Wahlen in Indien 2014: Mandat für den Wandel - Joachim Betz, Sandra Destradi und Daniel Neff
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Nummer 6 2014 ISSN 1862-359X Wahlen in Indien 2014: Mandat für den Wandel Joachim Betz, Sandra Destradi und Daniel Neff Am 26. Mai wird Narendra Modi zum neuen Premierminister Indiens ernannt. In einem überwältigenden Wahlsieg erreichte seine Partei, die Bharatiya Janata Party (BJP), die ab- solute Mehrheit in der Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlaments. Analyse Der Wahlsieg Modis ist ein deutliches Mandat für den Wandel. Die Wähler waren vor al- lem wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage und den zahlreichen Korruptionsskan- dalen unter der bisherigen, von der Kongresspartei geführten Regierung unzufrieden. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an Modi und seine Regierung. Ob er den Er- wartungen gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Modi erklärte im Wahlkampf, aus dem von ihm bisher regierten Bundesstaat Guja- rat ein Modell für ganz Indien machen zu wollen. Trotz guter wirtschaftlicher Per- formanz schneidet Gujarat allerdings bei vielen sozialen Indikatoren relativ schlecht ab. Bisher sind im Wahlprogramm und in Modis Reden eher vage Aussagen über die konkrete Umsetzung von Wirtschaftsreformen zu finden. Sozialpolitisch ist eher zu erwarten, dass die neue Regierung bestehende, von der Kongresspartei initiierte Programme beibehalten wird. Außenpolitisch ist von einem gewissen Maß an Kontinuität auszugehen, aber Modi wird die Außenpolitik stärker der Außenwirtschaftspolitik unterwerfen. In Krisen- situationen besteht die Gefahr, dass die Hardliner in Modis Umfeld Stärke demons- trieren wollen. Grundsätzlich wird die neue Regierung unter Modi handlungsfähiger sein, da sie durch ihre absolute Mehrheit nicht auf die Stimmen von Koalitionspartnern ange- wiesen – und damit weniger erpressbar – ist. Gleichzeitig gilt Modi, insbesondere im Vergleich zum scheidenden Premierminister Manmohan Singh, als besonders führungsstark. Es ist allerdings die Frage, ob sich Modi und die BJP auch gegenüber ihrem hindu- radikalen Umfeld in hinreichender Weise durchsetzen können. Schlagwörter: Indien, Parlamentswahlen, BJP, Narendra Modi www.giga-hamburg.de/giga-focus
Die Wahlergebnisse • der Biju Janata Dal unter Führung des Minister- präsidenten aus Odisha, Naveen Patnaik, Indien hat gewählt – und sich eindeutig für den • und die Parteien aus dem Bundesstaat Andhra Wandel ausgesprochen. Die hindu-nationalisti- Pradesh (Telangana Rashtra Samithi, YSR Con- sche Bharatiya Janata Party (BJP) mit ihrem Spit- gress Partei und der Telugu Desam Partei, die zenkandidaten Narendra Modi hat allein eine abso- Teil der NDA ist). lute Mehrheit mit 282 von 543 Sitzen im Unterhaus Da der Bundestaat Andhra Pradesh am 2. Juni 2014 des indischen Parlaments errungen. Die bisher re- in zwei Bundesstaaten geteilt wird (Telangana und gierende Kongresspartei (Indian National Con- Andhra Pradesh), wurden die dortigen Wahlen gress, INC), die mit ihren Partnern in der Mitte- stark durch die regionale politische Situation be- Links-Koalition United Progressive Alliance (UPA) einflusst. zehn Jahre an der Regierung war, wurde so stark Deutlich verloren haben dagegen die Samajwa- abgestraft, dass sie noch nicht einmal als Opposi- di Party (-18 Sitze) unter Führung des Ministerprä- tionsführer dienen wird. Nicht nur die BJP, son- sidenten von Uttar Pradesh, Akilesh Yadav, und dern auch andere Parteien der Mitte-Rechts-Koali- die Jananta Dal United (-18 Sitze) unter Führung tion National Democratic Alliance (NDA), mit der des Ministerpräsidenten von Bihar, Nitish Kumar sie sich zur Wahl stellte, konnten zahlreiche Sitze – und das obwohl der Bundesstaat Bihar unter Ni- hinzugewinnen (siehe Tabelle 1). Die größten Zu- tish Kumar von einem einst hoffnungslosen Fall gewinne nach der BJP haben die Shivsena (+7 Sit- zu einem aufstrebenden Bundesstaat geworden ist. ze auf insgesamt 18 bei 20 Wahlbezirken) und die Die BJP hat die Mehrzahl ihrer Wahlkreise im Telugu Desam Partei (+10 Sitze auf insgesamt 16 sogenannten Hindu-sprachigen Gürtel im Nor- bei 30 Wahlbezirken). Die Verluste innerhalb der den Indiens gewonnen (u.a. Uttar Pradesh, Ma- UPA beschränken sich hauptsächlich auf Sitzver- dhya Pradesh, Jharkhand, Uttarakhand, Chattis- luste der Kongresspartei. Insgesamt hat der INC garh, Bihar, Rajasthan), die gleichzeitig auch mit 162 Sitze verloren und mit 44 Sitzen das schlechtes- die ärmsten und bevölkerungsreichsten Landes- te Ergebnisse in seiner Geschichte eingefahren. Die teile sind (Neff 2012). Insbesondere Uttar Pradesh UPA kommt daher nur noch auf 60 Sitze. war bisher das Stammland des INC. Bei den Par- lamentswahlen im Jahr 2009 gewann der INC hier Tabelle 1: Wahlergebnisse 2014 nach Koalitionen und Parteien National Democratic Alliance (NDA) United Progressive Alliance (UPA) Andere Parteien (Auswahl) Veränderung Veränderung Veränderung Partei Sitze Sitze Partei Sitze zu 2009 Partei zu 2009 zu 2009 Bharatiya Janata Party 282 166 Indian National Congress 44 -162 All India Anna Dravida Munnetra Kazhagam 37 19 Shivsena 18 7 Nationalist Congress Party 6 -3 All India Trinamool Congress 34 15 Telugu Desam Party 16 10 Rashtriya Janata Dal 4 4 Biju Janata Dal 20 6 Lok Janshakti Party 6 6 Indian Union Muslim League 2 0 Telangana Rashtra Samithi 11 9 Shiromani Akali Dal 4 0 Jharkhand Mukti Morcha 2 1 YSR Congress Party 9 9 Rashtriya Lok Samta Party 3 3 Kerala Congress (M) 1 0 Communist Party of India (Marxist) 9 -7 Apna Dal 2 2 Revolutionary Socialist Party 1 -1 Samajwadi Party 5 -18 All India N.R. Congress 1 1 Aam Aadmi Party 4 4 Naga Peoples Front 1 0 Janata Dal (United) 2 -18 National Peoples Party 1 1 Pattali Makkal Katchi 1 1 Swabhimani Paksha 1 1 Gesamt 336 198 60 -161 94 0 Quelle: eigene Zusammenstellung nach Election Commission of India. Hervorzuheben sind auch die vielen regionalen noch 21 der 80 Wahlbezirke, im Jahr 2014 fiel die Parteien, die zum Teil deutlich zulegen konnten, Zahl auf ganze zwei Bezirke, unter anderem der wie Wahlbezirk Amethi, in dem Rahul Gandhi kandi- • der All India Trinamool Congress (AITC) unter dierte. Im Süden und Osten des Landes dominie- Führung der Ministerpräsidentin Mamata Ba- ren dagegen regionale Parteien wie die AIADMK, nerjee aus Westbengalen, die AITC, oder die BJT. • die All India Anna Dravida Munnetra Kazha- gam (AIADMK) unter Führung der Ministerprä- sidentin von Tamil Nadu, J. Jayalalithaa, GIGA Focus Asien 6/2014 -2-
Rechtlicher und institutioneller Rahmen der oder weniger stabilen Zweiparteiensystems. Dies Wahlen ist allerdings in Indien nicht der Fall, bedingt vor allem durch die relative Stärke einer beträchtlichen Die Parlamentswahlen 2014 waren die größten Zahl von Regionalparteien mit Konzentration von Wahlen, die jemals weltweit organisiert wurden. Hochburgen in meist nur einem Unionsstaat. Die Aufgrund der großen Anzahl an Wahlberechtig- Wahl nach relativer Mehrheit, die Vielzahl der kon- ten und der logistischen Herausforderungen, die kurrierenden Parteien und die damit einhergehen- mit der Bereitstellung von Sicherheit sowie dem de Stimmenzersplitterung bringen es mit sich, dass Transport und der Beaufsichtigung der 1,7 Milli- manche Kandidaten mit einem eher moderaten onen elektronischer Wahlmaschinen einhergehen, Stimmanteil gewählt werden, mitunter nur mit ei- fand die Wahl in neun Phasen statt. Dadurch er- nem Viertel der Gesamtstimmen. Das Mehrheits- streckte sich der Prozess über mehrere Wochen, wahlrecht führt auch dazu, dass Stimmengewinne vom 7. April bis zum 12. Mai 2014. einer Partei sich in überproportionalen Gewinnen Insgesamt waren 814 Millionen Inder über 18 an Sitzen im Unterhaus niederschlagen, wie auch Jahren zur Wahl aufgerufen. Das sind etwa 100 Mil- bei dieser Wahl. So hat die BJP mit 31 Prozent der lionen Personen mehr als bei den Parlamentswah- Stimmen 52 Prozent der Sitze (282 Sitze) in der Lok len 2009, das heißt der Wahlausgang ist maßgeblich Sabha gewonnen – der INC dagegen mit 19 Pro- durch junge Inder beeinflusst worden. Die Wahl- zent der Stimmen nur 8 Prozent der Sitze (44 Sitze). beteiligung war mit 66 Prozent um ca. 8 Prozent- Die finanziellen Aufwendungen für die indi- punkte höher als noch im Jahr 2009 und markier- schen Unterhauswahlen sind erheblich und in den te dabei einen Rekord für Indien. Bemerkenswert letzten zwei Jahrzehnten geradezu explodiert. Der ist, dass die Wahlbeteiligung ärmerer Schichten bei weitem kleinere Teil entfällt auf die staatlichen in Indien seit Langem stets überproportional war, Ausgaben (im Wesentlichen zur Gewährleistung während die einstmals geringere Beteiligung der von Sicherheit), die sich bei dieser Wahl auf etwa Frauen sich jener der Männer deutlich angenähert 577 Mio. USD belaufen haben sollen. Der größere hat. Außerdem gibt es deutliche Unterschiede zwi- Teil der Kosten entfällt auf die Parteien und die Ein- schen den Bundesstaaten. So beteiligten sich in Bi- zelkandidaten; diese sollen sich auf den astronomi- har nur ca. 56 Prozent der Wahlberechtigten an der schen Betrag von 5 Mrd. USD addieren, die zweit- Wahl, in Westbengalen hingegen knapp 85 Prozent höchsten Wahlkampfkosten weltweit nach denen (ECI 2014). der USA. Eine vollständige oder auch nur teilwei- Die Durchführung der Wahlen obliegt nach der se Erstattung der Wahlkampfkosten der Parteien Verfassung der Wahlkommission. Diese ist ein au- bzw. eine staatliche Parteienfinanzierung, wiewohl tonomes Verfassungsorgan und politisch weitge- schon verschiedentlich diskutiert, gibt es in Indi- hend unabhängig. Die Kommission entscheidet en nicht. Der weit größere Teil der Wahlkampf- über die Rechtmäßigkeit der Wahlen, über die Zu- kosten wird von den Kandidaten selbst bestritten, lassung von Parteien und die Vergabe von Partei- Zuschüsse der Parteien richten sich nach Bekannt- symbolen. Kommt es zu Problemen bei den Wah- heitsgrad des Kandidaten, seinen Siegesaussich- len, kann die Kommission Nachwahlen in den ten und seinem eigenen Vermögen. Die von der betroffenen Wahlkreisen/Wahllokalen anordnen, Wahlkommission festgesetzten Höchstausgaben was häufiger (auch dieses Mal) vorkam. Seit ei- pro Kandidat und Wahlkreis betragen 7 Mio. INR nem Urteil des Obersten Gerichtshofes aus dem in größeren und 5,4 Mio. INR in kleineren Unions- Jahr 2002 sind Kandidaten angewiesen, gegenüber staaten; sie sind trotz mehrfacher Anpassung nach der Kommission Angaben zu ihrem Vermögen, ih- oben immer noch absurd niedrig und werden des- rem Bildungsstand und gegen sie anhängige Straf- halb in der Praxis deutlich überschritten. Die Aus- verfahren zu machen; vor allem Letzteres versuch- gaben müssen zwar der Wahlkommission gemel- ten die Parteien durch Verordnungen auszuhebeln, det werden, direkte Zuwendungen von Freunden hatten damit aber keinen Erfolg (Sastry 2014). und Sympathisanten werden aber nicht berück- Die Mitglieder des indischen Unterhauses wer- sichtigt und Kandidaten finden Mittel und Wege, den nach relativer Mehrheit in Einerwahlkreisen um zu hohe Ausgaben zu verschleiern. Kurzum: bestimmt. Dieses Wahlrecht wurde von Großbri- Die tatsächlichen Ausgaben der Kandidaten liegen tannien übernommen und sorgt unter normalen bis zum Zehnfachen über dem Limit. Klar wird da- Umständen für das Zustandekommen eines mehr mit, dass in Indien nur Kandidaten eine Chance ha- GIGA Focus Asien 6/2014 -3-
ben, die genügend eigene Mittel mitbringen, über Rücksichtnahme auf gesellschaftliche Minder- einen ausgedehnten und wohlhabenden Freundes- heiten und deren Autonomiebestrebungen (Jaf- kreis oder reiche Gönner verfügen oder fast voll- frelot 1998). Die hindunationale Bewegung hat- ständig von der Partei finanziert werden. Das Gros te sich schon im Jahr 1951 eine eigene, zunächst der Wahlkampfunterstützung entfällt auf Spen- relativ glücklos agierende Partei zugelegt, die im den von kleineren Geschäftsleuten und vor allem Jahr 1980 durch die BJP ersetzt wurde. Sie ist ver- von Großunternehmen. Kandidaten werden von gleichsweise fest im Griff des RSS, mit dem alle den Parteien demnach auch gemäß ihrer finanzi- wichtigen Personalentscheidungen abgesprochen ellen Potenz ausgewählt (zusätzlich zu ethnischen wurden (auch bei der jetzigen Kabinettsbildung) und Kastengesichtspunkten) und müssen an die- und der auch den wichtigsten Parteisekretär in al- se auch sehr hohe Nominierungsgebühren abfüh- len Unionsstaaten stellt, wiewohl stets beidersei- ren (Betz 2006). Dennoch drängeln sich zahlreiche tige Unabhängigkeit behauptet wird. Die BJP ver- Aspiranten um die Nominierung durch Wahlaus- suchte eine Partei anderen Typs zu sein, ist aber schüsse bzw. das Zentralkomitee (bei den natio- inzwischen wie alle anderen Parteien von Flügel- nalen Parteien konkurrieren bis zu 30 Personen kämpfen und Faktionalismus befallen. Die heraus- um einen Sitz). Die hohen Kampagnenvorschüs- gestellte interne Demokratie findet sich, wie bei se tragen in erheblichem Maße zu Korruption und den anderen indischen Parteien, nur in Ansätzen. zur sogenannten Kriminalisierung der Politik bei. Interne Auseinandersetzungen gab und gibt es vor Auch bei den Kandidaten der diesmaligen Unter- allem bei der Durchsetzung einer hindunationalen hauswahl waren gegen ein Fünftel ein oder meh- Agenda, bei der die BJP in der Regierungszeit 1998- rere Strafverfahren anhängig, zum Teil wegen gra- 2004 zwangsläufig (nicht nur mit Blick auf die Koa- vierender Delikte (inklusive Mord, Totschlag und litionspartner) zurückhaltender agieren musste als Vergewaltigung). Es gab verschiedene Anläufe, in der VHP oder der RSS. Letzterer mahnte im ver- niedrigen Instanzen strafrechtlich verurteilte Ab- gangenen Wahlkampf bereits wieder die Umset- geordnete von der Wahrnehmung ihres Mandates zung der hinduradikalen Lieblingsthemen (einheit- auszuschließen, die am Widerstand aller großen liches Zivilrecht, Abschaffung der Autonomie von Parteien scheiterten. Dasist auch nicht weiter ver- Kaschmir, Tempelbau in Ayodhyha) an. wunderlich, denn solche Abgeordnete finden sich Narendra Modi, der designierte Premiermi- in allen Parteien, wobei der siegreichen BJP dieses nister, war seit dem Jahr 2001 Ministerpräsident Mal ein „Spitzenplatz“ zukam. Es bedarf der Er- des Bundesstaates Gujarat. Seine Regierung spiel- wähnung, dass solche Abgeordnete nicht etwa ge- te dort eine unrühmliche Rolle bei den Pogromen ringere, sondern im Durchschnitt höhere Wieder- gegen Muslime im Jahr 2002, die mit zumindest in- wahlchancen haben (Sastry 2014). direkter Ermutigung der Regierung vonstatten gin- gen, obwohl Modi selbst gerichtlich keine Beteili- gung nachgewiesen werden konnte. Es wird sich Die BJP und Narendra Modi erweisen, ob die Befürchtung der religiösen Min- derheiten in Bezug auf eine von Modi geführte Re- Die BJP ist Teil einer Familie von hindunationa- gierung berechtigt sind. In seiner Amtszeit seit dem len Organisationen, zu denen vor allem die Mut- Jahr 2002 hat er sich außer verbalen Ausfälligkeiten terorganisation, der nationale Freiwilligenverband gegen die muslimische Minderheit wenig zuschul- (Rashtriya Swayamsevak Sangh, RSS)1, der Welt- den kommen lassen, nach der Wahl versprach er Hindurat (Vishwa Hindu Parishad, VHP), der ra- auch gleich, für alle Inder arbeiten und gegen keine dikale Jugendverband (Bajrang Dal) und eine par- Gruppe agieren zu wollen (Economic Times 2014). teinahe Gewerkschaft (BMS) gehören, alle mit Seine Erfahrungen als Ministerpräsident Gujarats millionenfacher Mitgliederzahl und mehr oder stellte Modi in den Mittelpunkt seiner Wahlkampa- minder gleichlaufender volksgemeinschaftlicher gne, die stark auf das Versprechen von wirtschaft- Ideologie, derzufolge Indien ein Staat mit gemein- lichem Aufschwung und Entwicklung ausgerich- samer Kultur und Nationalität ist. Für gesellschaft- tet war. Dabei erklärte er, die Erfolge aus seinem liche Diversität ist da wenig Platz, auch nicht für Bundesstaat Gujarat auf ganz Indien übertragen zu wollen. Zum Wahlerfolg der BJP trug auch die Selbstdarstellung Modis als „self made man“ nied- 1 Straff organisierter Verband mit paramilitärischer Organisati- riger Herkunft bei, der es vom Teeverkäufer zum on, dem Nerenda Modi seit seiner Jugend angehört. GIGA Focus Asien 6/2014 -4-
Ministerpräsidenten geschafft hat. Hinzu kam ein krise zu lange fort. Zusammen mit der Ausweitung äußerst professionell geführter Wahlkampf, der des neuen Beschäftigungsprogramms, der teilwei- sich massiv sozialer Medien bediente und die Mit- sen Entschuldung der Bauern und einer kräftigen telschicht sowie die große Gruppe der jungen und Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst sorgte dies Erstwähler ansprach. Selbst moderate Vertreter der für einen heftigen Inflationsschub. Bei sinkenden Mittelschichten, die Modi und seinen Beratern aus Realzinsen veranlasste dies die Sparer zur Ausgabe den hindunationalistischen Verbänden skeptisch ihrer Ersparnisse bzw. zur Hortung von Edelmetal- gegenüber stehen, wählten schließlich die BJP, da len. Der Staatshaushalt geriet durch diese Entwick- diese am überzeugendsten einen deutlichen Wan- lungen und die nicht angepackte Kürzung der Sub- del versprach. ventionen (für Energie, Nahrungsmittel, Dünger) aus dem Lot. Das Defizit von Bund und Staaten stieg wieder auf 7,5 Prozent des BIPs in den Fiskal- Die Niederlage der Kongresspartei und ihrer jahren 2011 und 2012. Bedingt durch die Inflation, Partner einen gewissen Lohndruck durch das ländliche Be- schäftigungsprogramm und später wieder anzie- Der Ausgang der Parlamentswahlen wurde ent- hende Kreditzinsen fiel die Profitrate der Unter- scheidend von der Unzufriedenheit mit der Bi- nehmen deutlich. Dazu kamen politisch bedingte lanz der Kongresspartei bestimmt, die als stärkste Verzögerungen von Investitionsvorhaben, teils we- Kraft der UPA in zwei Legislaturperioden die Re- gen extrem langsamer Klärung der Umwelt- und gierung gebildet und mit Manmohan Singh den Betriebsauflagen und des Landerwerbs für neue Premierminister gestellt hatte. Die meisten Beob- Anlagen, teils wegen Lieferengpässen beim wenig achter sind sich darüber einig, dass im Wesentli- dynamischen staatlichen Kohlebetrieb, schließ- chen drei Themen die Niederlage der Kongress- lich auch durch Verdrängung privater Investitio- partei bestimmten: 1. Die starke Entschleunigung nen durch das hohe staatliche Defizit (Kapur und des wirtschaftlichen Wachstums und damit die Mohan 2014; Morgan Stanley Research 2014). Die rückläufige Zunahme der Beschäftigung, 2. die Regierung erwies sich als weitgehend reformun- anhaltend hohe Inflation insbesondere bei den fähig, kam viel zu spät mit zögerlichen Schritten Grundnahrungsmitteln und 3. die grassieren- (Zusatzzölle auf die Goldeinfuhr, Erleichterung de Korruption. Tatsächlich ist das wirtschaftliche für ausländische Investitionen und die Geldanla- Wachstum Indiens in der letzten Zeit stark einge- gen von Auslandsindern etc.), die zwar eine leich- brochen und hat sich vom Höhepunkt im ersten te wirtschaftliche Kehrtwende herbeiführten (das Quartal 2010 (11,4 Prozent) bis zum letzten Quar- Wachstum legte wieder zu, Auslandskapital kehrte tal 2013 (4,4 Prozent) mehr als halbiert. Es stieg al- zurück, der Wertverfall der Rupie steigerte die Ex- lerdings im ersten Quartal 2014 schon wieder auf porte); der Umschwung geschah aber zu spät, erst 5,5 Prozent an. Festzuhalten bleibt, dass der rasante ab Ende des Jahres 2013, als dass er wahlpolitisch Abschwung schon deutlich vor der geldpolitischen noch größere Wirkung hätte entfalten können. Wende in den USA einsetzte, also im Wesentlichen Neben der schlechten wirtschaftlichen Lage auch hausgemachte Ursachen hatte. Katastrophal war vor allem das Problem der Korruption für die hatte sich vor allem die Industrie entwickelt (prak- deutliche Wahlniederlage der Kongresspartei ver- tisch Nullwachstum seit dem Jahr 2011), während antwortlich. Während der letzten Legislaturperio- sich der Dienstleistungssektor hielt und die Land- de, also zwischen den Jahren 2009 und 2014, kam wirtschaft zuletzt wieder zulegte. Aber auch der es zu einer Reihe massiver Korruptionsskandale, Konsum brach ein, bedingt durch steigende Infla- in die auch hohe Politiker verwickelt waren (Neff tion und schwächere Zunahme der Arbeitsplätze. und Schöttli 2011). Dabei ging es unter anderem Zuletzt stieg auch das Leistungsbilanzdefizit, Aus- um die Vergabe von Lizenzen im Telekommuni- landskapital wurde abgezogen und der Wert der kationssektor und beim Kohleabbau, sowie um die indischen Rupie brach kräftig ein (Asian Develop- Vorbereitung der Commonwealth-Spiele in Delhi ment Bank 2014). im Jahr 2010. Obwohl Premierminister Manmohan Was war daran nun hausgemacht? Erstens setz- Singh keineswegs als korrupt gilt, schaffte es sei- ten die indische Regierung und die Zentralbank die ne Regierung nicht, auf diese Korruptionsfälle an- fiskalische Stimulierung und die geldpolitische Lo- gemessen zu reagieren und weckte bei den Wäh- ckerung nach Eintreten der internationalen Finanz- GIGA Focus Asien 6/2014 -5-
lern deshalb eher den Eindruck, ein Sachwalter der dischen Unionsstaaten und dass sich die sozialen Korruption zu sein. Indikatoren (für Bildung oder Gesundheit) und die Im Jahr 2011 rief der Bürgerrechtler Anna Ha- Armutsreduktion in Gujarat eher unterproportio- zare eine Protestbewegung ins Leben, die ein neu- nal entwickelten (z.B. Marjit 2014). Das Modell hat es Antikorruptionsgesetz forderte und innerhalb also eine deutlich unternehmerfreundliche Schlag- kurzer Zeit in vielen Großstädten breite Unterstüt- seite, zudem stieg die öffentliche Verschuldung auf zung fand. Hierdurch wurde in der Bevölkerung, beachtliche Werte. vor allem in der urbanen Mittelklasse, ein völlig Dem Wahlprogramm der BJP kann man wenig neues Bewusstsein für das Problem der Korrupti- Erhellendes zur Wirtschafts- und Sozialpolitik der on geweckt, das auch zur Entstehung einer neuen neuen Regierung entnehmen – außer, dass alles Antikorruptionspartei, der Aam Admi Party (AAP) schneller, effizienter und korruptionsfreier gesche- führte. Diese konnte allerdings bei der Parlaments- hen soll. Konkrete Rezepte finden sich wenige, mit wahl nur 4 Wahlbezirke im Punjab gewinnen und Ausnahme der flächendeckenden Informationali- keinen der 7 Wahlbezirke der Hauptstadt Neu-De- sierung und verstaubt anmutender Vorhaben zum lhi, obwohl sie bei den dortigen Regionalwahlen Horten von Nahrungsmitteln und zu deren Preis- im Jahr 2013 in 28 von 70 Wahlkreisen gewonnen stabilisierung (Wahlmanifest der BJP von 2014). Zu hatte. Der dynastische Charakter der Kongresspar- den vielen Reformbaustellen, die die neue Regie- tei und die Schwäche von Rahul Gandhi, der noch rung in Angriff nehmen muss, zählen die Bereini- nicht einmal von der eigenen Partei zum Kandida- gung des öffentlichen Investitionsstaus, die dau- ten für den Premierministerposten ernannt wurde erhafte Verringerung des Haushaltsdefizits auch und dadurch als „nicht Kandidat“ auftrat, dürften durch Kürzung wenig armenfreundlicher Subven- ebenfalls für das katastrophale Wahlergebnis des tionen, die Einführung einer landesweit einheit- Kongresses eine wichtige Rolle gespielt haben. Die lichen Mehrwertsteuer, die Dynamisierung des älteste Partei Indiens braucht dringend eine Erneu- staatswirtschaftlichen Energiesektors, die Durch- erung, wenn sie zukünftig in der politischen Land- forstung des antiquierten, beschäftigungsfeind- schaft noch eine Rolle spielen will. lichen Arbeitsrechts und die Befreiung der Un- ternehmen von übermäßigen Auflagen (Morgan Stanley Research 2014). Bei der Armutsbekämp- Welche Aufgaben warten auf die neue fung und der Entwicklung ländlicher Regionen ist Regierung? zunächst davon auszugehen, dass es ein gewisses Maß an Kontinuität gegenüber der UPA-Regierung Nach dem eindeutigen Wahlsieg Modis sind die geben wird. Diese hatte in den letzten Jahren eine Erwartungen an seine Regierung enorm. Die Wirt- ganze Reihe von Programmen ins Leben gerufen, schaftspolitik wird dabei der Bereich sein, in dem die zu verbesserten Lebensbedingungen beigetra- zuerst Reformen und Erfolge erwartet werden. gen haben. Während des Wahlkampfs verbanden Unterneh- Es ist bisher schwer abzusehen, wie sich die mensführer mit dem eventuellen Wahlsieg Naren- neue Regierung in außen- und sicherheitspoliti- dra Modis die Hoffnung, er könne sein Erfolgs- schen Fragen positionieren wird. Einerseits hat modell Gujarat auf ganz Indien übertragen, und Modi wiederholt das Primat wirtschaftlicher Inte- dadurch dem Land zu gebührender Stärke ver- ressen und Entwicklung betont. Obwohl die USA helfen und für rasche Reformen sorgen. Die Ak- ihm aufgrund seiner möglichen Rolle in der inter- tienkurse begannen schon bei den einlaufenden religiösen Gewalt in Gujarat ein Visum verweiger- Prognosen zu seinem Wahlsieg kräftig zu stei- ten, äußerte er sich im Wahlkampf bewusst nicht gen (hatten aber auch schon vorher zugelegt), im negativ über Washington. Als Ministerpräsident ganzen Lande herrschte Aufbruchseuphorie. Die- von Gujarat trieb er die Wirtschaftsbeziehungen zu se könnte sich freilich bald abkühlen, da die sich Japan und China voran. Gleichzeitig betonte Modi, an Modi und seine Partei knüpfenden Hoffnungen dass Indien eine effektivere und stärkere Außen- völlig überzogen sind. Zunächst einmal glänzt das politik sowie eine verbesserte Verteidigungsinfra- Modell Gujarat weniger als es scheint; es gibt in struktur brauche. Im Umgang mit China sprach er Indien dazu eine lebhafte politische Debatte, die deutlich den mit Indien bestehenden Grenzkonflikt zeigt, dass Gujarat auch kein schnelleres Wachs- an und forderte Beijing explizit auf, sein „expan- tum aufwies als die anderen prosperierenden in- sionistisches“ Verhalten abzulegen (Madan 2014). GIGA Focus Asien 6/2014 -6-
Mit besonderer Sorge wird weltweit Modis Hal- Literatur tung zu Pakistan beobachtet. Unter der BJP-ge- führten Regierung von Premierminister Vajpayee Asian Development Bank (2014), Asian Development (1998-2004) standen Indien und Pakistan einerseits Outlook 2014, Manila: ADB. am Rande eines Krieges, andererseits wurde in die- Betz, Joachim (2006), Die Institutionalisierung in- ser Zeit der sogenannte „Verbunddialog“, der am discher Parteien, in: Politische Vierteljahresschrift, weitesten reichende Versuch der Beilegung bilate- 47,4, 618-640. raler Spannungen zwischen den zwei Ländern, ins ECI (2014), State wise Turnout for General Elec- Leben gerufen. Von Modi ist zwar kein aggressi- tion – 2014, online: (19. Fall eines erneuten, aus Pakistan gesteuerten Ter- Mai 2014). roranschlags wie jenem von Mumbai im Jahr 2008 Economic Times (2014), Narendra Modi’s Vic- könnte sich die neue Regierung jedoch gezwun- tory Speech, online: (20. Mai 2014). dis Umfeld agieren. Allgemein ist davon auszu- Jaffrelot, Christophe (1998), The Hindu Nationalist gehen, dass die neue Regierung eher in der Lage Movement in India, New York: Columbia Univer- sein wird, ihre außenpolitischen Vorhaben durch- sity Press. zusetzen – im Gegensatz zur UPA-Regierung, die Kapur, Munesh, und Rakesh Mohan (2014), India’s sich v.a. in ihrer Politik gegenüber Nachbarstaaten Recent Macroeconomic Performance: An Assessment wie Sri Lanka und Bangladesch von kleineren Koa- and Way Forward, IMF Working Paper, 68, Wa- litionspartnern erpressen ließ und dadurch keinen shington, DC: IMF. kohärenten Kurs verfolgte. Gleichzeitig sollte der Madan, Tanvi (2014), A Modi Foreign Policy: The Handlungsspielraum Modis in der Außenpolitik Knowns and Unknowns, Washington, DC: Broo- nicht überschätzt werden. Er möchte zwar das Au- kings. ßenministerium reformieren, wird aber trotzdem Marjit, Sugata (2014), On UPA vs NDA; Gujarat vs mit einer etablierten Bürokratie arbeiten müssen, Rest of India: Myth and Reality, in: Economic and die über Jahrzehnte ein hohes Maß an Kontinuität Political Weekly, XLIX, 18, 82-83. in der Außenpolitik gewahrt hat. Morgan Stanley Research (2014), India Economics. Dank ihrer stabilen Mehrheit wird die neue Re- Five Key Reforms to Fix India’s Growth Problem, gierung viele der bevorstehenden Aufgaben leich- New York: Morgan Stanley. ter anpacken als ihre Vorgängerin. Für die Bewäl- Neff, Daniel (2012), Indiens demografische Dividen- tigung anderer (v.a. in den Bereichen Bildung, de und die Herausforderungen an die Wirtschaftspo- Gesundheit, Landwirtschaft und Arbeitsrecht) litik, GIGA Focus Asien, 6, online: . ten, in denen andere Parteien regieren, oder zumin- Neff, Daniel, und Jivanta Schöttli (2011), Korrupti- dest deren tätige Mithilfe. Allgemein besteht bei on in Indien – Anzeichen für einen Wandel zum Bes- extrem hohen Erwartungen nach einem so deutli- seren?, GIGA Focus Asien, 4, online: . berung des Siegers. Die größte Herausforderung Sastry, Trilochan (2014), Towards Decriminalisati- Modis wird es jedoch sein, eine Balance zwischen on of Elections and Politics, in: Economic and Po- den Forderungen hindunationalistischer Gruppen litical Weekly, XLIX, 1, 34-41. und der Wahrung des sozialen Friedens und der Rechte der Minderheiten zu halten. Letzteren und der besorgten Weltöffentlichkeit muss Modi län- gerfristig zeigen, dass sein Hindu-Nationalismus die säkulare Identität Indiens nicht gefährdet und die Gesellschaft nicht weiterhin polarisiert. Sonst führt der Aufbruch in eine Sackgasse. GIGA Focus Asien 6/2014 -7-
Die Autoren Prof. Dr. Joachim Betz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Senior Research Fellow) am GIGA Institut für Asien-Studien und Mitglied in den Forschungsschwerpunkten 3 und 4. E-Mail: , Website: Dr. Sandra Destradi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am GIGA Institut für Asien-Studien und Mitglied in den Forschungsschwerpunkten 2 und 4. E-Mail: , Website: Dr. Daniel Neff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am GIGA Institut für Asien-Studien und Mitglied im Forschungsschwerpunkt 3. E-Mail: , Website: GIGA-Forschung zum Thema Der Forschungsschwerpunkt 4 „Macht, Normen und Governance in den internationalen Beziehungen“ untersucht unter anderem den Aufstieg sogenannter „neuer Regionalmächte“ wie Indien. Im Forschungs- schwerpunkt 3 „Sozioökonomische Herausforderungen in der Globalisierung“ werden unter anderem Probleme der Armut und Verwundbarkeit untersucht. GIGA-Publikationen zum Thema Betz, Joachim (2012), Anhaltender wirtschaftlicher und politischer Aufstieg Indiens?, in: Zeitschrift für Au- ßen- und Sicherheitspolitik, 5, 2, 215-227. Betz, Joachim (2006), Die Institutionalisierung indischer Parteien, in: Politische Vierteljahresschrift, 47, 4, 618-640. Destradi, Sandra (2013), Tiger oder Kätzchen? Indiens außenpolitische Debatten zeugen von andauernder Selbstfindung, in: Internationale Politik, 68, 5, 93-99. Destradi, Sandra (2011), Indian Foreign and Security Policy in South Asia: Regional Power Strategies, Abing- don und New York: Routledge. Maihack, Henrik, und Johannes Plagemann (2013), Souveränität im Wandel: die Rolle der Bundesstaaten in der indischen Außenpolitik, GIGA Focus Asien, 1, online: . Neff, Daniel (2012), Indiens demografische Dividende und die Herausforderungen an die Wirtschaftspolitik, GIGA Focus Asien, 6, online: . Neff, Daniel, und Jivanta Schöttli (2011), Korruption in Indien – Anzeichen für einen Wandel zum Besseren?, GIGA Focus Asien, 4, online: . Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Netz gelesen und heruntergeladen werden unter und darf gemäß den Be dingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0 frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zu gänglich gemacht werden. Dies umfasst insbesondere: korrekte Angabe der Erstveröffentli chung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung. Das GIGA German Institute of Global and Area Studies – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Ausgewählte Texte werden in der GIGA Focus International Edition auf Englisch und Chinesisch veröffentlicht. Der GIGA Focus Asien wird vom GIGA Institut für Asien-Studien redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben. Auf die Nennung der weiblichen Form von Personen und Funktionen wird ausschließlich aus Gründen der Lesefreundlichkeit verzichtet. Redaktion: Günter Schucher; Gesamtverantwortliche der Reihe: Hanspeter Mattes und Stephan Rosiny Lektorat: Petra Brandt; Kontakt: ; GIGA, Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg www.giga-hamburg.de/giga-focus
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