Grüne Innovation Dachbegrünung & Fassadenbegrünung - Wirkungen Grundlagenwissen Praxisbeispiele

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Grüne Innovation Dachbegrünung & Fassadenbegrünung - Wirkungen Grundlagenwissen Praxisbeispiele
Grüne Innovation
Dachbegrünung & Fassadenbegrünung
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Grüne Innovation Dachbegrünung & Fassadenbegrünung - Wirkungen Grundlagenwissen Praxisbeispiele
Bundesverband GebäudeGrün e.V.
    (BUGG). Wir über uns
    Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) ist Fach-
    verband und Interessensvertretung gleichermaßen für        Verbandssteckbrief
    Unternehmen, Städte, Hochschulen, Organisationen
    und allen Interessierten rund um die Gebäudebegrü-         Branchen
    nung.                                                      Städtebau, Stadtplanung, Stadtökologie,
                                                               Architektur, Landschaftsarchitektur, Garten-
    Der BuGG ist einer der wenigen Verbände, die sich          und Landschaftsbau, Dachdecker
    schwerpunktmäßig und übergreifend mit Gebäudebe-           Wirkungskreis
    grünung, also mit Dach-, Fassaden-, Innenraum- und         Gebäudebegrünung (Dach-, Fassaden- und Innen-
    sonstiger Bauwerksbegrünung beschäftigt.                   raumbegrünung) und deren angrenzenden Be-
    Der Bundesverband GebäudeGrün verfolgt stets das           reiche (u. a. Dachabdichtung, Wärmedämmung,
    übergeordnete Ziel, die Bauwerksbegrünung einem            Entwässerung, Leckortung, Absturzsicherung),
    möglichst breiten Publikum nahe zu bringen. Im BuGG        vorranging in Deutschland.
    bestehen durch die Interessensgemeinschaft Möglich-        Tätigkeitsziele
    keiten, die Einzelfirmen nicht zur Verfügung stehen, um        Öffentlichkeitsarbeit und Schaffung eines
    auf firmenneutralen Wegen positive Rahmenbedingun-             Positiv-Images für die Gebäudebegrünung
    gen für das Begrünen von Gebäuden und Bauwerken zu             Zentrale Informationsstelle zur Gebäudebe-
    schaffen.                                                      grünung: Fachinformationen, Veranstaltun-
                                                                   gen, News der Branche, Forschung, Kontakte
    Der BuGG bezieht seine Aktivitäten auf die folgenden           Netzwerk und Erfahrungsaustausch
    drei Bereiche:                                             Gründung:         17.05.2018
                                                               Mitglieder:       373
       Informieren und fortbilden                              Sitz:             Berlin
       Fördern und forschen                                    Geschäftsstelle: Saarbrücken (Administration)
       Vermitteln und vernetzen

    Impressum
    Benutzerhinweise
2   Die vorliegende Fachinformation des Bundesverband
    GebäudeGrün e.V. (BuGG) ist als Zusammenfassung
    praxisorientiertes Grundlagenwissen gedacht, ohne An-
    spruch auf Vollständigkeit. Sie stellt kein neues Regel-
    werk dar, sondern bietet eine Handreichung zu bereits
    existierenden Richtlinien, Normen oder Gesetzen.
    Durch die Anwendung der Fachinformation entzieht
    sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln.
    Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr.

    Alle Fotos und Abbildungen
    Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)
    (sofern nicht anders angegeben)

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    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheber-
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    migung der Herausgeber ist jede Verwertung,
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    hinausgeht, unzulässig und strafbar. Dies gilt                    Albrechtstraße 13
    insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzun-                  10117 Berlin
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    elektronischen Systemen.                                          Fax +49 681 9880572
    © 10/2020                                                         E-Mail: info@bugg.de
    Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)                             www.gebaeudegruen.info
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Vorwort

Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen                               Fassaden- und Dachbegrünungen sind im Rahmen
unserer Gegenwart. Starkniederschläge und Hitze                                  der energetischen Quartierssanierung ein wichtiger
stellen für Bürgerinnen und Bürger ein erhöhtes Sicher-                          Baustein, um vor Ort Klimaextreme zu mildern. Gebäu-
heits- und Gesundheitsrisiko dar. Begrünte Dächer und                            degrün hilft Witterungsextreme zu dämpfen und wirkt
Fassaden können diese Probleme zwar nicht lösen,                                 wie eine natürliche Klimaanlage, die gleichzeitig die
aber sie wirksam entschärfen. Die Seehafenstadt Em-                              Luftqualität verbessert. Grüne Fassaden und Dächer
den an Niedersachsens Nordseeküste zählt seit Jahren                             machen ein Stadtviertel attraktiver und schaffen Auf-
zu den Vorreitern im Klimaschutz. Mit dem Master-                                enthaltswert – zu allen Jahreszeiten. Begrünung macht
plan „100 % Klimaschutz“ hat die kreisfreie Stadt sich                           unsere Seehafenstadt noch etwas schöner und schafft
verpflichtet, bis 2050 den Ausstoß von CO² um 95 %                               Lebensqualität für all diejenigen, die in ihr leben.
zu reduzieren und 50 % der eingesetzten Endenergie
einzusparen.

Oberbürgermeister Tim Kruithoff
                                                          Quelle: Tobias Bruns

                                                                                                                                                            3

Inhaltsverzeichnis

1. Wirkungen von Gebäudebegrünungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2. Grundlagen zur Dachbegrünung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3. Praxisbeispiele zur Dachbegrünung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

4. Grundlagen zur Fassadenbegrünung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

5. Praxisbeispiele zur Fassadenbegrünung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

6. Praxisbeispiele aus Emden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
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Welche Vorteile habe ich durch
                      eine Dach- bzw. Fassadenbegrünung?

1   Biodiversitäts-        2 Solargründach      3   Bodengebundene            4 Schrägdach-       5 Steildach-           6 Wandgebundene
    gründach                                        Fassadenbegrünung           begrünung            begrünung               Fassadenbegrünung

                      Verbesserung des Mikroklimas                             Minderung für Eingriffe in Natur und Landschaft
                      Beschattung, Wasserrückhalt, Verdunstung.                Erhaltung der Artenvielfalt durch Schaffung zusätz-
                      Bindung und Filterung von Staub und Luftschadstoffen.    licher Grünflächen und die Erweiterung der Lebens-
                                                                               räume für Pflanzen und Tiere.
    4                 Energieeinsparung
                      Wärmedämmung und Hitzeschild.                            Lärm- und Strahlenschutz
                                                                               Luftschalldämmung und Minderung der Schallreflexion
                      Beitrag zum Hochwasserschutz                             Minderung des Elektro- und Licht-Smogs.
                      Regenwasserrückhalt und Minimierung der Nieder-
                      schlagsabflussspitzen.                                   Moderne Stadtplanung
                                                                               Verbesserung des Arbeits- und Wohnumfelds,
                      Kosteneinsparung                                         großflächig einsetzbares Gestaltungselement
                      Reduzierung der Abwassergebühren bei gesplitteter        der Städte- und Landschaftsplaner.
                      Abwassersatzung. Eventuell ersparte Ausgleichs-
                      abgabe.                                                  Wertsteigerung
                                                                               Grünes Umfeld steigert den Wert der Immobilie und
                      Gebäudeerhaltung                                         des Wohngebiets.
                      Längere Lebensdauer der Dachabdichtung durch
                      Schutz vor Witterungseinflüssen und Temperatur-          Freizeitflächen
                      differenzen, UV-Strahlen, Hagel, Schadstoffen und        Zusätzliche Nutzflächen im privaten und öffentlichen
                      Schmutz.                                                 Bereich.

                      Moderne Gebäudearchitektur                               Beschattung und Kühlung
                      Raumbildende und natürliche Gestaltungselemen-           Im Sommer schützt die Begrünung die Fassade vor
                      te. Verbesserung des Arbeits- und Wohnumfelds,           intensiver Sonneneinstrahlung und hat dadurch
                      großflächig einsetzbares Gestaltungselement der          einen angenehmen Kühleffekt.
                      Städte- und Landschaftsplaner
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7   Extensiv-   8 Tiefgaragen-   9 Begrünte         10 Retentions-   11 Dachgarten   12 Innenraum-
    begrünung     begrünung        Lärmschutzwand      gründach                         begrünung

                                                                                              5
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Grüne Innovation
    Dachbegrünung

                       Was ist der Unterschied
                       zwischen einer Extensiv- und
                       einer Intensivbegrünung?

                       Extensivbegrünung
                          naturnah angelegt
                          pflegeleicht
                          trockenheitsangepasste Pflanzen, die sich wei-
                          testgehend selbst erhalten und weiterentwickeln
                          niedriger Pflanzenwuchs
                          geringe Aufbauhöhe von etwa 6 – 15 cm (idealer-
                          weise mit Substrat von mindestens 8 – 10 cm
                          Höhe)
                          geringes Gewicht von etwa 60 – 180 kg/m²

                       Intensivbegrünung
                          Pflanzungen von Stauden und Gehölzen sowie
                          Rasenflächen und Bäumen
                          Vergleichbar mit bodengebunden Freiräumen
                          Höhere Ansprüche an den Schichtaufbau und die
                          regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung
                          Höhe des Gesamtaufbaus beträgt etwa 30 – 100 cm
                          Höherer Pflegeaufwand
                          Höheres Gewicht von etwa 320 – 1200 kg/m²
6

                       Wie viel kostet eine Dach-
                       begrünung und rechnen
                       sich die Investitionskosten
                       irgendwann wieder?

                       Extensive Dachbegrünungen kosten je nach Aufbau
                       und Größe etwa 20 bis 40 Euro/m². Bei Intensivbegrü-
                       nungen sind mit Kosten ab etwa 60 Euro/m² zu rech-
                       nen.

                       Verschiedene Kosten-Nutzen-Analysen haben gezeigt,
                       dass sich Dachbegrünungen je nach Objekt und Stand-
                       ort nach etwa 10 – 30 Jahren rechnen können.
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Schematische Darstellung der Schichtaufbauten
» Extensive Dachbegrünung in mehrschichtiger Bauweise
                                                  7   Vegetation
                                                      Trockenheitsangepasste, langjährige bewährte Pflanzenarten.
                                                      Aufgebracht durch Saat, Sedum-Sprossen, Flachballen-Stauden
                                                      oder Vegetationsmatten.
                                                  6   Extensivsubstrat (5 – 15 cm)
                                                      Vegetationstragschicht; spezielles, technisch hergestelltes Sub-
                                                      strat nach den Kennwerten der FLL-Dachbegrünungsrichtlinie
                                          7           für Mehrschichtbauweise.

                                                  5   Filtervlies (0,5 cm)
                                          6           Kunststoffvliese, die Dränage von der Vegetationstragschicht
                                                      trennen und das Einschlämmen von Feinanteilen in die Drainage
                                          5           verhindern.
                                          4       4   Dränage (2 – 6 cm)
                                          3           Speicherung von Niederschlagswasser und Ableitung des Über-
                                          2           schusswassers zu den Entwässerungseinrichtungen. Die Dränage
                                                      kann aus Schüttgütern wie z. B. Lava („Schüttgüterdränage“) oder
                                          1           Kunststoffen („Festkörperdränage“) bestehen.

                                                  3   Schutzlage (0,5 – 1 cm)
Die dargestellten Schichtaufbauten zeigen             Schutzlage aus Vliesen, Gummigranulatmatten, usw. zum Schutz der
mögliche Lösungen und die angegebenen                 Dachabdichtung vor mechanischer Beschädigung.
Maße und Materialien sind beispielhaft ge-        2   Dachabdichtung bzw. Wurzelschutzbahn
wählt; Abweichungen von den Maßen und                 Wurzelfest nach FLL bzw. DIN EN (siehe BuGG-Liste „WBB“ unter
Verwendung anderer Materialien möglich.               www.gebaeudegruen.info). Schutz vor Wasser und Wurzeln.

                                                  1   Geeignete Dachunterkonstruktion
                                                      Ausreichende Tragfähigkeit, ggf. geeignete Wärmedämmung.

» Intensive Dachbegrünung in mehrschichtiger Bauweise
                                                  7   Vegetation
                                                      Langjährige bewährte Pflanzenarten vergleichbar mit dem eben-
                                                      erdigen Garten mit Rasen, Stauden, Gehölze. Aufgebracht durch
                                                      Stauden, Ballenware bzw. Fertigrasen.
                                                                                                                             7

                                                  6   Intensivsubstrat (20 – 35 cm)
                                                      Vegetationstragschicht; spezielles, technisch hergestelltes Substrat
                                                      nach den Kennwerten der FLL-Dachbegrünungsrichtlinie für Mehr-
                                              7       schichtbauweise.

                                                  5   Filtervlies (0,5 cm)
                                                      Kunststoffvliese, die Dränage von der Vegetationstragschicht
                                                      trennen und das Einschlämmen von Feinanteilen in die Drainage
                                              6       verhindern.

                                                  4   Dränage (6 – 12 cm)
                                                      Speicherung von Niederschlagswasser und Ableitung des Über-
                                              5       schusswassers zu den Entwässerungseinrichtungen. Die Dränage
                                              4       kann aus Schüttgütern wie z. B. Lava („Schüttgüterdränage“) oder
                                                      Kunststoffen („Festkörperdränage“) bestehen.
                                    3 2
                                                  3   Schutzlage (1 cm)
                                              1
                                                      Schutzlage aus Vliesen, Gummigranulatmatten, usw. zum Schutz der
                                                      Dachabdichtung vor mechanischer Beschädigung.

                                                  2   Dachabdichtung bzw. Wurzelschutzbahn
                                                      Wurzelfest nach FLL bzw. DIN EN (siehe BuGG-Liste „WBB“ unter
                                                      www.gebaeudegruen.info). Schutz vor Wasser und Wurzeln.

                                                  1   Geeignete Dachunterkonstruktion
                                                      Ausreichende Tragfähigkeit, ggf. geeignete Wärmedämmung.
Grüne Innovation Dachbegrünung & Fassadenbegrünung - Wirkungen Grundlagenwissen Praxisbeispiele
Schädigen die Pflanzen-                               Welche Fachregeln sind beim
8   wurzeln meinem Dach?                                  Bau von Dachbegrünungen
                                                          zu beachten?
    Schon seit Jahrzehnten gibt es nach einem speziel-
    len Verfahren (FLL) geprüfte Dachabdichtungen und
    Wurzelschutzbahnen, die bei Gründächern eingesetzt    Die wichtigsten Fachregeln sind:
    werden. Bei fachgerechter Verarbeitung schützen sie
    das Gebäude vor Wasser und Pflanzenwurzeln sicher     - FLL: Richtlinie zur Planung, Ausführung und Pfle-
    und dauerhaft – Grund zur Sorge besteht nicht.           ge von Dachbegrünungen (Dachbegrünungsricht-
                                                             linie). – Forschungsgesellschaft Landschaftsent-
    Rhizombildende Pflanzenarten, wie beispielsweise         wicklung Landschaftsbau e.V., Bonn Hrsg.
    Bambus oder Schilf, sollten nicht auf dem Dach ver-
    wendet werden.                                        - ZVDH: Fachregeln für Dächer mit Abdichtungen
                                                             (Flachdachrichtlinien). – Zentralverband des
                                                             Deutschen Dachdeckerhandwerks, Rudolf Müller
                                                             Verlag, Köln

                                                          - D IN 18531: Abdichtungen von Dächern sowie von
                                                             Balkonen, Loggien und Laubengängen, Teile 1 - 4

                                                          Darüber hinaus gibt es für bestimmte Produktgrup-
                                                          pen verschiedene Arten von Qualitätssicherungen
                                                          (z. B. RAL, CE)
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Beachtenswertes bei Planung einer Dachbegrünung

Dachkonstruktion/Wurzelschutz                   Absturzsicherung
  Geeignete Dachkonstruktion, Wärme-              Ab 2 Meter Absturzhöhe und Arbeiten
  dämmung und wurzelfeste Dachabdichtung          näher als 2 Meter an der Absturzkante
  nach FLL-Dachbegrünungsrichtlinie bzw.          Verpflichtung des Bauherrn bzw. Planers
  DIN EN 13948                                    Berücksichtigung in der Bau- und
  Ausreichende Anschlusshöhen und geeigne-        Nutzungsphase
  te Randabschlüsse und -einfassungen
  Vollflächiger Wurzelschutz, d. h. auch die    Gründach-Aufbau
  Bereiche, die nicht begrünt sind                 In Abhängigkeit von Nutzungs- und
  Ggf. Leckortung zur Gewerkeübergabe              Vegetationsziel (siehe Seite 4/5)
  bzw. als Frühwarnsystem
                                                Begeh- und befahrbare Verkehrsflächen
Zusätzliche Flächenlast                         auf dem Dach
   Extensivbegrünungen wiegen etwa                 Schichtaufbau (siehe Seite 5) je nach
   60 – 180 kg/m². Leichtdachbegrünungen           Belastung, Mindestgefälle von 2 %
   sogar nur etwa 40 kg/m²                         beachten
   Intensive Dachbegrünungen haben
   Flächenlasten ab etwa 300 kg/m²              Windsoglast und Verwehsicherheit
   Verkehrslasten bei genutzten Dachterrassen     Vor allem bei hohen bzw. windexponierten
   beachten                                       Gebäuden

Gefälle/Dachneigung                             Wasseranschluss
   Flachdächer (0 – 5°): bei gefällelosen         Zur dauerhaften Bewässerung von
   Dächern und Extensivbegrünungen der            Intensivbegrünungen
   Pfützenbildung entgegenwirken                  Zur Startbewässerung von Extensiv-
   Schrägdächer (5 – 15°): ab 15° Dachneigung     begrünungen
   Schubsicherungsmaßnahmen gegen das
   Abrutschen des Gründachaufbaus vorsehen.     Zugang zum Dach
   Erfahrene Fachfirmen errichten in Son-         Zu Pflege- und Wartungszwecken
   derfällen auch Steildächer von bis zu 45°
   Dachneigung                                  Abstimmung mit anderen Gewerken
                                                  Zum Beispiel bei Kombination Photovol-
Entwässerung                                      taik/Gründach oder Kombination Gründach/
   Entwässerung begrünter und unbegrünter         Brauchwassernutzung                        9
   Dachflächen
   Ausreichende Anzahl der Dachabläufe und
   Notüberläufe berücksichtigen
   Ausreichend dimensionierte Dränage-
   schicht, u. a. bei langen Fließlängen
   vorsehen
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10   Welche Pflanzen eignen sich
     für eine Dachbegrünung?

     Für die Extensivbegrünung sind alle Pflanzenarten aus   Die Pflanzenauswahl sollte mit dem Landschaftsarchi-
     dem Stein- und Gewürzgarten denkbar – Dachwurz,         tekten, dem Garten- und Landschaftsbaubetrieb oder
     Mauerpfeffer, Fetthenne, Karthäuser- und Felsennelke,   dem Pflanzenlieferanten abgestimmt werden.
     Schnittlauch, Thymian, Origanum, Wiesenmagerite
     und vieles mehr. Siehe auch BuGG-Prospekt „Pflanzen     Die am besten geeigneten Monate für die Vegetations-
     zur extensiven Dachbegrünung – Hauptsortiment“ und      ausbringung sind April bis Juni und September bis
     www.gebaeudegruen.info.                                 Anfang November.
     Es gibt verschiedene Arten der Vegetationsaufbrin-
     gung: in Form von Saatgutmischungen, Sedum-
     Sprossen, Flachballenstauden und vorkultivierten
     Vegetationsmatten.

     Bei Intensivbegrünungen wählt man Stauden und
     Gehölze, die nicht trockenheits- und frostempfindlich
     sind. Bei Dachgärten mit bespielbarem Rasen ist vor-
     zugsweise Fertigrasen einzusetzen.
Wie lange hält eine
Dachbegrünung und wie
muss man sie pflegen?

Ein begrüntes Dach, einschließlich Abdichtung, hält bei   Bei Intensivbegrünungen ist mehrfach im Jahr (3 – 10
regelmäßiger Pflege und Wartung mindestens 40 – 60        Mal) zu pflegen. Zu den schon genannten Maßnahmen
Jahre. Entscheidend ist der fachgerechte Einbau von       kommen noch bei Bedarf dazu …
Dachabdichtung und Gründachschichtaufbau und die
Verwendung von Produkten, die die Vorgaben der               Überprüfen der Bewässerungseinrichtungen            11
FLL-Dachbegrünungsrichtlinie erfüllen. Um die Funk-          Rückschnitt
tionsgewährleistung der Begrünung, einschließlich            Rasenpflege (Mähen, Vertikutieren, Aerifizieren)
des Wurzelschutzes übernehmen zu können, ist eine
regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich.              Es wird unterschieden zwischen Fertigstellungs-
Die bei Extensivbegrünungen ein- bis zweimal jährlich     pflege (gehört zur Bauabwicklung und führt zum
durchzuführenden Pflegemaßnahmen sind …                   abnahmefähigen Zustand) und darauf folgende
                                                          Entwicklungs- und Unterhaltungspflege (abgedeckt
   Kontrolle der Dachrandbereiche und Dach-               durch Pflege- und Wartungsverträge).
   durchdringungen auf Hinterwurzelungen durch            Die Pflege ist unbedingt einzuplanen und detailliert
   Pflanzen                                               auszuschreiben.
   Überprüfung der Entwässerungseinrichtungen
   Entfernen von unerwünschtem Fremdbewuchs
   Mähen der Vegetation und Abtragen des
   Mähguts
   Düngen (mit Langzeitdünger)
Referenzen
zur Dachbegrünung
Quellenhinweis aller Fotos und Grafiken: BuGG
Grüne Innovation
Fassadenbegrünung
Was ist der Unterschied
                                                     zwischen einer boden-
                                                     und einer wandgebundenen
                                                     Fassadenbegrünung?
                                                     Fassadenbegrünungen lassen sich vereinfacht in
                                                     zwei Hauptkategorien einteilen:
                                                         Bodengebundene Begrünung
                                                         Wandgebundene Begrünung

                                                     Bodengebundene Begrünung
                                                     Die traditionellen bodengebundenen Begrünun-
                                                     gen erfolgen an einer fertigen Außenwand je nach
                                                     Klettermodus mit oder ohne Kletterhilfe. Sie sind
                                                     im wesentlich dadurch charakterisiert, dass die
                                                     verwendeten Pflanzen „Kletterpflanzen“ sind und
                                                     eine direkte Verbindung zum gewachsenen Boden
                                                     haben. Die „Kletterpflanzen“ sind Selbstklimmer
                                                     oder benötigen geeignete dauerhafte Kletterhilfen.
                                                     Die Wasser- und Nährstoffversorgung findet in der
                                                     Regel über natürliche Einträge statt. Eine regelmä-
                                                     ßige fachgerechte Pflege ist notwendig, jedoch in
                                                     geringerem Maße als bei wandgebundenen Begrü-
                                                     nungssystemen.

                                                     Wandgebundene Begrünung
                                                     Wandgebundene Begrünungssysteme bilden i.d.R.
                                                     die Fassade der Außenwand und ersetzen hier
                                                     andere Materialien wie Glas, Faserzement, Metal-
                                                     le etc. Sie benötigen keinen Bodenanschluss und
                                                     eignen sich daher besonders für innerstädtische
                                                     Bereiche. Sie zeichnen sich durch sofortige Wirk-
                                                     samkeit, große Gestaltungsspielräume („vertikale
                                                     Gärten“) sowie ein großes Spektrum verwendbarer
                                                     Pflanzen aus.                                         14 / 15
                                                     Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt
                                                     über eine automatische Anlage. Der Aufwand für
                                                     Pflege und Wartung ist von der Art der Gestaltung
                                                     und dem verwendeten System abhängig; insgesamt
                                                     aber höher als bei bodengebundenen Begrünungen.
                                                     Die Konstruktion muss auf die Begrünung abge-
                                                     stimmt sein.

Was kostet die Herstellung
einer Fassadenbegrünung?

Bodengebundene Fassadenbegrünungen (mit Klet-        Die Kosten hängen grundsätzlich stark von der
terhilfe) kosten je nach Aufbau und Größe etwa 100   Flächengröße, den baulichen Gegebenheiten,
bis 300 Euro/m².                                     der Bewässerungstechnik und dem gewünschten
                                                     Begrünungsziel ab. Empfehlenswert ist, sich nach
Wandgebundene Begrünungen sind in Herstellung        einer ersten Beratung ein Angebot bei den BuGG-
und Unterhaltung erheblich aufwendiger und von       Mitgliedsfirmen einzuholen.
der Kostenseite mit den vorgehängten und hinter-
lüfteten Naturstein-Fassaden vergleichbar. Die
Herstellungskosten beginnen etwa ab 400 Euro/m²
und können bis über 1.000 Euro/m² gehen.
Bodengebundene Begrünung
                         Flächenförmiger Direktbewuchs der Fassade                      Leitbarer Bewuchs mit Gerüstkletter-
                                                                                        pflanzen (entspr. Kletterstrategie)

Konstruktive und
vegetationstechnische
Entscheidungsparameter

                                Selbstklimmer:                                              Ranker, Schlinger,
                                Wurzelkletterer, Haftscheibenranker                         Spreizklimmer, spalierbare Gehölze

                                • Ohne Kletterhilfe                                         • Kletterhilfe/Spalier erforderlich
                                                                                              (Stäbe, Seile, Gitter, Netze)

                                              Wurzelung in Bodenfläche/Mit Oberboden- und Bodenwasseranschluss

                                  Flächenwirkung in 5-20 Jahren                                 Flächenwirkung in 3-12 Jahren

                                  Gestaltungsspielraum gering                                   Gestaltungsspielraum mittel

                     Bautechnische Anforderungen
                                                      Wasserversorgungsanlage standortbezogen, bei Bedarf

                    Eignung für folgende Wandausbildungen
                            • Massive einschalige Konstruktionen                       • Massive einschalige Konstruktionen
                              (auf geschlossene Fugen und intakte                      • Holzkonstruktionen vollflächig bekleidet
16 / 17                       Aussenhülle achten!                                        oder ausgefacht, bedingt
                              Haftgrund auf pflanzenphysiologische                     • Metallkonstruktionen
                              Eignung prüfen!)                                           freistehend oder ausgefacht
                                                                                       • Vorsatzschalen, bedingt
                                                                                       • Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF),
                                                                                         bedingt
                                                                                       • Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)

                                                                                       • Luftkollektor-Fassaden

                     Wirtschaftliche Kriterien
                                  Investitionsaufwand gering                                Investitionsaufwand gering bis hoch

                                Substitution Fassadengestaltung

                                                          Pflegeaufwand mittel, zunehmend

                                                                                      Wartungs- und Instandhaltungsaufwand gering
                     Ökologische Potenziale
                                                                                                   Verschattung - Ganzjährige energetische

                                                          Mögliche Artenvielfalt am Standort - gering

                               Mikroklimatische Relevanz ab 5 Jahren                       Mikroklimatische Relevanz ab 3 Jahren

                     © BuGG Projektgruppe Fassadenbegrünung, Dipl.-Ing. Nicole Pfoser 09/2011
Wandgebundene Begrünung
       Pflanzgefäße an Tragkonstruktionen                                          Pflanzen in senkrechten Vegetationsflächen/vertikale Gärten
                                                                                 Modulare Systeme                            Flächige Konstruktionen

        Stauden (u.a. auch Gräser, Farne,                               Stauden (u.a. auch Gräser, und Farne),                          Stauden (u.a. auch Gräser, und Farne),
        bedingt Zwiebelpflanzen), Kleingehölze ;                        Kleingehölze, Moose; Wurzelkletterer                            Kleingehölze, Moose; Wurzelkletterer
        Schlinger, Ranker, Spreizklimmer bedingt                        bedingt                                                         bedingt

        • Substrat in Gefäßen                                           • Substrat in Element–Einheiten aus                             • Textil–Systeme
          (Einzel– oder Linearbehälter)                                   Körben/Gabbionen, Matten, Kassetten                           • Textil–Substrat–Systeme
                                                                        • Substrat tragende Rinnensysteme                               • Metallblech–System mit Wuchs-
                                                                        • Direkt begrünte Ziegel/Steinplatten                             öffnungen auf Textil bzw. Substrat-
                                                                          mit Begrünungsfördernder                                        träger (mit/ohne Wandschutzfolie)
                                                                          Oberflächenplastizität                                        • Direktbegrünung auf Nährstoff-
                                                                                                                                          tragender Wandschale

                         Wurzelung in Substrat-Systemen/keine Anforderung an Bodenausbildung und Bodenwasseranschluss. Ohne Kontakt zum Baugrund

                                                Flächenwirkung sofort                                                                         Flächenwirkung kurzfristig

                                                                            Gestaltungsspielraum - gross

                                                                                                Wasser- und Nährstoffversorgungsanlage erforderlich

   Bauaufsichtlich relevant, statischer Nachweis erforderlich; Tragende Bauteile: Korrosionsschutz oder rostfreies Material

                                                                                          Schutz der Fassade gegen Feuchte und Durchwurzelung erforderlich

     • Massive einschalige Konstruktionen                          • Massive einschalige Konstruktionen                            • Massive einschalige Konstruktionen
     • Holzkonstruktionen vollflächig bekleidet                    • Holzkonstruktionen vollflächig bekleidet                      • Holzkonstruktionen vollflächig bekleidet
       oder ausgefacht, bedingt                                      oder ausgefacht, bedingt                                        oder ausgefacht, bedingt                    17
     • Metallkonstruktionen                                        • Metallkonstruktionen                                          • Metallkonstruktionen
       freistehend oder ausgefacht, bedingt                          freistehend oder ausgefacht, bedingt                            freistehend oder ausgefacht, bedingt
     • Vorsatzschalen, bedingt                                     • Vorsatzschalen, bedingt                                       • Vorsatzschalen, bedingt
     • Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)                     • Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF),                      • Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF),
                                                                     stattdessen                                                     stattdessen
     • Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)                             • Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS),                              • Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)
                                                                     bedingt
     • Luftkollektor-Fassaden

          Investitionsaufwand mittel bis hoch                                                                    Investitionsaufwand hoch

                                                                                                           Substitution Fassadengestaltung

                                                                              Pflegeaufwand mittel-hoch

                Wartungs- und Instand-
             haltungsaufwand mittel-hoch                                                           Wartungs- und Instandhaltungsaufwand hoch

Relevanz bei laubabwerfenden Pflanzen

        Mögliche Artenvielfalt am Standort - mittel                                                   Mögliche Artenvielfalt am Standort - gross

                                                                         Mikroklimatische Relevanz ab 1 Jahr
An welchen Fassaden sind                            An welchen Wänden
18   wandgebundene Begrü-                                können Selbstkletterer
     nungssysteme bzw. Begrü-                            und Selbstklimmer
     nungen an Kletterhilfen ein-                        (z. B. Efeu und Wilder Wein)
     zusetzen?                                           verwendet werden?
     Bei vorgehängten und hinterlüftete Fassaden, wär-   Bei der Verwendung von Selbstkletterern bzw.
     megedämmten Vorsatzfassaden, holzbekleideten        Selbstklimmern ist die Eignung des Untergrunds zu
     Fassaden und Trapezblechwänden sind grundsätz-      prüfen. Selbstklimmer sollten nur auf intakten Un-
     lich nur Gerüstkletterpflanzen bzw. wandgebunde-    tergründen ohne Risse, Spalten und offene Fugen
     ne Begrünungsysteme zu empfehlen.                   eingesetzt werden. Fassaden mit Aussendämmung
     Die Triebe von Selbstklimmern wachsen in Fugen      sind hierfür meist nicht geeignet.
     und Spalten hinein und verursachen durch Dicken-    Siehe auch Seite 4/5.
     wachstum Schäden an der Fassade.
     Siehe auch Seite 4/5.
Beachtenswerte Punkte einer Fassadenbegrünung
(„Planungs-Checkliste“)

Planung, Ausführung und Pflege sollten stets durch
erfahrene Fachleute erfolgen.Welchen Anspruch
Bauherren, Planer und Ausführende bei ihren Über-
legungen letztlich auch verfolgen, nachfolgende
Punkte müssen für eine erfolgreiche und dauerhaf-
te Fassadenbegrünung beachtet und ggf. erfüllt
werden:

Wandkonstruktion, Wandbeschaffenheit                  Entwässerung
und Standort                                             Bei fassadengebundenen Systemen zielgerich-
   Geeignete Wand- bzw. Fassadenkonstruktion             tete Ableitung des Überschusswassers, ggf.
   und Wärmedämmung hinsichtlich Zusatzlasten            Rückführung in den Bewässerungskreislauf.
   und Druckstabilität.
   Maximal mögliche Wandlast bei wandgebunde-         Wasseranschluss, Wasserversorgung
   nen Systemen.                                        Zur Startbewässerung von bodengebundener
   Maximal mögliche Zuglast bei Kletterhilfen           Fassadenbegrünung.
   bodengebundener Systeme.                             Zur dauerhaften Bewässerung von wandgebun-
   Art der Wand (Beton, Putz, Holz, Metall, …).         denen Systemen. Eventuell mit Zisterne. Ggf.
   Ausrichtung (Himmelsrichtung) der Fassade,           mit Winterheizung.
   einschließlich Verschattung oder Lichtreflektion
   durch Nachbargebäude.                              Zugang zur Fassade
                                                        Zu Pflege- und Wartungszwecken, ggf. mittels
Zusätzliche Windsoglast                                 Wartungsgängen, Hubsteiger oder Fassaden-
   Vor allem bei hohen bzw. windexponierten             aufzügen.
   Gebäuden. Ggf. entstehende Zusatzlasten
   beachten.                                          Absturzsicherung
                                                        Ab 3 Meter Absturzhöhe.
Geeignetes Fassadenbegrünungssystem                     Verpflichtung des Bauherrn bzw. Planers.
  In Abhängigkeit von Nutzungs- und Vegetati-           Berücksichtigung in der Bau- und Nutzungs-
  onsziel (siehe Seite 4/5).                            phase.

Geeignete Pflanzenarten                               Abstimmung mit anderen Gewerken
  In Abhängigkeit des ausgewählten Begrünungs-          Zum Beispiel bei Kombination Photovoltaik/         19
  systems (siehe Seite 4/5).                            Fassadenbegrünung.

Geeignete Kletterhilfen
  Bei bodengebundenen Systemen in Abhängig-
  keit der ausgewählten Pflanzen.

Welche Fachregeln sind beim                           FLL: Richtlinien für die Planung, Bau und Instand-
                                                      haltung von Wand- und Fassadenbegrünungen.
Bau von Fassadenbegrünun-                             – Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung
gen zu beachten?                                      Landschaftsbau, Bonn.
                                                      DIN 1055-4 „Windlasten“, Anhang A (Windzonen)
                                                      und Anhang B (Geländekategorien).
20   Welche Pflanzen eignen sich
     für eine Fassadenbegrünung?

     Für die bodengebundene Fassadenbegrünung              Umfassende Pflanzenlisten, unterteilt in boden-
     eignen sich viele bekannte Pflanzenarten, wie         und fassadengebunde Begrünungssysteme, sind
     beispielsweise Wilder Wein, Efeu, Kletterhorten-      zu finden unter www.gebaeudegruen.info.
     sie (ohne zusätzliche Kletterhilfen) und Geißblatt,
     Blauregen, Waldrebe, Kletterrose, Pfeifenwinde,       Die am besten geeigneten Monate für die Pflan-
     Immergrüner Kletter-Spindelstrauch, Klettertrom-      zung sind April bis Juni und September bis Anfang
     pete (mit unterstützenden Kletterhilfen).             November.

     Bei den wandgebundenen Begrünungssystemen
     können beispielsweise Geranien, Bergenien,
     Steinbrech, Waldsteinien, Hainsimse, Streifen- und
     Schildfarne, Zwergmispel, Spindelstrauch, Johan-
     niskraut, Immergrün u.v.m. verwendet werden.

     Die Pflanzenauswahl sollte mit dem Landschafts-
     architekten, Garten- und Landschaftsbaubetrieb,
     Pflanzenlieferanten und dem Systemanbieter ob-
     jektbezogen abgestimmt werden.
Wie lange hält eine Fassa-
denbegrünung und wie
muss man sie pflegen?

Fassadenbegrünungen können ebenso lang beste-        Die bei den wandgebundenen Begrünungen fünf- bis
hen wie das Gebäude. Voraussetzung ist allerdings    zehnmal jährlich durchzuführenden Instandhal-
der fachgerechte Einbau und eine regelmäßige und     tungsmaßnahmen sind …
fachgerechte Instandhaltung.                            Rückschnitt
                                                        Vom Bewuchs freihalten: Fenster, Fensterläden,
Die bei den bodengebundenen Begrünungen ein- bis        Dächer, Fallrohre, Blitzableiter, Markisen und    21
zweimal jährlich durchzuführenden Instandhaltungs-      Luftaustrittsöffnungen
maßnahmen sind …                                        Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen
   Rückschnitt, ggf. Einflechten in Kletterhilfen       Ersetzen von ausgefallen Pflanzen
   Vom Bewuchs freihalten: Fenster, Fensterläden,       Wartung der Wasser- und Nährstoffversor-
   Dächer, Fallrohre, Blitzableiter, Markisen und       gungsanlage
   Luftaustrittsöffnungen                               Vor dem Winter: Frostsicherung der Bewässe-
   Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen           rungsanlage
   Ggf. Düngen                                          Düngen (falls nicht automatisiert über die Was-
                                                        serzufuhr)

                                                     Es wird unterschieden zwischen Fertigstellungs-
                                                     pflege (gehört zur Bauabwicklung und führt zum
                                                     abnahmefähigen Zustand mit gewünschtem De-
                                                     ckungsgrad) und darauf folgende Instandhaltung
                                                     zur Entwicklung und Unterhaltung (abgedeckt
                                                     durch Pflege- und Instandhaltungsverträge). Die
                                                     Pflege ist unbedingt einzuplanen und detailliert
                                                     auszuschreiben.
Referenzen
zur Fassadenbegrünung
Quellenhinweis aller Fotos und Grafiken: BuGG
Referenzen aus Emden

                                                              Quellen der vier Fotos: Stadt Emden

Stadt Emden
Frickensteinplatz 2
26721 Emden
www.emden.de

Erstellt im Rahmen des durch die KfW
geförderten, energetischen Sanierungs-
managements Borssum in Kooperation       Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)
mit der Stiftung Ökowerk Emden.
                                         Albrechtstraße 13
Ansprechpartner:                         10117 Berlin
Fachdienst Umwelt,                       Tel. +49 30 40054102
E-Mail: umwelt@emden.de,                 E-Mail info@bugg.de
Tel. +49 4921 87-1416                    www.gebaeudegruen.info
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