Global Health International im Einsatz - Insel Gruppe AG
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online: wir.inselgruppe.ch Die Mitarbeitenden der Insel Gruppe N o2/2021 Global Health International im Einsatz Grenzenloses Engagement Gunar Günther in Namibia Politisches Fingerspitzengefühl in Myanmar Swiss Neurosurgeons International Künstliche Intelligenz in der Medizin Zwei Mediziner und ein Philosoph IPP, äussern sich E I Z EIT-T PT, FR ZE MIT MER-RE PS SO -LAUFT P M I GP D VIEL UN R ... MEE
FR ÇAIS FRANOIS ARTICL ES S TR UR Z LE UX S LISE CIPA H PPE.C Global Health P N R I G R U N S E L . .I ÇAI S WIR RAN EN F Bei internationalen Gesundheitsprojekten kommen zwei unserer Werte besonders zum Ausdruck: Zusammenarbeit und Menschlichkeit. Mitarbeitende der Insel Gruppe sind international im Einsatz, um Menschen in anderen Weltregionen zu helfen. STELLEN VOR BELEUCHTEN VERKÜNDEN David Martins Fraga International im Einsatz Neue Power für die Peko Seite 3 Seite 4 Seite 13 Grenzenloses Engagement| 6 Politisches Fingerspitzengefühl in Myanmar | 8 Privilegien und Pflichten Wir gratulieren | 12 Dipl. Pflegefachmann des Globalen Nordens | 9 Radio-Onkologie Inselspital Bern HR-News | 13 Mit vereinten Kräften gegen Hepatitis B | 10 ESTHER Switzerland | 11 FÖRDERN TAUSCHEN AUS FANGEN EIN Sechs Lauftipps Die Universitätsspitäler Stand Up Paddling auf aus sechs Fachdisziplinen ziehen Bilanz dem Wohlensee Seite 14 Seite 18 Seite 22 KI in der Medizin | 16 Internationales Quiz | 20 Übrigens ... | 22 Weiterbildungen & Veranstaltungen | 17 Wechselwirkung | 21 Kulinarische Reise | 22 Schon gewusst?| 21 Bildergalerie zum Schluss | 23 Die Playlist von ... | 24 Kurze Frage zum Schluss | 24 Kontaktieren Sie uns unter wir@insel.ch oder über unsere Website wir.inselgruppe.ch 2 2/ 2 0 2 1
STELLEN VOR David Martins Fraga Dipl. Pflegefachmann, Radio-Onkologie, Inselspital Bern Was ist für dich eine typische Handlung während eines Arbeitstags? Ich kläre Patientinnen und Patienten über bevorstehende Chemo- und Radiothe- MO T TO rapien auf und überprüfe, ob diese einen peripheren Venenzugang haben. An- schliessend starte ich die Chemotherapie oder die Strahlenfeldpflege. Zur Betreu- No stress, ung onkologischer Patientinnen und Patienten gehört auch der Umgang mit den always keep Angehörigen. calm! Mit welcher bei der Insel Gruppe tätigen Person würdest du gerne einen Tag tauschen und weshalb? Mit unserer Pharmaassistentin auf der Station. Sie kennt alle Medikamente und deren Eigenschaften. Ich nenne sie «Pharmapedia», weil sie einfach alles weiss (lacht). S T E C K B RIEF Hast du einen Lieblingsplatz an der Insel Gruppe? DAVID MARTINS FRAGA Das ist definitiv der herzige Garten auf dem Bremgartenfriedhof. Hier kann ich abschalten und einfach mal durchatmen – in der stressigen pandemischen Situa- Spitzname: «Endoskopiker» (wegen neuer tion ist das Gold wert. Brille) An der Insel Gruppe seit: September 2019 Was ist die Stärke deines Teams? Nationalität: Portugal Viele von uns gehen immer einige Minuten früher zur Arbeit, damit wir uns Mag: Cocktails, Fussball, Frohnaturen austauschen und zusammen lachen können. So starten wir motiviert und selbst- Mag nicht: Pizza Hawaii, Fenchel, bewusst in den Tag. schlechte Stimmung Beziehungsstatus: single Morgensitzung oder Abendtermin? Haustiere: Meerschweinchen Auf jeden Fall Abendtermin. Ich lasse einen langen Arbeitstag gerne mit einem kleinen Plausch mit meinem Team ausklingen. 2 / 2021 3
BELEUCHTEN Myanmar Internationale Swiss Neurosurgeons International Prof. Dr. med. Philippe Schucht Ausbildung und Versorgung unserer Aktiv seit: 2011 Marokko Aufbau erstes Kinderherzzentrum Zentrum für Angeborene Herzfehler, MB HeGe, Pädiatrische Intensivmedizin, MB KiJu, Universitätsklinik für Anästhesiologie Die Grundversorgung in vielen Weltregionen und Schmerztherapie Behandlung, Lehre und Training internationalen Gesundheitsprojekten, um M Aktiv seit: 2012 besser zu versorgen und auszubilden. Hie Irak Neonatologie im Kriegsgebiet Ursula Feuz Unterstützung und Personalausbildung Aktiv: 2013–2014 Uganda Aufbau Community Hospital Job Zilaba Spitalbau und Infrastruktur Aktiv seit: 2010 Afghanistan Explorationsmission nach 9/11 Gudrun Salewski Versorgung und Berichterstattung Aktiv: 2001 Kanada Hospital for Sick Children Dr. med. Julia Brandenberger, MIH, PhD Pädiatrische Notfallmedizin und Forschung Aktiv ab: Juli 2021 Zimbabwe Ruedi Lüthy Foundation PD Dr. med. Stefan Zimmerli HIV-/AIDS-Behandlung und Ausbildung Aktiv seit: 2003 Malawi Entwicklungszusammenarbeit Frauenklinik Ausbildung und Hilfsgüter Aktiv: 2009–2011 Pakistan Kinder-Urologie STRASSENUMFRAGE Dr. med. Mazen Zeino Was denken Passantinnen Versorgung, Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch und Passanten über Aktiv seit: 2014 Global Health? Und welche Verantwortung Nepal hat die Schweiz für die Ultraschallscreening rheumatische Herzkrankheit Gesundheitsversorgung in ZUM Prof. Dr. med. Thomas Pilgrim anderen Ländern? VIDEO Forschung Aktiv seit: 2012 4 2/ 2 0 2 1
BELEUCHTEN Senegal Gesundheitsprojekte Hepatitis B (Sen-B) Prof. Dr. med. Gilles Wandeler Forschung Mitarbeitenden Aktiv seit: 2018 Burkina Faso Handchirurgie Persis Dr. med. Dominique Merky und ist defizitär. Mitarbeitende der Insel Gruppe engagieren sich in Patricia Kammermann Kinder-Handchirurgie und Menschen in Ländern mit limitierten Ressourcen gesundheitlich Ergotherapie eraus entstanden und entstehen wertvolle Partnerschaften. Aktiv seit: 2018 Tansania Verbesserung der Behandlung von Atemwegsinfekten bei Kindern PD Dr. med. et phil. Kristina Keitel Forschung und digitale Tools Aktiv seit: 2021 Tansania HIV-Klinik Dr. med. Anna Eichenberger Versorgung und Ausbildung Aktiv seit: 2018 Namibia Pneumologie Prof. Dr. med. Thomas Geiser und PD Dr. med. Gunar Günther Patientenversorgung, Aus- und Weiterbildung, Forschung Aktiv seit: 2012 Namibia Tuberkulose-Station PD Dr. med. Gunar Günther Versorgung und Ausbildung Aktiv seit: 2012 Guinea HIV-Schulungen Dr. med. Cornelia Staehelin Schulungen und Behandlungs- management Die Auflistung ist Aktiv seit: 2016 nicht abschliessend und basiert auf Demokratische Republik Kongo internen Recherchen Massenimpfkampagne Gelbfieber sowie auf dem Maude Gsteiger Aufruf in der letzten Versorgung Ausgabe. Aktiv: 2016 WEITERE PROJEKTE Burundi Nyamiyogoro – Ma Colline Dr. med. Angélique Ndarugendamwo Hilfsgüter Aktiv seit: 2019 2 / 2021 5
BELEUCHTEN FR Grenzenloses Engagement Seit 2012 engagiert sich PD Dr. med. Gunar Günther, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital, in einem Tuberkulose-Krankenhaus der namibischen Hauptstadt Windhoek. Die Zustände dort sind teils verheerend und werfen Fragen nach Verteilungsgerechtigkeit auf. Was hat Sie dazu bewegt, eine Tuberkulose-Station in Im Flugzeug muss Windhoek zu leiten? ich im Kopf den Bereits im Studium interessierte ich mich für globale Ge- Schalter umlegen. sundheit. Während meines Masterstudiums an der London School of Hygiene & Tropical Medicine und meiner Mitarbeit an Projekten in Äthiopien und Uganda verstärkte sich dieses Interesse. Dabei lernte ich, dass akademische und Kranken- hauspartnerschaften ein sehr wertvolles Instrument für die Was konnten Sie in der namibischen Hauptstadt bis Entwicklungszusammenarbeit zwischen dem Norden und anhin bewirken? dem Süden sein können. Bei meinem ersten Besuch in Wind- Wir organisierten zunächst die Arbeit im Tuberkulosekran- hoek musste ich erkennen, dass das Tuberkulosekranken- kenhaus neu und verliehen den Patientinnen und Patienten haus ein sehr trauriger Ort war, aber auch, dass die Pneu- eine «neue Stimme»; wir verbesserten zudem die medizini- mologie als Fachgebiet im Land nicht existierte. Der Wunsch, sche Qualität, renovierten das Krankenhaus und ermöglich- dies zu ändern, war geboren. ten – trotz der Widerstände – auch TB-Patientinnen und Patienten, oft sehr jung, eine intensivmedizinische Behand- Die Zustände in der Klinik sind wohl nicht mit denje- lung. Wir führten die Pneumologie als Spezialgebiet ein, nigen in der Schweiz zu vergleichen? unter anderem mit Bronchoskopie und einer pneumologi- Es war ein bitterer erster Eindruck: täglich ungeklärte To- schen Sprechstunde, die ich auch weiterhin betreibe. Das desfälle, Stigmatisierung, mangelndes und überfordertes Wesentlichste sind aber die vielen Stunden, die in die Aus- Personal angesichts der hohen Patientenzahlen, das Tabu, bildung von Studierenden und ärztlichem Personal investiert an Tuberkulose (TB) Erkrankte auf der Intensivstation auf- werden, in Seminare und Lehrvisiten, die das Wissen der zunehmen, Ressourcenmangel – es gab jede Menge Gründe, nächsten Generation von Gesundheitspersonal hoffentlich (Lobby-)Arbeit für die Patientinnen und Patienten zu leisten. nachhaltig erweitern. Die Gründung einer Forschungsgrup- pe zu Tuberkulose und Infektionskrankheiten, in der ich sehr involviert bin, war und ist eine weitere Herausforde- rung. Aktuell etablieren wir an der Medizinischen Fakultät in Windhoek ein neues Hochsicherheitslabor (BSL-3). Ich bin dankbar, dass ich von der Klinikleitung der Pneumologie PD Dr. med. Gunar Günther PD Dr. med. Gunar Günther ist Leitender Arzt an der am Inselspital unterstützt werde. Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital. Er verbringt regelmässig Zeit in Namibia, einem Land Welches war das aufwühlendste Ereignis, das Sie in mit einer hohen Rate an Tuberkuloseerkrankten und Namibia erlebt haben? keinem Pneumologen im öffentlichen Gesundheitssek- tor. Von 2015–2019 arbeitete Gunar Günther Vollzeit in Nach wenigen Wochen im TB-Krankenhaus hatte eine sehr Namibia. Bei seinen Besuchen und auch in der Zeit junge Patientin akute schwere Atemnot und musste reani- dazwischen behandelt er Patientinnen und Patienten. miert und beatmet werden. Als ich mit der Reanimation Er unterrichtet als Visiting Professor an der Universität von Namibia und leitet mit zwei namibischen Kollegen begann und Material für die Intubation anforderte, war eine Forschungsgruppe zur Tuberkulose. plötzlich das gesamte Stationspersonal um mich herum ver- 6 2/ 2 0 2 1
BELEUCHTEN Gunar Günther bei einer Bronchoskopie in Windhoek Aufklärung eines Patienten im Tuberkulose-Krankenhaus schwunden. TB-Patientinnen und -Patienten, egal welchen patientenorientierte Medizin zu betreiben. Natürlich ist es Alters, wurden bis dato im Katutura-Tuberkulosekranken- oft sehr frustrierend, wenn essentielle Medikamente nicht haus in Windhoek nie reanimiert. Das war eine einschnei- verfügbar sind, wenn das CT kaputt ist oder die Röntgen- dende Erfahrung. Heute werden dort auch TB-Patientinnen filme zur Verlaufsbeurteilung wieder verschollen sind. Das und -Patienten reanimiert und beatmet. bedingt, eine gewisse Demut gegenüber den Möglichkeiten unserer modernen, ressourcenreichen und innovativen Me- Wie vereinen Sie die Arbeit an der Insel Gruppe mit dizin zu empfinden. Die jungen Kolleginnen und Kollegen Ihrem Engagement in Namibia? müssen lernen, auch mit weniger Ressourcen als am Insel- Die Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital un- spital «gute» Medizin zu betreiben. Ich hoffe, dass ich diese terstützt seit 2013 ein Klinikprojekt an der namibischen Erfahrung ein wenig vermitteln kann. Küste. Dort lernte ich Prof. Christoph von Garnier und Prof. Thomas Geiser, heute Direktor Lehre und Forschung In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» an der Insel Gruppe, kennen. Unter diesen Voraussetzungen stellten Sie sich die rhetorische Frage: «Wie könnte ich konnte ich mir bei meiner Entscheidung, in Bern zu leben, jemals wieder weg gehen?» Können Sie das? recht sicher sein, dass mein Vorgesetzter und mein Team das Ja und nein. 2015–2019 war ich ein Angestellter des Engagement in Namibia weiterhin unterstützen würden. namibischen Gesundheitsministeriums; als solcher war die Dafür bin ich ausgesprochen dankbar, denn es liegt mir sehr Zukunft für mich und meine Familie leider ungewiss. Dieser am Herzen. Aktuell verbringe ich alle drei Monate zirka eine Aspekt und nicht der Inhalt meiner Tätigkeit liess mich über Woche in Namibia. Die Situation im Zusammenhang mit einen Abschied sinnieren. Aktuell teile ich meine Ressourcen Covid-19 ermöglicht dank neuer Kommunikationswege Se- zwischen dem Inselspital und Namibia auf. Das heisst, dass minare, Fallkonferenzen oder Vorlesungen auch online ich zwar weggegangen bin – aber eben doch nicht so richtig. durchzuführen. Im Flugzeug muss ich im Kopf den Schalter Da es keinen Ersatz für meine Position umlegen: Insel-Modus versus Windhoek-Modus. Die beiden gab, rufen die Kolleginnen und Welten sind sehr verschieden. Die Frage nach Verteilungs- Kollegen häufiger an und fragen gerechtigkeit stellt sich immer wieder neu. nach meiner Meinung. Im Rah- men von Forschungsprojekten Als Reisender entwickelt man bekanntlich einen Aus- versuche ich, die Kooperation WEITERLESEN IM WEB senblick. Nehmen Sie das Schweizer Gesundheitssys- zwischen der Universität von WIR.INSELGRUPPE.CH tem nach Ihren Aufenthalten in Afrika anders wahr? Namibia und Schweizer Partnern Ich habe lernen müssen, mit wenig Ressourcen gute, zu intensivieren. 2 / 2021 7
BELEUCHTEN FR Politisches Fingerspitzen- gefühl in Myanmar Seit der Gründung des Ärztenetzwerks Swiss Neurosurgeons International vor zehn Jahren behan- delt Neurochirurg Prof. Dr. med. Philippe Schucht Patientinnen und Patienten in Myanmar (ehemals Burma). Zudem bildet er dort den hiesigen Nachwuchs aus und lädt ihn zu Fellowships ins Inselspital ein. Heute gibt es in Myanmar knapp 50 Neurochirurginnen und -chirurgen, vor Philippe Schuchts Engagement waren es gerade einmal vier. Philippe Schucht hat uns die Geschichte seines Herzensprojekts erzählt. Lesen Sie den ganzen Beitrag online auf wir.inselgruppe.ch. Philippe Schucht und eine junge Patientin vor der Operation. WEITERLESEN IM WEB WIR.INSELGRUPPE.CH 8 2/ 2 0 2 1
BELEUCHTEN Privilegien und Pflichten des Globalen Nordens «Global Health» lässt sich seit Covid-19 einfach erklären: An einem bestimmten Ort beginnt ein Virus seinen destruktiven Zug durch die Welt und weitet sich zu einer Pandemie aus. Die globale Gesundheit geht uns aber nicht erst seit dem Coronavirus etwas an – wir waren schon vorher vernetzt und werden es auch künftig sein. Dr. med. Cornelia Staehelin, Oberärztin der Universitätsklinik für Infektiologie, Inselspital Bern E ine Pandemie ist gleichbedeutend mit einem rasanten tauchen Fragen nach globaler Gerechtigkeit auf. Diese Mo- Versagen der kollektiven Global-Health-Strukturen. mente sind deprimierend, aber sie fordern auch heraus: Wo Der entstandene Schaden kann nicht mehr auf eine ist der Einsatz meiner Zeit und Energie mit meinem Hinter- Region beschränkt werden, er metastasiert quasi. Haben wir grund am sinnvollsten? vorher als Unbeteiligte die Bilder einer Ebola-Epidemie in Westafrika Unsere Verantwortung in der Tagesschau angeschaut, sind ... wir waren schon Wir privilegierten Menschen in der wir nun selbst Akteurinnen und Ak- vorher vernetzt Schweiz haben eine Verantwortung teure in einer pandemischen Situa- gegenüber unseren Mitmenschen und werden es auch tion. SARS-CoV-2 hat uns eindrück- und den Gesundheitsfachpersonen lich vor Augen geführt, dass wir künftig sein. im Globalen Süden. Es war nicht un- miteinander vernetzt sind. Wenn es ser Verdienst, dass wir im Globalen nicht unser Ziel ist, dass die Chan- Norden eine derart exzellente Aus- cen zur Kontrolle eines Virus nicht auf der ganzen Welt die bildung geniessen durften; einen kleinen Teil unseres Wis- Gleichen sind – zum Beispiel durch eine Impfung –, besteht sens sollten wir weitergeben. Den ärztlichen Kolleginnen das Risiko, dass diese Unterlassung irgendwann auf uns zu- und Kollegen vor Ort bedeutet es enorm viel, wenn sie an rückfällt. Zum Beispiel in Form von neuen Virusvarianten. neuen medizinischen Erkenntnissen teilhaben und neue In- terventionen kennenlernen dürfen. Die Investition in die Erschütternde Momente, die reifen lassen Fortbildung des Personals ist ein wesentlicher Faktor, um Viele renommierte Universitäten haben in den letzten Jahren die Attraktivität eines lokalen Spitals zu erhalten, die loka- angefangen, mit dem Globalen Süden zu kooperieren. Der le medizinische Versorgung zu verbessern und der massiven Fachbegriff dafür lautet «Global Health». Was haben die In- Abwanderung von geschulten Arbeitskräften entgegenzu- stitutionen des Globalen Nordens davon? Ein Nutzen ist der wirken. Wissensgewinn für das eigene Personal. Wer schon einmal In Guinea kommen auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner in einem Krankenhaus in einem Schwellenland gearbeitet gerade einmal 0,08 Ärztinnen und Ärzte. In der Schweiz sind hat, wird zustimmen, dass diese Eindrücke ungemein nach- es rund 4 auf 1000 Personen. Allein der Unterschied in der haltig sind. Oft bleibt eine Diagnose unbestätigt, weil die Ärztedichte ist entsprechend Grund genug, um einen Teil un- apparativen Mittel fehlen, aber man erlebt medizinisch prä- serer Ressourcen wie Zeit, Geld und Engagement in solchen gende und menschlich erschütternde Momente, wenn man Ländern zu investieren. beispielsweise den natürlichen Verlauf einer Aids-Erkran- kung in seiner zerstörerischen Wucht sieht. Oder man hat Patientinnen und Patienten betreut, die einem unter den EINSATZ IN TANSANIA Fingern an einem Lungenödem ersticken. Wenn Jugendliche Beatrice Mosimann nimmt ihre Verantwortung mit einer dekompensierten Leberzirrhose zur Konsultation wahr und führt Ultraschall-Schulungen in erscheinen, weil sie nicht gegen Hepatitis B geimpft wurden Tansania durch. – eine eigentlich einfache und effiziente Intervention –, 2 / 2021 9
BELEUCHTEN Mit vereinten Kräften gegen Hepatitis B Prof. Dr. med. Gilles Wandeler ist Oberarzt an der Universitätsklinik für Infektiologie. Er erforscht am Inselspital und am Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern die funktionelle Heilung der Hepatitis-B-Virusinfektion (HBV). Eine Übersicht über ein aktuelles Projekt in Form von Zahlen und Fakten. Weltweit leiden 260 Millionen Menschen unter einer chro- HBV ist weltweit die häufigste Ursache für hepatozellulä- nischen HBV-Infektion, in Afrika sind es über 60 Millionen. re Karzinome. Wichtig ist, dass Menschen, die sowohl an Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich dazu HIV als auch an HBV leiden, offenbar schneller eine fortge- aufgerufen, einen umfassenden Ansatz zur Kontrolle von schrittene Leberfibrose entwickeln als Menschen, die «nur» HBV zu entwickeln. an HBV erkrankt sind. Deshalb muss das Verständnis für die Determinanten der HBV-Infektion erweitert werden. Das Projekt von Gilles Wandeler umfasst 700 HBV-monoin- fizierte und 700 HIV-/HBV-koinfizierte Personen aus der Schweiz, dem Senegal und Sambia. Das Ziel besteht darin, HBV-Infizierte und HIV-/HBV-Koin- fizierte in einem grossen internationalen Kooperationsnetz- werk zu vergleichen. Bei der Studie handelt es sich um eine der ersten gross angelegten Untersuchungen der funktio- nellen Heilung von HBV in einem Kohortendesign (1400 Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, klinische Richtlinien zu Personen). verbessern und neue Behandlungsstrategien zu finden, die auf eine wirksame Behandlung der HBV-Infektion abzielen. Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern: Das ISPM bietet eine grundständige und postgraduale Ausbildung an und betreibt interdisziplinäre Forschung in den Bereichen soziale und verhaltensbezogene Gesundheit, klinische Epidemiologie und Biostatik sowie internationale und umweltbezogene Gesundheit. Die IeDEA-Zusammenarbeit ist eine vom amerikanischen National Institutes of Health (NIH) unterstützte HIV-Kohortenkollaboration, deren Leitung das ISPM gemeinsam mit der University of Cape Town innehat. Prof. Matthias Egger amtiert als Principal Investigator (PI) dieser Kollaboration, Prof. Wandeler als Deputy PI. 10 2/ 2 0 2 1
BELEUCHTEN ESTHER Switzerland fördert globale Allianzen ESTHER Switzerland unterstützt Partnerschaften zwischen Gesundheitsinstitutionen in der Schweiz und im Ausland, um zu einer nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung in Ländern mit geringem Einkommen beizutragen. Dr. Judith Safford, Kommunikation und Fundraising ESTHER ESTHER begann 2001 als Initiative der französischen Regie- regelmässiger Ausschreibungen ausgewählt werden. Diese rung, um Ungleichheiten zwischen den Industrieländern und Partnerschaften müssen einerseits Effizienz und Effektivität den von der Aids-Epidemie am stärksten betroffenen Län- demonstrieren, andererseits eine langfristige Perspektive für dern beim Zugang zur antiretroviralen Therapie zu beseiti- nachhaltige Veränderungen bieten. Wichtig ist die Förderung gen. Auf Beschluss des Bundesrats wurde die Schweiz per der integrativen Zusammenarbeit, die gegenseitiges Lernen 2011 Mitglied von ESTHER Alliance for Global Health Part- und damit neues Wissen ermöglicht. nerships, die bis heute fast 400 Partnerschaften rund um den Globus unterstützt hat. Seit 2016 setzt das Institut für Sozi- Gegenseitiges Lernen al- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern das Für ESTHER ist entscheidend, wie die Partnerschaften um- Programm im Auftrag der Direktion für Entwicklung und gesetzt werden. Zu diesem Zweck agiert ESTHER gemäss dem Zusammenarbeit (DEZA) im Rahmen eines Mandats um. ES- WHO-Ansatz für Spitalpartnerschaften nach dem Motto «tun THER berücksichtigt eine breite Palette von Vorschlägen, die und gleichzeitig lernen». Alle ESTHER-Partnerschaften haben substantiell zur Stärkung des Gesundheitssystems beitragen. ein gemeinsames Merkmal: Sie lehnen den Ansatz West- knows-best (ein westliches Wissenssystem wird aufgezwun- Integrative Zusammenarbeit gen) zugunsten eines gegenseitigen Lernens ab. Dies wird Das primäre Ziel von ESTHER Switzerland besteht darin, beispielsweise in einem Projekt verfolgt, das die Einführung durch Spitalpartnerschaften das Gesundheitspersonal und innovativer Operationstechniken in Usbekistan zum Ziel hat. die Gesundheitssysteme zu stärken. Das Programm leistet Andere Partnerschaften bemühen sich, die Auswirkungen finanzielle Beiträge zu Partnerschaften, die im Rahmen von Covid-19 zu regulieren oder Unter- und Mangelernäh- rung in Tansania zu bekämpfen. Die integrative Zusammen- arbeit bringt damit wertvolle und teils unerwartete Vorteile mit sich. Stärker denn je zuvor zeigt sich in der Covid-19-Pan- demie – die den Bedarf an Solidarität und gemeinsamem Lernen aufgezeigt hat –, dass institutionelle Partnerschaften im Gesundheitswesen dringend notwendig sind. Weitere Infos zu ESTHER Switzerland unter https://www.esther-switzerland.ch ESTHER Switzerland hat sich der transnationalen Allianzbildung verschrieben. 2 / 2021 11
VERKÜNDEN Wir gratulieren Jubiläen Pensionierungen VIELEN DANK FÜR IHRE TREUE WIR BEDANKEN UNS HERZLICH 45 JAHRE Marianne Aegerter, HEGE Agnes Stoller, SPEZ Monika Amrein, SPEZ Hélène Asel-Kissling, MBQU U N D JETZT? Beatrice Silvia Bachmann, KIJU 40 JAHRE Brigitte Wittwer, HEGE Agnes Bättig, SPEZ «Ich freue mich darauf, Peter Georg Karl-Heinz Bauerfeind, SPEZ Anita Lüdi, MBFA Marianne Biblekaj-Renfer, MBQU meine Zeit nun freier René Binggeli, DTI einteilen zu können.» 35 JAHRE Rolf Binz, DTI Daniel Bühlmann, MBQU Sandra Schlatter, seit 2020 Assistentin an der Eva Bluntschli, HEGE Universitätsklinik für Kinderheilkunde, wird Helena Durschei, SPEZ Christine Bolt, HEGE pensioniert. Von 1978–1980 arbeitete sie bereits Monika Graf, KIJU Yves Boone, HEGE als Biologielaborantin im Inselspital. Valérie Jeanne Kurta, TUMOR Mirjana Bosnjak-Peric, TIEF Anita Mülhaupt, HEGE Margrit Buess, HEGE Karin Mummenthaler-Bürgi, TIEF Helena Durschei, SPEZ Alfred Probst, DMS Kathrin Fischer, MBQU Pia Schärer Huber, SPEZ Yvonne Frei, HEGE WEITERE LORBEEREN Barbara Schibler, KIJU Agnes Gazso, DMS Barbara Schmid, SPEZ Annlys Gerber, ALME AUSGEZEICHNETE MASTERARBEIT ÜBER Ursula Stübi, KIJU FRAUENFÖRDERUNG Muriel Gnägi, NEUR Wichtige Handlungsempfehlungen zu Bernhard Götschmann, DP Arbeitszeit- und Förderungsmodellen Kathrin Haberstock, HEGE Dr. med. Kristina Tänzler, Spitalfachärztin II der Professuren Annamarie Häring, HEGE Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin am Inselspital, wurde vom Fachverband HR Bern für die Brigitte Hess, MBQU beste Masterarbeit des EMBA-Studiengangs in WIR GRATULIEREN Alfred Hirschi, DIB Ökonomie und Management im Gesundheitswesen Prof. Dr. med. Ursula Amstutz Daniela Krontiris Haftka, KOBA am Departement Wirtschaft der Berner Fachhoch- Judith Lüthi, BELP schule ausgezeichnet. In ihrer Arbeit liefert sie Prof. Dr. med. Adriaan O. Grobbelaar Handlungsempfehlungen zu den Themenbereichen Prof. Dr. med. Marion Munk Maria Mühle-Baumgartner, MBQU Topsharing und Frauenförderung in ärztlichen Prof. Dr. med. Urban Novak Jean-Pierre Pfammatter, HEGE Führungspositionen. Prof. Dr. med. Jean-Marc Nuoffer Josefa Pintor, DIB Daniel Probst, BELP ZERTIFIZIERUNG FÜR DIE FRAUENKLINIK Prof. Dr. med. Carmen Pfortmüller Ausgezeichnete Eierstockkrebs-Chirurgie Prof. Dr. med. Alicia Rovó Doris Raaflaub, AIME Die Europäische Gesellschaft für Gynäkologische Thomas Riesen, DIB Onkologie (engl. ESGO) hat die Abteilung für Brigitte Schaerer, MBQU Gynäkologie und Geburtshilfe der Frauenklinik als ESGO-zertifiziertes internationales Zentrum für Elisabeth Schaffer, NEUR Venia Docendi Sandra Schlatter, KIJU fortgeschrittene Eierstockkrebs-Chirurgie anerkannt. Die Zertifizierung ist fünf Jahre lang gültig. Die Franziska Schürch, DMS Gesellschaft fördert die Behandlung, Pflege und WIR GRATULIEREN Marianne Schwander, HEGE Erforschung gynäkologischer Krebserkrankungen. Die Liste mit allen Forschenden, die die Bruno Erich Siegenthaler, DMS NICOLAS RODONDI NEUER PRÄSIDENT Venia Docendi erhalten haben, finden Therese Sifeddine, HEGE VON «SMARTER MEDICINE» Sie online. Ursula Suter Isliker, ABME Wichtiges Amt: Überdiagnostik und -behandlung entgegenwirken Elisabeth Trafelet Vifian, MBQU Der Trägerverein «smarter medicine – Choosing Cornelia Wälchli-Gier, KIJU Wisely Switzerland» setzt sich für mehr Transparenz Elsbeth Wasserfallen, SPEZ bei medizinischen Behandlungen und Abklärungen JUBILÄEN, PENSIONIERUNGEN ein, um Überdiagnostik und -behandlung zu minimieren. Prof. Dr. med. Nicolas Rodondi, UND ERNENNUNGEN Chefarzt der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Auf wir.inselgruppe.ch Medizin am Inselspital, wurde an der Mitgliederver- finden Sie die gesamte Liste sammlung zum neuen Präsidenten der Vereinigung gewählt. Er tritt das Amt im Juli 2021 an. des 2. Quartals 2021. 12 2/ 2 0 2 1
VERKÜNDEN HR-News NEUE POWER FÜR DIE PEKO NEUERUNGEN BEIM Die Personalkommission (peko) der Insel Gruppe wächst. MITARBEITENDENGESPRÄCH Drei neue Mitglieder stossen zur internen Arbeitnehmer- (MAG) vertretung, um sich für eine personalfreundliche Unter- Die Direktion hat mehrere Verbesse- nehmensstrategie und den Dialog zwischen den Mitarbei- rungen beim Mitarbeitendengespräch tenden und der Direktion einzusetzen. (MAG) beschlossen, um den inhalt- Gerd de Sepibus, Applikationsbetreuer: «Ich arbeite in lichen Austausch und das eigentliche Gespräch stärker zu der Direktion Technologie und Innovation und verwalte gewichten. Insgesamt ist es schlanker, die Beurteilungsska- die Applikationen unserer Spitalgruppe. Die Umstruktu- la mit den Stufen A bis E wurde abgeschafft und die Werte rierungen brachten viele offene Fragen und teils Unsicher- der Insel Gruppe wurden integriert. Neu stehen damit die heit mit sich. Als neues Mitglied der peko möchte ich die Gesamtbeurteilung und deren Begründung im Vordergrund Anliegen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst neh- und nicht der einzelne Skalenwert. Auf Basis der sechs Wer- men, damit wir uns in der Insel Gruppe weiterhin alle te können die Vorgesetzten die Beurteilungsthemen frei wohlfühlen können.» wählen. Zudem konzentriert sich das neue MAG stärker auf das qualitative Feedback zu wichtigen Themen. Zur Vorbe- Fabienne Stöckli, Pharma-Assistentin Spitalpharmazie: reitung und Durchführung erhalten die Vorgesetzten einen «Ich bin zuständig für die logistische und pharmazeutische MAG-Guide an die Hand, der den bisherigen Kompetenzka- Betreuung auf diversen Stationen des Inselspitals und der talog ersetzt. Spitäler Tiefenau und Münsingen. Als Ansprechperson für die Mitarbeitenden will ich ein Bindeglied zur Direktion und zum Verwaltungsrat sein, um so aktiv zur Zufrieden- NEUE LEHRSTELLE MEDIAMATIKER/-IN EFZ heit unserer Mitarbeitenden beizutragen.» Severin Gebhart, Leiter internes Kontrollsystem: «Ich vertrete die Berufsgruppe Verwaltung und Sekretariat. Ich setze mich für eine offene und transparente Kommunika- tionskultur ein. Aufgrund meiner Tätigkeit pflege ich Kon- takt mit Mitarbeitenden auf allen Hierarchiestufen. Mein Ziel ist es, das Vertrauen in die peko weiter zu stärken. Die Mitarbeitenden sollen spüren, dass wir uns mit voller Kraft für sie einsetzen.» Die peko ist immer auf der Suche nach neuer Power! Melden Sie sich bei personalkommission@insel.ch. Unser reiches Lehrstellenangebot wird ausgebaut: Ab dem 1. August 2021 besetzt die Insel Gruppe eine Lehrstelle als Mediamatiker/-in EFZ. Es handelt sich um ein zukunft- strächtiges und hybrides Berufsbild, das administrative und kreative Tätigkeiten in sich vereint. Die Lehrstelle wurde bereits mit einer Lernenden besetzt. Die angestellte Lernen- de wird ein Jahr lang in Vollzeit das ICT-Berufsbildungscen- ter besuchen, danach wird sie drei Jahre lang an der Insel Gruppe praktische Erfahrungen sammeln. Sie wird vom Team Berufsbildung der Direktion Personal administrativ begleitet und in der Abteilung Kreation des Teams Marke- ting ausgebildet. 2 / 2021 13
FÖRDERN Sechs Lauftipps aus sechs Fachdisziplinen Die Insel Gruppe ist Medical Partner des Grand Prix (GP) von Bern, der am 9. und 10. Oktober 2021 stattfindet. Viele Läuferinnen und Läufer stecken schon mitten in der Vorbereitung. Wir haben in verschiedenen Fachdisziplinen nachgefragt, wie man sich am besten in Hochform bringt. 1 PHYSIOTHERAPIE «Ein ultraleichtes Outfit und innovative Trai- ningsmethoden reichen nicht aus, um schneller 2 SPORTMEDIZIN «Schon 150 Minuten moderate Ausdauerakti- vitäten pro Woche sind gut für die Herzkreis- laufen zu können. Effizientes Krafttraining ist laufgesundheit. Für die persönliche Bestzeit am ein weiterer Baustein zum Lauferfolg und limi- GP braucht es etwas mehr und zwischendurch tiert die Ausdauerleistung bekanntlicherweise auch ein intensiveres Training. Ich empfehle, nicht. Fehlende Kraft kann sogar Überlastun- die Fragen des ‹Physical Activity Readiness gen und Verletzungen begünstigen. Der geziel- Questionnaire (PAR-Q)› in der GP-Broschüre zu te Aufbau der Rumpf-, Becken- und Beinmus- beantworten. Wer alle Fragen mit Nein beant- keln verbessert vielmehr die persönliche wortet, kann einfach loslaufen. Ansonsten und Bewegungsökonomie. Und noch wichtiger: bei Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankun- Man wird dadurch schneller.» gen ist ein ärztlicher Check-up ratsam.» Anna Serena, Stellvertretende Teamleiterin ! Prof. Dr. med. Matthias Wilhelm, Leitender Arzt Physiotherapie Orthopädie am Inselspital sowie Leiter Präventive Kardiologie und Sportmedizin am Inselspital AM GP TEILNEHEMEN Melden Sie sich ab dem 24. Juni im Intranet für den GP an! 14 2/ 2 0 2 1
FÖRDERN 3 SCHLAFMEDIZIN «Regelmässige Bettzeiten, eine ausreichende Schlafdauer von 7–8 Stunden und individuelle, 4 INSEL-SPORTLERIN «Der Arbeitsweg ist bereits meine Trainings- strecke. Dadurch wird man morgens schnell dem Chronotyp angepasste Laufzeiten bilden wach, und es hilft, am Abend abzuschalten. Um eine gute Grundlage für ein ideales Training. die Motivation hoch zu halten, schliesse ich Die Muskeln sowie das Immun- und Herzkreis- mich gerne einer Lauf- und Kardio-Gruppe an. laufsystem können sich unter diesen Schlafbe- Mein Training ergänze ich mit Velofahren und dingungen ausreichend erholen. Das Lauftrai- Rumpfübungen. Ich ernähre mich überwiegend ning je nach Chronotyp eher morgens, mittags frisch und saisonal. Spätestens drei Stunden vor oder abends durchzuführen, fördert die Leis- einem Wettkampf esse ich etwas Leichtes. Der tungsfähigkeit. Das Training sollte spätestens Schlüssel zum Erfolg ist, Spass zu haben!» drei Stunden vor der regelmässigen Bettgehzeit Dr. med. Anna Winklehner, Oberärztin II abgeschlossen werden.» Neuroradiologie am Inselspital, erreichte im GP 2019 den hervorragenden 62. Platz Dr. med. Carolin Schäfer, Oberärztin Schlaf-Wach-Epilepsie-Zentrum 5 ERNÄHRUNGSBERATUNG «Für eine gute Leistungsfähigkeit sind regelmäs- sige und abwechslungsreiche Mahlzeiten beste- 6 SPORTPSYCHOLOGIE «Es ist wichtig, während des Laufens Erfolgser- lebnisse zu haben. Daher sollte man sich realis- hend aus Kohlenhydraten, Eiweiss, gesunden tische Teilziele setzen, die bei Bedarf angepasst Fetten und Gemüse grundlegend. Sie liefern dem werden können. Auf diesem Weg erfährt man Körper die nötige Energie. Kurz vor dem Wett- wiederholt Erfolg. Dies steigert die Motivation kampf sollten Kohlenhydrate als wichtiger Ener- und den Durchhaltewillen, sobald kognitive und gielieferant für die Leber und die Muskeln be- körperliche Ermüdungserscheinungen auftreten. vorzugt werden. Ebenfalls wichtig: gut hydriert ›Flow‹ ist kein Zustand, der über Nacht auftritt; ins Rennen zu starten.» das Gefühl der Leichtlosigkeit entwickelt sich Julia Dietrich, Ernährungsberaterin (BSc), über die Zeit hinweg – deshalb: dranbleiben!» Klinisches Ernährungsteam (KET) am Inselspital PD Dr. Chris Englert, Sportpsychologe Universität Bern 2 / 2021 15
FÖRDERN FR Künstliche Intelligenz in der Medizin Wie verträgt sich Künstliche Intelligenz (KI) mit Medizin? Wie wird sie im Alltag angewendet? Und welche Folgen von KI sind ethisch vertretbar? Zwei Mediziner und ein Philosoph äussern sich. Prof. Dr. med. Guido Beldi, Leitender Arzt der Universitäts- der Spur bewegt oder bremst. Genau dieses System können klinik für Viszerale Chirurgie und Medizin am Inselspital, wir auch in Operationssälen nutzen, sodass wir Kollateral- ist überzeugt, dass der Mensch trotz der fortlaufenden Ent- schäden vermeiden und zielgerichteter operieren können.» wicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) auch in Zukunft me- dizinische Diagnosen stellt und Entscheidungen selber trifft. Der Faktor Mensch KI beinhaltet maschinelles Lernen. Dieses hilft uns zum Die Chancen Beispiel bei der sekundenschnellen Erkennung von Mus- Mensch versus Maschine: Die Angst vor KI-Mechanismen tern oder eines Gesichts. «Hier stösst das menschliche wird wohl nie ganz verschwinden, aber die Menschen se- Hirn an seine Grenzen. KI hilft, auf potenzielle Gefahren hen immer mehr auch die zahlrei- hinzuweisen: Beispielsweise auf chen Vorteile, Chancen und Poten- Bluthoch- oder tiefdruck wäh- ziale dieser Technologie. KI könnte rend Operationen. Chirurginnen für Guido Beldi ein täglicher Be- Bei allen technischen und Chirurgen könnten Kombina- gleiter werden. Er prophezeit, dass Hilfsmitteln ist es tionen von aussergewöhnlichen sie vielfältige Chancen hat: «Was schlussendlich das anatomischen Begebenheiten vor mehreren Jahrzehnten die aufgrund der Bildanalysen bes- chirurgische Personal, Computertomografie war, ist heu- ser erkennen, weil das System te die KI. Sie ermöglicht uns eine das am Ende immer die eine Warnung ausstösst», erklärt neue Dimension von Diagnostik Verantwortung trägt. Guido Beldi und hält gleichzeitig und mittelfristig auch neue The- Das wird auch in fest: «Bei allen technischen Hilfs- rapien. Wir können Patientenda- mitteln ist es schlussendlich das chi- Zukunft so bleiben. ten besser erkennen und nutzen.» rurgische Personal, das am Ende im- mer die Verantwortung trägt. Das Der Vergleich wird auch in Zukunft so bleiben.» Guido Beldi ist überzeugt, dass man Symptomkombinati- onen aufgrund spezieller Konstellationen mittels KI bes- Die Herausforderung ser diagnostizieren kann. «Ich erhoffe mir aber auch eine Im März 2021 wurde mit dem CAIM ein Forschungszent- bessere Analyse von Operationsbildern. Oder Systeme, die rum aus der Taufe gehoben, das mithilfe von KI eine mass- die Müdigkeit eines operierenden Chirurgen erkennen und geschneiderte und effiziente Patientenversorgung generiert. dadurch mithelfen, eine Operation schneller und effizien- «Im CAIM wird das Wissen gebündelt», erklärt Guido Beldi. ter durchzuführen.» Er betont, wie wichtig die Forschung Eine der grössten Herausforderungen ist der Datenschutz. des Center for Artificial Intelligence in Medicine (CAIM) ist «Der Patient muss erkennen, dass seine Daten – wenn er sie und vergleicht die KI-Hilfe mit einem Navigationssystem, zur Verfügung stellt – zu seinem Nutzen verwendet werden. das wir heute als Fahrhilfe in den Autos verwenden: «Frü- Hierzu müssen Wege gefunden werden, die sicherstellen, her half ein Navi bei der Fahrt von A nach B. Heute erkennt dass gesundheitsbezogene Daten unter Aufrechterhaltung es Müdigkeit und warnt, wenn man sich nicht innerhalb des Datenschutzes dennoch für KI zur Verfügung stehen.» 16 2/ 2 0 2 1
FÖRDERN © Universität Bern PROF. DR. RAPHAEL SZNITMAN, DIREKTOR DES CAIM, ÜBER DIGITALISIERUNG IM GESUNDHEITSWESEN PROF. DR. DR. CLAUS BEISBART, Am 19. März 2021 wurde das Center for Artificial Intelligence in Medicine (CAIM) eingeweiht. DIREKTOR DES INSTITUTS FÜR PHILOSOPHIE DER UNIVERSITÄT BERN, ÜBER ETHISCHE HERAUSFORDER- UNGEN VON KI Die Zukunft nende Systeme, die beim Menschen Unbehagen erzeugen, Noch ist KI nicht im medizinischen Alltag angekommen. sind noch eine Utopie. Somit wird die Akzeptanz hoffent- «Bis zu den breitflächigen Zulassungen wird es noch ein lich parallel mit dem Nutzen wachsen; vielleicht am ehes- paar Jahre dauern.» Trotzdem ist Guido Beldi überzeugt, ten, wenn sowohl das chirurgische Personal als auch die dass sich das System in Zukunft durchsetzen wird. «KI be- Patientinnen und Patienten den Vorteil am eigenen Leib inhaltet vorwiegend das Erkennen von Mustern. Selbstler- erfahren.» WEITERBILDUNGEN & VERANSTALTUNGEN 10. STROKE SYMPOSIUM CAS SEXUELLE GESUNDHEIT Das Jubiläumssymposium wird zum ersten Mal vorwiegend virtuell Sexuelle Gesundheit ist ein bedeutender Bestandteil der ganzheitlichen stattfinden. Falls es die epidemiologische Situation zulässt, kann eine Gesundheit. Der Studiengang der Universität Bern qualifiziert Fachper- beschränkte Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort im sonen der Psychologie, der Medizin sowie solche in Gesundheitsberufen Hörsaal Langhans zugelassen werden. Personen, die an der Veranstaltung dazu, die sexuelle Gesundheit interdisziplinär in die Prävention und Ge- teilnehmen, erwartet ein praxisnahes Programm mit hochkarätigen Re- sundheitsförderung zu integrieren. Das CAS startet im September 2021. ferentinnen und Referenten. Die Teilnahme ist kostenlos. Auskunft erteilt Anmeldefrist: 31.07.2021 | www.gpv.psy.unibe.ch das Stroke Center: stroke@insel.ch 19.08.2021, 13.30–18.00 Uhr | Weitere Veranstaltungen: Anmeldung ab 10.08.2021: www.neuronews.ch http://www.inselgruppe.ch/nc/de/veranstaltungen 2 / 2021 17
TAUSCHEN AUS Die Universitätsspitäler ziehen Bilanz Die Covid-19-Pandemie setzte das Schweizer Gesundheitswesen stark unter Druck. Einmal mehr verdeutlichte sie jedoch die entscheidende Rolle der Universitätsspitäler in der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung. Die Spitaldirektoren der fünf Universitätsspitäler zogen am 6. Mai 2021 in einer Medienkonferenz am Inselspital zum zweiten Mal Bilanz zur Pandemiebekämpfung. Covid-19 hat die Universitätsspitäler an ihre Belastungsgren- Grosse Medienresonanz: ein Auszug zen gebracht – finanziell und personell. Dies zeigten die fünf Spitaldirektoren den Medienschaffenden vor Ort deutlich auf. 40 Prozent aller stationären Covid-Fälle wurden in den Universitätsspitälern behandelt. Normalerweise liegt der Anteil der Universitätsspitäler an den stationären Fällen in der Schweiz bei 20 Prozent. Gleichzeitig haben die Univer- sitätsspitäler grosse Beiträge zur Pandemiebekämpfung ge- leistet, indem sie die Bevölkerung informierten, Test-Ein- richtungen (Covid-Track) und Impfzentren aufbauten sowie die Forschung vorantrieben. Nach einem Jahr Pandemie stehen sie nun jedoch mit grossen finanziellen Verlusten dar. Die Pandemie hat aber auch aufgezeigt, wie leistungsfähig das Schweizer Gesundheitssystem ist. Die Universitätsspi- täler spielen darin eine zentrale Rolle. Die gute und enge Zusammenarbeit der Universitätsspitaler war bei der Pan- demiebekämpfung entscheidend. ZUM SRF-TAGESGESPRÄCH MIT UNSEREM DIREKTIONSPRÄSIDENTEN 18 2/ 2 0 2 1
TAUSCHEN AUS VIDEO MEDIENKONFERENZ Zur Aufzeichnung der Medienkonferenz in voller Länge ZAHLEN ZU DEN FÜNF UNIVERSITÄTSSPITÄLERN IM JAHR 2020 Total stationäre Covid-Patientinnen und -Patienten 8 153 (CH: 19 500) Behandelte Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation 1 295 davon beatmet 922 Überlebensrate Covid-19-Patientinnen und -Patienten gesamthaft 88% Anzahl Todesfälle durch Covid-19 958 Intensivmedizinischer Bettenausbau + 65% (von 228 auf 378) Total durchgeführte Corona-Tests (PCR- sowie Antikörper-Tests) 642 020 Total durchgeführte Impfungen (bis 17. April 2021) 148 252 Anzahl bei Ethikkommissionen eingereichte Forschungsprojekte zu SARS-CoV-2 und COVID-19 232 Kumulierte Verluste ohne Kantonsbeiträge CHF –443.0 Mio. Kumulierte Verluste nach Erhalt Kantonsbeiträge CHF – 85.9 Mio. 2 / 2021 19
TAUSCHEN AUS Quiz: Treten Sie gegen Hansjakob Furrer an Liebhaberinnen und Liebhaber des traditionellen Quiz aufgepasst: Treten Sie gegen einen Experten der Reisemedizin an und messen Sie sich mit ihm im Eins-gegen-eins-Duell! Das Impf- und Reisemedizinische Zentrum der Universitätsklinik für In- fektiologie am Inselspital bietet eine vollumfängliche und individuelle reise- medizinische Betreuung an. In der rei- semedizinischen Sprechstunde werden Beratungen und Impfungen vor Tro- penreisen durchgeführt. Hier werden aber auch Krankheiten von Menschen, die aus den Tropen in die Schweiz ein- reisen, abgeklärt und behandelt. Kurz- um: Das Team Reisemedizin verbindet die Insel Gruppe mit der Welt. Wer ist also besser für ein internatio- nales Quiz geeignet als Prof. Dr. med. Hansjakob Furrer, Direktor und Che- farzt der Universitätsklinik für Infek- tiologie? Treten Sie auf wir.inselgruppe.ch gegen Hansjakob Furrer an. Verraten Sie uns in den Kommentaren Ihre Punktzahl und gewinnen Sie einen von zehn Kaf- feegutscheinen! ZUM QUIZ Treten Sie gegen Hansjakob Furrer an und sehen Sie im Video, wie er sich schlägt. wir.inselgruppe.ch 20 2/ 2 0 2 1
TAUSCHEN AUS W E C H S E LWIR K UNG «ICH WÜRDE CHILI SCHON GEWUSST? SBRINZ NUDELN MIT INS ALL NEHMEN» SWISS DOCTORS: BRANDS FOR EMPLOYEES: HILFE, DIE BLEIBT MARKENARTIKEL ZU UNSCHLAG- Die deutsche Organisation German Doc- BAREN PREISEN tors ist seit 1983 aktiv und entsendet frei- Auf der Online-Plattform www.brandsfor- williges medizinisches Personal unentgelt- employees.ch finden Mitarbeitende der lich in Entwicklungsländer. Da viele Insel Gruppe exklusiv attraktive Marken- Ärztinnen und Ärzte aus der Schweiz an artikel zu unschlagbaren Preisen. Das Sor- den Auslandeinsätzen der Organisation timent umfasst Produkte aus den Berei- mitgewirkt haben, kam die Idee auf, eine chen Technologie, Haushalt, Sport, Mode, Andrea Kirchen (Berufsbildungs (Berufsbildungs- Partnerorganisation in der Schweiz zu eta- Drinks und Lifestyle. Geben Sie einfach verantwortliche, Spital Aarberg) blieren. Dr. med. Patricia Christoph, Ober- den Code INSEL ein und profitieren Sie stellt Pascal Lehmann (Leiter ärztin der Frauenklinik, ist eines der Grün- noch heute von den attraktiven Preisen. dungsmitglieder und gehört dem Vorstand Küche, Spital Aarberg) folgende von Swiss Doctors an. Das Spezielle: Swiss EINFACHER UND SCHNELLER ZU brisante Fragen: Doctors ermöglicht auch Kurzzeiteinsätze JOURNAL-ARTIKELN in politisch stabileren Ländern. Dies senkt Die Insel Library ist ein wichtiges Gefäss, 1. Du darfst einer berühmten für interessierte Ärztinnen und Ärzte die um Artikel von Fachzeitschriften zu sam- Persönlichkeit ein Festessen Hemmschwelle zum Mitmachen. meln und abzurufen. Mit der Überarbei- zubereiten. Wen bekochst du tung der Library wurden neue Möglich- wie? OHNE INSEL-MAIL ZU keiten geschaffen, die den Zugang VERGÜNSTIGTEM PUBLIBIKE-ABO verbessern und den Rechercheaufwand 2. Isst du zu Hause als Ausgleich zu Seit 2019 ist die Insel Gruppe Partnerin reduzieren. Für den Abruf von Journal-Ar- deiner Tätigkeit als Leiter Küchen des Veloverleihsystems PubliBike. Das An- tikeln empfehlen wir Pubmed, für die spe- nur Sandwiches? gebot wird von den Mitarbeitenden rege zifische Journalsuche BrowZine und für die 3. Wie würde deine Mutter dich als genutzt, so wurden bereits über 1200 direkte Artikelsuche Lipkey.io. Für weite- Koch beschreiben? Abos gelöst. Neu können auch Mitarbei- re Fragen können Sie sich an tende ohne hauseigene Insel-Mail-Adres- michael.nagler@insel.ch wenden. 4. Was ist dein Plan B, wenn ein se von den vergünstigten Abonnements Lernender das Hauptmenü profitieren. Melden Sie sich einfach bei STIFTUNG KINDERINSEL BERN anbrennen lässt? PubliBike@insel.ch und geben Sie Ihren GEGRÜNDET vollständigen Namen sowie Ihre i-Num- Kinder sind nicht kleine Erwachsene, Kin- 5. Welches Menü würdest du ins All mer an. Allzeit gute Fahrt! der brauchen mehr. Die ökonomischen mitnehmen? Rahmenbedingungen der Kindermedizin KINDERKLINIK WIRD TEIL DES in der Schweiz sind jedoch schwierig. Die 6. Wohin sollte dich deine Traum- NETZWERKS SWISS HOSPITALS gemeinnützige Stiftung KinderInsel wurde frau ausführen? FOR EQUITY auf Initiative der Insel Gruppe ins Leben 7. Welche verrückte Kombination Der Zugang zu einer qualitativ hochste- gerufen und bezweckt die Verbesserung würdest du für eine schwangere henden Gesundheitsversorgung sollte der Gesundheitsversorgung von Kindern niemals von Faktoren wie Sprache, Religi- und Jugendlichen durch die Förderung der Freundin kochen? on, Geschlecht oder von sozioökonomi- Kinder- und Jugendmedizin am Inselspital schen Bedingungen abhängen. Dafür Bern. Hinter der Gründung der Stiftung engagiert sich das Netzwerk Swiss Hospi- steht das Bestreben, ein professionelles tals for Equity gemeinsam mit dem Bun- Fundraising aufzugleisen. Im Stiftungsrat desamt für Gesundheit (BAG). Die Kinder- nehmen nebst verschiedenen Akteurinnen klinik des Inselspitals ist nun offiziell Teil und Akteuren der Insel Gruppe auch Die Antworten von des Netzwerks und setzt sich damit für Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann Pascal Lehmann finden Chancengleichheit bei der Versorgungs- und Vertreterinnen und Vertreter der re- Sie im Video auf wir.inselgruppe.ch qualität ein. gionalen Wirtschaft Einsitz. 2 / 2021 21
FANGEN EIN FREIZEITTIPP KU LIN ARISC H E REISE Exotischer STAND UP PADDLING AUF DEM WOHLENSEE Tomaten- Fruchtsalat SE SIE U NDEN N Jan Gerber, Koch im Inselspital FREI S IHREN Z (GER EITTIPP NE G ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN MIT LEICH wir@ BILD) 1 Stück reife Papaya inse Tipp von: Renate Huber, Event Managerin, Insel Gruppe l.ch 1 Stück Baby-Ananas 500 g Cocktail-Tomaten Der Wohlensee lädt an einem sonnigen Tag zum feuchtfröhlichen Stand-up-Paddeln 30 g grüner Koriander ein. Reisen Sie mit dem Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln an, blasen Sie eines 1 Banane der Boards auf und wässern Sie bei der Wohleibrücke ein. Los geht der Spass für die 5 EL Öl ganze Familie! Stand-up-Paddeln ist ein ideales Fitnesstraining, da es nahezu alle Salz und Pfeffer Muskelgruppen des Körpers beansprucht. Erfrischungsmöglichkeiten gibt es im Res- 1 Prise Zucker taurant Gartäbeiz Eymatt 62. Wer kein eigenes Stand-up-Paddel-Board besitzt, kann 1 Limette (Saft) bei der Wohleibrücke eines mieten. Beachten Sie die Schwimmwestenpflicht und die gesetzlichen Vorgaben, die auf wir.inselgruppe.ch aufgeführt sind. Danach steht dem VORBEREITUNG Naturerlebnis nichts mehr im Weg! Die Papaya und die Banane schälen; Erstere vierteln, entkernen und in Stü- cke schneiden. Die Banane in Scheiben schneiden. Die Cocktail-Tomaten wa- ÜBRIGENS ... schen und trocknen, deren «Fliege» entfernen und die Tomaten in dünne Spalten schneiden. Den Koriander wa- schen, trockenschütteln und hacken. Die Baby-Ananas schälen, den Strunk entfernen und in Stücke schneiden. Die Limette halbieren und den Saft auspressen. ZUBEREITUNG Das Öl mit dem Limettensaft, dem Zu- cker, Salz und Pfeffer verrühren. Sämtli- © Staatsarchiv des Kantons Bern che Zutaten vorsichtig vermengen. 1588 war die Jahresrechnung des Inselspitals noch so dünn, dass sie in einem nur wenige Millimeter dicken Büchlein Platz fand. Darin aufgeführt sind knapp 42 TIPP VON JAN Pfund für «Bantofflen» und Stiefel. Ein Teil der Stiefel scheint sehr edel gewesen zu Mit Nachos und/oder lauwarmen Tor- sein, bezog man doch vom Schuhmacher auch 26 «Rote fäl», also rot gefärbte tillas servieren. Die exotischen Früchte Felle. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Herren Professoren im 16. Jahrhun- können nach Belieben durch Mango dert in roten Schuhen durch die Insel stiefelten. oder Pitahaya ersetzt werden. 22 2/ 2 0 2 1
FANGEN EIN L IGITA G ER D LIEB T ANALO STAT ESEN? T- L DIE PRIN N SIE TZT AB: ELLE E BEST SGABE J el.ch A U ins lar: Bildergalerie wir@ ne-Formu nli d er via O o zum Schluss Herzlichen Dank für die zahlreichen Bild-Einsendungen zu Ihren Auslandeinsätzen. Hier eine Auswahl, weitere Bilder finden Sie online auf wir.inselgruppe.ch. Patricia Kammermann in Burkina Faso Gudrun Salewski in Ruanda Die Ruedy Lüthi Foundation in Zimbabwe Ursula Feuz im Sudan Ein Säugling in Tansania (Einsendung von Julia Das Kinderherzzentrum in Marokko Brandenberger) Ein Gebärsaal-Warteraum in Malawi Mazen Zeino (4. v. l.) in Pakistan Julia Brandenberger in Niger 2 / 2021 23
WAS AUF DIE OHREN DI E PLAYLIST VON MARELVIS GASSER Marelvis Gasser, Fachfrau Gesundheit auf der nephrologischen Bettenstation im Inselspital, hat das Tanzen im Blut! Die schweizerisch-kolumbianische Doppelbürgerin liebt Musik genauso wie eine Ausfahrt mit dem Cabriolet. Marelvis’ Lieblingslieder laufen bei ihr in Dauerschleife: * Zacarias Ferreira – Si Tu Me Dices Ven * Marc Anthony – Vivir Mi Vida * Chichi Peralta – Procura * Shakira – Chantaje ft. Maluma WAS FÜR DANCEMOVES! Im Video tanzt Marelvis zu ihren Lieblingsliedern. Video auf wir.inselgruppe.ch unter der Rubrik WIR. FANGEN EIN K UR Z E FR AGE Z UM SCH LU SS Jetzt mal unter uns: Gibt es die «Männergrippe»? ZU DEN UMFRAGE- ERGEBNISSEN PD Dr. med. Christine Thurnheer, Leitende Ärztin, Universitätsklinik für Infektiologie, Inselspital SAP 10108302 | 20210407-000010_kfg/df/mm Die infektiologische Antwort ist einfach: nein. Es gibt kein Erkältungsvirus, das ausschliesslich Männer be- fällt oder bei Männern reproduzierbar schwerere Symptome auslöst als bei Frauen. Frauen sind durch ihre robustere angeborene Immunantwort generell besser vor Viren geschützt und können diese Erreger auch besser eliminieren. Allerdings führt die ausgeprägte Immunreaktion von Frauen zu deutlicheren klinischen Krankheitssymptomen: Frauen erkranken häufig schwerer an der Influenza. Das Phänomen der Männer- grippe ist somit nicht biologisch, sondern möglicherweise soziokulturell zu erklären: Eine Studie von 1993 zeigt, dass Männer den Schweregrad ihrer Erkältung im Vergleich zur Beurteilung durch unabhängige Beobachterinnen und Beobachter häufiger überschätzen als Frauen. Auch wenn die Männergrippe keine infektiologische Entität darstellt, scheint sie zu existieren, wie eine informelle Umfrage unter 55 Mitarbei- tenden der Insel Gruppe zeigt. Zusammengefasst ist die Männergrippe ein offenbar bekanntes Phänomen, dessen Ursache zu klären bleibt. IMPRESSUM Herausgeberin: © 2021 Insel Gruppe AG; Gesamtverantwortung: Marianne Moll; Projektleitung: Marco Garbely; Redaktion: Marco Garbely, Marianne Kaiser, Denis Jeitziner, Saalaman Suntharam, Tamara Zehnder, Fabienne Schöpfer, Cornelia Staehelin, Judith Safford; Gestaltung: Denise Friedli, Marc Marbach, Marco Garbely; Lektorat: Andrea Weibel; Layout/Satz: Kreation Insel Gruppe; Bilder/Videos: Kapuly Dietrich, Reto Hänni, Ava Hidalgo, Pascal Triponez; Pascal Gugler; Illustrationen: Kristina Krebs nach Stil von Adrian Zahn; Druck: Vögeli AG, Langnau; Auflage: 14 000 Exemplare; Kontakt/Feedback: wir@insel.ch
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