Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft

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Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
Nr. 27
7. Juli 2017
Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
Abholmarkt
                                                                                                                 oder franko
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                                                                    9402 Mörschwil

                                                                                                                                     25756
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                                                                         Bio-Gemüsebaubetrieb sucht
                                                                         im Umkreis von 10 bis 20 km um
                                                                         Frauenfeld Anbauflächen. Pacht, Kauf
                                                                         oder Vertragsanbau sind möglich.
                                                                         Unser Ziel: Nachhaltige Bewirtschaf-
                                                                         tung und langjährige Zusammenarbeit.
                                                                         Thurtaler Gemüse AG,
                                                                         Neue Horgenbachstrasse 2/4,
                                                                         8548 Ellikon an der Thur
                                                                         E-Mail: michael.balimann@thurtalergemuese.ch
                                                                25926
                                                                         Telefon: 052 725 00 02                    29682

                                                                                                                                      29678

                                                      RICOTER Erdaufbereitung AG
                                                      3270 Aarberg       8502 Frauenfeld
                                                      Tel. 032 391 63 00 Tel. 052 722 40 88
                                                      Fax 032 391 62 34 Fax 052 722 40 42
    EINE WOHLTAT                                      www.ricoter.ch

    FÜRS LAND                                    RICOKALK
                                                 Bei Abholung                       CHF 15.– / t *
    RICOKALK wirkt sich positiv auf Ihren Boden Frankolieferung Schweiz             CHF 31.– / t *
    aus: z.B. auf die Struktur, Fruchtbarkeit,
                                                 * + 2,5 % MWST, Mindestbestellmenge 24 t
                                                                                                             al r
                                                                                                                  ng
                                                                                                           lk l fü

    biologische Aktivität, Wasserführung, Durch- Pro Tonne: ca. 540 kg Kalk, 12 kg Phosphat, 6 kg
                                                                                                               ku
                                                                                                         pe el
                                                                                                       op tu

    lüftung sowie auf den pH-Wert.               Magnesium,110 kg org. Substanz, 300 kg Wasser
                                                                                                     St Ak

    130_6775_INS_Stoppelkalkung_2014_St.Gallen_Bauer_140x46_de_4c_uncoated_RZ.indd 1                                         03.06.14 14:42

                                                                                                                                   30066

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Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
INHALT UND EDITORIAL

Inhalt Nr. 27 vom 7. Juli 2017                              Die alljährliche Hetzerei ...
Impressum6                                                                      ... vor den Sommerferien dürfte al-
Kanton Thurgau                                                                   len längst bekannt sein. Man plant
Einschätzung Trockenheitsrisiko                        6                        seine wohlverdienten Ferien, und
                                                                                 je näher der Tag kommt, umso
Pflanzenbau
                                                                                 mehr muss noch erledigt werden.
Thurgauer Bodenproben-Aktion, Region C                 7
                                                                                 Es ist jeweils wie verhext, oder? Be-
Aktueller Pflanzenschutz                                                         stimmt kennen auch Sie diese ver-
Zuckerrüben, Stoppelbearbeitung, Bodenschutz           9   zwickte Situation! Da helfen auch weise Ratschläge
Pflanzenbau                                                 wie «Arbeite ruhig und zufrieden, was nicht fertig
Ein gefährlicher Schädling macht sich breit         11     ist bleibt liegen ... Halte stets die Pausen heilig, denn
Politik                                                     nur Verrückte habens eilig!», die ungerufen per
Markus Ritter informierte über aktuelle Agrarpolitik 13    E-Mail reinkommen, nicht wirklich weiter.
                                                            Nun, ich hoffe Sie können sich Zeit nehmen, ein paar
VTL
                                                            Tage auszuspannen, sich der Familie zu widmen und
Sponsorenanlass des VTL 15
                                                            den Sommer nicht nur beim Arbeiten zu erleben.
Jubiläums-«Buure-Brunch»16
                                                            Nach den offiziellen Schulferien kommen die Kinder
Rebbau aktuell                                              eine Klasse weiter, starten eine Ausbildung oder
Voller Einsatz zur Halbzeit                         18     können erwartungsvoll in ihr Berufsleben treten. So
Biolandbau                                                  hat gestern auch die Schlussfeier am BBZ Arenen-
Richtpreise für Bio-Getreide bleiben stabil         19     berg stattgefunden. Wir berichten darüber ausführ-
Familienleben                                               lich in der nächsten Nummer des TB.
Broccoli-Terrine20                                         In dieser Ausgabe finden Sie auch einen Artikel zum
Frischkäse-Terrine mit Kirschen              22            1.-August-Brunch. 25 Jahre gibt es diesen bereits,
Kinderecke und Auflösung und Gewinner Rätsel 24            und er hat bei uns im Thurgau nichts an seiner Be-
Rätseln und gewinnen                         25            liebtheit eingebüsst. Im Gegenteil! Für viele Besu-
                                                            cher auch aus anderen Kantonen ist es jeweils ein
Organisationen berichten
                                                            regelrechtes Highlight, auf einem Thurgauer Hof zu
Landwirte punkten mit Biodiversität           26
                                                            brunchen. Schauen Sie sich unsere Anbieter an. Viel-
Sommerlicher Marktplausch                     28
                                                            leicht haben Sie ja Zeit – und genügend Appetit – bei
Vergangenen Winter starben viele Bienenvölker 29
                                                            einem Berufskollegen vorbeizuschauen? Eine An-
Holstein-Züchterhöck30
                                                            meldung ist übrigens von Vorteil, denn unsere
Appenzeller Kantonalschwingfest in Teufen     31
                                                            Brunchs sind immer sehr schnell und gut gebucht.
Solar-Tankstelle in Matzingen                 32
Bischofszell Nahrungsmittel erhält Zertifikat 35
                                                            Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!
Aus- und Weiterbildung
Bestandene Berufsprüfung Bäuerin                    36     Daniel Thür
Veranstaltungen und Kurse37                                Leiter Kommunikation VTL
Marktplatz                                          40

                                                            
Titelbild:
Beginn der Getreideernte 2017, aufgenommen in
Frauenfeld. Die New Holland Erntemaschine ist von der
Mähdrescher­gemeinschaft Frauenfeld, gefahren von
Markus Scheuch. (zVg)

                                                                                                                    3
Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
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                                                              verschiedene
                                                              verschiedene TS-Gehalte                      Heu, Emd,
                                                                                                           Luzerne,
                                                              Mais
                                                              MaisPflanze, CCM, Kolbenschrot
                                                              ganze
    Kompetenz und Sicherheit                                  ganze Pflanze,sowie
                                                              konventionell
                                                              Silagen        CCM, Bio
                                                                                  Kolbenschrot

                                                                                                           Häckselstroh
                                                              konventionell sowie Bio
    Schritt für Schritt lernen Sie für zu Hause,              Zuckerrübenschnitzel
                                                              Treber
                                                              Zuckerrübenschnitzel
                                                              konventionell
                                                              verschiedene   sowie Bio
                                                                           TS-Gehalte
    oder werden sie Profi, die Trag- und Schöpf-              konventionell sowie Bio
    technik, gutes Auftreten, Serviceregeln, der              Mais
                                                              Erhältlich als:                              GB + KB

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                                                              Erhältlich
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                                                              lose,      als:CCM,
                                                                    Pflanze,
                                                                    Siloballen    Kolbenschrot
                                                                               oder  Siloschlauch
    gedeckte Tisch mit Serviettenfalten, Wein-                konventionell sowie
                                                              lose, Siloballen    BioSiloschlauch
                                                                               oder                        Reichmuth
    service, korrektes Tippen uvm.                            Zuckerrübenschnitzel                         Landesprodukte
                                                              Trockenprodukte
                                                              Trockenprodukte
                                                              konventionell sowie Bio
                                                                                                           8566 Neuwilen
    5 Kursabende, ab Dienstag, 29. August,                    Trockenprodukte
                                                              Erhältlich als:

    18.30 bis 21.45 Uhr im Kompetenzzentrum                   Treber
                                                              lose, Siloballen oder Siloschlauch           Tel. 079 636 68 20
                                                              Treber
    GBW Weinfelden                                            Malzkeime
                                                              Trockenprodukte
                                                              Malzkeime
    Kursleiterin:                                             Mais
                                                              Treber
    Frau Martina Christen-Uhlmann                             MaisPflanze, CCM, Kolbenschrot
                                                              ganze
                                                              Malzkeime
                                                              ganze Pflanze, CCM, Kolbenschrot
                                                              konventionell sowie Bio
    Frau Pierangela Profeta                                   Mais
                                                              konventionell sowie Bio
    Info, Anmeldung:                                          Oberkirch Maiswürfel
                                                              ganze Pflanze, CCM, Kolbenschrotplus
                                                              Oberkirch Maiswürfel
                                                              konventionell sowie Bio         plus
    Susanne Scheiwiller, 071 274 95 03                        Zuckerrübenschnitzel
                                                              Oberkirch Maiswürfel plus
    oder bei Fragen B. Bieri, 071 688 21 10                   Zuckerrübenschnitzel
                                                              konventionell sowie Bio
                                                   29994      Zuckerrübenschnitzel
                                                              konventionell sowie Bio
                                                              Erhältlich als:sowie Bio
                                                              konventionell
                                                              Erhältlich als:
                                                              lose, Big-Bag
                                                                         als: oder gesackt
    Wir offerieren:                                           Erhältlich
                                                              lose,Big-Bag
                                                                    Big-Bagoder
                                                                              oder gesackt
    Heu, Emd, Stroh und
                                                              lose,              gesackt
                                                              Raufutter aus Ihrer
                                                              Raufutter
                                                              Raufutteraus
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                                                                                 • Stark verzweigte Knipbäume
                                                                                   mit flachem Ansatz, auch
                                                                                   Zwischenveredlung
                                                                                 • Conference auf Quitte Eline®
                                                                                   (weniger Berostung )
                                                                • Kaiser Alexander auf BA 29 oder Zwischen-
                                                                  veredlung
    Quaderballenpressen 70 x120 cm                              • Kirschen Knipbäume auf Gisela 5 und
    – ab Stock mit Dosiergerät                                    Gisela 6 in Top Qualität
                                                                • Zwetschgen auf Wavit oder Wangenheims
    – ab Feld Heu und Stroh bis 33 Messer                       • Gerne berücksichtigen wir Spezialwünsche
    Rundballenpressen                                             für verschiedene Anbausysteme
    – ab Feld Heu und Stroh bis 23 Messer                       • Wir verwenden nur virusfreies und geprüftes
                                                                  Material
    – Siloballen mit Mantelfolie
                                                                • Nutzen Sie die Gelegenheit im preiswerten
    Kleinballenpressen                                            Anbauvertrag
    – ab Stock mit Dosiergerät                                  • Auf Herbst 2017 sind die meisten Sorten noch
    – ab Feld                                                     als Knipbäume verfügbar
                                                                Unser Sortiment finden Sie auf unserer
                                                                Webseite www.thurfrut.ch
                                                                Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne, oder
                                                                besuchen Sie uns in der Baumschule.
                                                                Thurfrut AG     Telefon 071 460 26 66
                                                                Schellenwies    Telefax 071 460 26 67
                                                      30172

                                                                                                                                 30064

                                                                8592 Uttwil     Natel      079 696 27 56

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Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
chmidhauser
                          Kommunal- und Forstarbeit GmbH

              Jetzt aktuell !
Mulchen von Böschungen, Alpweiden,
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Tel. 079 742 29 64                                                   www.dirim.ch · info@dirim.ch
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                                                                       Badeset
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Die Temperaturen sagen uns,
ab ins Wasser wer kann. Dazu
haben die Schweizer Bauern
                                          NEU   Badetuch
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der Basiskampagne «Gut gibts
die Schweizer Bauern» das
4-teilige Badeset für Sie zusam-
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1,60 m lang, einem Badetuch                                                                +        Badekuh    160cm   Fr. 12.00

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einer Sonnenblende für hinter
die Autofrontschiebe und der
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von nur 34.– anstatt 46.–                                                                   +         Badetasche Fr. 5.00

Franken im Einzelpreis, plus
Portokosten.
Solange Vorrat zu bestellen:
Landwirtschaftlicher Informa­
tionsdienst LID, Weststrasse 10,
3000 Bern 6, info@lid.ch, lid.ch,
Telefon 031 359 59 77

                                                                                                                                              5
Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
KANTON THURGAU

Einschätzung Trockenheitsrisiko für
den Kanton Thurgau
Quelle: www.trockenheit.ch                                  chengewässern und unter Berücksichtigung der
                                                            Jahreszeit sowie der Langfristprognosen wird das
In den vergangenen 7 Tagen wurden an den Meteo-             Trockenheitsrisiko wie folgt eingeschätzt:
stationen im Kanton Thurgau in der Summe zwi-               (Klassen: gering, mittel, erheblich, gross)
schen 20 und 70 mm Niederschlag gemessen. Die
an den Meteo-Stationen im Thurgau bisher in die-            – Region Thurgau West                          erheblich
sem Jahr aufgezeichneten Niederschlagssummen                – Region Thurgau Ost                           erheblich
verbleiben dennoch weiter unter den langjährigen            –	Region Thurgau Nord und
Werten.                                                        Seerücken                                   erheblich
Die Pegelstände der Fliessgewässer sind tief und ha-        – Einzugsgebiet Murg und Lauche                erheblich
ben sich auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert. Eine
Übersicht zum Zustand der Pegel in Bezug auf den            Aussichten für die nächsten 14 Tage: Ein Ent-
Q347-Wert ist unter www.hydrodaten.tg.ch (Parame-           nahmeverbot für alle Oberflächengewässer ist vor-
ter: Abfluss) zu finden.                                    erst nicht notwendig, aber im weiteren Laufe des
Die klimatologische Langfristprognose für den Ab-           Julis nicht auszuschliessen.
fluss zeigt, dass im ganzen Thur-Einzugsgebiet in           Die Landwirte, welche auf Bewässerungswasser an-
den nächsten Wochen weiterhin mit geringen Ab-              gewiesen sind, bitten wir weiterhin um schonende
flussmengen zu rechnen ist, da nur wenige lokale            Nutzung der Gewässer. Es soll nur noch aus den
Niederschläge zu erwarten sind. Der für eine Ver-           grossen Gewässern Wasser entnommen werden.
besserung der Abflussverhältnisse notwendige Land-          Bei Unklarheiten, ob eine Wasserentnahme noch
regen ist gemäss Wetterprognosen in den nächsten            möglich ist, können Sie uns anrufen (058 345 51 51).
Tagen nicht zu erwarten. Die klimatologische Lang-          Wenn möglich ausweichen auf Wasser ab Hydrant,
fristprognose für die Bodenfeuchte zeigt, dass im           vorausgesetzt, die Wasserversorgung hat ausrei-
ganzen Thureinzugsgebiet mit sehr geringen Werten           chende Kapazitäten und die zuständige Stelle ist da-
zu rechnen ist, die sich potenziell erst Ende Juli erho-    mit einverstanden.
len können.
Aufgrund der Wetterentwicklung, der heute ge-                             Frauenfeld, 3. Juli 2017, Amt für Umwelt
messenen Abflusswerte in den Thurgauer Oberflä-                                            und Landwirtschaftsamt

Impressum:                                                  Chefredaktion: Jürg Fatzer (jf)
                                                            Redaktion:
                                                            Daniel Thür (dt)
                                                            Esther Fuhrimann, T 058 344 94 95
                                                            Mitarbeit verschiedener landwirtschaftlicher
                                                            Institutionen und Organisationen.
(früher «Der Ostschweizerische Landwirt»)
164. Jahrgang.                                              Verlag: galledia frauenfeld ag
Offizielles Organ des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft.   Zürcherstrasse 310, 8500 Frauenfeld
Erscheint wöchentlich.                                      Anzeigenberater: Peter Frehner
                                                            T 058 344 94 84, F 058 344 94 81
Redaktionsadresse:                                          thurgauerbauer@galledia.ch
Verband Thurgauer Landwirtschaft
Industriestrasse 9                                          Anzeigenschluss: Dienstag, 11.00 Uhr.
8570 Weinfelden                                             Abonnemente:
T 071 626 28 88                                             T 058 344 95 33, abo.tgbauer@galledia.ch
F 071 626 28 89
thurgauer.bauer@vtgl.ch                                     Jahresabonnement inkl. MWST     CHF 94.–
www.vtgl.ch                                                 Halbjahresabonnement inkl. MWST CHF 52.–

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Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
PFLANZENBAU

Die Thurgauer Bodenproben-Aktion – aktuell in der
Region von Neunforn bis Fischingen (Region C)
Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist die Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum. Boden-
proben bringen Kenntnisse über die Nährstoffversorgung und die Kalkreserven der Böden. Bo-
denproben ermöglichen eine gezielte und kostengünstige Düngung.
Die Thurgauer Bodenprobenaktion wird aktuell in der Region Neunforn, Uesslingen, Frauenfeld,
­Matzingen, Fischingen angeboten (Region C). Die LANDIs dieser Region stehen als Sammelstellen
 zur Verfügung. Sie sind mit dem nötigen Material ausgerüstet und nehmen die Bodenproben
 kostenlos entgegen. Nach der Getreideernte ist ein idealer Zeitpunkt zur Entnahme der Boden-
 proben.

Kenntnisse über Nährstoffversorgung                                                                                                                     gerkosten tief zu halten und die Hofdünger bedarfs-
Bodenproben bringen Kenntnisse über die Nähr-                                                                                                           gerecht zu verteilen.
stoffversorgung und die Kalkreserven der Bö-                                                                                                            Bodenproben zeigen, wie es um die Kalkversor-
den. Aufgrund des Gehaltes an pflanzenverfüg­                                                                                                           gung und den pH-Wert der Böden steht. So wird
baren Nährstoffen kann die Düngung an den                                                                                                               zum Beispiel klar, ob für die Zuckerrüben oder die
Pflanzenbedarf angepasst werden. Unterversorgun-                                                                                                        Rapssaat gekalkt werden muss. Durch rechtzeitige
gen und ex­treme Überversorgungen bei einzelnen                                                                                                         Kalkung kann der Versauerung entgegengewirkt und
Nährstoffen werden so vermieden.                                                                                                                        der pH-Wert im günstigen Bereich gehalten werden.
Eine ausgewogene Düngung fördert das Pflanzen-
wachstum und verbessert die Qualität der Ernte-                                                                                                         Bodenproben nach der Getreideernte
produkte (zum Beispiel weniger Kali-Überschuss im                                                                                                       erneuern
Wiesenfutter und damit weniger Probleme bei der                                                                                                         Für die Probenahme wird der Zeitraum nach der
Fruchtbarkeit des Milchviehs). Eine gezielte, auf die                                                                                                   Ernte empfohlen, in jedem Fall vor der Dün-
Bodenvorräte abgestimmte Düngung hilft, die Dün-                                                                                                        gung der nachfolgenden Kultur, vorzugsweise stets

                                       Die Thurgauer Bodenprobenaktion – aktuell in der Region C

                                                                                                                                                             Region A
            Diessenhofen                              Region B                                                                                               2020 / 21
  Schlatt
                                                      2016 / 17                                                                                                Gottlieben

                 Basadingen-                                                                               Steckborn                              Ermatingen
                 Schlattingen
                                                                                                                                                               Tägerwilen
                                                                                                                                                                                                               n
                                                                                                                                                                                                    Bottighofe

                                                    Eschenz
                                                                                                     Homburg
                                                                                                                                                                                 Kreuzlingen
                                                                                                                                                                                                                                                                Region E
                                                                                                                                                Wäldi                                                              Münsterlingen
                                                                                                                                                                                                                                                                2019 / 20
                                             Hüttwilen                Herdern                                                                                                               Lengwil
                                                                                                                                                                                                                                Altnau
                                                                                                                                                                   Kemmental
                                                                                                              Müllheim                                                                                                                    Güttingen
                                                                                                                                Wigoltingen
                                                                                        Pfyn
                           Neunforn
                                                                                                                                           Märstetten                                                                                                 Kesswil
                                      Uesslingen-        Warth-
                                      Buch               Weiningen
                                                                             Felben-                                                                                             Berg               Birwinken                                          Dozwil Uttwil
                                                                                                   Hüttlingen                                                                                                                            Sommeri
                                                                            Wellhausen
                                                                                                                                                     Weinfelden
                                                                                                                            Amlikon-                                                                                                                             Romanshorn
                                                                                                                            Bissegg
                                                              Frauenfeld                                                                                                                                                                                                   sach
                                                                                                                                                                            Bürglen                                                                                    Salm
                                                                                            Thundorf                                                                                                                  Erlen
                                              Gachnang                                                                                                                                    Sulgen                                         Amriswil
                                                                                                                                                        Bussnang

                                                                                                                            Affeltrangen                                                                                                                               Egnach
                                                                               gen

                                                                                                                                                                                                                      en
                                                                                           rt

                                                                                                                                                                                      Kradolf-
                                                                                                                                                                                                                     tann
                                                                                         Stettfu

                                                                                                                                                                                                                              Zihlschlacht-
                                                                             Matzin

                                                                                                             Lommis                                          Schönholzers-            Schönenberg                                                                                           Arbon
                                                                                                                                                                                                                              Sitterdorf
                                                                                                                                                                                                                   Hohen

                                                                                                                                                                 wilen

                                Region C                                                                                                   Braunau                                                                                                                                Roggwil
                                                                                                                         Bettwiesen                       Wuppenau                                  Bischofszell                      Hauptwil-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Horn
                                2017 / 18
                                                                                         Wängi                                                                                                                                        Gottshaus
                                                                     Aadorf

                                                                                                           Münchwilen

                                                                                                                                                                     Region D
                                                                                                   likon

                                                                                                                  Sirnach
                                                                                                                                                                     2018 / 19
                                                                                               Esch

                                                                           Bichelsee-
                                                                                                                               Wilen

                                                                           Balterswil

                                                                                      Fischingen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           7
Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
PFLANZENBAU

    Wo können Bodenproben abgegeben werden?
    Folgende Sammelstellen stehen in der Region C zur Verfügung:
    Sammelstelle                   Adresse                   PLZ, Ort                    Telefon
    LANDI Stammertal               Amtacker 2                8476 Unterstammheim         052 744 10 41
    LANDI Thurland                 AGRO-Center               8524 Uesslingen             052 744 50 13/14
    LANDI Matzingen                St. Gallerstrasse 52      9548 Matzingen              052 369 40 01
    LANDI Tannzapfenland           Bahnhofstrasse 50a        8360 Eschlikon              071 973 99 05
    LANDI Tannzapfenland           Tanneggerstrasse 4        8374 Dussnang               071 977 13 35
    Die Proben werden regelmässig vom BODENLABOR ARENENBERG abgeholt:
    18. Juli / 8. August / 5. September / 3. Oktober / 7. November / 5. Dezember /
    9. Januar / 6. Februar / 6. März / 3. April

an der gleichen Stelle in der Fruchtfolge. Nach der       der Probenahme für Bodenanalysen zusammenge-
Getreideernte ist ein idealer Zeitpunkt, der für die      fasst werden.
Aktualisierung von Bodenproben genutzt werden
kann.                                                     Proben korrekt entnehmen
Für die gezielte Düngung sind im ökologischen Leis-       Um bei der Bodenuntersuchung brauchbare Resul-
tungsnachweis (ÖLN) auf allen Bewirtschaftungspar-        tate zu erhalten, muss in allen Bereichen, sowohl im
zellen die grösser als 1 ha sind (max. 5 ha pro Analy-    Feld als auch im Labor, qualitätsbewusst gearbeitet
se), mindestens alle 10 Jahre eine Bodenanalyse           werden. Es ist unbedingt sicherzustellen, dass sich
durchzuführen. Davon ausgenommen sind alle Flä-           eine gute und zutreffende Durchschnittsprobe für
chen mit Düngeverbot (zum Beispiel extensive Wie-         die Parzelle ergibt. Dies gilt auch dann, wenn diese
sen), wenig intensiv genutzte Wiesen und Dauerwei-        verantwortungsvolle Tätigkeit an einen Lohnunter-
den. Mehrere nebeneinander liegende Grundstücke           nehmer ausgelagert wird und die Proben maschinell
mit den gleichen Bodeneigenschaften und mit ana-          gestochen werden. Es lohnt sich, die Hinweise auf
loger Bewirtschaftung (Kultur, Düngung) können bei        der Probeanleitung zu beachten (zum Beispiel 20

Beispiele von in unserem Bodenlabor angelieferten Proben:
Links: Falsche Probenahme: mit Spaten nur 1 bis 2 Ausstiche
Mitte: Korrekte Mischprobe: 20 Ausstiche, fein zerbröckelt, gut gemischt, 500 g
Rechts: Falsche Probenahme: nur 1 Einstich pro Parzelle

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Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
PFLANZENBAU
                                                           Zugelassen für ÖLN und empfohlen für
 Analysen-Programme für                                    Düngeberatung
 ÖLN und Düngung                                           Zur Qualitätssicherung unterzieht sich unser Boden-
 Acker- und Futterbau                                      labor alljährlich der Ringanalyse der Forschungsan-
 A1)	Fühlprobe (Bodenart, Humus geschätzt),               stalten Agroscope. Seit ihrer Einführung 1996 wurde
      Kalktest, pH-Wert, P , K (pflanzenverfügbar,         diese immer mit Erfolg bestanden. Entsprechend ist
      CO2-Extrakt)               36.– (exkl. MWST)        unser Labor für ÖLN-Analysen vom BLW zugelassen
                                                           und für Bodenanalysen zur Düngeberatung im
 A2)	wie A1, mit Magnesium (pflanzenverfügbar)
                                                           Acker- und Futterbau und in den Spezialkulturen von
                             40.– (exkl. MWST)
                                                           den Forschungsanstalten Agroscope empfohlen.
 weitere Programme, auch für Spezialkulturen,              Dies bedeutet, dass Ihre Proben bei uns verlässlich
 und Zusatzanalysen gemäss Auftragsformular.               und korrekt analysiert werden.

bis 25 senkrechte Einstiche, gut verteilt, mit richtiger                        BBZ Arenenberg, Bodenlabor
Entnahmetiefe: Naturwiese 0 bis 10 cm, Kunstwiese                              Markus Weber / Gregor Affolter
und Acker 0 bis 20 cm, zerbröckelt und gut gemischt).                             Telefon 071 663 32 35 / 15

                                      AKTUELLER PFLANZENSCHUTZ

Feldbau
Zuckerrüben                                                Top und Amistar Xtra sind in der Grundwasser-
Bei unseren Kontrollen haben wir die ersten Cercos-        schutzzone S2 verboten.
pora-Blattflecken im Thurtal gefunden. Bei günstigen
Bedingungen (feucht und warm) werden sie sich              Vorgehen bei der Stoppelbearbeitung
vom Feldrand ins Feldinnere ausbreiten und ver-            Die Getreideernte hat begonnen. Eine rechtzeitige
mehren. Es ist nun notwendig, mit einer Feldkont­          Stoppelbearbeitung ist wichtig für die Verrottung der
rolle den möglichen Befallsbeginn in den eigenen           Ernterückstände, die indirekte Bekämpfung boden-
Parzellen zu überprüfen. Nur so kann der erste Fun-        bürtiger Krankheiten/Schädlinge und zur Verhinde-
gizideinsatz zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, näm-        rung von Durchwuchs in der Nachkultur.
lich sobald erste Flecken sichtbar sind. Die Bekämp-       Nach Raps soll der Boden nicht sofort nach der Ern-
fungsschwelle liegt bei 1 bis 2 schwach befallenen         te bearbeitet werden, sonst geraten zu viele Rapssa-
Pflanzen pro Are (erste Flecken) oder einem grösse-        men in eine Tiefe, wo sie nicht mehr keimen. Sie
ren Befallsherd im Bestand. Die Symptome der Cer-          bleiben aber mehrere Jahre keimfähig. Und sobald
cospora-Blattflecken (2 bis 3 mm kleine runde Fle-         die Samen im nächsten oder übernächsten Jahr wie-
cken mit violettem Rand) nicht mit den bakteriellen        der an die Bodenoberfläche befördert werden, kön-
Blattflecken verwechseln. Mit dem zeitgerechten            nen sie zum Beispiel in Zuckerrüben als Unkraut
Einsatz des Fungizids kann unter Umständen eine            auflaufen. In unbearbeiteten Rapsfeldern hingegen
Behandlung eingespart und der Förderung von Re-            keimt ein grosser Anteil des Rapsausfalls gut an, so-
sistenzen entgegengewirkt werden. Für die Mittel-          bald Feuchtigkeit dazu kommt. Unter Umständen
wahl siehe «Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2017»,         können in einer zweiten Phase mit einer leichten
Seite 22. Ist mehr als ein Fungizideinsatz nötig, un-      oberflächlichen Bodenbearbeitung (zum Beispiel
bedingt die Wirkstoffe wechseln (zum Beispiel zuerst       mit Striegel) noch weitere Rapskörner zum Auflau-
Mittel mit Triazol und Strobilurin, dann Mittel mit        fen gebracht werden.
Triazol und Morpholin). Gewässerabstände beach-            Nach Getreide ist es zweckmässig, sofort nach
ten: Spyrale 50 Meter und Opus Top 20 Meter. Priori        der Ernte mit der Scheibenegge oder dem Flügel-

                                                                                                              9
Nr. 27 7. Juli 2017 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
AKTUELLER PFLANZENSCHUTZ

Links: Die Cercospora-Blattflecken (Pilzkrankheit) sind 2 bis 3 mm grosse runde Flecken mit violettem Rand.
Im hellen Zentrum der Flecken erkennt man unter der Lupe dunkle Punkte (Konidienträger mit Sporen).
Rechts: Die bakteriellen Flecken (Pseudomonasbakterien) sind unregelmässig in Form und Grösse und
haben keine schwarzen Punkte im Zentrum. (hb)
                                                        schargrubber eine oberflächliche Bodenbearbeitung
                                                        durchzuführen (ca. 5 bis 8 cm tief). Dadurch wird ein
                                                        Teil des Ausfallgetreides zum Keimen gebracht. Zu-
                                                        sätzlich werden die wasserführenden Poren unter-
                                                        brochen, was eine geringere Wasserverdunstung zur
                                                        Folge hat.
                                                        Im Hinblick auf den Bodenschutz ist es sinnvoll,
                                                        zur Verhinderung von Nährstoffauswaschung und
                                                        Ero­sion, sofort nach der Ernte eine Begrünung anzu-
                                                        legen. Im ÖLN ist auf Parzellen, die vor dem 31. Au-
                                                        gust geerntet werden und darauf keine Winterkultu-
                                                        ren folgen, die Ansaat einer Gründüngung oder
                                                        eines Zwischenfutters obligatorisch. Eine sorgfältig
                                                        angelegte Begrünung ist immer eine gute Grundlage
                                                        für die Folgekultur. Im optimalen Fall können auch
                                                        Herbizide eingespart werden.

                                                                     BBZ Arenenberg, Pflanzenschutzdienst
                                                                  Telefon 071 663 31 40, Hermann Brenner

                                                        Gründüngungen sofort nach der Ernte ansäen.
                                                        Mischungen mit mehreren Pflanzenarten haben
                                                        den Vorteil, dass bei wechselnden Boden- und
                                                        Wachstumsbedingungen immer eine Art profitieren
                                                        kann. (hb)

10
PFLANZENBAU

Ein gefährlicher Schädling macht sich breit
In diesen Tagen ist der gefürchtete Kartoffel-           mit biologischen oder synthetischen Wirkstoffen
käfer vielerorts wieder sehr aktiv geworden.             zum Einsatz. Es mag aus heutiger Sicht der Schul-
Innert Kürze kann er ganze Kartoffelfelder               klassen beruhigend sein, dass die Zeiten vorbei sind,
kahlfressen und so eine Ernte vernichten. Nur            diesem gefrässigen Schädling in mühseliger Hand­
mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln                arbeit den Garaus zu machen. Entsprechend still
lässt er sich bekämpfen.                                 wurde es betreffend Kartoffelkäfer seit Anfang der
                                                         60er-Jahre.
«Neben dem Unterricht hatten die Schüler noch eine       Doch in den letzten Jahren ist dieser Schädling
zweite Aufgabe. Sie mussten Kartoffelkäfer sam-          wieder vermehrt aufgetreten. Wenn er einmal eine
meln. So zogen sie an bestimmten Tagen in die Kar-       Kolonie gebildet hat, vollzieht sich die Vermehrung
toffelfelder und pflückten die mit roten Larven befal-   sehr rasch. Es gibt verschiedenste Gründe, warum
lenen Blätter der Kartoffelpflanzen ab», heisst es in    sich der Käfer wieder grossflächig breit machen
einem Schüleraufsatz kurz nach dem zweiten Welt-         konnte. Einerseits vermehrte er sich indirekt über
krieg. Man kannte die gefährlichen Folgen dieses
Schädlings, weil ein Befall zum Totalschaden führen      Innert weniger Stunden sind die Stauden
konnte und somit die Teller leer blieben. Ein Szena-     kahlgefressen. (rm)
rio, welches heute bei einem intensiven Befall wie-
der aktuell wird, aber für die Schüler oder allgemein
die Gesellschaft wohl kaum vorstellbar ist. Heute
muss niemand mehr um allenfalls fehlende Pom-
mes Frites bangen, denn es kommen auf den Kartof-
felfeldern rund um den Globus Pflanzenschutzmittel

Die Kartoffelkäfer vermehren sich enorm und haben unermesslichen Hunger nach Kartoffelstauden. (rm)

                                                                                                           11
PFLANZENBAU
Durchwuchskartoffelstauden in Extenso-Getreidefel-      viele Anstrengungen unternommen wurden, um
dern, andererseits scheint man ihm in vielen Schre-     diesen Schädling in Schach zu halten. Trotzdem ver-
bergärten wenig Beachtung geschenkt zu haben,           breitete er sich rasch weiter und führte 1887 und
sodass sich dort Populationen aufbauen konnten.         1914 zu grossen Befallsherden in Europa. 1922 ver-
Man weiss heute, dass ein Erstbefall vorwiegend auf     nichtete er in der Region um Bordeaux 25 000 ha
Flächen vorkommt, wo im Vorjahr in unmittelbarer        Kartoffeln, was der heutigen zweieinhalbfachen
Nähe Kartoffeln angebaut wurden. Auch der zuneh-        Anbaufläche der Schweiz entspricht. 1935 wurde
mende Bioanbau könnte allenfalls ein Teil der Ursa-     erstmals von einem Befall in Lothringen und Belgien
che sein, weil hier vielfach der notwendige Mindest-    berichtet, und ein Jahr später folgte Luxemburg. Da-
abstand zu Anbauflächen vom Vorjahr von 500 m           nach schaffte er es auch über den Rhein und breitete
nicht eingehalten werden konnte.                        sich pro Jahr um 20 bis 30 km nach Osten aus. Der
                                                        Käfer erreichte 1937 auch die Schweiz, wobei er
Colorado-Käfer                                          1943 alle Landesteile befiel.
Der auch wegen seiner Streifen auf dem Rücken als       Grundsätzlich kommen heute Pflanzenschutzmittel
Zehnstreifen-Leichtfusskäfer bezeichnete Schädling      zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers erst zum Ein-
hat seinen Ursprung im amerikanischen Bundesstaat       satz, wenn eine gewisse Schadschwelle überschrit-
Colorado, was ihm im Volksmund den Namen                ten wird. Heute setzen die Biobauern Bakterien­
«Colorado Potato Beetle» oder zu Deutsch einfach        präparate gegen die Larven ein. Aktuell ist aber das
Coloradokäfer eingetragen hat. Seine bevorzugte         bevorzugte und auch vorgegebene Produkt Novo-
Nahrung findet er vorwiegend in den Pflanzen der        dor ausverkauft. Deshalb wird als Ersatz ein weiteres
Gattung der Nachtschattengewächse, wozu nebst           Präparat empfohlen, welches als Extrakt von Samen
den Kartoffeln auch Tomaten, Auberginen oder Ta-        des indischen Neembaues gewonnen wird. Konven-
bak gehören. Der bis zu 15 mm lange Käfer über-         tionelle Betriebe können ein Spinosadpropdukt ver-
wintert im Boden. Das Weibchen legt Anfang Juni         wenden.
Gelege mit 60 bis 80 Eiern in Häufchen auf der Blatt-
unterseite der Wirtpflanze ab. Ein Weibchen kann        Käfer als biologische Waffe?
zwei Jahren alt werden und dabei bis 2000 Eier le-      Der Kartoffelkäfer musste schon mehrmals als biolo-
gen. Nach 5 bis 12 Tagen schlüpfen die ziegelroten      gische Waffe hinhalten. So behauptete Deutschland
Larven, welche sofort mit Fressen beginnen und als      im ersten Weltkrieg, dass Frankreich gezielt versu-
echte Fressmaschinen bezeichnet werden dürfen.          che, mit dem Abwurf von Kartoffelkäfern über deut-
Eine Larve frisst rund 40 cm2 und der Käfer später      schen Feldern die Lebensmittelversorgung zu ge-
10 cm2 Blattfläche am Tag. Nach etwa 2 bis 4 Wo-        fährden. Nicht bewiesen sind auch die gegenseitigen
chen und abhängig von der Witterung erfolgt die         Beschuldigungen des NS-Regimes und Grossbritan-
Verpuppung. Es dauert dann rund drei Wochen bis         nien im zweiten Weltkrieg, dass der Kartoffelkäfer
der eigentliche Käfer schlüpft und nun einen ausge-     von beiden als biologische Waffe eingesetzt wurde.
dehnten Reifungsfrass macht. Nach der Begattung         Hingegen weiss man, dass die deutsche Wehrmacht
werden wieder Eier abgelegt, sodass der nächste         1943 selber Käfer züchtete und diese bei Speyer ab-
Populationszyklus einsetzt. Begünstigt wird dieser      warf, um deren Wirkung als biologische Waffe zu
Prozess durch eher heisse Temperaturen zwischen         testen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde,
25 und 32 °C, dann ist die Entwicklungsphase von        insbesondere in der russischen Besatzungszone, ein
nur 14 Tagen möglich.                                   sprunghafter Anstieg der Kartoffelkäferpopulation
                                                        festgestellt. Um 1950 waren rund die Hälfte der Kar-
1877 eingewandert                                       toffelfelder betroffen. Dieser Umstand wurde dann
Der Kartoffelkäfer gehört zu jenen Schädlingen, wel-    im Kalten Krieg als Propaganda benutzt, um den
che aus Übersee eingeführt wurden. Erste Funde          Westen und insbesondere die USA anzuschwärzen,
wurden in Europa im Jahr 1877 verzeichnet. Zum          diesen Käfer als biologische Waffe zur Sabotage der
Beispiel in Liverpool oder im deutschen Mühlheim        sozialistischen Landwirtschaft abgeworfen zu haben.
am Rhein und Torgau. Man weiss, dass dazumal                                                 Roland Müller

12
POLITIK

Markus Ritter informierte über die aktuelle
Agrarpolitik
Nationalrat Markus Ritter, Präsident Schwei-             Wichtige Volksabstimmung
zer Bauernverband, thematisierte in seinem               Wichtig sei, dass die Volksabstimmung vom 24. Sep-
Vortrag in Münchwilen die bevorstehende                  tember betreffend Ernährungssicherheit erfolgreich
Volksabstimmung betreffend Ernährungssi-                 werde. Wie Ritter erklärte haben Bundesrat und
cherheit, den Grenzschutz, den Einsatz von               Parlament anerkannt, dass der aktuelle Verfassungs-
Pflanzenschutzmitteln und die Milchpreise.               text nicht genüge, um längerfristig die Herausforde-

Rund 150 Bäuerinnen und Bauern folgten der Einla-
dung der Agroberatungsvereine Lauchetal, Wängi-
Aadorf und Thurgau Süd zum Referat «Die aktuellen
agrarpolitischen Herausforderungen – wohin führt
der Weg?», von Nationalrat Markus Ritter, Präsident
Schweizer Bauernverband. Solche Veranstaltungen
seien für ihn sehr wichtig, zum einen könne er über
die aktuelle Agrarpolitik informieren und zum ande-
ren erfahre er, wo die Bauernfamilien der «Schuh
drücke», sagte Ritter, der im Jahr rund 120 derartige
Veranstaltungen besucht. «Es sind wohl noch nie so
viele landwirtschaftliche Themen auf dem Tisch gele-
gen, wie zurzeit», stellte Ritter zu Beginn der Veran-   Markus Ritter, Präsident Schweizer Bauernverband,
staltung fest.                                           informierte über die aktuelle Agrarpolitik. (tos)

Rund 150 Landwirte und Bäuerinnen folgten gespannt den Ausführungen von Markus Ritter. (tos)

                                                                                                          13
POLITIK
                                                          15 Jahren keine Teuerung beim Rahmenkredit auf-
                                                          gerechnet worden sei.

                                                          Revision Raumplanungsgesetz 2
                                                          Zur zweiten Etappe der Teilrevision des Raumpla-
                                                          nungsgesetzes (RPG 2) führt der Bundesrat nach
                                                          Angaben von Markus Ritter bis Ende August 2017
                                                          eine Vernehmlassung durch. In der Kritik stehen ins­
                                                          besondere der Planungs- und Kompensationsan-
                                                          satz, der Mehraufwand, Mehrkosten und die Rechts-
                                                          unsicherheit. Die Landwirtschaft würde mit dem
                                                          jetzigen Vorschlag kaum gewinnen, aber in vielen
                                                          Bereichen massiv eingeschränkt.
                                                          Betreffend Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei ein
                                                          Aktionsplan in Vorbereitung. Ritter mahnte, dass die
Markus Ritter, Thomas Bruggmann und Hansjörg              Pflanzenschutzmittel sorgsam und verantwortungs-
Walter (v. l.) freuten sich über den grossen              voll eingesetzt werden sollen. Er erinnerte daran,
Zuschauer­aufmarsch. (tos)                                dass weniger Pflanzenschutzmittel auch weniger
                                                          Kosten bedeute. Entscheidend sei aber, dass die Ern-
rung der Ernährungssicherheit zu bewältigen und           ten gesichert werden können.
die inländische Produktion sowie die Lebensmittel-
verarbeitung zu erhalten. Der neue Artikel 104a           Milchpreise müssen deutlich steigen
ergänze den bestehenden Artikel 104 über die              In seinen Betrachtungen stellte er fest, dass die
Landwirtschaft. Er sei ein Gesamtkonzept und be-          Milchproduktion in der Schweiz für die Bauern im-
rücksichtige die ganze Wertschöpfungskette – vom          mer noch der grösste Teilmarkt, die Bedeutung aber
Feld bis auf den Teller. «Wir wollen diesen Abstim-       abnehmend sei. Matchentscheidend für den Erfolg
mungskampf gewinnen und haben eine wirkungs-              der Bauern sei ein guter Milchpreis. 50 Rappen pro
volle Kampagne ausgearbeitet, die vom stellvertre-        Kilogramm Milch seien einfach viel zu wenig. Um­
tenden Direktor des Schweizer Bauernverbandes             die Fremdkosten zu decken sei im Talgebiet durch-
Urs Schneider geleitet wird.»                             schnittlich ein Preis für Molkereimilch von 65 Rap-
                                                          pen notwendig. Unter Einrechnung der Direktzah-
Grenzschutz ist nicht verhandelbar                        lungen sind es inklusive Entschädigung der Arbeit
Nach Aussagen von Markus Ritter sind auch die             der Bauernfamilie 77 Rappen. Man kann auch güns-
­Agrarpolitik 2022+ mit künftigen Freihandelsabkom-       tiger Milch produzieren. Dies gehe aber klar auf Kos-
 men und der Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln           ten des Arbeitsverdienstes und unter 65 Rappen zu-
 im Fokus der Interessierten. Ein weiteres wichtiges      sätzlich auf Kosten der Substanz. «Dies hält über
 Thema sei der Grenzschutz, der nicht abgebaut wer-       längere Zeit niemand durch.» Ritter erklärte, dass der
 den dürfe. Ritter wörtlich: «Der Grenzschutz ist für     Schweizer Bauernverband die Öffentlichkeit weiter
 die Landwirtschaft nicht verhandelbar und muss im        informieren werde, um auch für die Bauern eine
 heutigen Umfang erhalten bleiben. Stabilität in der      ­faire Wertschöpfung zu erzielen. Bauern seien Un-
 Agrarpolitik ist für die Landwirtschaft sehr wichtig.»    ternehmer und müssen selber entscheiden, wo sie
 Der Referent wies daraufhin, dass bei den Bundes­         investieren wollen. Unter den jetzigen Vorzeichen sei
 finanzen das Budget 2018 weiter massiv anwachse.          aber mit Molkereimilch, auch in grossen Betrieben,
 Auf der anderen Seite wolle der Bundesrat bei der         kein Geld zu verdienen.
 Landwirtschaft 100 Millionen Franken einsparen.
 Dies werde die Landwirtschaft nicht hinnehmen und        Klagen über rücksichtlose Kontrollen
 sich mit aller Kraft dagegen wehren. Er wies auch        Ein Versammlungsteilnehmer wollte vom Präsiden-
 darauf hin, dass bei den Bauern in den vergangenen       ten des Schweizer Bauernverbandes wissen, wie er

14
POLITIK
als praktizierender Bio-Bauer den Bio-Markt beur­         che grosse Bussen für die Landwirte verursachen.
teile? Ritter ist überzeugt, dass Bio-Produkte in der     Ritter empfahl den Bauern, ruhig Blut zu bewahren
Schweiz weiter an Bedeutung gewinnen. Bio-Pro-            und sich gegebenenfalls bei den amtlichen Stellen
dukte werden durch ihre umweltfreundliche Produk-         für ihr Recht zu wehren.
tion geschätzt. Wichtig sei aber, dass eine Zunahme       Thomas Bruggmann, Präsident Agroberatungsverei-
der Produktion durch eine höhere Nachfrage am             ne, sprach von einem inte­ressanten Referat, welches
Markt ausgelöst werde. Ein Bauer beklagte sich über       den Bauern und Bäuerinnen Mut mache. Er freute
die Kontrollen auf den Bauernhöfen, die teilweise         sich auch über den grossen Zuschaueraufmarsch.
arrogant durchgeführt werden. Den Kontrolleuren
gehe es in erster Linie darum Fehler zu finden, wel-                                            Mario Tosato

                                                    VTL

 «Feuer und Flamme» am Sponsorenanlass des VTL

 Das Wetter wollte leider nicht so recht mitma-
 chen, als VTL-Präsident Markus Hausammann
 die Partner, Sponsoren und KMU Fördermit-
 glieder des Verbandes auf dem Hof von Fami-
 lie Schweizer auf dem Welfensberg in Hosen-
 ruck willkommen hiess. Nach Begrüssung und
 Dank für die Unterstützung, die dem VTL ent-
 gegenbracht wird, lud VTL-Vorstandsmitglied Peter Schweizer die Besucher zu einer Hofführung ein. An-
 schliessend konnte man am Metergrill die selbst aufgesteckten Spiesse, welche mit feinen Salaten genos-
 sen wurden, über der Glut garen.
 Herzlichen Dank!
 Der Verband Thurgauer Landwirtschaft dankt seinen Partnern, Sponsoren und KMU-Fördermitgliedern an
 dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung sowie die Solidarität mit der Thurgauer Landwirtschaft.
                                                            Daniel Thür, Verband Thurgauer Landwirtschaft

                                                                                                           15
VTL
Mitteilung des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft VTL
Sich jetzt seinen Platz für den Jubiläums-
«Buure-Brunch» sichern
Wer liebt es nicht: Sich zum Auftakt des                 hin zur Konfitüre aus eigener Produktion oder der
Schweizer Nationalfeiertags ein Frühstück                Region reicht. Daneben gewähren sie mit Hofbesich-
ohne Hektik, mit feinsten Leckereien in ge-              tigungen Einblicke in ihr Arbeitsumfeld oder bieten
mütlicher Atmosphäre mit Familie und Freun-              mit Streichelzoos und Spielecken allerhand für die
den zu gönnen? Möglich machen dies seit                  Jungmannschaft. Jede Gastgeberfamilie öffnet Tür
25 Jahren über 350 Bauernhöfe aus allen                  und Tor auf ihre individuelle Art und Weise, was
Ecken der Schweiz. Anmelden können sich die              jeden Brunch-Besuch zu einem einmaligen Erlebnis
Liebhaber frischer Produkte und guter Stim-              macht.
mung direkt bei der Gastgeberfamilie. Welche             Seit einem Vierteljahrhundert laden Bauernfamilien
Höfe zum Jubiläums-Brunch einladen und                   unter der Federführung des Schweizer Bauernver-
weitere wichtige Informationen gibt es unter             bands am 1. August zum beliebten «Buurezmorge».
www.brunch.ch oder im BrunchMagazin.                     In der Zwischenzeit ist der Anlass kaum mehr aus der
                                                         Agenda von Herrn und Frau Schweizer wegzuden-
Was gibt es Schöneres, als mit Familie oder Freun-       ken. Hauptziel damals wie heute ist, die Tore zum
den am Nationalfeiertag gemütlich zu brunchen und        Betrieb zu öffnen und so Jung und Alt den Blick live
dabei frische Landluft zu schnuppern? Über 350           hinter die Kulissen zu ermöglichen.
Höfe vom Boden- bis zum Genfersee, vom Baselbiet         Gemeinsam mit zahlreichen Helfern richten die
bis in die helvetische Sonnenstube bieten ein reich-     Brunch-Gastgeber das Buffet und die Umgebung
haltiges Buffet an, das von Rösti über Bratspeck bis     liebevoll her, damit es für ihre Besucher ein perfek-

Sabrina und Roman Widler, Im Kaa, Mettlen: Schlemmerbuffet mit Milchprodukten von der Mooser-Chäsi,
welche auch Widlers Milch verarbeitet. (Foto: Trudi Krieg)

16
VTL

                                                             Brunchanbieter im Thurgau:
                                                             David auf der Maur, Heiligkreuz 6,
                                                             9515 Hosenruck, 071 940 01 89 / 079 669 58 11,
                                                             wirtschaftkreuz@bluewin.ch
                                                             Brigitte Schär, Biohof Hööi, Schulhalde 7a,
                                                             8580 Hagenwil bei Amriswil,
                                                             071 411 50 04, schaer-61@bluewin.ch
                                                             Feierlenhof Reinhard, Christian und Roland Barth,
                                                             Bleihofstrasse 25, 8595 Altnau, 071 695 23 72
                                                             info@feierlenhof.ch, www.feierlenhof.ch
                                                             Esther und Ernst Schürch, Hirtenstrasse 3,
ter Tag wird. Dies funktioniert nur durch eine frühzei-      8508 Homburg, 052 763 27 51,
tige Organisation und die Unterstützung zahlreicher          schuerchklberg@bluewin.ch
fleissiger Helfer, die mit viel Herzblut bei der Sache       Andreas Aeschbacher, Sonnenbühl,
sind. Der beliebte Brunch findet von 9.00 bis 13.00          8506 Lanzenneunforn, keine Anmeldung nötig
Uhr statt und kostet pro Person zwischen 25 bis
40 Franken. Damit es weder an Platz noch an Käse,            Hans Oppikofer Biohof-Beiz, Mausacker 1,
Fleisch oder Eiern mangelt, ist eine Anmeldung bis           9314 Steinebrunn, 071 477 11 37,
30. Juli direkt bei den Bauernfamilien möglich. Alle         leben@mausacker.ch, www.mausacker.ch
teilnehmenden Bauernfamilien sind bereits jetzt on-          Urs und Regula Fäh, Mühli-Ei, Eugerswil 33,
line unter www.brunch.ch oder im BrunchMagazin               8508 Homburg, 052 763 35 06,
zu finden.                                                   faeh.muehliei@bluewin.ch, www.muehli-ei.ch

Wichtige Informationen zum                                   Roman Walser, Walserhof, Neuhaus 4,
1.-August-Brunch auf dem Bauernhof:                          9325 Roggwil, 079 722 07 46,
                                                             walser@walser-hof.ch, www.walser-hof.ch
Wo: Die Adressen der Gastgeberhöfe sowie deren               Sabrina und Roman Widler, Im Kaa,
Highlights sind auf der Webseite www.brunch.ch               9517 Mettlen, 071 630 08 48 / 076 577 60 06,
oder im BrunchMagazin zu finden. Zahlreiche Mi-              roman.widler@sunrise.ch
gros-, Post- und Landifilialen verteilen das Magazin
kostenlos.                                                   Weingut Burkhart, Beat Stump, Hagholzstrasse 5,
Zeit: Von 9.00 bis 13.00 Uhr                                 8570 Weinfelden, 071 622 47 79,
Anmeldung: Direkt bei den Bauernfamilien bis spä-            info@weingut-burkhart.ch
testens 30. Juli 2017 (die Platzzahl ist beschränkt)
Rückfragen: Verband Thurgauer Landwirtschaft
VTL, Daniel Thür, Industriestrasse 9, 8570 Weinfel-         Schweizer Bauernverband, Belinda Vetter, Projektlei-
den, Telefon 071 626 28 88, E-Mail: daniel.thuer@           terin 1.-August-Brunch, Laurstrasse 10, 5201 Brugg,
vtgl.ch (abwesend vom 8. bis 25. Juli und vom 31.           Telefon 056 462 52 03, E-Mail: info@brunch.ch
Juli bis 6. August.

        Aktuelle Kurse und Veranstaltungen:
            Wöchentlich im «Thurgauer Bauer»
                                                                                                               17
REBBAU AKTUELL

Voller Einsatz zur Halbzeit
Ein überaus heisser Juni mit zahlreichen Hitze-         bekunden aber örtlich Mühe und haben unter der
tagen, wenig Niederschlag und hohen Tages-              Trockenheit gelitten. Da und dort wurde bewässert,
durchschnittstemperaturen, liegt hinter uns.            was dem Anwachsen und der Wurzelbildung sicher-
Mit dem Monatswechsel hat nun aber ein klei-            lich geholfen hat. Die Laubwände sind mittlerweile
ner Wetterumschwung eingesetzt. Das Reben-              alle oben angelangt und die Laubschneider sind im
wachstum ist weiter ungebremst. Wir konsta-             Dauereinsatz.
tieren: enormer Vegetationsschub, trotz rela-
tiver Trockenheit!                                      Staffelung der Arbeiten bleibt
                                                        Ende April kam das Wachstum durch den Jahrhun-
Heisser und trockener Juni                              derfrost zum jähen Stopp. Heute, rund 10 Wochen
Der Juni 17 dürfte wahrscheinlich als einer der heis-   später, hat sich der Rückstand nach dem erfolgten
seren in die Geschichtsbücher eingehen. Gemäss          zweiten Wiederaustrieb merklich verringert. Die Ent-
Meteo Schweiz war es anscheinend noch nie so früh       wicklungsunterschiede der Trauben sind aber nach
so heiss! Die Agrometeo Wetterstationen zeigen in       wie vor augenfällig. Die Staffelung der Arbeiten dürf-
unserer Region in der Zeit vom 19. bis 23. Juni 2017    te höchstwahrscheinlich bis zur Ernte in gewissem
rekordverdächtige Temperaturen von bis zu 34 °C         Masse bleiben. Wichtig ist jetzt, dass dort, wo die
an; insgesamt wurden neun Hitzetage registriert.        Trauben kurz vor Traubenschluss stehen, ausgelaubt
Die gemessenen Niederschlagsmengen von 50 bis           wird. Ab dieser Woche steht bei engbeerigen Klonen
80 mm entsprechen nur rund der Hälfte einer durch-      und frühen Sorten bereits die erste Botrytizidbe-
schnittlichen Regenmenge im Juni. Ausser im April       handlung an.
war es im Vergleich zum 10-Jahres-Mittel in der ers-
ten Jahreshälfte deutlich zu trocken!                   Bisher kaum Pilzprobleme
                                                        Obwohl die Witterung während der Blüte zu einem
Enormes Wachstum trotz Wasserbilanzdefizit              hohen Infektionsrisiko des Echten Mehltau führte,
Gemäss statistischem Wert fehlen in der ersten Jah-     traten bisher kaum Probleme auf. Glücklicherweise
reshälfte rund 20 % Niederschlag. Nichtsdestotrotz      können bisher nur vereinzelt Trauben mit weissem
sind die Reben voll im Saft und zeigen es mit enor-     Pilzrasen beobachtet werden. Treten solche auf, sind
mem Wachstum. Junganlagen bis zum 4. Standjahr          diese konsequent zu beseitigen! Mit der steigenden
                                                        Luftfeuchtigkeit und den moderaten Temperaturen
                                                        herrschen nunmehr wieder eher günstige Bedingun-
                                                        gen für den Falschen Mehltau.

                                                              Markus Leumann, Fachstelle Weinbau SH/TG

                                                         Nächste weinbauliche Termine SH/TG
                                                         Donnerstag, 6. Juli 2017, 17.00 Uhr
                                                         Schwerpunkt-Rebbegehung
                                                         Iselisberg TG
                                                         Thema: Auslauben, Netze
                                                         Donnerstag, 17. August 2017, 19.00 Uhr
                                                         Schwerpunkt-Rebbegehung
Grossaufmarsch an der grenzüberschreitenden              Buchberg / Rüdlingen
Rebbegehung Trasadingen SH ennet der Grenze bei          Thema: Qualität, Ertragsregulierung, Vermarktung
der Erzinger Kapelle. (Foto: Hans-Walter Gysel)

18
BIOLANDBAU

Richtpreise für Bio-Getreide bleiben stabil
An den Richtpreisrunden zu Futter- und Brot-                                  diese Kulturen erstellt hat. Dieses basiert auf einer
getreide gab es eine Einigung auf stabile Richt-                              umfassenden Markttransparenz und sieht dafür Fol-
preise für Knospe-Futter- und -Brotgetreide.                                  gendes vor: Eine verstärkte Absatzförderung, die
Knospe-Brotgetreide bleibt gesucht, dagegen                                   Anpassung der Produzentenpreise an die Erforder-
ist das Angebot von Gerste, Hafer und Triticale                               nisse des Marktes, Einschränkungen von Importen
genügend gross. Bei diesen Kulturen ergreift                                  ab 15. Juli 2017 sowie die Einführung eines Rückbe-
Bio Suisse mit der Branche Massnahmen, um                                     halts auf dem Richtpreis von Gerste, Hafer und Triti-
ein Überangebot zu verhindern.                                                cale für Umstellbetriebe im ersten und allenfalls
                                                                              zweiten Jahr ab Ernte 2018. Die Höhe des Rückbe-
Produzenten und Verarbeiter haben sich im Rahmen                              halts resultiert aus der Differenz zwischen konven-
der Richtpreisrunden von Bio Suisse auf stabile Pro-                          tionellem Preis und Bio-Richtpreis. Der Betrag würde
duzentenrichtpreise bei Knospe-Futter- und -Brotge-                           bei einer Überversorgung zur Deklassierung verwen-
treide geeinigt. Die Übernahmebedingungen 2017                                det werden.
entsprechen den Bestimmungen des Branchenver-                                 Die Förderbeiträge für Ackerbohnen und Eiweiss­
bandes swiss granum.                                                          erbsen müssen für die Ernte 2017 angepasst wer-
                                                                              den. Die Förderung der Körnerleguminosen wird
Grössere Inlandversorgung beim                                                ­finanziert durch eine Importabschöpfung auf Bio-
Bio-Brotgetreide                                                               Futtergetreide. Da der Anbau von Körnerlegumino-
2017 wurde so viel Bio-Ackerfläche umgestellt wie                              sen stetig gewachsen ist, jedoch die Menge Bio-Im-
noch nie. Aufgrund der vorausgesetzten Umstel-                                 portgetreide stabil bleibt, wurde eine Anpassung der
lungsjahre wird dieser Effekt mit zwei Jahren Verzö-                           Förderbeiträge nötig. Diese betragen für Ackerboh-
gerung im Bio-Brotgetreidemarkt spürbar sein. Die                              nen und Eiweisserbsen neu acht Franken pro hun-
Verarbeitungsmengen sind ebenfalls weiter wach-                                dert Kilogramm. Jene für Soja und Lupinen verblei-
send. Dennoch dürfte eine leichte Verbesserung der                             ben auf Vorjahresniveau bei fünfzehn Franken pro
Inlandversorgung möglich sein.                                                 hundert Kilogramm.
Die Branche geht davon aus, dass den Verarbei-                                 Die Erntemengen Bio-Futtergetreide konnten im
tungsbetrieben beim Weizen 35 bis 45 %, beim Rog-                              letzten Jahr gesteigert werden, und auch für dieses
gen 35 bis 45 % und beim Dinkel 55 bis 65 % des                                Jahr wird mit einem kräftigen Wachstum zu rechnen
Bedarfs aus inländischer Produktion zur Verfügung                              sein. Der Mischfuttermarkt hat sich 2016 positiv ent-
stehen werden.                                                                 wickelt, und für das laufende Jahr wird ebenso
                                                                               Wachstum prognostiziert. Die Branche geht davon
Markttransparenz beim Bio-Futtergetreide                                       aus, dass 2017 ein Inlandanteil über alle Futtergetrei-
Bei Gerste, Hafer und Triticale zeichnet sich nahezu                           de zwischen 50 und 55 % erreicht wird.
eine Vollversorgung ab, weshalb Bio Suisse unter
Einbezug der Branche ein Massnahmenkonzept für                                                                         bio-suisse.ch

                                                                        Pferde würden
                                                                    Bauern mit Label wählen
                                                                                      www.tierschutz.com/pferde
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                                                                                                                                   19
FAMILIENLEBEN
Ernährung und Rezepte
Terrinen                                                   ten und die Position 10 Minuten genau halten, wenn
                                                           nötig vorsichtig zur Seite schieben. Anschliessend
Terrinen sind Pasteten ohne Teighülle. Die                 langsam abkühlen lassen, bis das Ventil nicht mehr
Masse kann wie bei den Pasteten aus gegar-                 unter Druck ist, den Deckel öffnen und fertig aus-
tem Fleisch bestehen. Häufiger begegnen wir                kühlen lassen.
heute aber pikanten Rezepten mit verschiede-               Tipp: Terrinen werden pikant als Vorspeise kombi-
nen Gemüsearten. Bei den süssen Varianten                  niert mit Salat oder einer feinen Sauce aufgetischt
finden wir diverse Kombinationen von Milch-                und können so als Farbtupfer inszeniert werden. Die
produkten und Früchten. Mit den hochtechni-                süssen Dessert-Varianten werden mit passenden
sierten Küchengeräten können Terrinen prob-                Fruchtsaucen, Rahm, Konfekt und Früchten optisch
lemlos zubereitet werden.                                  aufgepeppt und ergänzen so als Dessert jedes
                                                           Menü.
Was ist eine Terrine?
Eine Terrine besteht aus einer im Wasserbad oder
Dampf gestockten Masse aus Eiern, Fleisch, Gemüse          Broccoli-Terrine
oder Früchten und Flüssigkeit. Man unterscheidet           Für eine lange schmale Form von 0,6 l Inhalt
zwischen dem klassischen süssen Flan aus Ei, Milch,
Rahm und Zucker wie das Karamell-Köpfli und den
pikanten Gemüse-Terrinen. Hier werden statt Zucker
Salz und statt Milch Rahm oder weitere Milchpro-
dukte, Bouillon, Gewürze und püriertes Gemüse
eventuell auch Fleischstücke verwendet.

Zubereitungsmöglichkeiten
1.   Im Dampfgarer/Kombisteamer: Die Form
oder Portionenförmchen in ein, dem Gerät entspre-
chenden, gelochten Blech stellen, Terrinen-Masse
einfüllen, je nach Gerät mit Klarsichtfolie abdecken,
in den Garraum schieben und mit dem Dampfgar-
Programm bei 90 °C 30 bis 40 Minuten garen, etwas
nachziehen lassen, heraus nehmen und erkalten
lassen.                                                    Zutaten der Broccoli-Terrine. (rh)
2.   Im Wasserbad im Backofen: Dafür in eine
ofenfeste Form mit hohem Rand ein Tuch (Abwasch-
lappen, Stoffserviette) legen, die Förmchen darauf
stellen, die Terrinen-Masse einfüllen, in die Mitte des
Backofens stellen und die Form mit heissem Wasser
2
  ⁄3 füllen, bei 175 °C circa 40 Minuten, je nach Grösse
der Form bis 1 Stunde ziehen lassen, anschliessend
abkühlen und 2 Stunden im Kühlschrank ruhen las-
sen. Vor dem Servieren stürzen.
3.   Im Dampfkochtopf: Den Kochtopf mit Siebein-
satz versehen und bis knapp über das Sieb mit Was-
ser füllen und erhitzen. Die gefüllten Formen mit
Alufolie abdecken, auf das Sieb stellen. Pfanne mit
dem Deckel verschliessen. Nun langsam erhitzen,
aber nur bis zum ersten roten Ring! Zurückschal-           Masse zum Mischen plus Broccoliröschen. (rh)

20
FAMILIENLEBEN

Die halbe Masse einfüllen und mit Broccoli belegen (oben), die andere Hälfte der Masse darübergeben und
mit der vorstehenden Folie verschliessen. (rh)

                                                                      Ausgarnierte Broccoli-Terrine. (rh)

                                                                                                       21
FAMILIENLEBEN
Zutaten:                                                 Frischkäse-Terrine mit Kirschen
100 g Kartoffeln                                         Für eine kleine Cake-Form von 0,6 l Inhalt
300 g Broccoli
120 g Frischkäse                                         Zutaten:
1 Esslöffel Creme fraîche                                200 g Frischkäse, zum Beispiel Philadelphia
3 Eier                                                   100 g Crème fraîche
Salz, Pfeffer, Muskat                                    2 Esslöffel Stärkemehl
3 bis 4 Esslöffel Crème fraîche                          1
                                                          ⁄2 Zitrone, abgeriebene Schale und Saft
Kräutersalz                                              2 Eier
3 Esslöffel Mandelscheiben geröstet                      1 Prise Salz
                                                         50 g Zucker
Zubereitung: Kartoffeln rüsten, in Würfelli schnei-      600 g Kirschen
den, auf einem Siebeinsatz 20 Minuten weich ko-          1
                                                          ⁄2 dl Süssmost
chen. Oder im Dampfgarer in der Lochschale 25            2 bis 3 Esslöffel Gelierzucker
Minuten sehr weich garen. Broccoli rüsten und in         ½ Zitrone Saft oder 2 Esslöffel Kirsch
Röschen teilen, in den letzten 10 Minuten auf die        1,8 dl Schlagrahm nach Belieben
Kartoffeln legen und weichkochen. Vom Broccoli 8
bis 10 kleine Röschen für die Terrinen-Mitte beiseite
legen, den Rest mit den Kartoffeln und dem Frisch-
käse pürieren und erkalten lassen. Eine Terrinen-
Form oder eine lange, schmale Cakesform mit Klar-
sichtfolie auskleiden. Crème fraîche und Eier ver-
­rühren, das Gemüsepüree beigeben und alles gut
 würzen. Die Hälfte der Masse einfüllen, die Broccoli-
 Röschen mittig in einer Reihe anordnen und die
 restlichen Masse darüber geben. Mit der vorstehen-
 den Folie zudecken.
 Mit einer oben beschriebenen Zubereitungsmöglich-
 keit fertigstellen:
 Im Dampfgarer bei 90°C 30 Minuten garen, 10 Mi-
 nuten nachziehen lassen.
 Im Backofen 40 Minuten ziehen lassen, im offenen
 Ofen 10 Minuten nachziehen lassen.                      Zutaten für Frischkäse-Terrine mit Kirschen. (rh)
 Für den Dampfkochtopf eine runde Form oder
 Förmchen wählen, die Form/en einfetten und 10
 Minuten überwacht garen.

Anrichten: Terrinen-Oberfläche in die Mandel-
scheibchen drücken, in Scheiben schneiden und auf
einen Blattsalat anrichten.
Crème fraîche mit wenig Kräutersalz aromatisieren,
in eine Ecke eines Plastikbeutels einfüllen, wenig von
der Spitze weg schneiden, Crème fraîche in feinen
Streifen über die Broccoli-Terrine ziehen.
Mit den restlichen Mandelscheiben ausgarnieren.

                                                         Ausgekühlte Terrine gestürzt. (rh)

22
FAMILIENLEBEN

                                                                                           En Guete. (rh)

Zubereitung: Die gewählte Form grosszügig mit
Klarsichtfolie auskleiden. 12 Kirschen für die Terri-
nen-Mitte entsteinen.
Frischkäse, Crème fraîche, Stärkemehl und Zitrone
gut verrühren. Die Eier, Salz und Zucker separat sehr
schaumig rühren und die Frischkäse-Masse darun-
terziehen. Zwei Drittel davon in die vorbereitete
Form einfüllen, die 12 Kirschen darauf verteilen, den
Rest der Masse darübergeben und mit der vorste-
henden Klarsichtfolie zudecken. Die Terrine mit einer
vorgängig beschriebenen Zubereitungsmöglichkeit
fertig stellen.
Dampfgarer bei 90 °C 30 Minuten, 10 Minuten nach-
garen; im Ofen bei 175 °C im Wasserbad 40 Minu-
ten, 10 Minuten nachgaren.
Restliche Kirschen nach Möglichkeit ebenfalls ent-      Verschiedenen Terrinenformen:
steinen, in einer Pfanne mit dem Süssmost aufko-        Links, zwei klassische Terrinenformen,
chen, Gelierzucker und Zitronensaft oder Kirsch bei-    Mitte, Glas- und Keramikformen,
geben und 2 bis 3 Minuten köcheln lassen. Die           Rechts, Silikon- und Aluform. (rh)
Früchte erkalten lassen und am Schluss zur Terrine
servieren. Nach Belieben mit geschlagenem Rahm                BBZ Arenenberg, Hauswirtschaft und Familie,
ausgarnieren.                                                                                  Rita Höpli

                                                                                                        23
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