Glaube - Aberglaube - Sahel Life

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Glaube - Aberglaube - Sahel Life
SAHEL LIFE > > > > > > > > > > > > > > > > >    01
                                                2020

                       Glaube –
                    Aberglaube
      Flyer Missionsferienwoche 25.07.-01.08.2020
Glaube - Aberglaube - Sahel Life
Editorial > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

                                                        >>>    Glaube –
Michael Wimmer

                                                               Aberglaube
                                                               In solchen Situationen stehen wir alle
                                                               immer wieder in der Gefahr, „abergläu-
                                                               bisch“ = mit einem falschen Glauben, zu
                                                               reagieren und z.B. einen Weg zu wählen,
                                                               der für unseren momentanen Horizont
                                                               überschaubar ist! Wie viele Chancen Got-
                                                               tes haben wir damit schon verpasst?
                 Liebe Missionsfreunde,                        Wo überall konnte Gott Dinge nicht bewe-

                 G
                                                               gen, weil wir die Sache vermeintlich im
                       laube hängt immer mit nicht wis-        Griff behalten haben?
                        sen zusammen – man weiß nicht
                 was kommt und wie es kommt. Aber auch         Hebräer 11,1 lehrt uns:
                 mit Vertrauen, dass es jemand weiß und
                 vorsorgt. Aberglaube versucht, diese Un-         „Der Glaube ist die Grundlage
                 gewissheit durch alle möglichen Metho-            unserer Hoffnung, ein Über-
                 den der Beeinflussung auszutricksen. Ob
                                                                   führtsein von Wirklichkeiten,
                                                                       die man nicht sieht.“
                 Daumen drücken oder auf Holz klopfen –

                                                               L
                 der Aberglaube zielt darauf ab, Glück her-
                 beizuführen und Unheil abzuwenden.               assen wir los an Gott, der die Wirklich-
                                                                    keiten, die wir nicht sehen, im Griff
                           „Herr ich glaube;                   hat und sie so lenkt, dass sie für jeden in
                      hilf meinem Unglauben!“
                                (Markus 9,24)
                                                               seiner Situation ein Fundament der Hoff-
                                                               nung bilden.
                 Wahrscheinlich haben die wenigsten un-
                 serer Leser ein Problem mit derartigem
                 Aberglaube. Aber wir alle haben immer
                                                                     Sie ist im Januar 1993 zum ersten Mal
                 wieder ein Problem mit dem Glauben. Die
                                                                     mit uns in die Vorschularbeit im Wai-
                 aktuelle Jahreslosung spricht uns allen
                                                                     senhaus in Abéché ausgereist.
                 wahrscheinlich direkt aus dem Herzen.
                                                                     Mit der Herstellung von wertvollem
                 Das eigentliche Problem dahinter ist: wir
                                                                     pädagogischen Unterrichtsmaterial
                 hätten es gern im Griff, was auf uns zu-
                                                                     konnte sie wesentliche Grundlagen
                 kommt. Wir wüssten gerne im Voraus, wie
                                                                     zur Entwicklung dieser Arbeit beitra-
                 es läuft, wenn wir uns für einen be-
                                                                     gen. Danach folgten weitere Einsätze
                 stimmten Weg entscheiden.                           in Afrika mit CFI, teilweise in Koopera-

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> > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Editorial/Tschad

     >>>   Finanzen 2019 – einfach nur Dank!
     Wir dürfen mit großer Dankbarkeit             kleinere Projekte in unseren Ein-
     die Ergebnisse vom Jahresabschluss             satzländern realisiert und unseren
     2019 feststellen. Auch in 2019 konn-           afrikanischen Geschwistern in der
     ten wir schwarze Zahlen schreiben.             Entwicklung ihrer Gemeinden und
     Jeder von Ihnen, der SAHEL LIFE fi-             in Verfolgungssituationen geholfen
     nanziell unterstützt hat, hat dazu            werden.
     beigetragen! Dafür wollen wir Ihnen           Wir alle haben Anteil daran, dass
     allen sehr herzlich danken!                    unser Herr auch durch unser aller
     Dadurch konnten alle unsere Mitar-             Beitrag seine Gemeinde baut – IHM
     beiter versorgt, viele größere und             sei alle Ehre!

Wir verabschieden unsere langjährige
Mitarbeiterin Ingrid Wurster
tion mit uns. Im Jahr 2016 ist Ingrid schließlich in den
Beginn unseres Engagements unter Migranten einge-
stiegen, wobei sie schon davor in dieser Arbeit Erfah-
rung gesammelt hatte.

Wir danken Ingrid sehr herzlich für ihr langjähriges
und engagiertes Engagement im Dienst für unseren
Herrn in den unterschiedlichen Herausforderungen
der verschiedenen Einsatzgebiete!

                                                                                         3
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Tschad > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

      Ben Siedel

>>>   Denn wir wandeln
      im (Aber-)Glauben
                                                       G      laube, Mächte und Geister sind in der
                                                              Kultur allgegenwärtig und Teil des All-
                                                       tags. Übernatürliche Phänomene sind nicht

      N
                                                       selten, ob offensichtlich oder nicht. Beson-
              ach drei Jahren im Tschad durfte ich     ders in manchen Regionen hört man von Ah-
              endlich vor zwei Monaten die be-         nenbäumen, die Menschen getötet haben,
      rühmte Sauce longue (dt. „lang“) probieren.      von Zauberern, die sich in Tiere verwandeln
      Dieses Gericht ist fast eine                                    können und von Flüchen, die
      Institution (fester Brauch) im                                  gegen Feinde wirken.
      Süden des Tschads. Zum                                          In unserer westlichen, materia-
      einen wird es aufgrund der                                      listisch geprägten Kultur kön-
      vielen Zutaten als Festessen                                    nen wir vielleicht den Eindruck
      angesehen. Zum anderen ist                                      haben, dass solcher Glaube
      die Zubereitung der Speise                                      überaltert ist. Doch lasst es uns
      mit einer festen Tradition                                      einfach mal von einer anderen
      verbunden: nur eine Frau                                        Seite betrachten: Wie viele
      darf die Sauce longue zube-                                     Deutsche lesen jeden Tag ihr
      reiten, in der Regel sogar ein                                  Horoskop? Warum werfen wir
      junges, noch nicht verheiratetes Mädchen.        ein Glas vom Dach beim Richtfest? Warum
      Als unsere Haushaltshilfe die Sauce longue       wird der Umsatz der Glücksspielunterneh-
      vorbereitet hat, saß ich im Wohnzimmer mit       men am Freitag dem 13. fast verdoppelt? Ich
      unseren Kurzzeitlern. Wie überrascht war ich     glaube, dass der Aberglaube in Europa ge-
      dann, als Debora aus der Küche rauskam und       nauso gegenwärtig ist, sich lediglich anders
      sagte: „Für die nächsten zehn Minuten dürft      zeigt. Uns ist aber oft nicht klar, was auf dem
      ihr Männer nicht mehr in die Küche rein…“.
      Während einer gewissen Phase der Soßenzu-
      bereitung dürfen keine Männer gegenwärtig
      sein. Frauen dagegen dürfen dabei sein, aber
      nicht miteinander reden. Eigenartig.

      I  m Tschad sind wir oft mit abergläubi-
         schen Sitten konfrontiert: Amulette, Arz-
      neimittel, etc. Die Unterscheidung zwischen
      dem, was zur Tradition und Höflichkeit ge-
      hört und dem, was mit geistlichen Mächten
      verbunden ist, ist oft schwierig.

                                    > Familie Siedel

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Spiel steht. In unserer Kultur ist es genauso      Kinder unter schattenspendenden Dächern
schwierig zu unterscheiden, was nur Tradi-         saßen. Auch hier stand meist eine Moschee
tion ist und was mit Glauben zu tun hat. Tra-      dabei. Von einem Missionar, der schon viele
ditionen sind gut, aber Jesus erinnert uns         Jahre im Tschad lebt und mit uns fuhr, erfuhr
auch daran, dass wir nicht zwei Herren die-        ich, dass diese kleinen Dörfer Koranschulen
nen können (Mt. 6,24). Er allein gibt uns Hoff-    seien, in denen ein sogenannter „Marabu“
nung und Zuversicht. Er allein hat die             oder Imam mit seinen Schülern lebt.
Allmacht, uns zu beschützen. Er allein hat
unser Leben in seiner Hand. Er allein gibt uns
unsere Identität. Er allein soll über unsere Ge-
danken, Taten und Traditionen regieren. Ob
im Tschad oder in Deutschland, lasst uns im
Alltag prüfen, ob wir im wahren Glauben
wandeln. Lasst uns verkünden, dass Christus
größer ist als unsere Ängste, unsere Zukunft
und unsere Gewohnheiten! Wie das Ganze
gelingt, steht einfach in der Jahreslosung:
„Ich glaube; hilf meinem (Aber)Unglauben!“

>>>
       Stefan Lutz

      Glaube und                                   D      er Lehrer siedelt sich hier auf dem
                                                          Land im Nirgendwo an und lehrt die
                                                   Kinder, die zu ihm geschickt werden, meist

      Aberglaube                                   in der Art des hier verbreiteten Volksislam.
                                                   Dieser ist tief durchzogen von Aberglauben
      in den                                       und Furcht. Eltern legen ihren Kindern Amu-
                                                   lette um, Geisterbeschwörungen werden
      Koranschulen                                 praktiziert oder der „Marabu“ verdient sich

       A
                                                   Geld, in dem er Tintenwasser verkauft, das
            nfang Januar durfte ich auf            heilen soll. Dieses Wasser besteht aus Koran-
              Reisen gehen, um den Tschad          versen, die mit Tinte von seinen Schülern auf
       noch besser kennenzulernen, nach-           Holztafeln geschrieben werden, um dann ab-
       dem ich bis jetzt nur in der Hauptstadt     gewaschen und als Medizin verkauft zu wer-
       gelebt habe. Religion und Glaube sind       den. In dieser Welt gefangen musste ich die
       hier ein dauerhaft gegenwärtiges            Kinder in den Dörfern zurücklassen, als sie
       Thema, überall sieht man Moscheen           auf der Fahrt meinen Augen entschwanden.
       oder hört den Muezzin. Bei unseren          Trotzdem weiß ich sie nicht verloren, denn
       weiten Fahrten über das Land fielen          unser Herr und Gott kann helfen, wo wir
       uns immer wieder kleine Ansiedlun-          Menschen zu schwach sind und er ist auch
       gen im Nirgendwo auf, bei denen viele       bei diesen Kindern.

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Tschad > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

      Ulrike Badstübner

>>>   Glaube und
      Gri-gris
                           A      us unserer klei-
                                   nen Oase ist in
                            wenigen Jahren eine
                            Goldgräberstadt ge-       ist. Andere sollen vor Gewehrkugeln und
                            worden... Unentwegt       Messerstichen schützen, denn Konflikte auf
                            werden neue ‚bou-         den Goldfeldern werden oft durch Gewalt ge-
                            tiques‘ (=Lädchen) ge-    regelt. Oder gegen Unfälle, da die Goldgräber
                            baut. Reihe an Reihe      oft tief in der Erde, in Löchern und Stollen ar-
                            stehen sie, manche        beiten. Dort unten gibt es keine Stützen oder
                            sind aus Strohmatten      Sicherheitsvorgaben, obwohl mit hochgifti-
      gebaut, andere aus Wellblech, und dazwi-        gem Quecksilber gearbeitet wird.

                                                      D
      schen einige aus Zementsteinen. Die meisten
      Lädchen führen Goldgräberbedarf: Blech-                ie Goldgräber kommen überwiegend
      schüsseln, Steinpickel, Seile, Hacken, Stein-          aus muslimischen Gegenden. Sie hof-
      rüttler, Männerkleidung. Manche führen          fen auf Reichtum, suchen eine Arbeit, um
      Metalldetektoren, andere Kleidung, Schuhe       ihre Familien zu ernähren. "Allah ist groß",
      und jetzt in der Winterzeit außerdem Män-       aber doch weit weg und unberechenbar,
      tel und warme Decken.                           da will man sich zusätzlich absichern, klam-
      Man kann kistenweise Tomatenmark in             mert sich vorsichtshalber auch noch an ein
      Dosen kaufen, säckeweise Reis und Nudeln,       paar Gri-gris.
      Sardinen und Thunfisch, Öl und Zwiebeln...
      Nicht so sichtbar sind die Gri-gris am Band.    Mögen die Goldgräber den Gott kennenler-
      Hinten im Laden, an einem Nagel in der          nen, der von sich sagt: Ich bin der HERR, und
      Wand aufgehängt – die kleinen Zauberverse       außer mir ist kein Heiland! (Jesaja 43,11).
      in Lederstückchen eingenäht und mit einem
      Band versehen, damit man sie um den Ober-
      arm, den Hals oder den Bauch tragen kann.
      Einige junge Männer stehen davor.

      I  n fließende Gewänder gekleidet, ihre Tur-
          bane um den Kopf gewickelt, lassen sie
      sich beraten und wählen aus. Es gibt Gri-gris
      gegen Krankheit. Auf den Goldfeldern ist das
      Leben hart und Krankheiten werden schnell
      lebensbedrohlich, weil kein Arzt erreichbar

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      Irene und Holger Lüers

>>>   Aisha und die                                      ser Gelehrter) hat Koranverse auf eine Tafel
                                                         geschrieben und sie mit Wasser abgespült.

      Cola-Flasche                                       Dieses Wasser wurde aufgefangen und in die
                                                         Flasche gefüllt. Die kleine Aisha sollte dieses

      D
                                                         Wasser zu trinken bekommen und dadurch
             ie kleine Aisha hatte keinen leichten       geheilt werden.

                                                         D
             Start ins Leben. Geboren wurde sie in
      einem kleinen Dorf, die nächste Stadt weit                as ist für uns befremdlich. Wir kennen
      entfernt. Die Geburt war nicht leicht. Kurz da-           Medikamente, die helfen können. Wir
      nach verstarb ihre Mutter. Aisha wurde von         beten auch für die kleine Aisha, aber wir
      ihrer Tante aufgenommen, die sich nun um           würden einem Baby bestimmt kein solches
      sie kümmert. Zusammen mit ihrer Tante und          Wasser geben, welches eine Menge an
      anderen männlichen Verwandten der Fami-            Krankheitserregern enthalten kann. Die Fa-
      lie reisten sie nach Abéché und erhielten          milienmitglieder von Aisha sehen das offen-
      Milchpulver, etwas Kleidung und einige Rat-        sichtlich anders. Sie glauben, dass die
      schläge zu Hygiene und Gesundheit auf der          Koranverse auf diese Art eine Macht aus-
      Station des Waisenhauses Bakan Assalam             üben, die zur Heilung führt. Dies ist kein Ver-
      (Ort des Friedens). Danach reisten sie zurück      trauen zu unserem Schöpfer, der uns liebt,
      in ihr Dorf.                                       sondern vielmehr eine typische Denkweise

      E
                                                         in einer Angstkultur. In einer solchen Kultur
            inige Zeit später wird Aisha krank und       sieht sich der Mensch den ihn umgebenden
            verliert viel an Gewicht. Voller Sorge       Mächten ausgesetzt, die willkürlich ihre
      fährt ihre Tante mit ihr nach
      Abéché zum Waisenhaus.
      Dort wird die kleine Aisha
      stationär       aufgenommen.
      Doch die erhoffte Besserung
      tritt nicht so schnell ein - trotz
      aller Medikamente. Die
      kleine Aisha liegt ziemlich
      schlapp in ihrem Bettchen.
      Andere Familienmitglieder,
      die die Tante von Aisha regel-
      mäßig besuchen und mit
      Nahrung versorgen, bringen
      ihr eines Tages eine mit Was-
      ser gefüllte Cola-Flasche mit.
      Doch dies ist nicht einfaches
      Wasser. Ein Marabu (religiö-
                                                        > Familie Lüers

                                                                                                           7
Glaube - Aberglaube - Sahel Life
Tschad > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

    Macht ausüben. Es ist folglich geschickt, sich   getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Ja,
    den Mächtigen zu entziehen oder selbst           jeder von uns kennt schwierige Situationen
    Macht zu haben bzw. für sich zu nutzen.          im Leben, Krankheiten und Herausforderun-
    Es gibt hierzulande viele Praktiken, mit         gen und auch Angst. Aber Angst ist nicht das
    denen die Leute ver-                                                   hervorstechende Merk-
    suchen, ihre Machtpo-                                                  mal in unserer Kultur.
    sition gegenüber ande-                                                 So sagen wir den Men-
    ren zu stärken, um                                                     schen, dass Gott sie von
    selbst weniger unter                                                   ihrer Schuld befreien
    der Macht anderer zu                                                   möchte. Das ist auch
    leiden bzw. weniger                                                    richtig. Er möchte aber
    Angst zu haben.                                                        auch ihrer Angst be-

    D
                                                                           gegnen und sie von
            iese Denkweise                                                 einer Position der
            ist in unserer                                                 Schande zu einer Posi-
    westlichen       Kultur                                                tion der Ehre bringen
    nicht so stark ausge-                                                  (vgl. Johannes 12,26b).
    prägt. Dies bedeutet

                                                                           E
    aber nicht, dass sie
    keine Rolle spielt. Wie                                                      s ist also wichtig,
    Roland Muller in sei-                                                        dass wir die Denk-
    nem Buch „The Mes-                                                      weise der Menschen
    senger, the Message,                                                    um uns herum ver-
    the Community“ tref-                                                    stehen und dass wir
    fend ausführt, haben                                                    ihnen das ganze Evan-
    alle Menschen mit den                         > Kind mit                gelium predigen, damit
                                                    Gri-gri Halskette
    Folgen der Sünde zu tun.                                                      sie ihr Vertrauen
    Diese sind Schuld, Scham und                                                    auf Jesus setzen
    Angst. Wie stark in einer Kul-                                                  können. So ist
    tur nun auf diese drei As-                                                     es gut, wenn Fa-
    pekte eingegangen wird,                                                       milien wie die
    ist unterschiedlich. Die Bibel                                    von Aisha spüren, dass sich
    dagegen geht auf alle diese                                      gerade Christen für ihre Not
    Aspekte ein, wobei wir dazu neigen,                             interessieren und dass sie im
    durch unsere eigene kulturelle Brille gewisse                  besten Fall auch verstehen, dass
    Aspekte zu übersehen oder weniger wichtig diese Liebe für sie ihre Quelle beim leben-
    zu finden. Jesus Christus sagte (Johannes digen Gott hat, dem auch sie ihr Vertrauen
    16,33): „In der Welt habt ihr Angst; aber seid schenken dürfen.

8
Glaube - Aberglaube - Sahel Life
> > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Tschad

      Benjamin Klaiber

>>>   Was uns der Glaube bedeutet
      G      laube – ein etwas klobiger Begriff,
             unter dem sich jeder so ein wenig
      seine eigenen Vorstellungen spiritueller
      Dinge zusammenfassen kann. Aberglaube
      – noch klobiger. Was mag das sein, Aber-
      glaube?
      Das Wort Glaube wird in unserer heutigen
      Zeit nie so verwendet, wie es die Bibel ei-
      gentlich meint. Vielmehr dient es als Sy-
      nonym für Gottesfurcht oder für Religion.
      Wenn wir das heutige Verständnis dieses
      Begriffes jedoch biblisch hinterlegen
      möchten, finden wir das am ehesten in 5.
      Mose 18,9-14. Dort warnt Gott sein Volk
      davor, Praktiken wie Kindsopfer, Wahrsa-
      gerei, Zauberei usw. von fremden Völkern
      zu übernehmen.

      I  n der Vorschule mit vielen Kindern mit
          muslimischem Hintergrund erleben
      wir das sehr konkret und tagtäglich.
                                                    die Dimension geistlicher Erfahrungen
                                                    wie Gebetserhörungen und meine Bezie-
      Die Kinder und Erwachsenen tragen             hung zum Schöpfer, die den hierzulande
      kleine Lederamulette um den Hals. Als ich     im Islam lebenden Menschen verschlos-
      „meine“ Lehrerin danach fragte erklärte       sen bleiben.
      sie mir, dass in diese Lederamulette Koran-   Andererseits der Glaube im Leben. Er ver-
      verse eingenäht werden, um sie dann als       ändert, führt, dirigiert. Das erfordert
      Schutzbringer um den Hals zu tragen.          uneingeschränktes Vertrauen, dessen Um-
      Viele Erwachsene, die eigentlich völlig       setzung im Leben nicht immer leicht fällt.
      mittellos sind, tragen oft eine Riesenan-     Vertrauen, das auch über unbequeme
      zahl dieser Amulette.                         Wege führen kann. Wie mein Einsatz hier

      D
                                                    im Tschad. Er ist nicht der bequeme Weg,
             emgegenüber steht unser Glaube.        doch er ist der Weg des Glaubens und des
             Was bedeutet er für mich? Er bedeu-    Vertrauens. Doch ich bin sicher, dass ich
      tet Leben. Einerseits das Glaubensleben –     den richtigen Weg gehe und lasse mich im

                                                                                                 9
Glaube - Aberglaube - Sahel Life
Tschad > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

     > Sarah, Jael, Pia und Benjamin

     Vertrauen auf den Heiland führen. Und
     auch im Hinblick auf das Ziel bin ich mir
     sicher: das steht fest aufgerichtet auf Gol-
                                                              D      amit unser Glaube, den wir weiter-
                                                                     geben möchten, vollkommen wird,
                                                              bedürfen wir allein der Allmacht Gottes.
     gatha. Dort starb unser Heiland Jesus                    In der Bibel lesen wir, dass der Glaube
     Christus, damit uns nicht dieses Schicksal               ein Geschenk Gottes ist.
     eines Amulettträgers widerfahren muss.                   Daher möchten wir mit der Jahreslosung
     Gleichzeitig ist es unser Wunsch und                     den Herrn bitten: „Ich glaube; hilf mei-
     Gebet, dass auch jeder Träger eines Amu-                 nem Unglauben!“. Glauben ist Gnade.
     lettes mit eingenähten Koranversen die-                  Dieser Gnade, aus der ich hier im Tschad
     sen Glauben an den lebendigen Gott                       lebe, wünsche ich auch Ihnen in Deutsch-
     findet.                                                   land.

                                                                 &*/4"5;*/%&34")&-;0/&
                                                                 5TDIBE(VJOFB
                                                                 WPO4FQUFNCFSCJT+VOJ
                       Du hast ein Herz für die ärmsten Länder der Erde und willst ihnen neue Hoffnung bringen?
                       Dann vermittle Straßen- und Waisenkindern ganz praktisch Gottes Liebe, arbeite in der Schul-
                       und Jungschararbeit für muslimische Kinder mit oder unterrichte Missionarskinder, um Langzeit-
                       missionare zu unterstützen (Voraussetzung: 4 Jahre Schulfranzösisch).www.sahel-life.PSH
                               SAHEL LIFE | 07021 94 282 | NJTTJPO@sahel-life.de

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> > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Tschad

  Sarah Weis

>>> Der Glaube an                                    der Körper gereinigt werden würde. Als ers-
                                                     tes dachte ich, die Frau macht einen Witz.

  abergläubische                                     Dem war aber leider nicht so, wie ich dann
                                                     schnell bemerkte. Daraufhin erklärten wir

  Rituale                                            Fatime verschiedene Methoden zur Besse-
                                                     rung und Milderung der Bauchschmerzen.

  H
                                                     Als wir dann zwei Tage später wieder zu Be-
         ier im Tschad ist der muslimische           such kamen, zeigte uns Fatime den geritzten
         Glaube im Alltag nicht wegzudenken,         Bauch des Babys. Wir konnten uns nur über
  er durchzieht alle Gesellschaftsschichten, alle    ihre Unwissenheit und falschen Glauben
  Altersgruppen und hat seinen festen Platz im       wundern und waren über diesen Vorfall sehr
  Alltag. Die Kleidung, das fünfmalige Beten,        erschrocken.

                                                     D
  die Korananhänger und vieles mehr sind An-
  zeichen für den einheimischen Glauben.                    iese Familie hat mir gezeigt, dass ob-
  Doch manchmal trifft man auch auf Dinge,                  wohl sie dem Kind Gutes tun wollten,
  die einen mal wieder komplett irritieren, er-      sie genau das Gegenteil getan haben. Sie
  staunen und traurig machen.                        haben an abergläubische Rituale und an ihre

  N
                                                     eigene Urteilskraft geglaubt. So ist mir
         eulich haben wir eine schon gut be-         wieder bewusst geworden, wie wichtig
         freundete Familie besucht. Die Frau         Missionare sind, um den Einheimischen
  hatte vor kurzem ihr viertes Kind bekommen         Wissen beizubringen und von unserem
  und beiden geht es, Dank sei Gott, ganz gut.       allmächtigen Gott und seiner guten Bot-
  Bei diesem Besuch hat uns Fatime gezeigt,          schaft zu erzählen.
  dass ihr kleiner Sohn ein biss-
  chen unter Verstopfung leidet
  und es ihm dadurch gerade
  nicht so gut gehe, was aber bei
  Babys am Anfang nicht unnor-
  mal ist. Auf jeden Fall meinte
  dann die Schwester, die gerade
  ebenfalls zu Besuch war, mit
  einem Messer in der Hand, wel-
  ches sie gerade zum Früchte
  schneiden benutzt hatte, man
  würde dem Kind leicht in
  den Bauch ritzen, sodass das
  Schlechte bzw. Kranke aus dem
  Kind herausbluten könne und

                                                    > Sarah mit Kindern in der Vorschule

                                                                                                     11
Kamerun > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

     Karissa Haumann

>>> „Hexenvögel“,
     Furcht und Glauben                              der sie heimsuchen will.

     W
                                                     Aber sie hat gelernt, sich
               urdet ihr schon einmal von einem      nicht von der Furcht be-
               „Hexenvogel“ heimgesucht? Eliza-      herrschen zu lassen. Sie
     beth kam eines morgens sehr müde zur Ar-        glaubt, dass der, der in
     beit. Sie hat normalerweise immer ein           ihr wohnt stärker ist, als
     Lächeln auf den Lippen, auch wenn die Kin-      der, der in der Welt
     der krank sind oder das Geld knapp ist. Des-    wohnt. Sie lässt sich
     halb wusste ich, dass etwas nicht stimmte.      nicht mehr von dem
     Sie erzählte mir: „Der Hexenvogel ist zurück    „Hexenvogel“ beherr-
     und dieses Mal will er mich umbringen.“ Als     schen und schläft seit-
     sie die Verwunderung in meinem Gesicht          dem deutlich besser.

                                                     E
     sah, erklärte sie mir mehr.
     In den letzten Nächten wurde sie von einem            s ist oft schwer einzuschätzen, ob da
     „Hexenvogel“ heimgesucht. Dieser wird vom             eine Macht der Finsternis gegenwärtig
     Geist eines toten Ahnen bewohnt. Da der Ah-     ist oder ob es tatsächlich nur eine Eule ist, die
     nengeist böse auf Elizabeth war, konnte sie     nach Mäusen jagt. Deshalb müssen wir alle
     jede Nacht die Flüche des Vogels hören. Ich     lernen, Gott zu vertrauen, dass er uns vor
     bat sie, den Vogel zu beschreiben und sie er-   dem Bösen in dieser Welt beschützt.
     zählte mir, dass er nur in der Nacht zu sehen
     ist und braune Federn, große Augen und
     Hörner hat. Ich musste mich beherrschen,
     nicht zu lachen, denn sie beschrieb natürlich
     eine Eule. Doch war ihre Angst vor diesem
     Vogel sehr real und das war mein Anfangs-
     punkt, um mit ihr über Glauben und Furcht
     zu reden. Eine ihrer drängendsten Fragen
     war, ob die Flüche des "Hexenvogels" stärker
     als Gott sind. Wir redeten über eine Stunde
     lang darüber, dass Gott allmächtig ist, dass
     er Macht über das Böse hat und seinen Kin-
     dern Waffen zum geistlichen Kampf gibt.
     Wenn Elizabeth nachts eine Eule in der Nähe
     ihres Hauses hört, wird sie vielleicht immer
     noch glauben, dass es ein „Hexenvogel“ ist,
                                                     > Elizabeth (links) mit Freundin

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> > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Kamerun

         Elizabeth hat nach über einem Jahr      die eine Krankheit hat, die die Ärzte bisher
         mit Morgenandachten und Gebet           nicht diagnostizieren oder behandeln konn-
         gelernt, mir zu vertrauen. Am An-       ten. Die Nachbarn sind Binnenflüchtlinge
         fang war sie freundlich, aber reser-    aus den englischsprachigen Regionen. Sie
         viert. Jeden Tag fragte ich sie, wie    haben sehr viel Gewalt und Entführungen
         ich für sie beten kann. Wir beteten     erlebt. Jetzt leidet die junge Frau unter nächt-
         um Gesundheit und Befreiung von         lichen Krampfanfällen. Diesmal habe ich
         Sünde und sie sah, dass Gott ihre       Charity erzählt, dass sie mit ihrer Nachbarin
         Kinder gesund machte. Es dauerte        beten kann, um sie von der Macht der Fins-
         eine lange Zeit, um Vertrauen auf-      ternis zu befreien. Für mich ist es ein Privileg,
         zubauen. Durch die Morgenan-            Jüngerschaftstraining im Alltag durchzufüh-
         dachten konnte ich sehen, wie           ren und diese Frauen im Glauben und im
Elizabeths Vertrauen in mich und auch in         Zeugnis wachsen zu sehen.
Gott wuchs. Gott benutzt uns oft dazu, die
Menschen, mit denen wir zusammenarbei-
ten, auch in Jüngerschaft zu schulen. Dabei
geht es nicht um ein festes Programm aus
dem Lehrbuch, sondern darum, in einer kon-
kreten Alltagssituation Gott die Ehre zu
         geben und ihm nachzufolgen. Da-
         neben versuchen wir auch immer,
         dass das Gelernte an andere Men-
         schen weitergegeben wird.

         M         ittlerweile arbeitet Eliza-
                    beth nicht mehr für uns,
         denn sie wurde im letzten Jahr vom
         Krankenhaus angestellt, um in der
         Kantine zu arbeiten. Jetzt arbeite
         ich mit Charity, einer jungen Mut-
         ter, die uns dreimal in der Woche in
         der Küche hilft. Auch mit ihr lese
         ich morgens die Bibel und ver-
         bringe Zeit im Gebet. Letztens er-
         zählte sie mir von ihrer Nachbarin,
                                                 > Karissa mit Freundin

                                                                                                     13
Heimat > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

     >>>    Termine zum Vormerken
     >>>   Samstag,
           16. Mai 2020, 19.00 Uhr
           JuMiGo (Jugend-Missions-Gottesdienst)
                                                           20
           Schlossberghalle, Dettingen/Teck
                                                      2 0
                                                  iGo
           mit Heinz Spindler

                                               JuM         UHR
                                                     19.00    *
                                                   . 05. 2020     L L E GEN/T.
                                                 16           GHA R    IN
                                                             SBE        DETT
                                                    C H L O S 5 * 73265
                                                  S          .3
                                                   TEC KSTR

                                          • Theologische Ausbildung in Brake
                                          • Gemeinschaftspastor beim Württ. Christusbund
                                          • 2001- 2013 Leiter des Christlichen Jugendzentrums
        • Jahrgang 1964                     Bodenseehof von Fackelträger International
        • Verheiratet mit Ute seit 1985   • 2014-2018 Diakonisch-missionarischer Einsatz
        • Drei erwachsene Kinder,           unter Roma in Serbien mit Hilfe für Brüder
        • Hobby-Fußballer                 • Seit November 2018 Fackelträger Intern. (Freizeit-
                                            zentrum Tauernhof, Schladming/Österreich)

                                                                2020

                                                            Missionsfest
                            Sonntag, 17. Mai 2020
                                      10:00 Uhr und 13:30 Uhr
                                      Schlossberghalle
                                      Dettingen/Teck
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> > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Heimat

                                       Hast du manchmal das Gefühl,
                                       dass es im Leben «mehr» gibt als das,
                                          was dein Alltag mit sich bringt?
                                             Schlummert in dir der Wunsch, aus
                                               deiner Komfortzone auszubrechen,
                                               um etwas ganz Neues und anderes
                                               zu tun?
                                              Möchtest du erleben, was es heisst,
                                             mit Gott in unbekannte Gegenden
                                            aufzubrechen, dich auf neue Kulturen
                                             einzulassen, von anderen Menschen
                                                 zu lernen und deine Fähigkeiten
                                                    für andere einzusetzen?

>>>    Kurz- und
       Langzeiteinsätze
Weshalb nicht mal eine längere Auszeit für ein Engagement im Ausland zur
Verfügung stellen oder sogar den gut bezahlten Job aufgeben und Gott lang-
fristig im Ausland dienen?
Eins ist dabei sicher: Dein Horizont wird sich weit öffnen, du wirst neue
und prägende Erlebnisse mit Gott und Menschen anderer Kulturen machen
und durch deine Mitarbeit auch reich beschenkt werden!

Bist Du dabei?
Bedarfslisten Kurzzeit unter https://sahel-life.org/de/kurzzeiteinsatz/
Bedarfslisten Langzeit unter https://sahel-life.org/de/langzeiteinsatz/

                                                                                          15
SAHEL LIFE e.V.
Weilheimer Str. 39
73230 Kirchheim-Nabern
07021 9428-0 (Zentrale)
Fax: 07021 9428-8
E-Mail: mail@sahel-life.de
Internet: www.sahel-life.de

Redaktion:
M. Wimmer, D. Häberle,
Layout: Matthias Scharpf, Hochdorf
Druck: Druckerei Stolz, Kirchheim/Teck
Bezugspreis jährlich: 4 Euro
Spendenkonten:
Volksbank Plochingen
BIC: GENODES1VBP
IBAN: DE87 6119 1310 0648 0260 00
Postbank Stuttgart                              Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft
BIC: PBNKDEFF                                   Evangelikaler Missionen (AEM)
IBAN: DE93 6001 0070 0037 9597 05
KSK Esslingen                                   Unsere Partnermissionen:
BIC: ESSLDE66XXX                                AMI (F), CONVERGE (USA),
IBAN: DE33 6115 0020 0008 5125 52               SAM-global (CH), TEAM (USA),

                 Adressen unserer Missionare und Kandidaten

Kamerun - CONVERGE:             Tschad - AMI:                Missionare im Heimatdienst:
Haumann, Oliver u. Karissa      Grossenbacher, Jael            bitte Adresse in der
                                Klaiber, Benjamin              Geschäftsstelle erfragen
Baptist Hospital Banyo
B.P. 50 Banyo                   Lambeck, Pia                 Cuewapuru, Jean u. Lucile
Kamerun                         Lüers, Holger und Irene      Roth, Mechthild
                                Weis, Sarah                  Wagner, Andreas u. Ulrike
Tschad - TEAM:                  Bakan Assalam                Weiberle, Hanna
Badstübner, Ulrike              B.P. 24 Abéché
Leiser, Andreas                 Rép. du Tchad                Arbeit unter Migranten:
TEAM - COCOAM                                                Pearson, John u. Annette
                                Tschad - SAM global:
B.P. 127 N‘Djaména
Rép. du Tchad                   derzeit niemand              Kandidaten in Vorbereitung:
                                Am Sénéna                    Kastner, Deborah
Tschad - AMI:                   Egl. Evangélique - COCOAM
Braun, Lukas                    B.P. 127 N‘Djaména
Lutz, Stefan                    Rép. du Tchad
Schilke, Bernhard
Siedel, Benjamin und Debora     Guinea - SAM global:
AMI-p – COCOAM                  Diallo, Ousmane u. Gitte
B.P. 127 N‘Djaména              Windler, Natalie
Rép. du Tchad                   c/o Mission Philafricaine
                                BP 214, Conakry 1
                                Guinea
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