Gute Perspektiven Einblicke vor dem Start des neuen Hochschul-Campus - Niederrheinische IHK
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IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt. www.ihk-niederrhein.de März 3 • 2014 Gute Perspektiven Einblicke vor dem Start des neuen Hochschul-Campus Seite 8 (12) IHK-Jahresthema (54) Betriebspraxis plus Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen Führungskräfte als Motivatoren
Editorial Editorial Chance für Wirtschaft und Wissenschaft Es ist noch gar nicht so lange her, dass die ersten Studenten die Hörsäle der Hochschule Rhein-Waal mit Leben füllten. In kürzester Zeit ist es gelungen, einen Hochschulstandort zu etablieren, der durch Internationalität und die Nähe zur regionalen Wirtschaft glänzt. Inzwischen ist die junge Hochschule aus Kleve nicht mehr wegzudenken – und die be- vorstehende Eröffnung des neuen Campusgeländes in Kamp-Lintfort stellt einen weite- ren Meilenstein für Wissenschaft und Wirtschaft am Niederrhein dar. Die Hochschule bietet mit ihrer modernen Infrastruktur beste Voraussetzungen: For- schung und Lehre orientieren sich inhaltlich auch am Bedarf der Wirtschaft. Die interna- tionale Ausrichtung zieht Studierende sowie Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an den Niederrhein. Derzeit studieren in Kleve und Kamp-Lintfort rund 4 000 junge Men- schen aus 93 Nationen – Tendenz steigend. Daraus ergeben sich vielversprechende Chancen auch für kleine und mittlere Unternehmen. Diese können auf unterschiedliche Weise vom neuen Hochschulstandort profitieren – etwa bei der Entwicklung von Produkten und Prozessen. Gerade für Betriebe mit be- grenzten Ressourcen können Kooperationen eine interessante Alternative zu eigenen Forschungsbemühungen sein und Innovationen fördern. Über Praktika, Praxissemester oder ein duales Studium kann der Fachkräftenachwuchs von morgen frühzeitig gefunden und gebunden werden. Der von unserer IHK gegründe- te Förderverein Hochschule Rhein-Waal e. V. bietet Unternehmen hierfür eine Plattform. Sie hilft dabei, Kontakte zu den Studierenden zu knüpfen – etwa durch gemeinsame Veranstaltungen oder Unternehmensbesuche. Die Hochschule bietet vielfältige Möglichkeiten für Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft vor der eigenen Haustür. Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass auch der neue Campus die Erfolgsgeschichte fortsetzt. Dr. Stefan Dietzfelbinger Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK März 2014 • Seite 1
8 12 14 19 54 (8) Eröffnung des Campus Kamp-Lintfort vorgestellt wurde. Der Optimismus der Unternehmen ist aller- Der neue Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort dings nicht ungetrübt. steht für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel der Stadt. Er ist gleichermaßen Hoffnungsträger und Innovations- (19) Klever Nacht der Ausbildung motor. „tw“ hat bereits vor der offiziellen Eröffnung einen Blick Bereits zum fünften Mal veranstalten die Wirtschaftsjunioren im hinter die Kulissen geworfen. Kreis Kleve zusammen mit der Kisters-Stiftung und dem Rotary Titelfoto: Hendrik Grzebatzki Club die „Klever Nacht der Ausbildung“. Unternehmen öffnen am 9. Mai ihre Pforten für Schülerinnen und Schüler aus der Region. (12) IHK-Jahresthema „Deutschland im Wettbewerb“ Um die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu festigen, dürfen (54) Motivationsfaktor „Coaching“ die Erträge früherer Anstrengungen nicht gleich wieder verteilt Aufgabe von Führungskräften ist es, mithilfe ihrer Mitarbeiter be- werden. Doch genau diese Tendenz zeichne sich aktuell ab, kriti- stimmte Ergebnisse zu erzielen. Dr. Reiner Czichos, Experte für Ver- siert Professor Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deut- änderungsmanagement, München, hat für „tw“ zusammengefasst, schen Wirtschaft in Köln. wie „Coaching“ die Motivation von Mitarbeitern steigern kann. (14) Ruhrlagebericht „tw aktuell“ – Die Wirtschaft im Ruhrgebiet steht auf einer soliden Basis. Dies Das Wirtschaftsmagazin im TV-Format. Die komplette geht aus dem aktuellen Lagebericht der Industrie- und Handels- Sendung zu ausgewählten Themen dieser Ausgabe kammern im Ruhrgebiet hervor, der am 6. Februar bei der in die- kann über den QR-Code oder über die Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de aufgerufen werden. sem Jahr federführenden Niederrheinischen IHK in Duisburg Inhalt Editorial (12) Special zum IHK-Jahresthema (29) Zur Person (1) Chance für Wirtschaft Betriebspraxis und Wissenschaft Wirtschaft und Region (30) Den Forschungshorizont erweitern (14) Licht und Schatten in der Ruhrwirtschaft Kompakt (16) Europapolitische Positionen 2014 (38) Bekanntmachungen (4) Deutsch-Niederländische Logistikkonferenz (19) Die Energiekosten im Zaum halten (50) Handelsregister (4) Laufspektakel am Airport Weeze (20) Marktchancen für den (5) DIHK: Facharbeiter fehlen niederrheinischen Gartenbau (53) Impressum Betriebspraxis plus IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion Unternehmen im Blick (54) Die Führungskraft als Mentor und Coach (7) Frankreich lohnt sich (22) Wirtschaftsticker (37) Storytelling (24) Clark Europe hat Firmensitz verlegt (56) Einblick (26) Lemken setzt positive Entwicklung fort Beilagenhinweis: Titelthema (27) Duisport baut Umschlagkapazitäten aus Verschiedenen Teilen dieser Ausgabe liegen Beilagen von UnityMedia aus Wiesbaden, Brother International GmbH (8) Kamp-Lintfort schlägt ein neues aus Frankfurt und dem Schloßhotel Holzrichter aus Lünen Kapitel im Strukturwandel auf (28) IHK-Service: Verkehr, Logistik bei. Wir bitten um freundliche Beachtung. Seite 2 • März 2014 70. Jahrgang März 2014
Kompakt l Wirtschaftspolitische Positionen Standort sichern – Unternehmen stärken Mit der Bundestagswahl wurden die Weichen in der Politik neu gestellt. In den aktuellen Wirtschaftspolitischen Positionen for- muliert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Berlin, seine Empfehlungen für das Regierungshandeln. Zwar steht der Wirtschaftsstandort Deutschland trotz europäischer Schuldenkrise und schwacher Weltkonjunktur derzeit recht gut da. Dies dürfe aber nicht als selbstverständlich angesehen wer- den, so der DIHK. Foto: Ullrich Sorbe l Grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte Mit der nun vorgelegten Publikation mit dem Titel „Standort sichern – Unternehmen stärken“ macht die IHK-Organisation Deutsch-Niederländische deutlich, mit welchen Ideen sie sich in diesen Gestaltungspro- Logistikkonferenz zess einbringen will. Weitere Informationen unter www.dihk. de/positionen. l Deutschland und die Niederlande sind zwei logistische Schwer- gewichte in Europa: Der deutsche Markt umfasst ein Umsatzvo- lumen von 223 Milliarden Euro und ist mit Abstand der größte auf dem Kontinent. Der niederländische Logistiksektor ist mit 57 Milliarden Euro Umsatz der sechstgrößte. Die Logistik-Achse Deutschland-Niederlande gehört zu den wichtigsten in Europa. Am 25. März veranstaltet die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ), Hamburg, zusammen mit dem Nieuwsblad Transport, Rotter- dam, und der Logistikinitiative Duisburg Niederrhein, bei der die Niederrheinische IHK Projektpartner ist, eine Deutsch-Nie- derländische Logistikkonferenz. In der Mercatorhalle im City- Palais, Duisburg, treffen sich Unternehmen aus beiden Ländern zu einem Dialogforum. Ziel ist dabei, voneinander zu lernen – beispielsweise im Umgang mit grenzüberschreitenden Infra- strukturprojekten. Weitere Informationen unter www.dvz.de/ veranstaltungen/dvz-veranstaltungen. l l „Mud Masters Obstacle Run“ in Weeze Laufspektakel der besonderen Art Der Airport Weeze wird am 17. Mai zum Austragungsort für einen der größten Hindernisläufe Europas: den Mud Masters Obstacle Run. In den Niederlanden lockte das Sportevent be- reits über 10 000 Laufbegeisterte an. Die Teilnehmer müssen dabei eine Offroad-Hindernisstrecke über sechs, zwölf oder 18 Kilometer bewältigen. Besonders Hartgesottene können auch die Marathondistanz von 42,195 Kilometern in Angriff nehmen. Die Strecke verläuft entlang der ehemaligen Royal Air Force Base. Der anspruchsvolle Parcours wurde von den Marines ent- wickelt. Er führt durch bewaldete Passagen, Kiesgruben und die grasbewachsenen, ehemaligen Hangars. Mehr Informationen unter www.mudmasters.de. l Foto: Mud Masters Seite 4 • März 2014
Kompakt l Bekanntmachungen der IHK IHK-Service Immer aktuell im Internet Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntma- Termine kompakt chungen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage unter www.ihk-niederrhein. DNHK-Seminar de/IHK-Bekanntmachungen. Damit stehen die Informationen schneller zur Verfügung Workshop „Überzeugend verkaufen in als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. Hinsichtlich der Ver- den Niederlanden“ der Deutsch-Nie- öffentlichungspflicht zählt die Bekanntmachung im Internet. Ist bei Beschlüssen Sat- derländischen Handelskammer. 20. zungsrecht der IHK berührt, so erfolgt die Veröffentlichung weiterhin in der IHK-Zeit- März, IHK zu Dortmund, Märkische schrift „Thema Wirtschaft“. Straße 120, 44141 Dortmund. www.dnhk.org/seminars Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen bei Ass. Matthias Wulfert, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309, Zertifikatslehrgang: Trainer im Business E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de. Der Lehrgang führt zu einem Aufstieg oder Einstieg in alle Berufe, die Wissen vermitteln, trainieren und beraten: In- Aktuelle Bekanntmachungen: Handelsrichter, Sachverständigenwesen. l nerbetriebliche Weiterbildner, selbst- ständige Trainer, Leitungskräfte mit Trai- ningsaufgaben oder Personalentwickler. Die Teilnehmer erhalten die Möglich- keit, ihre Selbst- und Sozialkompetenz l Abfallnachweisverordnung sowie ihre Fach- und Methodenkompe- Kleinmengenregelung durchgesetzt tenz weiter zu entwickeln. 24. März bis 23. April, in der IHK, Duisburg. Informati- onen und Anmeldung bei Maria Kers- Im Juni tritt die neue Abfallnachweisverordnung in Kraft. Der Deutsche Industrie- und ten, Telefon 0203 2821-487. Handelskammertag konnte hierbei die von ihm vorgeschlagene Kleinmengenregelung E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de durchsetzen. Sonst wären über 700 000 Unternehmen zusätzlich von Nachweispflichten betroffen gewesen. DNHK-Seminar Workshop „PR und Werbung in den Niederlanden“ der Deutsch-Niederlän- Durch die Ausnahmeregelung sind nun alle Betriebe von der Anzeigepflicht befreit, die dischen Handelskammer. 25. März, IHK pro Jahr maximal zwei Tonnen gefährliche Abfälle und maximal 20 Tonnen nicht gefähr- Nord Westfalen, Sentmaringer Weg 61, liche Abfälle sammeln oder befördern, soweit es sich nicht um Entsorgungsunterneh- 48151 Münster. men handelt. Hierdurch konnten insbesondere für viele kleine und mittlere Unterneh- www.dnhk.org/seminars men zusätzliche Bürokratiekosten vermieden werden. l analytica Internationale Leitmesse für Labor- technik, Analytik, Biotechnologie und analytica Conference. 1. bis 4. April, l Keine Akademisierung um jeden Preis Messe München. www.analytica.de DIHK: Facharbeiter fehlen Seminar: Fit für den nationalen Jahresabschluss 2013 sank die Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge bundesweit auf 315 000 – Bei der Erstellung des Jahresabschlus- 15 000 weniger als im Vorjahr. Einen wesentlichen Grund hierfür sieht der Deutsche In- ses durch den Steuerberater oder Bi- dustrie- und Handelskammertag (DIHK) auch in den „jahrelangen und undifferenzierten lanzbuchhalter müssen Informationen Forderungen nach einer Erhöhung der Studierendenquote in Deutschland“. Die Hörsäle aus der Finanzbuchhaltung aufbereitet platzten aus allen Nähten, während Unternehmen händeringend Auszubildende such- und zusammengestellt werden. Damit ten. Dem Wirtschaftsstandort Deutschland drohe nachhaltiger Schaden, wenn der Trend Fachkräfte aus dem Rechnungswesen zur Akademisierung um jeden Preis nicht gestoppt werde. auch problematische Sachverhalte bes- ser einschätzen können, gibt das Semi- Bis zum Ende des Jahrzehnts fehlen schätzungsweise bis zu 1,4 Millionen Facharbeiter nar grundlegende Informationen zu in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – aber den einzelnen Positionen eines Jahres- nur 150 000 Akademiker in diesen sogenannten MINT-Fächern. Nicht jeder Abiturient abschlusses. 2. April, 9 bis 16.30 Uhr, in ist mit einem Studium gut beraten, wie die hohen Abbruchquoten zeigen. Es müsse der IHK, Duisburg. Informationen und Anmeldung bei Maria Kersten, Tele- vehement darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich eine duale Ausbildung loh- fon 0203 2821-487. ne. Dieser Aspekt solle auch bei der Weiterentwicklung des Ausbildungspaktes eine E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Rolle spielen, so der DIHK. l März 2014 • Seite 5
Kompakt l Wettbewerb und Chancengleichheit IHK-Service Neuausrichtung der Energiewende gefordert Termine kompakt Für eine Neuausrichtung der Energiewende hin zu mehr Wettbewerb und einer besse- ren Vermarktung von grünem Strom hat sich der Vorstand des Deutschen Industrie- und Wirtschaftstag Kroatien Handelskammertages (DIHK) in seinem Beschluss „Ein neuer Markt für die Energiewen- Vor dem Hintergrund des EU-Beitritts de“ ausgesprochen. Die Energiewende könne bei richtiger Gestaltung ein hohes Maß an Kroatiens im letzten Jahr werden die da- Kreativität und Innovation erzeugen. Dem stünden aber aktuell hohe Kosten für die Um- mit verbundenen Änderungen im Wa- stellung des Energiesystems und die Erhaltung der Versorgungssicherheit gegenüber. renverkehr, Personenverkehr, bei Dienst- Zwar seien die Börsenpreise in den letzten Jahren gesunken, dies werde aber durch den leistungen und im Kapitalverkehr darge- stellt. Außerdem werden Geschäfts- Anstieg staatlicher Abgaben auf den Strompreis deutlich überkompensiert. chancen für deutsche Unternehmen und ausgewählte Branchen, in denen es Hohe Stromkosten und Risiken der Versorgungssicherheit gefährdeten die Wettbe- sich lohnt zu investieren, präsentiert. werbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Um die Energiewende zum Erfolg zu führen, 3. April in der IHK in Duisburg. Informati- brauche es mehr Wettbewerb, Chancengleichheit, Transparenz und Verlässlichkeit für on und Anmeldung bei Larissa Fuhr- alle Akteure, so der DIHK. l mann, Telefon 0203 2821-347. E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de Fibo Internationale Leitmesse für Fitness, l Transportunfälle vermeiden Wellness und Gesundheit. 3. bis 6. Ap- ril, Messegelände Köln. Gefahrgut- und www.fibo.de Sicherheitstag Rheinland Gewerbemesse Rees Gewerbemesse des Wirtschaftsforums Am 10. April – dem „Tag der Logistik“ – findet Rees. Über 50 Anlieger und Unterneh- zum dritten Mal der Gefahrgut- und Sicherheits- men aus allen Ortsteilen präsentieren tag Rheinland auf dem Gelände des ADAC-Fahr- Foto: Ullrich Sorbe ihre Produkte und Dienstleistungen. sicherheitszentrums in Grevenbroich statt. In- 6. April, 11 bis 18 Uhr, Gewerbegebiet zwischen hat sich das Ereignis in der Branche zu einer festen Größe entwickelt. Die Empeler Straße. Mehr Details: Gisela Besucher erwartet auch dieses Mal ein spannendes und aufschlussreiches Programm. Behrendt, Telefon 02851 966557. E-Mail dialog@wifo-rees.de Neu in diesem Jahr ist der deutlich vergrößerte Messebereich. Darüber hinaus können Seminar: Zeitmanagement sich die Teilnehmer bei praktischen Fahrübungen auch selbst hinter das Steuer klem- Ziel des Seminars ist es, die Zeitplanung men. Auf dem Gelände werden zudem aktuelle Fahrzeugentwicklungen und innovative besser in den Griff zu bekommen.Tages- Sicherheitstechniken präsentiert. Veranstalter ist die IHK-Initiative Rheinland, an der abläufe und Termine sollen effektiver auch die Niederrheinische IHK beteiligt ist. Weitere Informationen und Anmeldung unter genutzt, Störungen und Unterbrechun- www.gefahrguttag-rheinland.de. l gen reduziert werden. 7. April, 9 bis 16.30 Uhr, in der IHK, Duisburg. Anmeldung bei Maria Kersten, Telefon: 0203 2821-487. E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de l Unternehmen können noch teilnehmen Hannover Messe Die weltweit wichtigste Industriemesse. Ein gutes Pflaster für Gesundheit 7. bis 11. April, Messegelände Hannover. www.hannovermesse.de Bewusst aktiv leben – so lautet das Motto der Gesundheitsmesse „Vivare“, die am 5. und Unternehmerreise an den Bosporus 6. April im Duisburger CityPalais ihre Tore öffnet. Die Messe zeigt ein buntes Spektrum der NRW.International, die IHK zu Köln und medizinischen Angebote auch vom Niederrhein. Das Programm besteht unter anderem aus die EnergieAgentur.NRW bieten Unter- Vorführungen und Mitmach-Aktionen bis hin zu Themenparks, Vorträgen und Workshops. nehmen aus der Energiebranche die Teil- Angebote von Kliniken, Praxen und Sanitätshäusern werden durch solche von Sport- und nahme am 8. Deutsch-Türkischen Ener- Fitnessanbietern ergänzt. Eine besondere Rolle spielen soll das Thema Pflege. giesymposium sowie eine Messebeteili- gung an der „ICCI“ (International Energy Im letzten Jahr lockten rund 40 Aussteller 3 500 Besucher an. Veranstalter ist das Ge- & Environment Fair and Conference) sundheitsmagazin Ruhr – die Zeitschrift rund um das Thema Gesundheit im Ruhrgebiet. vom 23. bis 26. April in Istanbul an. Weitere Informationen für Unternehmen, die noch als Aussteller an der Messe teilneh- www.energieagentur.nrw.de men wollen, stehen unter www.vivare-du.de zur Verfügung. l Seite 6 • März 2014
IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion IHK-Service Literatur-Tipp der Redaktion Value Branding Frankreich lohnt sich B2B-Spezialist Jürgen Gietl Viele Unternehmen in Deutschland in- zeigt, wie man erfolgreiche teressieren sich heute hauptsächlich Marken schafft: Aus einer für die boomenden Märkte der BRICS- Kombination von Vernunft Staaten (Brasilien, Russland, Indien, und Leidenschaft für leben- China, Südafrika) und aufgrund der dige, ausdrucksstarke Pro- neueren Entwicklungen auch für die dukte und Leistungen. 20 Handlungs- der sogenannten MIST-Länder (Mexiko, grundsätze dienen als Orientierungspunk- Indonesien, Südkorea, Türkei). Sie über- te, mit deren Hilfe Unternehmen wertvol- sehen dabei jedoch die Tatsache, dass le Industriemarken aufbauen können. In- Frankreich mit einem Verkaufsvolumen halt: „So vermarkten Sie Ihre Spitzenleis- von über 100 Milliarden Euro mit Ab- tungen glaubwürdig“, „Nutzen Sie Hebel- stand den größten Absatzmarkt für effekte für den Markenaufbau mit kleinem Deutschland darstellt. Trotz der Offen- Budget“, „Ihr effektiver Wegweiser für das heit des französischen Marktes und Value Branding mit Online-Arbeitshilfen“. des hohen Ansehens deutscher Produk- Value Branding. Vom hochwertigen Pro- te scheitern gerade hier viele Exportbe- dukt zur wertvollen Marke, 39,95 Euro, 224 mühungen. Erklärt wird dieses Phäno- Seiten, ISBN: 978-3-648-04106-2, Haufe- men dann meistens mit der Aussage, Verlag, Freiburg. Frankreich sei ein „closed shop“. Oft fehlt es an der Akzeptanz von Marktge- gebenheiten wie Nachfrage, Geschäfts- Rechtliche Grundlagen praktiken, Verhandlungstechniken und des Telefonmarketings Kommunikationsformen der anderen Kultur. Mit seinem neuen Buch „Frank- reich lohnt sich“ hat der Autor Gilles Der Deutsche Dialogmarketing Verband Untereiner die Herausforderung ange- (DDV) hat alle aktuell für das Telefonmar- nommen, diese Defizite zu beseitigen. keting relevanten Rahmenbedingungen Untereiner ist Franzose und Geschäfts- aus den entsprechenden Gesetzen in ei- führer der französischen Außenhan- nem Praxis-Leitfaden zusammengestellt. delskammer in Deutschland mit Sitz in Paragrafen dazu finden sich im Gesetz Saarbrücken. Die gesammelten Erfah- gegen den unlauteren Wettbewerb, Te- rungen hat der Autor zu einem wertvol- lekommunikationsgesetz, Bundesdaten- len Ratgeber zusammengefasst. Ex- schutzgesetz, Strafgesetzbuch, dem Bür- portunternehmen, die den französi- gerlichen Gesetzbuch sowie im Glücks- schen Markt neu betreten oder ihre spielstaatsvertrag. Der Guide richtet sich dortigen Aktivitäten optimieren möch- an Mitarbeiter in Unternehmen, deren ten, erhalten praxisnahes und vor allem Tagesgeschäft der individuelle Kundendi- umsetzbares „Insider-Wissen“ aus über alog per Telefon ist. Die Broschüre aus 30 Jahren Erfahrung im Umfeld der der DDV-Reihe „Best Practice Guide“ ent- deutsch-französischen Wirtschaftsbe- hält in einem Anhang die einschlägigen ziehungen. Beziehen kann man dieses Gesetzestexte. Der 36-seitige Guide kos- Buch direkt über www.strategyaction. tet 12,90 Euro zuzüglich Versandkosten com/de zum Preis von 39,00 Euro. ISBN: und kann im DDV-Shop unter www.ddv. 987-2-905518-44-6, Cirac, Université de de bestellt werden. Cergy-Pontoise. März 2014 • Seite 7
Titelthema Kamp-Lintfort schlägt ein neues Kapitel im Strukturwandel auf Spannende Einblicke vor dem Start des neuen Hochschul-Campus Seite 8 • März 2014
Titelthema Sie ist jung und hatte bislang noch nicht einmal einen echten Campus, aber dennoch bietet sie bereits Studierenden aus über 50 Nationen eine wissenschaftliche Heimat. Sie steckt noch im Umzug in einen Neubau, von dem bereits jetzt feststeht, dass er zu klein ist. Sie repräsentiert den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel einer Stadt, aus der sich der Bergbau – einst Garant für Arbeitsplätze und Wohlstand – soeben verabschiedet hat. Sie ist Hoffnungsträger und Innovationsmotor zugleich, sie ist mit der Wirtschaft der Region eng verzahnt. An sie, die Hochschule Rhein-Waal, werden hohe Anforderungen gestellt, und sie ist dabei, sie zu erfüllen. „Die Zielmarke sind 2000 Studierende.“ Professor Dr. Ingeborg Diese und solche Fragen werden an der Hochschule Rhein-Waal Schramm-Wölk, Dekanin der Fakultät Kommunikation und Um- gestellt und beantwortet. welt, attestiert der Stadt Kamp-Lintfort „das Potenzial für einen richtig attraktiven Standort“. Dass die Hochschule Bergwerk und So manches Forschungsprojekt der jungen Hochschule ist zu- Kloster unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit visualisiert hat dem für die ältesten Wirtschaftszweige am Niederrhein inter- (Schramm-Wölk: „Selbst die Bild-Zeitung hat bei uns angefragt“), essant. Was sich hinter dem Begriff „Smart Farming“ versteckt, ist gewissermaßen nur ein Bonmot am Rande. Viel wichtiger ist mag sich vielleicht nicht jedem erschließen, aber die Sinnhaf- der Aufbau einer Datenbank, die derzeit den Kontakt zu 800 Un- tigkeit der Grundlagenforschung steht außer Frage. Um der ternehmen in der Region sichert. Landwirtschaft funktionierende Drohnen anzubieten, die den Vitalitätsgrad der Pflanzen überwachen und die so gewonne- Und nicht nur in der Region: Von Kamp-Lintfort aus brachen nen Informationen in den effizienten Einsatz von Produktions- Studenten auf zu Praxissemestern in Australien oder Stock- mitteln umsetzen, müssen Ingenieure, Elektrotechniker, Mathe- holm, machten sich auf den Weg zu Top-Design-Agenturen in matiker und Kommunikationsdesigner gemeinsam forschen. Hamburg mit internationalen Werbekunden. Doch erst ein Blick „Produkte entwickeln, Lösungen schaffen“, beschreibt hinter die Kulissen verdeutlicht, welch wichtige Arbeit die Schramm-Wölk die Aufgabe des Industrial Engineering auf Hochschule leistet, welch gute Chancen für einen Berufsein- dem Campus Kamp-Lintfort. stieg sie ihren Studenten bietet, welchen Wert sie für die Wirt- schaft der Region darstellt. Verbundforschung Zukunftsweisende Projekte Von der Landwirtschaft zum Gesundheitswesen: Nicki Mar- quardt, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie, ar- Wer hätte vermutet, dass die junge Hochschule Rhein-Waal mit beitet in einem Projektverbund mit den Universitäten Lüneburg dem Joint Research Center (JRC) der Europäischen Kommission und Göttingen und einer Augenklinik in Minden daran, menschli- in Brüssel zusammenarbeitet? Im Bereich Politikberatung lie- che Fehler im OP-Saal zu erkennen, zu analysieren und somit zu fern die Kamp-Lintforter für europäische Entscheidungsprozes- minimieren, wenn nicht gar zu beseitigen. „Wenn der Operateur se wichtige Daten und Fakten in Sachen Energie. Von der ho- einen Fehler macht, wird ihm der Patient hinterher nicht mehr in hen europäischen Politik in die Niederungen des Niederrheins: die Augen schauen“, scherzt Marquardt, wird aber sofort wieder Das studiengangübergreifende Projekt „Smart Villages“ er- ernst. Acht Klinikzentren nahm er mit seinen Studenten unter forscht die Zukunft und Entwicklung kleiner Kommunen, wie die Lupe, analysierte über 800 Operationen mit 28 „Vorfällen“. Die etwa Rheurdt. Ließe sich zur Verbesserung der Nahversorgung Arbeit seines Lehrstuhls wird zur Fehlerprävention beitragen eine Kette von Genossenschaftsläden wirtschaftlich betreiben? und Augen-Operationen zukünftig noch sicherer machen. März 2014 • Seite 9
Titelthema Dekanin Ingeborg Schramm-Wölk und Professor Dr. Nicki Marquardt. Fotos: Hendrik Grzebatzki Professor Dr.-Ing. Christian Ressel. Um Produktionsabläufe in der Industrie geht es in einer Bache- Studiengänge am Campus Kamp-Lintfort lorarbeit, die eine seiner Studentinnen ablieferte. Inhalt ist ein Verfahren zur Messung von Situationsbewusstsein. Marquardt: „In der Luftfahrt gibt es das bei den Fluglotsen schon länger.“ Bachelorstudiengänge Fluglotsen müssen sich beim Blick auf ihren Bildschirm in jeder Sekunde bewusst sein, in welcher Situation sich die Maschinen - E-Government befinden – Höhe, Geschwindigkeit, Landeanflug. - Medien und Kommunikationsinformatik - Information and Communication Design In der Industrie laufen ähnlich komplexe Vorgänge ab, aber - Mobility and Logistics Messverfahren wie für die Fluglotsen gibt es kaum. Die Studen- - Environment and Energy tin absolvierte ein Praxissemester in einer mittelständischen - International Business and Social Sciences Gießerei, schrieb ihre Bachelorarbeit – und wird nun in das Un- - Arbeits- und Organisationspsychologie ternehmen zurückkehren, um die Ergebnisse ihrer wissenschaft- - Industrial Engineering lichen Arbeit in die Praxis des Arbeitsalltags umzusetzen. Das Ziel: komplexe Probleme sofort lösen. Masterstudiengänge Psychologie trifft Wirtschaft - Usability Engineering - Digital Media Mit einer weiteren Schnittstelle zwischen Psychologie und Öko- - International Management and Psychology nomie beschäftigt sich ein Evaluationsverfahren, das Trainings - Information Engineering and Computer Science für Führungskräfte unter die Lupe nimmt. Diese sind in aller Re- gel nicht gerade preiswert. Kernkompetenzen sollen beispiels- weise in Klettergärten, vielleicht sogar bei hochalpinen Touren gestärkt werden. Doch welchen Effekt haben sie tatsächlich, und was kommt als Trainingsergebnis bei den Mitarbeitern an? Hat das Unternehmen letztendlich einen Mehrwert oder am Ende nur Geld verbrannt? Die Hochschule Rhein-Waal hat zu diesem Thema 700 Mitarbeiter und 80 Führungskräfte befragt. Auf die wissenschaftliche Auswertung darf man gespannt sein. Der Bachelorstudiengang E-Government stellt eine weitere Er- folgsstory der Hochschule dar. Die Stadtverwaltungen – sie benö- tigen gut ausgebildete Kräfte – wollen und müssen attraktive Arbeitsplätze bieten. Zudem verlangen die Bürger immer mehr und immer besseren Onlineservice. Ingeborg Schramm-Wölk: „Alle Absolventen sind in der Region geblieben und haben hier einen Job gefunden.“ Die Hochschule Rhein-Waal wird ihrer Auf- gabe als Jobmotor bereits gerecht. Seite 10 • März 2014
Jörg Petri, Professor für Medienproduktion. Die Hochschule bringt aber auch Forschungsmittel in die Region. Schwarzweiß über die Bildschirme huschte – gehört nicht nur für Professor Dr.-Ing. Christian Ressel, Fakultät Communication and die Jugendlichen von heute zum täglichen Geschäft. Die Wissen- Environment, hat ein großes Projekt mit einem Volumen von drei schaftler der Hochschule Rhein-Waal haben es sich zum Ziel gesetzt, Millionen Euro an Land gezogen: „Wir arbeiten mit der Hochschule diese Technik wirklich jedem Menschen zugänglich zu machen. Niederrhein, einer Mobilfunkfirma und der Stiftung Bethel zusam- men.“ Zwei Professoren und zwei wissenschaftliche Mitarbeiter Die sich in der Entwicklung befindlichen Prototypen funktionie- der Hochschule Rhein-Waal sind an dem vom Bundesministerium ren so kinderleicht wie ein Steckpuzzle: Auf einem Holzbrett für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt beteiligt, das platziert der Anrufer einen „Ich-Stein“ zur Anmeldung im System. zunächst Menschen mit geistiger Beeinträchtigung die Nutzung Durch die Platzierung eines „Du-Steins“ wird anschließend der von öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen soll. Gesprächspartner ausgewählt, und es erfolgt der Verbindungs- aufbau. Die Wissenschaftler sind noch in der Testphase, werden Auf einem Smartphone basierend liefert ein Assistenzsystem An- die Prototypen in Kürze elektrifizieren. Der Commander hätte weisungen und verarbeitet dabei die speziellen Beeinträchtigun- vermutlich seine helle Freude daran. gen seines Nutzers. Der Professor: „Angst ist ein zentrales Thema.“ Voll besetzte Verkehrsmittel kann das System meiden, große Junge Hochschule ist für Menschenansammlungen kann es umgehen und Zugänge ohne Treppen oder Aufzüge wählen. Aber: „Wir wollen das System die Zukunft gut gerüstet attraktiv machen für jedermann“, so Ressel, wissenschaftlicher Gesamtleiter des auf drei Jahre ausgelegten Projekts. Also auch für All dies sind nur kleine Ausschnitte aus dem Hochschulalltag, der einen zerstreuten Professor, der – in seine Bücher vertieft – den durch den Umzug in den Neubau an der Friedrich-Heinrich-Allee Ausstieg am richtigen Bahnhof verpasst … durcheinandergewirbelt wird. Es ist eine junge Hochschule mit einer jungen Mannschaft. Die 29 Professoren – die meisten kaum Warum sollten Menschen mit Beeinträchtigungen oder auch Senio- älter als Mitte 30 – sind oftmals von ihren Studenten kaum zu ren, die mit moderner Kommunikationstechnik nicht oder nicht unterscheiden. Dekanin Ingeborg Schramm-Wölk vermag den mehr so gut zurechtkommen, von der Nutzung eben dieser Technik Stolz auf die Hochschule, den Campus Kamp-Lintfort, ihre Kolle- ausgeschlossen sein? Skypen, mit anderen Worten die Videotelefo- gen und die Studenten kaum zu verbergen. Mit acht Bachelor- nie – einst reine Science Fiction im Stil von Commander Cliff McLane und vier Masterstudiengängen sieht sie die Hochschule Rhein- im Raumkreuzer Orion, der in den 60ern des vorigen Jahrhunderts in Waal für die Zukunft gut gerüstet. l hr Feierliche Eröffnung Am 4. April, 11 Uhr, wird der Campus Kamp-Lintfort im Beisein Ein ergänzender TV-Beitrag zum Titelthe- von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze feierlich ma in dieser Ausgabe ist auch über den ne- eröffnet. Ab 14 Uhr startet ein Informationsprogramm, bei benstehenden QR-Code oder in der tw-aktu- dem sich die einzelnen Fachbereiche der Öffentlichkeit vor- ell-Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de stellen. „Tag der offenen Tür“ ist auch am 5. April, 11 bis 15 Uhr. abrufbar. März 2014 • Seite 11
Special zum IHK-Jahresthema und ausbauen Wettbewerbsfähigkeit sichern Politik darf Erträge nicht leichtfertig aufs Spiel setzen „Deutschland geht es so gut wie lange nicht“, so der Tenor der jüngsten Regierungserklärung. Das stimmt zwar, und doch ist es ambivalent: Denn anstatt darauf zu achten, was dazu geführt hat und was zu tun ist, um dies zu sichern, wird nun der Anreiz spürbar, die Erträge früherer Anstrengungen zu verteilen. Das Programm der neuen Regierung lässt dies deutlich werden, wenn man den sozialpolitischen Teil betrachtet: Mütterrente, Lebensleistungsrente, abschlag- freie Rente mit 63 Jahren sind die herausragenden Projekte. Weitgehend offen lässt die neue Bun- wie ein gemeinsamer Arbeitsmarkt die Es muss wieder auf die Flexibilität des desregierung, was sie zu tun gedenkt, Netzwerke in der Produktion. Arbeitsmarktes geachtet werden. Ent- um die Wachstumskraft und Beschäfti- scheidend ist zur Sicherung der Wert- gungsdynamik der deutschen Volks- Wir erkennen: Der Erfolg der deutschen schöpfungskette ein neuer Ansatz in wirtschaft zu sichern und weiter zu Industrie hängt an dieser Vernetzung und der Energiepolitik, denn schon seit dem stärken. Der Hinweis auf die sicher ge- damit an der Vollständigkeit der Wert- Jahr 2000 erhalten die energieintensiven botene höhere Finanzierung der Infra- schöpfungsketten. Das begründet auch Branchen ihren Kapitalstock nicht mehr. struktur und die Bewältigung der Ener- die Perspektive auf die nächste Entwick- Das bedroht über die Netzwerke hinaus giewende sind wohlfeil und selbstver- lungsstufe, die sich mit dem Stichwort auch die anderen Branchen. ständlich. Eine Standortsicherungspoli- „Industrie 4.0“ verbindet. Während die bis- tik muss sich aber an den Besonderhei- her ausgeprägte Verbundwertschöpfung Schließlich ist die Innovationskraft über ten des deutschen Geschäftsmodells die kundenspezifische Leistung erbringt, ein gutes Bildungssystem zu unterstüt- orientieren und dessen Herausforde- steht Industrie 4.0 für ein informationsba- zen, das berufliche und akademische Bil- rungen ernst nehmen. Deutschland ist siertes Zusammenwachsen von Herstel- dung gleichermaßen in den Blick nimmt. derzeit so erfolgreich, weil es aus lan- lern und Kunden bei der Entwicklung und Bedeutsam ist schließlich die Fachkräfte- ger Tradition eine starke Industrie hat, Konfektionierung der benötigten Leis- sicherung durch ein klares Bekenntnis die sich ihre Wettbewerbsvorteile konti- tung. Eine Studie des Massachusetts Insti- dazu, dass Deutschland ein Zuwande- nuierlich durch Innovationsanstrengun- tute of Technology Boston aus dem Jahr rungsland ist. Wir stehen im Wettbewerb gen und die Verknüpfung mit Dienstleis- 2013 bestätigt, dass die deutsche Indus- mit vielen dynamischen Regionen der tungen erarbeitet. trie hier gute Chancen hat. Aber dies erfor- Welt. Menschen, die heute zu uns kom- dert von den Unternehmen eine große men und integriert werden, bilden künf- Dieser Verbundsektor aus Industrie und Anpassungsflexibilität. tig den Anker für weitere Zuwanderung. Dienstleistern verschafft die Möglichkeit, kundendifferenzierte Lösungen kosten- Diese ist in den letzten Jahren von den Deswegen müssen wir heute jeder billi- effizient zu erbringen. Dadurch entste- Tarifvertragsparteien weitgehend geleis- gen Polemik gegen Zuwanderung entge- hen Alleinstellungsmerkmale, die viel- tet worden. Der Gesetzgeber hatte im gentreten. Auch das ist langfristige Si- fach zu „Hidden Champions“ führen – den Rahmen der Agenda 2010 durch die Neu- cherung der Wettbewerbsfähigkeit des oft verborgenen Weltmarktführern aus regelung der Zeitarbeit seinen Beitrag deutschen Standorts. l Deutschland. Hinzu kommt, dass sich in dazu geleistet. Er wird nun durch Höchst- Europa die Industrie stark im Zentrum verweildauern für Zeitarbeit weiter redu- Professor Dr. Michael Hüther, konzentriert. Nahezu alle bedeutsamen ziert, nachdem die Zuschlagstarifverträ- Direktor des Instituts der Cluster in den großen Industriebran- ge dazu ein erster Schritt waren. deutschen Wirtschaft, Köln chen (Maschinenbau und Metallbau, Elektrotechnik und IT, Chemie, Biotech- nologie und Pharma, Kraftfahrzeugbau) befinden sich in Deutschland, Öster- reich, Lothringen, Norditalien, Tschechi- en und Dänemark. Damit stabilisieren Wissens- und Vorleistungsnetzwerke so- Seite 12 • März 2014
Wirtschaft und Region V. l.: Dr. Gerald Püchel, Hauptgeschäftsführer IHK zu Essen, Dr. Stefan Dietzfelbinger, Burkhard Landers, Reinhard Schulz, Hauptgeschäftsführer IHK zu Dortmund, Christoph Burghaus, stell- vertretender Hauptgeschäftsführer IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum), Karl-Friedrich Schulte- Uebbing, Hauptgeschäftsführer IHK Nord Westfalen. Fotos: Hendrik Grzebatzki Licht und Schatten in tenz. Über 360 000 Arbeitsplätze stellt das produzierende Ge- werbe im Ruhrgebiet. Das entspricht etwa einem Viertel der der Ruhrwirtschaft sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die IHKs im Ruhr- Konjunkturbericht am 6. Februar in Duisburg vorgestellt gebiet blicken daher mit Sorge darauf, wie die Energiewende umgesetzt und wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reformiert wird. Im Ruhrgebiet geht es konjunkturell weiter aufwärts, begleitet von mehr Optimismus für die kommenden Monate. Das ist das Ein Beispiel: Für viele Un- Ergebnis des aktuellen Lageberichts der Industrie- und Han- ternehmen war die Ei- delskammern im Ruhrgebiet. Bei der Vorstellung des Berichts genstromerzeugung bis- am 6. Februar bei der in diesem Jahr federführenden Nieder- lang eine Art Versiche- rheinischen IHK in Duisburg betonte deren Präsident Burkhard rung gegen drohende Landers: „Von Euphorie ist aber keine Spur, vor allem wegen Standortnachteile. Jetzt der ausufernden Energie- und Rohstoffpreise sowie der Ar- sollen sie die EEG-Kosten beitskosten.“ mittragen und für ihren eigenen Strom eine Um- Der Wirtschaft im Ruhrgebiet geht es insgesamt gut – sie steht lage zahlen. Egal, ob Neu- auf einer soliden Basis, der IHK-Ruhrklimaindex ist zum dritten anlage oder Altanlage, jede größere Einrichtung (zehn Kilo- Mal in Folge gestiegen. „Das ist kein kräftiger Anstieg. Aber es watt) soll nach den Plänen der Bundesregierung mit zusätzli- ist ein gutes Signal, wenn man sich klarmacht, woher wir kom- chen Kosten belastet werden. „Wie es anders gehen kann, men: 2013 war ein wirtschaftlich durchwachsenes Jahr. Das sehen wir in den USA. Die gesunkenen Energiepreise haben Wirtschaftswachstum lag gerade einmal bei 0,4 Prozent. Dem- mit dazu geführt, dass die Industrieproduktion 2013 doppelt entsprechend beurteilten die meisten Firmen ihre Geschäfts- so stark gewachsen ist wie in Europa. Das sollte uns gerade lage im letzten Jahr verhalten. Zugleich starteten die Unter- in einer Energieregion wie dem Ruhrgebiet aufrütteln“, so nehmer mit großen Erwar- Landers. tungen ins neue Jahr“, so Burkhard Landers in der Die Arbeitskosten seien das zweite wichtige Themenfeld für die Pressekonferenz. wirtschaftliche Entwicklung, vor allem vor dem Hintergrund der Debatte über den Mindestlohn sowie der Rente mit 63. Trotz der Das Ruhrgebiet sei ein insgesamt guten Wirtschaftslage und einem positiven Ausblick Energieverbrauchszentrum für 2014 gibt es im Ruhrgebiet kaum Impulse für den Arbeits- – eine sichere und bezahl- markt. Im Gegenteil: Die Industriebereiche sind weiter auf dem bare Energieversorgung sei Rückzug. Dies könne man durchaus als Effekt einer weiteren De- deshalb für viele Unterneh- industrialisierung interpretieren. Dies liege nahe, denn die Aus- men eine Frage der Exis- landsinvestitionen steigen. Die Umfrage zeige, dass gerade Seite 14 • März 2014
Wirtschaft und Region Industrieunternehmen vermehrt ihren Blick auf Märkte au- wenn eine Hauptverkehrsachse des Ruhrgebietes nicht ßerhalb Europas richten und dafür gezielt in die Auslands- mehr zur Verfügung steht.“ standorte investieren. „Wir werten diese Investitionsneigung auch als Warnsignal an die Politik, unsere Region attraktiv zu Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrhei- halten. Investitionen, wo immer sie stattfinden, bedeuten Ver- nischen IHK, betonte, dass jedes zweite Unternehmen aus der änderungen auch für die Beschäftigung“, so Landers. Umfrage in der Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rah- menbedingungen, wie Energiekosten oder Infrastrukturzu- Zu den zentralen Rah- stand, unmittelbare Risiken für die eigene Entwicklung sehe. menbedingungen für die Bei der Industrie sehen sich sogar 62 Prozent der Betriebe be- Unternehmen zählt eben- droht. „Noch aber würgen diese Effekte die Investitionsbereit- so die Infrastruktur, de- schaft nicht ab. Die Chancen der insgesamt guten Aussichtsla- ren Zustand für einen so ge dürfen aber nicht verspielt werden“, so Dietzfelbinger. ausgewiesenen internati- onalen Industriestandort Das Fazit der fünf IHKs zur Lage der Ruhrwirtschaft: „Wir se- nicht akzeptabel sei. Lan- hen Licht und zugleich Schatten. Zwar sind die Konjunktur- ders: „Der schlechte Zu- aussichten 2014 gut. Sie wären aber noch besser, wenn nicht stand der Straßen und die Sorgen um die politischen Richtungsentscheidungen wä- Autobahnbrücken ist seit Langem bekannt. In diesem Jahr ren. Das Signal der IHKs an die Politik lautet daher: die staat- wird hier in Duisburg die A 59 für fünf Monate teilweise ge- liche Regulierungswut deutlich zu bremsen und öffentliche sperrt. Dann können wir hautnah erleben, was es heißt, Investitionen zu verstärken“, so Landers. l Die fünf Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet (IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum), IHK zu Dortmund, IHK zu Essen, IHK Nord Westfalen (Emscher-Lippe-Raum, Gelsenkirchen) und die Niederrheinische IHK (Duisburg) erstellen gemeinsam zweimal im Jahr den Bericht zur Lage der Ruhrwirtschaft unter wechselnder Federführung. In diesem Jahr ist die Niederrheini- sche IHK Federführer. „tw“ hat in der letzten Ausgabe den Kon- junkturbericht in Auszügen wiedergegeben. Der komplette Bericht steht als Download unter www.ihk-niederrhein.de/ Konjunkturberichte zur Verfügung. Mehr über die Kooperation der IHKs unter www.ihks-im-ruhrgebiet.de. März 2014 • Seite 15
Wirtschaft und Region Reformen wagen – Vertrauen stärken IHK-Organisation hat Broschüre „Europapolitische Positionen 2014“ veröffentlicht Mit den Wahlen zum Europäischen Parlament am 25. Mai und der anschließenden Neubesetzung der EU-Kommissionen ste- hen der Europäischen Union in diesem Jahr besondere Ereignis- se ins Haus. Gleichzeitig hat eine neue Phase der europäischen Strukturpolitik begonnen. Bis zum Jahr 2020 stehen europaweit rund 360 Milliarden Euro für Investitionen in die Regionen, die Städte und in die Wirtschaft zur Verfügung. Die IHK-Organisation bringt sich mit den „Europapolitischen Po- sitionen 2014“ in den Diskussionsprozess mit ein. In der neuen Strukturförderperiode setzt die EU auf Maßnahmen zur Stär- In der Broschüre werden unter anderem die Themen Wirtschaft, kung des Standorts Europa im globalen Wettbewerb. Drängende Industrie, Forschung und Innovationen, Energie, Umwelt, Verkehr, Zukunftsfragen, wie etwa die Bewältigung des demografischen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Bildung, Binnenmarkt, Gesell- Wandels, eine stärkere Energie- und Ressourceneffizienz oder schaftsrecht, Digitale Agenda, Verbraucherpolitik, Finanzmärkte, die Stabilisierung des europäischen Wirtschaftssystems stehen Haushalt, Steuerpolitik und Internationales behandelt. Die euro- auf der Agenda. Für diese Herausforderungen müssen Lösungen papolitischen Positionen können unter www.ihk-niederrhein.de/ gefunden werden. Europapolitische-Positionen abgerufen werden. l In insgesamt 21 Themenfeldern stellt die Publikation notwendi- ge Änderungen aus Sicht der Wirtschaft heraus und führt dazu IHK-Infobox jeweils konkrete Handlungsvorschläge an. Die Positionen zielen darauf ab, die Ausgangsvoraussetzungen für unternehmerische Ansprechpartner bei der Niederrheinischen IHK: Dr. Andreas Tätigkeiten innerhalb der EU zu verbessern und die ökonomi- Henseler, Telefon 0203 2821-227, E-Mail henseler@niederrhein. sche Position Deutschlands innerhalb der Gemeinschaft dauer- ihk.de. haft zu stärken und zu sichern. Aufbewahrungsfrist für Carnets endet torstraße 22–24, abzuholen. Danach endet die Aufbewah- rungsverpflichtung der IHK. Alle Carnets, die bis zu dem Unternehmen können Dokumente bis Ende Mai bei der IHK abholen genannten Zeitpunkt nicht angefordert worden sind, werden vernichtet. Die Unternehmen werden gebeten, den Abho- Die für die IHK verbindliche Aufbewahrungsfrist für Carnets lungstermin telefonisch abzustimmen, damit die entspre- A.T.A beträgt drei Jahre – gerechnet vom Ende der Gültigkeit chenden Carnets rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden des Carnets. Seit dem 1. Januar ist die IHK somit nicht mehr können. verpflichtet, Carnets aufzubewahren, die bis einschließlich 31. Dezember 2010 gültig waren. In diesem Zusammenhang weist die IHK auf folgenden Sachverhalt hin: Nach § 257 HGB und § 147 AO sind die Un- Alle Carnetinhaber haben die Möglichkeit, die infrage kom- ternehmen verpflichtet, ihre Geschäftspapiere mindestens menden Carnets bis Ende Mai bei der IHK in Duisburg, Merca- sechs Jahre aufzubewahren. Darüber hinaus kann nicht aus- geschlossen werden, dass eine ausländische Zollverwaltung auch nach diesem Zeitpunkt noch Ansprüche, und zwar di- rekt an den Carnetinhaber als unmittelbarem Zollbeteilig- ten, geltend macht. Die Verjährungsfristen ausländischer Zollforderungen differieren stark und können in bestimm- ten Fällen (zum Beispiel, wenn eine Vollstreckung angeord- net ist oder ein Schuldtitel vorliegt) bis zu 30 Jahren andau- ern. Bei einigen Staaten verjähren Zollforderungen generell nicht. Mehr Details bei der Niederrheinischen IHK: Karina Knauer, Tele- fon 0203 2821-253, und Frank Elbers, -259. l Seite 16 • März 2014
Wirtschaft und Region Christof Großkraumbach zum Handelsrichter ernannt Die Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf hat auf Vorschlag der Niederrheinischen IHK Christof Großkraum- bach, Prokurist der Firma Höhnerbach, Veranstaltungstechnik e.K., Theodor-Heuss-Straße 27, 47167 Duisburg, für die Zeit vom 15. Januar 2014 bis zum 14. Januar 2019 als Handelsrich- ter beim Landgericht Duisburg ernannt. Die Ernennungsur- kunde wurde ihm am 9. Januar durch den Präsidenten des Landgerichts Duisburg, Dr. Wilfried Bünten (rechts im Bild), überreicht. l Foto: Hendrik Grzebatzki IT-Sprechstunde: Termine für 2014 mit dem Verein Networker Niederrhein eine regelmäßige IT- Sprechstunde in der IHK, Duisburg, an. In persönlichen Ge- Experten geben Tipps für Unternehmen sprächen mit Experten gibt es Tipps unter anderem in den Bereichen Hard- und Software, Internet oder E-Mail. Die Der Einsatz moderner Informationstechnologien wird zu- nächste Sprechstunde findet am 20. März, 16.30 Uhr, statt. nehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Neue Weitere Termine in diesem Jahr sind der 15. Mai, 17. Juli, 18. Entwicklungen sowie kurze Innovationszyklen stellen insbe- September und 20. November. Anmeldungen und weitere In- sondere kleine und mittlere Unternehmen vor Herausforde- formationen bei Nadine Deutschmann, Telefon 0203 2821- rungen. Die Niederrheinische IHK bietet deshalb in Kooperation 289, E-Mail deutschmann@niederrhein.ihk.de. l März 2014 • Seite 17
Wirtschaft und Region Neue Navigation soll Lkw- politischen Verbindlichkeit, zu denen sich alle 36 Kommunen be- kannt hätten. Routenführung verbessern Einmaliges Kooperationsprojekt zwischen Wirtschaft und Und so funktioniert das neue System: Das Routennetz wird durch die Kommunen im Ruhrgebiet Integration in Navigationskarten für jeden Lkw-Fahrer nutzbar ge- macht. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die Erreichbarkeit von Gewerbegebieten, Logistikzentren und Handelsstandorten durch die Die Logistikwirtschaft gehört zu den wichtigsten Branchen im Routenpläne langfristig gesichert wird. Das Projekt ermöglicht eine Ruhrgebiet. Doch der zunehmende Lkw-Güterverkehr führt bis- kontinuierliche und flächendeckende Anpassung von Kartendaten weilen auch zu Problemen: Routen, die in Tempo-30-Zonen oder an die Entwicklung im Straßennetz. Dadurch stehen Lkw-Fahrern zu enge Straßen führen, erhöhen die Umwelt- und Lärmbelas- stets aktuelle Informationen für ihre Routenplanung zur Verfügung. tung und strapazieren die Nerven der Anwohner. Abhilfe könnte jetzt ein europaweit einmaliges Gemeinschaftsprojekt schaffen. Entwickelt wurde das System vor allem auch mit Blick auf kritische Stellen wie niedrige Brücken, unter denen Lkw leicht hängen bleiben Nach vier Jahren intensiver Projektbearbeitung haben die Indus- können. Aber auch das Absenken der Feinstaubbelastung hatte hohe trie- und Handelskammern im Ruhrgebiet und die Wirtschafts- Priorität. Die neuen Datensätze können für Navigationsgeräte ge- förderung metropoleruhr (wmr) als Gesamtkoordinatoren jetzt nutzt und darüber hinaus auch analoge Rutenpläne erstellt werden. die Ergebnisse eines Modellprojektes vorgestellt. Das Konzept Sinn und Zweck ist, den Lkw-Verkehr auf kürzestem Wege ans Ziel zu einer maßgeschneiderten Lkw-Navigation wurde zusammen mit bringen und gleichzeitig Umweltbelangen Rechnung zu tragen. dem Regionalverband Ruhr, der Nokia-Tochtergesellschaft „Here“ und 36 Kommunen aus der Metropole Ruhr erarbeitet. Das Be- „Als Kommune hat uns die Begleitung durch die wmr und die sondere an diesem Projekt ist die Kooperation zwischen den IHKs geholfen, das richtige Maß bei der Abwägung der unter- Kommunen des Ruhrgebiets über ihre Stadtgrenzen hinaus. schiedlichen Belange zu finden und auch einige Impulse für die Verkehrsplanung geliefert“, so Sonja Leidemann, Bürgermeiste- „Der kürzeste ist nicht immer der beste Weg. Das gilt insbeson- rin aus Witten, stellvertretend über ihre Erfahrungen. An dem dere für Lkw, die nicht jede Straße befahren können“, so Rein- Projekt haben sich auch die Stadt Duisburg sowie aus dem Kreis hard Schulz, Hauptgeschäftsführer der für die Ruhr-IHKs feder- Wesel die Kommunen Alpen, Dinslaken, Kamp-Lintfort, Neukir- führenden IHK zu Dortmund. Der beste Weg sei zwar schnell und chen-Vluyn, Rheinberg, Voerde, Wesel und Xanten beteiligt. sicher, zugleich aber auch umwelt- und anwohnerschonend. Die Festlegung solcher Wege für das ganze Ruhrgebiet erfordere Mehr Details bei der Niederrheinischen IHK: Thorsten Kuhlmann, einheitliche Spielregeln zu Umfang und Zeitrahmen sowie zur Telefon 0203 2821-278, E-Mail kuhlmann@niederrhein.ihk.de. l Besondere Shopping-Gelegenheiten Übersicht zu verkaufsoffenen Sonntagen am Niederrhein Die Städte und Gemeinden am Niederrhein haben in diesem Jahr wieder zu verschiedenen Anlässen verkaufsoffene Sonn- tage eingerichtet – oft auch in Verbindung mit publikumsträch- tigen Veranstaltungen wie Stadtfesten. Die verkaufsoffenen Sonntage – diese gelten als Sonderöffnungszeiten des Handels – stellen ein wichtiges Marketing-Instrument für Kommunen dar. Die IHK hat für die Region eine Terminübersicht erstellt. Das Themenspektrum ist besonders vielfältig: Frühlingsfeste un- ter anderem in Wesel oder Kleve, der Flachsmarkt in Goch, das Foto: Ullrich Sorbe Muttertags-Shopping in Voerde, der Kunsthandwerkermarkt in Duisburg, Emmerich im Lichterglanz oder das Kastanienfest in Die IHK hat die Städte und Gemeinden zu ihren geplanten Termi- Rheinberg – um nur einige zu nennen – und nicht zuletzt die bei nen für Sonderöffnungszeiten befragt und auf Basis der Antwor- den Kunden besonders beliebten Weihnachtsmärkte am gesam- ten eine Übersicht der verkaufsoffenen Sonntage und Stadtfeste ten Niederrhein. Das Ladenöffnungsgesetz gewährt Geschäften erstellt, die ganzjährig aktualisiert wird. Diese steht unter www. an maximal vier verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen Öffnungs- ihk-niederrhein.de/Verkaufsoffene-Sonntage zur Verfügung. zeiten von bis zu fünf Stunden. Dabei haben sich Öffnungszeiten von 12 bis 17 Uhr beziehungsweise 13 bis 18 Uhr etabliert, um zeit- Mehr Details: Heike Benecke, Telefon 0203 2821-257, E-Mail ben- lich nicht mit den örtlichen Gottesdiensten zu kollidieren. ecke@niederrhein.ihk.de. l Seite 18 • März 2014
Wirtschaft und Region Mitmachen bei der Nacht der Ausbildung Anmeldungen für Unternehmen sind noch möglich Junge Unternehmer setzen sich für junge Nachwuchskräfte ein: Bereits zum fünften Mal veranstalten die Wirtschaftsjunioren im Kreis Kleve zusammen mit der Kisters-Stiftung und dem Rotary Club die „Klever Nacht der Ausbildung“. Unternehmen öffnen am 9. Mai, 17 bis 21 Uhr, ihre Pforten für Schülerinnen und Schüler, die sich direkt vor Ort über die angebotenen Aus- bildungsberufe informieren können. „Mitmachen heißt Werbung machen für unsere Unterneh- men“, so Benjamin Schmitz, Sprecher der Wirtschaftsjunioren und Geschäftsführer der Lackier- und Servicecenter Kleve GmbH. Die Unternehmen können frühzeitig mit potenziellen Auszubildenden persönlich in Kontakt treten. Die „Klever Nacht der Ausbildung“ zeigt den Jugendlichen berufliche Per- spektiven auf und hilft den Unternehmen bei der Fachkräfte- sicherung. Ansprechpartner bei den Wirtschaftsjunioren für Unternehmen, die sich noch beteiligen wollen, ist Benjamin Schmitz, Telefon 02821 9799910, E-Mail schmitz@lackiercenter-kleve.de. Mehr De- tails unter www.nachtderausbildung.de und www.facebook.de/ klevernachtderausbildung. l Foto: Ullrich Sorbe Die Energiekosten im Zaum halten te im nationalen und internationalen Börsenhandel vor. Annet- te Vossik, BfE Institut für Energie und Umwelt GmbH, Mühl- IHK-Veranstaltung am 25. März in Duisburg hausen, geht auf die „Vermeidung und Reduzierung von Ener- giesteuern“ und das Thema „Energiecontracting“ ein. Heiner Unternehmen müssen für ihre Energiekosten immer tiefer Clement, Heiner Clement Energietechnik GmbH, Wuppertal, be- in die Tasche greifen. Ein gut strukturierter Energieeinkauf richtet als Unternehmer aus seinen praktischen Erfahrungen kann helfen, im Dickicht aus Sonder- und Spezialtarifen den beim Fernwärmeeinkauf. Überblick zu behalten. Gut beraten ist beispielsweise, wer mit den Kniffen des Vertragsrechts vertraut ist. Welche Fak- Mehr Details und Anmeldung: Sandy Hagenah, Telefon 0203 toren außerdem die Energiekosten im Zaum halten, darum 2821-311, E-Mail hagenah@niederrhein.ihk.de. l geht es in einer Veranstaltung am 25. März, 10 Uhr, in der IHK in Duisburg. Unter dem Motto „Energieeinkauf aus Unternehmersicht“ wird unter anderem die Zusammensetzung des Strompreises erläutert und aufgezeigt, wie Unternehmen den passenden Energieanbieter finden. Aber auch auf die Frage, welche Pro- dukte es im Energiebereich gibt und was im Fall einer Aus- schreibung zu beachten ist, gehen die Experten ein. Ein ande- rer Aspekt: Wann können Vergünstigungen bei der Energiesteu- er, EEG-Umlage oder Netzentgeltumlage in Anspruch genommen werden? In der Veranstaltung stellt Michael Behr, Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V., Herne, den Teilnehmern die Grundla- gen des Energieeinkaufs sowie die Handelsplätze und Produk- März 2014 • Seite 19
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