ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT

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ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
ZHH - Information
                                          BMK           VdM

                                                AHB              FDE

                                                        AKB

                                                FHG             AKW

                                                        multitec

                                            GESCHÄFTSBERICHT
                                           2013-2015
                                            DER VERBAND UND SEINE ARBEIT
Eichendorffstraße 3 · 40 474 Düsseldorf
Tel.: 0211/47050-0 · Fax: 0211/47050-39
http://www.zhh.de · e-mail: zhh@zhh.de
ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
MICHAEL WAGNER
                                                                                                        6. – 8. März 2016

VERRÄT IHNEN                                                                                            Halle: 10.2
                                                                                                        Stand: F001

BETRIEBSGEHEIMNISSE ...

                                                                                                          Michael Wagner,
                                                                                                          PFERD-Werkzeugberater

                                                                                                      VERTRAU BLAU

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ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
GESCHÄFTSBERICHT
                               2013-2015
                               DER VERBAND UND SEINE ARBEIT

                               Impressum
                               Herausgeber:
                               Zentralverband Hartwarenhandel e.V., Eichendorffstr. 3,
                               40474 Düsseldorf, Tel.: 0211/47050-0, Fax: 0211/47050-29,
                               E-Mail: zhh@zhh.de, Internet: www.zhh.de
                               Redaktion:
                               Marianne Struve (App: -13);
                               verantwortlich für den Inhalt: Hauptgeschäftsführer Thomas Dammann
                               Mitarbeiter:
                               Thomas Dammann (-11), Martin Gröblinghoff (-76), Elmo Keller (-12),
                               Senad Hadžić (-95), Achim Mecklenbeck (-65), Stephanie Kawan (-13)
                               Verlag und Vertrieb:
                               ZHH Dienstleistung GmbH, Eichendorffstr. 3, 40474 Düsseldorf,
                               Tel.: 0211/47050-74, Fax: -85, E-Mail: vertrieb@zhh-dl.de
                               Druck und Layout:
                               Griebsch & Rochol Druck GmbH, Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm,
                               Tel.: 02385/931-160, Fax: 02385/931-169, E-Mail: info@grd.de,
                               Internet: www.grd.de

                               Nachdruck oder Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit
                               ausdrücklicher Genehmigung des ZHH.
                               Stand: Februar 2016

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                          3
ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
WWW.EISENWARENMESSE.DE

                                         SAVE THE DATE!
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ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem vorliegenden Geschäftsbericht legen der            seinen Produkten nicht auch im Internet zu finden ist,
Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH) und              läuft Gefahr, von der rasanten Marktentwicklung ab-
sein Präsidium Rechenschaft für die Jahre 2013 bis         gehängt zu werden.
2015 ab.                                                   Dass sich unsere Branche auf viele Veränderungen
Während dieser drei Jahre setzten sich die Finanz-         und neue Anforderungen einstellen und flexibel blei-
und Wirtschaftsprobleme im Euro-Raum weiter fort           ben muss, hat auch der 3. PVH Kongress 2015 in
und gipfelten in der Griechenland-Krise, bei der die       Köln mit seiner exklusiven dritten Marktstudie gezeigt.
EU finanziell an ihre Grenzen ging und so den „Gre-        Die Teilnehmerzahl ist seit der ersten Veranstaltung
xit“ zunächst verhindert hat. Aber nicht nur wirtschaft-   stetig gestiegen, was auch ein wachsendes Interesse
lich sind die Aufgaben für die Zukunft weiterhin im-       an den brennenden Branchenthemen und deren Lö-
mens, auch politisch wird Deutschland herausgefor-         sungen unterstreicht. Ein 4. PVH Kongress wird dieser
dert. Terror und Krieg sind inzwischen bis nach            erfolgreichen Veranstaltung im Jahr 2017 folgen.
Europa vorgedrungen und sorgen in der Bevölkerung          Die Tochtergesellschaften des ZHH sind gut aufgestellt
für Verunsicherung. Welche wirtschaftlichen Konse-         und konnten in den vergangenen drei Jahren Erfolge
quenzen sich daraus ergeben, wird sich zeigen.             aufweisen. Vor allem bei der Aus- und Weiterbildung
Innenpolitisch brachte die Bundesregierung viele Ent-      für den mittelständischen Hartwarenhandel bestand
scheidungen auf den Weg, vor allem zu umfassenden          reges Interesse an den unterschiedlichen Kursangebo-
Themen wie „Mindestlohn“, „Rente mit 63“ und „El-          ten. Meinen Dank möchte ich an dieser Stelle auch
ternzeit“, die uns Mittelständler einmal mehr betreffen    der E/D/E-Stiftung aussprechen, die die Weiterbil-
und auch belasten. Dennoch steht Deutschland im eu-        dungsangebote des ZHH Bildungswerkes seit vielen
ropäischen Kontext vergleichsweise gut da. In diesem       Jahren durch die Vergabe von Stipendien erfolgreich
Jahr wird wiederum mit einem moderaten Wirtschafts-        unterstützt.
wachstum gerechnet, so wie dies in den vorangegan-         Zu guter Letzt danke ich allen, die ihre Zeit und Ener-
genen Jahren auch der Fall war.                            gie investiert und sich in den Gremien des Verbandes
Zu einer nicht zu unterschätzenden Thematik haben          ehrenamtlich für die Interessen unserer Branche einge-
sich Digitalisierung und Vernetzung entwickelt, die in     setzt haben. Auch den Mitarbeitern in der Geschäfts-
den vergangenen drei Jahren in Deutschland weiter          stelle möchte ich für ihren täglichen Einsatz und das
zügig vorangeschritten sind. Dies bedeutet einen           Engagement herzlich danken.
immer schnelleren Handlungsbedarf für den Mittel-
stand. Insbesondere im Handel sind die Anstrengun-
                                                           Ihr
gen immens, um die Lücken zwischen der Online- und
Offline-Präsenz zu schließen, beziehungsweise Brü-
cken herzustellen, um dem Kunden das Produkt-Ange-
bot zu bieten, das er erwartet. Der Kunde muss nicht                       Dr. Paul Kellerwessel
nur stationär, sondern zunehmend auch auf digitalem                          – ZHH-Präsident –
Weg vom Handel erreicht werden. Multi-Channel
heißt das Gebot der Stunde. Ein Fachhändler, der mit

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                     5
ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
Ehrung der Partner des Fachhandels FHG 2012 im
Februar 2013 in Frankfurt
                                                     3.PVH-Kongress 2015 in Köln

Delegiertenversammlung 2013 in Köln

                                                     2. PVH-Kongress 2013 in Köln

Geselliger Branchenabend beim 3. PVH-Kongress 2015
in Köln
                                                     Ehrung der Partner des PVH 2014 im März 2015 in Köln

Delegiertenversammlung 2015 in Köln

                                                     AKB Branchentreff 2014 in Nürnberg

BMK Innovationspreis 2014 in Löhne

                                                     53. IHA-Kongress im November 2015 in Paris

         6                                                             Geschäftsbericht 2013 – 2015
ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
Inhaltsverzeichnis

                       05      Vorwort

                       08      Wirtschaftliche Lage

                       11      Branchenthemen von A-Z

                       18      Aufbau des ZHH

                       19      ZHH intern

                       24      PVH-Kongresse

                       26      ZHH international

                       29      Arbeitskreise im ZHH

                       30      Arbeitskreis Hartwarenhandel Berlin/
                               Brandenburg – AHB

                       32      Arbeitskreis Baubeschlag – AKB

                       36      Arbeitskreis Werkzeuge – AKW/
                               multitec – Bundesverband
                               Produktionsverbindungshandel

                       42      Bundesverband Mittelständischer
                               Küchenfachhandel – BMK

                       46      Fachverband des Deutschen Eisenwaren-
                               und Hausrathandels – FDE

                       50      Fachkreis Hausrat/GPK – FHG

                       54      Verband der Motoristen – VdM

                       59      ZHH-Gesellschaften

                       60      AGM-Zert GmbH

                       61      Akademie Bauen & Wohnen e.V.

                       62      ZHH-Bildungswerk GmbH

                       63      ZHH Dienstleistung GmbH

                       64      Eisenwaren-Zeitung GmbH

                       66      Geschäftsverteilungsplan

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                           7
ZHH - Information - 2013-2015 GESCHÄFTSBERICHT
Wirtschaftliche Lage

   Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung                            Die Steigerung der privaten Konsumausgaben ist auf
   Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im             mehrere Faktoren zurückzuführen. Die Löhne sind im
   Berichtszeitraum 2013 – 2015 positiv. In allen drei               Berichtszeitraum kräftig gestiegen. 2013 um + 2,8 %,
   Jahren konnte das Bruttoinlandsprodukt gesteigert                 2014 + 3,8 % und 2015 + 3,9 %. Gleichzeitig ist
   werden, am stärksten im Jahr 2015 mit einer Wachs-                das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
   tumsrate von 1,7 %. Im Jahr 2013 betrug das Wachs-                sogar noch stärker gestiegen als die Löhne, unter an-
   tum + 0,3 %, im Jahr 2014 + 1,6 %. Das Wirtschafts-               derem aufgrund von Erbschaften und der gefallenen
   wachstum lag damit sowohl 2014 als auch 2015                      Rohstoffpreise. Dies drückt sich in den moderaten Er-
   deutlich über dem Durchschnittswert der letzten zehn              höhungen der Verbraucherpreise in den letzten drei
   Jahre von + 1,3 %. Dennoch liegt Deutschland in der               Jahren aus, die rückläufig sind. Im Jahr 2013 sind die
   Eurozone nur im Mittelfeld. Ein Alleinstellungsmerk-              Verbraucherpreise um + 1,3 % gestiegen, in 2014
   mal ist allerdings dabei Deutschlands Finanzierungs-              betrug die Inflationsrate + 0,9 % und in 2015 sogar
   überschuss.                                                       nur + 0,3 %. Das höhere verfügbare Einkommen der
                                                                     privaten Haushalte führte auch dazu, dass seit dem
   Der deutsche Export stieg in den letzten drei Jahren              Jahre 2012 die Sparquote wieder leicht ansteigend
   ständig, in 2015 um + 6,4 %. Deutschland zählt                    ist. Während im Jahre 2009 die Sparquote noch bei
   damit weltweit zu den führenden Exportnationen.                   10,9 % lag, ist sie bis zum Jahr 2013 auf 9,1 % ge-
   Dennoch trägt der Export nur vergleichsweise wenig                sunken. In den Jahren 2014 bis 2015 hat sie sich
   zum Bruttoinlandsprodukt bei (2015 + 0,2 %). Der                  wieder auf 9,7 % erhöht.
   Konsum ist der wichtigste Wachstumsmotor der deut-                Der Einkommenszuwachs der privaten Haushalte führt
   schen Wirtschaft in den letzten Jahren gewesen.                   zwangsläufig zu höheren Steuereinnahmen des Staa-
   2013 und 2014 stiegen die privaten Konsumausga-                   tes. Hinzu kommt, dass die Arbeitslosenquote seit 10
   ben jeweils um 1,9 %, in 2015 um + 2,5 %. Ebenso                  Jahren rückläufig ist. Dies bedeutet, dass es mehr
   erhöhten sich die staatlichen Konsumausgaben.                     Erwerbstätige gibt. Im Jahr 2015 waren es mehr als
                                                                     43 Millionen Erwerbstätige, der höchste Stand seit
   Volkswirtschaftliche Daten 2012 – 2015 *)                         der deutschen Wiedervereinigung. Durch die spru-
    – Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in % –                     delnden Steuereinnahmen konnte der Staat auch
                      2012    2013 2014 2015
                                                                     seine Ausgaben für dringend notwendige Investitio-
                       %        %       %        %
                                                                     nen erhöhen. In 2013 stiegen die Staatsausgaben um
Bruttoinlandsprodukt         + 0,4     + 0,3     + 1,6     + 1,7     3,7 %, in 2014 um + 4,1 % und im vergangenen Jahr
                                                                     um + 4,5 %.
privater Verbrauch           + 2,6     + 1,9     + 1,9     + 2,5
                                                                     Für das Jahr 2016 wird mit einer weiteren Steigerung
Staatsverbrauch              + 3,4     + 3,7     + 4,1     + 4,5
                                                                     des Bruttoinlandproduktes gerechnet. Die Prognosen
                                                                     reichen von 1,3 % vom deutschen Industrie- und Han-
Inlandsnachfrage             + 0,6     + 2,5     + 2,6     + 2,6
                                                                     delskammertag bis zu 2,2 % vom Institut für Weltwirt-
                                                                     schaft. Die meisten Prognosen bewegen sich aller-
Exporte                      + 4,6     + 1,3     + 3,9     + 6,4
                                                                     dings im Bereich von 1,7 %, so auch die der Bundes-
Importe                      + 1,8     + 1,3     + 2,1     + 4,0     regierung. Bei diesen Prognosen geht man davon
                                                                     aus, dass die Beschäftigung in 2016 um 0,9 % zu-
Erwerbstätigkeit             + 1,1     + 0,6     + 0,9     + 0,8     legen wird und die Löhne und Gehälter um
                                                                     2,6 % steigen. Nach wie vor wird der Konsum die
Arbeitnehmerentgelte         + 3,9     + 2,8     + 3,8     + 3,9     treibende Konjunkturlokomotive sein. Die Kaufbereit-
                                                                     schaft der Verbraucher ist angesichts einer niedrigen
Unternehmens- und
Vermögenseinkommen           - 4,1     + 0,9     + 3,8     + 4,6     Inflationsrate und des extrem niedrigen Zinsniveaus
verfügbare Einkommen
                                                                     weiterhin hoch ausgeprägt.
der privaten Haushalte       + 2,1     + 1,8     + 2,3     + 2,8
                                                                     Gleichzeitig kommt aber auf die gut funktionierende
Sparquote                     9,3        9,1       9,5      9,7
                                                                     deutsche Volkswirtschaft die Flüchtlingsmigration mit
                                                                     erheblichen Kosten für die öffentliche Hand und noch
Verbraucherpreise            + 2,0     + 1,5     + 0,9     + 0,3
                                                                     nicht zu konkretisierenden Auswirkungen auf den
            *) Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesregierung   deutschen Arbeitsmarkt zu. Höhere Staatsausgaben
                                                Stand: Januar 2016
                                                                     u.a. in die Infrastruktur sind zu erwarten. Dies wird

  8                                                                                      Geschäftsbericht 2013 – 2015
Wirtschaftliche Lage

sich insbesondere auf die Bauwirtschaft positiv aus-     zelhandel erneut, den Kundenbon zu erhöhen. Immer
wirken. Auch bei den Investitionsausgaben der Unter-     öfter setzt dabei der Facheinzelhandel auf neue Wa-
nehmen wird allmählich die Bremse gelockert wer-         rensortimente und spezielle Dienstleistungen, um sich
den, so dass sich dieser Markt nach und nach bele-       gegen die rückläufigen Kundenfrequenzen zu stem-
ben wird. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dürf-    men.
te durch die Industrie aber etwas gedämpft werden,
da eine Abkühlung der Konjunktur in wichtigen            2013 startete der Eisenwaren- und Hausrat-Handel
Schwellenländern festzustellen ist und ölexportieren-    hoffnungsvoll ins Jahr, musste aber durch witterungs-
de Staaten wie Russland in Wirtschaftskrisen stecken.    bedingte Einflüsse ein sehr schwaches erstes Quartal
Dies dürfte den deutschen Export erschweren. Den-        hinnehmen. Erst im zweiten Quartal besserte sich die
noch bleibt abzuwarten, wie sich besonders der Euro-     Lage. Das Gesamtjahr konnte mit einem Umsatzzu-
raum entwickeln wird. Insgesamt kann man zuver-          wachs von + 0,2 % abgeschlossen werden. Der Haus-
sichtlich in die Zukunft schauen, da Deutschland ge-     rat- und GPK-Fachhandel konnte dank eines ordentli-
samtwirtschaftlich so gut dasteht, wie schon lange       chen vierten Quartals und einem guten Weihnachts-
nicht mehr.                                              geschäft ein Umsatzplus von 0,7 % erzielen. Dabei
                                                         sorgte insbesondere die große Nachfrage nach kom-
Entwicklung Hartwarenhandel                              fortablen Elektrokleingeräten für diese erfreuliche Um-
Der Hartwarenhandel besteht aus zwei Geschäftsty-        satzentwicklung.
pen, die in der Regel klar voneinander abzugrenzen
sind: einerseits aus dem Einzelhandel und anderer-       Der Eisen- und Hausrat-Handel startete ins Jahr 2014
seits aus dem Produktionsverbindungshandel. Die Ent-     mit leichten Zuwächsen. Während der Eisenwaren-
wicklung dieser Geschäftsfelder verläuft häufig unter-   handel von der milden Witterungslage im ersten
schiedlich, so dass sie getrennt betrachtet werden –     Quartal profitierte, musste der Hausrat-/GPK-Bereich
so auch in den Berichtsjahren.                           im März zunächst einen Rückschlag hinnehmen. Bis
                                                         zum Sommer konnte dieser Einbruch aber wieder aus-
Generell hat der Fachhandel weiterhin mit einer          geglichen werden. Für das Gesamtjahr legte so der
Strukturkrise zu kämpfen, die nicht nur auf die kon-     Hausrat/GPK-Bereich um rund 1,8 % zu und der Ei-
junkturelle Entwicklung zurückzuführen ist, sondern      senwaren- und Hartwarenhandel um rund 2,4 %.
auch auf die Verschiebung von Marktanteilen durch
Discounter- und Baumarktketten. Besonders die ruinö-     Die positive Entwicklung aus 2014 setzte sich zu Be-
sen Preiskämpfe im Internethandel stellen den statio-    ginn des Jahres 2015 mit einem positiven Geschäfts-
nären Fachhandel vor große Probleme und sorgen für       verlauf fort. Die folgenden Monate waren von
wachsenden Druck auf die Rendite.                        schwankenden Umsätzen geprägt. Der Eisenwaren-
                                                         und Hausrathandel spürte in den Sommermonaten
Konjunkturentwicklung im                                 einen Aufwärtstrend und konnte so im Gesamtjahr
Hartwaren-Einzelhandel                                   einen Umsatzzuwachs von rund 1,3 % erzielen. Auf-
Im Berichtszeitraum wuchs der Eisenwaren- und Haus-      grund des guten Weihnachtsgeschäftes konnte der
rathandel durchschnittlich um 1,4 %. Bei einer leicht    Hausrat/GPK-Handel seinen Umsatz sogar um 1,9 %
sinkenden Kundenfrequenz gelang es dem Fachein-          steigern.

                             Umsatzentwicklung – Einzelhandel
                             2011           2012         2013           2014           2015*          2016**
Hausrat-/
GPK-Fach-                    + 0,6 %        - 1,4 %      + 0,7 %        + 1,8 %        + 2,2 %         + 1,8 %
handel
Hartwarenhandel
                             + 2,7 %       + 0,9 %       + 0,2 %        + 2,4 %        + 1,5 %         + 1,5 %
gesamt

Einzelhandel
                             + 2,5 %       + 1,7 %       + 1,2 %        + 1,6 %        + 1,6 %         + 2,0 %
gesamt

                                                                                     Quelle: ZHH, Stat. Bundesamt
                                                                        * Stand: Mitte Januar 2016 ** Prognose

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                        9
Wirtschaftliche Lage

Für 2016 deuten die Rahmenbedingungen auf eine            schaftliche Situation bis Oktober stetig eintrübte und
Fortsetzung des Aufwärtstrends. Der stationär veran-      die Zuwächse des ersten Quartals dahinschmelzen
kerte Fachhandel muss seinen Focus auf eine eigene        ließ. Ein passables Schlussquartal sorgte aber für
Online-Präsenz richten, um sich den Bedürfnissen der      einen versöhnlichen Jahresabschluss.
Verbraucher anzupassen. Er muss weiter seine Attrak-
tivität durch Events, Emotionalisierung und Dienstlei-    So erzielte der Werkzeug-PVH einen Umsatz von
stungen hochhalten. Sowohl der Hausrat GPK-Handel         2,0 %, der Baubeschlaghandel von 1,2 %. Der Au-
als auch der Eisenwarenhandel erwarten eine Um-           gust war im PVH mit Baubeschlägen der umsatz-
satzsteigerung zwischen 1 und 2 %.                        schwächste Monat seit Jahren.

Produktionsverbindungshandel (PVH)                        Deutlich schwieriger gestaltete sich das Jahr 2015 für
Die Unternehmen, die gewerbliche Bedarfsträger be-        den PVH. Dieser musste aufgrund des starken Vorjah-
liefern, unterliegen anderen Maßstäben. Eine wichti-      resquartals die erwarteten Umsatzeinbrüche hinneh-
ge Rolle spielt die wirtschaftliche Situation in den      men. Hinzu kamen Investitionszurückhaltungen und
holz- und metallverarbeitenden Handwerks- und Indu-       Exportrückgänge in der Metallindustrie. Nach einem
striebetrieben sowie in der Bauwirtschaft. Hier mach-     zögerlichen Aufholprozess in den folgenden Monaten
te sich schon in der zweiten Jahreshälfte 2012 die Eu-    und einer leichten Belebung in der 2. Jahreshälfte
rokrise stark bemerkbar und dies setzte sich im Jahr      konnte der Werkzeug PVH seinen Umsatz 2015 um
2013 fort. Hinzu kam die extrem lang anhaltende           1 % steigern, der Baubeschlag-Fachhandel seine Um-
kalte Witterung, die bis März so gut wie keine Bautä-     sätze um 1,3 %.
tigkeit zuließ. Erst im April zog das Geschäft merklich
an, konnte jedoch die anfänglichen Umsatzeinbußen         Mit Optimismus geht der PVH in das Jahr 2016. Die
über das Jahr nicht wettmachen.                           Investitionsbereitschaft in Handwerk und Industrie ist
                                                          gestiegen und die Bundesregierung stellt zusätzliche
Der Werkzeug-PVH konnte 2013 dank der Entwick-            Finanzmittel für bezahlbaren Wohnraum zur Verfü-
lung in der zweiten Jahreshälfte mit leichten Umsatz-     gung. Davon dürfte vor allen Dingen der Baube-
rückgängen (– 0,6 %) abschließen, während der Bau-        schlag-Fachhandel profitieren. Auch hat das Hand-
beschlag-Fachhandel in 2013 den Vorjahresumsatz           werk einen Vorlauf von rund 8 Wochen in seinen Auf-
behauptete.                                               tragsbüchern und es ist nicht zu erwarten, dass sich
                                                          diese Situation ändert. Lediglich der Metallbereich mit
Das Jahr 2014 war im PVH von einem überaus star-          dem Maschinen- und Werkzeugbau erwartet auf-
ken ersten Quartal geprägt, das zusammen mit den          grund des schwierigen Exports eine Stagnation. Das
letzten zwei Monaten des Jahres für einen ordentli-       schwache erste Quartal 2015 wird dem PVH sicher-
chen Abschluss des Gesamtjahres sorgte. Zu verdan-        lich den Start in 2016 erleichtern. Sorgen bereitet
ken war dies zu Jahresbeginn dem milden Winter, der       dem PVH jedoch das zunehmende Internet-Geschäft,
gerade in den bauaffinen Bereichen ein Durcharbei-        das sich negativ auf die Spannenentwicklung aus-
ten in dieser Zeit ermöglichte. Danach blieb aber eine    wirkt. Dennoch geht man davon aus, dass der PVH
Fortsetzung der Dynamik aus, so dass sich die wirt-       seinen Umsatz 2016 um rund 2 % steigern wird.

                                     Umsatzentwicklung PVH
                              2011           2012          2013          2014           2015*          2016**

     Werkzeug                 + 8,6 %        + 1,5 %       - 0,6 %       + 2,0 %        + 1,0 %         + 1,0 %

     Baubeschlag              + 6,6 %        + 0,4 %      +
                                                          _ 0,0 %        + 1,2 %        + 1,0 %         + 2,0 %

     Großhandel gesamt        + 8,3 %        + 1,0 %       - 0,9 %       - 0,2 %         - 1,0 %        +
                                                                                                        _ 0,0 %

                                                                                      Quelle: ZHH, Stat. Bundesamt
                                                                         * Stand: Mitte Januar 2016 ** Prognose

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Branchenthemen von A – E

Im Folgenden finden Sie – in alphabetischer Reihen-       Multi-Channel-Händler hat diesen Service im Ange-
folge – die wichtigsten Themen, die den Fachhandel        bot, so etwa C & A, Saturn oder Thalia. Aber bislang
im Berichtszeitraum betrafen und die der ZHH aufge-       weiß nur jeder zehnte Konsument, was sich hinter
griffen und an den entsprechenden Stellen in Ihrem        dem Begriff verbirgt. Dabei liegen die Vorteile gegen-
Sinne vertreten hat, sowie Sie über die Veränderun-       über einer reinen Online-Bestellung für den Kunden
gen informiert hat.                                       auf der Hand: Kompetente Fachberatung vor Ort, zu-
                                                          sätzlicher Service, Versandkostenersparnis, eine flexi-
Batteriegesetz                                            ble Abholung, und auch das Testen der Ware vor
Ende November 2015 sind Änderungen zum Batte-             dem Kauf ist möglich. Für den Händler bietet Click &
riegesetz vom 1. Dezember 2009 in Kraft getreten.         Collect vor allem die Chance auf persönlichen Kun-
Dabei hat man die Vorschriften zum Umweltschutz           denkontakt und die Möglichkeit, zusätzlichen Umsatz
verschärft. So ist die Sonderregelung entfallen, dass     zu machen. Allerdings sollten Händler, die Click &
Knopfzellen mehr Quecksilber enthalten dürfen als         Collect-Services anbieten, ihren Service besser um-
sonstige Batterien. Verschärft wurden ebenfalls die Re-   schreiben, damit der Kunde versteht, welche Mehr-
gelungen für Batterien, die Cadmium enthalten. Neu        werte damit verbunden sind.
ist auch, dass das Pfand für Fahrzeugbatterien nicht
mehr an die Rückgabe der Batterie beim Händler ge-        Download
bunden ist. Da reicht es aus, dass die Abgabe nach-       Eine übermäßige private Nutzung des Firmeninter-
gewiesen ist. In diesem Fall muss der Händler das         nets, verbunden mit zahlreichen Downloads und Pro-
Pfand erstatten. Dies soll verhindern, dass die Batte-    gramminstallationen, rechtfertigt eine Kündigung
rien verschickt werden müssen, weil das mit einem hö-     ohne vorherige Abmahnung, entschied das Landesar-
heren Risiko verbunden ist.                               beitsgericht Schleswig-Holstein. Es würden nicht nur
                                                          arbeitsvertragliche Pflichten verletzt, sondern auch
Betriebsrente                                             das Firmennetzwerk könnte durch möglichen Virenbe-
Betriebsrenten sollen auch erst mit Beginn des gesetz-    fall gefährdet werden (Az. 6 U 189/13).
lichen Rentenalters von 67 Jahren ausgezahlt werden.
Das entschied das Bundesarbeitsgericht. Dies gelte        Einkaufsverhalten
auch, wenn in der Versorgungsordnung noch ein Be-         Mit dem Vernetzen der Vertriebswege hat im Handel
ginn von 65 Jahren genannt werde. Es handle sich          in den vergangenen Jahren ein Umdenken begonnen.
nämlich um einen Bezug zur Regelaltersgrenze und          Online-Handel und stationärer Handel wachsen wei-
nicht um ein festgelegtes Alter (Az. 3 AZR 11/10).

Click & Collect
Produkte online bestellen und anschließend im statio-
nären Handelsgeschäft abholen – das nennt sich
Click & Collect. Bereits rund die Hälfte der deutschen

                                                          ter zusammen, denn das Einkaufsverhalten der Kun-
                                                          den fordert das. Kunden unterscheiden kaum noch
                                                          nach Vertriebsmöglichkeiten, sie interessiert nur die
                                                          Kaufmöglichkeit. Erwartet wird, dass alles immer und
                                                          überall verfügbar ist. Aber es gibt nicht nur Online-

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                   11
Branchenthemen von E – F

Kunden, die aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel im       EU-Energie-Label
Internet ihre gewünschten Produkte kaufen, sondern      Seit 1. September 2014 ist ein Energie-Label für
auch Kombinationen werden inzwischen beliebter:         jeden Staubsauger Pflicht, der in der Europäischen
Waren werden beispielsweise online bestellt, in ein     Union auf den Markt kommt. Diese EU-Ökodesign-Ver-
Geschäft geliefert und können dort probiert und ab-     ordnung für Staubsauger legt unter anderem eine so-
geholt werden (s. Click & Collect).                     genannte maximale Nennleistungsaufnahme fest, die
                                                        unter 1.600 Watt liegen muss. Die zweite Stufe ist
Elektro- und Elektronikgesetz                           für den 1. September 2017 geplant und drückt dann
Am 24. Oktober 2015 ist das novellierte Elektro- und    die maximale Nennleistungsaufnahme auf unter
Elektronikgerätegesetz (ElektroG) in Kraft getreten.    900 Watt.
Ziel des Gesetzes ist der Schutz von Umwelt und Ge-
sundheit. Händler und Online-Shops, die Elektrogerä-    Fachkräftemangel
te in ihrem Sortiment haben, müssen Kleingeräte ko-     Das Thema „fehlende Fachkräfte“ zog sich wie ein
stenfrei zurücknehmen. Voraussetzung ist, dass ihre     roter Faden durch den Berichtszeitraum. Aber nicht
Verkaufs- oder Versandflächen größer als 400 Qua-       nur in den MINT-Berufen wie Mathematik, Informatik,
dratmeter sind. Allerdings haben Händler noch bis       Naturwissenschaften und Technik fehlen zunehmend
Juli 2016 Zeit, die Gesetze umzusetzen und die Rück-
gabe zu organisieren. Bei den Kleingeräten darf
dabei keine Kante länger als 25 Zentimeter sein.
Etwa zehn Jahre nach Start des ersten Elektroaltgerä-
tegesetzes in Deutschland wurden damit erstmals die
neuen Regelungen der WEE2-Direktive umgesetzt, die
bereits seit August 2012 gilt.

Elektronische Kontoauszüge
Das Bayerische Landesamt für Steuern hat verfügt,
dass bei der Nutzung von Online-Banking elektroni-
sche Kontoauszüge nicht gelöscht werden dürfen –
auch wenn ein Ausdruck erstellt wurde. Steuerzahler
mit Gewinneinkunftsarten müssen die elektronischen
Kontoauszüge so aufbewahren, dass unter anderem
die Daten innerhalb der Aufbewahrungsfristen jeder-
zeit verfügbar und auch lesbar sind. Gemäß der Ver-
fügung sind Ausdrucke nur eine Kopie, die beweis-
rechtlich einem originalen Papierkontoauszug nicht      Arbeitskräfte. Auch im Bereich der Nicht-Akademiker
gleichgestellt sind.                                    wird sich Studien zufolge die Situation in den näch-
                                                        sten 10 bis 20 Jahren weiter verschärfen. So entfallen
Erbschaftssteuer                                        heute schon 60 Prozent der offenen Stellen auf Fach-
Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember            arbeiter, Meister oder Techniker. Ausbildungsbetriebe
2014 entschieden: Die Vergünstigungen für die Über-     – gerade auch im Mittelstand – müssen zunehmend
tragung von Betriebsvermögen bei der Erbschafts-        für sich werben, um auch Abiturienten für sich zu ge-
und Schenkungsteuer sind verfassungswidrig und          winnen, steigt doch die Zahl der Schulabgänger von
müssen nachgebessert werden. Das Urteil hat gravie-     Gymnasien immer weiter an. Ein wichtiger Aspekt
rende Auswirkungen auf die Nachfolge bei Familien-      dem Fachkräftemangel zu begegnen – dies bestäti-
unternehmen. Auch großen Unternehmen droht eine         gen auch verschiedene Untersuchungen – ist die kon-
Verschlechterung. Die Bundesregierung muss späte-       sequente Förderung und Weiterbildung der Mitarbei-
stens zum 30. Juni 2016 ein neues Erbschafts- und       ter. Dies bedeutet zum einen, vorhandene Kenntnisse
Schenkungssteuergesetz vorlegen. Bis dahin gelten       wieder aufzufrischen und zum anderen, auch neue
die Verschonungsregeln noch. Zwar hat die Bundesre-     Bereiche des Berufsbildes kennenzulernen.
gierung im Juli 2015 einen neuen Gesetzesentwurf
vorgelegt, doch endgültig entschieden war bis Redak-    Fälschungssichere Geldscheine
tionsschluss noch nichts. Das Ringen um die Reform      Die Europäische Zentralbank führte im Mai 2013 den
geht also weiter.                                       neuen 5-Euro-Schein ein. Im September 2014 wurde

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Branchenthemen von G – I

der 10-Euro-Schein und im November 2015 der 20-            nigkeiten“ an, wie etwa die richtige Beleuchtung, er-
Euro-Schein in aktualisiertem Design und kräftigeren       gonomisch angepasste Büromöbel, keine Stolperfal-
Farben in Umlauf gebracht. Die neuen Banknoten sol-        len oder Hilfsmittel, um schwere Lasten zu tragen.
len fälschungssicherer sein als die alten. Sie enthalten   Aber auch die Gesundheitsvorsorge ist für alle Mitar-
ein neuartiges Sicherheitsmerkmal: Ein „Porträt-Fen-       beiter interessant. Für Arbeitgeber sind solche Ange-
ster“ am oberen Rand des Hologramms, das bei Be-           bote aus steuerlicher Sicht ebenfalls reizvoll. Sie kön-
trachtung gegen das Licht durchsichtig wird. Darüber       nen ihren Mitarbeitern sozialabgabenfrei Zuschüsse
hinaus ist auf den Scheinen eine Smaragd-Zahl zu           gewähren, die vielen wichtiger sein dürften als Ge-
sehen, auf der sich beim Kippen der Banknote ein           haltserhöhungen. Zudem ist es möglich, den Mitarbei-
Lichtbalken auf und ab bewegt.                             tern einen Zuschuss von 500 Euro für gesundheitsför-
                                                           dernde Maßnahmen pro Jahr zu geben – steuer- und
Gesetzlicher Mindestlohn                                   sozialabgabenfrei. Diese Bezuschussung erfolgt zu-
Nach langen Diskussionen wurde zum 1. Januar               sätzlich zum gezahlten Lohn. Nicht befreit sind Mit-
2015 der heftig umstrittene, gesetzliche Mindestlohn       gliedsbeiträge von Vereinen oder einem Fitness-Stu-
in Höhe von brutto 8,50 Euro pro Stunde eingeführt         dio, aber eine Vielzahl von Kursen und anderen Maß-
und gilt für alle Arbeitnehmer über 18 Jahre. Das Ge-      nahmen.
setz zur Regelung des allgemeinen Mindestlohns
(MiLoG) gilt in allen Unternehmen Deutschlands – ob         Mehr Informationen gibt es auf den Internetseiten
tarifgebunden oder nicht. Gleichzeitig wurde auch           der Krankenkassen.
eine Mindestlohn-Kommission gebildet, die über zu-
künftige Anpassungen entscheiden wird. Die erste An-       Handelsstandorte
passung erfolgt am 1. Januar 2017 und danach alle          Der jüngste Stadtentwicklungsbericht der Bundesre-
zwei Jahre. Der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht für     gierung hat aufgezeigt, dass die Großstädte immer
Auszubildende nach dem Berufsbildungsgesetz, eh-           beliebter werden, kleinere Städte und Gemeinden
renamtlich tätige Personen und Teilnehmer an einer         hingegen Einwohner verlieren. Dies hat auch Auswir-
Maßnahme der Arbeitsförderung. Aber auch für Per-          kungen auf die Handelsstandorte. Da geht die Schere
sonen, die einen freiwilligen Dienst ableisten oder        zwischen guten und schlechten beziehungsweise be-
Heimarbeiter sind vom Mindestlohn ausgeschlossen,          liebten, weniger beliebten und ganz unbeliebten
ebenso wie Praktika bis zu drei Monaten.                   Standorten immer weiter auseinander. Um diese Ent-
                                                           wicklung zu verlangsamen, sind Städte und Kommu-
Gesundheitsmanagement                                      nen mit neuen Konzepten gefragt. Nur ein attraktiver
Gesundheitsmanagement in Unternehmen ist aktueller         Branchen-Mix von Kneipen, Restaurants und bunten
denn je und beinhaltet eine Vielzahl von Aufgaben          Warenwelten kann Kunden auch in die kleineren In-
und Funktionen zum Organisieren von Gesundheit,            nenstädte locken.
insbesondere in Form der Gesundheitsförderung. Dies
trifft in hohem Maße auch auf Arbeitnehmer zu, deren       Industrie 4.0
Arbeitsumfeld möglichst nicht gesundheitsgefährdend        Die Digitalisierung der Wirtschaft schritt im Berichts-
gestaltet sein sollte. Und da kommt es schon auf „Klei-    zeitraum weiter voran. Industrie 4.0 ist das Schlag-
                                                           wort. Hier verzahnt sich die Produktion mit modern-
                                                           ster Informations- und Kommunikationstechnik. Das er-
                                                           möglicht maßgeschneiderte Produkte nach individuel-
                                                           len Kundenwünschen, und diese sind kostengünstig
                                                           und qualitativ hochwertig. Die Fabrik der Industrie
                                                           4.0 funktioniert beispielsweise mit intelligenten Ma-
                                                           schinen, die selbstständig Fertigungsprozesse koordi-
                                                           nieren oder Service-Robotern, die in der Montage auf
                                                           intelligente Weise mit Menschen kooperieren. Indu-
                                                           strie 4.0 bestimmt dabei die gesamte Lebensphase
                                                           eines Produktes: Von der Idee über die Entwicklung,
                                                           Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recy-
                                                           cling. Je mehr sich die Wirtschaft zukünftig digitali-
                                                           siert und vernetzt, desto mehr Schnittstellen ergeben
                                                           sich – in Entwicklung, Produktion und Vertrieb, natio-

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                     13
Branchenthemen von I – M

nal und global. Industrie 4.0 schafft komplett neue    de Verordnung verabschiedete das Europaparlament
Geschäftsmodelle, und Software-Kompetenz und Wis-      im März 2015. Auf diesen Kompromiss hatten sich
sen über digitale Technologien entscheiden mehr als    Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Fi-
früher über den Unternehmenserfolg. Die intelligente   nanzminister im Dezember 2014 geeinigt. Die Neure-
Erfassung und Auswertung von Daten bieten Unter-       gelung sieht vor, dass die in den einzelnen EU-Staaten
nehmen neue Möglichkeiten, auf individuelle Kunden-    sehr unterschiedlichen Entgelte für Kreditkarten auf 0,3
                                                       Prozent des Zahlungsbetrags und bei sogenannten De-
                                                       bitkarten auf 0,2 Prozent begrenzt werden. Die Rege-
                                                       lung gilt sowohl für inländische als auch für grenzüber-
                                                       schreitende Transaktionen. Für Debitkarten – dazu ge-
                                                       hören die in Deutschland beliebten EC-Karten – kön-
                                                       nen die EU-Staaten im Inland alternativ eine Gebühr
                                                       von fünf Cent einführen, solange diese nicht 0,2 Pro-
                                                       zent des Transaktionswerts überschreitet.

                                                       Ladengestaltung
                                                       Wie gestalte ich mein Geschäft, dass sich der Kunde
                                                       wohlfühlt und die Verweildauer steigt – dies ist ein
                                                       immer aktuelles Thema im Handel. Und das gilt nicht
                                                       nur für Glas und Porzellan, sondern auch für Werk-
                                                       zeuge und Rasenmäher. Auch diese können anspre-
                                                       chend präsentiert werden. Dabei sind die Atmosphä-
                                                       re und die Beleuchtung/Lichtverhältnisse von großer
wünsche zugeschnittene Produkte anzubieten – dem       Bedeutung. Denn helle Räumlichkeiten heißen Kunden
Start-Up ebenso wie kleinen und mittleren Unterneh-    eher willkommen als unübersichtliche, dunkle Ge-
men oder großen Konzernen. Möglich werden aber         schäfte, und eine gute Beschilderung gehört auch
auch intelligente Anwendungen, wie etwa neue Pro-      dazu, wenn der Kunde sich wohlfühlen soll. Ein wich-
duktentwicklungen, die auf Informationen beruhen,      tiges Aushängeschild des Geschäfts darf aber auch
die ein smartes Produkt im Laufe seines Lebens sam-    nicht vergessen werden: das Schaufenster. Eine auf-
melt.                                                  merksamkeitsstarke Schaufenstergestaltung lädt Pas-
                                                       santen nicht nur zum Stehenbleiben und Hinschauen
Inventurdifferenzen                                    ein, sondern auch zum Hineingehen.
Im Einzelhandel bleiben die Inventurdifferenzen im
Berichtszeitraum mit 3,9 Milliarden Euro unverändert   Mini-Job
hoch. Auf Ladendiebstähle durch Kunden sind rund       Zum 1. Januar 2013 wurde die Obergrenze für den
2,1 Milliarden Euro zurückzuführen. Den eigenen Mit-   Verdienst im Minijob von 400 Euro auf 450 Euro an-
arbeitern werden knapp 900 Millionen Euro angela-      gehoben. Der Minijob ist seitdem auch rentenversi-
stet und Lieferanten sowie Servicekräften werden       cherungspflichtig, von der sich der Mitarbeiter aber
etwas mehr als 300 Millionen Euro an Warenverlu-       befreien lassen kann. Mini-Jobber zahlen weder in
sten im Jahr zugerechnet. Die restlichen 600 Millio-   die Arbeitslosenversicherung noch in die Kranken-
nen Euro entfallen auf organisatorische Mängel. Die    und Pflegeversicherung ein und durften bis 2014
angezeigten Ladendiebstähle sind 2014 laut polizei-    zweimal im Jahr den Wert von 450 Euro pro Monat
licher Kriminalstatistik im Vergleich zum Vorjahr um   überschreiten, wenn unvorhersehbare Ereignisse ein-
2,6 Prozent auf 365.373 Fälle gestiegen. Anlass zur    traten. Seit 2015 darf der Wert sogar dreimal über-
Sorge bereitet allerdings, dass der einfache Laden-    schritten werden, ohne dass der Mini-Jobber versiche-
diebstahl zwar eher stagniert, schwere Ladendieb-      rungspflichtig wird. Zu unvorhersehbaren Ereignissen
stähle (z.B. von gesicherter Ware) aber dramatisch     zählt beispielsweise die Erkrankung eines Mitarbei-
zugenommen haben. In den letzten sieben Jahren         ters, so dass der Mini-Jobber zusätzliche Arbeit über-
haben sie sich mehr als verdoppelt.                    nehmen muss. Urlaubsvertretungen fallen nicht darun-
                                                       ter. Wenn der Jahresverdienst 5.400 Euro nicht über-
Kreditkartengebühren                                   schreitet, dann spielt es keine Rolle, wie oft die Mo-
In der EU sind die Gebühren für Kreditkarten und an-   natsgrenze von 450 Euro überschritten wurde, und
dere Bankkarten künftig gedeckelt. Eine entsprechen-   der Status des Mini-Jobbers bleibt erhalten.

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Branchenthemen von M – O

Mobiles Internet                                          einmal mehr die Hilflosigkeit gegenüber der Natur
Immer und überall ins Internet: Wer in der Stadt unter-   vor Augen. Aus diesem Grund ist die Vorsorge vor
wegs ist, nutzt das mobile Internet häufig, um regio-     solchen Ereignissen extrem wichtig. Prävention und
nale Informationen abzufragen. Angefangen bei             ausreichender Versicherungsschutz sind die Schlag-
Stadtplänen und Sehenswürdigkeiten im touristischen       wörter, die in Katastrophenfällen die Schäden finan-
Bereich bis hin zu der Suche nach einem Geschäft,         ziell abfedern können, und dabei die berufliche als
welches ein ausgewähltes Produkt verkauft. Der Nut-       auch die private Existenz des Unternehmers nicht in
zer handelt dabei nicht gezielt, sondern oft spontan,     einem Fiasko enden lassen.
wenn er beispielsweise auf Plakaten darauf hingewie-
sen wird. Das mobile Internet beeinflusst auch das        Online-Banking
Konsumverhalten, denn Online-Bestellungen werden          Online-Banking ist bequem und rund um die Uhr mög-
nicht mehr nur vom heimischen PC aus getätigt. So         lich. Im Berichtszeitraum haben mehr als 45 Prozent
wurden 2013 schon Waren im Wert von rund fünf             der Bundesbürger Online-Banking für ihre Überwei-
Milliarden Euro mobil bestellt.                           sungen genutzt. Inzwischen arbeiten Banken und Nut-
                                                          zer nicht mehr mit TAN-Listen. Die TAN wird nun aus
Naturkatastrophen                                         Sicherheitsgründen per SMS oder über einen TAN-
Die vergangenen Jahre haben es gezeigt: Die Natur         Generator verschickt. Angriffe von Hackern und Phis-
präsentiert sich auch in Deutschland immer unbere-        hing-Mails stellen aber immer noch eine Gefahr für
chenbarer. Jahrhundertfluten, Orkane, Windhosen,          das Online-Banking dar. Mit der Beachtung einiger
Starkhagel oder sogar vereinzelt Tornados führen uns      Regeln ist Online-Banking aber grundsätzlich sicher.
                                                                    So sollten alle Geräte (PC, Smartphone, Ta-
                                                                    blet) aktuell gehalten werden und mit einem
                                                                    Virenscanner versehen sein. Aber auch ge-
                                                                    sundes Misstrauen ist angebracht, wenn an-
                                                                    geblich Mails von der Bank kommen und
                                                                    die Eingabe der Zugangsdaten gefordert
                                                                    wird. Banken informieren ihre Kunden in
                                                                    der Regel, dass sie solche E-Mails grund-
                                                                    sätzlich nicht verschicken. Ggf. immer über
                                                                    die selbst eingegebene Internetseite der
                                                                    Bank gehen. Niemals direkt aus einer E-
                                                                    Mail Bankdaten eingeben oder auf der dar-
                                                                    über angeklickten Seite.

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                                                                   Die ganze Stadt in einem Shop – so könnte
                                                                   man die Online City Wuppertal (OCW)
                                                                   nennen, die durch die städtische Wirt-
                                                                   schaftsförderung von Wuppertal im Novem-
                                                                   ber 2014 initiiert wurde. Dabei handelt es
                                                                   sich um einen Internet-Marktplatz für die ört-
                                                                   lichen Einzelhändler. Sie erhalten dadurch
                                                                   eine einfache Möglichkeit, im Internet prä-
                                                                   sent zu sein. Mittlerweile beteiligen sich
                                                                   rund 70 Wuppertaler Einzelhändler unter-
                                                                   schiedlicher Branchen an dem Projekt. Der
                                                                   digitale Marktplatz bietet allen Teilnehmern
                                                                   die Möglichkeit, eigene Artikel in einen ge-
                                                                   meinsamen Online-Shop zu stellen. Zudem
                                                                   werden die teilnehmenden Händler umfas-
                                                                   send geschult – sowohl in Bezug auf allge-
                                                                   meines Wissen über Online- und Cross-
                                                                   Channel-Handel als auch in Bezug auf ihre

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                   15
Branchenthemen von P – V

                                                           um den Globus transportiert wird. Dies stützt sowohl
                                                           die einheimischen Produzenten als auch den Händler
                                                           vor Ort. Die Initiative „Buy Local“ setzt sich beispiels-
                                                           weise für inhabergeführte Fachgeschäfte im Handel,
                                                           der Dienstleistung und im Handwerk ein und will bei
                                                           den Kunden ein Gefühl dafür schaffen, dass das eige-
                                                           ne Kaufverhalten die nächste Umgebung beeinflusst.
                                                           Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung zu erhalten.
                                                           Teilnehmende Geschäfte müssen einige Voraussetzun-
                                                           gen wie etwa Beratung, Sortiment, Arbeitsbedingun-
                                                           gen, Internetanbindung, Unterstützung des kulturellen
                                                           und gesellschaftlichen Lebens und Steuerzahlungen
                                                           vor Ort erfüllen, um das Qualitätssiegel zu erhalten.

                                                            Mehr Informationen gibt es unter www.buylocal.de

                                                           SEPA
                                                           Am 1. Februar 2014 traten die SEPA-Bestimmungen in
                                                           Kraft. Danach durften Überweisungen und Lastschrif-
                                                           ten nur noch in den standardisierten Zahlungsanwei-
                                                           sungen erfolgen. Die IBAN wurde innerhalb Deutsch-
                                                           lands Pflicht. Ausnahmsweise durften Kreditinstitute
                                                           Überweisungen im Altformat noch bis 1. August 2014
                                                           akzeptieren. Private Bankkunden konnten die alten
                                                           Kontonummern und Bankleitzahlen für nationale Zah-
                                                           lungen noch bis zum 1. Februar 2016 nutzen.

                                                           Shoppen im Internet
eigenen Online-Aktivitäten. Die Händlerseiten werden       Im Berichtszeitraum hatten Online-Shops ein weiteres
so aufbereitet, dass sie in den Suchmaschinen weit         Wachstum zu verzeichnen. Bei der Fülle des Ange-
oben erscheinen. Und derjenige Kunde, der bis              bots trennt sich aber auch schnell die „Spreu vom
16.30 Uhr bestellt, bekommt die Ware noch am sel-          Weizen“, denn auch Online-Kunden erwarten inzwi-
ben Tag geliefert oder kann sie im Geschäft abholen        schen einen gewissen Standard. Will man den Kun-
– kundenorientierter geht’s nicht.                         den zum Stammkunden machen, sollte der Aufbau
                                                           des Shops immer aus Sicht der Kunden erfolgen und
 Mehr Informationen unter www.onlinecity-wupper-           möglichst intuitiv zu bedienen sein. Studien haben
 tal.de                                                    nämlich gezeigt, dass unzufriedene Kunden sehr
                                                           schnell zu einem anderen Anbieter wechseln. Kunden-
Portokosten                                                argumente für einen Wechsel sind zum Beispiel ein zu
70 Cent kostet nun das Porto für einen Brief. Es ist die   langer Seitenaufbau, keine Übersichtlichkeit, zu weni-
vierte Erhöhung in Folge. Bereits Anfang 2013, 2014        ge und schlechte Informationen über die Produkte, un-
und 2015 wurde jeweils das Porto angehoben. Zuvor          passende Zahlungsmöglichkeiten und zu lange Liefer-
war es für einen Standardbrief in Deutschland über         zeiten.
Jahre konstant bei 55 Cent. Den Preisänderungsspiel-
raum hatte die Bundesnetzagentur aufgrund einer Ge-        Verbraucherrechte-Richtlinie
setzesänderung neu festgelegt. Demnach durfte die          Seit dem 13. Juni 2014 gilt die EU-Verbraucherrechte-
Post für die kommenden drei Jahre Preiserhöhungen          Richtlinie. Dieses Gesetz hat die Richtlinie
von bis zu 7,5 Prozent vornehmen. Die aktuellen Por-       2011/83/EU des Europäischen Parlamentes und des
tokosten für den Brief sollen nun bis Ende 2018 gelten.    Rates vom 25. Oktober 2011 in nationales Recht um-
                                                           gesetzt und betrifft alle entgeltlichen Leistungen von Un-
Regionaler Einkauf                                         ternehmern verschiedenster Bereiche an private Kun-
Immer mehr Verbraucher legen Wert darauf, dass an-         den. Betroffen sind von dieser Gesetzesänderung dabei
gebotene Ware aus der Region stammt und nicht rund         Rechtsgeschäfte mit Verbrauchern gemäß § 13 BGB.

16                                                                               Geschäftsbericht 2013 – 2015
Branchenthemen von W – Z

Besonders wichtig ist, dass eine Reihe der Neurege-       der österreichische Immobilien-Investor René Benko
lungen, die bislang nur im Online-Handel galten, nun      die Karstadt-Filialen von Nicolas Berggruen und be-
auch den stationären Handel betreffen. Im dem Ge-         gann sogleich mit der Schließung einiger Standorte.
setz wird dabei nicht so sehr auf das „wie“ abgestellt,   Im Sommer 2015 hat schließlich die Metro ihre Kauf-
sondern auf das „was“. So ist es vor allem wichtig,       hof-Warenhäuser an den kanadischen Handelskon-
dass der Verbraucher alle für ihn wichtigen Informa-      zern Hudson’s Bay veräußert. Von Schließungen war
tionen VOR einem Vertragsabschluss erhält. Zur eige-      da bislang noch nicht die Rede. Dies ist zunächst po-
nen Sicherheit sollten dem Kunden diese Informatio-       sitiv für den Handel in der City, bedeutet die Standort-
nen schriftlich ausgehändigt werden. Wenn Sie ihren       aufgabe einer so großen Immobilie, die schwer wei-
privaten Kunden beispielsweise Fracht, Liefer- oder       tervermietet werden kann, doch immer eine weitere
Versandkosten zusätzlich in Rechnung stellen wollen,      Verödung der Innenstädte.
besagt das Gesetz, dass Sie das dem Kunden VOR
dem Kauf mitteilen müssen. Ist dies nicht der Fall,       Wiedereingliederung
dann muss der Kunde für diese Kosten nicht aufkom-        Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM)
men. Das Gesetz legt außerdem fest, wann ein Ver-         ist eine Aufgabe des Arbeitgebers mit dem Ziel, die
trag als außerhalb der Geschäftsräume geschlossen         Arbeitsunfähigkeit der Beschäftigten eines Betriebes
gilt. Dazu zählen unter anderem auch Verträge, die in     möglichst zu überwinden. Und dies aus gutem Grund,
Geschäftsräumen oder durch Telefon, Fax, E-Mail be-       scheiden in Deutschland doch jedes Jahr mehrere
stätigt werden, wenn der Verbraucher unmittelbar vor-     hunderttausend Beschäftigte aus gesundheitlichen
her außerhalb der Geschäftsräume persönlich und in-       Gründen aus dem Erwerbsleben komplett oder vorrü-
dividuell angesprochen wurde. Für die gesamte EU          bergehend aus. Vor allem mittlere und kleine Unter-
gibt es eine einheitliche Muster-Widerruf-Belehrung.      nehmen können die damit verloren gegangenen Fach-
Die Widerruf-Frist liegt in allen Mitgliedsstaaten bei    kompetenzen und wertvollen Erfahrungen nur schwer
14 Tagen ab Erhalt der Ware.                              kompensieren. Der TÜV Rheinland machte im Juni
                                                          2015 darauf aufmerksam, dass das BEM vielen über-
Warenhäuser                                               haupt nicht bekannt ist – vor allem Arbeitnehmern. Da
Alteingesessene Warenhäuser haben seit vielen Jah-        das BEM kein starres System ist, wird es immer indivi-
ren massive Probleme und es scheint, dass das Wa-         duell auf den Betroffenen und den Betrieb abge-
renhaus-Konzept in der jetzigen Form überholt ist.        stimmt. Die Unternehmer haben in diesem Fall die
Kaufring, Horten und Hertie gibt es schon lange nicht     Möglichkeit, sich Unterstützung zu holen und zwar
mehr und Kaufhof und Karstadt haben im Berichtszeit-      von den Krankenkassen, der Rentenversicherung und
raum ihre Eigentümer gewechselt. 2014 übernahm            der Agentur für Arbeit, da auch die Sozialversiche-
                                                                       rung von BEM profitiert.

                                                                        Zahlungsverhalten
                                                                        Durch den Online-Handel hat sich auch
                                                                        das Zahlungsverhalten verändert. Der
                                                                        Einsatz von Karten nimmt zu – auch im
                                                                        stationären Handel. Vergleicht man die
                                                                        Umsatzanteile von Bar- und Kartenzah-
                                                                        lungen 2008 und 2014, lässt sich fest-
                                                                        stellen, dass Barzahlungen von 58 Pro-
                                                                        zent auf 53 Prozent gesunken sind,
                                                                        während Kartenzahlungen von 25 Pro-
                                                                        zent auf 28 Prozent stiegen. Junge
                                                                        Leute zahlen eher mit Karte, Rentner
                                                                        lieber mit Bargeld. Auch spielt das ver-
                                                                        fügbare Nettoeinkommen eine Rolle.
                                                                        Einer Schufa-Umfrage zufolge nutzten
                                                                        im Berichtszeitraum schon 10,6 Pro-
                                                                        zent der 16-25-Jährigen Mobile Pay-
                                                                        ment Dienste und sogar 38,7 Prozent
                                                                        PayPal.

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                    17
ZHH intern

 Der Aufbau des ZHH

                                                                                                                                       Landesgruppen-
                                                                                                                                       sprecher (2015)
                                                      Präsidium
                                                                                                                                       Bremen, Niedersachsen,
                                             - leitet den Verband
                                             - bereitet die Beschlüsse der
                                                                                                                                       Schleswig-Holstein und
                                               Delegiertenversammlung vor                                                              Hamburg:
                                               und führt sie aus                                                                       Norbert Caesar, Bremen
                                                                                                                                       Sachsen-Anhalt, Sachsen
                                  bestellt
                                                                                    beruft                                             und Thüringen:
                                        unterstützt
                                                                                                                                       Fred Dreisbach, Wernigerode
                                                                                                                                       (bis 12/2013)
          Geschäftsführung
                                                                                             Vorsitzende                               Berlin, Brandenburg:
                     leitet                                                                      der                                   Detlef Groth, Glienicke
                                             überwacht
                                                                                             Ausschüsse                                Nordrhein:
                                                                wirken                                                                 Jörg Brake, Essen
            Geschäftsstelle                                                                 leiten
                                                                 mit
                  in Düsseldorf                                                                                                        Westfalen:
                                                                                                             nominieren
                                                                        Ausschüsse                                                     Dirk Rutenhofer, Dortmund
                                                          wählt         für                                                            Hessen:
                                                                        Finanzen
                                                                                                                                       Horst Jourdan,
                                                                        Berufsbildung
            Verbandsbeteiligungen                                                                                Ausschuss-            Mörfelden-Walldorf
                                                                        Recht
            AGM-Zert GmbH                                                                                        mitglieder
                                                                        Rationalisierung/                                              Saarland:
            Akademie Bauen & Wohnen e.V.                                Betriebswirtschaft
            ZHH-Bildungswerk gGmbH                                                                                                     Paul Leinen, Saarlouis
                                                                        Verbandsleistungen
            ZHH Dienstleistung GmbH
            Eisenwaren-Zeitung GmbH                                     Öffentlichkeitsarbeit                                          Rheinland-Pfalz:
                                                                                                                  bestellt
                                                                                                                                       Peter Leyendecker, Trier

                                                                                setzt ein
                                                                                                                                       Baden-Württemberg:
                                                                                                                                       Gerhard Kienzle, Winnenden
                                                                                                                                       Bayern:
                                       Delegiertenversammlung                                                                          Siegfried Rossmann,
       – beschließt die Verbandssatzung                           – genehmigt Etat und Jahresabschlüsse                                Oberviechtach
       – bestätigt Aufnahme und Ausschluß von Mitgliedern         – beschließt die Beitragsordnung
       – gründet Arbeitskreise und löst sie auf                   – entlastet das Präsidium

                                                entsenden Vertreter zur

     AKB                      AKW                        BMK                           FDE
 Baubeschläge              Werkzeuge                      Küchen                    Eisenwaren
                                                                                    und Hausrat

                                                                                                                                    Landesgruppensprecher
                FHG                    multitec                        VdM                           AHB
                Hausrat                 Produktions-                  Motorgeräte                    Hartwaren
                  und                   verbindungs-                                                 Berlin/BB
                 GPKB                      handel
                                                                                                                                                wählen

                   engagieren sich in Arbeitskreisen sowie Verbänden und bilden insgesamt den ZHH                                     16 Landesgruppen

                          Unternehmer der Hartwarenbranche

18                                                                                                                           Geschäftsbericht 2013 – 2015
ZHH intern

Präsidium 2013 – 2015
Dr. Paul Kellerwessel als Präsident wiedergewählt

Am 1. März 2013 trat im Vorfeld des 2. PVH-Kon-                  gefordert wurde, ihre Politik weiterzuführen. Sie si-
gresses in Köln die Delegiertenversammlung des ZHH               chert dem ZHH zudem eine Kontinuität in der Ver-
zu ihrer regulären Jahresversammlung zusammen.                   bandsspitze. Dr. Paul Kellerwessel bedankte sich
Neben der Entlastung von Präsidium und Geschäfts-                nach seiner Wiederwahl für das ihm entgegenge-
führung standen turnusgemäß die Wahlen zum Präsi-                brachte Vertrauen. Er versprach, die in den vergange-
dium, des Präsidenten, des Vizepräsidenten und der               nen Jahren geleistete Arbeit fortzusetzen. So stehen
Ausschuss-Vorsitzenden auf dem Programm.                         vor allem die Ausbildung von Nachwuchskräften und
                                                                 die Weiterbildung der Mitarbeiter zukünftig im Mittel-
Das amtierende Präsidium stellte sich geschlossen zur
                                                                 punkt. Daneben will der ZHH für den mittelständi-
Wiederwahl und wurde nahezu einstimmig von der De-
                                                                 schen Fachhandel als Interessensvertretung, als Infor-
legiertenversammlung gewählt. Dr. Paul Kellerwessel
                                                                 mationsplattform und als Berater weiterhin klar Positi-
wurde in seinem Amt bestätigt wie auch Siegfried Ross-
                                                                 on beziehen sowie eine verstärkte Kooperation mit
mann als Vizepräsident und Karl Boos als Vorsitzender
                                                                 anderen Verbänden anstreben.
des Finanzausschusses. Rolf Beckmann, ehemaliger
Vertriebsleiter der Firma Gedore, wurde zum neuen                Delegiertenversammlung und Präsidium
Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses gewählt.              entscheiden – Die Delegiertenversammlung und
                                                                 das Präsidium sind die beiden Führungsorgane des
Vom Frühjahr 2013 bis zum Frühjahr 2016 bestand
                                                                 ZHH. Die Unternehmer der Hartwarenbranche orga-
die Führungsspitze des ZHH aus folgenden Her-
                                                                 nisieren sich, je nach Sortimentsschwerpunkt und Aus-
ren:
                                                                 richtung in den nunmehr acht Arbeitskreisen des Ver-
 Gert Bendl, München – bis 30.06.2013                           bandes. Außerdem sind sie auf der Ebene der Bun-
 Karl Boos, Gesellschafter der Firma Boos                       desländer zu Landesgruppen zusammengeschlossen.
  Sicherungs-Systeme GmbH, Köln                                  Ihre jeweiligen Landesgruppensprecher (s.S.18) sowie
                                                                 die Vertreter der Arbeitskreise kommen einmal im Jahr
 Norbert Caesar, geschäftsführender                             zur Delegiertenversammlung zusammen – in geraden
  Gesellschafter der Firma Caesar Handels-                       Jahren am Vortag der Internationalen Eisenwarenmes-
  gesellschaft mbH, Bremen                                       se in Köln, in ungeraden Jahren wird an wechselnden
 Hans-Hermann Hagelmann,                                        Orten getagt.
  Bad Oeynhausen – seit 27.11.2013                               Die Delegiertenversammlung ist das wichtigste Organ
 Dr. Paul Kellerwessel, geschäftsführender                      des ZHH und unter anderem Herr über die Verbands-
  Gesellschafter der Firma Aug. Hülden GmbH +                    satzung. Sie entscheidet über die Aufnahme neuer
  Co. KG, Köln                                                   Mitglieder und befindet über den Jahresetat sowie die
                                                                 Beitragsstaffel. Daneben kann sie Ausschüsse für die
 Martin Meesenburg, Geschäftsführer der                         Bearbeitung besonderer Verbandsangelegenheiten
  Firma Meesenburg Großhandel KG, Flensburg                      einsetzen. Derzeit gibt es sechs Ausschüsse im ZHH.
 Siegfried Rossmann, vertretungsberechtigter
  und persönlich haftender Gesellschafter der
  Firma Aloys Rossmann KG, Oberviechtach
 Manfred Stuwe, Leiter der Niederlassungen
  Nienburg und Garbsen der Firma Detering
  GmbH, Nienburg
Diese eindeutige Zustimmung unterstreicht die gelei-
stete Arbeit der Verbandsspitze, die mit der Wahl auf-

(v.l.n.r.): Dr. Georg Hungerkamp (Ehrenpräsident), Norbert
Caesar, Manfred Stuwe, Gert Bendl, Siegfried Rossmann
(Vizepräsident), Dr. Paul Kellerwessel (Präsident), Karl Boos.

Geschäftsbericht 2013 – 2015                                                                                          19
ZHH Personalia

60. Geburtstag von                                             80. Geburtstag von
Siegfried Rossmann                                             Dr. Georg Hungerkamp

                      Siegfried Rossmann, Vize-                                       Der ZHH-Ehrenpräsident Dr.
                      präsident des ZHH, feierte am                                   Georg Hungerkamp feier-
                      25. Oktober 2013 seinen 60.                                     te am 22. Februar 2014 sei-
                      Geburtstag. Seit vielen Jahren                                  nen 80. Geburtstag. Nach
                      ist er dem Verband mit seinem                                   seinem Studium und der Pro-
                      Unternehmen eng verbunden                                       motion trat er 1958 in das Fa-
                      und hatte in dieser Zeit ver-                                   milienunternehmen ein. Dieses
                      schiedene ehrenamtliche Posi-                                   hat er vor vielen Jahren zwar
                      tionen inne. Schon in den 90er                                  in die Hände seiner Tochter
                      Jahren war er Landessprecher                                    Petra gegeben, nimmt nach
des FDE Bayern, 2001 wurde er Vorsitzender des FDE             wie vor aber immer noch rege am Unternehmensbe-
und Präsidiumsmitglied. Seit 2007 ist er Vizepräsident         trieb teil. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit
des ZHH. Mit seinem großen Engagement wirkt er                 setzte er sich auch immer ehrenamtlich für die Bran-
auch über sein Unternehmen hinaus für die Branche.             che ein, sowohl bei der IHK als auch in der nationa-
                                                               len und internationalen Verbandsarbeit – zunächst
                                                               beim Bundesverband Stahlhandel (BDS) und später
Neue Mitarbeiter                                               dann beim ZHH. In beiden Verbänden war er Jahr-
Im Berichtszeitraum konnte der ZHH drei neue Mitar-            zehnte im Vorstand und 17 Jahre Präsident des ZHH.
beiter begrüßen: Senad Hadžić übernahm 2013 die               Für dieses und anderes Engagement wurde er mit
Leitung des ZHH-Bildungswerks, 2014 kam Isabelle               verschiedenen Auszeichnungen geehrt. So bekam er
Ardelt als Sachbearbeiterin hinzu. Simone Hansen ist           u.a. das „Silberne Lager“ des BDS und die goldene
seit 2014 zuständig für das Sekretariat der Geschäfts-         Ehrennadel des ZHH sowie das Bundesverdienst-
führung, nachdem Brigitte Schmidt in den wohlver-              kreuz am Bande. Seit 1998 ist er Ehrenpräsident des
dienten Ruhestand verabschiedet wurde.                         ZHH.

     Nachrufe
     In den vergangenen drei Jahren mussten wird den Verlust von zwei Persönlichkeiten beklagen, die den Verband
     mitgestaltet haben. Wir trauern um diese engagierten Unternehmer und werden ihnen ein ehrendes Gedenken
     bewahren.

     Am 30. Dezember 2013 verstarb Günter Ade im Alter von 74 Jahren. Von 1982 bis 2002 war Ade im AKB aktiv
     – sowohl im Vorstand als auch in verschiedenen Ausschüssen. Er war der Branche intensiv verbunden, nicht nur durch
     die Verbandsarbeit, sondern auch als Mitbegründer, Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der VBH-Grup-
     pe. Sein Handeln war immer geprägt durch unternehmerische Weitsicht und großen Tatendrang. Im Namen der Kol-
     legen danken wir dafür, dass er diese Aufgabe übernommen hatte und mit hoher Achtung ausführte.

     Am 15. Mai 2014 verstarb Albrecht-Friedrich Weller, der ehemalige und langjährige Aufsichtsratsvorsit-
     zende des ZHH Bildungswerkes und Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses. Als gelernter Eisenwarenhänd-
     ler absolvierte er die Eisenwarenfachschule in Wuppertal und verbrachte danach ein Jahr im Ausland – in den
     60er Jahren war dies eine Seltenheit. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen hat er sich seit 1972 im dama-
     ligen FDE, dem heutigen ZHH, engagiert. Er prägte das ZHH Bildungswerk und war maßgeblicher Initiator der
     Fortbildungslehrgänge. In all den Jahren seiner ehrenamtlichen Verbandstätigkeit beim ZHH hat sich Albrecht-
     Friedrich Weller mit großem Engagement für die Belange junger Menschen in der Aus- und Weiterbildung ein-
     gesetzt. Er war immer bereit mitzuwirken, wenn es um Verbesserungsmöglichkeiten ging und hat alle Konzepte
     mit begleitet und mit geprägt. Mit seiner klaren und offenen Art gelang es ihm, viele Menschen zu begeistern
     und sie für die beruflichen Herausforderungen fit zu machen. Er war eine Persönlichkeit, die durch ihr Wirken
     und ihren unermüdlichen Einsatz uns allen ein Vorbild war und bleiben wird. Damit hat er sich für die Branche
     sehr verdient gemacht. Seiner Lebensleistung gebührt unsere höchste Achtung und Anerkennung.

20                                                                                   Geschäftsbericht 2013 – 2015
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