Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns

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Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Gmesblättli
Amtliche Mitteilung                       Zugestellt durch Post.at   Ausgabe 1/2021, Nr. 124
     PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY
  PATRICK
  PATRICK SÄLY
   PATRICKSÄLY  PHOTOGRAPHY
               PHOTOGRAPHY
           SÄLYPHOTOGRAPHY

                                                                         PATRICK
                                                                          PATRICKSÄLY
                                                                                  SÄLYPHOTOGRAPHY
                                                                                       PHOTOGRAPHY

                                Sanierung/Neubau – Kindergarten, Volksschule
                                           und Musikprobelokal
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Der Bürgermeister informiert

                                            viele Verzichte geprägt ist. Ich bitte   tieren und einzusetzen, sie können
  © Toni Meznar

                                            hiermit um Verständnis, dass auch auf    aber nicht das persönliche Gespräch,
                                            die Frühjahrsausgabe des Gmesblättli     die Diskussion und den Austausch
                                            verzichtet werden musste. Wir haben      unter „Anwesenheit“ ersetzen!
                                            uns aber bemüht, über „Sonderausga-
                                            ben“ und vermehrte Gmesinfos, Aus-       Ich bin aber trotzdem optimistisch für
                                            sendungen sowie mehr Information         die Zukunft! Sind wir zuversichtlich,
                                            in den sozialen Netzen ausreichend       erkennen wir die sich ergebenden
                                            Informationen über diverse Kanäle zu     Chancen aus dem Erlebten des ver-
                                            verbreiten. Umso mehr freuen wir uns     gangenen Jahres!
                                            jetzt wieder, in gewohnter Manier, mit
                                            dem Gemsblättli breit zu informieren     Nutzen wir unsere Erfahrungen
                  © imago by Patrick Säly
                                            und zu unterhalten.                      während der Corona-Pandemie um in
                                                                                     unseren Familien, Verwandten- und
                                            Die Kommunikation in den unter-          Bekanntenkreisen, im Freundeskreis
 Liabe Tschagguser, liabe Gäscht!           schiedlichen Gremien, Institutionen      und auch in unserer Dorfgemein-
                                            und der Austausch untereinander hat      schaft ein „neues Miteinander“ ent-
 Wir durchleben immer noch eine             sich teilweise stark verändert. Vieles   stehen zu lassen.
 recht seltsame Situation, die uns allen    findet jetzt „am Bildschirm“ statt.                       Euer Bürgermeister
 einiges abverlangt und die leider durch    Diese Veränderungen sind zu akzep-                         Herbert Bitschnau

Organisationsentwicklung der Gemeindeverwaltung
Nach         Abschluss      unseres           PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY
internen Gemeindeverwaltungs-
Entwicklungsprozesses und der
zeitgleichen Pensionierung unseres
ehemaligen       Gemeindesekretärs
Heinz Fritz, wurden die Aufgaben in                                                          PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY

der Verwaltung neu verteilt.
In zahlreichen Workshops wurden
Bereiche neu definiert, die Zusam-
menarbeit sowie Strukturen und
Prozesse neu aufgestellt, Hand-
lungsfelder und die Verantwort-
lichkeiten neu beschrieben. Für die
Gemeindebürger*innen ist dies vor
allem durch neue Aufgabenaufteilun-
gen innerhalb der Gemeindeverwal-
tung und im Bürgerservice spürbar.
So wurden unter anderem die Themen
Bauen bzw. Raumplanung, die bisher
                                            Wir haben die Stelle eines neuen Bau-    cher (benötigter) Führerscheinklassen
an einer Stelle zusammengefasst
                                            hofleiters ausgeschrieben und sind       ist, rundet das positive Gesamtbild ab.
waren, getrennt. Unsere Amtsleiterin
                                            erfreut, in unserem Team den neuen       Er ist über 30 Jahre Mitglied der Feu-
Nina Stemer-Galehr übernahm z.B.
                                            Bauhofleiter – Martin Wischenbart –      erwehr Tschagguns und aktuell deren
die „Raumplanung“ und Bauamtslei-
                                            begrüßen zu können!                      Kommandant.
ter Franz Wachter das „Bauen“.
                                            Martin hat eine fundierte technische
Franz Wachter wird zukünftig einige         Ausbildung (KFZ-Techniker Meis-          Bauhofleiter Martin Wischenbart
seiner zahlreichen Aufgabenbereiche         ter), eine langjährige Berufserfahrung   ist erreichbar unter
an den neuen Bauhofleiter abtreten          inklusive zahlreicher Weiterbildungen    Tel. 0664 88380993
um sich intensiver seinen Kernaufga-        sowie viel Erfahrung in der Mitarbei-    oder per E-Mail
ben widmen zu können.                       terführung. Dass er im Besitz zahlrei-   martin.wischenbart@tschagguns.at

2 Gmesblättli
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Der Bürgermeister informiert

Sanierung/Neubau – Kindergarten, Volksschule
und Musikprobelokal
Das     Bauvorhaben     Sanierung/       eingehalten werden. Auch Dank           erwähnen dabei unsere Pädagoginnen
Neubau        Volksschule     bzw.       der umsichtigen „Baubegleitung“         und Pädagogen der Volksschule, den
Kindergarten schreitet voran und         durch BM Franz Wachter in               Pädagoginnen und Helferinnen des
vor allem beim Kindergarten wird         Zusammenarbeit mit den Planern          Kindergartens und der Kleinkindbe-
in Kürze der teilweise Umzug in das      und ausführenden Firmen sollte die      treuung, dem Reinigungspersonal,
neue Gebäude stattfinden.                Kostenschätzung nicht überschritten     unserem Schulwart Lieby und allen,
                                         werden.       Den      ausführenden     die unsere Kinder in der Bauphase
Sodann kann die Sanierung des            Firmen besonderen Dank für die          betreuen und begleiten. Danke auch
Volksschulgebäudes        fortgeführt    qualitativ einwandfreien und zügig      für das Verständnis der vielen Anrai-
und abgeschlossen werden. Die            voranschreitenden Ausbauarbeiten.       ner!
Außenanlagen werden momentan                                                     Freuen wir uns schon jetzt auf
modelliert und adaptiert. Trotz vieler   An dieser Stelle möchte ich mich        die modernen und verbesserten
nicht planbarer Unwägbarkeiten           nochmals bei allen Betroffenen dieser   Betreuungsbedingungen für unsere
konnte bisher der sehr straffe           umfangreichen Arbeiten für ihr Ver-     Kinder im neuen Schul- und
Zeitrahmen im Großen und Ganzen          ständnis bedanken! Besonders zu         Kindergartenjahr 21/22.

                                                                                           PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY

                               PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY                                   PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY

                                                                                                          Gmesblättli 3
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Der Bürgermeister informiert

Kulturverein illlitz – KONTUMAZ – eine musikalische Lesung
Dank des Kulturvereins illitz und       durchgeführt werden. Der aus Gant-      artiges Erlebnis von Musik und Wort.
unter Einhaltung der Corona-Rege-       schier stammende Lyriker Gerald         Die zahlreichen Besucher genossen
lungen konnte seit langer Zeit wieder   Rauscher, die Formation „Kontumaz“      diesen Abend mit seinen Lesungen
einmal eine Kulturveranstaltung in      sowie der „Kopf von Kontumaz“ –         und der „begleitenden“ Klangwolke.
„Werners Schreinerei“ in Tschagguns     Thomas Heel – sorgten für ein einzig-

Landschaftsreinigung
Auch in diesem Jahr konnte die          gesammelt bzw. am Bauhof abge-          zu machen. Danke auch der Gemein-
Landschaftsreinigung aufgrund der       geben. Auch viele Sachen, die man       deverwaltung für die Organisation
Einschränkungen nicht in gewohn-        nicht in der Natur vermutet und         und den Bauhof-Mitarbeitern für
ter Form durchgeführt werden.           dort auch nicht hingehören, wie         die Mithilfe beim Einsammeln der
                                        zB kaputte Tontöpfe, PVC-Roh-           Müllsäcke sowie fachgerechten Ent-
Mittels Gmes-Info wurden alle           re, Eisenstangen, alte Autoreifen,      sorgung.
Tschaggunserinnen und Tschaggun-        vergrabene Müllsäcke (Hausmüll)         Wir bitten euch auch während des
ser dazu aufgerufen, achtlos wegge-     wurden gefunden, eingesammelt und       Jahres dazuzuschauen, dass unser
worfenen Müll einzusammeln und          anschließend sachgemäß vom Bau-         Tschagguns „sauber“ bleibt. Wenn
beim Bauhof abzugeben. Dieser Ein-      hof-Team entsorgt.                      ihr ein Zuckerle-Papier oder eine
ladung - gemeinsam unterwegs für        Ein herzliches Dankeschön an alle,      leere Dose am Straßenrand findet,
ein sauberes Tschagguns - sind zahl-    die bei der heurigen Landschafts-       werft es bitte in den nächsten Müll-
reiche umweltbewusste Helferin-         reinigung tatkräftig mitgeholfen        eimer oder nehmt es mit nach Hause
nen und Helfer gefolgt und haben        und dazu beigetragen haben, unser       und entsorgt es dort. Gemeinsam
weit über 400 Liter Restmüll ein-       Tschagguns ein bisschen „sauberer“      schauen wir auf unsere Umwelt.

4 Gmesblättli
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Der Bürgermeister informiert

   Kahi Bodywork ist seit 1. Mai 2021 wieder in Tschagguns!
   Katrin Schuler, gewerbliche LomiLomi Masseurin, energetische Fußmasseurin und
   Emmett-Therapeutin freut sich, ihre Tätigkeit wieder in Tschagguns – Alti Gme aufzunehmen.

   Jede Behandlung von ihr hat zum Ziel die körperliche Balance zu verbessern, Blockaden zu lösen
   und Schmerzen zu lindern. Mehr Lebensenergie und ein Wohlbefinden auf allen Ebenen sind in
   der Folge deutlich spürbar.

   Honorar: EUR 36,-/30 Minuten
   Sehr beliebt sind ihre Gutscheine für eine wundervolle LomiLomi Massage.
   Für mehr Informationen steht Katrin gerne zur Verfügung.

   Zusammen mit der Physiotherapeutin und Osteopathin Simone Grabher-Engstler und dem Heil-
   masseur und psychologischen Berater David Engstler bilden die 3 ein vielseitiges Therapie- und
   Gesundheitsangebot – mitten im Zentrum von Tschagguns.

                               Terminvereinbarung Kahi-Bodywork:

                        Mag.(FH) Katrin Schuler
     Info@kahi-bodywork.at | www.kahi-bodywork.at | T. 0650/212 1036

15 Orte – 15 Geschichten
Texte verorten Erinnerungen an
den Nationalsozialismus im Monta-
fon – 75 Jahre nach dem Ende des
NS-Regimes und des Zweiten Welt-
krieges entstehen in allen Montafo-
ner Orten Erinnerungszeichen.
Zentrale Themen sind einerseits
Flucht und Zwangsarbeit, andererseits
sind es auch Geschichten von Huma-
nität und gewaltfreiem Widerstand.
Es sind Schicksale von Menschen,
die bisher im regionalen Gedächt-
nis nahezu ausgelöscht waren. Alle 15
Geschichten ereignen sich im Nati-
onalsozialismus von 1938 bis 1945
im Montafon. Es sind individuelle
Schicksale, aber keine Einzelschicksa-
le. Fluchtgeschichten gab es damals
unzählige, und Tausende haben allein
im Montafon unter Zwangsarbeit
gelitten. Gleichzeitig gab es Hilfsbe-    Frage: Wie halten wir es heute mit       Schweiz in der damaligen Zeit erin-
reitschaft und Widerstand häufiger        dem Engagement für die Schwachen         nern. Sie wird einen kleinen Abriss
als im Rahmen dieses Erinnerungs-         in unserer Gesellschaft?                 der Geschichte der jüdischen Familie
projektes dokumentiert werden kann.       In Tschagguns wird diese „Erinne-        Eisenmayer aus Wien zeichnen. Die
Jedes der 15 Schicksale geht uns nah      rungstafel“ am Weg zu unserer Pfarr-     Tafel wird im Rahmen eines „kurzen
– und ist nah. Alle Geschichten ver-      kirche angebracht werden. Diese          Spazierganges“ Anfang Juli präsentiert
weisen auf einen konkreten Ereignis-      Erinnerungstafel wird an Flucht,         werden. Die Broschüre zum Projekt
ort. Jede Geschichte stellt uns vor die   Scheitern der Flucht und die Rolle der   ist beim Stand Montafon erhältlich.

                                                                                                             Gmesblättli 5
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Der Bürgermeister informiert

Maikäfer – Sammelaktion
Die      auffälligste      Eigenheit
der Maikäfer ist ihr jährliches
massenhaftes Auftreten. In dessen
Verlauf    können      Waldbäume,
Rebstöcke, Obst- oder Ziergehölze
völlig   kahlgefressen       werden.
Maikäfer haben eine Zykluszeit
von drei bis fünf, meist vier Jahren.
Auffällig ist das Schwärmen
während der Abendstunden an
Waldrändern oder markanten
Einzelbäumen.

Die erwachsenen Maikäfer fressen an
verschiedensten Laubbäumen. Die
Larven ernähren sich von den Wur-
zeln verschiedener Obstbäume und
sonstigen Wiesenkräutern und Grä-
sern. Die Gemeinden Schruns und                                                           © Andrea Kratzenberg from FreeImages
Tschagguns haben heuer gemeinsam
zu einer Sammelaktion aufgerufen.          Liter gab es einen Gutschein für eine      Vielen Dank für die großen Mengen
Die gesammelten Maikäfer konnten           Kugel Eis! Die fleißigsten Sammler         an abgegebenen Maikäfern! Danke
bei den Bauhöfen in Tschagguns und         erhielten als Belohnung eine Saison-       auch an die Bauhöfe für die unkom-
Schruns abgegeben werden. Für jeden        karte für unser Alpenbad Montafon.         plizierte Unterstützung!

    Alte Trasse – Neue Bahn
    Nach mehreren Anläufen des Bergbahnbetreibers Silvretta Montafon die Valiserabahn, einer ihrer Hauptzubringer
    ins Skigebiet Nova, zu modernisieren ist es nun soweit. Auf der bestehenden Bahnachse und an den bereits vorhandenen
    Stationsstandorten findet eine Rundumerneuerung der Seilbahntechnik sowie aller Stationsgebäude statt. Aus der 6-er
    Gondel wird eine leistungsfähigere 10-er Gondelbahn, die künftig neben gesteigertem Komfort auch langen Wartezeiten im
    Tal entgegenwirken soll.

6 Gmesblättli
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Der Bürgermeister informiert

Literaturpreis für Sabine Schoder
Die    Tschaggunserin    Sabine         macht, was sie will, und nie planbar   bleiben noch lange im Gedächtnis.
Schoder gewann heuer den DELIA-         oder berechenbar ist. Selten kann      Die Liebesgeschichte ist mitreißend,
Jugendliteraturpreis für ihren          ein Roman alle Jurymitglieder          wunderschön, sie berührt und
Jugendroman „Immer ist ein              gleichermaßen     begeistern    und    überrascht.“
verdammt langes Wort“.                  überzeugen, doch in dem Fall
                                        stimmen einfach alle Komponenten.      Herzliche Gratulation zu dieser
Die Jury begründete die Auszeichnung    Die Geschichte ist bis zur letzten     „zweiten Erfolgsgeschichte“ nach
wie folgt: „Eine ganz besondere         Seite spannend, authentisch und        dem Jugendroman „Liebe ist was für
Geschichte darüber, dass die Liebe      ungewöhnlich und ihre Figuren          Idioten. Wie mich“!

© Gabi Gerster

Neues Mannschaftstransportfahrzeug
Die Ortsfeuerwehr Tschagguns
                                          PATRICK SÄLY PHOTOGRAPHY
konnte zum Jahreswechsel einen
neuen Mannschaftsbus in Empfang
nehmen. Seit einiger Zeit ist dieses
nun vollumfänglich einsatzbereit.

Der bisherige VW-Transporter war
Baujahr 1999 und erforderte von
Jahr zu Jahr mehr Reparaturen.
Die         Verantwortlichen     der
Ortsfeuerwehren Tschagguns und
Latschau       erstellten  zusammen
mit der Gemeinde Tschagguns             der Wehr und in Abstimmung mit         Beleuchtung,     eine     Einrichtung
in den vergangenen Jahren einen         dem Landesfeuerwehrverband wurde       zur Lageführung im Heckbereich,
mittelfristigen Finanzplan, der es      dieses moderne Transportfahrzeug       verschiedene Verkehrsabsicherungen,
uns ermöglichen soll, mittelfristig     angeschafft.    Nach     kleineren     eine     Umfeldbeleuchtung         am
auf die Bedürfnisse unserer Wehren      Anpassungen und der Einschulung        Dach, Signalleuchten usw. Das
einzugehen. Im Rahmen dieser            der Mannschaft ist das Fahrzeug –      Fahrzeug ist zum Transport von
Finanzplanung wurde nun das             ein Neunsitzer der Marke Mercedes      Mannschaft, als Einsatzleitfahrzeug,
Mannschaftstransportfahrzeug     der    Benz - nun voll einsatzfähig. Zur      als Transportfahrzeug für Anhänger
OF Tschagguns ausgewechselt. Nach       Ausstattung gehören u.a. ein           und auch als Klein-Einsatzfahrzeug
einer genauen Analyse der Bedürfnisse   Kommandoplatz mit Tisch und            bei Naturereignissen einsetzbar.

                                                                                                        Gmesblättli 7
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Der Bügermeister informiert

Guat alt wära im Muntafu
Ursprünglich im Jahre 2019 als Pro-                         um sich greifen, sehnen sich immer
jektgruppe zum Thema Demenz in                              mehr Menschen nach Begegnungen,
Tschagguns gestartet, hat sich das                          Gesprächen und Austausch – ganz
Engagement inzwischen nicht nur                             speziell in Zeiten der Corona-Pande-
vielen Themen angenommen, son-                              mie stark spürbar! Mit den Verzell-
dern wird in Kürze auch das gesam-                          bänkle werden unkomplizierte Begeg-
te Montafon umfassen.                                       nungsmöglichkeiten geschaffen um
                                                            älteren, isolierten Menschen die Mög-
Es wird eine Plattform geschaffen,                          lichkeit zu bieten wieder vermehrt
die sämtliche Themen rund um das                            zu „kommunizieren“. In verschiede-
„Altern“ behandelt. Dies geschieht                          nen Gemeinden werden ausgewählte
durch Veranstaltungen, Vorträge,                            Park- bzw. Dorfbänke als Vrzellbänk-
Informationen und Vermittlung von                           le angeschrieben bzw. durch Schilder
Ausbildungsmöglichkeiten uvm. Die                           gekennzeichnet – „Guat alt wärda im
bestehenden Angebote im Montafon                            Muntafu – Zit ne, ahi hökkla, metn-
sollen noch besser „sichtbar“ gemacht,                      and schwäzza“.
und der Austausch untereinander                             Die Idee wäre, dass wenn eine Person
intensiviert werden.                                        auf einem dieser Bänkchen sitzt, sig-
                                                            nalisiert sie damit, dass man offen ist
Vrzellbänkle                                                für ein Gespräch, eine Begegnung
Nachdem Einsamkeit und Isolati-                             und bereit ist, zu plaudern, erzählen
on auch im Montafon immer mehr                              und Neuigkeiten auszutauschen.                 © Sergey Galushko - Fotolia

                                                                                           IGSTEN
                                                                                       ICHT
                                                                                  DIE W
                                                                                              INFOS     DE
                                                                                                    MEIN
                                                                                             INER GE
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                                                                                                                 IN EINER AP
                                                                                                           ALLES         AUF
                                                                                                                    OS
                                                                                                              OSTENL
                                                                                                              T
                                                                                                             K
                                                                                                             A
                                                                                                          ZT
                                                                                                            .
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                M ü ll k

8 Gmesblättli
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
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+GIN AUS DEM MONTAFON!

          „FIDELIS“                                    „GRUAMAT“
    mit Beeren aus dem Montafon                     mit Bergheu vom Gamplaschg
      und absoluten Raritäten                            & Holunderblüten
    wie z.B. Schlehe & Weißdorn                mit Milchkanne (z.B. als Geschenk)
              0,5l      39,-                            0,35l      49,-
                                                         ohne Milchkanne
                                                          0,35l    33,-
                                                          0,50l    39,-

              Erhältlich bei schös & guats (bei Bömag in Gantschier)
                     und Abhof-Verkauf bei Frisiersalon Kolibri.
             Bestellungen sind auch telefonisch oder per Mail möglich.
            Unter dem Motto „Handverlesen, mit Leidenschaft destilliert
               und mit Liebe abgefüllt“ sind auch seltene Edelbrände
            wie z.B. Rötili-Birne, Schlehe oder Kirschpflaume erhältlich.

                                        SÄLY
                                       EDELBRÄNDE

Patrick Säly | Rasafeistraße 7b | 6774 Tschagguns | 0664 5 222 333 | info@patricksaely.com

                                                                                     Gmesblättli 9
Gmesblättli - Gemeinde Tschagguns
Aus den Ausschüssen

Neugestaltung des Aqua-Weges
In Zusammenarbeit mit Montafon
Tourismus und den Gemeinden
wurden im Montafon diverse
Themenwege ausgearbeitet, die das
Ortsprofil der jeweiligen Gemeinde
stärken sowie interessante Plätze
und Geschichten sichtbar machen.
In Zukunft werden diese Wege in
der Kommunikation von Montafon
Tourismus verstärkt ins Schaufenster
gestellt. Einer dieser Wege in Tschag-
guns ist der „Aqua-Weg“ von Latschau
nach Bitschweil. Im Zuge der Neuge-
staltung wurde die Routenführung, die
Inhalte der Informationstafeln und die
Beschilderung vor Ort erneuert. Die
neue Strecke startet nicht mehr wie
bisher im Zentrum von Tschagguns,
sondern direkt in Latschau und führt
über den bisher bekannten Weg nach
Bitschweil. Zurück führt die Strecke
weitestgehend über den gleichen Weg.

Die in die Jahre gekommene Beschil-
derung konnte im Laufe des letzten
Jahres erneuert und durch neue Steher
mit ausklappbaren Informationsta-
feln ersetzt werden. Die letzten Steher
wurden vor kurzem aufgestellt. Somit
erstrahlt der „Aqua-Weg“ ab der Som-
mersaison 2021 in neuem Glanz und         guns. Vielen Dank an die Mitarbeiter    Montafon Tourismus für die Projekt-
erzählt von den vielen Facetten rund      des Bauhofes Tschagguns für das Auf-    leitung und Umsetzung des Projektes
um das Thema Wasser und dessen            stellen und die Montage der neuen       „Aqua-Weg neu“.
Bedeutung für die Gemeinde Tschag-        Beschilderung und an das Team von                          Melanie Fleisch

Projektausschuss „Radabstellanlage Zentrum Tschagguns“
Wenn man den motorisierten                sind Themen, die zur Vorlage an die
Individualverkehr etwas eindämmen         Gemeindevertretung geklärt werden
will, muss man eine Alternative           müssen. Klingt einfach, aber auf
anbieten können.                          Grund der Anforderungen einerseits
Zur Alternative „Fahrrad“ fehlt           und des sehr begrenzten Angebotes
bei uns im Zentrum eine moderne           an verfügbaren öffentlichen Flächen
Radabstellanlage. Damit sich das          andererseits, macht das Projekt immer
ändert, initiierte GV Egon Pfefferkorn    wieder neue spannende Wendungen.
einen offenen Arbeitsausschuss und        Aber wir bleiben dran.
fand in der Gemeindevertretung mit        Konstruktiv und lösungsorientiert wie
Fleisch Melanie, Peter Selia, Salzgeber   bisher, werden wir das Thema weiter
Stefan und Tschofen-Netzter Andrea        verfolgen, eine Lösung finden und
ein interessiertes und motiviertes        dann auch im Gmesblättli berichten.
Team. Größe, Ausstattung, Aussehen,
Lage, Finanzierung und Umsetzung                             Egon Pfefferkorn

10 Gmesblättli
Aus den Ausschüssen

Blumenwiese und Bienenweide 2021
                                        Blumenwiese umgesetzt. Die großen       sich wieder mit Blühflächen an der
                                        und kleinen gepflanzten Blumenoasen     Aktion.
                                        in den einzelnen Gärten, erfreuen
                                        den Betrachter, bringen Farbe in        Es braucht etwas Geduld, doch ab
                                        das langweilige Gartengrün, fördern     Juni gibt es ein pausenloses Blühen
                                        die biologische Vielfalt und sind       bis weit in den Herbst hinein. Und
                                        Rettungsinseln, Nahrungsquelle und      ein Blumenstrauß aus dem eigenen
                                        Kinderzimmer für viele Insekten und     Garten: Das hat schon was, macht
Mit dieser Aktion war Tschagguns        Vögel.                                  auch Freude und erfüllt mit Stolz. Ich
Vorreiter einer Initiative, die heuer   Erfreulich ist der jährlich steigende   bedanke mich beim Bürgerservice und
großflächig von vielen Institutionen    Zuspruch der Bevölkerung. So wurde      Bauhof für die Mithilfe und wünsche
in Vorarlberg und ganz Österreich       heuer Blumensamen für über 130          allen Lesern einen blühenden und
unterstützt und propagiert wird.        einzelne Blumeninseln mit mehr als      bunten Sommer.
Wie erstmals 2018 gestartet, wurde      3.000 m² eingekauft, abgepackt und
auch heuer wieder die Aktion            verteilt. Auch die Gemeinde beteiligt                      Egon Pfefferkorn

                                                                                                         Gmesblättli 11
Seinerzeit

„Kraft und Würkung“ – eine medizinische Betrachtung des
Tschaggunser Mirakelbuches von 1757
Im Jahre 1757 veröffentlichte Jakob
Lenz, Pfarrer der Wallfahrtskirche
Hl. Maria zu Tschagguns, unter
dem Titel „Kraft und Würkung“
eine Schrift mit gesammelten
Gutthaten. Bei den Gutthaten
handelt es sich um „Wunder und
himmlische Wohltaten“, die von
Pfarrer Lenz zusammengetragen
wurden. Um Werbung für den
Wallfahrtsort zu machen, hat er
zwischen 1752 und 1756 insgesamt
247    „Gutthaten“     gesammelt,
die     Gläubigen      widerfahren
sind und diese im sogenannten
„Mirakelbuch“ zusammengefasst.
Das Büchlein wurde dann am 16.
Juni 1757 veröffentlicht und wird
heute im Montafon Archiv im
Heimatmuseum Schruns verwahrt.

Der Großteil der Meldungen kam
dabei aus dem Montafon. 127 Gutt-
                                                     Darstellung der alten Tschaggunser Pfarrkirche mit Widum und Illbrücke (18. Jh.)
haten bezogen sich auf Krankheits-
fälle, 24 auf Unfallereignisse, 19 auf
                                          schnaunen Weib ab St. Bartholomäi             tion einer einseitigen, weitgehend
Schwangerschaften und 53 auf Ange-
                                          Berg für ihre Tochter Maria Catha-            schmerzlosen Sehstörung bei einer
legenheiten das Vieh betreffend. Die
                                          rina angezeigt. Nach Erbringen einer          jungen Person lässt aus medizinischer
Gutthaten umfassen meist eine kurze
                                          dreimaligen Wallfahrt trat eine merk-         Sicht an eine Sehnerventzündung
Beschreibung des Gebrechens oder
                                          liche Besserung der Beschwerden ein,          (Retrobulbärneuritis) denken. Eine
der Misslage, die zu leistende Wall-
                                          hat sich der Nebel verzogen / hat             solche kann isoliert oder als Symp-
fahrt sowie einen Hinweis zum Aus-
                                          angefangen etwas zu sehen / und gar           tom einer Autoimmunerkrankung des
gang. Zwar erlaubt die Mehrheit der
                                          bald darauf hat sie das vollkomme-            zentralen Nervensystems, allem voran
krankheitsbezogenen Beschreibungen
                                          ne Augenlicht wiederum bekommen.              als Schub bei einer multiplen Sklero-
retrospektiv keine detaillierte medizi-
                                          Bei den beschriebenen Symptomen               se, auftreten. Typischerweise tritt eine
nische Beurteilung. Dennoch finden
                                          handelt es sich um einen einseitigen          Sehnerventzündung zwischen dem
sich einzelne aus heutiger medizini-
                                          Verlust der Sehkraft. Es ist zu vermu-        20. und 40. Lebensjahr, bevorzugt bei
scher Sicht illustrative Fallbeschrei-
                                          ten, dass die Sehstörung nicht son-           Frauen, auf.
bungen, die relativ konkrete Rück-
                                          derlich schmerzhaft für die betrof-           In der heutigen Medizin wird bei
schlüsse auf die zugrunde liegende
                                          fene Person gewesen sein dürfte, da           schweren Sehnerventzündungen eine
Diagnose erlauben. In diesem Beitrag
                                          sich dahingehend keine entsprechen-           vorübergehende Behandlung mit
werden zwei konkrete Beispiele darge-
                                          den Angaben in der Gutthat finden.            Kortison zur Akutbehandlung ver-
legt.
                                          Die Mutter verspricht die Wallfahrt           abreicht. Die Symptome klingen oft
                                          zusammen mit ihrer Tochter. Diese             innerhalb weniger Wochen ab. Man
Sehnerventzündung                         Formulierung lässt darauf schlie-             geht aber davon aus, dass die Behand-
In der 83. Gutthat wird eine Seh-         ßen, dass die Tochter zum Zeitpunkt           lung mit Kortison lediglich die Dauer
störung, auf einem Aug einen Nebel        der Beschwerden bzw. der Erfassung            der Beschwerden verkürzt, am lang-
so dick / daß sie bey 9. oder 10o.        der Gutthat noch jung gewesen sein            fristigen Ergebnis, ob jemand die volle
Wochen lang nichts mehr daran gese-       dürfte und wahrscheinlich noch unter          Sehkraft wiedererlangt, aber nichts
hen / ja so gar Tag und Nacht nicht       der Obhut ihrer Eltern stand. Eine            ändert. Somit kann selbst bei Verzicht
mehr voneinander scheiden können          detaillierte Altersangabe der betroffe-       auf eine Kortisonbehandlung die volle
beschrieben. Die Gutthat wird von         nen Person fehlt jedoch wie bei den           Sehkraft wieder zurückkehren. Ob die
Anna Maria Mathi / des Joseph Bit-        meisten Gutthaten. Die Konstella-             betroffene Person an einer multiplen

12 Gmesblättli
Seinerzeit

Sklerose litt, lässt sich der Beschrei-    und die Rückzugstendenz bzw. Ver-         Diskussion
bung nicht entnehmen. In der 77.           meidung von körperlichen Routine-         Im     Tschaggunser      Mirakelbuch
und 141. Gutthat werden – wenn-            aktivitäten. Die Unfähigkeit, in einer    werden zahlreiche krankheitsbezoge-
gleich weniger detailliert – ähnliche      Attacke der Messe zu folgen, könnte       ne Gutthaten beschrieben. Angesichts
Beschwerden, die ebenfalls an eine         auf eine Reizüberflutung im Sinne         der sehr begrenzten medizinischen
Sehnerventzündung denken lassen,           einer Licht- und/oder Lärmemp-            Möglichkeiten zur damaligen Zeit ist
beschrieben.                               findlichkeit, wie sie ebenfalls typi-     es nachvollziehbar, dass die Kirche in
                                           scherweise bei einer Migräne auftritt,    einer vom katholischen Glauben stark
Migräne                                    schließen lassen.                         geprägten Gesellschaft eine entschei-
Eine weitere sehr detailreiche                                                       dende Rolle bei der Suche nach Gene-
Beschreibung einer Erkrankung findet       Das Alter für das erstmalige Auftre-      sung einnahm. Die beiden Gutthaten
sich in der 66. Gutthat. Dort zeigt        ten einer Migräne liegt typischerwei-     wurden als Beispiel ausgewählt, da die
Christian Thoma von Tschaggun /            se vor dem 40. Lebensjahr. Vorbo-         zugrunde liegenden Erkrankungen
ein Mann von 58. Jahren die Gutt-          ten, wie visuelle Wahrnehmungen,          auf den ersten Blick dem medizini-
hat an. Die betroffene Person leidete      Sprachstörungen oder anderweitige         schen Laien mitunter verborgen blei-
bereits lebenslänglich gar beschwer-       neurologische Ausfallserscheinungen       ben, sie aber doch relativ detaillierte
liche Kopfschmerzen / meistens an          (eine sogenannte Aura), werden nicht      Angaben zu den Symptomen beinhal-
Sonn= und Feyertägen / und bey gros-       dezidiert beschrieben, sodass in erster   ten und somit Rückschlüsse auf eine
ser Versammlung des Volks bey den          Linie von einer Migräne ohne Aura         konkrete Diagnose und den zu erwar-
Vormittägigen Gottesdiensten. Die          auszugehen ist. Bei der betroffenen       tenden Verlauf zulassen.
Kopfschmerzen führen dazu, daß er          Person treten die Beschwerden haupt-
oft aus der Kirchen gehen / und hart       sächlich an Sonn- und Feiertagen          Aus heutiger Sicht lassen sich bei
zu Beth niderligen müssen bis den          auf, weshalb eine spezielle Form der      den Gutthaten einige Verzerrungen
andern Tag. Dabei sind die Schmer-         Migräne, die sogenannte Wochen-           feststellen, die bei der Erstellung des
zen so gross / daß er [(F 8) recto] ver-   end-Migräne („weekend migraine“)          Mirakelbuchs von zentraler Rolle
meynt / der Kopf werde ihm zersprin-       vermutet werden kann. Die beschrie-       gewesen sein dürften. Eine wesentli-
gen.                                       benen Kopfschmerzen lassen sich auf-      che Verzerrung ist bei der Interpretati-
                                           grund des Ruhebedürfnisses und den        on der ursächlichen Zusammenhänge
In den letzten vier Jahren kam es zu       Triggerfaktoren gut von anderen pri-      zu suchen. In den genannten Beispie-
einer Zunahme der Kopfschmerzen            mären Kopfschmerzformen, wie dem          len wurde das Abklingen der Sympto-
(vermehrte sich dises Ubel). Darüber       Spannungskopfschmerz oder den             me mit den getätigten Gelöbnissen in
hinaus ist zu erfahren, dass die betrof-   sogenannten trigeminoautonomen            Zusammenhang gebracht. Entweder
fene Person mehrmahlen still ligen         Kopfschmerzen – mit dem Cluster-          trat das gewünschte Ereignis unmit-
bleiben musste. In dieser Gutthat          kopfschmerz als bekanntesten Vertre-      telbar nach Tätigen des Gelöb-
werden bei einem mittlerweile 58-jäh-      ter –, abgrenzen. Sogenannte sympto-
rigen Mann mehrstündige, teils starke      matische (sekundäre) Kopfschmerzen,
Kopfschmerzen beschrieben, deren           die auf schwerwiegende Ursachen, wie
erstmaliges Auftreten bereits lange        z. B. einen Verschluss einer Hirnvene
zurück liegt, mutmaßlich schon auf         zurückzuführen sind, sind aufgrund
die Jugend zurückzudatieren ist. Mit       des lebenslangen Bestehens und des
den Kopfschmerzen einhergehend             attackenartigen Charakters der Kopf-
wird zudem ein vermehrtes Ruhe-            schmerzen unwahrscheinlich.
bedürfnis beschrieben. Sonn- und
Feiertage sowie größere Menschen-          Bei einer Migräne kann es mit zuneh-
ansammlungen werden als hauptver-          mendem Alter oft zu einer Abnah-
antwortliche Trigger angegeben.            me der Attackenfrequenz kommen.
                                           Ob das alleine hier der Grund für die
Rückblickend ist die Beschreibung          spontane Besserung der Kopfschmer-
gut mit einer Migräne vereinbar.           zen war oder ob es zeitgleich mit dem
Viele der heute üblicherweise ange-        getätigten Gelöbnis auch zu einer
wandten Diagnosekriterien werden in        Änderung des Lebensstils mit einer
der Gutthat angeführt. Dazu gehören        unbewussten Reduktion möglicher
die Dauer einer unbehandelten Atta-        Migränetrigger (z. B. Stressreduktion)
cke von mindestens vier Stunden, die       kam, ist aus der Gutthat nicht ableit-
mittlere bis starke Schmerzintensität      bar.                                            Titelseite des Mirakelbuchs von 1757

                                                                                                                Gmesblättli 13
Seinerzeit

nisses auf oder stellte
sich innerhalb kurzer
Zeit danach ein.
Allerdings ist davon
auszugehen, dass ein
spontanes     Abklin-
gen der Beschwerden
ohnehin zu erwarten
gewesen wäre bzw.
nicht ungewöhnlich
war, wie etwa bei der
Sehnerventzündung
in der erstgenannten
Gutthat.

Verzerrte       Rück-
schlüsse auf ursächli-
che Zusammenhänge
wurden wahrschein-
lich auch dadurch
begünstigt, dass nach
Erbringung der Wall-
fahrt die Erwartungs-
haltung bestand, dass
sich die Beschwer-
den bessern würden.
Eine weitere mög-                                                            Doppelseite aus dem Mirakelbuch mit der 66. Gutthat
liche Verzerrung ergibt sich zudem
aufgrund des zeitlichen Abstands          fällt aber auf, dass sich keine Gutthat    mit Krankheit sowie in die Rolle der
zwischen dem Tätigen des Gelöbnis-        findet, die rückblickend Rückschlüsse      Kirche bei gesundheitlichen Belan-
ses und der Meldung der Gutthat.          auf eine klar abgrenzbare und unver-       gen. Bei den ausgewählten Beispie-
Gerade im ersten Teil des Mirakel-        kennbare chronische Erkrankung,            len handelt es sich dennoch – bild-
buchs werden länger zurückliegen-         wie z. B. eine Parkinson-Erkrankung,       lich gesprochen – nur um einen Blick
de Gutthaten beschrieben. Je größer       zulassen, bei der aus medizinischer        durch ein Schlüsselloch in die Ver-
dieser Abstand ist, desto eher sind die   Sicht ein stetig fortschreitender Ver-     gangenheit, der nie ganz frei von Spe-
Berichte anfällig für eine idealisier-    lauf zu erwarten, eine nachhaltige Bes-    kulationen bleiben wird.
te Erinnerung. Details werden dann        serung der Symptome mit den dama-
nicht mehr korrekt wiedergegeben          ligen medizinischen Maßnahmen              Das gesamte Tschaggunser Mirakel-
oder gewisse Vorstellungen führen zu      aber ungewöhnlich gewesen wäre. Es         buch wurde von Dr. Edith Hessenber-
einem selektiven Berichten oder einer     ist denkbar, dass diese Personen die       ger und Dr. Klaus Beitl transkribiert
Überbewertung von bestimmten              Kirche zwar um Hilfe gebeten haben         und ist 2018 in Form einer kommen-
Details. Darüber hinaus erfolgte die      dürften, deren Fälle aufgrund ausblei-     tierten Edition als Band 29 der Mon-
Aufnahme der Berichte wahrschein-         bender Wirkung jedoch nicht Ein-           tafoner Schriftenreihe erschienen.
lich nur unter bestimmten Gesichts-       gang in das Mirakelbuch gefunden           Weiters wurde im Jahrbuch 2020
punkten. Da das Mirakelbuch als eine      haben.                                     der Montafoner Museen, des Hei-
Art Werbeschrift für die Wallfahrts-      Auch wenn die Fallberichte nicht die       matschutzvereins Montafon und des
kirche Hl. Maria zu Tschagguns kon-       Anforderungen einer medizinisch-           Montafon Archivs eine ausführlichere
zipiert war, ist nicht verwunderlich,     wissenschaftlichen Kasuistik aus heu-      Version dieses Beitrags mit weiteren
dass nur Ereignisse mit gewünschtem       tiger Sicht erfüllen, finden sich im       Fallbeispielen abgedruckt.
Ergebnis ausgewählt wurden. Zwar          Tschaggunser Mirakelbuch doch
wurden einzelne Gutthaten beschrie-       teils sehr schöne Beschreibungen von        Dr. Florian Brugger (Klinik für Neuro-
ben, bei denen aufgrund der Schwere       Krankheitsbildern aus dem Blick-                   logie/Kantonsspital St. Gallen)
der Erkrankung und fehlender Aus-         winkel der damaligen Zeit. Zudem
sicht auf Besserung der Tod als Erlö-     gewähren sie einen Einblick in das             Dr. Andreas Brugger (Montafoner
sung das gewünschte Resultat war. Es      Verständnis von und den Umgang                        Museen/Montafon Archiv)

14 Gmesblättli
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  im handwerklichen oder technischen Bereich)
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Gastgeber – Interview

„Die Menschen im Wimmelbuch fehlten …“
Tschaggunser Gastgeberinnen und Gastgeber blicken zurück
auf das vergangene Jahr
Ein besonderes Jahr liegt hinter          Die vergangene Sommersaison              wurden – natürlich mit Abstand – die
uns: Zu Beginn des Sommers waren          wurde trotz aller Erwartungen eine       Gespräche waren sehr herzlich und
Lockdowns und fehlende Anreisen           recht erfolgreiche Saison. Die Gäste     die Gäste dankbar, dass sie kommen
auf der einen Seite, bestes Früh-         haben den Urlaub und die Natur           konnten.
lingswetter und sehr warme Tem-           noch mehr genossen als sonst! Wie
peraturen auf der anderen Seite.          war der Sommer für dich als Gast-        Daniel:
Ein zaghafter Start in den Sommer         geber? Kannst du von besonderen
und dennoch eine sehr erfolgrei-                                                   Die letzte Sommersaison war gut, aber
                                          Momenten mit deinen Gästen im            leider doch etwas kurz. Was wir spezi-
che Sommersaison mit sehr vielen          letzten Sommer erzählen?
zufriedenen Sommergästen, die                                                      ell in unseren Ferienhäusern gemerkt
die wunderbare Natur bei uns                                                       haben, war, dass die Gäste gerne
geschätzt und genossen haben.             Daniela:                                 gekommen sind, wenn auch in kleine-
                                          Die Saison war anders, nicht wirk-       ren Gruppen. Eine Stammgastfamilie
Weniger persönliche Begegnun-             lich planbar und Buchungen kamen         konnte aufgrund der Reisebeschrän-
gen aufgrund der Bestimmungen             sehr kurzfristig. Wir sind ein klei-     kungen nicht anreisen und hat uns als
wie in anderen Jahren, aber dafür         ner Familienbetrieb - dies kam uns       Dank und kleine Aufmunterung ein
umso herzlichere Begegnungen mit          zu Gute, denn wir konnten auf die        Paket mit Wein geschickt und sich
Gästen. Fehlende Gäste und keine          geänderten Gästebedürfnisse und die      für die unkomplizierte Stornierung
besonderen Momente mit Gästen             Tendenz zu Kurzaufenthalten schnell      bedankt. Das hat uns sehr gefreut.
im Winter, dafür aber viel wertvol-       reagieren. Die Gäste fühlten sich bei
le Zeit mit der eigenen Familie und       uns gut aufgehoben und haben ihren       Thomas G.:
Wintertage wie aus dem Bilder-            Aufenthalt dann oft noch verlängert.
buch.                                                                              Für uns war es die erste Sommersaison
                                          Der Urlaub wurde von den Gästen          nach der Übernahme. Unsere Gäste
                                          bewusster und intensiver erlebt. Ein-    haben den Sommer als sehr ange-
Die Tourismusbranche ist der wich-
                                          heimische und Gäste machten uns          nehm empfunden und auch die Ruhe
tigste Wirtschaftszweig im Montafon
                                          Mut und unterstützten uns sehr, z.B.     in der Natur und in den Wanderge-
und auch in der Tourismusgemeinde
                                          sind Einheimische extra öfters bei uns   bieten genossen. Besonders geschätzt
Tschagguns. Alleine die Wertschöp-
                                          eingekehrt und Wanderer haben den        wurde von den Gästen unser weitläu-
fung von € 174,- pro Wintergast und
                                          Tag gemütlich auf unserer Sonnenter-     figer Garten. Glücklicherweise war
€ 136,- pro Sommergast, die ein Gast
                                          rasse ausklingen lassen und die Aus-     der Sommer sehr schön und die Gäste
während eines einzigen Urlaubstages
                                          zeit vom Alltag genossen. Die Wert-      genossen es sehr, unter den Obstbäu-
bei uns im Tal lässt, spricht für sich.
                                          schätzung für unsere Branche ist im      men zu flanieren. Verglichen zu den
Das letzte Jahr wurde die Tourismus-
                                          letzten Jahr gestiegen.                  Jahren davor, waren die Gäste eher
branche sehr gebeutelt. Aus diesem
Grund haben wir bei unseren Gastge-                                                etwas zurückhaltend und die Gesprä-
                                          Romy & Florian:                          che wurden oft im Stehen bzw. aus
bern nachgefragt, wie sie dieses beson-
dere Jahr erlebt haben. Daniela Däubl-    Die Gäste sind viel ruhiger in den Tag   der Distanz geführt. Die Resonanz
Gabrielli (Hotel Montabella), Romy        gestartet, blieben länger in der Woh-    der Gäste war jedenfalls durchwegs
& Florian Pichler (Gauahof), Daniel       nung und haben die Ruhe genos-           positiv und sie haben ihren Urlaub im
Dönz (Chalets Montafon, Berghof           sen. Haben das „Alleinsein – unter       Montafon in vollen Zügen genossen.
Piz, Altes Schualhüsli), Thomas Grab-     sich sein“ (speziell auch bei uns am
her (AlpenApart Montafon - Haus           Maisäß) und die Natur bewusster          Familie Vonier:
Engstler) und Familie Vonier (Haus        erlebt und gelebt. Unser Angebot vor     Der Sommer 2020 war ein guter
Gafrina) haben uns von ihren Erfah-       Ort von regionalen Produkten und         Sommer. Man merkte richtig, wie
rungen und Erlebnissen erzählt.           auch das Angebot zur freien Ent-         froh die Gäste waren, endlich einen
                                          nahme von Kräutern und Gemüse            Urlaub verbringen zu können. Unsere
Die Interviews wurden inhaltsgemäß        aus den Hochbeeten wurde geschätzt       Hauptgäste waren Deutsche und
zusammengefasst und aus Lesbarkeits-      und auch bewusster konsumiert. Uns       Schweizer, und was uns sehr gefreut
gründen etwas verkürzt wiedergege-        ist auch aufgefallen, dass die Gesprä-   hat, auch wieder mehr Österreicher.
ben.                                      che und der Kontakt zu uns gesucht       Die Gäste haben die kurze Anreise

16 Gmesblättli
Gastgeber – Interview

zu uns sehr geschätzt. Ein besonde-       ren Kindern sicherlich noch lange         eingebremst. Größtenteils wurde die
res Erlebnis war die Ankunft eines        in Erinnerung bleiben. Die Atmo-          neu gewonnene Freizeit mit und für
älteren Stammgastes, der davor leider     sphäre im Freien bei Lagerfeuer und       die Kinder eingesetzt und es blieb
mit gesundheitlichen Problemen zu         mit Fackeln hatte ein ganz besonde-       auch endlich Zeit, für Gedankenspie-
kämpfen hatte. Wir haben ihn sehr         res Flair. Das Familienleben haben        le über persönliche und geschäftli-
herzlich willkommen geheißen und          wir in einer Zeit, wo normalerwei-        che Weiterentwicklungen. Zusätzlich
dabei sind ihm die Tränen gekom-          se Hauptsaison wäre, sehr intensiv        haben wir die Zeit aber auch genutzt,
men, da er so froh war, dass er noch-     erlebt. Haben die Natur und unsere        um unsere Prozesse zu verbessern und
mals nach Tschagguns kommen               Umgebung mit allen Sinnen bewuss-         noch mehr Fokus auf die Digitalisie-
konnte. Das hat uns als Gastgeber         ter wahrgenommen und sind sehr            rung gesetzt.
auch sehr berührt.                        dankbar, dass wir hier wohnen und
                                          leben dürfen.                             Familie Vonier:
So eine Wintersaison wie in diesem                                                  Die Wintersaison 2020/2021 war die
Winter hatten wir bisher noch nie:        Daniel:                                   stillste Winterzeit, die das Haus Gaf-
Dürfen wir neugierig sein und             Es war eine bedrückende Saison            rina je erlebt hat. Wir sind Vermie-
fragen wie du dich fühlst, was du in      irgendwo zwischen Schockstarre im         ter mit Herz für unsere Gäste und
deiner „freien Zeit“ getan hast oder      September (Reisewarnungen für Vor-        die haben uns heuer einfach gefehlt.
wie bei dir in diesem Winter das          arlberg) und immer wieder Hoffnung        Nicht nur finanziell, sondern auch die
Weihnachtsfest ohne Gäste gefeiert        auf Aufbruchstimmung während des          Gespräche mit den Gästen oder ein-
wurde?                                    Winters. Als uns im Laufe des Dezem-      fach vom Gast zu hören wie schön
                                          bers bewusst wurde, dass vermutlich       das Montafon ist. Natürlich ist alles
Daniela:                                  die komplette Wintersaison ausfallen      mit viel Arbeit verbunden, aber das
Der erste Schock war sehr groß - wir      wird, haben wir uns entschieden die       machen wir sehr gerne. Was uns
hofften immer noch auf eine Öffnung       Sanitäranlagen im Berghof Piz kom-        besonders gefreut hat, dass wir so viele
der Gastronomie- und Hotellerie-          plett zu sanieren. Für uns war es daher   positive Rückmeldungen auf unsere
Betriebe während des Winters. Es war      ein Winter mit viel Arbeit, wenn auch     Weihnachtspost bekommen haben.
ein schwieriger Winter aus touristi-      einer anderen Arbeit als sonst. Eben-     Das haben die Gäste sehr geschätzt
scher Sicht, aber wir sind unendlich      falls haben auch die Umbuchungen,         und viele haben sich zurückgemeldet
dankbar, dass wir diesen zusammen         Absagen und vor allem die persönli-       und uns gesagt, dass sie sich schon
als Familie verbringen konnten und        che Kontaktpflege sehr viel Zeit in       auf den nächsten Urlaub freuen. Wir
alle gesund geblieben sind. Ich habe      Anspruch genommen. Sehr auffallend        haben dieses Jahr noch mehr schät-
mir seit langem wieder eine Saison-       und etwas unheimlich war Latschau         zen gelernt, wo und wie wir leben.
karte gekauft, konnte herrliche Skita-    an den Abenden – die Weihnachts-          Wir haben ein schönes Zuhause mit
ge genießen und unserem Sohn sogar        beleuchtung an den Häusern wurde          Garten, konnten immer raus und
selber das Skifahren beibringen. Das      früher ausgeschaltet als sonst und        hatten so eine gewisse Freiheit, trotz
wäre in einem normalen Winter nie         Gäste waren auch keine unterwegs          der Corona-Regeln. Da machte es
möglich gewesen und das schätze ich       – es war wie ein Wimmelbuch, nur          nicht so viel aus zuhause zu bleiben.
sehr. Zu Weihnachten wurden Kekse         ohne Menschen. Trotz allem haben
gebacken und der Weihnachtsbaum           wir auch das Positive für uns heraus-     Im vergangenen Jahr hat sich so
geschmückt, doch war es nicht Weih-       genommen: Die Renovierungsarbei-          vieles ereignet. Hat sich der Kontakt
nachten wie sonst. Normalerweise          ten im Berghof Piz hätten wir nie in      zu den Gästen verändert? Wurde die
feiern wir alle zusammen – die Gäste,     diesem Ausmaß vornehmen können            Zeit für Sanierungsarbeiten oder
das Personal und die Familie. Das hat     und die Familienzeit haben wir auch       Verbesserungen genutzt?
uns dieses Jahr schon sehr gefehlt.       sehr genossen.
                                                                                    Daniela:
Romy & Florian:                           Thomas G.:                                Ja, wir haben absichtlich zur „alten
Das Weihnachtsfest wurde dieses Jahr      Da wir erst Anfang 2020 die Vermie-       Methode“, zum Telefon gegriffen und
ohne Verwandtschaftsbesuche und           tung von Berthild und Kurt übernom-       unsere Stammgäste angerufen und
ohne Gäste gefeiert, es war sehr ruhig,   men haben und ich den Weg in die          nachgefragt, wie es ihnen geht. Haben
anders, aber auch sehr schön. Wir         Selbständigkeit gewagt habe, voller       den Hörer dann allen aus unserer
haben viele Spaziergänge gemacht,         Tatendrang war, tolle Ideen geschmie-     Familie überreicht, dass jeder mit dem
sind rodeln gegangen und haben uns        det habe und sehr viel Freude hatte im    Gast kurz reden konnte. Die Gesprä-
sehr oft in der Natur aufgehalten.        neuen Betätigungsfeld durchzustar-        che mit den Gästen waren sehr emoti-
Auch der Nikolausbesuch wird unse-        ten, wurde ich durch Covid-19 recht       onal und haben alle sehr berührt.

                                                                                                              Gmesblättli 17
Gastgeber – Interview

Gäste haben angerufen und die Weih-      Thomas G.:                                 fekte Bedingungen auf den Pisten
nachtsbuchung auf Ostern verlegt,        Ja, wir pflegten einen intensiven          sorgten und uns das Skivergnü-
sie hätten sogar Quarantäne in Kauf      Schriftverkehr mit Stammgästen und         gen ermöglicht haben und unse-
genommen, nur um die Zeit bei uns        neuen Gästen. So wurden von uns            ren Gastronomiebetrieben, die uns
verbringen zu können. Den Winter         fortlaufend Updatemails versendet          auch während den Lockdowns mit
haben wir auch für Erneuerungen im       und Fragen der Gäste beantwortet.          feinen Take-Away-Speisen verwöhnt
Hotel genutzt, für die Neugestaltung     Und da wir sehr zuversichtlich sind,       haben.
der Website und haben an Weiterbil-      dass die Nachfrage nach dem Lock-
dungen teilgenommen.                     down gut sein wird, haben wir sofort         Tourismusausschuss Tschagguns
                                         mit Renovierungsarbeiten begonnen                           Melanie Fleisch
Romy & Florian:                          und z.B. im Haus Engstler alle Bade-
Durch Corona haben wir eine zusätz-      zimmer erneuert und modernisiert,
liche Kommunikation mit den Gästen       die Weiterentwicklung unserer neuen
über WhatsApp gestartet – es hat sich
mit vielen Gästen ein spontaner, lus-
                                         Website vorangetrieben und aktuell
                                         überlegen wir gemeinsam mit unse-           Infobox
tiger und lockerer Kontakt ergeben       rer ältesten Tochter, wie wir die Social
und wurde von beiden Seiten als          Media Kanäle bespielen können und           Quick-Facts zum
sehr herzlich empfunden und wird         sollen. Es wird nicht langweilig.           Montafoner Tourismus-
sicherlich fortgesetzt. Wir haben ein
wunderschönes „Überlebens-Lock-          Familie Vonier:                             Leitbild
down-Paket“ per Post von langjähri-      Natürlich konnten wir keine Hände
gen Stammgästen, die jedes Jahr bei      schütteln oder Stammgäste umarmen
uns ihren Maisäß-Urlaub verbrin-         - das hat sehr gefehlt. Die Abstands-
gen, bekommen. Wir erhielten unter-      regel, daran musste man sich erst
                                                                                     Markenkernwert:
schiedlichste Pakete mit z.B. einem      gewöhnen. Es hat aber im Großen
Familienspiel, selbstgemachter Mar-      und Ganzen alles sehr gut geklappt im       ° Geschichtsträchtig
melade, Bastelsachen für unsere Toch-    Sommer. Im Winter haben uns viele
ter, usw.                                Gäste angerufen und gefragt, wie es
                                         uns geht. Wir haben ihnen auch gerne        ° Pionierhaft
Neu investiert haben wir in unseren
                                         Bilder vom Skifahren gesendet. Sie
Online-Auftritt und auch an einen
Auftritt in den sozialen Medien haben
                                         haben es uns von Herzen gegönnt,            ° Bäuerlich
                                         dass wir auch einmal ruhige Skitage
wir uns durch Corona gewagt. Wir
                                         genießen konnten.
haben auch die Zeit genützt und eine
Aufstellung gemacht, wo wir uns in
                                         Mein Mann Thomas hat nach dem               ° Tüchtig
                                         abrupten Sommerende durch die Rei-
5 oder 10 Jahren sehen. Was wir alles
                                         sebeschränkungen gleich wieder los-
erreichen möchten oder auch in den
                                         gelegt und Sanierungsarbeiten durch-        ° Eigenwillig
nächsten Jahren investieren wollen.
                                         geführt. Das gehört bei uns jedes Jahr
Daniel:                                  im Frühjahr und Herbst dazu. Zum
                                         Glück kann Thomas vieles selber
Insgesamt gab es weniger persönli-       machen, ich helfe ihm dabei - ohne          Positionierung:
chen und engen Kontakt mit den           Teamwork geht es bei uns nicht.
Gästen. Das Händeschütteln sowie
                                                                                     Die persönlich erfahr-
das eine oder andere Busserl bei lang-   Vielen Dank, dass ihr uns an euren
jährigen Stammgästen war leider          Erfahrungen teilhaben habt lassen.          barste Berg- und
nicht möglich. Was mir ganz tief in      Ein herzlicher Dank auch an Denise          Lebenswelt der Alpen.
Erinnerung bleiben wird, ist, dass,      Draxl für die Vorbereitungen und
egal aus welchem Land unsere Gäste       das Führen der Interviews.
auch kommen, wir alle mit sehr ähnli-
chen Problemen während dieser Pan-       Und abschließend dürfen wir allen           Zentraler Wert:
demie zu kämpfen haben. Das hat          Gastgeberinnen und Gastgebern in
zu einer Art Zusammenhalt geführt,       Tschagguns für ihren Einsatz und
welcher sogar das neckische deutsch-     ihr Tun das ganze Jahr über danken,
                                                                                     persönlich
österreichische   Konkurrenzdenken       allen Bergbahnen im Montafon, die
verschwinden ließ.                       die gesamte Wintersaison für per-

18 Gmesblättli
Gastgeber – Interview

Die Gastgeber Thomas & Simone Grabher-         Gastgeber Daniel Dönz         Gastgeberin Daniela Däubl-Gabrielli
Engstler

Die Gastgeberfamilie Romy & Florian Pichler mit Kindern                             Die Gastgeberfamilie Vonier

                                                                                                 Gmesblättli 19
TAIZÉ
    „Vo dr Elisa & Miriam“
Seit 2 Jahren gestalten Marina Bahl, Simone Grabher-Engstler und Beatrice Wendt das monatliche TAIZÉgebet jeweils am 1.
Montag im Monat in der Pfarrkirche Tschagguns. Doch was genau ist das TAIZÉgebet?

Marina:
Frère Roger Schutz zog mit 25 Jahren in das burgundische Bauerndorf TAIZÈ und gründete eine klösterliche Gemeinschaft
mit dem Ziel, die Spaltung der Christenheit durch ein einfaches und gastfreundliches Leben zu überwinden. 1974 kam es
zum „Konzil der Jugend“ aus dem internationale Jugendtreffen in aller Welt hervorgingen. Im Alter von 90 Jahren wurde
Frère Roger beim Gebet in Taizè umgebracht und es heißt: „Er wurde nicht für eine Sache getötet, die er verteidigte. Er wurde
für das getötet, was er war.“ Für unser Taizégebet ist mir wichtig, dass wir es schlicht und einfach halten, damit die wenigen
Texte und vor allem die Musik, die Besucher berühren können.

Simone:
Von Anfang an, hieß Beten für die Brüder in Taizé auch Singen. Weil solche Gebete Erfrischung und Erneuerung für die
Gemeinschaft bedeutet, wird großen Wert auf die Musik gelegt. Sie soll die Kraft des Evangeliums erahnen lassen, die Ein-
fachheit, Versöhnung und Vertrauen spürbar machen. Seit dem letzten Jahr ist es uns gelungen, verschiedene Musiker zu
gewinnen, die unsere Gebete nähren.
An unseren Taizègebeten mag ich die liebevolle, verbindende Atmosphäre und die wundervollen Lieder, die das Herz sehr
berühren.

Beatrice:
Die Themen unserer Taizégebete ergeben sich durch die Tagesevangelien. Dazu suchen wir stimmige, einfühlsame Texte, die
das Thema unterstreichen. Um eine einfühlsame Stimmung zu schaffen, lassen wir den Kirchenraum im Kerzenlicht erstrah-
len. Stille, Meditation, gemeinsames Singen und Beten machen das Taizégebet zu etwas Besonderem. Mein Wunsch ist es,
dass wir mit unserem Gebet die Herzen aller erreichen, und dass noch viele begeisterte Menschen den Weg zu uns finden.

Eindrücke unserer Besucher:
Es ist immer anders, aber jedes Mal „verzaubert“ es mich.

Mir gefällt besonders die Mischung aus den schönen, meditativen Taizéliedern, die herzberührenden Texte, die stillen Momen-
te und der Zauber der vielen Kerzenlichter.

Es bietet mir den Raum innehalten, die Liebe Gottes zu spüren, auftanken und gestärkt nach Hause zu gehen. Kompliment
an das Taizéteam. Ich freue mich bereits auf das nächste Mal!

Diese Stunde ist nur für mich, und meine Gedanken haben Platz.

Für mich ist es ein Herunterkommen, Zeit für mich, in der ich wieder Kraft sammle.

Eine halbe Stunde Auszeit, Besinnung, zur Ruhe kommen, Gemeinschaft spüren.

Lauschen, staunen, berührt werden. Dem Alltag entfliehen, Gedanken sortieren. Zur Ruhe kommen, ankommen. SEIN.

Ich schätze das Taizégebet, weil es für mich eine wunderbare Möglichkeit ist, zur Ruhe zu kommen. Als Mama ist das nicht
immer leicht, aber ich nehme mir die Zeit, lasse mich darauf ein und schöpfe viel Kraft daraus.

Der ökumenische Gedanke und die Meditation sind mir wichtig. Für mich war damals das 2. Vatikanische Konzil ausschlag-
gebend, als Papst Johannes der XXXIII. Frère Roger die Kommunion gegeben hat. Das hat mich damals sehr berührt und
heute bin ich froh, dass es die Möglichkeit, dieses besonderen Gebetes auch in Tschagguns gibt.
Tourismus

            PRESSEINFORMATION MONTAFON TOURISMUS

            Workshops für Lehrlinge aus dem Montafon
            Erfolgreiche Workshop-Reihe für Tourismus-Lehrlinge wird fortgesetzt

            Auf Anregung des Montafoner Tourismusbeirats wurde zu Anfang des Jahres eine Online-
            Workshop-Reihe für Lehrlinge aus dem Tourismus ins Leben gerufen um den Nachwuchs-
            Touristikern im Tal, trotz geschlossener Betriebe, einen Einblick in die vielfältige Welt des
            Tourismus zu bieten. Aufgrund der aktuellen Situation und dem kompletten Ausfall der
            Wintersaison wurde eine Strategie entwickelt, durch die die Lehrlinge nicht auf ihre wertvolle
            Ausbildung verzichten müssen. Einerseits mit Webinaren und Online-Workshops die seit Jänner
            wöchentlich unter anderem durch Montafon Tourismus veranstaltet werden, andererseits mit
            Schulungen und Praxisworkshops die mit strengem Sicherheitskonzept in den Betrieben
            durchgeführt werden können.

            Gemeinsame Durchführung
            Bei den bisherigen Terminen konnten bereits unzählige Teilnehmer aus 13 Betrieben für
            unterschiedliche Themen begeistert werden. Insgesamt neun Touristiker und Hoteliers aus dem
            ganzen Tal beteiligen sich aktiv an der Gestaltung und Umsetzung der Workshops und garantieren
            somit eine professionelle Ausbildung der Lehrlinge - auch in schwierigen Zeiten wie diesen. Hotel
            Zimba, Sporthotel Grandau, Hotel Fernblick Montafon, Aktiv & Spa Hotel Alpenrose, Alpenhotel
            Montafon, Sporthotel Silvretta Montafon, Hotel Vitalquelle Montafon, Relax- & Vitalhotel Adler
            sowie das Löwen Hotel Montafon sorgen somit dafür, dass wichtige Themen, Schwerpunkte und
            Praxisbeispiele an die Nachwuchsfachkräfte im Tal vermittelt werden können. „Wir haben diese
            Krise als Chance genutzt und haben gemeinsam dafür gesorgt, dass die Ausbildung unserer
            Fachkräfte von Morgen nicht auch noch auf der Strecke bleibt. Das wäre auf diese Weise
            vermutlich im laufenden Betrieb nicht so einfach möglich gewesen. Ich freue mich sehr über diese
            Entwicklung, die sich insgesamt sehr positiv auf die Qualität der Lehren im Tourismus auswirken
            wird“, sagt Yvonne Grabher-Agueci vom Sporthotel Grandau.

            Doch nicht nur Touristiker vermitteln die Inhalte für die genannten Workshops. Es werden
            zusätzlich wichtige Themen wie zum Beispiel die Persönlichkeitsbildung in einem dreiteiligen
            Workshop durch die ÖHV aufgearbeitet. Ebenfalls hat Heike Montiperle unter anderem das Thema
            „Mein sicherer Auftritt“ mit den begeisterten Nachwuchsfachkräften bearbeitet. Ein weiterer
            wichtiger Teil des bevorstehenden Programms wird ein „Glücksworkshop“ mit Kohl & Partner sein.
            „Aufgrund von Corona ist mein Betrieb schon längere Zeit geschlossen. Als ich von den Workshops
            erfahren habe, war ich sehr erleichtert und erfreut darüber. Ich habe bereits einige davon besucht
            und bin sehr froh, dass ich mich trotz Pandemie weiterbilden und gleichzeitig meine Lehrzeit nutzen
            kann“, mein Benedikt Bolter, GASCHT-Lehrling im Löwenhotel Schruns.

            Ein Blick in die Zukunft
            „Ab der kommenden Sommersaison werden Fachkräfte gefragter sein denn je. Die Ausbildung
            unserer Fachkräfte ist gerade in Zeiten wie diesen wichtiger als jemals zuvor und darf auf keinen
            Fall stehen bleiben. Wir setzen alles daran, unseren Tourismus-Lehrlingen die so wichtige
            Ausbildung zu garantieren und sie bestmöglich auf das bevorstehende Berufsleben im Tourismus
            vorzubereiten“, meint Heike Ladurner-Strolz, Aufsichtsratsvorsitzende von Montafon Tourismus
            und Hotelière.

            Bildmaterial: siehe Anhang
            Pressekontakt:        Montafon     Tourismus       GmbH,             Franziska        Nitschmann,
            franziska.nitschmann@montafon.at, T. +43 50 6686 144

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