gegenüber der Regelversorgung bieten.          im jungen Erwachsenenalter. Nach wie vor sind vor allem
Dabei müssen gleichzeitig die Kosten im Blick behalten wer-        Frauen betroffen. Der Anteil an Männern steigt allerdings
den. Bestenfalls handelt es sich um eine Win-win-Situation. Im     seit Jahren stetig.
Folgenden werden drei vielversprechende Beispiele erläutert:
                                                                   Wirksame Unterstützung erfahren betroffene Versicherte der
                                                                   AOK Bayern durch professionelle Begleitung. Möglich macht
Wie künstliche Intelligenz bei der Therapie helfen kann            dies ein Vertrag zur besonderen Versorgung mit Vertrags-
                                                                   partnern, die in der Therapie dieser Erkrankungen erfahren
Schwindel stellt aufgrund der Komplexität seiner Sympto-           sind. Kernbestandteil ist das Case-Management. Versicherte
matik und seines fachübergreifenden Charakters in der all-         mit Essstörungen bekommen damit über einen Zeitraum
täglichen Praxis für Ärzte und Patienten ein anspruchsvolles       von zwei bis drei Jahren einen psychologisch ausgebildeten
Krankheitsbild dar. Die Folge sind oft belastende, langwierige     Berater zur Seite gestellt, der sie durch die Krankheit hin-
und kostspielige Diagnostikmaßnahmen, vielfache Facharzt-          durch begleitet und im besten Fall gemeinsam mit den be-
konsultationen und Therapieversuche. In über 40 Prozent            handelnden Therapeuten auch wieder herausführt.
der Fälle führen Schwindelerkrankungen des peripheren und
zentralen Gleichgewichtssystems zu längeren Krankschrei-           Eine digitale Neuerung ist die Möglichkeit zur Online-
bungen und Arbeitsunfähigkeit.                                     Psychotherapie. Sie kann helfen, Wartezeiten zu über-
                                                                   brücken, wenn zeitnah kein ambulanter Therapieplatz zur
Im Innovationsfondsprojekt PoiSe – „Prävention, Onlinefeed­        Verfügung steht. Reicht eine ambulante Behandlung nicht
back und interdisziplinäre Therapie akuter Schwindelerkran-        aus, sorgen ausgewählte Kliniken für eine zügige Aufnahme.
kungen mittels E-Health.“ – soll die fachübergreifende
Versorgung von Schwindelpatienten verbessert werden.
                                                                   Wann Gendiagnostik vor Krankheit schützen kann
Dabei werden den teilnehmenden Haus- und Fachärzten eine
strukturierte Onlineweiterbildung und eine webbasierte Platt-      Eine kleine Gruppe von Frauen hat genetisch bedingt ein
form zur Unterstützung des Diagnostikprozesses und der The-        deutlich höheres Erkrankungsrisiko für Brust- und/oder Eier-
rapie zur Verfügung gestellt. Die Patienten haben zudem Zugriff    stockkrebs als der Rest der weiblichen Bevölkerung.
auf eine entsprechend ihrem Krankheitsbild personalisierte App,    Frauen aus Risikofamilien können, je nach Art der geneti-
die individuelle Informationen und Therapievorschläge liefert.     schen Veränderung, ein lebenslanges Erkrankungsrisiko von
Die Besonderheit: Ein auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren-   über 80 Prozent für Brustkrebs und von bis zu 60 Prozent
der Algorithmus überprüft Diagnose und Symptomverlauf und          für Eierstockkrebs haben. Zudem ist das Risiko erhöht, nach
informiert die Patienten und den behandelnden Arzt bei uner-       Diagnose eines ersten Tumors auch in der anderen Brust
warteten Entwicklungen. Ziel des Projektes ist es, die Chronifi-   an Krebs zu erkranken. Die Brust- und Eierstockkrebsgene
zierung der Schwindelerkrankung zu vermeiden.                      sind auch in den Erbanlagen von Männern enthalten. Bei
                                                                   bestimmten familiären und genetischen Konstellationen tritt
                                                                   Brustkrebs deshalb auch bei Männern gehäuft auf.
Wenn Essen zum Problem wird, greift Case-Management
                                                                   Durch eine Familienanamnese, die alle Fälle von Brust- und/
Vorrangig junge Menschen suchen bei Essstörungen Hilfe. Das        oder Eierstockkrebs innerhalb einer Familie erfasst, sollen
gilt besonders für diejenigen, die unter Magersucht leiden.        diese Frauen und Männer identifiziert werden. Nach ein-

8
gehender Beratung der Betroffenen kann dann durch mo-        Ziel ist es, Personen mit einem hohen Erkrankungsrisiko zu
derne molekularpathologische Verfahren nach relevanten       identifizieren, das tatsächliche Erkrankungsrisiko festzu-
genetischen Veränderungen gesucht und das Risiko weiter      stellen und durch eine frühzeitige Diagnostik den Krank-
konkretisiert werden. Wird auf Grundlage von Familien-       heitsverlauf zu verbessern.
geschichte und Gentestung tatsächlich ein deutlich über
dem Durchschnitt liegendes Erkrankungsrisiko festgestellt,   Zusammen mit dem Universitätsklinikum LMU Großhadern,
schließt sich insbesondere im Hinblick auf das Brustkrebs-   den Universitätskliniken Erlangen und Regensburg bietet
risiko eine maßgeschneiderte individuelle Betreuung an.      die AOK Bayern eine flächendeckende Versorgung hin­
                                                             sichtlich der Gendiagnostik für Brust- und Eierstockkrebs.

                                                                                                                      9
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Verlässliche Informationen für bayerische Betriebe

AOK IM OHR –
PODCAST-REIHE FÜR ARBEITGEBER
Die Coronakrise stellte die bayerische Wirtschaft vor unge-     … wenn die Mitarbeiter nicht arbeiten können oder
ahnte Herausforderungen: Teilweise erlitten Firmen erhebliche   dürfen
finanzielle Verluste, zur Unterstützung wurde die Kurzarbeit
neu geregelt, Mitarbeiter erkrankten oder mussten in Qua-       Die Kindertagesstätten und Schulen waren über Wochen ge-
rantäne. Der Informationsbedarf rund um die neuen gesetz-       schlossen. Viele Personen mussten in häuslicher Quarantäne
lichen Angebote und Reglungen war entsprechend hoch. Die        bleiben, obwohl sie selbst nicht erkrankt waren. Wieder ande-
Experten der AOK Bayern reagierten sehr schnell mit einem       re erkrankten, teilweise sehr schwer. In welchen Fällen greift
maßgeschneiderten Schulungsangebot: zum Beispiel in Form        die gesetzliche Entgeltfortzahlung, was ist zu beachten? Hier-
des Podcasts „AOK im Ohr“.                                      für bot die AOK Bayern bereits im April 2020 eine Vielzahl an
                                                                Onlineseminaren an.

… wenn kein Geld mehr in die Kasse fließt

Mit einem vereinfachten Verfahren für Stundungen von So-
zialversicherungsbeiträgen hat der Gesetzgeber schnell auf
die Pandemie reagiert. Viele Betriebe, vor allem kleine und
mittelständische, hatten mit Einnahmeausfällen zu kämpfen.
Sind Ratenzahlungen ebenfalls Stundungen? Wie und wann

                                                                       79 %
muss der Antrag erfolgen? Und was ist mit den Sozialversi-
cherungsbeiträgen für die Neuregelung des Kurzarbeitergel-
des? Zusätzlich änderten sich die Regelungen während der
Coronainfektionswellen: Für die Beitragsmonate März bis Mai
galten andere Verfahren als beispielsweise im November. Die
Podcasts wurden inhaltlich stets angepasst und wurden tau-
sendfach gestreamt.
                                                                       aller bayerischen Arbeitgeber
… wenn die Mitarbeiter „unsichtbar“ sind                               wenden sich an die AOK Bayern,
                                                                       wenn sie bei der gesetzlichen
Das Homeoffice kam für viele Betriebe, Führungskräfte und              Krankenkasse Informationen
auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schnell und un-
vorbereitet. Gerade in der Coronakrise ist vielen Unternehmen
                                                                       rund um die Sozialversicherung
bewusst geworden, dass die Mitarbeiter für den wirtschaft-             einholen.*
lichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend sind. Wie bleibt
man trotz räumlicher Distanz in engem Kontakt? Wie geht
gute und vor allem gesunde Motivation und Führung? Auch
aus dem Bereich betriebliche Gesundheitsförderung gab es
Podcasts, die sich speziell mit den neuen Herausforderungen
beschäftigten.                                                                  * Quelle: CATI-Befragung über datafield, September 2020

                                                                                                                                    11
12
Die Gesundheitsförderung von morgen

PRÄVENTION WEITERGEDACHT
Lockdowns und Kontaktbeschränkungen machten die prä-                                            2020 gesamt
sente Gesundheitsförderung vor Ort beinahe ganzjährig
                                                                                           Ausgaben       ca. 22 Mio. Euro
unmöglich. Folglich konnten in allen Bereichen weniger ge-
sundheitsförderliche Maßnahmen durchgeführt werden. Jede                              direkt erreichte    ca. 750 000
Krise ist aber auch eine Chance für Neues. So steht das Jahr                                Personen
2020 für Weiterentwicklungen und Neuerungen.                                      Ausgabenrückgang        ca. 39 %
                                                                                           zu 2019

Da machen auch die Jungen mit

In Zeiten von COVID-19 wurde das bestehende Angebot um                                Nichtbetriebliche Lebenswelten
neue digitale Formate erweitert. Hinter Cyberprävention und
                                                                                   Ausgaben gesamt        ca. 6,6 Mio. Euro
Cyberfitness verbergen sich qualitätsgeprüfte und zertifizierte
Kursangebote, die meist in Videoformaten angeboten wer-                               direkt erreichte    ca. 310 000
den. Mit OVIVA kommt auch die Ernährungsberatung digital                                    Personen
nach Hause. Das Ergebnis: Mit der Kombination aus Online-                          erreichte Settings*    ca. 1700
und Präsenzangeboten wurden Versicherte aller Altersgrup-                         Ausgabenrückgang        ca. 3,8 Mio. Euro
pen gleichermaßen angesprochen.                                                            zu 2019

Homeschooling mit der AOK
                                                                                          BGF in der Arbeitswelt
Die bestehenden Präventionsprogramme sorgten mit neuen
digitalen Angeboten dafür, dass die Gesundheitskompetenz                        Ausgaben insgesamt       ca. 9,2 Mio. Euro
nicht zu kurz kommt.                                                          Anteil BGF in der Pflege   ca. 37 %
  Der Youtube-Kanal des AOK-Angebots „Henrietta“, das sich                    erreichte Beschäftigte    ca. 370 000
   speziell an Grundschüler richtet, erzielte bislang über 1 Milli-
                                                                              erreichte Unternehmen      ca. 2000
   on Aufrufe. Grund waren gelungene Videos wie „Henriettas
   bewegte Schule“, „Hip-Hop-Stunde“ und „Yoga-Stunde“.                                durchgeführte     ca. 3750
  In der GemüseAckerdemie wurden AckerVideos für das                                     Aktivitäten
   Homeschooling bereitgestellt. Auch die Lehrer erhielten                              BGF-Projekte     ca. 540
   eine digitale Fortbildung. Dadurch konnte die Ackerfläche                      Ausgabenrückgang       ca. 4 Mio. Euro
   auf insgesamt 3870 Quadratmeter erweitert werden.                                       zu 2019
  Die Klasse2000 erhielt das Klaro-Labor, eine digitale Platt-
   form. So konnten alle Inhalte auf das digitale Tafelbild für
   das Homeschooling übertragen werden. Ein spielerisches
   und abwechslungsreiches Lernen war sichergestellt.                               Individuelle Gesundheitsförderung

                                                                                Ausgaben insgesamt        ca. 6,1 Mio. Euro
                                                                                  Ausgabenrückgang        ca. 6,2 Mio. Euro
                                                                                           zu 2019
                                                                                             Präsenz-     ca. 47 000
                                                                                     kursteilnahmen
                                                                               Onlinekursteilnahmen       ca. 8000
                                                                                 Seminarteilnahmen        ca. 1300
                                                                               Beratene/Beratungen        ca. 3300/4600
* E in „Setting“ bezeichnet eine abgrenzbare Lebenswelt (zum Beispiel eine
  bestimmte Schule oder einen bestimmten Stadtteil).                                 Onlineberatene       ca. 6400

                                                                                                                              13
Pflege weitergedacht

MÄRCHENHAFTES UND VOGEL-
GEZWITSCHER
Wie kann die Gesundheit von Bewohnern in vollstationären          Es war einmal – Märchen und Demenz
Pflegeheimen verbessert werden? Welche Präventionsmaß-
nahmen sind besonders wichtig oder Erfolg versprechend?           Professionelle MÄRCHENLAND-Demenzerzähler rufen in
Die AOK Bayern hat die Koordination für kassenübergrei-           stationären Pflegeeinrichtungen durch ihre einfühlsamen
fende Projekte in der Pflege übernommen. Wegen der Ein-           Erzählungen von beliebten Märchenfiguren wie Schneewitt-
schränkungen in der Pandemie wurden die Inhalte multi-            chen oder Rumpelstilzchen Kindheitserinnerungen wach und
medial und digital angeboten. Sie stellten eine willkommene       öffnen so bei Demenzerkrankten sanft die Tür ins Langzeit-
Abwechslung im Pflegealltag dar.                                  gedächtnis. Die bisher in Deutschland einzigartige Maßnah-
                                                                  me fördert die psychosoziale Gesundheit der betroffenen
Die Programme starteten zu Beginn des Jahres 2020 mit             Senioren, stärkt die kognitiven Fähigkeiten und hilft, Depres-
Präsenzveranstaltungen in den teilnehmenden stationä-             sionen vorzubeugen. Neu ist, Märchen gezielt als psycho-
ren Pflegeeinrichtungen. Während des ersten Lockdowns             soziale Intervention nach einem wissenschaftlich erarbeite-
haben die Kooperationspartner die Zeit genutzt, ihre Kon-         ten Qualitätsstandard in der Pflege einzusetzen.
zepte kurzerhand multimedial und digital auszubauen, um in        Die Maßnahmen werden vom Kooperationspartner
diesem Format die Präventionsmaßnahmen weiter anbieten            MÄRCHENLAND – Deutsches Zentrum für Märchenkultur
zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die hierfür not-       durchgeführt. 50 Pflegeeinrichtungen nahmen an dem Prä-
wendige digitale Ausstattung in den Pflegeeinrichtungen           ventionsprogramm teil.
oftmals noch unzureichend war. Gleichzeitig gewannen die
Präventionsangebote mehr Beachtung als Möglichkeit, Ab-
wechslung in den Pflege- und Betreuungsalltag zu bringen,         Alle Vöglein sind schon da
der durch die Pandemie extrem eingeschränkt war. Die hohe
Nachfrage spiegelte den Bedarf an derartigen Angeboten            Das Projekt, das gemeinsam mit dem Landesbund für
wider.                                                            Vogelschutz (LBV) umgesetzt wird, soll einen Beitrag dazu
                                                                  leisten, das Wohlbefinden und die Lebensqualität von
                                                                  Bewohnerinnen und Bewohnern vollstationärer Pflegeein-
„Gutes Sehen“                                                     richtungen durch Vogelbeobachtung zu steigern. Es dient
                                                                  damit in erster Linie dem Erhalt psychosozialer Gesund-
Bis ins hohe Alter Zeitung lesen, mobil bleiben, aktiv sein –     heit, aber auch der Mobilität. Die Vogelfutterstationen sind
wie können Bewohner einer Pflegeeinrichtung möglichst             eine willkommene Abwechslung im Alltag. An der Vogel­
lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben? Eine Grund-          beobachtung beteiligten sich 32 Pflegeeinrichtungen.
voraussetzung dafür ist, gut sehen zu können. Bei einer Ab-
nahme des Sehvermögens werden Lesen und Schreiben
trotz Brille mühsam, die Gefahr von Stürzen steigt, selbst        Gewaltfreie Pflege – für Bewohner und Mitarbeiter
das Essen und die Körperhygiene können zu einer Heraus-
forderung werden.                                                 Trotz Pandemie konnte das kranken- und pflegekassen-
Im Rahmen der Präventionsmaßnahme wird zunächst das               übergreifende Projekt „Gesundheitsförderung und Gewalt-
Sehvermögen – auch von Demenzpatienten – getestet.                prävention in Pflegeheimen in Bayern“ starten. Das Ziel ist,
Weitere Inhalte sind beispielsweise die Begutachtung der          im vollstationären Setting gesundheitsfördernde und gewalt-
Ausleuchtung der Wohn- und Aufenthaltsräume oder die              freie Lebensbedingungen für Bewohnerinnen und Bewoh-
Beratung zu Hilfsmitteln wie Lupen und Tischleuchten.             ner einerseits und gesundheitsfördernde und gewaltfreie
Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Blinden-           Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden andererseits
institutsstiftung Würzburg und der Pflegekassen. Insgesamt nah-   zu schaffen. Eine begleitende Befragung ergab, dass das
men 78 stationäre Einrichtungen an dem vorrangig virtuellen       Thema eine hohe Relevanz hat. Jeweils mehr als die Hälfte der
Angebot teil.                                                     Befragten haben selbst Gewalt erlebt oder sie beobachtet.

14
Doch wo fängt Gewalt an? Das Projekt sensibilisiert und klärt   Neunzehn von zwanzig vollstationären Pflegeeinrichtungen
auf über die fünf Arten von Gewalt: körperliche Gewalt, psy-    der ersten Kohorte (insgesamt nehmen vierzig Pflegeheime
chische Gewalt, Vernachlässigung, finanzielle Ausnutzung        während der dreijährigen Laufzeit an dem Projekt teil) be-
und intime Übergriffe. Den teilnehmenden Pflegeheimen           gannen im Jahr 2020 die Umsetzungsphase – in erster Linie
steht ein umfangreicher Methodenkoffer zur Verfügung, der       auf digitalem Weg. Ein Pflegeheim wurde leider durch einen
beispielsweise mit Fortbildungen und Seminaren gefüllt ist.     Coronaausbruch am Start gehindert.

                                                                                                                        15
16
Pflege weitergedacht

PFLEGEBERATUNG WÄHREND DER
PANDEMIE
Die Sicherstellung der Pflegeberatung steht auch in Pandemie-                 Um unsere Versicherten auch während der Pandemie umfas-
zeiten im Fokus der AOK Bayern. Der Großteil der umfangrei-                   send unterstützen zu können, wurden zudem die digitalen
chen Beratungen fand vor Corona im Hausbesuch oder in den                     Angebote ausgebaut.
Geschäftsstellen statt. Dies änderte sich abrupt.
                                                                              Hierzu zählen:
Im März wurden jegliche Hausbesuche eingestellt, die Bera-                      Familiencoach Pflege
tung fand telefonisch statt. Ende August waren Hausbesuche                       AOK-Onlinepflegekurse
wieder möglich, jedoch gab es eine spürbare Zurückhaltung                         Videoangebot „EduKation demenz”
seitens der Versicherten. Im zweiten Lockdown waren Haus-                          Onlinecoaching im Rahmen des Projekts „Gefühlswerkstatt“
besuche nur noch in Einzelfällen, zum Beispiel bei nicht ge-                        der Alzheimer Gesellschaft
sicherter Pflege, in herausfordernden Pflegesituationen oder
bei unüberwindbaren Sprachbarrieren, möglich.                                 Deutlich wird, dass der Beratungsbedarf weiter angestiegen
                                                                              ist und die AOK-Pflegeberatung auch in Krisenzeiten als ver-
                                                                              lässlicher Ansprechpartner wahrgenommen wird.

                              Aktivitäten                                                              Kontaktanlass
                             2019       2020                                                           2019     2020

                   individueller        individueller                                        Nachfrage nach     Nachfrage nach
               Versorgungsplan          Versorgungsplan                                      Pflegeberatung     Pflegeberatung
                          7641          7015                                                  (ohne Antrag-     (ohne Antrag-
                        Kontakt         Kontakt                                                     stellung)   stellung)
                 Pflegeberatung         Pflegeberatung                                                14 710    18 007
                         33 790         39 985
                           Summe        Summe
                           41 431       47 000

(Auszug aus dem Jahresbericht 2020 der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI – aktuell in Erstellung)

                                                                                                                                         17
18
Aus- und Fortbildung verstärkt

CORONA ALS STRESSTEST
Die AOK Bayern zählt mit rund 11 000 Mitarbeiterinnen und           Ausbildungsabschlussprüfung für 223 Prüflinge konnte er-
Mitarbeitern zu den großen Arbeitgebern im Freistaat. Die           folgreich abgenommen werden. Eine weitere wichtige Säule
Pandemie stellte auch die Gesundheitskasse vor besondere            der Zukunftssicherung ist die Fortbildung. In Kleingruppen
Herausforderungen. Unter anderem musste schnell und                 legten 88 AOK-Beschäftigte ihre Fortbildungsprüfung zum
flexibel beispielsweise auf die Kita- und Schulschließungen         AOK-Betriebswirt ab. Den zeitlichen Abschluss im Jahr 2020
reagiert werden. Die Digitalisierung war ein wesentlicher Er-       stellten die Zwischenprüfungen für 285 Auszubildende dar.
folgsfaktor, diese Herausforderung zu meistern.

                                                                    Beratung auf allen Kanälen
Führung neu gedacht
                                                                    Aufgrund der beiden Lockdowns mussten die Türen der Ge-
Die Hygienekonzepte erforderten eine räumliche Entzer-              schäftsstellen für die Kunden monatelang geschlossen blei-
rung der Arbeitsplätze an rund 250 Standorten, gleichzei-           ben. Trotzdem konnte die fachlich fundierte Beratung der
tig bündelten sich Aufgaben in der Ausnahmesituation an             mehr als 4,5 Millionen Versicherten gewährleistet werden.
unterschiedlichen – oftmals unvorhersehbaren – Stellen. Als         Neben der Möglichkeit, über E-Mail zu kommunizieren, grif-
Beispiel sei hier die gesetzliche Möglichkeit der Beitragsstun-     fen viele Kunden zum Telefonhörer. Exemplarisch seien hier
dung für besonders betroffene Unternehmen genannt, die              die Zahlen der rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
ein hohes Antragsvolumen im Firmenkundenservice nach sich           den Servicecentern aufgeführt, die einen rund 30-prozenti-
zog. Neben der gestiegenen Arbeitsbelastung änderte sich            gen Anstieg in der Telefonie zeigen; der Anstieg war auch bei
die Arbeitsweise, beispielsweise durch Homeoffice. Die Mög-         fremdsprachigen Anfragen zu verzeichnen.
lichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, wurde von rund 66 Pro-
zent der Beschäftigten genutzt. In manchen Bereichen haben
sich Teams seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr per-
sönlich getroffen. Das ist auch für erfahrene Führungskräfte
eine völlig neue Situation.
                                                                                             Telefonie
Unterstützung boten virtuelle Workshops und die allgemeine                                 2019     2020
Verlegung bestehender Personalentwicklungspro­dukte auf vir-
tuelle Formate. Ein regelmäßiger Austausch sicherte die Wei-                  Mitarbeiter in den    Mitarbeiter in den
tergabe relevanter Impulse. Auf Wunsch konnten zusätzliche                       Servicecentern     Servicecentern
                                                                                        ca. 350     ca. 350
individuelle Beratungen und Coachings in Anspruch genom-
men werden. Parallel richtete sich das interne Gesundheits­                  geführte Gespräche     geführte Gespräche
management mit speziellen Angeboten an die Mitarbeiterinnen                    der Servicecenter    der Servicecenter
und Mitarbeiter: mit Unterstützung bei besonderen psychi-                           ca. 2,9 Mio.    ca. 3,8 Mio.
schen Belastungen, Rückentraining für das oftmals nicht ergo-
nomische Homeoffice und einigem mehr.
                                                                                     Telefonate fremdsprachig
                                                                                           2019     2020
Digitaler Unterricht für Auszubildende
                                                                                         gesamt     gesamt
                                                                                         36 997     74 642
Die Gesundheitskasse bildet im eigenen Bildungszentrum im
Hersbruck aktuell mehr als 660 junge Menschen in Blockun-                       davon rumänisch     davon rumänisch
terricht aus. Ziel ist der Abschluss als Sozialversicherungsfach-                        14 467     25 311
angestellte beziehungsweise -angestellter oder des dualen                         davon polnisch    davon polnisch
Studiengangs Management in der Gesundheitswirtschaft.                                      9766     15 832
Pandemiebedingt wurde die Ausbildung auf digitale Formate                         davon englisch    davon englisch
umgestellt. Sowohl die schriftliche als auch die mündliche                                5057      8134

                                                                                                                               19
20
Patientenrechte wahren

SICHERHEIT DER PATIENTEN ALS
MORALISCHE PFLICHT
Ärzte und Pflegekräfte handeln mit großer Sorgfalt, vielfältige   Die AOK Bayern hat für eine qualitativ hochwertige Beglei-
Qualitätssicherungssysteme sind eingeführt, und dennoch           tung der Betroffenen eine Patientenberatung mit zwei Exper-
können Behandlungs- und Pflegefehler nicht vollständig aus-       tenteams eingerichtet. Der Service wird von Versicherten der
geschlossen werden. Für die betroffenen Patientinnen und          AOK Bayern sehr gut angenommen.
Patienten bedeuten solche Behandlungsfehler oft gravierende
Beeinträchtigungen in ihrem Lebensalltag. Die Kosten, die         Dank realisierter Ersatzleistungsansprüche gegenüber Haft-
daraus resultieren, belasten die Solidargemeinschaft. Die         pflichtversicherungen der beschuldigten Leistungserbringer
AOK Bayern berät und unterstützt bei vermuteten Behand-           konnte seit dem Jahr 2000 bis 2020 ein Betrag in Höhe von
lungsfehlern, bei fehlerhaften Medizinprodukten und auch          130.447.000 Euro an die Solidargemeinschaft zurückgeführt
bei Pflegefehlern.                                                werden.

                         Fallzahlen
                        2019     2020

                     Neufälle    Neufälle                              Rund
                       2936      2393
          erstellte Gutachten    erstellte Gutachten

                                                                        30 %
                        1634     1465
                 bestätigte      bestätigte
          Behandlungsfehler      Behandlungsfehler
                       482       438

           Fallzahlen BFM nach Fachdisziplinen
                        2000–2020
                                                                       der begutachteten Neufälle
                   Chirurgie    16 655                                 bestätigten sich als Behandlungs-
                 Orthopädie     5025                                   fehler.
               Zahnmedizin/     4737
              Kieferchirurgie
              Innere Medizin    3854
                mangelhafte     2452
                 Diagnostik
              Gynäkologie/      2142
           Schwangerschaft
            Augenheilkunde      1226
                Geburtshilfe    1075
           Aufklärungsfehler    1004
                    Urologie    929

                                                                                                                            21
Leistungsstärke in Zahlen

JAHRESABSCHLUSS IN DER
KRANKENVERSICHERUNG
                      Mitglieder- und
                 Versichertenentwicklung
                   (Jahresdurchschnitt)

                         2019   2020

                  Mitglieder    Mitglieder
                  3 589 050     3 591 736
                  Versicherte   Versicherte
                  4 573 398     4 584 792

Verwaltungsvermögen in Euro
absolut: 429.837.301
je Versicherter: 93,75

                                              Vermögen gesamt 2020
                                                        in Euro           Betriebsmittel in Euro
                                               absolut: 1.587.996.769     absolut: 816.151.467
                                                je Versicherter: 346,36   je Versicherter: 178,01

Rücklage in Euro
absolut: 342.008.000
je Versicherter: 74,60

22
Veränderung zum
                                 Ausgaben 2020            Vorjahr je Versicherter          Einnahmen 2020
                                        in Euro           in Prozent                       in Euro

                             Ausgaben gesamt                                                 Einnahmen gesamt
                     absolut: 16.209.362.752                                                 absolut: 16.352.212.555
                      je Versicherter: 3.535,46            + 2,6                             je Versicherter: 3.566,62
                   Leistungsausgaben gesamt                                                  Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds
                     absolut: 15.218.315.796                                                 absolut: 15.176.896.048
                      je Versicherter: 3.319,30            + 1,9                             je Versicherter: 3.310,27
                        Verwaltungsausgaben                                                  Mittel aus dem Zusatzbeitrag
                         absolut: 908.388.313                                                absolut: 1.059.200.967
                        je Versicherter: 198,13            + 19,6*                           je Versicherter: 231,02
                             sonstige Ausgaben                                               sonstige Einnahmen
                           absolut: 82.658.642                                               absolut: 116.115.540
                          je Versicherter: 18,03           – 23,2                            je Versicherter: 25,33

* Die VR der Verwaltungsausgaben enthält Sondereffekte. Ohne diese Sondereffekte beträgt die VR –0,1 %.

Leistungsausgaben 2020 (LA)

                                                                                                                    Veränderung
                                                                                                                     zum Vorjahr    Gesamtanteil
                                                                              absolut        je Versicherter      je Versicherter             LA
                                                                              in Euro                in Euro           in Prozent     in Prozent

  Krankenhausbehandlung                                              5.255.445.183                 1.146,28                – 0,3           34,5
  ärztliche Behandlung                                               2.789.079.986                   608,33                + 5,8           18,3
  Arzneimittel                                                       2.492.528.670                   543,65                + 3,9           16,4
  Krankengeld                                                         884.898.070                    193,01                + 8,4             5,8
  zahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz                            784.636.269                    171,14                + 0,7             5,2
  Hilfsmittel                                                         542.667.939                    118,36                – 0,3             3,6
  Heilmittel                                                          464.772.776                    101,37                – 3,4             3,1
  Fahrkosten                                                          386.924.549                         84,39            + 1,0             2,5
  Behandlungspflege und häusliche Krankenpflege                       364.666.909                         79,54            + 5,3             2,4
  sonstige Leistungsausgaben                                          314.269.286                         68,55            + 7,0             2,1
  Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen                             252.625.632                         55,10           – 16,3             1,7
  Zahnersatz                                                          169.486.183                         36,97            – 4,6             1,1
  Dialyse                                                             157.188.141                         34,28            + 1,3             1,0
  Früherkennungsmaßnahmen                                             135.861.676                         29,63            – 0,9             0,9
  Schwangerschaft und Mutterschaft ohne                               112.218.572                         24,48            + 2,3             0,7
  stationäre Entbindung
  Schutzimpfungen                                                     111.045.955                         24,22           + 15,4             0,7
  Leistungsausgaben insgesamt                                        15.218.315.79                 3.319,30                + 1,9          100,0
  davon Prävention                                                    364.223.681                         79,44            – 5,5

                                                                                                                                               23
Leistungsstärke in Zahlen

JAHRESABSCHLUSS IN DER
PFLEGEVERSICHERUNG
         Mitglieder- und Versichertenentwicklung
                   (Jahresdurchschnitt)

        Versicherte insgesamt    4 585 962

                   Mitglieder    3 592 896
                mitversicherte   993 066
          Familienangehörige

Gesamteinnahmen und -ausgaben                Gesamteinnahmen und -ausgaben         Veränderung zum Vorjahr
            absolut 2019 in Euro             absolut 2020 in Euro                  in Prozent

                  Gesamteinnahmen             Gesamteinnahmen
                     2.640.904.937            2.805.044.848                        + 6,22

                    Gesamtausgaben            Gesamtausgaben
                      2.547.241.987           2.773.721.653                        + 8,89

                         Überschuss           Überschuss
                         93.662.950           31.323.195

                  Leistungsausgaben           Leistungsausgaben
                      2.437.875.141           2.654.461.614                        + 8,88

      Ausgaben für ambulante Pflege           Ausgaben für ambulante Pflege
                     1.440.487.988            1.484.369.121                        + 3,05

 Ausgaben für vollstationäre Pflege           Ausgaben für vollstationäre Pflege
                      997.187.630             991.857.682                          – 0,53

     pandemiebedingte Erstattungen/           pandemiebedingte Erstattungen/
                    Coronaprämien             Coronaprämien                        + 100
                                  0           178.051.657

                Medizinischer Dienst          Medizinischer Dienst
                        29.210.655            33.489.522                           + 14,65

24
Leistungsausgaben 2020 (LA)

                                                                                                                             Veränderung
                                                                                                                              zum Vorjahr              Gesamtanteil
                                                                                                       absolut             je Versicherter                       LA
                                                                                                       in Euro                  in Prozent               in Prozent

    Pflegegeld – Pflegegrad 2                                                                  249.505.579                             7,27                       9,40
    Pflegegeld – Pflegegrad 3                                                                  262.162.764                             8,80                       9,88
    Pflegegeld – Pflegegrad 4                                                                  129.143.922                             5,78                       4,87
    Pflegegeld – Pflegegrad 5                                                                    59.699.538                            1,74                       2,25
    Pflegesachleistung – Pflegegrad 2                                                            75.106.322                          – 1,05                       2,83
    Pflegesachleistung – Pflegegrad 3                                                          100.840.412                             4,55                       3,80
    Pflegesachleistung – Pflegegrad 4                                                            61.875.571                            1,48                       2,33
    Pflegesachleistung – Pflegegrad 5                                                            41.524.697                            2,86                       1,56
    Entlastungsleistungen – Pflegegrad 1                                                         14.354.622                            8,18                       0,54
    Entlastungsleistungen – Pflegegrad 2–5                                                       72.470.364                          – 6,21                       2,73
    Leistungen für Pflegepersonen/Pflegezeit                                                   187.626.028                             7,62                       7,07
    sonstige Leistungsausgaben          *
                                                                                               251.475.442                            -3,54                       9,47
    vollstationäre Pflege – Pflegegrad 1 und 2                                                   95.181.762                          – 6,27                       3,59
    vollstationäre Pflege – Pflegegrad 3                                                       251.935.159                             0,32                       9,49
    vollstationäre Pflege – Pflegegrad 4                                                       297.651.280                           – 0,91                     11,21
    vollstationäre Pflege – Pflegegrad 5                                                       189.589.805                           – 2,28                       7,14
    stationäre Vergütungszuschläge                                                             104.131.571                           – 0,97                       3,92
    Pflege in Einrichtungen für Behinderte                                                       32.135.120                            0,37                       1,21
    pandemiebedingte Erstattung von außerordentlichen                                          132.392.489                          100,00                        4,99
    Aufwendungen sowie Mindereinnahmen
    Coronaprämien                                                                                45.659.168                         100,00                        1,72
    Leistungsausgaben gesamt                                                                 2.654.461.615                           + 8,88                   100,00

*
    insbesondere häusliche Pflege bei Verhinderung der Pflegeperson, Pflegehilfsmittel, Leistungen für Pflegepersonen, häusliche Beratungseinsätze, Pflegeberatung,
    Tages-/Nachtpflege, Kurzzeitpflege

                                                                                                                                                                       25
Impressum

IMPRESSUM
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in dieser        Realisation:
Publikation zumeist das generische Maskulinum (z. B. „Mitarbei-    AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
ter“). Dies stellt keine Wertung dar. Sämtliche Personenbezeich-   GB Marke und Kundenerlebnis
nungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter (m/w/d).         Stromerstraße 5
                                                                   90330 Nürnberg
Herausgeber:
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse                                  Bildnachweis:
GB Marke und Kundenerlebnis                                        AOK Bayern: S. 4, S. 5
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90330 Nürnberg                                                     S. 15, S. 16, S. 18, S. 20, S. 28

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SO 687 (VII/2021)

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                    Die Gesundheitskasse
                    www.aok.de/bayern
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