Google-Earth und andere Anwendungen im Unterricht

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WIRTSCHAFTS- UND SOZIALGEOGRAPHIE
                              WIRTSCHAFTSINFORMATIONEN
                              Dr. Christian Sitte und Mag. Alfons Koller

Google-Earth und
andere Anwendungen im Unterricht
Christian Sitte

1. Google – mehr als eine Suchmaschine                         betrachten, sondern (vergleichend) lückenlos – wenn
                                                               auch in unterschiedlicher Auflösungsqualität verfügbar
   Regionalanalysen bzw. Regionsbeschreibungen be-             – die gesamte Erdoberfläche, jeweils in selbstge-
dienten sich immer schon Karten unterschiedlicher              wählten und veränderbaren Maßstäben in den Blick-
Maßstabsebenen und thematischer Variationen, bzw.              winkel des Betrachters zurücken. Die Grundfunktion
nutzten sie die Möglichkeiten aus, Bildern zusätzliche         ist kostenfrei, für den Schulgebrauch sind die Premiu-
Informationen herauszuarbeiten. Geographen verwen-             manwendungen nicht nötig. Durch die in der Folge ge-
deten immer schon Luftbilder (Schräg- und Senkrecht-           schilderten Navigationsvarianten und der Möglichkeit,
luftbilder1 und Satellitenaufnahmen (vgl. Seger 2001,          unterschiedliche Informationsebenen bewusst ein- und
S. 393 ff., insbes. 407 f.). Sie wurden in den letzten drei-   auszublenden, zu kombinieren bzw. die Funktionen
einhalb Jahrzehnten Standardinventar unserer Schulat-          der Google-Suchmaschinen miteinzubinden, eröffnen
lanten und Schulbücher – oft nur illustrativ, immer öfter      sich für den Unterricht in Geographie eine Vielzahl
aber als Arbeitsmittel integriert in Aufgabenszenarien.        neuer Dimensionen.
L. BECKEL hat jüngst sogar einen ganzen „esa-Schulat-             Ein Nutzerhandbuch findet man im Netz unter
las“ bei (www.eduspace.esa.int/) herausgebracht, der           http://earth.google.de/support/. Dort werden als mini-
wertvolle Ergänzungen im Oberstufenunterricht er-              male Hardwarevoraussetzungen genannt: CPU 500
möglicht (vgl. Beilage u. Rezension von Wolfgang Sitte         MHz aufwärts/Festplatte 400 MB frei/Netzwerksge-
in GW-UNTERR. 103/2006, S. 92 f.).                             schwindigkeit 128 Kb/s (besser Breitband)/3D-fähige
   Satellitenbilder bieten in räumlicher (je nach Auflö-       Videokarte mit 16 MB VRAM. Auch beim Starten von GE
sung der Daten = PIXEL) und inhaltlicher Hinsicht sehr         werden dem Nutzer schon jeweils kleine Fenster mit
viele Details. „Sie ergänzen dabei zum Teil die Informa-       Usertipps eingeblendet.
tionen aus entsprechenden Karten, mitunter sind sie
auch konkurrierend. Andererseits sind Informationen            2. „GE“ als Variation einer Wandkarte und
in Fernerkundungsdaten nicht durch graphische Zei-                mehr – bei Verwendung mit dem
chen kodiert und klassifiziert“ (Siegmund/Menz 2005,
S. 9) Die in unseren Schulmedien (Bücher, Atlanten, Fo-           Beamer
lienserien, CD-ROMs) verfügbaren Satellitenbilder(mo-             Zur Präsentation lassen sich durch “GE” eine Reihe
saiken)2 sind heute aus den Fernerkundungsdaten er-            von Funktionen abrufen, die bis vor kurzem nur über
rechnete Bilder in natürlichen Farben, die oft auch Sig-       käufliche CD-ROMs und komplexeren GIS-Anwendun-
naturenlisten und topographische Orientierungen da-            gen möglich waren:
zugedruckt bekommen haben. Sie sind aber bislang in               Die Satellitenbilder sind zoombar. Dabei ist auf die
der Regel statische Präsentationen. „Schwächen der             unterschiedliche Auflösung („Pixel-Größe“) zu achten –
Karten werden durch Stärken der Satellitenbilder aus-          diese kann variierend sein, wird aber in den zur Verfü-
geglichen und umgekehrt. Ein Verbund von Karten und            gung stehenden Bildmosaiken laufend verbessert. In
Fernerkundungsdaten bieten einen idealen Informa-              der Regel sind Kern/Verdichtungsräume sehr hochauf-
tionsmix, der sowohl zur besseren Klärung inhaltlicher         lösend dargestellt. Großraumstrukturen aber sind über-
Fragestellungen als auch zu Förderung methodischer             all mit dem weltweit vorhandenen Material auch mit
Kompetenz der Schüler im Umgang mit unterschiedli-             gröberer Pixel-Auflösung bearbeitbar (Anm: das einfa-
chen Informationen beiträgt“ (ebenda S.10 bzw. siehe           cher „Virtual-Earth“ von MS bietet hier einige Vorteile –
bei satgeo.zum.de bzw. Koller 2008).                           s. u.). Auf unterschiedlichen Maßstabsebenen kön-
   Seit 2005 gibt es das internetbasierende Pro-               nen so gut unterschiedliche Erkenntnisse erzielt und
gramm Google Earth (abgekürzt in diesem Beitrag                verdeutlicht werden.
fürderhin als „GE“-URL.: http://earth.google.de/). Es
gibt uns die Möglichkeit online, ohne (große) Installati-      1 Von der Zwischenkriegszeit an, etwa ab Kozenn Atlas, Ed. Höl-
on oder Speichermediumskauf (das konkurrierende                  zel 54 A. 1934; od. Heiderich-Güttenberger 1929 ff., Kaindlstor-
                                                                 fer 1930 etc. – vgl. Ch. Sitte, Bibliographie Schulbücher – in
Microsoftprodukt „Virtual Earth“ – s. u. – ist zwar ganz         MittÖGG 1987, S. 128–165.
ohne Installation, aber derart nur wesentlich einge-           2 Wie die in allen unserer derzeitigen Schulatlanten abgebildete
schränkter nutzbar), nicht nur Ausschnitte der Erde zu           Satellitenbild – Darstellung des Alpenraums.

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                                      41
http://homepage.univie.ac.at/Christian.Sitte/FD/artike
                                                           l/Methodenorientierung_differenzierte_Raum_GWU10
                                                           4_06.doc
                                                              Die Varianten, über den Frame links unter-
                                                           schiedliche Overlays – wie Straßen oder Grenzen –
                                                           über den Frame am linken Rand einzubinden, ist eben-
                                                           so sehr hilfreich für Analysen. Die Overlays können ge-
                                                           zielt ein- und auch wieder ausgeblendet werden. Damit
                                                           kann man einen Vergleich Bild – Karte gestalten bzw.
                                                           hilft dies allgemein bei einer besseren/leichteren Orien-
                                                           tierung – aber auch bei Fragestellungen und Interpreta-
                                                           tionen, die etwa des Verkehrsnetzes und seiner unter-
Abb. 1: http://earth.google.de/userguide/v4/#navcontrols   schiedlichen Wertigkeit (Straße, Autobahn etc.) bedür-
   Interessante Aspekte, die wir bislang noch bei keiner   fen. Google-maps heißt eine hier miteingebundene
Satellitenbilddarstellung gehabt haben, liefern die Va-    Funktion, die auch alleine am Bildschirm aufgerufen
rianten, die eine ober der Windrose (die zum Drehen        werden kann. Sie reicht von Übersichtskarten bis hin-
des Bildausschnitts dient) abgebildete Leiste für eine     unter auf die Stadtplanebene (auch wenn sie nicht die
Pultung der Bildebene zu einer dreidimensiona-             Qualität der amtlichen topographischen Karten etwa
len Darstellung eröffnet.                                  bei www.austrianmap.at erreicht).
   Ideal kann man so wichtige Elemente einer Land-            Mit der Wegesuchfunktion lassen sich dazu auch
schaftsgliederung visuell leichter erkennbar machen.       Reisen etc. nachvollziehen: wie auf den üblichen Rou-
Etwa bei dem Beispiel „Wachau“ – Abb. 2 – lässt sich       tenplanern – beide Enden eingeben – fertig. Derart
über unterschiedlich gedrehte Blickwinkel der Eindruck     kann ich auch über eine einzelne Adresseingabe (so-
des Donaudurchbruchstals optimieren. Messmöglich-          wohl des Ortes, als auch einer genauen Postadresse)
keiten – siehe Abschnitt 3.3 – erweitern dies noch (vgl.   über „GE“ direkt zum topographisch verorteten Punkt –
bei Ch. Sitte 2006 GW-UNTERRICHT 104 S. 39.                und das weltweit – geleitet werden.

Abb. 2: Krems, Wachau gegen Westen gepultet 3D

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Abb. 3: Screenshot Europa-Satbild + linken Frame GE
   Eine ganz außerordentliche Erweiterung be-              das Bild eingeblendeten Punkte anhand der am linken
kommt die Satellitenbildkarte aber durch das Ver-          Frame neben dem Bild angeführten Auflistung dieser
knüpfung mit anderen Google-Suchangeboten:                 Zusatzfunktionen vom Schirm wieder wegklicken und
Ein-, aber auch wieder über Befehlszeilen im Frame am      so die Ansicht wieder auf das reine Satellitenbild zu-
linken Rand (siehe hier Abb. 3) ausblendbar, sind einer-   rückführen. Auch für den Ausdruck/die Kopie des Bil-
seits auf der Karte eingespielte, verschiedenfarbige       des für weitere Nutzungsoptionen ist dies zu empfeh-
kleine Punkte/Knöpfe (deren Dichte beim Hineinzoo-         len.
men zunimmt). Sie repräsentieren zunächst ein Ange-           Google verknüpft aber mit den Satellitenbildern
bot terrestrischer Fotos (in einer fortgeschritteneren     der kostenfreien Grundversion auch noch andere sei-
Anwendung kan man als Teil der GE-Community selber         ner typischen Angebote: Per Mous-Klick kann ich zu
für bestimmte Orte eigene Fotos & Links auf das Satelli-   den Orten, über denen gerade den Cursor positioniert
tenbild setzen). Wenn man sich auf die reine Satelliten-   ist, aus dem Google-Suchmaschinenangebot automa-
bilddarstellung konzentrieren will, kann man diese auf     tisch die dort zuordenbaren Bilder im Internet direkt

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                       43
Abb. 4: Google Earth und Google maps, Halbinselbild und Kartenfenster unterhalb

auf meinen Schirm bekommen. Detto auch Linkver-                  3. Einige methodisch ertragreiche
weise (etwa zu Orten, Firmen etc.) oder auch                        Operationen mit Google-Earth („GE“)
wikipedia-Stichworte oder GEO-Artikel. Da man diese
bei wikipedia unabhängig von „GE“ selber sofort pro-                3.1 Eine elementare Funktion bei „GE“ ist das Auf-
blemlos (mit)gestalten kann, ist hier ein weites Feld für        suchen (lassen) von Orten. Diese Funktion kann man
jeweisl auch individuelle geographische Erweiterungs-            auch schon bei kleinen Schülern – etwa in der 2. Klasse
möglichkeiten im Unterricht eröffnet (etwa im/für das            beim Großkapitel „Leben in städtischen Räumen“ mit
lokale Umfeld).                                                  spielerischem Aufsuchen von Orten verwenden: Ent-
   Zunächst geht dazu dem Betrachter für diese Funkti-           weder über dazu vorher ausgeteilte Listen oder zu
on ein schmaler Fensterteil unterhalb des Satellitenbilds        den/über die schon vorher im Unterricht durchgenom-
auf. Ein kleines Symbol in seiner Kopfleiste – ganz              menen eigenen (Schulbuch-)Beispiele. Die Schüler be-
rechts neben dem „x“ (siehe Abb. 4) – ermöglicht es              kommen dazu für ihrer Bildschirmarbeit eine stumme
aber auch, neben dieser „Briefschlitzdarstellung“ mit            Arbeitskarte in die Hand, um die aufgefundenen Städte
randlicher Scrollfunktion, alternativ ein eigenes, zwei-         u. a. einzutragen (gibt es unter ihnen solche, die ein
tes Fenster damit aufzumachen. Das schafft in der Regel          Freifach IKT schon haben, kann man ihnen auch eine –
einen besseren Überblick. Wenn man nacheinander bei              etwa am gw.eduhi.at bei „Daten“ elektronisch auffind-
Positionen mehrere solche Fenster nebeneinander öff-             baren Kartenvorlagen als File geben und die Eintragun-
net, sind auch Vergleiche besser möglich.                        gen etwa mit MS-Office-Funktion „paint“ für einen spä-
   Damit stellt „GE“ ein neues nahezu unerschöpfliches           teren Ausdruck eines Arbeitsblattes etc. machen lassen.
Hilfsmittel dar, um sehr einfach – über die Präsenta-               Bei speziell dafür ausgewählten Orten bietet sich ge-
tionsfunktion hinaus – zu einem weltweit verwend-                radezu eine Erweiterung dahingehend an, dass man die
baren Recherchetool für die Erstellung eigener Dos-              Schüler deren Lage beschreiben lässt (siehe dazu auch
siers und Blended-learning-Anwendungen zu mutie-                 die Anmerkungen unten bei 3.2 zum Messen von Hö-
ren. Sei es, dass man solche auf einfachen Plakaten, MS-         henangaben u.a). Die schon oben angeführte Funktion,
Wordseiten bzw. Powerpoint-Präsentationen zusam-                 terrestrische Bilder zusätzlich über die in der Satelliten-
menträgt oder in einfache (kostenfreie) Lernplattfor-            bilddarstellung von “GE” eingeblendeten Punkte ankli-
manwendungen integriert, wie sie Koller A./Sitte Ch.             cken zu können, geben Möglichkeiten für weitere Ein-
(in GW-UNTERRICHT 100/2005 S. 71–78 – virt auch                  drücke zu diesen Städten, die in der Beschreibung mit-
www.eduhi.at/dl/blendedlearningGWU100.pdf) zum                   eingebunden werden können (siehe 3.4.).
schule.at-Community-tool schon beschrieben haben.                   Interessante Aspekte kann manchmal auch die Va-

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riante bringen, zu einigen im Schulbuch angeführten          zwei Höhenangaben verwenden. Über die ÖK-Aus-
Fotos, oder anderen Abbildungen – so sie topographi-         schnitte bei www.austrianmap.at wurden ergänzend/
sche Verortungsangaben haben – sich die entsprechen-         vergleichend dabei auch noch die Höhenschichtenab-
de Gegend im Satellitenbild heranzuzoomen (vgl. Kol-         bildungen verwendet
ler A. 2008). Das geht oft, aber nicht immer – etwa die in
mehreren Büchern angeführten Reisterrassen in Ba-               3.4 Das oben kurz angeführte Beispiel mit der Be-
naue findet man zur Zeit leider nur unter schlechter Pi-     schreibung einer typischen Stadtlage, lässt sich über die
xel-Auflösung, aber mit weiteren terrestrischen Fotos,       in der Regel sehr genauen Grundrissdarstellungen gro-
die über die GE-Linkangaben praktisch aufzufinden            ßer Städte erweitern: Man kann Stadtypen und Stadt-
sind. Andere Beispiele, wie etwa die Flussoase Nil, Ha-      strukturen (Morphologie, Nutzungen unterschiedli-
fenstandorte der Industrie in der Bucht von Tokio (er-       cher Viertel) zeigen bzw. erarbeiten lassen. Versucht
weiternd eine Atlas-/Schulbuchdarstellung) sind nur ei-      habe ich neben den klarerweise sehr detailliert darge-
nige von mir dazu einfallenden Ideen, die man über die       stellten US-amerikanischen Stadtbeispielen (vgl. die
Suchfunktion u. U. mit älteren Aufnahmen vergleichen         Linkliste zu E. Lichtenbergers Artikel in Wiss. Nachrich-
kann. Auch zu „Geschichte“ könnte ich als GW-Lehrer          ten 121/03, S. 51 – vgl. Virt.:
hier konkrete räumliche Fragestellungen mitbeantwor-         http://www.eduhi.at/dl/WN121LichtenbergerStadt.pdf
ten/illustrieren helfen.                                     bzw. A. Koller 2008) auch unterschiedliche europäische
                                                             Großstädte, aber auch Mittelstädte (wie Linz, Graz, Salz-
   3.2 Einfache Operationen sind auch das Messen             burg, Bern, Venedig …) – ferner auch solche zu Beispie-
unterschiedlicher Parameter auf den Bildschirmbildern:       len außerhalb dieser bekannten Bereiche: Es gibt in „GE“
Da wären als erstes Entfernungen zu nennen (siehe            ausgezeichnet interpretierbares Material zu Isfahan, Da-
auf Abb. 3):                                                 maskus, Jerusalem (alles Beispiele unserer Schulbü-
   Anhand der Funktion im Rahmen oben („Lineal an-           cher), aber auch zu Tokio, Hongkong, Peking, Kalkutta
zeigen“), kann ich auf der kleinen Maßstabstufe und          …, bis hin zu Rio und Manaus; „Highlights“ sind auch
der dort dann abgebildeten Weltkugelkalotte anhand           Djénné/ Mali, der Kibera-Slum in Nairobi … etc.
der so konstruierten Entfernungslinie sogar Schülern            Durch die unterschiedlichen Zoomebenen und ter-
die ansonsten nur auf Globen mögliche Großkreisent-          restrischen Fotos und Links (und angelinkte Artikel) las-
fernung demonstrieren.                                       sen sich ganze virtuelle Exkursionen zusammenstellen
   Auf größeren Maßstäben wäre der Vergleich unter-          (Tipp: vielleicht findet man dazu auch noch etwas in
schiedlicher Wege zu einem definierten Ziel als poten-       www.video.google.com, einer Funktion, die bislang di-
tielle Arbeitsmöglichkeit zu nennen. Kombiniert mit          daktisch noch gar nicht in ihrer Nutzung ausgelotet
dem virtuellen Fahrplan der ÖBB lassen sich gezielt          worden ist). Es ist wert, sich da vorher auch nach eige-
raumzeitliche Alternativen zu Fragestellungen, wie           nen Reiseerfahrungen, die einem bei der Orientierung
etwa: Wien GRG1, Stubenbastei – Krems/KPH, Dr.-              durch „GE“ surfend helfen können, schlau zu machen
Gschmeidler-Str. – mit dem Auto – oder der Bahn etc.         und u. U. auch mit eigenen zusätzlichen terrestrischen
… sowohl nach km-Aufwand, Zeit-, als auch Geldauf-           Fotos im Unterricht zu ergänzen. Ist aber an sich nicht
wand und Umsteige- bzw. Gehentfernungen ermitteln            zwingend notwendig, da man sich über die oben ange-
(vgl. auch dazu bei Heiken/Peyke 2007).                      führte google-suche-Bildfunktion und in die Satelliten-
                                                             bilder eingespiegelte Bildangebote (und Linkangaben,
   3.3 Aber „GE“ ermöglicht in der Senkrechtdarstel-         bis hin zur wikipedia-Artikeln) in der Regel ein gutes
lung mit dem Cursor auch die absolute Höhe eines             Bild machen kann. Hilfreich ist dabei auch die Funktion
Punktes zu ermitteln. Bieten etwa fast alle unserer          von google maps, bei der man sich für das Einzeichnen
Schulatlaskarten beispielsweise keine ausreichend be-        Pläne unterschiedlichen Maßstabs ausdrucken oder
friedigenden Höhenangaben im Raum Wien an und ist            sich das Relief einspiegeln kann.
daher die relative Höhe zwischen Wienerwaldteilen               In der Regel bietet „GE“ schärfere Auflösungen für
und Strom bzw. Stadtteilhöhen (Terrassen) nur schwer         Verdichtungsräume an. Am unteren Bildschirmrand
bis gar nicht auszumachen (oder Gefälleunterschiede          des Satellitenbildfensters ist eine Leiste sichtbar, auf der
etwa zwischen Jochenstein und der Staustufe Wien …,          man (v. l. n. r. – siehe Abb. 4 unter der Halbinsel) nicht
zwischen dem Donautal und bestimmten Teilen des              nur die Koordinaten der Cursorposition in Graden,
Wald-/oder Mühlviertels; zwischen Stauseen und Kraft-        ferner die Seehöhe (Achtung: sie sollte in Meter, nicht
werkszentrale u. a. m.). Die Seehöhenangabe am rech-         in Fuß eingestellt sein!) – dann in der Mitte dieses Strei-
ten unteren Bildrand läuft mit der Cursorbewegung au-        fens den Stand der Bildübertragung in Prozent erken-
tomatisch mit. Damit lassen sich sogar direkt über die       nen kann (bei schnellen Bildfensterverschiebungen
Satellitenbilder Höhenstufen (sei es in den Alpen, im        und Zoomaktionen kann es da etwas dauern bis die op-
Himalaya oder am Kilimandscharo – vgl. Allaway/ Hong/        timale Bildschärfe erreicht wird). Schließlich ganz
Jin 2006, S. 111) – in Senkrechtbildern oder gepulteten      rechts am Bildschirm unten sieht man die Angabe der
3D-Ansichten nachvollziehen bzw. demonstrieren.              Sichthöhe. Zu dieser wäre festzustellen, dass ab 1.000
Lössner (2007, S. 40) wendet dieses u. a. bei Vergleichen    m. Autos zählbar sind, bei 400–300 m auch differenziert
von Vulkanen am Pazifischen Feuergürtel an.                  nach Pkw/Lkw. Stadtstrukturen kann man auch bei
   Bei einer gepulteten und entsprechend gedrehten           Sichthöhen von 10 bis 20 km gut noch erkennen. Für
3D-Ansicht des Wienerwaldes (ergänzt durch die in ei-        Großraumübersichten (auch bei den unten beschriebe-
nem zweiten Fenster am Bildschrim geöffnete Senk-            nen 3D-Pultungen) genügen Höhen von 20 bis 50 km
rechtsicht) ermittelten wir etwa den günstigsten Weg         Sichthöhe. Diese Auflösung habe ich praktisch überall
mit einem Fahrrad vom Stadtgebiet ins Tullner Feld.          auf der Welt zur Verfügung. Da die Auflösung aber im
Dazu kann man jeweils abschnittsweise Längen und             GE-Angebot unterschiedlich dicht ist – also von den

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                              45
Bildpixeln der Satellitenbildstreifen abhängig ist – kann       3.7 Ausgesprochen hilfreich war die Anwendung
man etwa beim Beispiel Krems/Donau wegen der Auf-           von gepulteten „GE“-Satellitenbildern im Alpenraum
lösung nicht näher als sinnvollerweise 10–6 km heran-       (wo z. T. nur Auflösungen von unter 15 km Sichthöhe
zoomen. Das ist dort für eine Stadtstrukturanalyse zu-      möglich sind). Man kann etwa sehr schön durch das
wenig. Genügt aber, um ein aussagekräftiges 3D-Block-       Drehen dieser 3D-Bildausschnitte Verkehrsstruktu-
bild der Wachau im gepulteten Modus anzufertigen            ren wie Pässe, Durchgängigkeit etc. demonstrieren
(s. o. Abb. 2). Bei Wien (Salzburg, Linz …) hingegen, ist   (etwa wenn man die Arlbergstraße „abfliegt“).
ein sehr scharfer Bildstreifen (wenn auch z. T. mit eini-      Bei einem „3D-Flug“ lassen sich auch sehr deutlich
gen Wolkenabdeckungen) verfügbar, der ein Heran-            die Kettengebirge und Plateauberge der nördlichen
zoomen auf eine Sichthöhe von 250 bis 400 Meter zu-         Kalkalpen den Schülern vorführen, oder Gletscher (s. u.
lässt (für einen Raum bis zu einer Linie westlich von       bei 4.) in ihren Bestandteilen zeigen und morpholo-
Gumpoldskirchen, im Norden bis Korneuburg, im Os-           gisch analysieren.
ten weit nach Ungarn und die Slowakei (Bratislava) hin-
ein. Dort kann ich neben der Stadtstruktur in dieser Auf-      3.8 Wenn man den (im Oberstufenbuch „RGW 7neu“
lösung auch alte Flussmeander etc. erkennen.                vom Verlag Hölzel als ganzseitiges Satellitenbild darge-
                                                            stellten) Raum Saalbach/Pinzgau/Hohe Tauern in 3D-
   3.5 Neben Stadtstrukturen lassen sich aber auch          gepultet so dreht, dass man entlang des oberen Salzach-
noch andere Themenaspekte erarbeiten. So gibt es            tals blickt, kann man noch deutlicher als es mit dem Ma-
leider in keiner einzigen österreichischen Unterricht-      terial im Schulbuch und Atlas möglich ist, Unterschiede
sunterlage eine befriedigende thematische Darstellung       der beiden Talseiten darstellen (s. u. bei 4.). Die mittels
der wichtigsten österreichischen Badegebiete an der         Cursor (in der Senkrechtvariante) ermittelbaren Höhen-
Adria. Wenn man etwas sucht, findet man auch dazu           angaben lassen auch Höhenstufen erarbeiten (Wald-
über „GE“ einen Zugang. Er ist, wie schon in anderem        grenze, Almen, Bergstationen etc.) Auch bei der Kraft-
Zusammenhang erwähnt, abhängig von der maximalen            werksanlage Kaprun lassen sich damit neue Eindrücke
Bildauflösung: Lignano ist in ausgezeichneter Qualität      vermitteln. Mit den terrestrischen Fotos – sowohl aus
vorhanden. Terrestrische Bilder und Linkangaben las-        den direkten Bildpunkten, als auch aus der miteinge-
sen eine gute Erarbeitung der Funktionen eines Adria-       bundenen Suchfunktion von Google (s. o.) und aus den
tourismusortes zu (ev. ergänzt durch alte s/w Fotos aus     ebenfalls über das Satellitenbild ermittelbaren Websei-
den 60er Jahren, die u. U. bei Familien der Schüler noch    ten zu jedem auf der Satellitenbilddarstellung ange-
aufzutreiben sind). Der feinkörnige Bildstreifen hört       klickten Punkt lassen sich nicht nur weitere Bilder, son-
aber schon knapp östlich davon auf und so ist das nur       dern auch noch andere Informationen ermitteln. Diese
wenige Kilometer entfernte Grado nur in sehr unbefrie-      können den Schülern nicht nur frontal präsentiert wer-
digender Auflösung abrufbar. „GE“-Glück/Problem eben!       den (life vom Web, oder als screenshots offline in selbst
   Optimal hingegen ergänzbar ist das schon von Ch.         zusammengestellten Abfolgen), sondern auch im Sinne
Sitte in GW-UNTERRICHT 70/1998 gezeigte Interpretie-        eines webgestützten Arbeitsunterrichts für Dossiers,
ren großmaßstäbiger Kartenbeispiele mit Hilfe des In-       Präsentationen der Schüler, oder Portfolios (vgl. Ch. Sit-
ternets (anhand einer Karte 1:25.000, „Dunkerque –          te in GW-UNTERR. H. 91/2003) etc. genutzt werden,
heute & 1935“ – siehe virt. Arbeitsblatt URL:               wie gezeigt oben bei 2.
http://homepage.univie.ac.at/Christian.Sitte/FD/matk
arto/arbeitsblattdunkerque.htm) mit dem neuen Hilfs-           3.9 Koller (2006, S. 100) schlägt GE als Einstiegspor-
mittel „GE“.                                                tal für folgenden Informationsweg vor: Ort meines In-
   Bewährt hat sich auch das Herausarbeiten unter-          teresses suchen und versuchen in der Nähe gelegenen
schiedlicher Oasenmodelle/Bewässerungen oder die            Umgebung Antworten auf geographische Fragen zu be-
Konstruktion einer Alpenkarte auf der alle (bzw. lau-       antworten: wo ist das nächste Kaffehaus, Restaurant,
fend) die Orte der großen FIS- Schirennen eingetragen       eine Busstation etc.? Welches Hotel liegt nahe der City?
sind und wo die Schüler zu den einzelnen Orten jeweils      Welche Webseite hat es? Wie hoch sind die Nächti-
ein charakterisierendes Poster erstellen (etwa 6. Klasse    gungspreise? Allaway u. a. (2006, S. 110) beschreibt
Oberstufe bzw. Wahlpflichtfach). Auch dazu wurden           ebenfalls the use of GE to produce with pupils their
die abzurufenden Bilder und Linkangaben bis hin zu          own tours (u. a. mit einem Projekt bei
Ortsplänen ausgewertet.                                     www.geographyalltheway.com). So gesehen kann GE
                                                            also auch Ausgangspunkt von „Virtuellen Exkursionen“
   3.6 Auch politische Brennpunkte der News aus TV          werden (Budke A., D. Kanwischer 2006, S. 140): Diese
und Zeitung lassen sich so geographisch in die Klasse       Form kann zwar die „reale Exkursion“ nicht ersetzen,
bringen („Österreicher im Tschad“ etc. … – bei diesem       sinnvoll ist aber die Kombination und Ergänzung bzw.
Beispiel kann das Umklappen von der Satellitenbildan-       Kontrastierung der auf der virtuellen Exkursion gewon-
sicht der Städte auf die Karten von Google-maps zei-        nenen Eindrücke (Beobachtungen zweiter Ordnung),
gen, wie die Verkehrsinfrastruktur einer Stadt im Peri-     mit Erfahrungen der realen Beobachtung (erster Ord-
pherraum vergleichsweise ist, etc.). Zu bedenken ist        nung) vor Ort. Sehr deutlich lassen sich damit auch die
aber, dass die GE-Bilder nur in Abständen upgedatet         Einsicht der Schüler in die intentionale Konstruiertheit
werden und somit nicht tagesaktuell sind. Hier muss         der Darstellung im Internet vertiefen. Umgekehrt kann
man im www auf spezielle Angebote zurückgreifen, die        nach solchen außerhalb der Klasse erfolgtem Unter-
aber mit Ausnahme von Wetterbildern nur punktuell           richt, dann nicht nur ein simples Plakat für die Schulho-
und anlassgebunden (Tsunami 2004, Burma 2008 …)             mepage herauskommen, sondern – unter Beiziehen ei-
vorhanden sein werden. Man kann das z. Z. gut anhand        gener Erhebungsergebnisse – auch eine virtuelle Erwei-
der S-1-Trasse südlich von Wien demonstrieren.              terung, die nicht nur als Dokumentation, sondern für

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andere als Arbeitsbehelf mal dient! Mehr siehe hier am        bruchstäler (leider nicht mehr die Wachau und den öst-
Aufsatzende unten.                                            lichen Teil des Nationalparks Donauauen, die man
                                                              nicht unter 10 km Sichthöhe heranzoomen kann) schön
                                                              sieht. Vom Burgenland bis etwa zur Lafnitz lässt die
4. Ein kurzer Überblick zum Österreich-                       nunmehrigen Darstellungsqualität Dorfanalysen unter
   angebot                                                    400 m Flughöhe zu. Dann bildet die Steiermark, wo
                                                              GRAZ zwar scharf abgebildet ist, nur die Möglichkeit
   Betrachtet man Österreich im „GE“, so erfolgte Ende
                                                              von Großstrukturbetrachtungen. Im Süden waren
Mai 2008 eine deutliche Verbesserung. Der Westen Ös-
                                                              schon bisher feinkörnigere Bilder vorhanden. Im
terreichs ist nun in einer so großen Auflösung vorhan-
                                                              KÄRNTNER SEENGEBIET mit KLAGENFURT kann man
den, dass man in der Regel bis etwa Sichthöhen unter
                                                              interessante Uferkartierungen (mit Infrastruktur von
400 Meter heranzoomen kann, was eine sehr starke
                                                              Tourismusorten etc.) vornehmen. Ertragreich ist auch
Vergrößerung zulässt. Dadurch sind seit dem Beginn
                                                              der Vergleich Karawanken/Nördliche Kalkalpen in den
des Jahres diese Gebiete nun flächendeckend bis an die
                                                              „GE“-Bildern! Noch weiter im Süden ist die Auflösung
oberösterreichisch/niederösterreichische und oö. bzw.
                                                              dann fast durchgängig sehr gut: sowohl die Poebene bis
kärntner/steirische Grenze derart gut aufrufbar, dass
                                                              zur Adria (etwa Palmanova!), die Tourismusgebiete
man einzelne Häuser auch in ihrer Funktion her analy-
                                                              nach Osten bis Dalmatien bzw. nach Westen Richtung
sieren kann. Leider sind die größten Teile der Bundes-
                                                              Südtirol, Cortina oder die Gletscher, sehenswert der SI-
länder Niederösterreich und Steiermark noch immer in
                                                              MILAUN! Man kann die in GW-UNTERRICHT seit Jah-
den schlechteren Auflösungen vorhanden, deren grö-
                                                              ren publizierten f&b-Karteninterpretationen (Auflis-
bere Pixel ein Heranzoomen näher als 10 Kilometer
                                                              tung bei Ch. Sitte in GW-UNTERR. 104/2006 S. 40) dazu
Flughöhe nicht sinnvoll erscheinen lassen.
                                                              sinnvoll einbinden.
   Im Westen kann man beim RHEINTAL einen guten
Vergleich etwa mit der alten provisorischen Ausgabe
der amtlichen ÖK 50 oder von Ausgaben der Jahrzehnte          5. Ergänzungen, die notwendig werden
danach anstellen. Ab Flirsch kommt man aufgrund bes-             können
serer Auflösung auf Sichthöhen von unter 2–2,5 km und
kann durch 3D-Pultung sehr gut Schutt und Lawinenke-             „GE“ hat – wie schon erwähnt – (noch) nicht überall
gel demonstrieren. Viele unserer Top-Tourismusdesti-          gleich scharfe, feinkörnige Satellitenbilder im online-
nationen kann man jetzt besser dem Schüler nahe brin-         Angebot. Es empfiehlt sich daher vorher mal kurz nach-
gen und analysieren lassen. Schöne, genaue Ansichten          zusehen, wie das ins Auge gefasste Unterrichtsprojekt
bekommt man bei SÖLDEN, MAYRHOFEN (bis 1 km                   (sei es für Präsentations- oder Erarbeitungszwecke) in
zoombar – eine Pultung, um das Relief der Landschaft          der Auflösung im Netz steht. Ist die Auflösung zu ge-
auszuwerten ist bei 10 km Sichthöhe sehr ertragreich),        ring, kann immer noch mit den Google-maps-Funktio-
ebenso bei KITZBÜHEL, ZELL/S. etc.                            nen detailliertere Information erarbeitet werden. Für
   Ausgezeichnete scharfkörnige Bilder zur Beschrei-          die Luftbild-Darstellungen muss man dann auf andere
bung der Gletscherformen (in 3D-Sicht und drehbar,            Webseiten zurückgreifen und diese einbinden.
mit ausreichenden Messmöglichkeiten – s. o. – findet             Hier bietet sich als zu dem oben erwähnten österrei-
man im Massiv des GROSSVENEDIGERS (herunter bis               chischen Beispiel etwa bei Krems und Wien-Süd als al-
2,8/5 km Sichthöhe). Auch das Sonnblick- und das              ternative Ergänzung das über www.geoland.at leicht
GLOCKNERMASSIV sind nun so scharfkörnig darge-                auffindbare Angebot von Orthofotokarten auf den Bun-
stellt, dass man auch im Vergleich mit alten Aufnahmen        desländer-GIS-Servern an – etwa bei > NÖ-Atlas > Or-
(etwa in www.gletscherarchiv.de) interessante Resulta-        thofoto – von 1:1.700.000 bis 1:1.000.
te erzielen bzw. die Kraftwerksanlagen in ihrer Funkti-          Etwas problematisch kann „GE“ bei Großraum-
on analysieren kann.                                          übersichten werden. In diesen kleineren Maßstäben
   Ertragreich für den Unterricht ist es dort auch (s. o.),   erscheinen in den weiteren Ausdehnungen die sehr ge-
wenn man den PINZGAU bei etwa 38 km Sichthöhe in              nau gehaltenen Bildstreifen als helle Streifenmuster auf
3D mit Blickrichtung Westen gedreht hat: Schön kön-           – was mitunter den Gesamteindruck eines Großraumes
nen dort Zentral- und Schieferalpen differenziert wer-        beeinträchtigen kann. Hier ist es sinnvoll das Konkur-
den bzw. die Kalkalpen den Schülern mit ihren unter-          renzprodukt Virtual Earth (s. u. „Live Search Maps“)
schiedlichen Formen vorgeführt werden. Die einblend-          heranzuziehen, zu dem – wenn man sich auf die
baren Fotos und Links eröffnen – wie oben schon ange-         deutschssprachige 2D-Darstellungsvariante beschränkt
führt – weitere interessante Aspekte, die man auswer-         – auch keine downloads zu installieren nötig sind.
ten lassen kann.                                              Dort wechseln offenbar die Ansichten der Satellitenbil-
   Spannend ist es, wenn Schüler ihre Schikursorte ver-       der mit ihrem Maßstab, sodass immer (in Gegensatz zu
gleichen, wie etwa Saalbach-Hinterglemm oder den              „GE“) ein einheitliches Oberflächenbild auch von
nun ebenfalls feinkörnig abgebildeten Obertauern.             Großräumen aufscheint.
   Auch das SALZKAMMERGUT kann man nun entwe-                    Nachteil ist bei Virtual Earth meiner Meinung nach
der mit der Großraumübersicht oder bei 50–45 km               die etwas weniger konfortable Navigierung und in der
Sichthöhe mit einer 3D-Darstellung erarbeiten, oder           einfacheren deutschen Version die mangelnde Pul-
Details – etwa beim Wolfgangsee, seinem Delta und             tungsmöglichkeit (sehr wohl aber in der oben abgebil-
dem „Ferienhort für Mittelschüler“ aufspüren lassen.          deten englischen Version, zu der man für 3D dann aber
   Das DONAUTAL ist bis an die Nö-Grenze nun in sehr          ein download braucht). Es differieren gegenüber „GE“
guter Auflösung dargestellt, sodass man Schifffahrtsein-      manche Räume in der feinen Auflösung der Pixel (inter-
richtungen und Kraftwerke, aber auch die Durch-               essant ist, dass jüngst etwa gerade in Nö – z. B. von

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                           47
Abb. 6: Niederösterreichatlas

Abb. 7: Beispiel Live Search Maps ohne Installation bei http://maps.live.de/

Gmünd über Krems, Baden, die Oberstmk., Graz …                       sich aber auf alle virtuellen Kanäle/Anwendungen be-
hier weit höhere Auflösungen abrufbar gemacht sind,                  zieht – inwieweit man welche Daten seiner Privatsphä-
als z. Z. bei GE – Vergleiche zahlen sich also aus!) und             re hier preisgibt. Fakt aber ist auch, dass mit jeder tech-
das Fehlen von Messmöglichkeiten ist mir ebenfalls ab-               nischen Neuerung, sich neue, vielfältige Nutzungsmög-
gegangen.                                                            lichkeiten für den Unterricht aufgetan haben. Sie sind
   Da zu „GE“ eine eigene Google Community entstan-                  zwar noch kein Garant für seine automatische Verbes-
den ist (http://bbs.keyhole.com), in der eigene Userda-              serung, eröffnen aber immer neue, zusätzliche Dimen-
ten (Bilder, Texte etc.) im Netz publiziert werden kön-              sionen. So wie Reischl schrieb, „Die Welt ist eine Kugel,
nen ist einer eigenen Gestaltung nichts mehr im Wege                 sie soll kein Google werden“, kann man das auch auf
(einmal monatlich werden die Fotos upgedatet, die je-                den Unterricht abwandeln. Dort ist es im wechselseiti-
der kostenfrei registrierte User mit den Koordinaten je-             gen Kommunikationsprozess auch jeweils der einzelne
des Ortes versehen auf „Panoramio“ daraufstellen kann                Lehrer, der sich diejenigen Medien/Methoden dienstbar
(versuchen Sie es einmal mit einer Abbildung ihrer                   machen soll, die dem Erreichen des jeweils von ihm – in
Schule zusammen mit Link auf die Homepage etc.). Auch                der Anpassung an eine bestimmte Klassensituation –
die von Kriz/Pucher vorgeschlagene Nutzung für eige-                 bestimmten Ziele als zweckentsprechend ausgewählt
ne Kartenprodukte sei hier als Erweiterung angeführt.                worden sind! Und das sind viele – „GE“ kann dabei ein
   Es gibt zwar auch eine durchaus ernstzunehmende                   wertvoller Baustein sein/werden!
Kritik an „GE“ (vgl. Reischl G. 2008), die sich auf Data-
mining oder die Frequenz der veröffentlichten Fotoin-                Literatur
                                                                     Anwendungen (die über reines Topographiezuordnungen, bzw.
halte (insbes. nach krisenhaften Ereignissen) oder man-                 Illustration in Schulbüchern* hinausgehen und methodische
che topographischen Bezeichnungen u. Ä. bezieht.                        Anstöße geben können – auch method. Aufsätze)
Diese Szenarien der virtuellen Überwachung aber ken-                 Allaway R., Ch. Hong, D. Jin (2006): Using Google Earth. In: Tea-
nen wir auch von der Handyortung u. a. Varianten Nut-                   ching Geography., hg. The Geographical Association, Shef-
zerprofile zu generieren. Es ist sicher eine Frage – die                field. No. 3, S. 110–111 – versch. Ideen, u. a. Arbeitsblatt zur Er-

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Arbeitsmöglichkeiten mit ausgewählten Tools bei GE:
    Markierung und Individualisierung von Flächen und Orten
       Um gewünschte Flächen und Punkte auf Satelli-         parenz verfahren Sie analog zur Veränderung der Li-
    tenbildern bei GE zu markieren und farblich hervor-      nientransparenz. Wünschen Sie ein beliebiges, zu-
    zuheben, stehen in der Leiste direkt über dem Satel-     fällig ausgewähltes Farbdesign des Polygons, setzen
    litenbildausschnitt verschiedene Werkzeuge zur           Sie unter „zufällig“ ein Häkchen. Unter „Ansicht“
    Verfügung. Mit dem Werkzeug „Polygon hinzufü-            können Sie die Koordinaten ihres Polygons einse-
    gen“ können gewünschte Flächen markiert bzw.             hen („Länge, Breite“), „Richtung“ zeigt Ihnen die
    umrandet und farblich gestaltet werden. „Pfad hin-       Drehung ihrer Aufsicht (z. B. 0 = Nord, 90 = Ost),
    zufügen“ bietet die Möglichkeit, Strecken oder           und unter „Neigung“ können Sie im Feld einstellen,
    Wege einzuzeichnen, und mit „Ortsmarken“ kön-            welchen Einfallswinkel Ihr Blick auf Polygon und
    nen Orte mit einer Markierung versehen werden.           Satellitenbild haben soll. Neben „Ansicht“ finden Sie
    Öffnen Sie dazu GE und zoomen Sie mithilfe der           das Feld „Höhe“. Variieren Sie hier mithilfe des an-
    Windrose auf das von Ihnen ausgewählte Gebiet.           gegebenen Reglers den Abstand des Polygons zur
       1. Markierung einer Fläche: Polygon: Maus-            Oberfläche des Satellitenbildes. Klicken Sie bei
    klick auf das Symbol „Polygon hinzufügen“. Es            „Seiten bis zum Boden verlängern“ im vorgese-
    erscheinen gleichzeitig ein Cursor auf dem Satelli-      hen Feld ein Häkchen an, erhalten Sie eine dreidi-
    tenbild, mit dem Sie den Polygonzug ziehen kön-          mensionale Darstellung Ihres Polygons.
    nen und ein Fenster, in dem Sie dem Polygon einen           Haben Sie alle gewünschten Individualisierun-
    Titel geben können; hier sind weiters Optionen zur       gen vorgenommen, bestätigen Sie mit OK. Der
    Individualisierung des Polygons möglich. Es ist da-      Name des Polygons erscheint nun in der linken
    bei egal, ob zunächst den Polygonzug gezogen wird        Spalte unter „Orte“.
    und er im Anschluss individualisiert, oder die Indivi-      2. Orte mit einer Stecknadel markieren:
    dualisierung vorgenommen wird, bevor man den             Ortsmarke: Mausklick auf das Symbol „Ortsmarke
    Polygonzug zieht.                                        hinzufügen“. Auf dem Satellitenbild erscheint nun
       a) Einen Polygonzug ziehen: Linker Maus-              ein Stecknadelsymbol in einem Cursor. Bewegen
    klick auf einen Außenpunkt der Fläche, die Sie mar-      Sie den Cursor an den gewünschten Ort. Danach
    kieren möchten (das Fenster zur Beschreibung und         füllen Sie zur Individualisierung und Beschreibung
    Individualisierung des Polygonzuges bleibt wäh-          der Ortsmarke analog zu 1) die entsprechenden
    renddessen geöffnet); linke Maustaste gedrückt hal-      Schritte durch. Bestätigen Sie mit OK; die Ortsmarke
    ten, Bewegung des Cursors im oder gegen den Uhr-         erscheint nun wieder in der linken Spalte unter
    zeigersinn und Vornehmen der gewünschten Be-             „Orte“, im Satellitenbild ist der Ort durch eine Steck-
    grenzung, bis Sie wieder am Ausgangspunkt ange-          nadel gekennzeichnet.
    langt sind. Die Fläche ist nun durch den Polygonzug         3. Strecken oder Wege einzeichnen: Pfad
    eingegrenzt.                                             hinzufügen: Möchten Sie eine bestimmte Strecke
       b) Einen Polygonzug individualisieren: Fü-            hervorheben (z. B. Straßen, Routen), Mausklick auf
    gen Sie im Fenster, welches sich nach dem Maus-          „Pfad hinzufügen“. Setzten Sie am Beginn der Stre-
    klick auf das Polygonsymbol geöffnet hat, nun im         cke an. Wenn Sie die linke Maustaste die ganze Zeit
    Feld „Name“ den Titel des Polygons ein, z. B. „Park-     gedrückt halten, wird exakt die Strecke markiert, die
    platz Europark“. (Dies ist nützlich, da der Polygon-     Sie mit dem Cursor abfahren. Genügt es Ihnen, dass
    zug nach erfolgter Abspeicherung in der linken Leis-     Ihre Strecke aus der Verbindung bestimmter Punkte
    te in „Meine Orte“ unter „Orte“ gelistet wird und Sie    besteht, klicken Sie nacheinander auf gewünschte
    durch einen Doppelklick auf den Titel direkt zum         Punkte der Strecke, diese werden automatisch zu ei-
    Polygon auf der Karte geführt werden.) Unter „Na-        ner Strecke verbunden. Ist ihre Strecke beendet, in-
    men“ finden Sie das Feld „Beschreibung“: Hier            dividualisieren Sie und bestätigen Sie mit OK.
    können Sie weitere Informationen eintragen (z. B.           4. Speichern der Ergebnisse: Haben Sie alle
    km2-Größe, Baujahr etc.), die dann unter „Orte“ auf-     gewünschten Aktionen vorgenommen und möch-
    scheinen. Für eine farbliche Veränderung des Poly-       ten diese speichern, klicken Sie oben links auf „Da-
    gons klicken Sie neben „Beschreibung“ auf „Stil,         tei“, „Speichern“, dann „Ort speichern unter“. Alle
    Farbe“. Um die Linien farblich zu variieren, klicken     bis zu diesem Zeitpunkt vorgenommenen Eingriffe
    Sie unter dem Abschnitt „Linien“ auf das weiße           werden dann als kmz.Datei im gewünschten Ord-
    Kästchen, es öffnet sich dann ein Fenster mit einer      ner gespeichert. Wichtiger Hinweis: Sie können
    Farbpalette zur Auswahl. Um Breite und Transpa-          „kmz.Dateien“ nur auf Computern öffnen, auf de-
    renz der Linien zu ändern, verändern Sie die ange-       nen GE installiert ist!
    geben Regler. Unter „Fläche“ können Sie im selben           5. Nachträgliche Korrekturen sind folgender-
    Fenster die Füllfläche des Polygonzugs individuali-      maßen noch möglich: Rechter Mausklick auf den
    sieren. Um die Farbe zu verändern, verfahren Sie         Namen des entsprechenden Objekts unter „Meine
    wie zur Farbveränderung der Linien. Unter „Ausge-        Orte“, jeweils „Eigenschaften“ auswählen. Die ein-
    füllt und Umriss“ können Sie wählen, ob der Poly-        zelnen Punkte, aus denen der Polygonzug oder die
    gonzug ausgefüllt und umrissen, nur ausgefüllt oder      Wegführung besteht, können dann mit gehaltener
    nur umrissen sein soll. Zur Veränderung der Trans-       linker Maustaste beliebig verschoben werden, ge-

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                                49
nauso wie die Ortsmarke. Tipp: Wenn Sie mit der                    kennzeichneten Gebiete nach jeweiliger Zugehö-
     rechten Maustaste auf das zu korrigierende Objekt                  rigkeit ein. Wie schätzt Du die prozentuale Auftei-
     klicken (während dieses zur Bearbeitung geöffnet                   lung an Grünflächen (z. B. 10% Landwirtschaft, 50%
     ist), löschen Sie mit jedem Mausklick nacheinander                 Grünflächen, 40% Waldfläche) ein?
     die letzten Teilabschnitte, aus denen die Strecke                     c) Lassen sich Muster innerhalb der einzelnen
     oder der Polygonzug besteht.                                       Gebiete erkennen und welches Gesamtbild gibt es
        6. Ein Aufgabenbeispiel zur Anwendung                           für die Stadt Salzburg? Ist Salzburg eine grüne Stadt
     der Tools bei GE                                                   und was für Möglichkeiten ergeben sich daraus für
        a) Suche in Google Earth die Stadt Salzburg und                 die Salzburger? Wie nutzt Du persönlich die Grün-
     markiere die Stadtgrenze mit dem Tool „Pfad“. Ver-                 flächen?
     suche danach, die einzelnen Stadtgebiete (z. B.                       Die Aufgabe wurde als Beispiel zur Anwendung
     Parsch, Schallmoss, Aigen …) mithilfe des Tools                    ausgewählter Tools bei GE in der fachdidaktischen
     „Ortsmarke“ zu kennzeichnen.                                       Lehrveranstaltung „Lehrplan, Kompetenzen und
        b) Markiere mit dem Tool „Polygon“ die Waldflä-                 Standards in GW und seinen Unterrichtsmateria-
     chen innerhalb der Stadt bzw. Gebiete mit dichtem                  lien“ (bei Lektor Dr. Sitte und Mag. Koller) an der
     Baumbestand, freistehende Grünflächen (kleine                      Universität Salzburg im Sommersemester 2008 von
     Gärten ausgenommen) und Deiner Meinung nach                        zwei Studentinnen konzipiert.
     landwirtschaftlich genutzte Flächen. Färbe die ge-                                   Zusammenstellung: Anna Kruggel

    kundung des Kilimanjaro).                                           *Wohlschlägl H., Hofmann-Schneller M. u. a. (2001): Kapitel Me-
Budke A., D. Kanwischer (2006): „Des Geographen Anfang und                thode: Wir lesen Satellitenbilder. In: Durchblicke 3. Klasse
    Ende ist und bleibt das Geläne“ – Virtuelle Exkursion contra          AHS/HS. Westermann – Wien, S. 19 (durchaus anspruchsvolle-
    reale Begegnungen. In: Hennings u. a., hg.: Exkursionsdidak-          re Aufgabenanleitung am Beispiel Spttal/Millstättersee, gefolgt
    tik innovative!? Geographiedid. Forschungen Bd. 40, Hoch-             von Anwendungsaufgabe bei einem Bild Neusiedlersee).
    schulverb. f. Geo. u. ihre Didaktik Weingarten, S.128–142.
Lössner M. (2007): Mount St. Helens, Merapi & Co. Mit Google            Grundlegende Literatur zur Satellitenbildanalyse
    Earth Vulkane entdecken (S I). In geographie heute H. 247/248,
                                                                        Gerber W., Reuschenbach M. (2005): Fernerkundung im Unter-
    S. 36.
                                                                           richt. In: geographie heute, H. 235, S. 2–8) – Anm.: in diesem
Heiken A., Peyke G.: Einsatzmöglichkeiten von Google Earth und
                                                                           Heft sind noch weitere interessante Interpretationsanregungen
    einem GIS Teacherware im Schulunterricht. In: Jekel/Kol-
                                                                           abgedruckt.
    ler/Strobel, Lernen mit Geoinformatik II. 2007, S. 127–135
                                                                        Hassenpflug W. (2003): Satellitenbilder aus dem Internet (mit Bei-
    (Anm.: Sie schlagen die Ermittlung des eigenen Schulwegs vor,
                                                                           spiel Der Yangtse-Fluss im Satellitenbild). In: Praxis Geogra-
    bzw. beleuchten kurz den GE-Overlayer „Live- bzw. Realtime-
                                                                           phie H. 3 (= ebenfalls ein einschlägiges Themenheft), S.18–22.
    Dienste“ zur Darstellung aktueller Lagebilder, etwa von Satelli-
                                                                        Haubrich H. (2001): Satellitenbilder interpretieren. In: ders.: Lern-
    ten zu Wetter, zu Verkehrsmeldungen etc.).
                                                                           box Geographie – das Methodenbuch. Friedrich Verl. Seelze –
Herzig R. hg. (2008): Arbeitsmethoden aktuell: Orientieren mit
                                                                           Velber. S. 27–32.
    Google Earth. In: Geographie Aktuell. Auslis Verlag Deubner
                                                                        Seger M. (2001): Satellitenbilder im Unterricht. In: Sitte W., Wohl-
    Köln. H. 2, S. 35–38.
                                                                           schlägl H., hg., Beiträge zur Didaktik des Geographie u. Wirt-
*Klappacher O. u. a. (2006) Methode: Arbeit mit Satellitenbildern.
                                                                           schaftskunde-Unterrichts. („Didaktik Handbuch“) Bd. 16 der
    in gw-Kompakt 2 für die 6. Kl. AHS. Veritas Linz. S. 18–19 u. 24
                                                                           Mat. Z. Didaktik d. GW. Institut für Geographie der Universität
    (Anm.: nur sehr simple Anwendungen zu Europasatellitenbild
                                                                           Wien. S. 393–409.
    und Fluren an der österr.-ungar. Grenze).
                                                                        Siegmund A., Menz G. (2005): Fernes nah gebracht – Satelliten-
Koller A. (2006): GW-und Informatik: Google-Earth. In: GW-UN-
                                                                           und Luftbildeinsatz zur Analyse von Umweltveränderungen im
    TERR. 101. S. 99 f.
                                                                           Geographieunterricht. In: Geographie und Schule, H. 154,
Koller A. (2008): New York mit Google-Earth entdecken. In: GW-
                                                                           S. 2–10.
    UNTERR. 110. S. 63–67.
*Hofmann P. (2008): System Erde 7. Westermann Wien. (S. 24 ff.
                                                                        Links
    allgemeine Einführung + Arbeitsaufträge S. 31, 35, die aller-
    dings eher generell gehalten sind).                                 Satgeo: Satellitengeographie im Unterricht
Reischl G. (2008): Die Google Falle. Die unkontrollierte Welt-             http://satgeo.zum.de/satgeo/index.htm (Anm.: dort Einfüh-
    macht im Internet, Wien.                                               rung http://satgeo.zum.de/satgeo/infos/einleitung.htm)
*Sitte W. u. a. (1989,): Leben und Wirtschaften 4. Kl. Ed. Hölzel       Geoland www.geoland.at (Anm.: Zentrale Einstiegsseite zu Lan-
    Wien. S. 17–21 (Anm.: ideenreicher Vergleich Donau- & Rhein-           desgGIS-servern in den österr. Bundesländern)
    delta mit Zuordungsaufgabe von 2 Texten zur Identifizierung         Österreichische Gesellschaft für Vermessung und Geoinformation
    der Aufnahmen; Europa Vergl. Sat.-Bild und Reliefkarte) – auch         www.ovg.at (Anm.: mit Linkliste zu den nationalen Map agen-
    in Sitte et al. 1999, Didaktische Spiele für den offenen Unter-        cies – dort oft ein ähnliches Angebot wie www.austrianmap.at
    richt. www.hoelzel.at, Wien – Spielanwendung zu Österreich-            des www.bev.gv.at)
    satellitenbild).                                                    Google Earth Webseite http://earth.google.de/ (kostenfreie
*Sitte W., Malcik W.: Raum Gesellschaft Wirtschaft im Wandel der           Grundinstallation muss erst downgeloaded werden)
    Zeit, 7. Kl. AHS-Oberstufe. Ed. Hölzel Wien. Ausgabe 1991.             + GE API: http://code.google.com/apis/earth/
    Anm.: dort ab S. 105 mit allgem. Einführung zu Sat.-Bildern (die       + www.google.com/earth/plugin/examples/samples/
    ab den Auflagen 1998 gestrichen wurde), aber die 3 Analyse-         Kritz K, A. Pucher (Uni Wien 2007): Tutorial zu Google-earth-An-
    beispiele OÖ-Zentralraum, Steirisches Hügelland bzw. Pinz-             wendungen. PS-Schulkartographie.
    gau, und die Zuordnungsaufgabe (Bildmosaike + Texte) auf               www.gis.univie.ac.at/karto/lehre/schulkarto/praxis/tutorials/
    der großen Österreichsatellitenbildkarte wurden beibehalten            g_earth.htm
    wurden. Für die Ausgabe 2007 (neuer LP 2004) musste gekürzt         Virtual Earth (Microsoft) http://maps.live.de (2D ohne Installati-
    werden (vgl. GW-UNTERR. 106/07 S. 79 ff.), womit dort nur              on) – 3D mit Installation http://maps.live.com/
    mehr ab S. 22 f. etwas findet – wo aber auch „Arbeitsschritte zur   ESA-Schulatlas (von L. Beckl, Salzburg)
    Interpretation“ (von Seger 2001 s. u.) angeführt werden, die        Realraumanalyse Österreich
    weit mehr methodische Variationen bieten als in anderen Bü-            www.uni-klu.ac.at/groups/geo/projekte/realraum/Bilder.htm
    chern zu finden ist.

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Buchbesprechungen
   JETZER A., B. VETTINGER, A. REMPFLER u. a., hg.:         zeitigen Schulbücher) offene Lösungen und fördern
Basisimodule Geographie, Lehrmittelverlag des Kan-          eine neue, konstruktivistische Lehrerrolle, als Coach in
tons Zürich, 2007, 103 Seiten (+ CD-ROM), ISBN 978-3-       einem gemeinsamen, abzuwägenden und zu diskutie-
03713-242-2                                                 renden Lösungs-/Erkenntnisgewinnungsprozess. Bei-
   VANKAN L., G. ROHWER, St. SCHULER: Diercke               de Bücher geben uns damit interessante neu Impulse
Methoden – Denken Lernen mit Geographie, Wes-               für zukünftige fachdidaktische Entwicklungen!
termann, Braunschweig 2007, 175 Seiten, ISBN 978-3-                                                           Ch. S.
14-109720-7
   Diskussionen über den Anteil an Instruktion im Un-          REINFRIED S., Y. SCHLEICHER, A. REMPFLER, ed.:
terricht werden schon lange geführt. In letzter Zeit wur-   Geographical Views on Education for Sustainable
de u.a. auch bezüglich möglicher Formen des e-lear-         Development, Vol. 42/2007 Geographiedidaktische
nings/blended-learnings (etwa von P. Baumgartner)           Forschungen, Hochschulverband f. Geographie u. ihre
das bekannte Schema einer Rangabfolge des Unter-            Didaktik, 250 Seiten (Bestellung bei
richts in behavioristische, kognitivistische und kon-       schleicher@ph-weingarten.de bzw.
struktivistische Ansätze mit den dazupassenden unter-       www1.ku-eichstaett.de/hp/)
schiedlichen Lehrerrollen als Vermittler/Transfer (für         „Nachhhaltige Entwicklung“ ist ein in den letzten
„knowing that“), Tutor („knowing how“), Coach („kno-        Jahren vermehrt im Gefolge der „Agenda21“ auch in
wing-in-action“, zu komplexeren Situationen, gemein-        Lehrpläne eingebauter Terminus (vgl. auch in unserer
sam, reflektierend Praktiken finden …) diskutiert. Über     österreichischen Fachdidaktikzeitschrift GW-UNTERR.,
die Welle der „Kompetenzen“ in den neuen Lehrplänen         H. 107/2007). Das vorliegende Buch ist die Dokumen-
2004 kommt verstärkt die zweite genannte Stufe ins          tation von Beiträgen eines IGU-Symposiums. Darin ist
Spiel (und in die Schulbücher), werden Ansätze der          in einem breiten internationalen Überblick ein weiter
dritten zumindest angedeutet. In Geographie hatte sich      Bogen gespannt worden, wie derartige Inhalte in unter-
dazu erst einmal ein Themenheft der Zeitschrift „Geo-       schiedlichen Ländern unterrichtet werden. Dabei wer-
graphie und Schule“ (H. 168/2007) mit konstruktivisti-      den auch konkrete Beispiele angeführt, bzw. bieten die
schen Ansätzen beschäftigt. Die beiden oben genann-         Literaturverweise (Links!) weiterführende Vertiefungen
ten Publikationen von sowohl in der Theorie, als auch       an, die wir als Ansätze für eigene Fallbeispiele in unse-
in der Praxis stehenden Autoren bieten konkrete Um-         rem GW-Unterricht nutzen könnten. Ebenso wie schon
setzungsbeispiele eines moderat verstandenen Kon-           vorhergegangene Bände – etwa Bd. 40/2006 mit dem
struktivismus an. Darin wird bei einem sehr wohl noch       Titel „Exkursionsdidaktik – innovativ!?“ oder 38/2004
beibehaltenen Instruktionsanteil, gefolgt von einer ge-     „Globales Lernen im Geographieunterricht – Erziehung
zielten Vermittlung von Strategien, letztlich den Lernen-   zu einer nachhaltigen Entwicklung“ oder 41/2007 „Die
den die Konstruktion ihres Wissenserwerbsprozesses          Globalisierung aus der Perspektive Jugendlicher“, soll-
gezielt erleichtert.                                        ten Bände dieser Reihe in jeder Lehreraus-/-fortbil-
   Der aus der Schweiz (einem Gemeinschaftsprodukt          dungsinstitution greifbar sein!                     Ch. S.
von PHs und Arbeitsgemeinschaften der S I) stammen-
de Band beginnt mit einer für den Praktiker geschriebe-        DIERCKE Weltatlas, Westermann-Schroedl-Dieser-
nen sehr hilfreichen theoretischen Einführung in die        weg-Schöningh, Braunschweig, Neuauflage 2008, 298
Thematik. Danach folgen 6 Module: Naturkräfte/Klima-        Seiten, Euro 29,95
landschaften/Fair reisen/Stadtleben Paris/Handel               In Österreich besteht vom deutschen Diercke eine
Nord-Süd/Lebensraum im Wandel. In einem Planungs-           sehr stark (und nicht immer glücklich) gekürzte Schul-
raster werden Ziele, Kompetenzen, Arbeitsweisen und         ausgabe. Nun wurde der seit 1988 in mehreren Aufla-
Materialien der CD-ROM beschrieben.                         gen verbesserte Atlas wieder grundsätzlich verändert
   Das Ziel des zweiten angeführten Buches aus              und liegt in einer interessanten Auflage vor. Neben Um-
Deutschland ist ähnlich: auch hier sollen Schüler zu        gliederungen sind insbesondere eine große Anzahl von
selbständigen denken angeregt werden. (Metakogniti-         Fallbeispielen drinnen. Die großräumigen Wirtschafts-
on = Nachdenken über das eigene Denken). Speziell           karten wurden (was ein Manko auch des österreichi-
für den Geographieunterricht werden dabei 10 Metho-         schen Diercke ist) um den ökonomisch ja in entwickel-
den vorgestellt. Dabei steigert sich das Niveau von ein-    ten Regionen bedeutenden Tertiären Wirtschaftssektor
facheren in M 1 bis zu den komplexeren in M 10. Jede        ergänzt, bzw. wurden auch durch Signaturenumstellun-
Methode wird kurz eingeführt, gefolgt von einer allge-      gen deutlichere Strukturen herausgearbeitet. Neue
meinen Anleitung. Daran schließen sich jeweils drei         Weltkarten (von denen einige als Beilagen bei PG und
konkrete Beispiele mit Arbeitsblättern etc. an. Wichtig     GR schon vorgestellt worden sind) erweitern ein tolles
sind den Autoren Dimensionen wie „es gibt nicht nur         Angebot. Nutzen kann man es einerseits über die mit
eine Lösung“, „Schüler arbeiten immer aktiv in Grup-        dem Erwerb eines Atlas verbundene WWW-Ergänzung.
pen“, „jede Aufgabe ist eine Herausforderung für die        Diese ist nach Registrierung über eine im Atlas einge-
Schüler“ und fordern konkret geographisches Denken“         druckte Nummer nutzbar (u. a. werden Karten mit Goo-
und Reflexion dieses. Konzipiert sind sie ebenso wie        gle-Earth kombiniert, ein virtueller Globus so integriert
das schweizer Beispiele für den mittleren Schulab-          u. a. m.). Teile davon (etwa Kartenerläuterungen) kann
schluss. Ebenso bevorzugen sie (anders als unsere der-      man aber auch schon frei nutzen.

Wissenschaftliche Nachrichten Nr. 133 · März/April 2008                                                           51
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