Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen

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Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Gesunde Ernährung
für Patienten mit
Herz-Kreislauferkrankungen

Medizin mit Qualität und Seele
Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Die saubere Lösung
Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Medizin
                                                              mit Qualität
                                                              und Seele.

Der Leitgedanke der Vinzenz Gruppe lautet „Medizin mit Qualität und
Seele“ sowie „Pflege mit Qualität und Seele“: Wir verbinden christliche
Werte mit hoher medizinischer und pflegerischer Kompetenz und modernem,
effizientem Management. Unsere Einrichtungen stehen allen Menschen offen –
ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung.

KH Barmherzige                        sende medizinische Behandlungs-       Barmherzige Schwestern
Schwestern Wien                       konzepte. Große Geburtshilfe.         Pflegehäuser
Akutspital für Herz, Osteoporose,                                           Pflegehäuser St. Katharina (Wien-
Psychosomatik, Magen-Darm-            Orthopädisches Spital                 Gumpendorf) und St. Louise (Maria
Erkrankungen, Orthopädie,             Speising                              Anzbach, NÖ) mit Angeboten der
Chirurgie und plastische Chirurgie.   International renommiertes – und in   Lang- und Kurzzeitbetreuung.
                                      Österreich führendes – Zentrum für
KH Barmherzige                        Erkrankungen und Schmerzen des        HerzReha Bad Ischl
Schwestern Linz                       Bewegungsapparates.                   Rehabilitation nach Herz- und
Onkologisches Referenzzentrum für                                           Gefäßoperationen, bei Angina
OÖ mit weiteren Schwerpunkten in      St. Josef-Krankenhaus                 Pectoris oder Stoffwechsel-
Kardiologie, Orthopädie, Plastische   Kompetenzzentrum für Geburts-         Erkrankungen.
Chirurgie und Kinderurologie.         hilfe und Frauenheilkunde. Onko-
                                      logischer Schwerpunkt sowie           Marienkron Kneipp-Kurhaus
KH Barmherzige                        Darm- und Brustgesundheits-           & Entspannungszentrum
Schwestern Ried                       zentrum.                              Traditionsreiches Kurhaus mit
Schwerpunktkrankenhaus des                                                  ganzheitlichen Angeboten für
Innviertels mit komplettem Versor-    Herz-Jesu Krankenhaus                 Körper, Geist und Seele.
gungsangebot von der Geburtshilfe     Akutspital mit Orthopädie-
bis zur Akutgeriatrie.                schwerpunkt inkl. Hand- und
                                      Fußzentrum sowie Zentren für
KH Göttlicher Heiland                 Reflux, Proktologie, Rheuma und
Spezialisiert auf Altersmedizin.      Schlafmedizin.
Gesund alt werden durch umfas-

Medizin mit Qualität und Seele www.vinzenzgruppe.at
Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Dem Essen eine Seele geben
                                            Vorwort

                                            Essen hat für jeden von uns eine besondere Bedeutung. Es nährt, es be-
                                            lohnt, es verbindet Menschen und Familien am Tisch, es ist Genuss und
                                            vieles mehr. In seinen wichtigsten Bestandteilen ist es der Treibstoff unseres
                                            Körpers. Essen kann heilsam wirken oder aber krank machen.

                                            Im Vergleich zu unseren Vorfahren leben wir mit sehr hoher Geschwindigkeit,
                                            haben oft Herz und Sinn für die richtige Nahrungsauswahl, Zeit für die scho-
                                            nende Zubereitung und Ruhe für den Genuss unserer Speisen verloren.

                                            Entsprechend unseres Zieles einer „Medizin mit Qualität und Seele“ ist es
                                            den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Vinzenz Gruppe wichtig, den
                                            Menschen als Ganzes zu betrachten - während des Aufenthaltes im Kran-
                                            kenhaus genauso wie zu Hause. Daher haben wir für Sie Broschüren ver-
                                            fasst, die zeigen, wie Sie mit der richtigen Ernährung für Ihre Genesung und
                                            für Ihre Gesundheit selber einen Beitrag leisten können.

                                            Jeder kann mit seiner Ernährung den Genesungsprozess bzw. die Prophy-
                                            laxe aktiv mitgestalten – und wir von der Vinzenz Gruppe wollen Sie dabei
                                            aktiv unterstützen.
© Vinzenz Gruppe/Fotografin: Astrid Bartl

                                            In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gesegnete Mahlzeit.

                                                                                                   Dr. Michael Heinisch
                                                               Geschäftsführer und Geschäftsleitung der Vinzenz Gruppe
                                                                                              Dr. Andreas Krauter, MBA
                                                      Leitung Kompetenzzentrum für Medizin- und Qualitätsmanagement
Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung

Damit das Herz im Takt bleibt
Eine Herzerkrankung macht zunächst keine Beschwerden. Gelegentliche
Atemnot, Probleme beim Stiegensteigen ignorieren viele Betroffene zunächst.
Wenn die Vorzeichen in der Folge akut werden, schlagen die Alarmglocken.

Die Arteriosklerose, also eine Arterienverkalkung in anderen Gefäßen, ist die
Ursache für Verengungen der Herzkranzgefäße. Diese Verengungen bringen
ein hohes Risiko für das Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall und arterielle
Verschlusskrankheit der Beine mit sich.

All diesen Erkrankungen kann man rechtzeitig vorbeugen. Durch einen
gesunden Lebensstil zum Beispiel. Das heißt jedoch nicht, dass man auf
alle Genüsse verzichten muss. Allerdings sollte dieser Lebensstil stark von
aktiver Bewegung und einer durchdachten, ausgewogenen Ernährung
geprägt sein. Gerade mit der richtigen Ernährung lassen sich die Risiko-
faktoren, eine Herzerkrankung zu erleiden, senken.

Diese Broschüre soll Sie bei einem gesunden Lebensstil begleiten. Sie finden
auf den folgenden Seite wichtige Ernährungstipps, die beste Vorsorge vor
Herzerkrankungen. Und letztlich trägt diese auch dazu bei, dass Sie sich
rundum wohl, gesund und lange fit fühlen.
Gesunde Ernährung für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen
Bewusster Lebensstil –
                                       da lacht das Herz
                                       Sie haben es in der Hand. Ein ge-        Auf vieles kann man bei gesunder
                                       sundes Leben ist die beste Voraus-       Lebensführung verzichten, ohne die
                                       setzung für ein gesundes Herz. Sie       Lebensqualität dabei einzuschränken.
                                       müssen sich jedoch nicht kasteien        Doch selbst wenn eine Herzerkran-
                                       oder ständig Verzicht üben. Die          kung oder ein Risiko dafür bereits
                                       einfachste Art und Weise, das Herz       diagnostiziert wurde, heißt es nicht,
                                       gesund zu halten ist es, den häufigs-    dass Sie mit den Einschränkungen
                                       ten Risikofaktoren, die eine Herzer-     der Erkrankung für immer leben müs-
                                       krankung begünstigen, erst gar keine     sen. Vorausgesetzt, Sie arbeiten aktiv
                                       Chance zu geben:                         an Ihrer Behandlung mit.

                                       Die Risiken auf einen Blick:             Die 3 Säulen der
                                       Bluthochdruck                            behandlung
                                       Erhöhte Blutfette                        ➡ Ernährung
                                       Übergewicht                              ➡ Bewegung
                                       Rauchen                                  	Mehr Bewegung im Alltag –
                                       Zuckerkrankheit                            Motto: „Stiegen statt Lift“
                                       Bewegungsmangel                          	Nach Möglichkeit 3x/Woche Aus-
                                                                                  dauersport (30 min.) z.B. Walken,
                                                                                  Laufen, Radfahren oder Schwimmen
                                                                                ➡ Medikamentöse Therapie
© Werner Harrer / Fotostudio Satori
   Fotolia.com – Patrizia Tilly

                                       richtige Ernährung        ausreichende Bewegung       medikamentöse Therapie
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung                             04 | 05

                                   Ernährungsumstellung –
                                   Schritt für Schritt
© Vinzenz Gruppe Service GmbH,
Geschäftsbereich Gastronomie

                                   Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind die gesünderen Energielieferanten.

                                  Die Reduktion von Übergewicht und                     unserem Körper werden sie in Energie
                                  die Ausgewogenheit der Ernährung                      umgewandelt. Der energiereichste
                                  sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren.                 Nährstoff ist Fett, das doppelt so viele
                                  Dabei erwartet jedoch niemand Wun-                    Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydra-
                                  der von Ihnen. Schnelle Radikalkuren                  te enthält.
                                  sind weder gesund noch sinnvoll. Ihre                 Doch wie in einem Konzert, das nicht
                                  Ernährungsumstellung soll zu einer                    nur durch Basstöne zum Klingen
                                  langfristigen Änderung führen und                     gebracht wird, spielen auch die feinen
                                  soll Schritt für Schritt erfolgen. Essen              Nuancen eine große Rolle. In unserer
                                  soll Genuss und Freude bereiten.                      Nahrung sind dies Vitamine, Mineral-
                                                                                        stoffe, Spurenelemente und Ballast-
                                  Kraft aus der Nahrung                                 stoffe. Erst durch ein durchdachtes
                                  Unsere Lebensmittel setzen sich aus                   Zusammenspiel und eine richtige
                                  den drei Hauptnährstoffen Eiweiß, Fett                Dosierung aller Komponenten ist ein
                                  und Kohlenhydraten zusammen. Von                      harmonisches Ergebnis möglich.
Kohlenhydrate –                        Sie sättigen besser und „sickern“
für die rasche Energie                 langsam und gleichmäßig ins Blut.
Die wichtigsten Energielieferanten     Dadurch steigt der Blutzucker nach
in unseren Nahrungsmitteln sind        dem Essen langsam und kontinuier-
die Kohlenhydrate. Je nachdem          lich an. Vergleichen wir dies wieder
wie rasch sie vom Körper ins Blut      mit einem Orchester, so sind sie die
gelangen, beeinflussen sie den Blut-   „tragende Stimme“ unserer Ernäh-
zuckerspiegel:                         rungskomposition.

Vollkornprodukte,                      Fett – gewichtige
Hülsenfrüchte:                         Energieträger
                                       Fett liefert am meisten Energie und
„sickern“ langsam ins Blut, der
                                       dadurch die meisten Kalorien. Fett-
Blutzucker steigt langsam und
                                       haltige Nahrungsmittel sollen daher
kontinuierlich an
                                       sparsam verwendet werden. Ein
                                       Übermaß an Fett kann zur Gewichts-
Mischbrot, Teigwaren, Obst,
                                       zunahme führen; dominieren in einer
Kartoffeln, Reis, Haferflocken,
                                       Komposition nur Trommeln und Be-
fettarme Milchprodukte:
                                       cken, kann dies leicht zum schwer-
„fließen und tropfen“ ins Blut         mütigen Trauermarsch führen.

Alle Zuckerarten,                      Um die Leichtigkeit zu sichern,
zuckerhaltige Getränke,                sind Qualität und Menge der Fette
Obstsäfte, Stärkemehl:                 wichtig. Bevorzugen Sie daher eher
„schießen“ ins Blut, der Blutzucker    pflanzliche Fette und Öle (z.B. Raps-
steigt sehr schnell an                 öl und Olivenöl), die hochwertige
                                       Fettsäuren beinhalten und verzichten
                                       Sie auf tierische Fette. Eine Reduk-
Ballaststoffreiche Lebensmittel wie    tion von tierischem Fett kann das
Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsen-      Risiko von Folgeerkrankungen
früchte sollen den Hauptbestand-       wie z.B. Herzinfarkt oder Schlag-
teil in der Ernährung ausmachen.       anfall verringern.
© Werner Harrer / Fotostudio Satori   Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung                           06 | 07

                                       Würzen Sie mehr mit frischen Kräutern und sparen Sie damit Salz.

                                      EiweiSS – die Bausteine                               pflanzlichem Eiweiß. Greifen Sie bei
                                      des Lebens                                            Ihrer Auswahl zu Lebensmitteln mit
                                      Eiweiß (Protein) ist ein wichtiger Bau-               einem hohen Anteil an pflanzlichem
                                      stoff für unseren Körper. Es ist unter                Eiweiß. Es ist überwiegend in Voll-
                                      anderem für den Muskelaufbau und                      korn- und Sojaprodukten, Hülsen-
                                      die Immunabwehr von Bedeutung.                        früchten, und Kartoffeln enthalten.
                                      Sie wissen: Ohne Dramaturgie, ohne                    Es ist für den menschlichen Körper
                                      Struktur wird das best gemeinte                       günstiger, denn tierische Lebensmit-
                                      Konzert disharmonisch.                                tel wie Fleisch und Milchprodukte
                                                                                            enthalten neben Eiweiß auch zumeist
                                      Je nach seiner Herkunft unterschei-                   Fett. Sie sollten daher nur in kleinen
                                      det man zwischen tierischem und                       Mengen gegessen werden.
Die österreichische
          Die österreichische
    Ernährungspyramide
Ernährungspyramide

Die 7 Stufen zur Gesundheit
Die Ernährungspyramide stellt dar, welche Nahrungsmittel unser Körper drin-
gend braucht und welche man ihm nur sehr sparsam zuführen sollte. Die Basis,
also    die wichtigsten
Alkoholfreie   Gemüse, Hülsen-
                              Nahrungsmittel,
                                Getreide
                                                 bilden alkoholfreie
                                             Milch und     Fisch, Fleisch,
                                                                           Getränke,
                                                                             Fette
                                                                                     gefolgt    von
                                                                                        Fettes, Süßes
Obst und Gemüse – an der Spitze der Pyramide stehen Süßigkeiten oder fette
Getränke       früchte und Obst
Täglich mindestens
                                und Erdäpfel
                     Täglich 3 Portionen
                                             Milchprodukte Wurst und Eier
                                           Täglich 4 Portionen
                                                                             und Öle    und Salziges
                                                                        Täglich 3 Portionen     Wöchentlich 1 - 2     Täglich 1 - 2 Esslöffel   Selten fett-, zucker-

Snacks. Davon sollte man so wenig wie möglich zu sich nehmen. Prinzipiell gilt:
1,5 Liter Wasser
und alkoholfreie
                     Gemüse und / oder
                     Hülsenfrüchte und
                                           Getreide, Brot, Nudeln,
                                           Reis oder Erdäpfel
                                                                        Milchprodukte
                                                                        (fettärmere Varianten
                                                                                                Portionen Fisch.
                                                                                                Pro Woche maximal
                                                                                                                      pflanzliche Öle, Nüsse
                                                                                                                      oder Samen. Streich-,
                                                                                                                                               und salzreiche
                                                                                                                                               Lebensmittel und
bzw. energiearme     2 Portionen Obst.     (5 Portionen für sportlich   bevorzugen).            3 Portionen mageres   Back- und Bratfette      energiereiche

viel trinken, viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte und fettarme Milch
Getränke.                                  Aktive und Kinder),
                                           vorzugsweise Vollkorn.
                                                                                                Fleisch oder magere
                                                                                                Wurst. Pro Woche
                                                                                                                      und fettreiche Milch-
                                                                                                                      produkte sparsam.
                                                                                                                                               Getränke.

                                                                                                maximal 3 Eier.
und Milchprodukte, mäßig Fleisch und Wurst, weniger Fett, Zucker und Salz.
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung                08 | 09

Wasser bringt das
Leben in Fluss
Um unsere Körpervorgänge zum                Achtung: Menschen mit einer Herz-
Fließen zu bringen, ist ausreichendes       schwäche (Herzinsuffizienz) dürfen
Trinken lebensnotwendig. Wasser             meist nur geringe Flüssigkeitsmengen
erfüllt im Körper wichtige und vielfälti-   zu sich nehmen, um das geschwäch-
ge Funktionen, wie etwa als Lösungs-        te Herz nicht zu sehr zu belasten. In
mittel für Nahrungsbestandteile, als        diesem Fall sollten Sie den Anordnun-
Transportmittel, um Stoffe und Subs-        gen des Arztes folgen.
tanzen durch den Körper zu transpor-
tieren oder auch als Kühlmittel, wenn       Die Mär vom „gesunden“
der Körper schwitzt oder fiebert.           Schluck
                                            Alkohol ist ein Genuss- (und Sucht-)
Wie viel Flüssigkeit                        mittel und daher als Durstlöscher
braucht der Mensch?                         ungeeignet. Er enthält außerdem viele
Trinken Sie mindestens 1,5 Liter über       Kalorien. Genießen Sie alkoholische
den Tag verteilt! Der Flüssigkeitsbedarf    Getränke daher selten – vorzugsweise
ist zusätzlich erhöht                       zu einer Mahlzeit – und in geringen
➡ an sehr heißen Tagen                      Mengen.
➡ bei körperlicher Anstrengung oder
    Sport
➡ bei Erkrankungen mit Fieber,
    Durchfall oder Erbrechen
                                                                                      © Vinzenz Gruppe Service GmbH,

Die besten Durstlöscher
                                                                                      Geschäftsbereich Gastronomie

und kalorienfrei sind:
➡ Leitungswasser
➡ Mineralwasser
➡ Mineral-Zitrone
➡ Ungesüßter oder mit Süßstoff
                                            Wasser ist der beste Durstlöscher.
   gesüßter Tee
Einkauf mit Herz und Hirn
                                      Essen –wie viel und wann?
                                      Günstig und am bekömmlichsten
                                      ist es, drei Mahlzeiten täglich (Früh-
                                      stück, Mittagessen, Abendessen) zu
                                      sich zu nehmen. Vergessen Sie beim
                                      Einkaufen jedoch nicht, dass Sie
                                      bereits hier Ihre „Ess-Entscheidung“

                                                                                                                          © Werner Harrer / Fotostudio Satori
                                      treffen. Alles, was Sie einkaufen,
                                      werden Sie auch essen. Im Einkaufs-
                                      korb sollte daher reichlich Gemüse
                                      Platz haben. Ideal ist es, zu jeder
                                      Mahlzeit Salate, Gemüse oder Roh-
                                      kost zu essen. Auch Obst sollte am
                                                                               Rohes Gemüse ist schmackhaft und gesund.
                                      täglichen Speiseplan nicht fehlen:
                                      mindestens zwei Portionen (1 Portion
                                      ist eine Handvoll) tragen dazu bei,      Kulinarische Tricks
                                      den Vitamin- und Mineralstoffbedarf      Eine wichtige Rolle spielt auch die
                                      zu decken.                               Zubereitung der Mahlzeiten. Dabei
                                                                               sind fettarme Arten, wie kochen,
                                                                               dünsten, dämpfen oder grillen vor-
                                                                               zuziehen. Wenn Sie bereits gewohnt
                                                                               sind, Ihre kulinarischen Köstlichkeiten
© Werner Harrer / Fotostudio Satori

                                                                               in der Brat- oder Alufolie zu braten,
                                                                               sind Sie bereits auf der gesunden
                                                                               Seite. Übrigens: Das Würzen mit
                                                                               frischen Kräutern und Gewürzen hilft
                                                                               nicht nur, Salz zu sparen, sondern
                                                                               verleiht den Gerichten einen beson-
                                      Das Auge isst mit.
                                                                               deren Geschmack.
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung           10 | 11

Herzhaft zugreifen –
Speiseplan-Empfehlungen
Frühstück:		           Tee oder Kaffee mit etwas Milch, bei Bedarf Süßstoff,
				                   1 Stück Vollkorngebäck oder 2 Stück Vollkornbrot
				                   Belag: magere Wurst- und Schinkensorten, fettarmer
				                   Käse, magere Aufstriche
				                   Butter, Margarine, Marmelade dünn aufgestrichen
				                   rohes Gemüse nach Belieben
Mittagessen:		         Vorspeise
				                   Klare Gemüsebrühe mit fettarmer Einlage
				                   oder ein Teller Salat

				                   Hauptspeise
				                   Maximal 3x in der Woche 1 Handteller
				                   großes Stück mageres Fleisch
				                   2x in der Woche Fisch, fettarm zubereitet
				                   Dazu 1 Handvoll gekochte Beilagen
				                   (z.B. Kartoffeln, Nudeln, Reis), fettarm zubereitet
				                   Täglich Gemüse natur nach Belieben
				                   Täglich Salat nach Belieben

				                   Dessert
				                   1 Handvoll Obst oder 1 Milchprodukt

Abendessen		           Warmes Abendessen – wie Hauptspeise mittags
				                   Kaltes Abendessen – wie Frühstück
				                   (außer Marmelade)
Zwischenmahlzeit       1 Handvoll frisches Obst oder ¼ l Milchprodukt
				                   oder 1 Stk. Brot mit fettarmem Belag
				                   Maximal 2x in der Woche Mehlspeise
				                   Rohes Gemüse nach Belieben
Generell gilt                           Halten Sie zwischen zwei Mahlzeiten
➡ Meiden Sie Süßspeisen als Haupt-     Pausen von mindestens drei Stunden
   speise und verzichten Sie auf        ein, in denen Sie nicht essen. Das gilt
   Desserts.                            jedoch nicht für geeignete Getränke:
➡ Versuchen Sie mindestens 2x in       davon können Sie jederzeit soviel zu
   der Woche vegetarisch zu essen.      sich nehmen, wie Sie möchten.
   (Z.B. Spinat mit Ei und Erdäpfeln,
   Linsen mit Knödel, Bohnengu-
   lasch.)
➡ Drei Mahlzeiten am Tag sind üb-
   licherweise ausreichend, um den
   Energie- und Nährstoffbedarf zu
   decken und Ihnen dabei zu helfen,
   Ihr Normalgewicht zu halten bzw.

                                                                                  © Werner Harrer / Fotostudio Satori
   zu erreichen.

Falls Sie eine Zwischenmahlzeit
einnehmen wollen oder sollen, finden
Sie anschließend ein Beispiel.

                                        Obst ist eine ideale Zwischenmahlzeit.
zwischenmahlzeit
➡ 1 Handvoll frisches Obst oder
➡ ¼ l Milchprodukt oder                 Welche Lebensmittel geeignet oder
➡ 1 Stk. Brot mit fettarmem Belag       weniger geeignet sind, können Sie
➡ Maximal 2x in der Woche Mehl-        der nachfolgenden Tabelle entneh-
   speise                               men. Der Tagesspeiseplan soll Ihnen
➡ Rohes Gemüse nach Belieben            ein Gefühl für Portionsgrößen und
                                        die Zusammenstellung von Mahl-
                                        zeiten vermitteln.
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung                                   12 | 13

Die kulinarische Qual der Wahl
Nicht jedes Nahrungsmittel einer Lebensmittelgruppe eignet sich gleich
gut, um am täglichen Speiseplan verewigt zu werden. Viele enthalten zu viel
Zucker oder Fett bzw. werden ungeeignet zubereitet. Die nachstehende Liste
soll Ihnen die Auswahl erleichtern; schließlich wollen Sie doch Ihrem Körper
täglich nur das Beste gönnen.

 Getreideprodukte
 Geeignet:                                         	Weniger Geeignet:
  ollkornbrot, Roggenbrot, Mischbrot,
 V                                                  eißmehlgebäck, Semmel, Weißbrot, Toast-
                                                   W
 Schwarzbrot, Vollkorntoast, Vollkornweckerl,      brot, Ciabatta, Baguette, Fladenbrot, Käse-
 Grahamweckerl, Vollkornknäckebrot                 oder Speckweckerl, Salzstangerl, Striezel,
 Naturreis, Reis, Teigwaren, Vollkornteigwaren,   Kipferl, Croissant, Blätterteig- und
  Nockerl, Knödel, Spätzle                         Plunderteiggebäck
  (Vollkorn-)Mehl, Hirse, Buchweizen, Polenta,    	Reiswaffeln, Knäckebrot, Zwieback, Biskotten
   Ebly Zartweizen, Couscous, Grieß                	Müsliriegel, Cornflakes, Müslizubereitungen,
   Vollkornflakes, Haferflocken, Müsli (ohne      die Zucker, Honig oder Zuckeraustausch-
    Zucker und Honig)                              stoffe enthalten;
                                                   	Gesüßte Frühstückscerealien (z. B. Corn-
                                                   flakes)
                                                   	Knabbergebäck (z. B. Chips,
                                                   Popcorn, Erdnuss-Snips)

 Kartoffel
 Geeignet:                                         	Weniger Geeignet:
 Salz-, Petersil-, Kümmelkartoffeln                Mit viel Fett zubereitete Kartoffeln (z. B. Röst-
 Kartoffelpüree, Kartoffelknödel                   kartoffel, Pommes frites, Kroketten, Chips,
 Erdäpfelsalat                                     Kartoffelpuffer), Mayonnaisesalat
 Gemüse
 Geeignet:                                         	Weniger Geeignet:
 Alle Sorten, frisch oder tiefgekühlt                ingebranntes, eingemachtes sowie mit
                                                    E
 als Salat, gedünstet, gekocht, als Auflauf,        Speck zubereitetes Gemüse, Paniertes und
 als Suppeneinlage, Als Rohkost, Hülsenfrüchte      Herausgebackenes, Gratiniertes, Gemüsesäf-
                                                   te, Zuckermais als alleinige Beilage
Obst
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 lle Sorten, roh
A                                                   ehr als 1 Handvoll pro Portion, kandierte
                                                   M
gekocht (als Kompott oder Mus                     Früchte, Trockenfrüchte und Dörrobst,
 mit Süßstoff) gelegentlich                        gezuckerte Obstkonserven, In Alkohol ein-
                                                   gelegte Früchte, Fruchtsäfte, Fruchtsirup,
                                                   Fruchtnektar, Smoothies
Sojaprodukte
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 ofu, Sojabohnen, Sojaprodukte natur (z.B.:
T                                                  Sojapudding, Sojamilch gezuckert
Sojamilch, -joghurt)
Suppen/Suppeneinlagen
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 emüsecremesuppen natur (nicht mit Mehl
G                                                   remesuppen (mit Mehl gebunden, mit
                                                   C
gebunden, ohne Obers), Klare Gemüsesuppen          Obers), fette Fleischsuppen, Suppeneinlagen
Suppeneinlagen (kleine Mengen von Nudeln,          wie z. B. Pofesen, Backerbsen, Leberknödel
Reis, Grießnockerln, Schöberl, Frittaten u.ä.)

milch und milchprodukte
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 ilch bis 3,6%, Buttermilch, Sauermilch,
M                                                   roße Mengen von Schlagobers, Kaffeeobers,
                                                   G
Naturjoghurt bis 3,6%, Käse bis 35 % F.i.T.        Sauerrahm, Extra-Vollmilch, Crème fraîche,
(bis 20% Fett absolut), (z.B. Bierkäse, Quargel,   griechischem Joghurt, Sahnejoghurt, Sahne-
Fitnessrebell), Topfen, gekörnter magerer          pudding, gezuckertem Fruchtjoghurt, gezucker-
Frischkäse (z. B. Picotta, Landfrischkäse,         tes Naturjoghurt (Hinweis: auch probiotische
Hüttenkäse, Cottage-Cheese), Milch ist kein        Naturjoghurts können Zucker enthalten),
Getränk, sondern ein Nahrungsmittel!               Kakao, Schokomilch, Vanillemilch, Milchmisch-
Fettarme Milch und Joghurts sind besonders         getränke, Molkegetränke, Fertig-Eiskaffee,
empfehlenswert, da so tierisches Fett ohne          fettreiche Käsesorten (über 35% F.i.T.),
Probleme reduziert werden kann.                     Doppelrahm-Frischkäse
Eier
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 bis 3 Eier pro Woche
2                                                   ette Eierspeisen, Omelette, Eisalat,
                                                   F
(inklusive in verkochter Form)                     Mayonnaise, Eiaufstrich

Fette
Geeignet:                                          Weniger Geeignet:
 treichfett sparsam verwenden (z. B. Pflanzen-
S                                                   utter zum Braten und Kochen,
                                                   B
margarine, Butter), Kochfett: sparsam verwen-      Schweineschmalz, Speck, Kokosfett,
den (z. B. Rapsöl, Olivenöl)                        Butterschmalz, Grammeln
Ernährungsempfehlungen für Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung                                       14 | 15

 Fleisch/Fleischwaren/Fisch
 Geeignet:                                           Weniger Geeignet:
  x wöchentlich, fettarm zubereitetes Geflügel
 3                                                    ettreiche Sorten (z. B. Schopfbraten,
                                                     F
 ohne Haut, magere Sorten von Kalb, Rind,            Bauchfleisch),
 Schwein, Lamm, Wild, Huhn, Truthahn, Pute           Innereien (z. B. Leber, Niere). Fettreich zube-
 (z. B. Karree, Filet, Lungenbraten).                reitet:, paniert (mit z. B. Bröseln, Kürbisker-
 Magere Schinken- und Wurstsorten                   nen, Cornflakes, Sesam,
  (z. B. Krakauer, Putenschinken, Rindersaft-        Parmesan), fettreiche Saucen (mit Butter
  schinken, Schinken ohne Fettrand, kalter           oder Obers), Geflügel mit Haut.
  Braten, Karee)                                     Fettreiche Wurstsorten (z. B. Kantwurst,
  Fisch 2x pro Woche (z.B. Lachs, Thunfisch,         Salami, Extrawurst, Wiener Wurst, Leber-
  Makrele, Forelle, Heilbutt, Barsch, Zander,        käse, Speck, Grammeln, Knackwurst, Blut-
  Scholle, Hering, „Rollmops“, Dosenfisch in         wurst, Burenwurst, Mettwurst, Streichwurst,
  Gemüsesauce oder natur)                            Fleischaufstrich, fertige Wurstsalate,
                                                     Gabelbissen),
                                                     Gebackener Fisch, Dosenfisch in Öl
 SüSSwaren/süSSspeisen
 Geeignet:                                           Weniger Geeignet:
  ünstliche Süßstoffe (z. B. Kandisin, Natreen),
 K                                                    onig, Diabetikerzucker, Zuckeraustausch-
                                                     H
 natürliche Süßstoffe (Stevia)                       stoffe (z. B. Sorbit, Xylit, Mannit), Fruchtzucker,
 Topfencremen mit Süßstoff zubereitet, Pudding      Haushaltszucker, brauner Zucker, Kandiszu-
  mit Süßstoff                                       cker, Traubenzucker, Rohrzucker, Ahornsirup,
  Strudelteig mit Obst- oder Topfenfülle mit        Agavensirup, Schokolade, Bonbons, Eis,
   Süßstoff gesüßt                                   Kekse, Marzipan, Nougat, Nuss-Nougat-
   Teige aus Vollkornmehl                             Creme, Windgebäck (Baiser), Müsliriegel,
   Die Zuckermenge in Kuchenrezepten kann bis        Diabetikersüßwaren aller Art (meist fett- und
    zu 1/3 reduziert werden!                         kalorienreich, geschmacklich verändert und
                                                     teuer), fett- und zuckerreiche Kuchen und
                                                     Torten (z. B. Cremeschnitte, Plundergebäck)
 Getränke
 Geeignet:                                           Weniger Geeignet:
  eitungswasser, Mineralwasser, Tees oder Kaf-
 L                                                    ezuckerte Getränke: Fruchtsäfte, frisch
                                                     G
 fee mit Süßstoff, zum Wasser evt. Zitronensaft      gepresste Fruchtsäfte, Limonaden, Molkege-
 Selten: Gröbi, Light-Getränke (z. B. Cola light,   tränke, Wellness-Wasser, Gemüsesäfte, Most,
  Almdudler light)                                   Energydrinks, Automatenkaffee, Fertigkaffee-
                                                     getränke, Alkohol, Spirituosen
 Gewürze
 Geeignet:                                           Weniger Geeignet:
  alz sparsam verwenden!
 S                                                    ezuckerte Marinaden, Fertigmarinaden,
                                                     G
 Kräuter (frisch, getrocknet, tiefgekühlt)           Fertigsaucen, Ketchup, Fertigmischungen,
 Pfeffer, Muskat, Senf, Kren, etc.                    Basis-Produkte, Saucen-Basis
persönliche ernährungs-notizen
Impressum:
Erstellt von:
ErnährungsexpertInnen der Vinzenz Gruppe
Projektleitung: Dr. Andreas Krauter, Dr. Brigitte Erlacher

Redaktion, Koordination und Abwicklung:
Annemarie Kramser
Assistenz: Sandra Preisenhammer

Konzept, Beratung, Grafik, Produktion:
BrandCom Werbeagentur, 1070 Wien, www.brandcom.at

Quellen:
AUVA, ÖDG, BMG

Fotocredits Cover:
Fotolia.com – Kurhan, Lisa F. Young.

Wir bitten im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit um Verständnis, dass auf geschlechter-
spezifische Formulierungen verzichtet wird. Selbstverständlich sind beide Geschlechter
gleichermaßen angesprochen.
Nährwert mit Mehrwert

Wir kochen auch für Sie – als gastronomischer Partner in der Vinzenz Gruppe
ist Kulinario® für die Verpflegung in den Krankenhäusern Wien-Gumpendorf,
Linz, Ried im Innkreis und im Orthopädischen Spital Speising verantwortlich.

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                                                   und Großküchen
                                                • Gesundheitsbewusste
                                                  Menschen werden stetig
                                                  mehr, und dafür liefert
                                                  C+C Pfeiffer mit den BIO-
                                                  Produkten und der Eigen-
                                                  marke „natürlich für uns“
                                                  einen eindeutigen Mehrwert.
                                          • Der Vorteil: mehr wertvolle und
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