Grußwort des Präses - Universität Innsbruck

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Grußwort des Präses

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,             bung durch Edmund Runggaldier erkannt
liebe Freundinnen und Freunde des Insti-           und gefördert wurde. Erfreulich ist, dass er
tutum Philosophicum Oenipontanum und               sein erfolgreiches Wirken auch im Ruhe-
des Instituts für Christliche Philosophie an       stand fortsetzt, v. a. an der Philosophisch-
der Katholisch-Theologischen Fakultät der          Theologischen Hochschule in Brixen, aber
Universität Innsbruck!                             auch als Studien-Verantwortlicher im Cani-
                                                   sianum.
Nein, die Corona-Pandemie soll auch dies-             Die öffentliche
                                                           �������������������������������������
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                                                                      �������������������������
                                                                            des runden Geburts-
mal nicht das „Grußwort“ zum Jahresbericht         tages wird übrigens am 26. Jänner 2022 statt-
unseres Instituts bestimmen. Vielmehr wol-         finden. Sie wird unter dem Motto „Ein gutes
len wir, wie gewohnt, unseren Blick auf das        Leben“ stehen, was vollinhaltlich auf den Ju-
zu Ende gehende Jahr zurückwenden und              bilar zugeschnitten sein soll. Geplant ist ein
uns einige besondere Momente aus 2021 vor          Festvortrag von BM a. D. Altrektor Karlheinz
Augen stellen. Auch ein Ausblick auf kom-          Töchterle. Davor werden Institutsmitglieder,
mende Herausforderungen soll nicht fehlen.         verstärkt durch persönliche Freunde von Ed-
    Zunächst sei ein Ereignis angeführt, das       mund Runggaldier, das Thema „gutes Leben“
bis jetzt scheinbar recht unbemerkt am In-         philosophisch aufbereiten. Nähere Informa-
stitutsleben vorbeigegangen ist: der 75. Ge­       tionen gibt’s auf der Instituts-Homepage, zu
burtstag von em. Prof. Edmund Runggal-             deren regelmäßigem Besuch an dieser Stelle
dier SJ am 24. August. Edmund Runggaldier          höflich eingeladen sein soll:
hat, wohl wie kein anderer, die neuere Ge-            https://www.uibk.ac.at/philtheol/.
schichte unseres Instituts geprägt. Als Dekan
der Katholisch-Theologischen Fakultät, Ins-        Für die „aktiven“ Mitarbeiter*innen geht
tituts- und Projektleiter, v.�������������������
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                              a. aber als Philo-   ein arbeitsintensives Jahr zu Ende. Professor
soph und philosophischer Lehrer, war er die        Christoph Jäger hat mit Beginn des Winter-
bestimmende Gestalt an unserem Institut.           semesters 2021/22 sein wohlverdientes „Sab-
Sein Wirken als Philosoph ist vom Anliegen         batical“ angetreten. Professorin Claudia Pa-
geleitet, die besten philosophischen Tradi-        ganini nimmt zur Zeit die Verpflichtungen
tionen mit aktuellen Methoden und Denk-            einer Lehrstuhlinhaberin für Medienethik an
ansätzen in Verbindung zu bringen. So wird         der Hochschule für Philosophie in München
ihre bleibende Bedeutung herausgestellt und        wahr. Federica Malfatti und Robert Dein-
ihre Relevanz für gegenwärtige Lösungsan-          hammer SJ vertreten sie in engagierter Weise,
sätze deutlich gemacht. Als Verantwortli-          wofür wir ihnen sehr dankbar sind. Federica
cher für die Geschicke des Instituts hat sich      hat heuer auch die Theologischen Sommer-
Edmund Runggaldier durch großes und er-            tage geleitet und zudem auch den Vorsitz der
folgreiches politisches Engagement und um-         Institutsversammlung übernommen – eine
sichtige Personalentscheidungen ausgezeich-        verantwortungsvolle Funktion. Robert pro-
net. Von seinen Lehrveranstaltungen zehren         motet unsere Aktivitäten in Jesuitennetzwer-
Teilnehmer*innen bis zum heutigen Tag, v. a.       ken, was gerade angesichts unserer aktuellen
jene, deren besondere philosophische Bega-         Zukunftsprojekte äußerst bedeutsam ist.
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Vielleicht ist es einmal an der Zeit, bei     Ist der Mensch eine denkende Substanz, die
dieser Gelegenheit, auch die studentischen       einen Körper hat? Ist er nur ein Körper, der
Mitarbeiter*innen an unserem Institut, die       denkt? Gibt es Alternativen? Die Veranstal-
normalerweise eher im Hintergrund wir-           tung wurde diesmal „gestreamt“, was zu einer
ken, vor den Vorhang zu bitten. Das sind, in     rekordverdächtigen Zahl an Zuhörer*innen
alphabetischer Reihenfolge, Katja Hölzl, Jo-     geführt hat. Auch die Möglichkeit der Betei-
hanna Stüger und Matthias Thomas Troger.         ligung an der Diskussion wurde von nicht
Frau Hölzl unterstützt Professorin Katherine     wenigen genutzt. Die Veranstaltung zeigt,
Dormandy bei der Erledigung verwaltungs-         dass die neuen Umstände akademischen
technischer, aber auch inhaltlich-philosophi-    Lebens nicht nur Anlass zu Frustration ge-
scher Arbeiten. Frau Stüger assistiert dem       ben müssen. Man kann durchaus auch neue
Leiter des Doktoratskollegs „Philosophy of       Chancen erkennen und ergreifen.
Religion“, Christoph Jäger. Sie hat v. a. auch       Besonders zu erwähnen ist in die-
maßgeblichen Anteil an den Bemühungen            sem Zusammenhang auch das florieren-
des Instituts, das neue Master-Studium „Phi-     de „Forschungsseminar“. Auch dieses
losophy of Religion“, von dem in diesem Be-      läuft erfolgreich online. Es bietet unseren
richt noch die Rede sein wird, werbewirksam      Doktorand*innen Gelegenheit, ihre Projek-
bekannt zu machen. Herr Troger erwirbt sich      te einem Fachpublikum vorzustellen und zu
bleibende Verdienste bei der Unterstützung       diskutieren. Im Forschungsseminar dürfen
des Institutsleiters, sowohl durch Arbeit an     wir auch namhafte Wissenschaftler*innen
Manuskripten, als auch durch substantielle       aus aller Welt zu Vorträgen begrüßen. Den
Hilfe bei der Abwicklung der Bibliotheks-        Verantwortlichen für die Veranstaltung, in
Agenden am Institut. Allen dreien sei einmal     diesem Jahr waren das Katherine Dormandy,
ganz herzlich Dank gesagt für ihr Engage-        Christoph Jäger, Federica Malfatti und Josef
ment am Institut.                                Quitterer, sei jedenfalls ganz herzlich Dank
   Apropos Institutsleitung: Sie wird seit       gesagt. Damit wurde ein wesentlicher Bei-
März 2021 durch die stellvertretende Leiterin    trag zur Vernetzung unserer wissenschaftli-
Katherine Dormandy ergänzt. Danke dafür!         chen Tätigkeit geleistet.
Bei dieser Gelegenheit sei auch ausdrücklich
Professor Bruno Niederbacher SJ gedankt,      Wenn von Vernetzungstätigkeit die Rede ist,
der diese Funktion in den letzten vier Jahren darf auch das Engagement von Bruno Nie-
innegehabt hat.                               derbacher SJ für die neue Zeitschrift der Je-
   Dank gebührt im hohen Maße auch Pro-       suitenfakultäten der ebenfalls 2021 gegrün-
fessor Josef Quitterer, der bis Ende Februar  deten zentraleuropäischen Jesuitenprovinz
2021 Dekan war. Ohne die Interessen der       nicht unerwähnt bleiben. Die Zeitschrift für
Gesamtfakultät aus den Augen zu verlieren,    Theologie und Philosophie (ztp) widmet sich
hat sich Josef Quitterer immer auch für die   vor allem Grenzfragen im Bereich der ge-
Institutsbelange eingesetzt.                  nannten Wissenschaften, was natürlich im
                                              innersten Interesse der Arbeit unseres Insti-
Von so mancher Veranstaltung in diesem tuts liegt.
Jahr ist aus Gründen, die hier nicht näher
ausgeführt werden müssen (siehe erster Satz), Nach der Rückschau darf auch ein Blick in
nicht allzu viel übriggeblieben, zumindest die Zukunft nicht fehlen. Die größte Her-
nicht in Präsenzform. Eine erfreuliche Aus- ausforderung, die in den nächsten Jahren
nahme ist die Aquinas Lecture Ende Jänner auf uns zukommt, wird die Etablierung des
2021, zu der wir Uwe Meixner aus Augsburg neuen Masterstudiums Philosophy of Re-
und Josef Quitterer zu einem Streitgespräch ligion sein. In diesem Zusammenhang ist
zum Thema „Dualismus“ begrüßen durften. der Curriculums-Kommission unter dem
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Vorsitz von Professor Winfried Löffler zu     Ksenia Scharr und Monika Datterl, die auch
danken, die nach dem neuen (und durchaus      den vorliegenden Bericht gestaltet und her-
erfolgreich angelaufenen) Bachelor-Studium    ausgibt. Ohne die beiden, um das auch aus-
der Philosophie an der Katholisch-Theolo-     drücklich zu sagen, ginge wohl gar nichts.
gischen Fakultät nunmehr auch das besagte
Masterprogramm verabschiedet hat.             Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre des
                                              vorliegenden Berichts und uns allen ein er-
Was bleibt ist der Dank an die gute und       folgreiches, gutes und auch gesundes Jahr
verlässliche Verwaltung des Instituts durch   2022.

                                                            Christian Kanzian, Präses

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Personelle Veränderungen

Robert Deinhammer SJ

Seit 1. April 2021 ist Robert Deinhammer SJ       fen sind, welche Art von Lebewesen wird sind.
(geb. 1977) als Universitätsassistent am In-      In der Auseinandersetzung mit aktuellen Na-
stitut für Christliche Philosophie angestellt     turrechtsethiken, wie man sie vor allem in
(50 % der Karenzvertretung für Claudia Pa-        der englischsprachigen Philosophie finden
ganini).                                          kann, soll eine kritische Naturrechtsethik als
                                                  neuer Diskussionsbeitrag entwickelt werden.
Er hat an der Universität Salzburg Philoso-       Es geht im Kern darum, die bewahrenswer-
phie und Rechtswissenschaften studiert und        ten Anliegen der aristotelisch-thomasischen
in beiden Fächern promoviert. Dort war er         Tradition mit zeitgenössischen philosophi-
auch als Lehrbeauftragter für Philosophie         schen Einsichten zu verbinden und gegen-
sowie als Forschungsassistent im Rahmen           über Einwänden zu verteidigen.
eines von Clemens Sedmak geleiteten FWF-             Eine der zentralen Thesen ist dabei, dass
Projektes zu Armutsforschung und Wissen-          es eine gemeinsame menschliche Natur gibt,
schaftsethik tätig. Er hat zudem als Jurist ge-   die zwar kultureller Prägung unterliegen
arbeitet.                                         mag, die aber als solche auch das Spektrum
   Nach seinem Eintritt in den Jesuitenorden      der für uns bedeutsamen Werte bestimmt.
2008, war er von 2010 bis 2013 Studienpräfekt     Hätten wir eine andere Natur, würden wir
und Vizerektor im Canisianum in Innsbruck.        auch andere Werte anstreben. Die ethisch
Anschließend hat er von 2013 bis 2016 noch        entscheidende Frage ist allerdings gar nicht
ein Theologiestudium an der University of         so sehr, welche Werte wir anstreben sollen,
London (Heythrop College) absolviert.             sondern ob wir den Werten, für die wir uns
   Deinhammer hat seit einigen Jahren regel-      entscheiden, auch in einer uneingeschränkt-
mäßig Lehraufträge am Institut für Christli-      universalen Betrachtungsweise gerecht wer-
che Philosophie wahrgenommen. Seine Ar-
beits- bzw. Publikationsschwerpunkte liegen
im Bereich der Ethik, Rechts- und Religi-
onsphilosophie. Derzeit arbeitet er an einem
Habilitationsprojekt zum Thema „Kritische
Naturrechtsethik“. Dazu ein paar ganz kurze
Hinweise:
   Die verschiedenen Versionen des Natur-
rechtsdenkens gründen in der plausiblen
Intuition, dass die Weise, wie wir leben und
handeln sollen, etwas mit der Weise zu tun
haben muss, wie wir als Menschen beschaf-
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den oder ob wir sie kontraproduktiv unter-     von religiösen Überzeugungen. Aber na-
graben. In dieser Sicht besteht moralisch      türlich stellt sich auch die Frage, in welcher
richtiges Handeln in einer wirklich vernünf-   Beziehung etwa der christliche Glaube zur
tigen, d. h. nachhaltigen Weise des Umgangs    Moral steht.
mit vormoralischen Werten als den Korrela-        In der Lehre hat sich Deinhammer neben
ten des menschlichen Strebens. Dieses Kri-     ethischen Themen jüngst mit dem Gottes-
terium dient zur kritischen Beurteilung der    verständnis in der Tradition des klassischen
jeweiligen konventionellen Moral bzw. des      Theismus und mit der Philosophie Karl Pop-
positiven Rechts und kann für alle Menschen    pers beschäftigt.
Geltung beanspruchen. Es gilt unabhängig

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Michael Vollmer

Michael Vollmer arbeitet seit 1. Mai als Uni-    Normativität unterschieden werden kann.
versitätsassistent am Institut für Christliche   Vielmehr sind die evaluativen, als auch prä-
Philosophie. Er studierte Philosophie und        skriptiven Ansprüche der Erkenntnistheorie
Logik in Amsterdam, Bochum und Bonn.             in Kontinuität zu den Ansprüchen anderer
Zurzeit forscht er im Rahmen seiner Disser-      normativer Disziplinen zu sehen. Dies, so
tation zu erkenntnistheoretischen Fragen.        möchte Michael im weiteren Verlauf zeigen,
                                                 gilt auch, oder insbesondere für die norma-
Bereits Anfang April begann Michael sein         tiven Verhältnisse in sozialen epistemischen
Doktoratsstudium der Philosophie in Inns-        Praxen. Die Tragweite dieser metaepiste-
bruck und trat unserem Doktoratskolleg bei.      mologischen Überlegungen erschöpft sich
Seine Doktorarbeit, die er unter der Aufsicht    jedoch nicht nur in der Bedeutung für sein
von Prof. Dr. Christoph Jäger und Prof. Dr.      Dissertationsprojekt, sondern könnte auch
Katherine Dormandy bearbeitet, trägt den         im Rahmen weiterführender Arbeiten zu
Titel „Soziale epistemische Praxen“. Ziel die-   pragmatistischer Erkenntnistheorie frucht-
ses Projekts ist es die normativen Strukturen    bar gemacht werden. All dies erhofft Michael
von epistemischer Kollaboration zu bestim-       im Zuge der kommenden Jahre am Institut
men und auf verschiedene Themenfelder            ausarbeiten zu können.
anzuwenden. So treten schließlich in fast           Darüber hinaus unterstützt uns Micha-
allen Bereichen der menschlichen Interak-        el ab dem Wintersemester 2021/2022 in der
tion normative Phänomene auf: Wir haben          Lehre. Er übernimmt eines der Seminare
Erwartungen gegenüber dem (epistemi-             im Modul „Exemplarische Themenerschlie-
schen) Verhalten des Gegenübers und füh-         ßung“.
len uns darin gerechtfertigt ihn oder sie bei
Ausbleiben gewisser Leistungen oder einem
bestimmten Fehlverhalten mit Schuldzuwei-
sungen zu begegnen. Eine abstrakte Analyse
dieses generellen Phänomens bietet vieler-
lei Anwendungsmöglichkeiten. Dabei geht
es Michael zum einen um Themen wie Ex-
pertenidentifikation durch Laien oder Wis-
senschaftskommunikation durch öffentliche
Institutionen und Medien. Auf der anderen
Seite lassen sich jedoch auch andere Arten
von Gemeinschaften, beispielsweise Religi-
onsgemeinschaften unter dem Aspekt der
epistemischen Kollaboration analysieren.
   Um die Grundlagen dieses Unterfan-
gens zu erarbeiten, hat sich Michael bisher
vornehmlich mit metaepistemologischen
Fragen zu epistemischer Normativität aus-
einandergesetzt. Dabei argumentiert er für
die These, dass epistemische Normativität
nicht kategorisch von anderen Formen von

6
Berichte aus dem Institut

Aquinas Lecture 2021:
Dualismus – Eine Kontroverse

Am 27. Jänner 2021 fand die alljährliche        den aufklärerischen Druck aus, dem sich
Aquinas Lecture zum Thema „Dualismus            religiös gesinnte Menschen gegenübersehen.
– Eine Kontroverse“ statt. In Form einer öf-    Es sei aber unseriös – so Meixner – dem
 fentlichen Disputatio diskutierten Uwe         Substanzdualismus eine intrinsische Leib-
 Meixner von der Universität Augsburg –         feindlichkeit vorzuwerfen, auch wenn diese
 einer der renommiertesten Vertreter des        Einstellung für Dualistinnen und Dualisten
 Leib-Seele-Dualismus – und Josef Quitterer     tatsächliche eine „gewisse Option darstellt“.
 vom Institut für Christliche Philosophie der   Den Vorwurf der Aufklärungsfeindlichkeit
 Universität Innsbruck die Vor- und Nachtei-    konterte Meixner durch seine eigene Theorie,
 le des Leib-Seele-Dualismus. Die Veranstal-    wonach Seelen durchaus als Produkt einer
 tung fand aufgrund der Corona-Situation        evolutionären Entwicklung verstanden wer-
 diesmal im virtuellen Raum statt, somit        den könnten. Nach diesem apologetischen
 konnten sich auch zahlreiche Fachkollegin-     Einschub brachte Meixner eine Reihe von
 nen und Interessierte aus dem In- und Aus-     Argumenten, die für den Substanzdualismus
 land zuschalten.                               sprechen: So entspreche die Annahme nicht-
                                                physischer Eigenschaften unserer Alltags-
In seiner Verteidigung des Dualismus stellte    erfahrung – z. B. das Erleben von visuellen
Uwe Meixner zunächst stärkere und schwä-        Wahrnehmungen. Auch sei die Annahme ei-
cher Varianten des Leib-Seele-Dualismus         ner rein mentalen Substanz (einer Seele) die
vor, um schließlich die stärkste Variante als   beste Erklärung für die Alltagsintuition, dass
Grundform des Dualismus argumentativ            wir durch die Zeit als numerisch dieselben
zu vertreten: Es gibt mentale Entitäten, die    weiterexistieren. Wissenschaftlich sei es da-
vollständig nichtphysisch sind. Demnach         rüber hinaus sehr gut möglich, das Auftreten
gibt es rein mentale Eigenschaften wie ra-      nichtphysischer mentaler Ereignisse in eine
tional denken, scharf und verschwommen          evolutionstheoretische Erklärung einzubet-
sehen oder ein Schmerzerlebnis zu haben,        ten. Gerade auch für religiöse Überzeugun-
rein mentale Ereignisse (Schmerzerlebnisse      gen, wie die Hoffnung den eigenen Tod zu
selbst) oder rein mentale Substanzen – wie z.   überleben, erweise sich die Annahme einer
B. Seelen. Es sei problematisch, dass gerade    immateriellen nicht-physischen Seele als
religiös gesinnte Menschen den Dualismus        einzige rational kohärente Deutung.
weit von sich weisen. Als mögliche Ursachen        In seiner Replik auf Meixner machte Jo-
machte Meixner die vermeintliche Leib-          sef Quitterer den Leib-Seele-Dualismus in
feindlichkeit des Leib-Seele-Dualismus und      der von Meixner präsentierten Variante mit-
                                                                                            7
verantwortlich für das Auftreten des Physi-     standen würde, hätte dies zur Folge, dass
 kalismus. Der Leib-Seele-Dualismus führe       der nun entseelte Bereich des Körperlichen
 zunächst zu einer „Entkörperlichung des        ausschließlich physikalistisch bestimmt wer-
Mentalen“. Es würden reine nicht-physische      de. Es gäbe aber – so Quitterer – durchaus
Eigenschaften, Ereignisse und Substanzen        ein Verständnis von Körperlichkeit, wonach
 angenommen. Demgegenüber sei aber klar,        der Körper nicht die Summe physikalischer
 dass Wahrnehmungsprozesse, Schmerzer-          Teile sei, sondern ein lebendiger Organismus,
 lebnisse und Gefühle sowohl körperlich-phy-    dessen Identität nicht von der Identität der
 sikalisch als auch geistig-mental zu bestim-   ihn konstituierenden Teile abhänge. Durch
 men seien. Auch die Seele sei – zumindest in   die Entseelung und Physikalisierung des
 der aristotelisch-thomistischen Konzeption     Körpers verhindere der Substanzdualismus
– kein rein geistiger Träger von Eigenschaf-    zudem eine adäquate philosophische Deu-
 ten, sondern vielmehr die wesentliche Form     tung einer für das Christentum wesentlichen
 eines Körpers. Darüber hinaus spräche eini-    Glaubensüberzeugung – der Auferstehung
 ges dafür, dass wir – im Gegensatz zu Meix-    des Leibes. Ein physikalistisch verstandener
 ners These – unsere Intuition als „numerisch   Körper könne im Unterschied zu einem Leib,
 dasselbe Individuum zu verschiedenen Zei-      dessen wesentliche Form die Seele ist, nicht
 ten zu existieren“ nicht aus den sich perma-   auferstehen.
 nent wandelnden mentalen Phänomenen               Im Anschluss an die Disputation erfolgte
 gewinnen, sondern aus der Stabilität und       im Chat noch eine lebhafte Debatte über das
 organischen Einheit unseres Körpers. Der       Für- und Wider des Dualismus. Leider fiel
 Substanzdualismus führe aber nicht nur zu      der vinum academicum der pandemischen
 einer Entkörperlichung des Mentalen, son-      Lage zum Opfer.
 dern auch zu einer Entseelung des Körpers.
Wenn die Seele als reine geistige Substanz                              Josef Quitterer
 und nicht mehr als Form des Körpers ver-

Wittgenstein-Professur 2021 an der LFUI:
Edward Harcourt, Oxford

Der Philosoph Edward Harcourt von der der Sozialen Erkenntnistheorie und zur Ge-
          ät Oxford  war im Sommersemes- schichte der Analytischen Philosophie.
Universit�����������������������������
             ��������������������������
ter Wittgenstein-Gastprofessor an der Uni-
versität Innsbruck.
                                              Großer Zulauf trotz virtueller Veranstal-
Eingeladen vom Institut für Christliche Phi- tungen unter Pandemiebedingungen
losophie auf Initiative von Christoph Jäger
und dem Brenner-Archiv unter der Leitung Obwohl der üblicherweise 4-wöchige Auf-
von Vizerektorin Ulrike Tanzer, bereicher- enthalt in Innsbruck aufgrund der Corona-
te er die Forschung und Lehre an der LFUI Situation vorausschauend in zwei Etappen
und hielt eine Reihe öffentlicher Vorträge zu jeweils im März und Juni aufgeteilt wurde,
Wittgenstein sowie zu aktuellen Themen aus fanden aufgrund aktueller Entwicklungen in
8
Großbritannien auch die für Juni geplanten        Die Vorträge
Aktivitäten Harcourts virtuell statt. Das Inte-
resse und der Zulauf waren gleichwohl groß         In seinem Vortrag
und führten ein internationales Publikum          „Frege, Russell and
in die öffentlichen Veranstaltungen. In in-       Wittgenstein on na-
formellen Gesprächen und Diskussionen im           mes“ im Rahmen der
Umfeld der Veranstaltungen mit Studieren-          L e h r v e r ans t a ltu ng
den und Fakultätsangehörigen gab Harcourt          Philosophiegeschich-
weiteren Einblick in die anglo-amerikani-          te I befasste Harcourt
sche Forschungslandschaft, und es wurden           sich mit Wittgensteins Theorie der Referenz
eine Reihe von Ideen für Forschungskoope-          und ihren Unterschieden zu den Ansätzen
rationen und zukünftige physische Besuche          Russels und Freges. In „Epistemic Injustice,
Harcourts in Innsbruck unter Post-Pande-           Children and Mental Illness“, vorgetragen
miebedingungen ausgelotet.                         im Rahmen des Masterkurses Philosophie
                                                   des Wissens und Erkennens, ging er dem
                                                  Vertrauensverhältnis zwischen Psychothe-
Zur Person, Ziele der Wittgenstein-Profes-         rapeuten und ihren Klient*innen nach und
sur                                                fragte, ob und unter welchen Bedingungen
                                                   es auf erkenntnistheoretisch ungerechtfer-
Ziel der jährlichen Ausschreibung der Witt-        tigten Vorurteilen beruht, den Aussagen und
genstein-Gastprofessur an der LFUI ist es,         Erzählungen von Klienten (service users) oft
den hochkarätigen internationalen wissen-          keinen oder wenig Glauben zu schenken.
schaftlichen und didaktischen Austausch mit       Thema des öffentlichen Vortrags „Method,
der Universität Innsbruck in den Bereichen         Methodology, and Ethics in the Later Witt-
Wittgenstein-Forschung sowie Philosophie           genstein“ war das Spannungsverhältnis zwi-
der Sprache und der Literatur und benach-          schen Wittgensteins offiziellen Aussagen zu
barten Gebieten und damit die Internationa-        philosophischer Methodologie und der von
lisierung der Forschung vor Ort zu fördern.        ihm selbst de facto verfolgten Methode. In ei-
    Harcourts philosophische Interessen lie-       ner weiteren Veranstaltung schließlich wür-
gen neben Wittgenstein hauptsächlich in der        digte Harcourt im hundertsten Jahr nach der
Ethik und Moralpsychologie. Er hat, außer          Erstveröffentlichung von Wittgensteins epo-
über Wittgenstein, zahlreiche Schriften zu         chalem Werk Tractatus logico-philosophicus
Themen wie Neo-Aristotelismus und kind-            (1921 zunächst erschienen unter dem Titel
liche Entwicklung, den ethischen Dimensi-          Logisch-philosophische Abhandlung) diesen
onen von Psychoanalyse, moralische Emo-            Geburtstag mit einer spannenden Rekonst-
tionen, Liebe und die Tugenden, Nietzsches         ruktion einiger Kernthesen dieses Klassikers.
Ethik, Philosophie der geistigen Gesundheit,           Insgesamt haben Harcourts Aktivitäten
Literatur und Philosophie u.������������
                              v.���������
                              �����������
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                                 ��������
                                     veröffent-
                                          �����    im SS 2021 an der LFUI sowohl zahlreiche
licht. Seit 2005 ist Harcourt Mitglied der         Studierende als auch viele Lehrende in ihren
Philosophischen Fakultät der Universität           Forschungsprojekten inspiriert, wichtige Im-
Oxford und Fellow des dortigen Keble Col-          pulse in der Lehre gegeben und die interna-
lege. Von 2014 bis 2018 leitete er die Faculty     tionale Vernetzung der LFUI in interessanter
of Philosophy in Oxford; derzeit ist er Direk-    Weise erweitert und vertieft.
tor für Forschung, Strategie und Innovation
am britischen Arts and Humanities Research                                   Christoph Jäger
Council (AHRC).

                                                                                               9
„Philosophy of Religion“ –
Das neue Master-Studium der Philosophie

Nach einem jahrelangen Diskussionspro-         sik, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie,
zess mit den Verantwortlichen an der Uni-      aber auch zu Ethik, Sozialethik und Fragen
versität konnten wir sicherstellen, dass       des „guten Lebens“, Spiritualität eingeschlos-
auch in Zukunft der durchgängige Studi-        sen. All das soll mit Bezug auf die „großen
enverlauf Philosophie an unserem Institut      Fragen“ der Religionsphilosophie dargelegt
erhalten bleibt.                               werden. Damit wollen wir auch weiterhin
                                               dem Anspruch eines Gesamtstudiums Philo-
Neben dem Bachelor-Studium Philosophie         sophie auf Masterebene gerecht werden.
und dem PhD-Programm werden wir, vorbe-           In diesem Sinn soll das Master-Studium
haltlich des Erfolgs des laufenden Genehmi-    eine solide Ausbildung in theoretischer
gungsverfahrens, auch weiterhin ein eigenes    und praktischer Philosophie gewährleisten.
Master-Studium anbieten können. Geplanter      Absolvent*innen werden in der Lage sein, in
Beginn ist Wintersemester 2022/23. Nach        interkulturellen und interreligiösen Kontex-
Wunsch des Rektorats wird das Studium the-     ten eigenverantwortlich Stellung zu beziehen
matisch auf Religionsphilosophie fokussiert    und zu handeln. Weltanschauliche Pluralität
sein und in englischer Sprache angeboten       und Dialog sollen als echte Chancen begrif-
werden.                                        fen werden. Das alles sind Kompetenzen, die
   Die Erfahrungen der letzten Jahre ha-       gerade in unseren modernen Gesellschaften
ben uns veranlasst, neben der gewohnten        gefragt sind und angefragt werden.
Präsenz-Schiene auch eine reine Online-           Auch die interdisziplinäre Ausrichtung
Version des Studiums anzubieten. Das ist       unserer Arbeit wird im neuen Curriculum
ein echtes Pionier-Projekt, mit allen Chan-    abgebildet werden. Themen im Grenzbe-
cen und natürlich auch Risiken. Für diese      reich zwischen den Wissenschaften, z. B. den
Online-Version werden wir nicht nur aktu-      Naturwissenschaften und philosophischer
elle Technologien einsetzen, sondern auch      Reflexion, werden behandelt.
neu entwickelte didaktische Methoden des          Absolvent*innen erhalten den staatlich
Online-Unterrichts. So soll unser „Stamm-      anerkannten M. Phil.-Grad, der auch für un-
Klientel“ vor Ort ebenso bedient werden, wie   ser PhD-Programm qualifiziert. Interessierte
weltweit einschlägig Interessierte.            können sich um die Verleihung eines kirchli-
   Die Ausrichtung auf Religionsphiloso-       chen Lizentiats bewerben.
phie entspricht den Schwerpunkten unserer         Weitere Information sind auf unserer
Forschungsarbeit und auch der Lehrtätigkeit    Homepage erhältlich:
an unserem Institut. Auch unser Doktorats-        https://www.uibk.ac.at/philtheol/.
kolleg und das mit dem Institut eng verbun-    Dort gibt es auch einen etwa drei-minütigen
dene Forschungszentrum ist der Philosophy      Film, der in Grundelemente des Programms
of Religion gewidmet. Dafür sind wir im In-    einführt.
und Ausland bekannt und anerkannt.                Wir würden uns freuen, wenn wir Ihr In-
   Das neue Master-Curriculum beinhaltet       teresse an diesem zentralen Zukunftsprojekt
jedoch nicht nur Lehrveranstaltungen zu die-   unseres Instituts wecken können.
ser Disziplin. Es bietet Module zu Metaphy-

                                                                       Christian Kanzian
10
Trilaterales EUREGIO-Projekt „Resilient Beliefs:
Religion and Beyond“ genehmigt

Wir kennen das Phänomen, dass Menschen           ler“, EUREGIO-Science-Fund-Forschungs-
„resiliente“ Meinungen oder Überzeugun-          projekt nach (Gesamtvolumen: 390.159 Euro,
gen haben, d. h. solche, die sie unter fast      davon für Innsbruck 150.234), das erfreuli-
 keinen Umständen aufgeben, sondern sie          cherweise im August 2021 genehmigt wur-
sogar vehement gegen Einwände und Ge-            de. Es wird von Katherine Dormandy und
gengründe verteidigen würden.                    Winfried Löffler gemeinsam mit Prof. Chris-
                                                 toph Amor und Prof. Martin Lintner (Philo-
Manche dieser Meinungsresilienzen erschei-       sophisch-Theologische Hochschule Brixen)
nen auch völlig rational: Die Meinung, dass      und Dr. Paolo Costa und Dr. Boris Rähme
man unter Wasser nicht atmen und Plakat-         (Fondazione Bruno Kessler, Trient – gewis-
säulen nicht durchqueren kann, ist sogar         sermaßen die Akademie der Wissenschaften
ausgesprochen lebensdienlich, aber auch          des Trentino) betreut. Für zwei Jahre wird
viele Teile unseres wissenschaftlichen Welt-     dazu auch in jeder der beteiligten Einrich-
bildes würden die meisten Menschen nie-          tungen ein/e wissenschaftliche/r PostDoc-
mals aufgeben. Gerade die Corona-Krise hat       Mitarbeiter/in zusätzlich beschäftigt, der/
aber auch ein Licht auf bedenkliche Resili-      die das komplexe Forschungsprojekt aus in-
enzformen geworfen: Es gibt Menschen, die        ternen Meetings, öffentlichen Tagungen und
ihre abwegigen Einschätzungen sogar ge-          Publikationen auch organisatorisch unter-
gen klare empirische Belege verteidigen, im      stützen wird. Diese Positionen werden inter-
Gegenzug eher die Wissenschaft als Ganze         national ausgeschrieben.
                                                     Die einzelnen lokalen Forschungsgruppen
                                                 haben unterschiedliche Schwerpunkte: Wäh-
                                                 rend in Innsbruck der Fokus auf allgemein-
                                                 erkenntnistheoretischen Fragen bezüglich
                                                 der „resilienten“ Teile von Weltanschauun-
                                                 gen und ihren Begründungen liegt, werden
                                                 in Trient stärker auch empirisch-religions-
                                                 wissenschaftliche Aspekte zu Meinungsres-
 in Zweifel ziehen oder kollektive Verblen-      ilienzen (und ebenso resilienten Dissensen)
 dungszusammenhänge behaupten. Was aber          miteinbezogen; in Brixen geht es u. a. um
 unterscheidet „rationale“ von „irrationalen“,   die Natur religiöser Überzeugungen und die
„gute“ von „schlechten“ Formen von Mei-          Rolle religiöser Begründungen im öffentli-
 nungsresilienz? Und wie ist das mit religiös-   chen Diskurs. Als sichtbare Ergebnisse des
 weltanschaulichen Meinungen – in welchen        Projekts werden neben den Workshops und
 Bereich fallen sie und in welchem Sinne sind    Tagungen ca. 10 wissenschaftliche Artikel in
 sie resilient? Haben z. B. Dogmatisierungen     angesehenen Fachzeitschriften sowie die Pu-
 in irgendeinem Sinne mit empfohlener Mei-       blikation der Workshop- und Tagungsvor-
 nungsresilienz zu tun oder sind solche Phä-     träge angestrebt.
 nomene besser anders zu beschreiben?
    Diesen und anderen Fragen gehen wir in                               Winfried Löffler
 einem trilateralen, sozusagen „Gesamt-Tiro-

                                                                                          11
FWF-Projekt „Edition von František Příhonskýs
Manuskript gegen D. F. Strauß“

Seit dem 19. Jahrhundert lagert das             sophie sowie auf die Rezeption der „Christ-
770-seitige Manuskript „D. D. F. Strauß in      lichen Glaubenslehre“, Strauß’ zweitem Buch,
seiner christlichen Glaubenslehre wider-        das in der Forschung bisher weniger Auf-
legt, ehe er geboren ward durch die Ansich-     merksamkeit fand als sein berühmtes „Leben
ten des D. Bernard Bolzano“ von František       Jesu“. Der Hauptteil der Transkriptionsarbeit
Příhonský (1788–1859), dem wohl begab-          lag bei Peter M. Schenkel, MA, der eine flüs-
testen Schüler von Bernard Bolzano (1781–       sig lesbare und dennoch vollständige Edition
1848), weitgehend vergessen im Domar-           des Manuskripts mit Ausweis seiner zahlrei-
chiv zu Bautzen. In diesem im Oktober 2021      chen Einfügungen, Streichungen und Mar-
ausgelaufenen Projekt wurde eine kritische      ginalien und den Bezügen zur Christlichen
Edition dieses religionsphilosophisch wie       Glaubenslehre erstellt hat, die in druckfer-
theologisch höchst interessanten Manu-          tigem Layout vorliegt und nur noch wenige
skripts erstellt.                               Korrekturen zu durchlaufen hat. Im Licht der
                                                Edition revidieren mussten wir allerdings
Das Manuskript bietet Einblicke nicht nur       die im Bolzano-Příhonský-Briefwechsel ge-
in die Philosophie Bernard Bolzanos, son-       äußerte Einschätzung, das Manuskript wäre
dern vor allem in die zeitgenössische Strauß-   damals, in den 1840er Jahren, bereits in
Rezeption im Habsburgerreich. Die Edition       druckfertigem Zustande gewesen. Dem ist
lässt nicht nur diese beiden wichtigen Den-     in manchen Teilen nicht so, was u. a. die Ar-
ker des frühen 19. Jahrhunderts, sondern        beit an einem projektierten Kommentarband
eine insgesamt turbulente Zeit der Theologie    erschwert hat. Dieser Band konnte leider
besser verstehen.                               innerhalb der Projektlaufzeit nicht fertigge-
   Das Manuskript wurde zwar von                stellt werden, für ihn wird nun ein anderes
Příhonský verfasst, spiegelt aber Bolzanos      Forschungsformat gesucht.
Ideenwelt wider und enthält sogar zahlreiche       Coronabedingt hat sich das Projekt verän-
(teils extrem schwer lesbare) Marginalien in    dert: Es wurde 2020 kostenneutral bis 31.Ok-
Bolzanos Handschrift; das wirft neues Licht     tober 2021 verlängert, weil der Projektleiter
auf Bolzanos Theologie und Religionsphilo-      durch den Mehraufwand der Distanzlehre
                                                und einen Kommissionsvorsitz verstärkt
                                                zeitlich gefordert war. Auch ein präsentisch
                                                geplantes Bolzano/Strauß-Symposium gegen
                                                Ende der Projektlaufzeit wurde immer wieder
                                                verschoben, um den ReferentInnen die Reise
                                                nicht zuzumuten; letztlich wird es wohl doch
                                                in der (nie optimalen) Online-Form statt-
                                                finden. Abschließende Projektschritte zum
                                                Textband sind die Druckedition im Rahmen
                                                der Reihe „Beiträge zur Bolzano-Forschung“
Beispielseite mit Příhonskýs Text und Rand-     und eine Open-Access-Plattform, mit dem
bemerkungen von Bernard Bolzano.                Erscheinen ist Anfang 2022 zu rechnen.
Quelle: https://www.uibk.ac.at/newsroom/
natuerlich-eine-alte-handschrift.html.de                                Winfried Löffler
12
Unser Philosophie-Programm an der PTH Brixen

Mit dem Wintersemester 2021/22 hat für              Es ist keine Kleinigkeit und verdient Res-
unsere derzeitige Brixner Studierenden-         pekt, sich (meist neben Beruf, Familie o. a.)
gruppe ihr viertes und letztes Studienjahr      auf ein Studium einzulassen, das in Summe
auf dem Weg zum Bachelor Philosophie be-        etwa 100 Donnerstage der nächsten vier Jah-
gonnen.                                         re beanspruchen wird (mit Pausen von 9.00
                                                bis 18.30!), Heimarbeiten noch nicht einge-
Seit etwa zwei Jahrzehnten bieten Lehrende      rechnet. Aber offenbar reizt das intellektuelle
des Instituts für Christliche Philosophie ge-   Abenteuer. Die Drop-Out-Rate ist auch dies-
meinsam mit Brixner Lehrenden für jeweils       mal wieder auffallend niedrig, und die derzei-
eine durchlaufende Studierendengruppe das       tige Studierendengruppe zeichnet sich durch
komplette Lehrveranstaltungsprogramm für        besondere Diskussionsfreude, soziale Kohä-
den (normalerweise 3-jährigen) Bachelor         sion und Teamgeist aus – das freut nicht nur
verteilt auf vier Jahre an der Philosophisch-   die Lehrenden und die Studierenden selbst,
Theologischen Hochschule Brixen an – da-        sondern ist ein wichtiger Faktor für das Ge-
für konzentriert sich die Lehre auf die Don-    lingen des vierjährigen Unternehmens. Die
nerstage und einige wenige Zusatzblöcke. So     eigentümliche amikal-heiter-intellektuelle
wird das Studium – das einzige rein geistes-    At­mosphäre bei der Mittagessensgelegenheit
wissenschaftliche Studienangebot in Südti-      an der PTH für Lehrende und Studierende
rol – auch für Berufstätige gut bewältigbar.    ist ein Ausdruck dafür, ein wenig erinnert sie
Besonders im öffentlichen Dienst gibt es in     an die Mahlzeiten in Oxforder Colleges – be-
Südtirol dafür großzügige Freistellungen für    vor es nach einem eiligen „caffè“ um 13.30
Weiterbildungszwecke.                           wieder in die nächste Lehrveranstaltung geht.
   Die Studierenden sind an beiden Hoch-            Auch sonst ist die Kooperation mit der
schulen inskribiert, und der österreichische    PTH Brixen auf einem erfreulichen Expan-
Bachelorgrad ist in Italien als Laurea (L-5)    sionskurs: Über ein kürzlich akquiriertes
anerkannt. Auf Initiative von Rektor Prof.      gemeinsames EUREGIO-Forschungsprojekt
Tilmann Märk gibt es seit 2016 für dieses       zwischen LFU Innsbruck, PTH Brixen und
Studienprogramm auch eine formelle Ko-          Fondazione Bruno Kessler (Trient) wird auf
operationsvereinbarung zwischen der LFU         Seite 11 in diesem Heft gesondert berich-
Innsbruck und der PTH Brixen, die beson-        tet, und ein gemeinsamer Universitätslehr-
ders die administrativen Abläufe erfreulich     gang „Angewandte Ethik“ der LFU und der
vereinfacht hat. Neues gibt es auch im unmit-   PTH, der sich besonders an bereits Berufs-
telbaren Studienrecht: Die Studienreform an     tätige aus den Bereichen Landwirtschaft und
der Fakultät (die mit Oktober 2021 ein neues    Medizin/Pflegewesen richtet, ist bei Redak-
Curriculum unter anderem für den Bachelor       tionsschluss in der Begutachtungsphase; er
Philosophie gebracht hat) bringt für die Stu-   wird voraussichtlich im Herbst 2022 starten.
dierendengruppe aber im 4. Jahr keine Prob-     Es zeigt sich, dass also auch die Philosophie
leme, im Gegenteil – dem Vernehmen nach         durchaus ein Bereich ist, in dem die EURE-
dürften alle Studierenden die Umstiegsmög-      GIO Tirol/Südtirol/Trentino mit Leben er-
lichkeit auf das neue Curriculum nützen und     füllt werden kann – und dass sie ihrerseits
erwarten sich Vorteile davon.                   kooperationsstimulierende Wirkung hat.

                                                                          Winfried Löffler

                                                                                            13
Stammpersonal
Univ.-Ass. Dr. Dr. Robert Deinhammer SJ
                             Kontakt
                             Tel: 0043-512-507-8539
                             Fax: 0043-512-507-2736
                             robert.deinhammer@uibk.ac.at

                             Forschungsschwerpunkte
                             • Praktische Philosophie
                             • Religionsphilosophie

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
Can Natural Law Ethics be Tenable Today? Towards a Critical Natural Law Theory. In: The
Heythrop Journal 62/3 (2021), 511–534.

Transferorientierte Publikationen
Kleiner Katechismus. 24 Fragen zum christlichen Glauben mit Antworten aus katholischer
Sicht. In: Marte, Christian (Hg.): Neu anfangen. Christlich denken, beten, leben. Innsbruck:
Tyrolia 2021, 63–89.

Rezensionen
Rezension zu: Gerhard Gäde, Viele Religionen – welche Wahrheit? Ein neuer Blick auf die
nichtchristlichen Religionen. In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie 143/4 (2021),
612–614.

Akademische Vorträge
Seminar „Grundlagen des katholischen Glaubens“ und Seminar „Grundlagen Glaube und
Ethik“. Catholic Summer School, St. Blasien, 2. – 15. 8. 2021.

Lehrveranstaltungen
SS 2021        VO Klassische Gotteslehre
               VU Theoretische Philosophie – Spezialthemen II: Die Natur- und Wissen-
               schaftsphilosophie Karl Poppers
WS 2021/22     VO Systematische Grundfragen der praktischen Philosophie – fächer-
               übergreifend: Heute noch Naturrechtsethik?

14
Univ.-Prof. Katherine Dormandy, DPhil
                             Kontakt
                             Tel: 0043-512-507-8531
                             Fax: 0043-512-507-2736
                             katherine.dormandy@uibk.ac.at

                             Forschungsschwerpunkte
                             • Philosophie des Vertrauens
                             • Philosophie der Digitalisierung
                             • Erkenntnistheorie
                             • Religionsphilosophie bzw. analytischen Theologie
                             • Moralpsychologie

Sprecherin von Sophia forscht, dem Frauennetzwerk an der Katholisch-Theologischen Fa-
kultät.

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
Epistemic Self-Trust: It’s Personal. In: Episteme – A Journal Of Individual and Social Episte-
mology. Online first.

Akademische Vorträge
The Epistemic Benefits of Religious Disagreement. Ryerson University. Toronto, 30. 3. 2021.
The Loyalty of Religious Disagreement. Ryerson University. Toronto, 13. 4. 2021.
Beyond „Beyond Fake News“. CFP 2021 Mountain-Pacific Virtual Conference: Society of
Christian Philosophers: 2021 Mountain-Pacific Meeting “Science, Trust, and Justice in the
Midst of a Pandemic”. Azusa, 20. 5. 2021.
Faith and Faithfulness. Templeton Foundation Philosophy, Theology, and Psychology of
Christian Trust in God Grant – June Meeting. Chestnut Hill, MA, 2. 6. 2021.
Epistemic Trust in Friends is Not Partial. Online Workshop on Testimonial Injustice. Dublin,
18. 6. 2021.
Epistemic Phariseeism. The Belief in God: Analytic and Phenomenological Perspectives.
Santiago de Chile, 5. 10. 2021.
Die Treue des religiösen Dissenses. Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Tübingen, 3. 11.
2021.

Lehrveranstaltungen
SS 2021        VO Logik
               VO Vertiefung erkenntnistheoretischer Grundfragen: Erkenntnis und
               Macht
               VU Aktuelle Probleme im Kontext Glauben und Denken: Gibt es philoso-
               phische Gotteserkenntnis?
               VO Logik Vertiefung
               SE Sozial-Kulturphilosophie-Lektüre: Handlung und Moral in einer
               digitalsierten Welt (in Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen
               Hochschule Brixen)
                                                                                             15
WS 2021/22       VO Critical Thinking
                 VO Erkenntnistheorie
                 VO Wissenschaftstheorie
                 VO Handlungstheorie (gem. mit J. Quitterer)
                 VU Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie: Erkenntnisansprüche in
                 einer pluralen Welt
                 VO Wissenschaftstheorie und interdisziplinäres Lernen
                 SE Praktische Philosophie – Spezialthemen I: Forschungsseminar (gem.
                 mit F. Malfatti)

Betreute Masterarbeiten
Amoser, Johannes Gernot: The Epistemic Status of Private Grounds.
Ceolan, Antonia: Tod im Digitalen Zeitalter.
Gasser, Luca Igor: Postpresent. Die Darstellung der Digitalisierung in der Gegenwartslitera-
       tur (gem. mit M. Sexl).
Schöpf, Marion: Das Lebensnarrativ als Analogie des Selbst.

Betreute Dissertationen
Attukaran Esthappan, Vincent: Introspecting Human Consciousness: A Critical Analysis of
       William James’s Introspective Method in “The Principles of Psychology” (gem. mit J.
       Quitterer).
Joseph Raj, Maria Xavier Gnanadnas: Epistemic Justice and the Indian Social System (gem.
       mit B. Niederbacher).
Mayambala, Clement: Humane Epistemology: An Inquiry Concerning Social-Epistemic
       Structured Ignorance (gem. mit B. Niederbacher).
Santhanam, Clement Jesudoss: The Epistemic Status of the Reception, Formation, and
       Transformation of a Religious Text (gem. mit C. Jäger).
Stuhne, Valentin: The Notion of Epistemic Authority. Authoritative Testimony as a Reason
       to Believe (gem. mit C. Jäger).
Vollmer, Michael: Sozial-epistemische Praxen (gem. mit C. Jäger).
Wittwer, Jonas: Novices: Which Ones Should You Trust? What is a Good Novice and How
       They Can Be Recognized (gem. mit C. Beisbart; an der Universität Bern).

16
Univ.-Prof. Dr. Christoph Jäger
                             Kontakt
                             Tel.: 0043-512-507-8520
                             Fax: 0043-512-507-2736
                             christoph.jaeger@uibk.ac.at

                             Forschungsschwerpunkte
                             • Erkenntnistheorie
                             • Philosophie des Mittelalters
                             • Religionsphilosophie
                             • Theorie der Emotionen

Mitglied im Editorial Board der Grazer Philosophischen Studien – Internationale Zeitschrift
für analytische Philosophie.
Gutachter für die internationalen Fachzeitschriften American Philosophical Quarterly, Ana-
lysis, Australasian Journal of Philosophy, Canadian Journal of Philosophy, Erkenntnis, Faith
and Philosophy, Grazer Philosophische Studien, Journal of Consciousnes Studies, Journal of
Philosophical Research, Mind, Philosophical Quarterly, Philosophical Studies, Ratio, Religious
Studies, Social Epistemology, Synthese und Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie.

Projektgutachter für die Fritz-Thyssen-Stiftung (Köln).

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
The social fabric of understanding: equilibrium, authority, and epistemic empathy (gem.
mit F. Malfatti). In: Synthese 199 (2021), 1185–1205.

Akademische Vorträge
Epistemische Autorität. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Erlangen –
Nürnberg, 8. 6. 2021.
Preemptionist authority: problems and prospects. Cologne Summer School in Philosophy.
Köln, 2. 8. 2021.

Lehrveranstaltungen
SS 2021        VO Philosophiegeschichte I
               SE Historische Probleme im Kontext Glauben und Denken
               SE Masterkurs Philosophie des Wissens und Erkennens
               SE Theoretische Philosophie – Spezialthemen I (gem. mit J. Quitterer)
               SE Forschungsseminar Philosophie (gem. mit J. Quitterer)

Betreute Dissertationen
Feldbacher, Christian Johann: Analogien in wissenschaftlichen Erklärungen (gem. mit W.
      Löffler).

                                                                                            17
Parathattel, Thomas: Epistemology without Justification: How Far Can One Go? A Critical
       Enquiry into William P. Alston’s Epistemology of Experience (gem. mit W. Löffler).
Sager, Karl Heinz: Die Tugend des Verstehens (gem. mit B. Niederbacher).
Santhanam, Clement Jesudoss: The Epistemic Status of the Reception, Formation, and
       Transformation of a Religious Text (gem. mit K. Dormandy).
Sieberg, Jonathan: Thomas Bradwardine (gem. mit H. Kraml).
Stuhne, Valentin: The Notion of Epistemic Authority. Authoritative Testimony as a Reason
       to Believe (gem. mit K. Dormandy).
Vollmer, Michael: Sozial-epistemische Praxen (gem. mit K. Dormandy).

18
Ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Kanzian
Präses, Institutsleiter

                             Kontakt
                             Tel.: 0043-512-507-8527
                             Fax: 0043-512-507-2736
                             christian.kanzian@uibk.ac.at

                             Forschungsschwerpunkte
                             • Ontologie
                             • Geschichte der Philosophie
                             • Analytische Philosophie

Geschäftsführender Mitherausgeber der Schriftenreihe Philosophische Analyse (De Gruy-
ter).
Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift Metaphysica – Zeitschrift für Ontologie und Me-
taphysik / International Journal for Ontology and Metaphysics.
Gutachter für die Fachzeitschrift Zeitschrift für Theologie und Philosophie.

Vizepräsident der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft / Austrian Ludwig
Wittgenstein Society, ALWS.

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
Existenz und Islamische Mystik. In: Brandl, Johannes L.; Messelken, Daniel; Wedman, Sava
(Hg.): Denken. Reden. Handeln. Nachträge zu einem Salzburger Symposium mit Georg Megg-
le. Salzburg: Open Access Publikationsserver der Universität Salzburg 2021, 271–284.
Internal Relations. In: Georgallides, Andreas (Hg.): Wittgenstein’s Tractatus Logico-Philoso-
phicus. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing 2021, 47–60.

Öffentliche Vorträge
Ist die Freude namenlos? Kulturamt Stadt Baden. Baden, 12. 11. 2021.

Lehrveranstaltungen
SS 2021        VO Angewandte Ontologie
               VO Sprachphilosophie
               VU Spezialthemen in der Philosophiegeschichte – fächerübergreifend:
               Islamische Philosophie
WS 2021/2022 VO Philosophiegeschiche der Neuzeit
               SE Schlüsseltexte der praktischen Philosophie: Arthur Schopenhauers
               Ethik
               SE Platons Politeia (in Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen
               Hochschule Brixen)
               SE Begleitung wissenschaftlicher Projekte (gem. mit M. Kraml)
               SL Einführung in die Philosophie
                                                                                           19
Betreute Dissertationen
Alex, Joji: The Metaphysic responsibility of Re-Imaging the Face of the Faceless in the Indi-
        an Caste-System (gem. mit P. J. Kuruvilla).
George, Sebastian: An Enquiry on the Ontological Status, Value and Relevance of Virtual
        Reality/Virtual Objects (gem. mit P. J. Kuruvilla).
Kuliraniyil Jose, Shibu: Panpsychism Meets Mysticism: Revisiting Consciousness with Chal-
        mers and Meister Eckhart (gem. mit J. Quitterer).
Leitl, Peter: „Die Nation als philosophische Utopie“. Die philosophische Grundlagen der
        „Nation“ ausgehend von Johann Gottlieb Fichtes „Reden an die deutsche Nation“.
        und deren Relevanz im gegenwärtigen politisch-philosophischen Diskurs (gem. mit
        R. Steinacher).
Sebastian, Johnsowri Charles: Human mission in ecological crisis in the light of Schopen­
        hauer’s Philosophy of Will (gem. mit C. Paganini).
Vayalil, Shimmy Joseph: World with or without Spectators: Closing the gap between Reality
        and Knowledge with a special reference to OOO (gem. mit P. J. Kuruvilla).

20
Ao. Univ.-Prof. Dr. Dr. Winfried Löffler
                            Kontakt
                            Tel.: 0043-512-507-8525
                            Fax: 0043-512-507-2736
                            winfried.loeffler@uibk.ac.at

                            Forschungsschwerpunkte
                            • Logik
                            • Wissenschaftstheorie
                            • angewandte Ethik (Medizinethik, Umweltethik)
                            • Religionsphilosophie

Mitherausgeber der Schriftenreihe Beiträge zur Bolzano-Forschung des Forschungsinstituts
für angewandte Ethik an der Universität Salzburg.
Mitglied des Editorial Board und Gutachter der Zeitschrift Metaphysica – Zeitschrift für
Ontologie und Metaphysik / International Journal for Ontology and Metaphysics, Amsterdam.
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat und Gutachter der Zeitschrift Philosophisches Jahr-
buch.
Associate Editor und Gutachter der Zeitschrift European Journal for Philosophy of Religion.
Mitglied im Scientific Board der Zeitschrift Diacovensia, Đakovo.

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
„… das ist heute“: Zur Ontologie liturgischer Vergegenwärtigung. In: Heiliger Dienst 75
(2021), 119–130.
Metaphysik und Geltung. In: Höhn, Hans-Joachim; Wendel, Saskia; Reimann, Gregor; Tap-
pen, Julian (Hg.): Analytische und Kontinentale Theologie im Dialog. Freiburg i. Br. – Basel
[u.a.]: Herder 2021 (= Quaestiones disputatae 314), 86–117.
Armut in der analytischen Philosophie. In: Schweiger, Gottfried; Sedmak, Clemens (Hg.):
Handbuch Philosophie und Armut. Stuttgart: Metzler 2021, 139–145.

Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
Leitung und Moderation der Sektion „Religionsphilosophie“. XXV. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Philosophie. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Erlan-
gen, 8. 9. 2021.

Akademische Vorträge
Religiöse und naturwissenschaftliche Überzeugungen. Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main. Frankfurt, 8. 6. 2021.

Öffentliche Vorträge
Ethik versus Roulette der Sachzwänge. Future Form 2021: „Geist und Seele – Wissenschaft
und Humanität“. Maria Alm am Steinernen Meer, 2. 10. 2021.

                                                                                          21
Lehrveranstaltungen
SS 2021        VO Metaphysik Grundlagen
               VO Philosophische Gotteslehre Grundlagen
               VO Wissenschaftstheorie und Interdisziplinäres Lernen
               VO Philosophiegeschichte im Überblick
               VU Grundfragen der aktuellen Religionsphilosophie (in Kooperation mit
               der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen)
WS 2021/2022 VO Metaphysik Grundlagen
               VO Empirische Religionsforschung
               VO Metaphysik und Analyse von Weltanschauungen
               VO Philosophie und Gesellschaft (in Kooperation mit der Philosophisch-
               Theologischen Hochschule Brixen)
               SE Seminar mit Bachelorarbeit (gem. mit C. Amor und M. Moling; in
               Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen)
               VO Wissenschaftstheorie I

Betreute Dissertationen
Feldbacher, Christian Johann: Analogien in wissenschaftlichen Erklärungen (gem. mit C.
       Jäger).
Pandolfini, Marco: The friend/enemy oppositions, sovereignty and modernity: the three
       levels of the poli-tical structure of Carl Schmitt (gem. mit W. Palaver).
Parathattel, Thomas: Epistemology without Justification: How Far Can One Go? A Critical
       Enquiry into William P. Alston’s Epistemology of Experience (gem. mit C. Jäger).
Sukristiono, Dominikus: Moral Explanation in the Context of Ethical Particularism/Gene-
       ralism Debate.

Drittmittelprojekte
Kritische Edition von František Príhonskýs Manuskript über D. F. Strauß. Fonds zur Förde-
rung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), 2017–2021.
Resilient Beliefs: Religion and Beyond. EUREGIO – Europaregion Tirol – Südtirol – Trenti-
no, Interregional project networks, 2022–2024.

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Univ.-Ass. Federica Malfatti, M.A. PhD
                            Kontakt
                            Tel.: 0043-512-507-8529
                            Fax: 0043-512-507-2736
                            federica.malfatti@uibk.ac.at

                            Forschungsschwerpunkte
                            • Erkenntnistheorie
                            • Wissenschaftstheorie
                            • Religionsphilosophie

Buch- und Zeitschriftenbeiträge
Do We Deserve Credit for Everything We Understand? In: Episteme – A Journal Of Indivi-
dual and Social Epistemology. Online first.
On Understanding and Testimony. In: Erkenntnis 86 (2021), 1345–1365.
The social fabric of understanding: equilibrium, authority, and epistemic empathy (gem.
mit C. Jäger). In: Synthese 199 (2021), 1185–1205.
Introduction to the topical collection “True enough? Themes from Elgin”. In: Synthese 199
(2021), 1293–1305.

Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
Organisation der Innsbrucker Theologischen Sommertage 2021: Digitalisierung – Religion –
Gesellschaft. Innsbruck, 6. – 7. 9. 2021.

Akademische Vorträge
Ideal Understanding (gem. mit M. Hubert). Caltech Reading Group in the Philosophy of
Physics. Pasadena, 10. 3. 2021.
Kommentar zum Vortrag „In Defense of Epistemic Autonomy: A Kantian Proposal“ von Alix
Cohen (Edinburgh). The Cologne Knowledge Router. Köln, 19. 3. 2021.
Ideal understanding (gem. mit M. Hubert). 3rd Scientific Understanding and Representation
(SURe) annual workshop. Radboud University. Nijmegen, 17. 4. 2021.
Autonomie in der Abhängigkeit? Anregungen aus der Debatte zur erklärbaren künstlichen
Intelligenz. Vortrag im Rahmen des Berufungsverfahren für eine Juniorprofessur W1 für
Theoretische Philosophie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Bamberg, 29. 4. 2021.
Seeing in Understanding. Colloquium in Logic and Philosophy of Science. Munich Center
for Mathematical Philosophy (LMU). München, 14. 7. 2021.
What is this thing we call “grasping”? University of Nottingham. Nottingham, 27. 10. 2021.
Epistemisches Vertrauen und Autonomie. Konflikt oder Bündnis? Technische Universität
Dresden. Dresden, 15. 12. 2021.

                                                                                           23
Lehrveranstaltungen
SS 2021        SE Sozial-Kulturphilosophie-Lektüre
               SE Schlüsseltexte der Philosophiegeschichte
WS 2021/2022 VO Hermeneutik
               UE Erkenntis- und Wissenschaftstheorie
               SE Schlüsseltext der theoretischen Philosophie: Wahr „genug“: Verstehen
               in der Kunst und in den Wissenschaften
               SE Praktische Philosophie – Spezialthemen I: Forschungsseminar (gem.
               mit K. Dormandy)

24
Assoz. Prof. Dr. Bruno Niederbacher SJ
                            Kontakt
                            Tel.: 0043-512-507-8526
                            Fax: 0043-512-507-2736
                            bruno.niederbacher@uibk.ac.at

                            Forschungsschwerpunkte
                            • Erkenntnistheorie moralischer Überzeugungen
                            • Moralische Metaphysik
                            • Ethik mit Thomas von Aquin
                            • Philosophie und Spiritualität

Schriftleiter der Zeitschrift für Theologie und Philosophie (gem. m. A. Löffler SJ).
Mitherausgeber der Schriftenreihe Innsbruck Studies in Philosophy of Religion.
Mitglied des Advisory Boards der Zeitschriften International Journal in Philosophy and
Theology und Revista Portuguesa de Filosofia.

Monografien
Metaethik. Stuttgart: Kohlhammer 2021 (= Grundkurs Philosophie 25).

Rezensionen
Rezension zu: Anderson, Justin M.: Virtue and Grace in the Theology of Thomas Aquinas.
Cambridge: Cambridge University Press, 2020. In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie
143/1 (2021), 153–156.

Transferorientierte Publikationen
Sprechen wie mit einem Freund. Fünf Weisen des Betens. In: Marte, Christian (Hg.): Neu
anfangen. Christlich denken, beten, leben. Innsbruck: Tyrolia 2021, 31–59.
Zwei philosophische Bemerkungen zu Gottes Wange. In: Mitterstieler, Elmar (Hg): Gottes
andere Wange. Zumutung und Erlösung. 16 Essays zur Vollkommenheit Gottes. Würzburg:
Echter 2021, 13–17.

Akademische Vorträge
Klugheit und menschliche Vorsehung. Tagung „Vorsehung und Handeln Gottes aus Ana-
lytischer und Kontinentaler Perspektive: Versuch eines Brückenschlags in der deutschen
Debatte.“ Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin, 22. 10. 2021.

Lehrveranstaltungen
SS 2021         VO Die Rationalität religiöser Weltanschauung
               VU Die Praxis des weltanschaulichen Dialogs
               SE Ethik-Lektüre: Was macht mich glücklich?
               SE Praxis des Wissens und Erkennens-Lektüre: Leben wir in einer
               ­Matrixwelt?
                                                                                         25
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