PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN

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PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
Bremen
                                          Bremerhaven
                                          Nordwest-Niedersachsen

     Nr. 3 / 2018 Oktober bis Juni 2019   www.adfc-bremen.de

Platz        da!
Wie wollen wir Raum
in der Stadt nutzen?                            mit pedal-
                                             Gesundheitstipps
                                                   der
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
2      Inhalt

4           Parkraum in Bremen
            ADFC-Geschäftsführer Sven Eckert meint
            „Es reicht: Bremen braucht die Verkehrswende“.

11                                         16                                     19
            "Platz da!"                                 Pro und Kontra                         Erfolgreiche
                                                        Kennedybrücke                          Fahrraddemo
Die Studentinnen Milena Schulte und        Bremerhavener Politiker*innen sowie    Mitte September sind wieder Tausende
Sonja Gerling sind Teil einer neuen Ini-   Mitarbeiter*innen des Stadtplanungs-   bei der ADFC-Hochstraßentour mitge-
tiative, die sich mit Parkraum in Bremen   amts und ADFC nehmen Stellung zur      fahren, um für mehr Platz fürs Fahrrad
beschäftigt.                               Kennedybrücke.                         in der Stadt zu demonstrieren.

pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
Inhalt           3

In diesem Heft                                                          Vorwort
 SCHWERPUNKT: raumverteilung in der stadt                               Liebe Leserin, lieber Leser,

                                                                                                                                                                 Foto: © Hannah Grundey, ADFC FOTO.TEAM
„Wo soll ich denn sonst parken?“        4-5
 Falschparken in Findorff               6-7                             Raum wird zunehmend zu einem stark um-
                                                                        kämpften und seltenen Gut in deutschen Groß-
 EU-Projekt SUNRISE                     8-9
                                                                        städten. In Folge von Urbanisierung, Wegzug
 Initiative „Platz da!"               10-11                             vom Land und steigender Geburtenraten
 Bündnis für die Verkehrswende        12-13                             braucht es mehr Fläche zum Wohnen, zum
                                                                        Arbeiten, zum Spielen, zur Erholung – sprich
VERKEHR                                                                 zum Leben. Nicht umsonst beeinflusst die Ge-
PLUSMINUS                                              14-15            staltung des öffentlichen Raums maßgeblich
                                                                        die Lebensqualität einer Stadt.                             Bonnie Fenton
Pro und Kontra Kennedybrücke                           16-17                                                                        Vorsitzende ADFC
Wie fahrradfreundlich ist Bremen?                         18                                                                        Landesverband Bremen
                                                                        Umso überraschender erscheint die gängige
                                                                        Meinung, wenn sich die öffentliche Diskussi-
                                                                        on der Flächenverteilung auf den Straßen und dem Thema Parkraum
PROJEKTE                                                                widmet. Plötzlich laufen die Gemüter heiß und Verlustängste treten an
ADFC-Hochstraßentour und Mobilitätstage                  19             die Stelle von sachlichen Argumenten. Denn Tatsache ist: Kostenfreie
ADFC-Projekte. Was macht eigentlich….?                20-21             Parkplätze direkt vor der Haustür sind ein Relikt der Bundesrepublik
                                                                        Deutschland. Dass Besitzer*innen eines privaten PKW, der circa 12
                                                                        m² öffentliche Fläche einnimmt, auch für die Nutzung dieser Fläche
SERVICE & GESUNDHEIT
                                                                        bezahlen müssen und diese Gebühren mit Zentrumsnähe stetig zu-
pedal-Gesundheitstipps der AOK                            24
                                                                        nehmen, ist in anderen europäischen Großstädten längst gang und
ADFC Mitgliedervorteile                                   26            gäbe. Es wird Zeit, dass wir das große Paradigma „eigener Parkplatz“
ADFC-Service & ADFC-Treffpunkte                           27            verwerfen und nach einem umfassenden, nachhaltigen Konzept für
                                                                        innerstädtische Mobilität suchen.
ADFC KIDS
Radeln und Rätseln                         Diese Ausgabe des pedals beschäftigt sich mit verschiedenen Mei-
                                                          22
                                           nungen, Positionen und Anregungen rund um das Thema Lebensraum
                                           und Parken in Bremen. Auf den Seiten 12-13 wird das Konzept und
KURZ UND KNAPP
                                           die anstehende Konferenz des neu gegründeten Bremer Bündnisses
Meldungen & Termine                  28-29 Verkehrswende (bestehend aus ADFC, BUND, VCD und Fuß e.V.) unter
		                                         dem Titel „Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung“ vorgestellt.
ADFC KOMPAKT                               Des Weiteren beschreibt ADFC-Landesgeschäftsführer, Sven Eckert,
(M)ein ökologisches Jahr beim ADFC      25 wie er das Thema Parkraum in Bremen sieht (S. 4-5) und eine Bilderse-
KONTAKT-Adressen                        30 rie zeigt, welche Auswirkungen illegales Parken im Stadtteil Findorff
                                           hat (S. 6-7). In einem Interview erzählen die Aktivistinnen der neuen
Fördermitglieder, Beitrittserklärung    31
                                           Initiative „Platz da!“ was sie bewegt (S.10-11) und SUNRISE-Projekt-
                                           leiterin Susanne Findeisen erklärt, welche Rolle Raumverteilung in
                                           den angrenzenden Nachbarschaften zum neuen Hulsbergviertel ein-
                                           nimmt (S. 8-9).

                                                                        Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

 Auf dem Titel: Dieser Fahrradbügel aus Rostock veran-                  Bonnie Fenton
 schaulicht, wie viele Fahrräder auf die Fläche eines Autos
 passen. Foto: © ADFC Rostock

IMPRESSUM
pedal                                              pedal@adfc-bremen.de, www.adfc-bremen.de                Anzeigenredaktion: Hannah Simon
Regionales Magazin des ADFC für Bremen und         Heft 3/2018, Auflage: 8.000 Stück                       Layout: STV Grafik
Bremerhaven sowie Delmenhorst und die Landkreise   Abonnements: 10 Euro/Jahr. ADFC Mitglieder in           Für Mitglieder der herausgebenden ADFC-Glieder-
Ammerland, Cuxhaven, Diepholz, Osterholz, Verden   Bremen und Nordwest-Niedersachsen erhalten das          ungen ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.
und Wesermarsch – für alle ADFC-Mitglieder in      pedal direkt mit der Radwelt ins Haus (im Mit-          Nachdruck nur mit Erlaubnis des ADFC Bremen.
Nordwest-Niedersachsen.                            gliedsbeitrag erhalten). Das pedal ist außerdem an      Die nächsten pedal -Hefte:
Herausgeber:                                       mehr als 200 Auslagestellen in der Region erhältlich.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) -        Redaktion: Hannah Simon (Verantwortlich i.S.d.P.),      Anzeigenschluss: pedal 1/19
Landesverband Bremen e. V., Bahnhofsplatz 14 A,    Brigitte Breyling, Sven Eckert, Bonnie Fenton, Hannah   als Sonderausgabe pedal SPEZIAL 4. Januar
28195 Bremen, 0421 5177882-0,                      Grundey, Tobias Wolf                                    Erscheint Mitte Februar 2019

                                                                                                                                            pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
4       Raumverteilung in der Stadt

                          „Wo soll ich denn sonst parken?“
                          Absurde Normalität in der städtischen Raumverteilung

                          ADFC-Landesgeschäftsführer Sven Eckert ärgert sich über stehendes Blech in Bremens Straßen

                          W
                                          o soll ich denn sonst par-        empfunden wird, wenn Radwege zuge-         tät für alle ermöglichen; gerade auch für
                                          ken?“ Das war die Ant-            parkt werden und sich Radfahrende im-      die Schwächsten unter uns. Normal ist,
                                          wort, die ich bekommen            mer wieder in verkehrsgefährdender Art     dass mobilitätseingeschränkte Menschen
                                          habe, als ich bei mir im          und Weise in den Automobilverkehr ein-     am gesellschaftlichen Leben teilnehmen
                          Quartier eine junge Frau angesprochen             fädeln müssen.                             können, weil sie sich einfach durch die
                          habe, die ihr Cabrio direkt vor mir auf                                                      Stadt bewegen können; Eltern mit dem
                          den Radweg lenkte. Und mit diesem Kom-               Sichere und uneingeschränkte            Kinderwagen, Senioren mit dem Rollator
                          mentar verschwand sie in einem der Ge-                  Mobilitätsfreiheit für alle          und Menschen im Rollstuhl. Normal ist,
                          schäfte.                                                                                     dass Kinder sicher die Bürgersteige und
                          Ja, in der Tat, es war kein Parkplatz frei.       Es ist normal geworden, dass Fußwege       Radwege benutzen können und gefahrlos
                          Der Straßenraum stand voll mit Autos;             halb zugeparkt werden, sodass es Men-      zur Schule, zu Freunden, zum Spielplatz
                          Autos der Anwohner*innen, Autos von               schen mit Kinderwagen, Rollatoren oder     oder zum Sportverein kommen. Normal
                          Kund*innen der Geschäfte und Autos                Rollstühlen oftmals unmöglich ist, die-    ist eine Stadt, die für Bürgerinnen und
                          von Pendler*innen, die sich das Geld für          se zu benutzen. Es ist normal geworden,    Bürger gebaut ist und nicht für Autos!
                          das Innenstadtparkhaus gespart hatten.            dass so dicht an die Kreuzungen heran
                          Also der gewohnte und daher ‚normale‘             geparkt wird, dass Kinder die Straße              „Ich bin ja gezwungen
                          Anblick – wo soll man denn parken?                betreten müssen, um den Verkehr über-                hier zu parken ...“
                          Wenn man mit offenen Augen durch die              haupt sehen zu können. Es ist normal
                          Stadt geht oder fährt – egal, ob in der In-       geworden, dass die Straßen unserer         Nein, niemand zwingt. Falschparker*
                          nenstadt oder in den Quartieren rechts            Städte so voller Autos stehen, dass Ret-   innen verhalten sich aus Bequemlichkeit
Foto: ADFC Bremen / HaS

                          und links der Weser – erkennt man leicht:         tungswagen und Feuerwehrfahrzeuge          und/oder aus Geiz rücksichtslos und ge-
                          Die Stadt ist voll, übervoll sogar. Voll mit      nicht mehr durchkommen. Ich will diese     fährden damit andere. Sie parken direkt
                          Kraftfahrzeugen; parkende Autos, wohin            ‚Normalität‘ nicht mehr – weil es eben     vor der Tür ihrer Wohnung oder ihres
                          man schaut. Es ist so normal geworden,            nicht normal ist! Normal ist es, dass      Arbeitsplatzes, weil es möglich ist. Da
                          dass es nicht einmal mehr als Unrecht             Städte sichere und komfortable Mobili-     es in dieser Stadt schon so lange nichts

                          pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
Raumverteilung in der Stadt                 5

kostet, sein Auto zu parken, wird der
Gratis-Parkplatz von den Autofahrenden
mittlerweile als Grundrecht angesehen.
Eine Absurdität.

  Wer bezahlt den „kostenlosen“
          Parkraum?

Kostenloser Parkraum ist eine Beschlag-
nahme von öffentlichem Raum. Es muss

                                                                                                                                                                          Foto: ADFC Bremen / HaS
in die Köpfe hinein, dass das kostenlose
Abstellen von tonnenschwerem Privat-
eigentum auf öffentlichem Raum ein
Relikt aus vergangenen Zeiten ist. Zu-
mal es „kostenlose“ Parkplätze gar nicht
gibt – auch wenn man unmittelbar nichts
dafür bezahlen muss. Parkplätze kosten                                                                            Oben: Leider werden Radwege schnell eigen-
                                                                                                                  mächtig zu Parkplätzen umfunktioniert.
– sie kosten den Raum der Bürgerinnen
und Bürger und sie kosten Unterhaltung.                                                                           Links: Bis zu zehn Räder passen auf die Fläche
Bezahlen tut in den meisten Fällen die                                                                            eines Autos – wie viel Platz darf Parkraum
Allgemeinheit und nicht der Kostenver-                                                                            einnehmen?
ursacher, sprich der oder die Parkende.
                                              Foto: ADFCRostock

Dies muss sich ändern! Immer mehr                                                                                 Unten: Zwischen Lieferverkehr, Autos und
Städte und Kommunen erkennen das und                                                                              Gleisen – bei zugeparkten Wegen wird es oft
                                                                                                                  gefährlich eng.
nutzen das Instrument der Parkraum-
bewirtschaftung als eines der Hebel-
instrumente für eine Neuverteilung des
Verkehrsraums.
Der ADFC Bremen engagiert sich zusam-
men mit dem VCD, dem BUND und Fuß
e.V. im Bündnis Verkehrswende, welches
eine flächendeckende Parkraumbewirt-
schaftung (und damit einhergehende
Parkraumüberwachung) in Bremen for-
dert. Und dies ist in einer Großstadt nicht
nur durchführbar, es ist zwingend not-
wendig!
Europäische Hauptstädte machen es vor:

                                                                                                                                                                   Foto: ADFC Bremen / HaS
Beispielhaft zu nennende Städte wären
Madrid, Paris oder London – hier gibt es
ein ganz klares Ziel: Soweit wie möglich
raus mit den privaten Autos! In Paris
wurde als wichtige Maßnahme zur Ver-
besserung der Luftqualität am 1. Januar
2018 eine umfassende Parkraumreform                               bühren zu schaffen. Pro Jahr gingen der     gen auf das soziale Miteinander in einer
für die 141.000 öffentlichen Parkplätze                           Stadt Paris dadurch Einnahmen von 300       Stadt hat. Moderne innerstädtische Mo-
in Kraft gesetzt. Diese verfolgt primär                           Millionen Euro verloren. Gelder, die man    bilitätskonzepte müssen anders aussehen
zwei Ziele: Zum einen soll der vorhande-                          auch in Bremen erheben könnte, um die       – wir brauchen eine Verkehrswende. Dies
ne Parkraum möglichst effizient genutzt                           seit langem fälligen Investitionen in den   bedeutet, Bremen muss den Umweltver-
werden. Dies bedeutet, dass Anreize ge-                           Umweltverbund aus ÖPNV, Fahrrad- und        bund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr in
setzt werden, einen Parkplatz nur so lan-                         Fußverkehr zu tätigen!                      quantitativer und qualitativer Hinsicht
ge wie unbedingt notwendig zu nutzen.                                                                         ausbauen – unter anderem mit einer Rad-
Dadurch wird die Anzahl freier Park-                                       Verkehrswende für                  verkehrsinfrastruktur, die so sicher und
plätze erhöht und der Parksuchverkehr                                      lebenswerte Städte                 komfortabel ist, dass Menschen von 8 bis
verringert. Zum anderen soll es mehr                                                                          80 Jahren diese gerne nutzen.
Gerechtigkeit bei der Entrichtung von                             Der motorisierte Individualverkehr mit
Parkgebühren geben. Sowohl Kontroll-                              seinen selten fahrenden und meistens        Für ein lebenswertes Bremen –
dichte als auch Bußgelder waren viel zu                           parkenden Fahrzeugen beeinflusst die        Verkehrswende jetzt!
gering, um Anreize für die ordnungsge-                            Lebens- und Aufenthaltsqualität in den      Sven Eckert,
mäße Entrichtung der fälligen Parkge-                             Städten extrem negativ, was Auswirkun-      ADFC-Landesgeschäftsführer

                                                                                                                                               pedal 3• 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
6       Raumverteilung in der Stadt

            p a r k in mein
    „Ic  h                        er W e
              w  id e  w   ie  e        lt,
    w  id e                      s  mir ge
        Alltagsszenen im Jahr 2018          fällt“
                                                Die Fotos auf diesen Seiten sind während einer ein-
                                                stündigen Radtour durch „meinen“ Stadtteil Findorff
                                                entstanden. Ich musste nicht auf Motivsuche gehen,
                                                sondern einfach nur fotografieren, was mir in den
                                                Blick fiel. Dabei war es völlig egal durch welche Straßen
                                                ich gefahren bin, fast überall herrschte die gleiche
                                                Situation. Die Selbstverständlichkeit und die Dreistig-
                                                keit, mit der der Lebensraum der Mitmenschen einge-
                                                engt wird, ist erschreckend – dass dies auch noch
                                                allseits toleriert und nicht sanktioniert wird, macht
                                                mich fassungslos.

       ADFC-Vorstandsmitglied
        Tobias Wolf wohnt und
         arbeitet in Findorff.

                                                                                                       Jetzt wird‘s sportlich: Wer den Hin-
                                                                                                       dernisparcours aus Mülltonne, Fahr-
                                                                                                       rad, Schild und aufgesetztem Parken
                                                                                                       schafft, hat sich eine Medaille ver-
                                                                                                       dient.
                                                                                                                                              Fotos: ADFC Bremen / TW

                                                                     „Hier gehe ich lieber auf der
                                                                     Straße. Nicht nur, weil ich auf
Trotz engem Bordstein ist hier aufgesetztes Parken erlaubt. Da-      dem Fußweg nicht durchkomme,
mit auch wirklich niemand an den Autos vorbeikommt, versperrt        sondern auch wegen der unebe-
zusätzlich ein Schildermast den Weg. Wenn schon, denn schon.         nen Gehwegplatten." - Rainer B.

pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
Raumverteilung in der Stadt              7

                                                                                                              Auszug aus § 12 StVO:

                                                                                                              Das Parken ist unzulässig
                                                                                                              1. vor und hinter Kreuzungen
                                                                                                              und Einmündungen bis zu je
                                                                                                              5,00 m von den Schnittpunkten
                                                                                                              der Fahrbahnkanten

                                                                                                              2. wenn es die Benutzung
                                                                                                              gekennzeichneter Parkflächen
                                                                                                              verhindert

                                                                                                              3. vor Grundstücksein- und
                                                                                                              -ausfahrten, auf schmalen
                                                                                                              Fahrbahnen auch ihnen ge-
                                                                                                              genüber

„Mit so einem schicken Mercedes darf ich parken,                                                              4. über Schachtdeckeln und
wo ich will.“ Ne, ist klar.                                                                                   anderen Verschlüssen, wo
                                                              Kinder zwischen Zaun und Blech: Lisa K. mit     durch Zeichen 315 oder eine
                                                              Rune und Mascha. „Hier ist kein Durchkommen     Parkflächenmarkierung (Anla-
                                                              mehr – und selbst zwischen den parkenden        ge 2 Nummer 74) das Parken
                                                              Autos ist zu wenig Platz, um wenigstens auf     auf Gehwegen erlaubt ist
                                                              die Straße zu kommen.“ Lisa K.
                                                                                                              5. vor Bordsteinabsenkungen

„Wenn ich jetzt auf der Straße weiter-                                                                                  Illegal:
fahre, hupt mich wahrscheinlich gleich                                                                        Die schlaue Art zu parken?
wieder einer an.“ Lotta W.
                                                                             Nichts Halbes und
                                                                             nichts Ganzes – Kreati-          Parkgebühren & Bußgelder
                                                                             ves Slalom-Parken auf            im Vergleich
                                                                             Bremens Radwegen,                • Bußgeld Falschparken: 10 ¤
                                                                             damit den Menschen               • Bußgeld bei konkreter Behin-
                                                                             auf dem Rad ja nicht zu          derung, Parkzeit über 3 Stun-
                                                                             langweilig wird.                 den: 30 ¤
                                                                                                              • Bußgeld Parken auf Geh- oder
                                                                                                              Radweg: 20-30 ¤

                                                                                                              • Garagenmiete: ca. 50 ¤/Monat

                                                                                                              • Parkscheinautomat Hemm-
                                                                                                              straße: 0,50 pro halbe Stunde

             In allen vier Ecken sollen Autos drin stecken?                                                   • Parkhaus am Brill: 0,90 ¤ pro
             Dieses Modell liegt…äh, steht… besonders gut                                                     halbe Stunde, max. 10 ¤ pro Tag
             in der Kurve.
                                                                                                              Für Rechner: Vier Knöllchen
                                                                                                              pro Monat können günstiger
                                             Zebrastreifen,                                                   sein als eine Garage zu mieten.
                                                 Fahrbahn,                                                    Alleine in Findorff könnten pro
                                               Bürgersteig,                                                   Tag über 10.000 ¤ an Bußgel-
                                                 Radweg –                                                     dern eingenommen werden.
                                   ist doch alles dasselbe!

                                                                                                                               pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
8      Raumverteilung in der Stadt

                                                                                                                                                            (c) GeoInformation Bremen
EU-Projekt SUNRISE
Nachhaltige Mobilität rund ums Hulsberg-Viertel

S
           eit 2017 beteiligt sich die   SUNRISE ins Leben gerufen und was                                           Gemeinsam mit unseren Partnerstädten
           Stadt Bremen als eine von     erhofft sich die Stadt Bremen von ei-                                       – Malmö, Southend-on-Sea, Budapest,
           sechs Städten bei dem eu-     ner Beteiligung?                                                            Thessaloniki und Jerusalem – will Bre-
           ropäischen Forschungspro-     Findeisen: Bei SUNRISE steht nachhalti-                                     men untersuchen, wie der Straßenraum
           jekt SUNRISE. Bei SUNRISE     ge Mobilität im Fokus. Zwar findet dieses                                   besser genutzt werden kann und welche
– kurz für “Sustainable Urban Neigh-     Thema im öffentlichen Diskurs bereits                                       Prozesse notwendig sind, um Maßnah-
bourhoods: Research and Implemen-        viel Verbreitung und Zuspruch – die Re-                                     men gemeinsam mit den Betroffenen zu
tation Support in Europe” – geht es      alität in den Straßen vieler europäischer                                   entwickeln und umzusetzen. Konkret
um die Entwicklung nachhaltiger          Städte sieht jedoch oft noch anders aus.                                    sollen in Bremen Lösungen für die Um-
Mobilitätslösungen auf Quartiers-                                                                                    gebung des Neuen Hulsberg-Viertels und
ebene, unter intensiver Beteiligung                                                                                  des Klinikum Bremen-Mitte entwickelt
von Anwohnerinnen und Anwohnern                                                                                      und beispielhaft umgesetzt werden.
und sonstigen Interessengruppen. Die
Nutzung und Verteilung öffentlichen                                                                                  Diese pedal-Ausgabe beschäftigt sich
                                                                                         Foto: © Matthias Holthaus

Raums spielt dort eine zentrale Rol-                                                                                 mit der Frage nach öffentlicher Raum-
le. pedal-Redakteurin Hannah Simon                                                                                   verteilung in der Stadt und die Aus-
sprach mit Projektleiterin Susanne                                                                                   wirkungen, die diese Verteilung auf
Findeisen vom Senator für Umwelt,                                                                                    die Lebensqualität haben kann. In-
Bau und Verkehr.                                                                                                     wieweit ist Flächenverteilung/-ge-
                                         Susanne Findeisen vom Senator für Umwelt, Bau                               rechtigkeit bei SUNRISE ein Thema?
pedal: Warum wurde das Projekt           und Verkehr                                                                 Alle sechs teilnehmenden Städte leiden –

pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
Raumverteilung in der Stadt                9

                                                   Befragung und Gesprächen an unserem
                                                   SUNRISE-Straßenstand an acht Termi-
                                                   nen haben wir versucht, möglichst vielen

                                                                                                                                                   Fotos: © Susanne Findeisen
                                                   Menschen eine Beteiligung zu ermögli-
                                                   chen. Dabei sind rund 380 Beiträge von
                                                   Anwohner*innen, von Berufstätigen im
                                                   Viertel, von Kund*innen und Gästen zu-
                                                   sammengekommen. Nachdem wir diese
                                                   Beiträge ausgewertet haben sind wir nun
Hier wird es eng - Ein Leiterwagen der Feuerwehr   dabei, daraus Handlungsoptionen zu for-     Bürgerdialog an acht Terminen, mit dem mobilen
würde hier nicht mehr durchpassen.                 mulieren und weiter abzustimmen.            Stand unterwegs, hier: Am Hulsberg

auch wenn sie zum Teil ganz unterschied-           Welche Erkenntnisse konnten Sie aus         sichtlich im November vorliegen.
liche Ausgangslagen haben – an ähnli-              den Beteiligungsprozessen bereits
chen Mobilitätsproblemen. Ein Grund-               ziehen? Lassen sich schon erste Pro-        Welche Lösungsansätze werden zu
problem ist zumeist die Nutzung des be-            bleme für das Quartier identifizieren?      der Thematik diskutiert? Welche
grenzten Straßenraums durch parkende               Ja, tatsächlich scheint die problemati-     Maßnahmen könnten folgen?
Autos. Nur die „Restflächen“ bleiben für           sche Parksituation ein großer gemeinsa-     Ich möchte dem Maßnahmenplan nicht
die anderen Straßennutzer*innen, wie               mer Nenner bei den befragten Personen       vorgreifen – alle Handlungsoptionen,
Fußgänger*innen und Radfahrer*innen,               zu sein. Viele ärgern sich über die Masse   die wir auf Basis der Umfrageergebnis-
übrig. So verhält es sich auch in vielen           an parkenden Autos und über zugeparkte      se erarbeiten, werden zunächst in einem
Straßen in der Nachbarschaft von Huls-             Radwege und Bürgersteige. Aber natür-       zweiten Schritt mit den Bürger*innen
berg, die wir als SUNRISE-Modellquar-              lich gibt es auch die Menschen, die sich    und dem Projektbeirat diskutiert und
tier ausgewählt haben.                             eine bessere Verfügbarkeit von Parkplät-    abgestimmt. Aber es gibt schon einige
                                                   zen für ihr Fahrzeug wünschen. Weite-       Ideen, die wir mit großer Wahrschein-
Wie eng steht SUNRISE mit der Pla-                 re, oft genannte Probleme sind schlechte    lichkeit weiter verfolgen werden. Dazu
nung des Neuen Hulsberg-Viertels in                Querungssituationen, z.B. an der Ein-       gehört beispielsweise ein Ausbau des
Zusammenhang?                                      mündung Humboldtstraße/Sankt-Jür-           Car-Sharing-Angebots, die Weiterent-
Konkreter Anlass für die Auswahl des               gen-Straße, die vielen „Fremdparker“ in     wicklung von Fahrradstraßen oder Maß-
bremischen „SUNRISE-Quartiers“ war                 den Wohnstraßen (Besucher*innen, Gäs-       nahmen, um Parken zu ordnen.
die Entwicklung des neuen Wohnviertels             te und Mitarbeiter*innen des Kranken-       Als EU-Projekt werden wir gemeinsam
mit bis zu 2500 neuen Anwohner*innen               hauses und des Viertels) oder auch Pro-     mit unseren Projektpartnern die von uns
und die Neuaufstellung des Klinikum                bleme in der „Fahrradstraße“ Humbold-       entwickelten Lösungen zu Mobilitätsfra-
Bremen-Mitte. Denn damit verbunden                 tstraße. Die Ergebnisse der Befragung       gen und die gewonnenen Erkenntnisse
gibt es Befürchtungen, dass der Verkehrs-          haben wir zusammengestellt und kön-         über Beteiligungsverfahren auswerten
und auch Parkdruck für die Bestands-               nen auf unserer Projekt-Webseite (www.      und als Leitfäden anderen Städten zur
quartiere drum herum noch einmal                   sunrise-bremen.de) abgerufen werden.        Verfügung stellen.
zunehmen könnten. In SUNRISE selbst
beschäftigen wir uns aber ausschließlich           Wurden neben den Befragungen wei-           Wann soll es an die Umsetzung gehen?
mit den angrenzenden Nachbarschaften               tere Untersuchungen im Quartier             In welchem Umfang können über-
vom Neuen Hulsberg-Viertel. Aber na-               durchgeführt?                               haupt konkrete Maßnahmen reali-
türlich gibt es viele Schnittstellen mit           Im August haben wir eine Feuerwehr-         siert werden?
dem Neubauprojekt und einen engen                  Testfahrt durchgeführt, bei der deutlich    Bis Ende des Projektzeitraums 2021 sol-
Austausch, damit Forderungen, die aus              wurde, dass Einsatzfahrzeuge an vie-        len einige Maßnahmen pilothaft umge-
der Nachbarschaft kommen, in den Mo-               len Stellen von illegal parkenden Kraft-    setzt werden. Natürlich lassen sich in so
bilitätskonzepten des neuen Quartiers              fahrtzeugen behindert werden, sodass        einem kurzen Zeitraum und bei begrenz-
und der Klinik Berücksichtigung finden             die Feuerwehr im Notfall nicht zu ihrem     ten finanziellen Mitteln nicht alle Ideen
können. Dazu sind auch Vertreter*innen             Einsatzort käme. Um die Parksituation       kurzfristig verwirklichen. Bei SUNRISE
der GEG (der Grundstücksentwicklung                mit Zahlen und Fakten zu hinterlegen ha-    geht es aber auch darum, einen Prozess
Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co KG)                ben wir im Juni zusätzlich eine Studie in   anzustoßen, der über das Projekt hin-
und des Klinikum Bremen-Mitte mit im               Auftrag gegeben. Die Untersuchung soll      aus fortwirkt, so dass Maßnahmen auch
SUNRISE-Projektbeirat vertreten.                   unter anderem Antworten auf die Fragen      noch mittel- und langfristig umgesetzt
                                                   geben „Wie viele Autos stehen zu welchen    werden.
Wie ist der aktuelle Stand? Was wur-               Tageszeiten in den Straßen in der Umge-
de bereits gemacht?                                bung des Neuen Hulsberg-Viertels?“ und
Seit dem Projektstart Mitte 2017 haben             „Wo gibt es eher Langzeit- oder Kurz-
                                                                                                Über den aktuellen Stand von SUNRISE können
wir diverse Bürgerbeteiligungsformate              zeitparken?“ Dazu wurden an mehreren         sich Interessierte über die Projekt-Webseite
durchgeführt, um Probleme und Bedar-               Tagen im August Daten mittels Fahrrad-       (www.sunrise-bremen.de) informieren. Hier
fe im Quartier zu ermitteln. Mit einer             befahrungen und Videoaufzeichnungen          kann auch ein Newsletter abonniert werden.
Auftaktversammlung, einer Online-                  erhoben. Die Ergebnisse werden voraus-

                                                                                                                             pedal 3 • 2018
PLATZ DA! WIE WOLLEN WIR RAUM IN DER STADT NUTZEN? - NR. 3 / 2018 OKTOBER BIS JUNI 2019 - SUNRISE BREMEN
10      Raumverteilung in der Stadt

„Platz da!“
Weniger Parkplätze für mehr Lebensqualität

                                                                                                                                                         Fotos: Platz da! und ADFC Bremen/HaS
Sonja Gerling (links) und Milena Schulte setzen sich für eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums ein.

Die beiden Studentinnen Sonja Gerling und Milena                                   verkehr behindert – eine Kontrolle von Falschparkern geschieht
Schulte haben sich Anfang 2018 zusammen mit einigen                                oft nicht. Jeder kann sein Auto kostenlos im öffentlichen Raum
Freund*innen, Akteur*innen und Bekannten zur Initiative                            abstellen, gleichzeitig sind gebührenpflichtige Parkhäuser in
„Platz da!“ zusammengeschlossen. Im Fokus der Initiative,                          der Bremer Innenstadt nur selten ausgelastet.
die sich für nachhaltige Mobilität stark macht, steht die                          Sonja: „Platz da!“ setzt sich für eine Umverteilung des öffent-
Umsetzung eines Bürgerantrags zum Thema Parkraum-                                  lichen Raums zugunsten nachhaltiger Verkehrsmittel und Or-
Bewirtschaftung. pedal-Redakteurin Hannah Simon hat                                ten der Begegnung ein. Wir wollen den Raum, der sonst bis zu
sich mit ihnen getroffen.                                                          23 Stunden am Tag von stehendem Privateigentum blockiert
                                                                                   wird, nutzen, um mehr gemeinschaftlichen Platz für Spiel,
pedal: Bei euch scheint der Name                                                                               Spaß, Bewegung und Leben in der Stadt
Programm zu sein: Nach Angaben                                                                                 zu schaffen. Damit unser Anliegen in
auf eurer Webseite fordert „Platz                                                                              der Bremischen Bürgerschaft thema-
da!“ mehr Platz für Begegnung, für                                                                             tisiert wird und konkrete Maßnahmen
Spaß, für Sicherheit, für Recht und                                                                            ergriffen werden können, wollen wir
für nachhaltige Mobilität. Wie soll                                                                            einen Bürgerantrag zur Förderung der
das gehen?                                                                                                     Radinfrastruktur und Umsetzung eines
Milena: Uns geht es hauptsächlich um                                                                           flächendeckenden Parkraummanage-
eine Neustrukturierung – ein Neuden-                                                                           ments ins Leben rufen.
ken – des Parkraums und der Flächen-                                                                           Wie genau soll das aussehen? Was
verteilung in der Stadt. Die Situation in                                                                      sind die Inhalte des Antrags?
Großstädten ist oft dieselbe: Es mangelt                                                                       Milena: In unserem Antrag haben wir
an Wohn- und Lebensraum, die Straßen                                                                           drei Kernforderungen: Als Erstes erwar-
sind vollgeparkt. Fußgänger*innen mit                                                                          ten wir, dass das bestehende Recht an-
Buggy oder Rollator, Radfahrende und                                                                           gewendet und Falschparken konsequent
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr werden                 Mit ihrer „Einpack-Aktion“ hat „Platz da!“ auf illegales geahndet wird. Das hieße eine Aufsto-
von illegal stehenden Autos im Straßen-               Parken an Kreuzungen hingewiesen                         ckung des Kontrollpersonals, sodass

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Raumverteilung in der Stadt             11
                                                                 1808 Anzeige Amb.Char.Gesch 90x120mm 12.08.18 15:34 Seite 1

stadtweite Kontrollen – auch in weniger zentralen Quartie-
ren – durchgeführt werden könnten. Der zweite Punkt ist die
Erstellung eines flächendeckenden Konzepts zur Parkraum-
bewirtschaftung. Und als letztes fordern wir, dass die Ein-
nahmen, die aus dieser Bewirtschaftung entstehen, in den
Rad- und Fußverkehr investiert werden. Kopenhagen inves-                                                www.vhs-bremen.de
tiert zum Beispiel 35 Euro pro Kopf und Jahr, während es in                                              Tel. 0421 361-12345
Bremen gerade mal 6,70 Euro sind.
                                                                   Volkshochschule
Wie genau sähe so ein Parkraumkonzept aus?
                                                                   Adult Education Center
Sonja: Es gibt bereits verschiedene Ideen, die das Bremer
Bündnis für die Verkehrswende in einem Positionspapier for-        Université Populaire
muliert hat. Wir sind im engen Austausch mit dem Bündnis
und schließen uns inhaltlich an. Eine Möglichkeit wäre bei-
spielsweise die Errichtung von Quartiersparkhäusern oder           Die schönste Gier
die Auslagerung von Autos an den Stadtrand bei gleichzeiti-
gem Ausbau des Park & Ride-Angebots. Wir setzen auf Mul-
                                                                   ist die Neugier.
timodalität oder Intermodalität, auf Sharing-Angebote und
auf Stärkung und Ausbau des Radwege- und ÖPNV-Netzes.              Mit uns mehr
Milena: Gemäß der Push&Pull-Studie, durchgeführt von der           entdecken.
Europäischen Union, muss es für die Umsetzung einer Ver-
kehrswende auf der einen Seite sogenannte Push-Maßnah-
men geben, die das Autofahren unattraktiver machen, wie die
Wegnahme von Parkraum, und gleichzeitig Pull-Faktoren, die

                                                                                                                               hofAtelier, Bremen
Anreize schaffen, um das Radfahren und den Fußverkehr at-
traktiver zu gestalten. Daher auch die zweckgebundene Nut-
zung der durch Parkraumbewirtschaftung generierten Kos-
ten – gerade auch mit Blick auf den Bremer Finanzhaushalt.

Wie weit seid ihr im Antragsprozess? Was ist euer
aktueller Stand?
Sonja: Wir haben bei der europäischen Woche der Mobilität
angefangen Unterschriften zu sammeln. Insgesamt brauchen
wir mindestens 4.000 Stimmen. Dann ist die Stadtbürger-
schaft verpflichtet, sich mit dem Antrag zu beschäftigen. Die
Forderungen haben wir gemeinsam mit Teilnehmer*innen
unseres ersten Vernetzungstreffens formuliert mit Input vom
Bremer Bündnis für die Verkehrswende.
Milena: Um das Thema etwas mehr in die Öffentlichkeit zu
tragen, machen wir in unregelmäßigen Abständen kreative,
künstlerische Aktionen, wie das „Verpacken“ von falsch par-
kenden Autos oder die Umgestaltung eines Parkplatzes zu ei-
nem Straßencafé während des internationalen Parking Days.

Plant ihr weitere Vernetzungstreffen? Wie kann man bei
euch aktiv werden?
Sonja: Interessierte sind herzlich eingeladen, an den
Vernetzungstreffen teilzunehmen, bei Aktionen mitzuma-
chen oder Unterschriften zu sammeln. Aktuelle Informatio-
nen zu unseren Veranstaltungen und Aktivitäten findet man
auf unserer Webseite platzda-bremen.de oder unserer Face-
book-Seite. Bei Interesse kann man uns auch gerne eine Mail
schreiben oder sich zu unserem Newsletter anmelden.

 Der ADFC Bremen unterstützt den Bürgerantrag von "Platz da!"
 Wenn auch Sie sich für mehr Parkraumbewirtschaftung und
 eine Stärkung des Radverkehrs in Bremen einsetzen möch-
 ten, können Sie den Antrag in der Geschäftsstelle des ADFC
 unterschreiben. Dort finden Sie auch Listen zum Mitnehmen, um
 selber weitere Unterschriften zu sammeln.

                                                                                                                pedal 3 • 2018
12      Raumverteilung in der Stadt

Bündnis für die Verkehrswende
Fachtagung ‚Parkraumbewirtschaftung‘ am 23. Oktober

E
              in sperriges Wort, diese            Als Parkraum für Autos und Transpor-                    veröffentlicht und am 23. Oktober richtet
              ‚ Pa rk r au m be w i r t scha f-   ter oder als Lebensraum für Menschen?“                  das Bündnis eine Fachtagung zu diesem
              tung‘. Ebenso sperrig sind                                                                  Thema aus. Kernthese ist, dass die syste-
              allerdings die Probleme, die        Der ADFC Bremen hat zusammen mit                        matische Neustrukturierung des Parkens
              der ruhende KFZ-Verkehr in          dem BUND Bremen, dem VCD Bremen                         in ganz Bremen überfällig ist. Die stärks-
den Städten verursacht – in Bremen wie            und dem Fuß. e.V. das Bündnis Ver-                      ten Mittel, dem Parkdruck zu begegnen
in (fast) allen deutschen und europäi-            kehrswende ins Leben gerufen, um Im-                    und den Autoverkehr einzudämmen, sind
schen Großstädten. Wie in den vorausge-           pulse und Forderungen an Bremens                        Parkraummanagement und eine konse-
gangenen Seiten beschrieben, geht es im           Bürger*innen und die politisch Handeln-                 quente Gebührenerhebung auf Parken
Kern um die Frage „Wie wollen wir den             den zu geben! Dafür wurde Anfang des                    im öffentlichen Raum.
städtischen öffentlichen Raum nutzen?             Jahres ein gemeinsames Positionspapier

                                                                                                  Malte Halim (VCD Bremen e.V.)
                                                                                               „Die Rückeroberung des öffentlichen
                                                                                             Raums vom Autoverkehr ist die zentrale
                                                                                             Voraussetzung für sichere und bequeme
                                                                                           Mobilität im Alltag; für lebendige Quartiere
                                                                                           und ein gesundes Lebensumfeld. Parkraum-
                                                                                            bezogene Maßnahmen haben erwiesener-
                                                                                            maßen einen großen Einfluss auf Pendler-
                                                                                            ströme aus dem Umland in die Stadt und
                                                                                            stellen eine wesentliche Stellschraube für
                                                                                             nachhaltige Mobilität dar. Die Gebühren-
                                                                                           höhe für einen Bewohnerparkausweis sollte
                                                                                            angehoben werden, um den tatsächlichen
                                                                    Foto: ADFC FOTO.TEAM

                                                                                              Wert des knappen öffentlichen Raums
                                                                                                         widerzuspiegeln.“

   Manuel Warrlich (ADFC Bremen e.V.)
  „Bei begrenztem Verkehrsraum bedeutet
 mehr Raum für Rad- und Fußverkehr eben
auch weniger Platz für das zurzeit dominie-
 rende und kostenlos im öffentlichen Raum
stehende private Auto. Daher ist Parkraum-
 bewirtschaftung – also die Bepreisung der
  Nutzung dieses öffentlichen Raums – ein
                                                                                                                                                       Foto: © VCD Bremen

 wichtiger Ansatz das Ungleichgewicht an-
zugehen und nutzt im Endeffekt allen Bür-
    gerinnen und Bürgern dieser Stadt.“

pedal 3 • 2018
Raumverteilung in der Stadt         13

                                                                                         Georg Wietschorke (BUND Bremen e.V.)
                                                                                       „Innovatives Parkraummanagement ist ein
                                                                                        wichtiger Schritt in Richtung eines nach-
                                                                                         haltigen Mobilitätsverhaltens und muss
                                                                                          daher Teil der strategischen Verkehrs-
                                                                                         planung sein. Parkraumbewirtschaftung
                                                                                         ist allerdings auch ein sehr emotionales
                                                                                         Thema. Die Einführung bedarf eines gu-
                                                                                        ten Kommunikationskonzepts sowie einer
                                                                                        intensiven Öffentlichkeitsarbeit mit einer
                                                                                         nachvollziehbaren Botschaft. Nur so kön-
                                                                                         nen gute Gründe für Maßnahmen in der
                                                                                        Öffentlichkeit rechtzeitig und umfassend

                                                                    Foto: © Fuß e.V.
                                                                                        vermittelt werden. Eine flächendeckende
                                                                                        Parkraumbewirtschaftung bietet überdies
                                                                                       die Möglichkeit, Einnahmen zu erzielen, die
      Angelika Schlansky (FUSS e.V.)                                                   dann in den Umweltverbund und die Stadt-
 „Fußgänger brauchen die Bürgersteige als                                              gestaltung reinvestiert werden können. Das
 Verkehrsfläche; in viel stärkerem Maß gilt                                             so etwas funktioniert, zeigt z.B. die Stadt
 das für alle Menschen, die auf einen Roll-                                            Amsterdam, die von der Größe mit Bremen
  stuhl angewiesen sind oder nicht sehen                                                             vergleichbar ist.“
 können. Die Bürgersteige müssen von Hin-
      dernissen, parkenden Autos und
   Fahrrädern freigehalten werden. Park-
 raumbewirtschaftung trägt dazu bei, das
    Parken im öffentlichen Raum auf ein
  straßenverträgliches Maß zu reduzieren
 und Platz zu schaffen für andere Nutzun-

                                                                                                                                                     Foto: © BUND Bremen
 gen, z.B. Kinderspiel in Wohnstraßen und
     Fahrradbügel auf Parkstreifen am
              Fahrbahnrand."

Platz für Menschen
Parkraumbewirtschaftung als Schlüssel         • „Parkraumbewirtschaftung –                            • „Parken, Pendler, Planung - Wie die Freie
für eine lebenswerte Stadt                    die Königsdisziplin der Verkehrswende"                  Hansestadt Bremen Mobilität steuert“
                                              Uta Bauer, Deutsches Institut für Urbanistik            Gunnar Polzin, Leiter Verkehrsabteilung beim
Bremer Fachtag am 23. Oktober 2018            (DIFU), Berlin                                          Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Bremen
15:00 - 19:30 Uhr
Wallsaal der Stadtbibliothek                  • „Der Weg zur Arbeit -                                 • Podiumsgespräch
Am Wall 201, 28195 Bremen                     Pendeln in Gegenwart und Zukunft“                       • Abschluss / Gespräche / kleines Buffet bis
                                              Dr. Dominik Santner, Arbeitnehmerkammer                 ca. 21 Uhr
                                              Bremen
Mit den Vorträgen:                                                                                    Das Bündnis für die Verkehrswende lädt herz-
• „Mehr Mobilität mit weniger Autoverkehr -   • „Unterwegs in der Stadt von morgen: Wandel            lich ein! Anmeldung unter: bremen@vcd.org
Die Zukunft urbaner Mobilität"                 von Mobilitätskultur und Aufenthaltsqualität“          Weitere Informationen zum Positionspapier
Prof. Dr. Heiner Mohnheim, Verkehrswissen-    Dr. Jutta Deffner, Institut für sozial-ökologi-         und zur Fachtagung finden Sie auf dem Blog:
schaftler, raumkom-Institut, Bonn             sche Forschung (ISOE), Frankfurt                        www.bremenize.de

                                                                                                                                   pedal 3 • 2018
14     Verkehr

                 Lob und Tadel in Bildern und Worten sprechen auf diesen Seiten für sich.
                 ADFC-Aktive zeigen und kommentieren – manchmal aus persönlicher Sicht
                 – was bei alltäglich radfahrenden Menschen gut ankommt und was deutlich
                 zu wünschen übrig lässt.

                 PLUS Geheimtipp verraten
                 Bremen-Ostertor. Eine wichtige Zu-        ADFC führt das Amt für Straßen und
                 bringerroute in die Stadt führt in Ver-   Verkehr jetzt mit Hinweiszeichen und
                 längerung der Humboldtstraße über         vorbildlicher Markierung auch allen
                 den Imre-Nagy-Weg zur Bischofsna-         ortsunkundigen Menschen mit dem
                 del. Bis vor kurzem war der Fahrt-        Fahrrad den Weg in die Stadt deutlich
                 richtungswechsel von 'Auf den Häfen'      vor Augen.
                 nach links (bei der Michael-Kirche)
                 eher ein Geheimtipp und lediglich
                 allen denen vertraut, die dort schon
                 immer fuhren. Auf Anregung des

                 PLUS Lückenschluss auf Fahrradachse
                 Bremen-Vahr. Eine Fahrradhauptroute       sort, den Umweltbetrieben Bremen
                 die über einen Gehweg führt? Geht         und dem ASV für ein verträgliches
                 gar nicht! Zwischen der Neuen Vahr        Miteinander von Fußgänger*innen und
                 und Oberneuland war dies bei der          Radfahrenden gesorgt.
                 Gustav-Radbruch-Straße seit Jahr-
                 zehnten jedoch der Fall – inklusive
                 sperrigem Umlaufgitter. Nun ist dort
                 das Radfahren legal und komfortabel
                 möglich. ADFC und Beirat haben
                 Hand in Hand mit dem Verkehrsres-

                           Und täglich grüßt das Sperrschild
                 Bremen-Bahnhofsvorstadt. Seit An-         LKW-Verkehr an der Baustelle des
                 fang 2017 werden Radfahrende in           City-Gate. Die große Mehrheit ent-

                                                                                                      Texte & Fotos: ADFC Bremen & Bremerhaven, Foto: gustav-radbruch-str nach ehmckstr1 Stefan Matthäus
                 Richtung City ausgebremst: Kurz vor       scheidet sich jedoch gegen zusätz-
                 Erreichen der Innenstadt sollen Sie       liche Ampelwartezeiten und fährt
                 an der Baustelle City-Gate auf die        geradeaus weiter. Für sie wäre eine
                 linke Seite wechseln und dort die         Einfädelspur in Richtung Fahrbahn
                 Hochstraße Richtung ‚Auf der Brake‘       ein gutes Angebot – der ADFC for-
                 unterqueren. Begründet wurde die          derte bisher vergeblich Verbesse-
                 (Irr-)Wegeführung mit glitschigem         rung!
                 Bodenaushub und dem gefährlichen

                 PLUS      Grüne Welle fürs Rad
                 Bremen-Mitte. Wer tagein-tagaus           Freigabe für den Autoverkehr zu sein.
                 dieselbe Strecke fährt, beginnt irgend-   Nicht so in der Remberti-Fahrrad-
                 wann, die Abfolge der Grünzeit 'seiner'   Straße: Hier gewährleistet das ASV
                 Ampeln auswendig zu lernen. Um            durch aufwendige Neuprogrammierung
                 möglichst wenige Zwangsstopps in Kauf     zwischen „An der Weide“ und Rem-
                 zu nehmen, wird dann mal schnell, mal     bertiring eine Grüne Welle für alle, die
                 langsam gefahren. Die Grünphasen für      mit 18-22 km/h Fahrrad fahren. „Geht
                 Radfahrende scheinen dabei wenig auf-     doch“, meinen die Fahrrad-Experten
                 einander abgestimmt, sondern vielmehr     vom ADFC und wünschen dieses tolle
                 das Abfallprodukt einer koordinierten     Angebot für viele, weitere Strecken.

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Verkehr        15

           Aus der Kurve geflogen
Bremen-Utbremen Am Nordwestkno-            muss hier eine Mittellinie, die die
ten gibt es eine beinahe rechtwinklige     beiden Fahrtrichtungen trennt und
Kurve auf dem Beidrichtungsradweg          mit Richtungspfeilen deutlich auf den
zwischen Breitenweg und Utbremen/          Gegenverkehr hinweist.
Walle. Stadteinwärts wird diese daher
gerne geschnitten – durch das etwas
abfallende Gelände oft auch mit hoher
Geschwindigkeit. Das kann allerdings
gefährlich für die stadtauswärts
Fahrenden werden. Abhilfe schaffen

PLUS       Stufenlos zum Buntentor
Bremen-Neustadt. Treppen schränken         Südervorstadt bzw. dem Buntentor
nicht nur die Barrierefreiheit ein, son-   eröffnet worden.
dern sind für Menschen mit dem Rad
meist schlecht benutzbar. Da trifft
es sich gut, dass an der Osterstraße
(Süd) die Treppe durch den Bau ei-
ner Rampe ersetzt wurde. So ist für
den Radverkehr eine interessante
Abkürzung zwischen dem Anschluss
der Wilhelm-Kaisen-Brücke und der

           Voll daneben
Bremen-Findorff. Eine Hauptroute           parkenden Autos, direkt vor die zur
für den Radverkehr erhält Stück            Admiralstraße rechts abbiegenden
für Stück ihr neues Aussehen. Der          Autos. Geradeaus zu fahren ist zwar
Schutzstreifen auf der Findorffstra-       erlaubt, aber nicht selbsterklärend.
ße, der in die Stadt führt, ist bis zur    Jetzt wird es zur Mutprobe, die drän-
Kreuzung Admiralstraße/Theodor-            gelnden Autos hinter sich zu ignorie-
Heuss-Allee fertig markiert. Nein          ren, den Schutzstreifen zu verlassen
– leider nicht ganz: Eine Querstraße       und geradeaus weiter zur Kreuzung
vorher wird das Fahrrad auf den            zu fahren, um nach links abzubiegen.
Radweg geführt. Versteckt hinter

           Warten auf die Willkommens-Ampel
Bremen-Mitte. Ein Ampelstopp ist           tives Signal an die nachhaltigsten
immer lästig, häufig aber notwendig.       Verkehrsteilnehmer*innen senden.
Die Ampel über die Violenstraße            Nähern sich Bus oder Bahn, erhielten
zeigt den Radpendlern und den zahl-        sie passgenau und kurz die Freiga-
reichen Fußgänger*innen jedoch             be. Lieferverkehr und Privat-PKW
grundsätzlich immer erst einmal            müssten sich ihr 'Grün' über Fahr-
'rot'. Warum das Ganze nicht um-           bahn-Anmeldeschleife bestellen und
kehren? Ein 'Immergrün' zwischen           gegebenenfalls auch einmal etwas
Bischofsnadel und Domshof würde            warten ...
den Fluss erleichtern und ein posi-

                                                                     pedal 3 • 2018
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                                                                                                                                       Fotos: Christian Peters
Pro & Kontra: Die Kennedybrücke

A
             ls eine der wenigen Über-      der Brücke sollen sich Menschen mit            forderung dar. Um allen Verkehrsteil-
             querungen der Geeste ist       dem Fahrrad plötzlich ihren Weg mit            nehmern gerecht zu werden, stehen
             die Kennedybrücke ein zen-     Busfahrgästen, flanierenden Touristen,         wir hinter der gefundenen Lösung. Bei
             traler Verkehrsknotenpunkt     Kindern und all denjenigen teilen, die         der Beschlussfassung am 02.05.2018
             in Bremerhaven. Sechs Spu-     über die neuen Rampen kommend die              Ausschuss war uns die Sicherheit aller
ren stehen dabei dem motorisierten Ver-     Geeste queren. Und das im Schritttem-          Verkehrsteilnehmer und besonders die
kehr zu Verfügung – Personen, die mit       po – auch bergab. Das ist weder sicher,        mit dem höchsten Schutzpotential ein
dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind,         noch komfortabel. Der ADFC appelliert          besonderes Anliegen.“
müssen sich hingegen den Bordstein tei-     deshalb an die Politik: Bevor mit einer
len. Mit den Sanierungsarbeiten in 2017     endgültigen Markierung die Konflikte
wurde das Konzept der Brücke zwar heiß      zwischen den schwächsten Verkehrs-                                Thorsten Raschen,
diskutiert, doch schlussendlich fast eins   teilnehmer*innen festgeschrieben wer-                             CDU:
zu eins nachgebaut. Hier sehen Sie die      den, lassen Sie sich von Planerinnen und                           „Unverändert sind
unterschiedlichen Meinungen zur Ken-        Planern den Stand der Technik zeigen.“                             nach der Sanierung
nedybrücke von Politikern, Stadtplanung                                                                        der gemeinsame Fuß-
und ADFC.                                                                                                      und Radweg und
                                                                 Torsten von                                   die Fahrbahnen
                                                                 Haaren, SPD:                                  der Kennedybrücke
                   Albrecht Genzel,                                „Die Kennedybrücke      geblieben. Seit Jahrzehnten teilen sich,
                   ADFC Bremen:                                    ist, neben der Lloyd-   ohne Konflikte, Fußgänger und Rad-
                    „So sieht die Ken-                             straße, eine der        fahrer den breiten Streifen neben der
                    nedybrücke nach                                beiden Hauptein-        Fahrbahn. Die Idee einer Fahrspur nur
                    Abschluss der Sanie-                           fahrtsstraßen in        für Radfahrer auf der Fahrbahn lehnen
                    rung aus: Vor der       den touristischen Innenstadtbereich.           wir ab, weil das Ausweichen auf die
                    Brücke gibt es zwei     Hier sind Fußgänger, Radfahrer, Kraft-         mittlere Fahrbahn im Bereich der Bus-
Fahrstreifen auf der Fahrbahn, auf der      fahrzeuge und der ÖPNV zu betrachten.          haltestelle hohe Gefahren birgt. Die Mit-
Brücke plötzlich drei. Vor der Brücke       Besonders der ÖPNV mit seiner Halte-           nutzung der regulären Fahrbahn
gibt es einen separaten Radstreifen, auf    stelle stellt hier eine besondere Heraus-      ist zusätzlich möglich.“

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Verkehr       17

                    Günter Matthiessen,                                                                      Bike & Ride
                    DIE LINKE:                                                                      Modernisierung der Bahnstation
                    „Der Fahrradver-                                                                   Bremerhaven-Wulsdorf
                    kehr auf der Kenne-
                    dy-brücke muss in                                                               Bike+Ride-Angebote sind ein entschei-
                    jeder Richtung eine                                                             dender Baustein für ein multimodales
                    eigene Spur haben.                                                              Verkehrssystem, in dem letztlich alle
                    Dieses gilt auch für                                                            Verkehrsmittel miteinander verknüpft
die Columbus-Straße, wo derzeit vom                                                                 sind. Häufig fehlt es jedoch an wetter-
Elbinger Platz bis zur Brücke eine un-                                                              geschützten und abschließbaren Ab-
zumutbare Situation für Radfahrer ist.                                                              stellmöglichkeiten – so auch am Bahnhof
Die Kennedy-Brücke ist auch für Rad-                                                                Bremerhaven-Wulsdorf.
fahrer eine wichtige Verbindung in die
Innenstadt. Für Kfz sind zwei Streifen                                                              Das soll sich nun ändern: Die Bahnsta-
pro Fahrtrichtung ausreichend.“                                                                     tion Bremerhaven-Wulsdorf soll ab 2019
                                              Keine eindeutige Fahrradspur aber mit Hindernissen.   durch die Deutsche Bahn AG modernisiert
                                                                                                    werden. Neben barrierefreien Zugängen
                    Prof. Dr. Hauke                                                                 zum Bahnsteig und Modernisierung der
                    Hilz, FDP:                alle Expert*innen gesagt. Mit ihrer                   Ausstattungselemente, wird auch die
                      „Wir Freie Demokra-     Entscheidung, Radfahrer*innen auf                     Situation für Park-and-Ride- (P+R) und
                      ten sind für einen      den Fußweg zu verbannen, bremsen                      Bike-and-Ride- (B+R) Angebote bedarfs-
                      separaten Fahr-         SPD und CDU den Radverkehr aus.                       gerecht angepasst. Vor dem ehemaligen
                      radstreifen auf der     Jetzt erwartet uns ein Radfahren im                   Bahnhofsgebäude soll eine überdachte
                      Kennedybrücke. Mit      Schritttempo, womöglich im Slalom um                  Fahrradabstellanlage errichtet werden
                      sechs Autospuren        Laternenpfähle und Fußgänger*innen.                   (etwa 30 Abstellmöglichkeiten mit Fahr-
ist sie derzeit viel zu breit angelegt. Die   Das ist langsam und gefährlich.“                      radbügeln). Ferner soll ein paar Meter
Geschwindigkeitsunterschiede sind in                                                                weiter nordöstlich eine überdachte, be-
der Steigung zwischen Autos und Fahr-                                                               leuchtete und verschließbare Fahrrad-
rädern und in der Abfahrt zwischen                                    Stefan Rößler,                sammelgarage geschaffen werden (etwa
Fußgängern und Fahrrädern zu groß,                                    Stadtplanungsamt              20 Abstellmöglichkeiten mit Doppelstock-
um sich einen Streifen zu teilen.“                                    Bremerhaven:                  parkern). Solch eine Fahrradsammelgara-
                                                                  „Die Empfehlung                   ge, am besten mit einem elektronischen
                                                                  des Radverkehrs-                  Schließsystem, bietet Schutz vor Witte-
                    Doris Hoch,                                   konzeptes lautet:                 rung, Vandalismus und Diebstahl.
                    Die GRÜNEN:                                   Einpassung großzü-
                   „Räder sind ein                                gig dimensionierter               Auch die Wegesituation im Zugang zu
                   schnelles, gesundes        Radverkehrsanlagen – durch Reduzie-                   den Radabstellangeboten wird durch eine
                   und platzsparen-           rung der Fahrstreifen für den Kfz-Ver-                Neugestaltung einschließlich einer Ver-
                   des Verkehrsmittel         kehr – mit einer Breite von mindestens                breiterung der Nebenanlagen attraktiver.
                   für die Stadt. Der         2 Metern (z.B. Radfahrstreifen). Die                  Der Runde Tisch Radverkehr Bremerha-
                   Radverkehr auf der         Geschäftsführung und die Beteiligten                  ven ist in die Planungen eingebunden und
Kennedybrücke gehört auf eine eige-           des Runden Tisch Radverkehr teilen                    unterstützt diese. Jürgen Pieper, Stadt-
ne Spur auf die Fahrbahn. Das haben           diese fachliche Einschätzung.“                        planungsamt Bremerhaven

           DIE UNIKATBAUER                                                                          NEW 2019
                                                                                                    CUSTOM DESIGN MADE IN GERMANY
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                                                                                                    DAS GELÄNDE-RENNRAD

                                                                                                    ARGENTUM | TITAN
                                                                                                    CRAVEL 29” | KETTE

                                                                                                                               pedal 3 • 2018
18      Verkehr

Wie fahrradfreundlich ist Bremen?
Jetzt abstimmen beim ADFC-Fahrradklima-Test 2018!

                                                                                                                                         Foto: ADFC
Noch bis zum 30. November können Radfahrende ihre Städte im ADFC-Fahrradklima-Test bewerten

S
           eit dem 1. September läuft die         und Bürgern an? Nehmen Sie sich bitte       tuation in über 500 Städten beurteilt.
           Umfrage zum großen ADFC-               ein paar Minuten Zeit für die Fragen auf    Bremen lag dabei auf dem vierten Platz,
           Fahrradklima-Test 2018. Der            www.fahrradklima-test.de. Es lohnt          Bremerhaven landete auf Platz 26 in der
           Fahrrad-Club ruft gemeinsam            sich!“                                      jeweiligen Größenklassen. Besonders po-
           mit dem Bundesverkehrsmi-                                                          sitiv bewerteten die Bremer*innen die
nisterium wieder hunderttausende Rad-                 Macht Radfahren in Bremen               Präsenz von Radfahrenden im Stadtbild
fahrerinnen und Radfahrer dazu auf, die                   Spaß oder Stress?                   und die Erreichbarkeit des Stadtzent-
Fahrradfreundlichkeit von Städten und             Bei der Online-Umfrage werden 32 Fra-       rums. Bemängelt wurden vor allem die
Gemeinden zu bewerten. Der Test hilft,            gen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt      Sicherheit und der Komfort beim Radfah-
Stärken und Schwächen der Radver-                 –beispielsweise, ob das Radfahren Spaß      ren. Die Bewertungen vom letzten Durch-
kehrsförderung zu erkennen. In diesem             oder Stress bedeutet, ob Radwege von        gang gibt es auf www.fahrradklima-test.
Jahr ist die Familienfreundlichkeit des           Falschparkern freigehalten werden und       de/karte beim Klick auf Bremen/Bremer-
Radverkehrs das Schwerpunktthema.                 ob sich das Radfahren auch für Familien     haven.
                                                  mit Kindern sicher anfühlt.
Auch der ADFC Bremen bittet Bremer*               Mehr als 120.000 Bürgerinnen und Bür-          Bis 30. November bewerten!
innen und Bremerhavener*innen um ih-              ger haben 2016 mitgemacht und die Si-       Die Umfrage findet zwischen 1. Septem-
re Teilnahme. „Das Fahrrad ist in Bre-                                                        ber und 30. November 2018 über die In-
men mehr als nur ein Verkehrsmittel                                                           ternetseite www.fahrradklima-test.de
– es ist ein Teil der Kultur, des Alltags                                                     statt. Die Ergebnisse werden im Frühjahr
und der Lebensart“, meint Sven Eckert,                                                        2019 präsentiert. Ausgezeichnet werden
Landesgeschäftsführer des ADFC Bre-                                                           die fahrradfreundlichsten Städte und
men. „Gerade deshalb bietet das Rad-                                                          Gemeinden nach sechs Einwohner-Grö-
fahren in Bremen täglich Grund zur                                                            ßenklassen sowie diejenigen Städte, die
Freude, aber auch Grund zum Frust.                                                            seit der letzten Befragung am stärksten
Umso wichtiger ist die Frage: Was läuft                                                       aufgeholt haben.
schon gut – was nicht? Kommen die Ver-
besserungen auch bei den Bürgerinnen                                                          Hannah Simon

pedal 3 • 2018
Verkehr                                                        19

Hochstraßentour & Dinner
4000 Radfahrende demonstrieren für nachhaltige Mobilität

M
                  ehr Platz fürs Fahr-               trationszug in diesem Jahr am Ludwig-                        tätswoche. Neben der Hochstraßentour
                  rad in der Stadt! Unter            Franzius-Platz (Europahafen). Die etwa                       luden verschiedenste Programmpunkte
                  diesem Motto hat der               20 km lange Tour führte quer durch Bre-                      von Podiumsdiskussionen und Vorträ-
                  Allgemeine Deutsche                men – Highlights waren die Streckenab-                       gen, über Fahrradkino bis hin zu einer
                  Fahrrad-Club Bremen                schnitte auf der B6 und der Hochstraße                       multimodalen Rallye dazu ein, sich mit
am Sonntag, 16. September zum 13. Mal                am Breitenweg, die eigens für die Veran-                     dem Thema nachhaltige Mobilität ausei-
zur Fahrraddemonstration auf Bremens                 staltung gesperrt wurden. Die Fahrrad-                       nander zu setzen.       Hannah Simon
Hochstraßen aufgerufen. Knapp 4.000                  demo endete beim Straßenfest „Dinner
Menschen folgten dem Appell und mach-                auf dem Wall“. Rund um die Wallmühle
ten sich auf Straßen, die sonst dem mo-              konnten sich die Tourenteilnehmer*innen
torisierten Verkehr vorbehaltenen sind,              bei vielfältigen Essensständen stärken
stark für eine gerechtere Aufteilung des             und bei verschiedenen Initiativen und
Straßenraums.                                        Vereinen mehr über nachhaltige Mobili-
                                                     tät erfahren. Bestes Wetter und musika-                               Schluss mit
„Wir freuen uns, dass die Hochstraßen-
tour auch in diesem Jahr so gut besucht
                                                     lische Begleitung luden zum entspannten
                                                     Verweilen ein. Für etwas Action sorgten                               Antriebslosigkeit
ist“, berichtet Bonnie Fenton, Vorsitzende           währenddessen verschiedenste Aktivitä-
des Landesverbands Bremen. „Es zeigt:                ten von Stand-Up Paddeln, über Volley-
Wir sind nicht alleine mit unserer For-              ball bis hin zum Salsa-Tanz.
derung nach mehr Platz fürs Fahrrad im
öffentlichen Raum. Die Hochstraßentour               Kristin Klimbert vom ADFC zeigte sich

                                                                                                                                                                                                                                bildungen,
bietet die seltene Gelegenheit für Breme-            äußerst zufrieden: „Ohne unser größ-

                                                                                                                                                                                                                             85-2413-8,
rinnen und Bremer jeden Alters, sowohl               tenteils ehrenamtliches Orga-Team und
ihre Stadt als auch urbane Mobilität                 die über 70 freiwilligen Helferinnen und

                                                                                                                                                                                                          S., zahlr. farbige Ab
                                                                                                                                                                                                       iert, ISBN 978-3-80
entspannt und komfortabel zu erleben.                Helfer hätten wir die Tour so nicht aus-
Die Begeisterung der Teilnehmer*innen                richten können. Herzlichen Dank dafür!“
beweist jedes Jahr aufs Neue, dass mehr
Fläche fürs Rad nicht nur mehr Sicher-               Die Hochstraßentour und das „Dinner

                                                                                                                                                                                    3. Auflage 2018, 208
heit bringt, sondern vor allem viel Spaß             auf dem Wall“ waren auch in diesem

                                                                                                                                                                                    17 x 24 cm, brosch
bereitet und die Lebensqualität einer                Jahr Teil einer Veranstaltungsreihe von
Stadt steigert.“                                     ADFC, VCD und dem Verein Autofreier

                                                                                                                                                                                    € 28,00
Mit neuer Strecke startete der Demons-               StadTraum zur Europäischen Mobili-                                                                           m/
                                                                                                                                                 www.facebook.co
                                                                                                                                                 europa-lehrmittel

                                                                                                                          Fachwissen E-Bike
                                                                                                                          Technik der Leicht-Elektrofahrzeuge
                                                                                                                          Das Buch befasst sich mit
                                                                                                                          Aufbau, Wirkungsweise und
                                                                                                                          Betriebsverhalten von
                                                                                                                          Elektrofahrrädern.
                                                                                                                          Ein Ratgeber für Fachleute
                                                                                                                          und Bastler.
                                                                                                                   Preis gültig bis 31.03.2019
                                                                                            Foto: © ADFC Bremen

                                                                                                                                                             www.europa-lehrmittel.de
                                                                                                                                                                 info@europa-lehrmittel.de
                                                                                                                                                           Telefon: 02104 6916-0, Telefax: -27
Knapp 4.000 Menschen machen sich stark für mehr Platz fürs Fahrrad in der Stadt.

                                                                                                                                                                                pedal 3 • 2018
20      Projekte

ADFC-Projekte
Vorschau 2018 - eigentlich
Was macht                                                                      ...?
Neben der verkehrspolitischen
Lobbyarbeit und dem umfangrei-
chen Tourenangebot, engagiert sich
der ADFC in Bremen mit diversen
Projekten rund ums Rad. Dabei ste-
hen immer wieder neue Aspekte im
Vordergrund, um das Radfahren in
Bremen in allen Situationen, für alle
Menschen zu fördern – sei es beim
Einkauf, beim Schul- und Arbeits-
weg oder anderen alltäglichen Stre-
cken. Das pedal gibt einen Über-
blick über neuste Entwicklungen.
… „Mit dem Rad zur Arbeit“?
So viele Teilnehmer*innen wie noch nie!
„Auf den Sattel, fertig, los!“ Diesem Auf-

                                                                                                                                                                                Foto: © WFB/ Jonas Ginter
ruf der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit
2018“ von AOK und ADFC sind auch in
diesem Jahr viele Arbeitnehmer*innen
aus dem Land Bremen gefolgt. Wie in den
vergangenen Jahren konnten alle Perso-
nen, die zwischen dem 1. Mai und dem                                       Auf die Plätze, fertig, los! Das sportliche Fietje-Modell beim Lastenradrennen von Bremen BIKE IT!
31. August an mindestens 20 Tagen mit
dem Rad zur Arbeit gefahren sind, an der
                                                                           … Fietje? Neue Stationen – neue Räder                  mit einer Transportbox ausgestattet ist,
großen Gewinnverlosung teilnehmen.
                                                                           – neue Modelle                                         wurde bei dem in der Neustadt stehenden
2018 war für die Aktion besonders erfolg-
                                                                           Erst seit Ende März auf den Straßen                    Rad sowohl auf die Kiste als auch auf
reich, denn mit über 6.000 Teilnehmen-
                                                                           Bremens unterwegs und schon mit weit                   die Unterstützung durch einen E-Motor
den konnten fast 1.000 Personen mehr
                                                                           mehr als 450 registrierten Nutzer*innen                verzichtet. So ist dieses Fietje, mit einem
als noch 2017 zum Mitmachen motiviert
                                                                           viel zu oft ausgebucht: Fietje, das freie              Eigengewicht von nur 18 kg besonders
werden. Im Aktionszeitraum von Mai bis
                                                                           Lastenrad des ADFC Bremen. Um die                      leicht zu fahren und flott unterwegs.
August wurden in Bremen und Bremer-
                                                                           Buchungssituation zu entlasten, konnte
haven fast 1,5 Millionen Kilometer gera-
                                                                           das Fietje-Team eine Erweiterung der                   Das ADFC-Team würde sich sehr freuen,
delt, was einem Kalorienverbrauch von
                                                                           Lastenrad-Flotte schon im September                    wenn die Fietje-Flotte wachsen und in
35 Millionen Kilokalorien entspricht.
                                                                           realisieren.   Drei    weitere    Fietje-              weiteren Stadtteilen angeboten werden
Gut für die Gesundheit und mit einer
                                                                           Lastenräder können jetzt über die                      könnte – doch hierfür benötigt das Projekt
CO2-Einsparung von über 290.000 Kilo
                                                                           Webseite in den Stadtteilen Hemelingen                 finanzielle    Unterstützung.     Sprich:
gramm auch gut fürs Klima! Allen
                                                                           (Bürgerhaus Hemelingen), Neustadt (Café                Der ADFC sucht Sponsoren, die bei der
Teilnehmer*innen ein herzliches Dan-
                                                                           Pour Pour) und Schwachhausen (Vinum)                   Beschaffung neuer Räder helfen, oder die
keschön fürs Mitmachen.
                                                                           gebucht werden.                                        Kosten für Wartung und Unterhaltung
                          Kristin Klimbert
                                                                                                                                  eines Fietje übernehmen: Dies können
                                                                           Beim Einkauf der drei neuen Räder setzt                Firmen oder Privatpersonen sein, auch
                                                                           das Fietje-Team jetzt nicht nur auf das                eine Förderung durch die Ortsämter der
                                                                           auch schon in anderen Städten bewährte                 einzelnen Stadtteile wäre sehr hilfreich.
                                                                           bakfiets sondern freut sich, den                       Denn Fietje soll möglichst weiterhin ein
                                                     Foto: @ ADFC Bremen

                                                                           Nutzer*innen die deutlich sportlicheren                kostenfrei nutzbares Angebot bleiben.
                                                                           Räder Karó des Herstellers VeloLab
                                                                           – einer Bremer Fahrradmanufaktur –                     Interessierte oder Menschen die ent-
                                                                           anbieten zu können. Während das Modell                 sprechende mögliche Ansprechpartner*
                                                                           mit Elektrounterstützung (zu finden bei                innen kennen, können Kontakt aufneh-
Mit dem Rad zu Arbeit: Über 6.000 Teilnehmer*innen                         Vinum in Schwachhausen) wiederum                       men unter: kontakt@fietje-lastenrad.de

pedal 3 • 2018
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