GRUENDER MAGAZINMAINFRANKEN - Stadt Würzburg
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Herausgeber: Stadt Würzburg Oberbürgermeister Christian Schuchardt Rückermainstraße 2 97070 Würzburg Telefon: 09 31/37 - 0 Fax: 09 31/37 33 73 info@stadt.wuerzburg.de www.wuerzburg.de V.i.S.d.P.: Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing Dipl.- Geograph Klaus Walther Fachbereichsleiter Projektleitung und Redaktion: Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing Nicole Dietrich Impressum Marketing nicole.dietrich@stadt.wuerzburg.de Konzept und Gestaltung: den Studierenden und ihrem Dozenten Harald Czycholl-Hoch. Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing und FHWS Dipl.- Kommunikationsdesignerin Choon-Hee Bae Erfolgreiche Stadt Grafik Würzburg Nicole Dietrich, Projektleiterin Gründermagazin Mainfranken Titelseite Foto: Zusammenarbeit www.pixabay.com von Stadt Würzburg Druck: der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Wir renden des Masterstudiengangs Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation bedanken uns herzlich für die vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit bei Die Interviews mit Start-ups in diesem Gründermagazin kommen zum Teil von Studie- www.bonitasprint.de Gedruckt auf 100% Altpapier Auflage: 1.000 Stück
04 Grußwort Frisch inspiriert 20 Radboten aus der Corona-Krise Wenn man was mit Herz macht, ist das die beste Basis, dass es läuft 05 Diese Start-ups finden Sie auf der Mainfranken-Messe 22 Awesome Technologies Wir wollen einen unmittelbaren Nutzen schaffen! 23 BuddhaBoo Spielerisch Entspannung finden und dem Alltag entfliehen 24 k-BIM GRUENDER-Zentren Ich sehe meine Aufgabe als Beraterin darin, mich selbst überflüssig zu machen 6 Das IGZ Würzburg feiert 26 Vision4Quality 20-jähriges Jubiläum Für ein Software-Unternehmen ist Würzburg perfekt 27 Lokago Die richtigen Informationen, zur 10 Gründershows: Fluch oder Segen richtigen Zeit am richtigen Ort 12 Finde das, wofür du richtig brennst! 28 safetee technologies GRUENDER-Szene Gründen mithilfe der Würzburger Wir sind gerade wie ein Sprinter Hochschulen im Startblock 35 NEWSLETTER aus der Region 30 iloveyoulaugh Bis ich davon leben konnte, hat es drei Jahre gedauert 31 Die Haushaltshelden Faire Vermittlung von Haushaltshilfen 16 Vorgründungs-Förderprogramme 32 Steakboutique WENN GRUENDER-Werkzeug in Bayern Wir wollen, dass Fleisch 18 Businessplan-Wettbewerbe GRUENDER-Blick kein Massenprodukt ist 34 Patzo Aus Hundeliebe
Frisch inspiriert aus der Corona-Krise Die aktuellen Zeichen stehen auf Aufschwung und die Gründer- szene in Deutschland krempelt die Ärmel hoch! So geht zum Beispiel die staatliche Förderbank KfW davon aus, dass sich Konjunktur und Arbeitsmarkt in diesem Jahr positiv auf die Gründungstätigkeit auswirken werden. Außerdem können laut Grußwort den Analysten jetzt viele weit fortgeschrittene Vorhaben um- gesetzt werden, die wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden. Gute Nachrichten stimmen optimistisch Hochschulen und IGZ als bewährte Unterstützer Wie diese Ausgabe des Gründermagazins Mainfrankens zeigt, Neben neuen Impulsen kann das Würzburger Gründer-Öko- 4 haben wir auch in Würzburg und der Region gute Argumente, system für das Durchstarten aus der Corona-Krise heraus auch diesen Optimismus zu teilen. So gingen beispielsweise aus weiterhin auf bewährte Angebote zugreifen. Dazu zählt die den mittlerweile zwei Durchläufen des vom Zentrum für Unterstützung von Gründungsinteressierten durch unsere Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken angebotenen Intensiv- Hochschulen, die wir in dieser Ausgabe porträtieren. Oder Coaching-Programms „Würzburg Accelerator Track“ in den auch die vielfältigen Beratungsangebote des Innovations- und vergangenen Monaten mehrere Unternehmensgründungen Gründerzentrums (IGZ) Würzburg, das in diesem Jahr sein hervor. Als weitere gute Nachricht dieses Sommers belegte 20-jähriges Jubiläum feiert. das Würzburger Biotech-Startup NanoStruct mit seinen inno- vativen Biosensoren im Finale des Businessplan Wettbewerbs Vielversprechende Perspektiven Nordbayern den ersten Platz. In der Zusammenschau bin ich überzeugt, dass die Perspektiven für neue Geschäftsideen in Mainfranken überaus vielverspre- Hohe Erwartungen an „stadt.land.smart“ chend sind. Herzlichen Dank an alle aktuellen und zukünftigen In seiner Bedeutung gerade auch für die regionale Gründer- Gründer*innen für ihren Mut und ihre Einsatzfreude sowie an szene gar nicht zu überschätzen ist der Zuschlag für Stadt und die vielen Unterstützer*innen der Szene für ihre wertvollen Landkreis Würzburg bei der diesjährigen Ausschreibung des Hilfestellungen! Ich wünsche den Leser*innen des Gründer- Bundesinnenministeriums für „Modellprojekte Smart Cities“. magazins Mainfranken gute Unterhaltung sowie breite Informa- Unser nun über fünf Jahre mit insgesamt rund 16 Millionen tion und Inspiration. Euro gefördertes Gewinner-Konzept „stadt.land.smart“ bietet viel Raum, um mit digitalen Technologien und pfiffigen Ideen Würzburg und die Region zu modernisieren und weiterzuent- wickeln. Dass wir als Stadtverwaltung gerne auf neuartige Lösungen aus jungen lokalen Ideenschmieden zugreifen, kann man zum Beispiel daran ablesen, dass wir seit diesem Jahr unsere Informationen unter www.wuerzburg.de mit der Assis- Christian Schuchardt tenzsoftware Eye-Able des Jungunternehmens Web Inclusion -Oberbürgermeister der Stadt Würzburg- aus Margetshöchheim barrierefreier machen.
Diese Start-ups finden Sie während der Mainfranken-Messe 2021 am Stand der Gründerzentren in der Würzburg-Halle SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE BuddhaBoo Auf Seite 23 gibt es ein Remindfully Martin Rademacher Interview mit dem Gründer Frankfurter Straße 80d Barbarastraße 13 Martin Rademacher. 97082 Würzburg 97074 Würzburg achtsam@remindfully.app hallo@buddhaboo.de BuddhaBoo setzt sich mit seinen kindgerechten Pro- Remindfully sendet Achtsamkeitsimpulse auf dein dukten für mehr Achtsamkeit in Kinderzimmern und Smartphone, die du einfach umsetzen kannst. Schritt Schulen ein. Unsere App bietet Zugriff auf über 300 für Schritt kehrt so mehr Ruhe, Gelassenheit und Meditationen, Fantasiereisen, Schlafgeschichten und positives Gedankengut in deinen Alltag ein. Wir vereinen Yogaübungen für Kinder ab 6 Jahren. Mit unserem Buch unsere Kräfte und Ideen, mit der festen Überzeugung, „Boo und der Zaubernebel“ erreichen wir schon Kinder dass Achtsamkeit in kleinen Schritten die Welt verändern ab 4 Jahren und helfen diesen beim Entspannen und kann. Remindfully ist mehr als eine App, mehr als ein 5 zur Ruhe kommen. Unternehmen, mehr als eine Idee. Es ist eine Familie. GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN www.buddhaboo.de www.remindfully.app imsinne GmbH maama’s UG (haftungsbeschränkt) Am Gewerbering-Süd 2 Hublandplatz 1 97359 Schwarzach am Main 97074 Würzburg www.imsinne.shop Die imsinne GmbH gestaltet gesunde, produktive und maama’s ist die App, die es dir ermöglicht, die besten schöne Produkte für eine aktivere Arbeits-, Lern- und Produkte deiner Stadt in ein paar Minuten zu genießen. Wohnumgebung. Die Produktpalette umfasst mobile Auf der maama’s Plattform vereinen wir Angebot und Whiteboards („ideenbretter“) in unterschiedlichen Nachfrage und liefern dir was du bestellst. Wir wollen Größen (DIN A4 bis mannshoch), die ultraleicht, robust, Städte zugänglicher machen, ohne etwas oder jeman- langlebig und vollständig recyclebar sind, sowie die den zu schädigen. Nicht die lokale Wirtschaft, nicht ideenstors, Rollwägen für den Transport und die Auf- die Umwelt und nicht euch. Wir bei maama’s sind uns bewahrung von Ideenbrettern, zum Teil mit adaptivem unserer Verantwortung bewusst und deswegen ein Bildschirm für den Einbau von digitalen Anwendungen. stolzes Tec-Start-up. www.imsinne.com www.maamas.de
GRUENDER-Zentren 6 Das IGZ Würzburg feiert Seit zwei Jahrzehnten trägt das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg dazu bei, die Einstiegs- und Wachstumschancen zukunftsorientierter Jungunternehmen zu verbessern. Auch im Jubiläumsjahr gilt nach wie vor: Wer sich in Würzburg mit dem Thema Gründen beschäftigt, kommt am IGZ nicht vorbei! Text: Helmuth Ziegler / Bilder: Andreas Bestle, Jennifer Gehring, Gerhard Launer, Bernhard Rauh Das im Jahr 2001 gestartete Innovations- und Gründerzentrum verlauf konnten wir am IGZ bislang beispielsweise mit den (IGZ) Würzburg ist auch 20 Jahre später noch das größte Grün- Firmen Flexus und Infosim erleben“, berichtet Dirk Jung, derzentrum Unterfrankens. „In den letzten zwei Jahrzehnten Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft. leistete die Einrichtung einen wesentlichen Beitrag dazu, die Gründungsförderung in Würzburg zu verankern und voranzu- Als weiterer Erfolgsbeleg zählt, wenn aus Jungunternehmen des treiben“, bescheinigt Klaus Walther, der Geschäftsführer des Zentrums weitere Ausgründungen hervorgehen, die dann dort Zentrums. selbst Mieter werden oder sich außerhalb verselbstständigen. Auch das hat es laut Dirk Jung am IGZ in der Vergangenheit Firmen werden am IGZ flügge schon mehrfach gegeben. Als schönster Nachweis, dass ein Gründerzentrum funktioniert, gilt, wenn eine junge Firma dort vergleichsweise klein startet, wächst, auszieht und sich am Standort als großes, erfolgreiches Unternehmen mit eigenem Gebäude niederlässt. „Diesen Ideal-
SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE 7 GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN 20-jähriges Jubiläum Dr. Jennifer Gehring (Projektleiterin IGZ) und Dr. Gerhard Frank (Projektleiter IGZ) unterstützen Gründungsinteressierte bei allen relevanten Aspekten einer Gründung. Für klar definierte Zielgruppen Ins Leben riefen das IGZ Stadt und Landkreis Würzburg, die Sparkasse Mainfranken sowie die IHK Würzburg-Schweinfurt. Von Beginn an wurden für das Zentrum zwei große thematische Zielgruppen festgelegt: die Life Science- sowie die Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche. Dabei fokussierte man sich primär darauf, eine hilfreiche und bezahlbare Infra- struktur für Start-ups bereitzustellen. „Beispielsweise bieten wir von Anfang an für Unternehmensgründungen, die Medikamente und Therapeutika entwickeln wollen oder sich sonstigen Themen aus Biomedizin, Biotechnologie und Bioinformatik verschrieben haben, mit unseren Laboren ein besonderes, im weiten Umfeld schwer zu findendes Ausstattungsmerkmal“, sagt Dirk Jung.
Seit 2006 eigene Gründerberatung „Das IGZ startete zunächst ohne eigene Gründerberatung, bis wir wuerzburg.de entstanden. Im hier gebotenen breiten Spektrum auf Impuls der Bayerischen Staatsregierung im Jahr 2006 einen sind vor allem die Themen Steuer, (IT-)Recht, Marketing, Vertrieb solchen Service installierten“, berichtet Klaus Walther. Seither sowie Fördermittel und Finanzierung beliebt. berät das IGZ mit einem eigenen kleinen Team die Gründer*innen „In Summe betrachtet, ist das 20-jährige Jubiläum zwar eine in der Vorgründungs- und Start-up-Phase, führt Fortbildungs- stolze Wegmarke, aber keineswegs ein Endpunkt in der Ge- veranstaltungen durch und vermittelt relevante Kontakte. „Wir schichte des Innovations- und Gründerzentrums Würzburg. Ich unterstützen bei den Themen Geschäftskonzept, Team-, Business- freue mich schon auf zukünftige Entwicklungen und Erfolge“, und Finanzierungsplanung sowie bei der Fördermittelakquise“, resümiert Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. erläutert Dr. Gerhard Frank, Projektleiter aus dem Beratungs- team. Und seine Kollegin Dr. Jennifer Gehring ergänzt: „Wir verstehen uns dabei als Zuhörer, Sparringspartner, Ideengeber und vor allem als Netzwerker. Wir bringen Gründungsteams mit der Wissenschaft, der Wirtschaft sowie dem lokalen und über- IGZ im Kurzportrait regionalen Gründungsökosystem zusammen.“ • Das IGZ liegt am Friedrich-Bergius-Ring im Gewerbegebiet Würzburg-Ost. Der Universitäts- Netzwerkarbeit weit oben auf der Agenda campus am Hubland, das Technologie- und Dass das Thema Netzwerkarbeit ganz oben auf der Agenda Gründerzentrum (TGZ) Würzburg und das Zentrum des Gründerzentrums steht, kann man zum Beispiel an der für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken sind vom IGZ gemeinsam mit anderen Impulsgebern aus der Region nur wenige Fahrminuten entfernt. Ende 2014 ins Leben gerufenen Initiative Gründen@Würzburg • Der Gebäudekomplex mit H-förmigem Grundriss ablesen. Die Akteure schufen damit eine zentrale Anlaufstelle verfügt über bis zu vier Stockwerke. Hier stehen zur Vernetzung von Gründungsinteressierten und Start-ups. Zu den Gründer*innen insgesamt rund 2.500 qm den Highlights zählen der Gründerstammtisch sowie der jährlich Laborraum sowie etwa 3.000 qm an Büroflächen vergebene Start-Up-Preis. Ferner bringt sich das IGZ-Team als zur Verfügung. Die Größe der Räume variiert Mitglied in diverse Verbände und Cluster ein. Es pflegt regionale ab 20 qm bei den Büros und 40 qm bei den Laboren. Hinzu kommen ein gemeinschaftlich Kooperationspartnerschaften mit den lokalen Hochschulen und nutzbarer Tagungsraum und das Foyer, das mit der Stadtverwaltung und verknüpft aktiv Forscher*innen und Sitzecke, Tischen und Stühlen zum informellen Unternehmer*innen, beispielsweise im Rahmen der Veranstal- Austausch einlädt. tungsreihe „Kontaktwerkstatt Wissenschaft/Wirtschaft“. • Es sind ausreichend Stellplätze für die Gut gefüllter Veranstaltungskalender Mieter*innen und ihre Besucher*innen vorhanden. Für E-Autos steht eine Ladestation mit zwei Besonders intensiv arbeitet das IGZ Würzburg mit dem Tech- Anschlüssen zur Verfügung. nologie- und Gründerzentrum (TGZ) Würzburg und dem Zent- rum für Digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken zusammen. Aus dieser engen Kooperation ist unter anderem der gemeinsam www.igz.wuerzburg.de gefüllte Veranstaltungskalender unter www.gruenderzentren-
Die drei Gründerzentren in Würzburg Life Science Robotik/ Digitale Automatisierung Geschäftsmodelle Hier entstehen aus Ideen erfolgreiche Unternehmen www.gruenderzentren-wuerzburg.de 20 Jahre Erfahrung in Innovation Bio- Sensorik medizin Netzwerk Büro-& Labor- Coaching Events flächen Mess- IT & Medizin- technik Kommuni- technik kation Biotech- nologie Start-Ups Umwelt IGZ Würzburg | Friedrich-Bergius-Ring 15 | 97076 Würzburg | www.igz.wuerzburg.de | info@igz.wuerzburg.de
Ein Kommentar – und was Gewürzglück dazu sagt Gründershows: GRUENDER-Szene Fluch oder Segen? Text: Marion Linneberg (egopol)/ Bild: Gewürzglück Dass Gründen ein heißes Thema ist, hat das deutsche Fernsehen schon vor einigen Jahren erkannt. Ist ja auch irgendwie 10 logisch – irgendwann sind dem geneigten Rezipienten Einblicke in fremde Küchen oder Junggesellen auf Partnerinnen- suche zu öde. Die Dramaturgen der TV-Shows schreien nach „echten Menschen“, nach Herzblut und Achselschweiß auf der Bühne, denn nur das animiert den auf der Couch liegenden Zuschauer zum aufrechten Mitfiebern (mal abgesehen von allem, was Netflix, Prime & Co. bieten…)! Allerdings hängt für eine*n Gründer*in auf Investorensuche deutlich mehr dran als für einen Bachelor auf Brautschau. Da muss also die Frage erlaubt sein: Helfen solche Formate der Gründer- landschaft in Deutschland oder schaden sie gar? TV-Shows: Person vor Produkt Betrachten wir exemplarisch das Jahr 2018, in dem vergleichs- mit sechs Folgen folgte erst ein Jahr später Staffel 2, verlegt weise viele Gründershows als potentielle Konkurrenz zur seit auf Dienstagabend und ergänzt um eine „echte“ Gründerin 2014 recht erfolgreich auf Vox laufenden „Höhle der Löwen“ in der Jury. Staffel 3 lief Anfang 2020, war aber quotenmäßig aus dem Boden krochen. Stefan Raab startete im Februar „Das chancenlos gegen den „Bachelor“. Ding des Jahres“ auf ProSieben. Die Samstagabend-Show zeigt Gründer und Erfinder, gleich in der ersten Folge betrat Attraktivität versus Erfolg? eine wandelnde Klopapier-Rolle die Bühne. Was sich bei der Und weil Frauen eben nicht nur in DAX-Unternehmen, sondern Suche nach Supermodels bewährt hat, wurde übertragen: Das auch in der Gründerszene noch eher schwach vertreten sind, Publikum entscheidet. Apropos Supermodels: Im März 2018 trat Jette Joop im August 2018 mit ihrer Show „Jung, weiblich, legte Carsten Maschmeyer auf Sat.1 mit „Start Up!“ nach. Boss“ auf RTL2 an. Da braucht frau gar nicht viel Worte zu verlie- Dort teilten sich erfolgreiche Pitcher im Hauptteil der Show ein ren, ein Auszug aus einem Video-Interview mit Gründerszene.de Haus, mussten Challenges bestehen, flogen raus oder durften soll genügen. Ihre Aussage, es sei für Frauen schwieriger, bleiben. Da war es nur konsequent, dass das Motto der Show Unternehmerin zu werden, begründete Jette Joop damit: „Die lautete: „Person vor Produkt“. Im April des Jahres wurde die Themen sind viel komplexer. Da gibt es Fragen wie: Bin ich Show abgesetzt, weil die Einschaltquoten in der werberele- noch attraktiv, wenn ich jetzt erfolgreich bin?“ Gründerszene.de vanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahre) zum Teil unter denen des folgerte: „Die Angst, Erfolg könne sie unsexy machen, raubt Sandmännchens lagen, wie die Welt in ihrem Abgesang schrieb. Gründerinnen also den Schlaf, nicht Fragen nach dem Geschäfts- Auch die Einschaltquoten von Stefan Raabs Show blieben modell, dem Marktpotenzial, der Finanzierung? Erster Punkt beim offenbar hinter den Erwartungen zurück. Nach der ersten Staffel Klischee-Bingo, Jette.“ Nach zwei Folgen war Schluss. Mit der
Überschrift „Nicht noch eine Gründershow“ berichtete Quoten- Hand aufs Herz: Wie oft habt ihr für den Pitch geübt? meter.de im September 2018 über ein viertes TV-Format Sabrin: Wir hatten wirklich wenig Zeit. Zum Glück waren wir im in diesem Reigen. „Hol dir die Kohle“ lief eine Staffel lang Urlaub, als wir erfahren haben, dass wir in die Show kommen. Also ab Oktober 2018 im Nachmittagsprogramm von RTL. Zehn haben wir am Strand die ganze Zeit geübt. Das war viel wert, denn Kandidaten traten mit ihrer Gründung oder ihrer Erfindung es gibt Sicherheit – man hat in der Show ja nur diese eine Chance. gegeneinander an. Beim Elevator-Pitch entschied keine Jury, sondern das 100-köpfige Saalpublikum. Der Sieger musste Und dann war der große Tag plötzlich da, wie lief das ab? zwar keine Unternehmensanteile abgeben wie bei der „Höhle Sabrin: In der Gründerlounge haben wir die anderen Teilnehmer der Löwen“, kassierte dafür aber auch „nur“ 5.000 Euro Preis- getroffen. Danach ging´s in die Requisite zur Vorbereitung des geld. Auch hier blieben die Quoten unterm Soll. Pitch-Raums. Ich weiß noch, wie wir dort unter massivem Zeit- druck standen. Wir hatten so viel Essen dabei und wollten, dass SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE Innovative Formate braucht das Land alles schön ausschaut. Sich da nicht im Detail zu verkünsteln, Zeit für ein Zwischenfazit: Für die unbestritten innovativen Prota- sondern abzuliefern, ist große Kunst! Anschließend waren wir in gonisten auf der Bühne gibt es kaum entsprechende Formate. Viel der Maske. Das Gute war, dass wir so durchgeschleust wurden, mehr wird das gute alte Show-Prinzip – knallharte, aber prominen- dass für Aufregung gar keine Zeit war. te Jury, viel Tamtam, wenig Inhalt – zur Zuschauerbelustigung eins zu eins übertragen. Das nervt nicht nur die Gründerinnen und Ihr habt ganz offenbar alles großartig gemeistert! Gründer in Deutschland, weil es ein völlig falsches Bild ihrer Drei Viertel der Zuschauer stimmten für euch. Mühen, Erfolge, Stolpersteine zeichnet, sondern spiegelt sich Habt ihr euch auf deren Fragen vorbereitet? auch in unterdurchschnittlichen Quoten wider. Nicht zuletzt weil Sabrin: Ich muss zugeben, das haben wir nicht gemacht. die Generation, deren Interesse und Gründergeist mit solchen Aber da wir alles von der Pike auf selbst erschaffen haben, Shows angestachelt werden soll, kaum noch lineares Fernsehen waren wir – was unser Produkt angeht – sehr sicher. Was uns schaut. Für einen ausgewogenen Bericht ist es allerdings wirklich sehr gefreut hat, war die Begeisterung der Zuschauer. essentiell, auch mal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen. Sie standen später an unserem Auto und wollten unsere Vom Sofa aus klugscheißen kann schließlich jeder. Fragen wir Gewürze kaufen! 11 also eine, die es wissen muss, ob und was der Auftritt in einer Gründershow tatsächlich gebracht hat. Würdet ihr es wieder tun bzw. was ist euer Tipp GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN in Sachen Gründershows? Gewürzglück: „eine Riesen-Chance“ Sabrin: Wir würden es auf jeden Fall wieder machen – jedes Sabrin Neubauer ist Gründerin und CEO von Gewürzglück (www. Format, das zu uns passt und der Firma nicht schadet. Das gewuerz-glueck.de). Zusammen mit ihrem Mann Tobias entwi- Kundenfeedback war sehr motivierend, Kooperationspartner ckelt sie am Firmensitz in Wiesenbronn Gewürzmischungen, die und weitere Medien, wie der Feinschmecker oder der Stern, nicht nur glücklich machen, sondern mit viel Liebe, möglichst sind auf uns aufmerksam geworden. Das hat medial einen regional und ohne Geschmacksverstärker hergestellt werden. Push gebracht! Ich würde es immer noch jedem empfehlen, Die sympathische Wirtschaftsjuristin nimmt sich trotz vollen da mitzumachen, weil man wirklich nichts zu verlieren hat. Terminkalenders gern etwas Zeit, um ihre Erfahrungen in der Das ist einfachʼeine Riesen-Chance! Show „Hol dir die Kohle“ mit anderen Gründern zu teilen. Habt ihr bei der Ausstrahlung den Fernseher oder Ihr wart gleich in der 2. Folge dran, wie kam´s dazu? den Bestelleingang verfolgt? Sabrin Neubauer: RTL kam auf uns zu und hat uns gebeten, ein Sabrin: (lacht) Die Bestellungen gingen tatsächlich im Minuten- Bewerbungsvideo einzureichen. Das war alles sehr kurz- takt ein. Aber wir haben die Sendung im Team geschaut, mit fristig. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass es gar nicht Häppchen und Sekt! so unüblich ist, dass Showmaker potenzielle Kandidaten im Vorfeld auswählen. Fazit: Warum eigentlich nicht? Für Gründer*innen – und darum geht´s in diesem Magazin Habt ihr euer Bewerbungsvideo selbst gedreht oder schließlich – sind reine Preisgeld-Shows genauso ein Segen sollte man sich da professionelle Hilfe holen? wie jede andere sorgsam geprüfte Medienpräsenz, weil hier Sabrin: Wir hatten das Glück, dass ein Freund von uns Videos mit relativ wenig Aufwand und ohne Abgabe von Firmen- dreht. Aber ich würde schon sagen, dass man es durchaus anteilen eine enorme Reichweite erzielt wird. Die bringt nicht selbst machen kann, auch mit dem Handy. Denn bei diesem nur neue Kunden, sondern eben auch B2B- oder Medienkon- Bewerbungsvideo wird vor allem die Person angeschaut – takte. Generell gilt: Wer die richtige Show für sich findet und zum Beispiel, ob sie frei sprechen kann. das Kleingedruckte abnicken kann, sollte die Chance nutzen.
Finde das, wofür du richtig brennst! Gründen mithilfe der Würzburger Hochschulen Text: Johanna Juni / Fotos: Sarah Riedel, Tim Nitschke GRUENDER-Szene 12 „Finde das, wofür du richtig brennst, verliere nie den Am Anfang war da die leuchtende Vision von einer Mut, hole Dir Unterstützung an deiner Hochschule Ninja Warrior Halle, einer großen Trainingshalle mit und fange schon aus dem Studium heraus an!“ Tim modernen Geräten und speziellem Equipment. Doch Nitkschke (22) hat während seines Studiums einfach wie so oft bei großen Träumen steht die Realisier- angefangen – und sich heute ein kleines Stück von barkeit auf einem anderen Blatt. Wie sollen zwei seinem großen Traum erfüllt: ein Outdoor Gym. Studis das finanzieren? Die Idee, sich selbstständig zu machen, entwickelte „Traut Euch – fangt mit einer überschaubaren Basis an Tim gemeinsam mit seinem Kommilitonen Sebastian und legt einfach los. Testet, ob ihr bei den Kund*innen Hagen. Die beiden studieren Wirtschaftsingenieur- ankommt!“, rieten die beiden Gründungsberaterinnen wesen an der FHWS und besuchten aus Neugierde Monika Waschik und Ulrike Machalett-Gehring. Gesagt, das Wahlpflichtfach „Gründen@FHWS“. Dort lernten getan: Tim und Sebastian beschlossen, dass es besser sie viel über Businesspläne, Networking sowie wäre, klein anzufangen, als den Traum platzen zu Finanzierungsmöglichkeiten und es entstand schnell lassen und die Idee „Matory“ war geboren – ein Out- die gemeinsame Idee, ein Start-up zu gründen. door-Fitness-Park in Würzburg.
Die ersten Schritte Richtung Gründung an der FHWS nung an das Golden-Circle-Modell von Simon Sinek vor: What – Die beiden jungen Gründer mieteten ein kleines Grundstück, was möchte ich eigentlich machen? Why – wofür ist meine Idee organisierten einen Bagger und gruben los. Step by Step kauften wichtig und warum ist sie mir wichtig? How – wie kann ich es sie Geräte, erstellten eine Website und warben im Bekannten- schaffen und was macht mein Angebot besonders im Vergleich kreis ebenso wie auf Social-Media-Kanälen. Die ersten begeis- zu bestehenden Angeboten? terten Sportler*innen kamen aufs Gelände – und es wurden Diese Fragen zu beantworten sei sehr wichtig, um heraus- schnell mehr. zufinden, ob eine Gründung der passende Karriereweg sei. Unterstützung bekamen Tim und Sebastian an ihrer Hochschule: Dabei spiele auch der Charakter eine entscheidende Rolle, findet Die beiden erhielten viele wertvolle Informationen, Support beim Golly: „Man muss mit Unsicherheiten umgehen können. Man Erstellen eines Businessplans und besuchten Veranstaltungen wird auf dem Weg der Selbstständigkeit mit Widrigkeiten zu wie die Campus Startup Night, wo man wichtige Kontakte zu tun haben und braucht dann eine gewisse Resilienz.“ SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE anderen Gründer*innen knüpfen kann. Vor allem aber fanden An der Uni Würzburg hilft Tanja Golly gemeinsam mit ihren die Studierenden immer ein offenes Ohr bei EntrepreneurSHIP, Kolleg*innen gründungsinteressierten Studierenden, Alumni dem Projektteam zum Ausbau der Gründungskultur an der und Wissenschaftler*innen von der Ideenentwicklung bis hin FHWS. Hier greift man gründungsinteressierten Studis, Alumni zum Markteintritt. Bei der Gründungsunterstützung geht es u. a. und Hochschulmitarbeiter*innen gern unter die Arme – beim darum, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, finanzielle Förde- Netzwerken ebenso wie beim Beantragen von Förderprogram- rungen zu finden oder auch Erfindungen durch Patente zu men wie FLÜGGE und EXIST. Dass Monika Waschik und Ulrike schützen. „Im Rahmen der Netzwerkarbeit vermitteln wir Machalett-Gehring ihren Job mit Passion ausüben, merkt man auch Mentor*innen aus der Universität, welche über technolo- schon ihren motivierenden Worten an: „Nimm Kontakt zu uns gische Expertise verfügen und Partner*innen aus der Industrie.“, auf, vielleicht inspirieren dich unsere Formate und du entdeckst so Golly. deine Leidenschaft für das unternehmerische Handeln!“ Bei EntrepreneurSHIP werden neben der Beratung viele „Mich begeistert die große Bandbreite Tools angeboten, die das unternehmerischen Denken und an Ideen bei den Studierenden und Handeln fördern. Hervorzuheben sind vor allem der sogenannte ich finde es toll zu sehen, wenn Gründer*innen 13 IDEASCANNER, ein KI-basiertes Programm zur Bewertung der über ihre Idee hinauswachsen und eigenen Businessidee und das Workbook GRÜNDUNGS:leit- Erfolg damit haben.“ GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN faden, beides zu finden auf der Webseite der FHWS. Außerdem stellt die Hochschule ihren angehenden Gründer*innen Arbeits- Tanja Golly ist seit fünf Jahren Gründungsberaterin räume zur Verfügung und organisiert jedes Semester einen an der Uni Würzburg. Wettbewerb, bei welchem die Gewinner*innen ein kleines Budget für Arbeitsmaterial erhalten. Letztlich sind Start-ups nicht nur für Studierende wichtig, sondern auch für die Regi- EXIST on, weiß Waschik: „Dadurch werden langfristig Arbeitsplätze geschaffen bzw. gehalten und Fachkräfte sowie Know-how in der Region gebunden.“ Das bundesweite Förderprogramm des Bundesminis- teriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt „Mir bereitet es Freude, junge Menschen die Gründung von Studierenden, Alumni und Wissen- begleiten zu dürfen, die mit vollem Einsatz und schaftler*innen. Geförderte erhalten ein monatliches Herzblut an ihrer Geschäftsidee arbeiten.“ Stipendium bis zu ein Jahr lang sowie Finanzspritzen für Sachausgaben. Ulrike Machalett-Gehring ist Koordinatorin und FLÜGGE Gründungsberaterin bei EntrepreneurSHIP, dem über EXIST-Potentiale geförderten Projekt zum Ausbau der Gründungskultur an der FHWS. Das Bayerische Förderprogramm unterstützt Alumni sowie Hochschulmitarbeiter*innen mit einer innovativen Passt eine Selbstständigkeit zu mir? Geschäftsidee aus dem Produktions- und Dienstleis- Gründungsunterstützung durch die Uni Würzburg tungsbereich bei der Absicherung ihres Geschäftsmodells. Wie kann man denn überhaupt herausfinden, ob eine Selbst- Geförderte erhalten ein monatliches Stipendium für bis zu ständigkeit zu einem passt? „Zunächst sollte man sich selbst 12 Monate und ebenfalls ein kleines Sachmittelbudget. fundamentale Fragen stellen“, sagt Gründungsberaterin Tanja Golly von der Uni Würzburg und schlägt drei Fragen in Anleh-
Urnen aus Papier und Künstliche Intelligenz für Bäckereien „Nimm während deiner Studienzeit die vielfältigen Jedes Jahr organisiert die Uni Würzburg die Social Innovation Angebote aus dem Hochschul-Netzwerk wahr und sieh Challenge, einen Wettbewerb für nachhaltige und soziale dich nach Kommilitonen mit demselben Mindset um!“ Projektvorhaben. 2021 wurden 40 Projektideen eingereicht, alle Ideengeber erhielten kostenlose Bühnen- und Pitchtrainings Monika Waschik kümmert sich bei EntrepreneurSHIP sowie Workshops zu den Themen Storytelling oder auch um Beratung, Veranstaltungsplanung und Intensivierung Businessplan-Erstellung. Gewonnen haben diesmal zwei junge des Gründer-Netzwerks. Frauen mit ihrem Start-up namens Urnfold, das nachhaltige und personalisierbare Urnen aus Papier herstellt. Neben einem Preisgeld erhalten die Gründerinnen auch nach dem Wettbe- dass Motivation und Leidenschaft das Wichtigste sind, um werb weiterhin Beratung durch ihre Hochschule, um ihre Idee auch schwierige Zeiten zu meistern. Sein Geschäftspartner am Markt zu etablieren. Ein anderes Start-up, an das Tanja Sebastian ist inzwischen nicht mehr dabei, dafür hat sich Golly gerne denkt, nennt sich BäckerAI. Ein Team aus Wissen- Tim nun Steffi Roth mit ins Boot geholt. Eines Tages soll GRUENDER-Werkzeug schaftler*innen erhielt mithilfe der Uni Würzburg finanzielle Matory schließlich die erste Adresse für Outdoor-Gyms im Förderungen für eine smarte Idee: Mittels Künstlicher Intelli- Würzburger Raum werden – und für diesen Traum brennen die genz soll eine Software dafür sorgen, dass kein Brötchen mehr beiden schon heute. unnötig im Müll landet. Was 2018 als branchenübergreifender Service gestartet ist, dient heute speziell der Bestandsplanung von Bäckereien. Eine solche Anpassung von Geschäftsmodellen kennt man Weitere Infos auch an der FHWS sehr gut: „Man muss die Bereitschaft haben, sein Ziel auf dem Weg immer wieder zu überarbeiten“, https://www.uni-wuerzburg.de/sft/ weiß Ulrike Machalett-Gehring. Für Tim Nitschke und seinen gruendungsberatung/ Trainings-Park wurde die Corona-Pandemie zur ersten Bestand- 14 sprobe: Während des Lockdowns entschied er sich, kurzum https://entrepreneurship.fhws.de mit Live Online-Trainings weiterzumachen und stellte fest, ULRIKE MACHALETT-GEHRING Gründungsberaterin, Projektkoordinatorin und ZDI-Netzwerkerin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) Ulrike Machalett-Gehring unterstützt Studierende und Alumni mit ihren Gründungsvorhaben an der FHWS und begleitet von der ersten Idee bis zur Marktreife. Im EXIST-Projekt EntrepreneurSHIP (Sensibilisierung und Hebung Innovativer Potentiale) freut sie sich auf spannende Gründungsideen, vermittelt Kontakte zu Experten und Coaches und unterstützt bei der Antragstellung – insbesondere für die Förderprogramme EXIST und FLÜGGE. Wer als Hochschulangehörige*r vor hat zu gründen, Hilfe bei der Entwicklung seines Geschäftsmodells braucht oder nach Fördermitteln sucht, ist bei ihr an der richtigen Stelle. KONTAKT: Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt – FHWS EXIST-Potentiale Projekt EntrepreneurSHIP Campus Angewandte Forschung ulrike.machalett-gehring@fhws.de https://entrepreneurship.fhws.de
MONIKA WASCHIK Netzwerkerin und Konzeptorin von gründungsrelevanten Formaten an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) Monika Waschik entwickelt im EXIST-Projekt EntrepreneurSHIP (Sensibilisierung und Hebung Innovativer Potentiale) interaktive Vorlesungen und zahlreiche Formate wie die Ringvorlesung „Gründen@FHWS“ und die Campus StartUp Night. Durch die enge regionale Vernetzung bringt sie Gründungsteams und Mentor*innen aus Unternehmen in wertvollen Austausch. SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE Ein wesentliches Ziel des breiten Angebotes ist es, internationale und interdisziplinäre Studierende zu unternehmerischem Denken und Handeln zu sensibilisieren und dabei zu unterstützen, erste Schritte zur eigenen Selbstständigkeit als weitere berufliche Option zu gehen. KONTAKT: Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt – FHWS EXIST-Potentiale Projekt EntrepreneurSHIP Campus Angewandte Forschung monika.waschik@fhws.de https://entrepreneurship.fhws.de Die solltest du kennen… 15 GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN Tanja Golly Gründungsberaterin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Tanja Golly begleitet Studierende, Wissenschaftler*innen und Alumni der JMU im Gründungsprozess, von der Idee bis zur Umsetzung. Von einfachen Ideen bis hin zu großen Breakthroughs, sie und ihr Team am Servicezentrum Forschung und Technologietransfer unterstützen bei der Geschäftsmodellentwicklung, der Fördermittelakquise (u.a. EXIST, Flügge, GO-Bio), der Formulierung von Schutzrechts- strategien und im Marketing. Darüber hinaus bietet sie regelmäßig Formate wie Workshops und Challenges an, welche Raum bieten, sich selbst und die eigenen Ideen auszuprobieren sowie Gleichgesinnte kennenzulernen. KONTAKT: Julius-Maximilians-Universität Würzburg Servicezentrum Forschung und Technologietransfer Josef-Martin-Weg 54/2 - Campus Hubland Nord 97074 Würzburg tanja.golly@uni-wuerzburg.de https://go.uniwue.de/gruenden
Finanzielle Starthilfen für Tech-Gründer Vorgründungs- Förderprogramme in Bayern GRUENDER-Werkzeug Text: Marion Linneberg (egopol) Im Gründerland Bayern wird die Entwicklung technologisch neuer Produkte oder Verfahren und die Anwendung neuer Technologien gefördert. Wir haben einige Förderprogramme herausgesucht, die das Bayerische Wirtschaftsminis- terium (StMWi) für Tech-Gründer ausschreibt bzw. die es unterstützt. Bitte beachten: Hier geht’s hauptsächlich um finanzielle Mittel. Wer Unterstützung beim Businessplan-Schreiben, ein Coaching oder ein Experten-Feedback braucht, blättert schnell zum Artikel über Businessplan-Wettbewerbe in diesem Magazin. 16 BayTOU FLÜGGE Das Bayerische Programm für technologieorientierte Das Bayerische Förderprogramm des leichteren Über- Unternehmensgründungen (BayTOU) gewährt Zuschüsse gangs in eine Gründerexistenz (FLÜGGE) will Hochschülern für die Konzept- und Entwicklungsphase neuer Produkte, finanziell unter die Arme greifen: Gefördert werden Verfahren und Dienstleistungen, die „deutliche „Vorhaben, die über den Stand der Technik hinausgehen, Wettbewerbsvorteile und Marktchancen aufgrund der deutliche Alleinstellungsmerkmale aufweisen und technischen Neuheit erwarten lassen“ über eine ausreichende Anschlussfähigkeit (positive (https://www.bayern-innovativ.de/seite/baytou). Fortsetzungsprognose) verfügen. (www.fluegge-bayern.de) Zielgruppe: Zielgruppe: Gründer*innen und junge Unternehmen (unter 6 Jahre, Studierende, Absolvent*innen, Mitarbeiter*innen unter 10 Mitarbeiter*innen) aus allen Technologiebranchen an bayerischen staatlichen Hochschulen, Bewerbung als Einzelperson oder Team möglich Fördersumme: max. 45% der zuwendungsfähigen Ausgaben bei einem Fördersumme: Entwicklungsvorhaben - Softwareunternehmen erhalten Bis zu 12 Projekte über einen Förderzeitraum von bis max. 150.000 Euro Zuschuss // max. 35% der zuwen- zu 12 Monaten, Gesamt-Fördermittel: 900.000 Euro dungsfähigen Ausgaben bei einem Konzeptvorhaben Voraussetzungen: Voraussetzungen: Die Hochschule muss in ein gründungsunterstützendes Antrag vor Start des Vorhabens // Durchführung und Netzwerk eingebunden sein, benennt einen Mentor, Verwertung in Bayern // erhebliches technisches stellt kostenfreie Ressourcen zur Verfügung, verwaltet die und wirtschaftliches Erfolgsrisiko, hoher Innovationsgehalt Mittel. Gründungswillige müssen u.a. der Hochschule // Einsatz auch von Eigen- bzw. Fremdmitteln angehören. Antragstellung: Antragstellung: Hotline 08000 - 26 87 24 oder Nächste Bewerbung voraussichtlich im Frühjahr 2022 kontakt@projekttraeger-bayern.de möglich beim Projektträger Bayern, Infos unter Hotline 08000 - 26 87 24 Euer Gründer-Werkzeug zum Heraustrennen und Aufheben. ✂
Start?Zuschuss! Medical Valley Award Das Programm unterstützt technologieorientierte Dieser Award fördert Vorgründungsvorhaben in der Unternehmensneugründungen im Bereich Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft (award.medical-valley-emn.de). die ein „besonders zukunftsfähiges, innovatives Geschäftsmodell aufweisen“ (www.gruenderland.bayern/ Zielgruppe: finanzierung-foerderung/startzuschuss). Wissenschaftlerteams an Universitätskliniken, Hochschulen und Fachhochschulen sowie an außeruniversitären Zielgruppe: Forschungseinrichtungen in Bayern Tech-Gründer und junge Unternehmen (maximal 2 Jahre) im Bereich Digitalisierung Fördersumme: Die fünf besten Teams erhalten eine Pre-Seed-Förderung SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE Fördersumme: von bis zu 500.000 Euro sowie aktive Expertenbegleitung. Ausgaben für Miete, Personal, Markteinführung sowie Forschung und Entwicklung im Zeitraum eines Voraussetzungen: Jahres mit maximal 50% bzw. maximal 36.000 Euro Technisch-wissenschaftlich anspruchsvolle und innovative Produkt- oder Verfahrensidee, Nachweis der Voraussetzungen: technologischen Machbarkeit noch nicht erbracht, keine weiteren aufgeführt Intention zur Kommerzialisierung des Konzepts, Gründung noch nicht erfolgt, positive Schutzrechtsituation // Antragstellung: Die Entwicklung von Pharmazeutika wird nicht gefördert. Online-Bewerbung für den 13. Wettbewerb von 26. November 2021 bis 10. Januar 2022. Antragstellung: Nächste Ausschreibung für 2022 geplant. m4 award 17 GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN Das bayerische Biotechnologie-Cluster BioM will sich langfristig als führender Standort in der Präzisionsmedizin etablieren. Der von BioM initiierte und vom StMWI Da war nun geförderte Award richtet sich an akademische Forschungsprojekte mit Ausgründungspotenzial im irgendwie Bereich der Biomedizin (https://www.m4-award.org). Übrigens: Einer der Preisträger ist Cherry Biolabs, Anfang 2019 als Spin-Off der Uniklinik Würzburg gegründet. Zielgruppe: gar nichts Wissenschaftlerteams an Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bayern dabei für Sie? Fördersumme: In der nächsten Ausgabe Pre-Seed-Förderung bis zu 500.000 Euro für zwei Jahre, des Gründermagazins zusätzlich aktive Experten-Begleitung stellen wir bayerische Voraussetzungen: (Vorgründungs-) Förderprogramme Forschung an einem anwendungsorientierten Projekt für Social Start-ups mit hohem medizinischen Bedarf und klarem Ausgründungspotenzial // thematische, zeitliche, bzw. nicht-technische finanzielle Abgrenzbarkeit des Projekts // Bewerbung Gründungen vor. vor Start der beantragten Arbeitspakete Antragstellung: Bewerber aus Würzburg reichen Projektbeschreibung und Skizze beim IGZ Würzburg, Dr. Gerhard Frank, gerhard.frank@igz.wuerzburg.de, ein.
18 GRUENDER-Werkzeug BUSINESS PLAN-WETT BEWERBE Text: Marion Linneberg (egopol) Hurra, der erste Schritt ist geschafft. Da ist diese geniale Idee und außerdem unbändige Lust aufs Ärmel hochkrempeln und in die Hände spucken. Vermutlich haben sich auch schon andere Verrückte gefunden, die sich mit Haut und Haaren dem Projekt Start-up verschreiben wollen (erfolgreiche Gründer*innen sind tatsäch- lich Teamplayer – nur vier der Top-50-Start-ups im Für-Gründer.de-Ranking 2020 wurden von Einzelkämpfern hochgezogen). Jetzt kommt also der mühsame Teil, die Schreib- und Fleißarbeit. Ein Businessplan hat nun mal gewisse Formvorgaben und selbst wenn diese Hürde genommen ist: Notare und Banker sind nicht für ihre Begeiste- rungsfähigkeit bekannt. Schon gar nicht, wenn die eingereichten Unterlagen – sagen wir´s mal freundlich – „kreativ“ gestaltet sind. Euer Gründer-Werkzeug zum Heraustrennen und Aufheben. Viele Wettbewerbe greifen Gründer/-innen deshalb in dieser eher bürokratischen Phase unter die Arme – ✂ einige sollen hier vorgestellt werden:
Businessplan-Wett- Science4Life Venture/ StartGreen Award Gründerwettbewerb Green Alley Award Weconomy bewerb Nordbayern Energy Cup digitale Innovationen Was: Start-ups und Grün- Was: Die technologieorien- Was: Als „größtes Was: Das Bundesminis- Was: Wer an Dienstleistun- Was: Diese Gründerinitiative der der*innen aus Nordbayern tierte Geschäftsidee bzw. Netzwerk grüner Start- terium für Wirtschaft und gen, Produkten oder Tech- Wissensfabrik – Unternehmen für bewerben sich mit ihren das schon gegründete ups“ stärkt dieser Award Energie richtet zwei Mal nologien arbeitet, die Abfall Deutschland e.V. preist sich als Geschäftskonzepten, Start-up prüft dieser Wett- Gründer*innen der Green im Jahr den Gründerwett- in eine wertvolle Ressource „stärksten Support bei der Weiter- unterstützt wird die bewerb auf Herz und Nieren Economy seit 2014 den bewerb aus. In Phase 1 verwandeln, sollte unbe- entwicklung des Business- Entwicklung der Idee. (www.science4life.de). Rücken. können Ideenkonzepte dingt bei „Europas erstem Modells“ an. Erfolgreiche Macher BayStartUp punktet zudem Es gibt vier Kategorien, eingereicht werden, die Gründerpreis für die Circular suchen die Denker und Lenker mit einem der größten Wer: Bereiche Life-Science unter anderem „Grün- besten 50 treten dann in Economy“ mitmachen von morgen und unterstützen Investoren-Netzwerke in und Chemie (Science4Life dungskonzepte“. Der Phase 2 mit ihrem überar- (www.green-alley-award.de). unter anderem beim Markteintritt Deutschland und Europa, Venture Cup) sowie Energie Award wird vergeben beiteten Konzept an (www.weconomy.de). die Initiative wird gefördert (Science4Life Energy Cup) vom Borderstep Institut (www.gruenderwettbe- Wer: Bereich Kreislaufwirt- durch das StMWI (https:// (www.start-green.net). werb.de). schaft Wer: Alle Branchen. Plus: 2021 www.baystartup.de/busi- Wann: Auch hier gibt's drei setzt der Wettbewerb erneut nessplan-wettbewerbe) Phasen: Die Ideenphase Wer: Bereiche Klimaschutz Wer: Innovationen im Wann: Bewerbungsphase einen „Female Focus“ und fördert mit Beschreibung der und Nachhaltigkeit Bereich digitale von 14. September bis 23. Start-ups mit mindestens einer Wer: alle Branchen Geschäftsidee läuft jährlich Technologien November 2021, das Grande Gründerin. von September bis Mitte Wann: 2021 erlauben die Finale findet am 28. April Wann: Jährlich drei November, in der Konzept- aktuellen Rahmenbedin- Wann: Die nächste Runde 2022 in Berlin statt. Wann: Die Bewerbungsphase Phasen: Deadline von phase von Dezember bis gungen keine erneute startet am 1. September endete im Juli. Die Top 20 werden Phase 1 ist Mitte Januar, Mitte März geht's um die Durchführung des Awards. 2021. Wieviel: 25.000 Euro zum Jury-Pitch am 22. September bei Phase 2 ist es Mitte Darstellung des Geschäfts- Voraussichtlich wieder nach Berlin geladen und im März, für Phase 3 endet plans und am Ende von 2022. Wieviel: je 32.000 Euro Warum: Die sechs Finalis- Oktober tauschen sich die Gewin- die Frist Mitte Mai. Phase drei (April bis Mitte für bis zu sechs Ideen ten fahren nach Berlin und ner/-innen mit Topmanagern Juni) steht der vollständige Wieviel: Von 2014 bis 2019 pitchen in einer Abendver- beim Weconomy-Wochenende aus. Wieviel: Gewinnchancen Businessplan. gab es 60.000 Euro an Warum: Zur Teilnahme anstaltung vor internationa- in Höhe von 85.000 Euro Geld- und Sachpreisen im genügt die Einreichung len Experten um den Sieg Wieviel: Netzwerk-Wochenende, Wieviel: Pro Runde finalen Pitch. einer Ideenskizze. Jede (Wettbewerbssprache ist Workshop-Tage und einjähriges Warum: Die Expertenjury insgesamt 83.000 Euro Einreichung bekommt Englisch). Coaching-Programm aus Investoren, Unter- Warum: Hier geht’s vor ein Feedback. Für die nehmern und Gründer- Warum: Der Einstieg ist in allem um die Vernetzung Gewinner gibt’s obendrein Warum: In „Speedmentorings“ profis greift nicht nur den jeder Phase möglich. Rund nachhaltiger und sozialer ein auf sie zugeschnittenes geben Top-Manager wertvolle Gewinnern unter die Arme: 300 Branchenexperten Start-ups mit Unterneh- Coaching-Programm. Tipps, wie die Idee in der Praxis Alle Einsender kriegen begutachten die Busines- men, Investoren, Förder- Erfolg haben kann, auch mögliche ein Gratis-Feedback. spläne, diskutieren die organisationen. Das Public Stolperfallen werden thematisiert. Außerdem gibt’s in jeder Geschäftsstrategie und be- Voting beschert die nötige Im Gegenzug profitieren sie Phase Gewinnchancen, ein werten die Patentsituation. Aufmerksamkeit in der von der Innovationskraft der Quereinstieg ist also auch Startphase. Gründer*innen – eine Begegnung in Phase 2 oder 3 möglich. auf Augenhöhe. Zum Weiterlesen: Über 160 Wettbewerbe in Deutschland sind im Leitfaden „Gründerwettbewerbe für StartUps“ zusammengestellt, der jährlich Anfang Februar vom Portal Für-Gründer.de herausgegeben wird: www.fuer-gruender.de/wettbewerbe. Die drei Gründerzentren IGZ Würzburg, TGZ Würzburg und ZDI Mainfranken unterstützen beim Businessplan.
„Wenn man was mit Herz macht, ist das die beste Basis, dass es läuft“ Die Philosophie, schnell und vor allem nachhaltig zu liefern, ist in der heutigen Zeit aktueller denn je. Karolin und Oliver Zientarski verwirklichen das mit ihrem Start-up Radboten und vor allem mit viel Herz und Leidenschaft. Im Interview erzählt die Gründerin über das Team hinter Radboten, den Weg zum eigenen Radkurier-Dienst und über Möglichkeiten, im Lockdown doch noch shoppen zu gehen. Text: Marlen Schubert / Bilder: Benjamin Brückner, Kathrin Königl GRUENDER-Blick Wie kam die Idee auf, einen nachhaltigen Fahrradkurier- werden konnte, war Wülivery die einzige Möglichkeit, Waren Dienst ins Leben zu rufen? an Kunden zu bringen. Und zu sehen, wie man Leuten helfen Karolin Zientarski: Wir haben beide studiert und neben dem kann und wie dankbar diese sind, ist schon toll. Man hilft seiner Studium angefangen, als Radkuriere zu arbeiten, da haben wir Heimatstadt und dem Handel und das ist richtig schön. im Prinzip unsere Leidenschaft entdeckt. Als das Unternehmen dann geschlossen hat, haben wir überlegt, was wir jetzt machen. Wülivery – was hat es damit auf sich? Der Job war nicht einfach ein Job, den man nebenbei macht, Karolin: Die Planungen zu Wülivery in Kooperation mit „Würz- sondern wir waren mit Herz und Leidenschaft dabei. Wenn man burg macht Spaß“ laufen schon seit über zwei Jahren, als noch in eine Sache reinwächst und sich dafür interessiert, dann merkt keiner etwas von Corona geahnt hat. Durch den Lockdown im 20 man, was einem taugt und was man anders machen würde. März war dann aber erst mal Stillstand bei allen. Im Frühling Anschließend haben wir alles in die Wege geleitet und das haben wir entschieden, dass wir das dieses Jahr unbedingt so Unternehmen gegründet. schnell wie möglich im großen Stil anbieten sollen. Wülivery ist für den Einzelhandel, wir liefern auch Lebensmittel, wie Back- Was umfasst euer Konzept? Wer nutzt Radboten? waren oder Obst und Gemüse. Es geht aber vor allem darum, Karolin: Das Konzept ist, Dinge nachhaltig, schnell und flexibel Dinge auszuliefern, ohne dass sie eine Kühlung benötigen. von A nach B zu transportieren. Es nutzen Alt und Jung, Gewerbe- kunden und Privatkunden. Wie sieht die Zukunft aus? Karolin: Wir sind momentan regional und liefern im gesamten „Bestes Start-up 2020“ und „Local Hero“ – Stadtgebiet aus. Randgebiete müssen in Zukunft auch mit dabei die Erfolgsstrategie hinter Radboten. sein. Und wenn wir das Gebiet erweitern, wird das trotzdem Karolin: Wenn man was mit Herz macht, ist das die beste immer nachhaltig bleiben. Dann nicht mehr mit Lastenrädern, Basis, dass es läuft. Wir haben ein Team, das voll und ganz sondern mit E-Autos. dabei ist, sich einsetzt und dahintersteht. Wir sind unglaublich flexibel und liefern Stückgut-Lieferungen wie man es möchte, in sechzig Minuten, am gleichen Tag oder am nächsten Tag. Wir sind nachhaltig, wir benutzen keine Dieselmotoren. Wir sind in ganz Deutschland vernetzt, kennen andere Radlogistik- Radboten Unternehmen und wissen, wie diese arbeiten. Außerdem sind Branche: Radlogistik-Unternehmen wir extrem bemüht, dass Parität zwischen den Geschlechtern Name der Gründer*in: Karolin und Oliver Zientarski herrscht. Firmensitz: Würzburg Gründungsjahr: 2017 Was hat sich durch die Corona-Pandemie verändert? Unser Tipp für Gründungsinteressierte: Eine Vision haben, groß denken, sein Ding machen, Karolin: Wir wurden als systemrelevant eingestuft, weil wir Durchhaltevermögen und ein gutes Team. auch Medikamente und Hygieneartikel liefern. Wir hatten also nie Pause. Dass Leute keine Rücksicht nehmen oder Abstand halten, hat die Arbeit erschwert und vieles verzögert. Im harten www.radboten.de Lockdown in Bayern, in dem nicht mal Click&Collect gemacht
SONDERAUSGABE MAINFRANKEN-MESSE 21 GRÜNDERMAGAZIN MAINFRANKEN Fahrradkurierin Elena Hohnen unterwegs auf einer Auslieferungstour entlang der Würzburger Mainpromenade. Auf dem Lastenrad findet man das Konzept von Radboten: schnell, nachhaltig und flexibel.
„Wir wollen einen unmittelbaren Nutzen schaffen!“ Als Digital Lab, das mit Kreativität, Begeisterung und Know-how innovative technologische Lösungen für verschiedene Bereiche anbietet, vereinfacht Awesome Technologies den Arbeitsalltag. Christoph Günther, Mitgründer des Würzburger Start-ups im Interview. Text: Hanne Scheidler / Bild: Awesome Technologies Außerdem haben wir eine starke Bindung zur Universitäts- forschung und können hier auf Netzwerke zurückgreifen, GRUENDER-Blick welche uns helfen, innovativ zu bleiben. Das ist uns auch sehr gut gelungen, mittlerweile sind wir über 20 Teammitglieder. Wir haben gleich zu Beginn ein kleines IT-Systemhaus auf- gekauft, wodurch wir unseren Kunden sowohl innovative Entwicklungen und Produkte als auch Support anbieten können. Wir bekommen positives Feedback und die Kunden fragen, ob sie uns weiterempfehlen dürfen. Mit welchen Themenschwerpunkten beschäftigt ihr euch? 22 Christoph: Zum einen bieten wir telemedizinische Lösungen im Krankenhaus- und Pflegeheim-Umfeld an, zum anderen ermög- lichen wir kleinen und mittelständischen Unternehmen – KMUs – die Automatisierung komplexer Arbeitsschritte durch die Integration von kollaborativer Robotik und benutzerfreundlichen Wie hat sich Awesome Technologies entwickelt? Visualisierungen der Daten. Christoph Günther: Das Unternehmen gibt es seit 2017, aber bereits 2014 haben wir viel mit dem Gründungsnetzwerk hier Ihr entwickelt Maschinen, die Arbeiten verrichten, welche in Würzburg interagiert und erfolgreich an Ausschreibungen auch ein Mensch machen könnte. Das nimmt der Gesell- teilgenommen. Als das ZDI Mainfranken entstand, bekamen wir schaft doch Arbeitsplätze weg. mit dem starken Gründungsnetzwerk viel Unterstützung. Christoph: Nein, der Mensch wird von der Maschine unterstützt. Wiederholbare Aufgaben können von Robotern übernommen werden, schwierigere nicht. Aufgaben, für die menschliche Awesome Technologies Kreativität notwendig ist, erhalten somit mehr Zeit. Wir wollen Innovationslabor GmbH einen unmittelbaren Nutzen für alle Beteiligten schaffen, sie damit entlasten. Branche: IT Was ist neben der Unternehmenszielsetzung das Besondere Gründer/-innen: Dr. Michael Albert, Prof. Dr. Doris an Awesome Technologies? Aschenbrenner, Michael Bleier, Christoph Günther, Dr. Cornelia Kolb, Daniel Ukidve, Manuel Stahl Christoph: Ich würde auf jeden Fall unser Team herausheben. Ich Firmensitze: Würzburg, Duisburg bin immer wieder begeistert von den kreativen Mitarbeiter*innen, Gründungsjahr: 2017 die ständig neue Ideen einbringen. Wir haben eine sehr offene Unternehmenskultur, jede*r kann Feedback geben und Vor- Unser Tipp für Gründungsinteressierte: schläge aussprechen. Aber natürlich auch Kritik äußern, wenn Einfach machen! was nicht läuft. Ein gutes Team ist wichtig und die Zusammen- arbeit macht Spaß. www.awesome-technologies.de
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