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04795 | 74. Jahrgang | 11.2018 Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet Ein Stern für die Besten © Jakob Studnar RuhrFaktor Mobilität IHK-Ausbildungsserie Genießermarkt am Alice Schlagabtausch im Boxring Das Starthelfer-Projekt Meisterschaften im Berufskolleg
Print Online Textil | Workwear Workwear Standort ANRÖCHTE Standort BRILON Standort WARSTEIN-BELECKE Südring 1 · 59609 Anröchte Obere Mauer 1 · 59929 Brilon MaxEythStraße 1 · 59581 WarsteinBelecke Tel. 02947 97020 Tel. 02961 97760 Tel. 02902 910360 Fax 02947 970240 Fax 02961 977610 Fax 02902 9103645 PriotexMedien priotex_medien_gmbh Priotex Medien www.priotex-medien.de Betriebsstätte der PRIOTEX Medien GmbH: Publikationen der PRIOTEX Medien GmbH: Medien GmbH zentrum Golfjournal
Vorab bemerkt Wirtschaft im Revier 11 | 2018 Vorab bemerkt Guardians of yesterday © privat Stefan Postert Wir leben zweifelsohne in einer Welt, schieden haben, die Europäische Union Stellt Behörden und Verbände vor Rätsel. in der unser Tun und Handeln maßgeblich zu verlassen. Und in rund 150 Tagen wird Fakt ist, der Handel wird schwieriger. von globalen Trends und Entwicklungen es – wenn es kein zweites Referendum Die in Rede stehenden Zölle und nicht- beeinflusst, sogar bestimmt wird. geben sollte – Fakt. Und das, so wie es tarifären Handelshemmnisse würden den Das kann man gut oder schlecht finden, zurzeit aussieht, ohne ein Abkommen mit Handel erheblich verteuern und verlang- eines ist es auf jeden Fall: Realität. der EU. Glaubt man den Analysten, samen. Bürokratieaufbau „at its best“. Egal ob Urbanisierung oder Globalisierung werden die wirtschaftlichen Folgen für das – die Entwicklung von Nationen, Regionen britische Königreich drastisch sein. Ähnlich Und warum das alles? Weil diejenigen, und Städten wird durch solche Wandlungs- wie die britischen Brexit-Gegner sieht man die für die Zukunft Europas stehen – die prozesse nachhaltig und langfristig aber auch in den anderen 27 EU-Mitglied- junge Bevölkerung in den aufstrebenden geprägt. Ganz zu schweigen von der staaten dem 30. März 2019 mit großer Städten des Vereinigten Königreichs – digitalen Transformation oder dem Skepsis, Unsicherheit und Sorge entgegen. am 23. Juni 2016 nicht obsiegt und Klimawandel. Dennoch gibt es immer noch damit bestimmt haben, was aus Europa Menschen, die glauben, dass dieses für ihr Für Otto Normalverbraucher unerklärlich wird, sondern die alten Bewahrer – Leben nicht gilt. Die von Digitalisierung und die Wirtschaft unerträglich ist der die „guardians of yesterday“. und Globalisierung irritiert sind. andauernde Schwebezustand. Nach 48,1 zu 51,9 Prozent. Knapp vorbei ist Die Bewahrung und Protektionismus tausenden Stunden der Diplomatie und auch daneben. Fatal. fordern. Und die dafür bereit sind, Verhandlung ist es 20 Wochen vor dem alte Grenzzäune wieder neu zu errichten. (Br)Exit immer noch nicht klar, welche Stefan Postert Konsequenzen im Einzelnen damit Kompetenzfeld Fast 900 Tage ist es her, dass die Briten mit verbunden sein werden. Die Unklarheit Unternehmen begleiten ihrem historischen Brexit-Referendum ent- lähmt Unternehmen und Investoren. 1
Inhaltsverzeichnis Wirtschaft im Revier 11 | 2018 RuhrFaktor Mobilität | 16 Kurz notiert 03 RuhrFaktor New Work Titelthema 04 Stars der Ausbildung IHK aktuell 14 Ruhrlagebericht 16 RuhrFaktor Mobilität 20 Innovationskreis Mobilität © Stephan Münnich 22 „Wir möchten für Ausbildung begeistern“ 26 Erfolgsgarant Weiterbildung Der Veranstaltungsort: besonders. Die Inszenierung: besonders. Die Atmosphäre: besonders. Am 25. Oktober war die Lutherkirche Aus der Region in Langendreer Schauplatz des „RuhrFaktor Mobilität“. Die IHK hatte 28 Mark 51°7 – gemeinsam mit der GLS Bank – zum verbalen Schlagabtausch im 30 „Genießermarkt am Alice“ Boxring geladen. Moderator: Tom Hegermann. 34 Make-IT Netzwerk-Treffen 35 Gründerzentrum Wattenscheid Unternehmen im Blickpunkt 37 Physec IHK-Ausbildungsserie | 22 38 Vonovia Eine Fünf auf dem Abschlusszeugnis, ein unvorteilhaftes Foto in der 40 Design & Handwerk Dickerhoff Bewerbungsmappe oder ein abgebrochenes Studium: Da kann die 42 Firmenjubiläen Suche nach einem Ausbildungsplatz ganz schön holperig werden. 46 Arbeitsjubiläen Das Starthelfer-Projekt der Industrie- und Handelskammern will helfen. Und hilft. Wirtschaftsjunioren 47 „Kids fit“ Aus den Hochschulen 48 RUB: Zwei Exzellenzcluster Genießermarkt am Alice | 30 50 Neues Heizkraftwerk Bericht und Hintergrund 52 Interview Freya Lemcke 54 Neues aus Berlin und Brüssel Infos für die Praxis 56 Impressum/Rechtsprechung 58 Börsen 60 Handelsregister 64 Wirtschaft in Zahlen © Alice-Salomon-Berufskolleg Seit über 30 Jahren führt das Bochumer Alice-Salomon-Berufskolleg jedes Jahr die Bezirksmeisterschaft der Köche, Restaurant-, Hotel- fachleute und der Systemgastronomen durch. In der Vergangenheit hieß das: Gedeckte Tische, 3-Gänge-Menü, Tellerservice … In diesem Jahr jedoch war alles anders. 2 2
Kurz notiert Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Jannis Wiebusch … und jetzt folgt „New Work“ Aller guten Dinge sind (sprichwörtlich) drei: wicklung, Mitarbeitergewinnung, disrup- testen, Führungen durchs Haus zu erleben, Nach dem „RuhrFaktor Young Professionals“ tive Geschäftsfeldveränderungen – das eine Speakers Corner für sich zu erobern, und dem „RuhrFaktor Mobilität“ steht betrifft jeden von uns auch heute schon: neue Bürowelten zu sehen und vieles das nächste Forum an: Unternehmer, Arbeitnehmer, Studierende mehr. Ach, ja: Eine ungewöhnliche Mode- der „RuhrFaktor New Work“ … und nicht zuletzt auch Schülerinnen und ration durch den Tag wird es auch geben. Schüler! Also ist es an der Zeit, sich zu New Work? Neues Arbeiten und Lernen? überlegen, wie wir zukünftig diese Ab 17:00 Uhr beleben wir zum Abschluss Was soll das denn sein? Wir wissen doch Herausforderungen meistern wollen. einen fast schon vergessenen Retro-Trend alle, wie man ordentlich arbeitet – oder wieder: Eine „After-New-Work-Party“. etwa nicht? Die Arbeit verändert sich, die Wir nehmen uns diese Zeit: Am Freitag, Kurz, knapp, in legerem Ambiente, mit Anforderungen durch eine vernetzte und 23. November 2018, findet in unserer IHK Essen vom Food-Truck, Cocktails, beim komplexe Welt erhöhen sich – und das so von 13:00 bis 20:00 Uhr der „RuhrFaktor Tanzen und Reden neue Kontakte knüpfen. rasant wie nie. Wir kommen heute schon New Work“ statt – zum Erleben, Auspro- Jeder ist eingeladen. an der einen oder anderen Stelle an die bieren, Mitdenken, Anschauen, Diskutieren Grenzen dessen, was wir bisher als und Ideen sammeln. Alle Besucher sind Nähere Informationen gibt es in der IHK „normale“ Arbeit geleistet haben. ab 13.00 Uhr herzlich eingeladen, Design bei Christian Glahn, Tel.: (0234) 91 13-1 42. Thinking auszuprobieren, Workshops zu Die Möglichkeit zur Anmeldung besteht Prozessverdichtung, Echtzeitkommunikation besuchen, über moderne Führungs- unter https://ruhr-faktor.de/Startseite/ Digitalisierung, Strategie, Produktent- anforderungen zu sprechen, VR-Brillen zu im Internet. 3
Titelthema: Stars der Ausbildung Titelthema Sterne strahlten stimmungsvoll Es war ein sehr stimmungsvoller Abend – IHK nicht nur die Prüfungsbesten eines was natürlich auch am wunderbaren Ort Ausbildungsjahres – nein, erstmals kürte des wunderbaren Geschehens lag: an der die IHK Mittleres Ruhrgebiet an diesem Gebläsehalle des LWL-Industriemuseums 11. Oktober auch den „Besten Ausbildungs- Henrichshütte Hattingen. Und es war ein betrieb“. Eineinhalb Stunden lang strahlten Premierenabend: Denn erstmals ehrte die die „Stars der Ausbildung“ … 4
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Jakob Studnar So sehen Sieger aus: die Prüfungsbesten 2018 im Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Ein wenig erinnerte die Szene an die die Finkenholl Stahl-Service-Center GmbH, großen Umschlag auf die Bühne gebracht große Oscar-Verleihung in Hollywood: Bochum; das St. Anna-Hospital, Herne; … and: the winner is Nachdem die fünf nominierten Ausbil- und die Friedrich PICARD GmbH & Co. KG, … die Friedrich PICARD GmbH & Co. KG. dungsbetriebe – die Bochum-Gelsen- Bochum – in einem kurzen Film launig kirchener Straßenbahnen AG, Bochum; vorgestellt worden waren, bekam IHK- Der „Beste Ausbildungsbetrieb 2018“ ist ein die C.E. Pattberg GmbH & Co. KG, Hattingen; Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé einen fast 100 Jahre alter Wälzlagerfachhändler 5
Titelthema: Stars der Ausbildung © Jakob Studnar Ausbildung ist „absolute Unternehmerpflicht“: IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé. mit derzeit 172 Mitarbeitern. In Bochum Note „Sehr gut“ abgeschlossen hatten, verlasse. „Wir sagen fast immer, wir gehen gegründet, zwischenzeitlich 22 Jahre in waren auch zwei Azubis aus dem Hause den Weg gemeinsam“, so Sagner. Witten beheimatet, ist die Firma seit 2012 PICARD. wieder am Gründungsstandort ansässig. Auch die anderen vier Nominierten PICARD hat derzeit 25 Auszubildende in Prokurist Christian Sagner – der selbst vor würdigte Neuhaus-Galladé ausdrücklich: den Berufen Fachkraft für Lagerlogistik, langen Jahren als Azubi in dem Unter- Alle seien „Stars der Ausbildung – auch Fachinformatiker Anwendungsentwicklung nehmen angefangen hatte – brachte den wenn wir heute nur einen Stern vergeben. und Kaufmann/-frau im Groß- und Außen- Erfolg in seiner kurzen Dankesrede auf den Ich danke Ihnen als Präsident der IHK handel. „Unser ,Star der Ausbildung‘ ist ein Punkt: „Das Wichtigste ist, dass wir ein für Ihr herausragendes Engagement.“ großartiger Ausbildungsbetrieb“, würdigte Familienunternehmen sind.“ Jeder bekomme Neuhaus-Galladé das Unternehmen, in die Chance, „im Haus zu wachsen“. In seiner Begrüßungsrede hatte der dem seit 1980 schon 78 junge Frauen Sagner: „Unser Motto lautet: klein anfangen, IHK-Präsident zuvor deutlich gemacht, und Männer eine Chance zur Ausbildung groß herauskommen.“ Mitarbeiter bekämen dass die IHK in den nächsten Jahren nicht erhalten haben. Neuhaus-Galladé: „Das ist die Möglichkeit, Zug um Zug mehr Verant- nur den „Ausbildungsbetrieb des Jahres“, eine extrem hohe Quote.“ Eine Ausbildung wortung zu tragen und sich zu entwickeln. sondern auch weitere „Stars der mit Niveau: Unter den 117 Prüfungsbesten, Es komme nur ganz selten vor, dass jemand Ausbildung“ küren möchte. „Für mich die in diesem Jahr ihre Ausbildung mit der nach der Ausbildung das Unternehmen sind beispielsweise auch Ausbilder oder 6
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Jakob Studnar Einmarsch der „Gladiatoren“: von riesigem Applaus begleitet Berufskolleg-Lehrer Stars der Ausbildung – überreicht. Dabei gelang es der 75 hatten die „Eins“ geschafft, 42 Frauen weil es ohne sie gar nicht geht.“ Moderatorin, IHK-Mitarbeiterin Dr. Katja Fox, war dies auch gelungen. Unter den Wie sich das Format in den nächsten Jahren mit ungeheurer Leichtigkeit und flotten Betrieben mit den meisten „Sehr Guten“ entwickeln wird und welche Preise vergeben Fragen, den Azubis einige „Geständnisse“ lag die Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG werden sollen, werde intensiv diskutiert. zu entlocken. Auf die Frage, ob er denn vorne: mit acht Azubis. Platz 2 eroberte Es gehe der IHK darum, die Bedeutung der schon in den Schule gewusst habe, was er die Deutsche Edelstahlwerke Specialty Ausbildung zu betonen. später mal machen wolle, antwortete ein Steel GmbH & Co. KG, Witten, mit Neuhaus-Galladé wörtlich: „Für mich ist „Einser“, in der Schule sei er meistens nicht fünf jungen „Stars der Ausbildung“. Ausbildung absolute Unternehmerpflicht.“ gewesen. Lacher im Saal. Und eine junge Frau, die ihre Ausbildung in einer Männer- Insgesamt 1802 junge Frauen und Der Rest des Abends gehörte den domäne gemacht hat, erzählte, wie es ihr Männer hatten in diesem Jahr bei der 117 jungen Frauen und Männern, die ihre gelungen sei, sich bei den „alten Kerlen“ IHK Mittleres Ruhrgebiet ihre Abschluss- Ausbildung mit der Traumnote abgeschlos- im Betrieb durchzusetzen. „Da muss man prüfung abgelegt, 1624 bestanden – sen haben – auch sie sind selbstverständ- schon hart sein …“ das ist eine Quote von 90,1 Prozent. lich für die IHK „Stars der Ausbildung“. Alle anwesenden Ex-Azubis bekamen In diesem Jahr waren die Männer unter persönlich auf der Bühne ihren „Stern“ den Prüfungsbesten in der Überzahl – 7
Titelthema: Stars der Ausbildung Prüfungsbeste des Ausbildungsjahres 2017/2018 in alphabetischer Reihenfolge, nach Städten geordnet Bochum Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Aperdannier, Philipp Bochum Elektroniker für Betriebstechnik Stadtwerke Bochum Holding GmbH Bochum Bachmann, Chantal Essen Tourismuskauffrau City Reisebüro Bochum GmbH Bochum (Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen) Bäumer, Marc André Herne Kaufmann im Groß- und Außenhandel Friedrich Picard GmbH & Co. KG Bochum Fachrichtung: Großhandel Becker, Joana Witten Bankkauffrau Sparkasse Bochum Bochum Birkenfeld, Sven Bochum Kaufmann für Büromanagement Akademisches Förderungswerk Bochum - Bochum Studentenwerk Booke, Benjamin Gelsenkirchen Mechatroniker Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG Bochum Buml, Kevin Castrop-Rauxel Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Hardeck Möbel GmbH & Co. KG Bochum Umzugsservice Busacker, Frederik Castrop-Rauxel Elektroniker für Betriebstechnik Stadtwerke Bochum Holding GmbH Bochum Christ, Christopher Bochum Elektroniker für Betriebstechnik ThyssenKrupp Steel Europe AG Bochum Cremer, Cosmas Bochum Industriekaufmann REMONDIS GmbH & Co. KG Bochum Engelmann, Valentin Kamen Kaufmann im Einzelhandel Matthias Martens Bochum Faber, Maurice Dorsten Industriekaufmann DONCASTERS Bochum Precision Castings-Bochum GmbH Figgemeier, Till Bochum Kaufmann für Spedition und Kraftverkehr Nagel SE & Co. KG Bochum Logistikdienstleistung Heinen, Sebastian Bochum Elektroniker für Betriebstechnik WISAG Bochum Automatisierungstechnik GmbH & Co. KG Hildebrand, Jacqueline Bochum Industriemechanikerin Stadtwerke Bochum Holding GmbH Bochum Hillenbrand, Kai Essen Immobilienkaufmann Vonovia SE Bochum Kaebler, Leon Bochum Kaufmann im Einzelhandel MEDIA Markt TV-Hifi-Elektro GmbH Bochum Bochum-Ruhrpark Kaup, Sebastian Bochum Fachinformatiker Eickhoff Bergbautechnik GmbH Bochum Fachrichtung: Anwendungsentwicklung Kemper, Tim Bochum Elektroniker für Betriebstechnik Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Bochum Aktiengesellschaft Kleine-Onnebrink, Paula Castrop-Rauxel Kauffrau im Einzelhandel M. Baltz GmbH Bochum Koenen, Marc Herne Industriekaufmann E N T E X Rust & Mitschke GmbH Bochum Korte, Simon Gelsenkirchen Kaufmann im Groß- und Außenhandel Niggemann Food Frischemarkt GmbH Bochum Fachrichtung: Großhandel Kriege, Nils Hattingen Automobilkaufmann Autohaus Wicke Bochum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Krohm, Sandra Hattingen Automobilkauffrau Autohaus Wicke Bochum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Krull, Julia Louise Bochum Kauffrau im Groß- und Außenhandel BP Oil Marketing GmbH Bochum Fachrichtung: Großhandel Lecciso, Mike Castrop-Rauxel Elektroniker für Betriebstechnik ThyssenKrupp Steel Europe AG Bochum Lüke, Johannes Sprockhövel Industriemechaniker Hochschule Bochum Bochum Pieper, Lisa Anna Castrop-Rauxel Kauffrau im Gesundheitswesen TKK Techniker Krankenkasse Bochum Reichelt, Yannick Duisburg Immobilienkaufmann Vonovia SE Bochum Reinike, Natalie Bochum Automobilkauffrau Fahrzeug-Werke Lueg AG Bochum Rijneveen, Moritz Bochum Elektroniker für Betriebstechnik Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Bochum Aktiengesellschaft Risse, Jana Arnsberg Tourismuskauffrau SCHMIDT & PARTNER Reisebüro GmbH Bochum (Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen) Rübenkamp, Arne Bochum Berufskraftfahrer USB Bochum GmbH Bochum 8
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Jakob Studnar Legte sich richtig ins Zeug: die Schülerband der Gesamtschule Hattingen. Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Schellenberg, Nils Bochum Zerspanungsmechaniker Eickhoff Maschinenfabrik GmbH Bochum Schmidt, Florian Ebsdorfergrund Industriemechaniker Hochschule Bochum Bochum Shenderey, Alexander Bochum Technischer Modellbauer; Fachrichtung: Eickhoff Gießerei GmbH Bochum Gießerei Sonström, Victoria-Marie Bochum Kauffrau im Gesundheitswesen Institut für MikroTherapie Bochum Stammler, Jan Datteln Kaufmann im Groß- und Außenhandel BP Oil Marketing GmbH Bochum Fachrichtung: Großhandel Stein, Dominic Bochum Kaufmann im Gesundheitswesen TKK Techniker Krankenkasse Bochum Strickmann, Kira Hamm Immobilienkauffrau Vonovia SE Bochum Stysiak, Gina Bochum Verkäuferin Gisela Vogel Bochum Institut für berufliche Bildung GmbH & Co. KG Tatenhorst, Anna Bochum Kauffrau für Büromanagement Hardeck Möbel GmbH & Co. KG Bochum Tiemeyer, Pauline Gisela Bochum Automobilkauffrau Tiemeyer automobile AG Bochum Torrau, Giannino Essen Industriekaufmann Vogelsang Elektromotoren GmbH Bochum Uhlenbrock, Linda Herne Industriekauffrau Vogelsang & Benning Bochum Prozeßdatentechnik GmbH Wawoczny, Michelle Bochum Bankkauffrau Volksbank Bochum Witten eG Bochum Werner, Benedikt Herne Industriemechaniker DONCASTERS Bochum Precision Castings-Bochum GmbH Winter, Veit Bochum Kaufmann im Groß- und Außenhandel Friedrich Picard GmbH & Co. KG Bochum Fachrichtung: Großhandel Wullenhaetker, Steffen Dorsten Kaufmann im Groß- und Außenhandel BP Oil Marketing GmbH Bochum Fachrichtung: Großhandel Xander, Julian Herne Fachinformatiker advarics GmbH Bochum Fachrichtung: Anwendungsentwicklung Zumstein, Isabel Waltrop Kauffrau im Groß- und Außenhandel RPH Industrie-Partner GmbH Bochum Fachrichtung: Großhandel 9
Titelthema: Stars der Ausbildung Titelthema © Jakob Studnar Fand den richtigen Ton beim Talk mit den „Einsern“: Moderatorin Dr. Katja Fox. Hattingen Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Barth, Janna Leonie Hattingen Kauffrau im Einzelhandel team baumarkt GmbH Hattingen Dubanowski, Daniel Hattingen Zerspanungsmechaniker Maschinenfabrik Köppern GmbH & Co. KG Hattingen König, Gerrit Hattingen Kaufmann für Büromanagement Bildungszentrum des Handels e. V. Hattingen Ruhmann, Sebastian Bochum Fachinformatiker Optimization Engineers GmbH Hattingen Fachrichtung: Anwendungsentwicklung 10
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 Herne Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Böckler, Christoph Herne Medienkaufmann Digital und Print NWB Verlag GmbH & Co. KG Herne Butner, Marvin Herne Industriekaufmann RAG Verkauf GmbH Herne Dixon, Joel Bochum Verkäufer Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Fischer, Marwin Hattingen Kaufmann im Einzelhandel Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne 11
Titelthema: Stars der Ausbildung Fortsetzung Herne Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Fuhrich, Tobias Bergkamen Kaufmann im Groß- und Außenhandel Anton Kreitz & W.H. Ostermann GmbH Herne Fachrichtung: Großhandel Hering, Jonas Herne Verkäufer DRÜKE & LOSKILL HERNE GMBH Herne Ikonomidis, Pia Christina Witten Verkäuferin Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Jonick, Alina Gelsenkirchen Medienkauffrau Digital und Print NWB Verlag GmbH & Co. KG Herne Lammers, Henning Witten Kaufmann im Groß- und Außenhandel Dipl.-Berging. Heinz Knust GmbH Herne Fachrichtung: Großhandel Pevec, Jennifer Essen Chemikantin INEOS Solvents Germany GmbH Herne Pohla, Patrick Gabriel Herne Bankkaufmann Herner Sparkasse Herne Savas, Anna Herne Medienkauffrau Digital und Print NWB Verlag GmbH & Co. KG Herne Sommer, Marc-Simon Witten Kaufmann im Einzelhandel Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Szczygiel, Mara Tabea Hattingen Verkäuferin Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Weichert, Jennifer Velbert Verkäuferin Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Weiß, Sarah Gelsenkirchen Verkäuferin Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG Herne Witten Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Flach, Robin Hagen Kaufmann im Einzelhandel Einrichtungshaus Ostermann Witten Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Gabriel, Sara Essen Industriekauffrau GLORIA Haus- und Gartengeräte GmbH Witten Giannis, Niko Hattingen Industriemechaniker Deutsche Edelstahlwerke Witten Specialty Steel GmbH & Co. KG Hill, Björn Gelsenkirchen Kaufmann im Einzelhandel Einrichtungshaus Ostermann Witten Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Jakubowski, Dominik Witten Industriemechaniker Deutsche Edelstahlwerke Witten Specialty Steel GmbH & Co. KG Keßler, Charleen Hattingen Kauffrau im Groß- und Außenhandel Boesner GmbH Witten Fachrichtung: Großhandel Großhandel für Künstlermaterialien Klein, Mirjam Witten Kauffrau für Büromanagement Frielinghaus Schüren Architekten Witten Klyscz, Maja Witten Automobilkauffrau WH Autozentrum Witten/Hattingen GmbH Witten Kratschmer, Pia Witten Kauffrau im Einzelhandel Bauhaus Gesellschaft für Bau- und Witten Hausbedarf mbH & Co. KG Ruhr Papenhoff, Laura Christin Hattingen Kauffrau im Einzelhandel Einrichtungshaus Ostermann Witten Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Przygoda, Fabian Witten Verfahrensmechaniker in der Friedr. Lohmann Witten Hütten-und Halbzeugindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung Fachrichtung: Stahl-Umformung Werk für Spezial- & Edelstähle Roswora, Samja Ennepetal Kauffrau im Groß- und Außenhandel Wischmann GmbH & Co. KG Witten Fachrichtung: Großhandel Schindler, Lars Witten Industriemechaniker J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG Witten Schwensow, Lennard Herdecke Mechatroniker Pleiger Berufsausbildungsgesellschaft bR Witten Sieweke, Brian Witten Industriemechaniker Ruhrpumpen Witten Gesellschaft mit beschränkter Haftung Tayeb, Djamel Essen Fachinformatiker Deutsche Edelstahlwerke Witten Fachrichtung: Anwendungsentwicklung Specialty Steel GmbH & Co. KG Wallesch, Pia Bochum Industriekauffrau Deutsche Edelstahlwerke Witten Specialty Steel GmbH & Co. KG 12
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Jakob Studnar Nach der Ehrung der „Stars der Ausbildung“ gab es im „Henrichs“ Zeit zum Reden, Essen und Trinken. Sonstige Städte Name Wohnort Ausbildungsberuf Ausbildungsbetrieb Ausbildungsort Atik, Murat Muhammet Bochum Elektroniker für Betriebstechnik Outokumpu Nirosta GmbH Krefeld Technische Berufsausbildung Brockmann, Eric Bochum Verkäufer Postbank Akademie u. Service GmbH Hameln Fintak, Katharina Herne Verkäuferin BC-POKO Markt BVBA & Co. KG Hardegsen Gehrmann, Nils Dortmund Kaufmann im Einzelhandel Sport Voswinkel GmbH & Co. KG. Dortmund Huth, Pascal Wetter (Ruhr) Kaufmann für Büromanagement BLF Technik GmbH & Co. KG Velbert Mäder, Eileen Dortmund Informations- und Telekommunikationssys- Unitymedia NRW GmbH Köln tem-Elektronikerin Modlich, Saskia Witten Verkäuferin Schuhgeschäfte Voswinkel GmbH & Co KG Wuppertal Spirkoska, Emilija Castrop-Rauxel Chemikantin PPG Deutschland Business Support GmbH Wuppertal Steuerwald, Marina Herne Kauffrau im Einzelhandel Dirk Rossmann GmbH Burgwedel Tuppek, Marvin Recklinghausen Kaufmann im Einzelhandel Bauhaus Gesellschaft für Bau- u. Hausbedarf Düsseldorf mbH & Co. KG Rhein-Ruhr Urbaniak, Hendrik Marl Kaufmann für Versicherungen und Finanzen SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a. G. Dortmund Fachrichtung Versicherung Zapros, Helena Essen Tourismuskauffrau TUI Deutschland GmbH Hannover (Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen) 13
IHK aktuell Auf hohem Niveau stabil Die Ergebnisse der aktuellen Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die 203 Unternehmen haben sich an der IHK-Konjunkturumfrage Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Herbst-Umfrage beteiligt – und nach Geschäftslage in einem Wert darstellt, deren Einschätzung ist kein Abschwung bestätigen es eindrucksvoll: ist nochmals leicht gestiegen und liegt in Sicht. Die Geschäftslage der insgesamt aktuell bei knapp 132 Punkten – zum knapp 28.000 Unternehmen aus Jahresbeginn lag er bei 130 Punkten. In der Gesamtbetrachtung aller Industrie, Handel und Dienst- Damit wird auch die Prognose der IHK Wirtschaftsbereiche bewerten leistung in Bochum, Herne, Witten bestätigt: „Das Ende der Fahnenstange 93,5 Prozent der Unternehmen ihre scheint noch nicht erreicht. Wenn die aktuelle Geschäftslage mit befriedigend und Hattingen bleibt auf hohem Unternehmen mit ihren optimistischen (40,8 Prozent) oder noch besser Niveau stabil. Der Wachstumskurs Erwartungen richtig liegen, kann das (52,7 Prozent). Besonders deutlich wird setzt sich fort. Im Vergleich zum aktuelle Hoch im Jahresverlauf 2018 die positive Stimmung auch bei den Jahresbeginn fällt im Branchen- noch übertroffen werden“, hatte der Aussagen zur erwarteten Geschäftslage: durchschnitt die Zufriedenheit mit stellvertretende Hauptgeschäftsführer Mehr als jedes vierte Unternehmen geht der IHK Mittleres Ruhrgebiet, von einer nochmaligen Verbesserung aus, der aktuellen Geschäftslage sogar Christoph Burghaus, Anfang des Jahres mehr als zwei Drittel der Unternehmen noch etwas günstiger aus. aus den Umfrageergebnissen geschlossen. erwarten eine gleichbleibend gute Und damit Recht behalten. Insgesamt Geschäftslage. 14
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © IHK zu Dortmund/Stephan Schütze Stellten das Gemeinschaftswerk Ruhrlagebericht der Öffentlichkeit vor: Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Duisburg; Eric Weik, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet; Heinz-Herbert Dustmann und Stefan Schreiber, Präsident und Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund (v. l.). Bei den Inlandsinvestitionen sind die 53 Prozent – macht sich darüber Sorgen. „Damit die Konjunktur nicht irgendwann Unternehmen etwas zurückhaltender Dazu passt, dass 45,3 Prozent der befrag- aus diesem Grunde den Rückwärtsgang als zuletzt. Aber immerhin noch knapp ten Unternehmen angeben, freie Stellen einlegen muss, sollten die Unternehmen 29 Prozent wollen mehr investieren – schon längerfristig nicht besetzen zu noch stärker auf Ausbildung und Quali- der Wert lag bei der letzten Umfrage können. Der Fachkräftemangel ist also fizierung setzen“, sieht IHK-Mitarbeiter bei 33 Prozent. Zum Vergleich: längst nicht nur Befürchtung, sondern in Thomas Gdanietz Handlungsbedarf auf Nur 7,6 Prozent planen, ihr Engagement den Betrieben bereits greifbar. breiter Linie. im Inland zu reduzieren. Als Hauptmotive für Investitionen nennen die Unternehmer Immer häufiger müssen Unternehmen Ein wenig eingetrübt hat sich die Sicht auf auch dieses Mal Kapazitätserweiterungen feststellen, dass sich nur wenige Personen die Export-Entwicklung in den nächsten und Produktinnovationen. Das sind auf freie Stellen bewerben und in vielen Monaten: 13 Prozent der Firmen wollen deutliche Hinweise auf eine hohe und Fällen die Qualifizierung des Bewerbers für nicht ausschließen, dass sich der Export perspektivisch stabile Auftragslage. die ausgeschriebene Stelle nicht ausreicht. verringert. Gleichzeitig erwarten knapp Gerade vor dem Hintergrund, dass immer 68 Prozent der Unternehmen einen gleich Das größte Risiko für die künftige noch mehr als ein Viertel der Unternehmen bleibenden Export – jedes fünfte glaubt Entwicklung sehen die Unternehmen auch zusätzliche Beschäftigte einstellen möchte, sogar, dass die Aussichten im Export bei dieser Umfrage im Fachkräftemangel. hat der Fachkräftemangel deshalb noch rosiger werden. Mehr als die Hälfte der Firmen – durchaus das Zeug zur Wachstumsbremse. 15
IHK aktuell © Stephan Münnich Lieferte die Impulse für die einzelnen Runden im Boxring: Tristan Horx. 16
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 „RuhrFaktor Mobilität“: Boxring statt Kanzel Angesetzt: drei Runden im Das Konzept des neuen RuhrFaktor- Es wirkte, als habe er Wasser auf die Boxring. Sparringspartner: zwölf. Veranstaltungsformats ist klar: Die IHK Mühlen von Bochums Stadtbaurat will nicht „ex cathedra“ ihre Positionen Dr. Markus Bradtke gegossen. Auf die Dazu ein Zukunftsforscher als zu den Themen der Zukunft verkünden – Frage von Moderator Tom Hegermann, Impulsgeber, ein Hörfunk- vielmehr möchte sie die Plattform für den wie sich die Stadt der Zukunft aus Journalist als Moderator und gesellschaftlichen Diskurs in der Region Bradtkes Sicht bewegen sollte, antwortete 170 erwartungsvolle Gäste. Dies liefern. Jede Meinung wird gehört – der Stadtbaurat knapp: „Hoffentlich gar an einem besonderen Veranstal- deshalb verkörperten die Sparringspartner nicht.“ Es müsse planerischer Anspruch in der Lutherkirche auch sehr unterschied- sein, die Städte so zu bauen, „damit tungsort, an dem Altar, Kanzel, liche Sichtweisen auf die Mobilität. Bewegung überflüssig wird“. Nicht mehr Taufbecken und Orgel als Zeug- Weiterer Anspruch des RuhrFaktors: Mobilität, sondern weniger müsse das nisse der früheren Nutzung den Aus der Diskussion soll konkretes Handeln Ziel sein. Für diese Kernaussagen erhielt Rahmen für ein elektrisierendes erwachsen. er sofort Beifall von Gerlinde Ginzel vom Zukunftsthema bildeten: Die ADFC Kreisverband Bochum: „Wir brauchen Tristan Horx vom Zukunftsinstitut die Stadt der kurzen Wege“. Und wenn IHK Mittleres Ruhrgebiet hatte Frankfurt/Wien lieferte für alle drei Runden man sich dennoch mit einem Verkehrs- am 25. Oktober – gemeinsam im Boxring den Impuls – und stellte zum mittel bewegen müsste, dann zumindest mit dem Partner GLS Bank – „Stadtverkehr 4.0“ gleich folgende These nicht mit dem Auto: „23 Prozent aller zum „RuhrFaktor Mobilität“ in auf: „Das Status-Symbol Auto wird immer Fahrten sind kürzer als zwei Kilometer“, die ehemalige Lutherkirche in uninteressanter“. Autos „in die Stadt zu rechnete sie vor. Also Wege, die man zu pumpen“ sei „nicht die Zukunft“. Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen Langendreer geladen. Und als könnte. wäre der aufgestellte Boxring an diesem Ort nicht schon Provokation genug, sorgte der verbale Schlagabtausch noch zusätzlich für die eine oder andere provokante These. 17
IHK aktuell © Stephan Münnich Unterschiedliche Ansichten: Dr. Markus Bradtke, Gerlinde Ginzel, Roland Werner und Thomas Soest (v. l.) Dem bis dahin Gehörten mochte BoGeStra. Die 30- oder 60-Minuten- Zweite Baustelle: die Lieferverkehre in die Roland Werner von UBER Deutschland Takte gehörten „der Vergangenheit an“. Innenstadt – die sogenannte „letzte Meile“. gar nicht folgen. Weniger Mobilität zu Man sei als Verkehrsunternehmen gut Peter Abelmann, Geschäftsführer des wünschen oder für die Zukunft anzuneh- beraten, „den ÖPNV bedarfsgerechter „Kompetenznetz Logistik.NRW“, erdete men „ist nicht die Realität“. Seine daraus anzubieten“ – darauf werde das neue alle Phantasien mit einem simplen Satz: abgeleitete Vision hörte sich so an: Es gehe Bochumer Nahverkehrskonzept 2019 „Es wird all das transportiert, was wir darum, den Verkehr „intelligenter zu abzielen – dann spreche man über Menschen brauchen und wünschen.“ gestalten“ und „mehr Mobilität mit 15-Minuten-Takte, die nicht zuletzt Ganz frei übersetzt: Soll sich niemand über weniger Verkehrsmitteln“ zu erreichen. auf den neuen Fahrplan der Bahn Lieferverkehre aufregen – schließlich hat Und weil es der Mensch gerne „benutzer- angepasst würden. Sofern aber das er zuvor selbst die Produkte im Internet freundlich und komfortabel“ wünsche, „Produkt ÖPNV einfach nicht sexy bestellt … behalte das Auto seine Bedeutung. Aber: genug“ sei, liege dies nicht zuletzt an der „Die Zeit der privaten Pkw geht zu Ende.“ Politik. Denn die müsste entscheiden, was Und weil nichts dafür spricht, dass der Car-Sharing und Taxen als Modell der Bus- und Stadtbahnverkehr in einer Stadt Trend zum Online-Handel abflacht, ist für Zukunft. kosten dürften. „Also spielt Politik eine Christiane Auffermann vom Fraunhofer- entscheidende Rolle dabei, den ÖPNV Institut für Materialfluss und Logistik IML Sehr selbstkritisch mit Blick auf das eigene zu verbessern.“ auch klar: „Die Zahl der Anlieferungen Haus äußerte sich Thomas Soest von der wird steigen – die einzelnen Mengen 18
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Stephan Münnich Die Zusammenfassung: Moderator Tom Hegermann (l.) und Stefan Postert von der IHK Mittleres Ruhrgebiet © Stephan Münnich Die Vier für die letzte Meile: Dirk Fromme, Christiane Auffermann, Peter Abelmann und Carsten Hansen (v. l.) werden kleiner.“ Um dies zu bewältigen, könnten – etwa mit E-Lastenfahrrädern. Versicherung – MO14. Beim Thema brauche man keine neue Infrastruktur, Dafür kämpft in Bochum beispielsweise „Autonomes Fahren“ – im Boxring war man sondern müsse die bestehende besser Dirk Fromme von der e-cargo Gesellschaft sich einig, dass dies in Zukunft viele nutzen. Ihr Vorschlag, der nicht nur bei für kommunale Elektromobilität. „Wenn „Leben retten“ würde – meinte er Moderator Tom Hegermann auf hohe wir die kleinen Pakete aus der Logistikkette augenzwinkernd, „ich wünsche mir Beachtung stieß: „Wir brauchen die herausnähmen und mit E-Lastenfahrrädern autonomes Fahren – für meine Frau“. geräuscharme Nachtlogistik!“ zum Kunden brächten, würde dies schneller Kurzes Innehalten in der Kirche – und gehen, weniger Verkehr erzeugen und dann wurde herzhaft gelacht. Und was brauchen die Menschen noch: verursachte weniger Emissionen.“ Das alles „dass sich die Paketdienstleister zusammen- geht aber nur, wenn die Städte auch aus- Für die IHK hat der Abend eine klare tun und über Unternehmensgrenzen reichend Flächen für derartige Minidepots Erkenntnis gebracht: „Alle Player gehören hinausdenken“, wie es Auffermann zur Verfügung stellen. Ein Wunsch, den an einen Tisch“, um gemeinsam ein allen formulierte. Sinnvoll seien, so Carsten Hansen mit deutlichen Worten Bedürfnissen gerecht werdendes Konzept Carsten Hansen vom Bundesverband Pa- formulierte. Natürlich nicht nur, aber auch für die künftige Stadtmobilität zu ket- und Expresslogistik, „Mikrodepots“ im in Richtung Stadt Bochum. erarbeiten. Eben: reden und … machen. Stadtgebiet, zu denen Paketdienstleister an- lieferten, damit von dort aus die Endkunden Den Lacher des Abends lieferte dann noch mit Elektrofahrzeugen beliefert werden Stefan Häfner von der R+V Allgemeine 19
IHK aktuell Digitalisierung macht Mobilität effizienter Im Mittelpunkt der dritten Sitzung Entwicklung von Rechenleistungen und „Collaborative“ bedeute, dass der des Innovationskreises Mobilität am -kapazitäten bei dramatisch sinkenden Unterschied zwischen individueller und 10. Oktober im Bochumer Exzenterhaus Preisen sorgen. öffentlicher Mobilität verschwimme. stand ein Vortrag von Dr. Thomas Sauter- Hier sieht Dr. Sauter-Servaes das größte Servaes von der Züricher Hochschule für Zur besseren Veranschaulichung gliederte Problem in der Akzeptanz des Car-Sharing Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Dr. Sauter-Servaes seinen Vortrag in die durch den Kunden. Durch die Digitalisierung Dabei skizzierte der Referent unter dem drei Bereiche: „Connected“, „Collaborative“ sei die Technologie im Vergleich zu früher Titel „Das Auto – vom Kraftverstärker und „Convenient“: für den Kunden so einfach und bequem zum Zeitgenerator?“ die Auswirkungen geworden, dass es eigentlich keine der Digitalisierung auf die Mobilität von „Connected“ meint die Vernetzung des Hindernisse beim Car-Sharing mehr gebe. morgen. Und sorgte damit für eine Automobils mit der Außenwelt, was in Nur: Der Kunde müsse dafür bereit sein. lebhafte Diskussion ... Zukunft zu einem integrierten Mobilitäts- Hier helfe der Blick in eine andere Branche, angebot führen soll. Die klassischen so der Referent: Innerhalb kürzester Zeit Sein Hauptaugenmerk dabei: die Ineffizienz Automobilhersteller versuchten immer sei es airbnb gelungen, die Reisegewohn- des aktuellen Autoverkehrs. Autos von mehr, zu einem Mobilitätsanbieter zu heiten der Menschen zu ändern. Über heute nutzten die eingesetzte Energie nur werden. Der Kunde kaufe nicht mehr verschiedene Preismodelle gibt es dort für schlecht, sie würden von zu wenigen einfach nur ein Auto, sondern könne über jeden Kunden das entsprechende Sharing- Personen benutzt, sie würden zu wenig ein Portal ergänzende Mobilitätsleistungen Angebot. Ob die Angebote der Car-Sharing- bewegt – darüber hinaus würden dennoch erwerben, um dann mit einem beliebigen Portale oder der Automobil-Hersteller jährlich rund 1,25 Millionen Menschen Verkehrsmittel seine Reise fortzusetzen. künftig dominierten, sei derzeit noch nicht durch Verkehrsunfälle sterben. Weltweit. So werde der bisherige Autofahrer im zu sagen. Nur die Automobil-Hersteller In all diesen Bereichen wird es nach besten Fall ein treuer Abonnent mit einer haben sich auf diesem Markt bereits Ansicht von Dr. Sauter-Servaes durch die hohen Kundenbindung. Google, Facebook, entsprechend positioniert. Digitalisierung zu massiven Effizienz- Amazon und Apple, die mit viel Kapitalein- steigerungen kommen. Denn die digitale satz den Eintritt in diesen Markt vorbereite- „Convenient“: On-Demand-RoboCars Revolution, deren berühmteste Entwicklung ten, hätten im Vergleich zu den klassischen wandelten Lenk- in Nutzungszeiten – jeder Teilnehmer in Form eines Smartphones Automobilherstellern bereits jetzt eine Start der Taxi-Republik. Dr. Sauter-Servaes bei sich trug, werde für eine exponentielle extrem hohe Kundenbindung erreicht. brachte seine Verwunderung darüber zum 20
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © IHK Mittleres Ruhrgebiet Sorgte mit seiner Darstellung für Gesprächsstoff im Innovationskreis Mobilität: Dr. Thomas Sauter-Servaes. Ausdruck, wie einfallslos sich die Entwickler die mehr sei als ein Hype. Sie sei in vollem autonom fahrende Autos vorstellten – Gang, da genug Risikokapital vorhanden denn diese unterschieden sich kaum von sei. Wir dürften „komplexe Innovationen“ den heutigen Modellen. Er rechne vielmehr erleben. Mobilität verändere sich vom damit, dass der Fahrzeug-Innenraum zu Produkt zum System. Wir kauften weniger einem „Multifunktionsraum“ werde. neue Fahrzeuge, sondern neue Mobilitäts- In Zukunft werde daher auch über ein systeme. Und: Es drohten noch unterschätzte „Road-Office“ zu diskutieren sein, da die Rebound-Effekte – nur eine stärkere auf den Straßen verbrachte Zeit genauso Regulierung werde den Verkehr vor dem gut und effizient zum Arbeiten genutzt Kollaps bewahren. werden könne wie beim Home-Office. In der anschließenden Diskussion wurde Skeptisch äußerte sich Dr. Sauter-Servaes deutlich, dass dieser Ausblick in eine zur Frage, ob die Digitalisierung zu weniger denkbare Mobilität von morgen für viele Verkehr führen werde. Er erwarte eher der Anwesenden befremdlich ist – und einen „Rebound-Effekt“, da die Preise für manche eine solche Mobilität für sich die Mobilität durch die digitalen Effekte ablehnen. Die skizzierte Entwicklung deutlich sinken würden, und die gefahrene wollte niemand ausschließen, der Zeit für den Nutzer vielseitiger nutzbar angesprochene Zeitrahmen wurde jedoch würde. Hier fordert Dr. Sauter-Servaes eine in Frage gestellt. Darüber hinaus wurde Regulierung des Verkehrs, da aus seiner in der Diskussion auf den Kodak-Effekt Sicht ansonsten ein Verkehrskollaps drohe. verwiesen: Unternehmen, die zu spät auf Er deutete an, dass die Entwicklung im die Digitalisierung reagierten, würden in ländlichen Raum langsamer voranschreiten kürzester Zeit vom Markt verschwinden. werde als in den großen Metropolen. Eine Gefahr, mit der sich alle Unternehmen Zusammengefasst – aus Sicht des Referenten: beschäftigen müssen, die im Bereich der Wir erlebten eine „Rasante Revolution“, Mobilität tätig sind ... 21
IHK Serie: Wir möchten für Ausbildung begeistern Azubi auf den letzten Drücker Eine Fünf auf dem Abschlusszeugnis, Doch die Welt ist in den seltensten Fällen zu helfen. Es gibt immer wieder junge ein unvorteilhaftes Foto oder ein so perfekt. Das Starthelfer-Projekt tritt an, Leute, die aufgrund von Schwierigkeiten abgebrochenes Studium: Mit solchen Bewerber und offene Ausbildungsplätze keinen Ausbildungsplatz finden.“ Flecken auf der weißen Weste kann die zusammenzuführen. Offizieller Titel Zu den Hemmnissen gehören etwa Suche nach einem Ausbildungsplatz ganz des Projekts: „Starthelfende Ausbildungs- durchschnittliche bis schlechte Noten in schön holperig werden. Gleichzeitig gibt es management“. In Zusammenarbeit mit dem den berufsrelevanten Fächern. Klassiker: Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, Westdeutschen Handwerkskammertag und die Fünf in Mathe. Die stört vor allem Azubis zu finden. Das Starthelfer-Projekt gefördert vom NRW-Arbeitsministerium diejenigen, die Kaufmann werden wollen. der Industrie- und Handelskammern sorgt sowie dem Europäischen Sozialfonds auf beiden Seiten mit einem überraschend bringt das Projekt Bewerber, die das eine Viele Betriebe kritisieren schlechte einfachen Erfolgsrezept für Abhilfe. oder andere Vermittlungshemmnis haben, Bewerbungsunterlagen. Koch: „Die Qualität mit Unternehmen zusammen, die noch der Unterlagen muss stimmen. Die Sätze In einer perfekten Welt läuft es so: Azubis suchen. Und auch Unternehmen, müssen geradeaus formuliert sein und den Unternehmen wissen bereits Anfang des die wenige Bewerbungen erhalten oder Kern der Sache treffen. Manche haben Jahres, wie viele Auszubildende sie in beispielsweise erst spät im Jahr erkennen, auch ein sehr unvorteilhaftes Foto.“ welchen Abteilungen brauchen. Die Firmen dass sie doch noch einen Auszubildenden Die Unterlagen bereiten oft sogar Studien- schreiben die Stellen früh aus und brauchen, hilft das Projekt. abbrechern Kopfzerbrechen. „Die haben bekommen Waschkörbe voller Bewerbungen. direkt nach dem Gymnasium studiert und Die jungen Interessenten haben durch die „Im Augenblick habe ich so 30 bis keine Berührungen mit der Arbeitswelt Bank überdurchschnittliche Noten, sehen 40 Bewerber in der Kartei“, sagt und stehen dementsprechend auch bei gut aus und haben professionelle Fotos Andrea Koch, die bei der IHK Mittleres den Bewerbungsunterlagen völlig auf und durchdesignte Bewerbungsmappen. Ruhrgebiet im Kompetenzfeld „Menschen dem Schlauch“, sagt Andrea Koch. Bei den Zudem wissen sie sofort nach dem Schul- stärken“ arbeitet und für das Starthelfer- Studienabbrechern sei die Vorstellung über abschluss, was sie mal werden wollen Projekt verantwortlich ist. „Hauptsächlich die Arbeitswelt „sehr, sehr rudimentär“. – und ziehen ihre Karriere zielgerichtet geht es darum“, so Koch, „Bewerbern mit Viele wüssten nicht, was auf sie zukomme durch. Vermittlungshemmnissen in die Strümpfe und was gefordert sei. 22
Wirtschaft im Revier 11 | 2018 © Tim Müßle Beide Seiten profitieren: Vivamo-Chef Volker Brunswick und sein neuer Azubi Luis Schulz. „Auch der schlechteste Bewerber hat seine Tedata hat 2017 und 2018 jeweils einen verantwortung, sind Querdenker und positiven Seiten“, so Koch. Genau die will Studienaussteiger über das Starthelfer- sozial veranlagt, dazu erfahren im das Starthelfer-Projekt zeigen: „Es kommt Projekt kennen gelernt und eingestellt, Konfliktmanagement, in der Teamführung eine neue Generation, die sich bewirbt, als Fachinformatiker-Auszubildende für und sie verfügen über Kommunikations- die bringen andere Kompetenzen mit als Systemintegration. Siegfried Hübner ist fähigkeiten.“ Hübner freut sich zudem die, die die jetzigen Ausbilder in ihrer Technik-Leiter und Qualitätsmanager bei über die Vorauswahl von Bewerbern, die Schulzeit hatten.“ Heutige Bewerber Tedata. Er weiß, was er an den Studien- das Starthelfer-Projekt für ihn trifft. hätten oft weniger Allgemeinwissen, aussteigern hat: „Die sind oft sozial Andrea Koch: „Das Projekt will Unternehmen dafür aber mehr Medienkompetenz, kompetenter und technisch versierter als vermitteln, dass auch Bewerber, die eine hohe Teamfähigkeit und ein gutes andere Bewerber. Viele Aussteiger sind etwas abgebrochen oder einen krummen Selbstvertrauen. schon älter und wollen ihr Leben verändern, Lebenslauf haben, wertvoll sein können. die haben den Ehrgeiz und eine mensch- Studienabgänger beispielsweise können Über diesen Fundus an Bewerbern freuen liche Reife.“ mit Fehlschlägen umgehen und bringen sich viele Firmen, etwa die Tedata GmbH eine hohe Motivation mit.“ aus Bochum. Die Firma unterstützt seit Hübner schätzt die sozialen Schlüssel- rund 30 Jahren Ingenieure und Konstruk- qualifikationen der Studienabbrecher: Andere Firmen kommen durch das teure bei ihrer Entwicklungsarbeit. „Die sind teamfähig, haben Eigen- Starthelfer-Projekt an Bewerber, die sie Ihr regionaler Spezialist für Datenschutz, IT-Sicherheit und Risikomanagement für Rüdiger Gropp PRO-ICON IT-Consulting und Unternehmensberatung KMU und Mittelstand Benötigen Sie Unterstützung fon: +49 (0)2302 933029 mit langjähriger Erfahrung und Referenzen als zu fairen Konditionen? fax: +49 (0)2302 933049 DEKRA-zertifizierter Datenschutzexperte und info@pro-icon.de TÜV-zertifizierter Risikomanager. Sprechen Sie mich noch heute an . . . www.pro-icon.de 23
IHK Serie: Wir möchten für Ausbildung begeistern © IHK Mittleres Ruhrgebiet Bringt Unternehmen und Bewerber passgenau zusammen: Andrea Koch. auf normalem Weg nicht bekommen fristig doch noch einen zusätzlichen Azubi Brunswick: „Eine Fünf in Mathe oder in würden. Wie etwa die Webber Brenner- brauchen – und freuen sich, wenn sie über Deutsch muss kein Ergebnis mangelnder technik GmbH, die in Witten verschiedene das Starthelfer-Projekt Bewerber bekom- Intelligenz sein, das kann auch andere Brenner für den gewerblichen Einsatz men, die vielleicht ebenso spät dran sind. Gründe haben. Noten sind für uns nicht produziert. Das Unternehmen ist mit rund „Wir haben erst im Juni entschieden, immer das entscheidende Kriterium.“ zehn Beschäftigten recht klein und dem- dass wir noch einen Azubi im Projekt- Über das Starthelfer-Projekt hat entsprechend weniger bekannt, dadurch management haben wollen“, sagt Volker Brunswick Luis Schulz kennengelernt. bekommt Webber weniger Bewerbungen Volker Brunswick, Geschäftsführer der Der 19-Jährige war nach seinem Schul- als große Firmen. Max Schwarzfischer ist Vivamo GmbH in Bochum. An der abschluss mit Fachabitur auf dem Weg Elektroniker und Ausbilder bei Webber. Herner Straße 299 bietet Vivamo alles zum Vollabitur, doch er merkte, dass das Er betreut einen Auszubildenden, der rund um die Themen Messebau und nichts für ihn ist und brach ab. Anfang August angefangen hat – obwohl Ladenbau an. Und weil die Welt ein Dorf ist, erfuhr es erst gar nicht danach aussah, als könne Schulz‘ Vater über eine Kundin in seinem Webber den jungen Mann gebrauchen. „Wir haben uns kurzfristig an Andrea Koch Gemüse- und Obst-Geschäft von dem gewandt“, so Brunswick, „da wir selbst Starthelfer-Projekt. Andrea Koch brachte „Er war sehr zurückhaltend und sehr ruhig nicht so viele Bewerbungen bekommen Luis Schulz mit Vivamo zusammen, und am Anfang“, erinnert sich Schwarzfischer, hatten. Wir suchten jemanden für einen der Rest ist Geschichte. „Das Matching „die Mutter hatte ihn zum Bewerbungs- Ausbildungsplatz zum Veranstaltungs- von der IHK, die Vorsortierung, ist sehr gespräch gebracht. Doch das hat sich kaufmann.“ Bei Vivamo sei in dem Bereich hilfreich. Da weiß man, dass beim alles sehr positiv entwickelt, und in zwar auch „Fleißarbeit am Rechner“ Bewerber Interesse da ist“, so Brunswick. einem vierwöchigen Praktikum haben wir gefragt, schließlich ist Kaufmann zum So haben das Unternehmen und auch gesehen, dass er Lust hat, etwas zu lernen Großteil ein Büro- und Verwaltungsjob. Luis Schulz das bekommen, was sie wollten und sich neuen Aufgaben zu stellen. Doch auch ein praktisches Verständnis und – „Azubi auf den letzten Drücker“ sozu- Dass er sorgfältig arbeitet. Er hat eher durch Interesse am Handwerk seien gefordert. sagen. Taten als durch das Zeugnis geglänzt.“ Und: „Wir haben kein Schema F zur Aussortierung von Bewerbern“, so Tim Müßle Freier Journalist Schwarzfischer beschreibt, dass es für Brunswick, „auch unsere Firma ist ja kleine Unternehmen ohnehin schwieriger nicht Schema F.“ Vivamo habe gute werde, geeignete Bewerber zu bekommen. Erfahrungen mit Quereinsteigern Kontakt: Andrea Koch, Tel.: (0234) 91 13–1 89; Andere Firmen erkennen, dass sie kurz- gemacht. E-Mail: starthelfer@bochum.ihk.de 24
1.0 0 0 F R A G E N AN DIE ZUKUNFT Wirtschaft im Revier 11 | 2018 N r. 8 6 4 BRAUCHEN DATEN LEITPLANKEN? LEITPLANKEN Mit IT Security von Bechtle bewegen Sie Wir bieten Ihnen aber nicht nur die Bau- sich auf sicheren Wegen. Von der ers- steine für eine solide Sicherheitsarchi- ten Beratung bis hin zu technischen tektur: Bechtle ist auch Ihr unabhängiger Lösungen. Wir analysieren die aktuelle Partner für zukunftsfähige IT-Lösungen. Bedrohungslage, erstellen ganzheitliche Mit rund 70 IT-Systemhäusern und über IT-Sicherheitskonzepte und begleiten 9.000 Mitarbeitern, die immer direkt auf auf Wunsch die Umsetzung. Schützen Ihre Ziele zusteuern. Beratungsstark Sie Ihre Daten mit einer langfristigen und für Sie vor Ort in Dortmund und Strategie und berücksichtigen Sie dabei Meschede. geltende rechtliche Auflagen. Unsere zertifizierten Experten unterstützen Bechtle IT-Systemhaus Sie umfassend rund um Informations- dortmund@bechtle.com sicherheit und Datenschutz. meschede@bechtle.com bechtle.com 25
IHK aktuell Erfolgsgarant Weiterbildung Eine „Höhere Berufsbildung“ bietet Wahrscheinlichkeit auf der Karriereleiter 85 Prozent von ihnen wieder für hervorragende Chancen für die Fachkräfte weiter nach oben“, fasst Achim Dercks, dieselbe Weiterbildung entscheiden von morgen. Das zeigt die Ende September stellvertretender Hauptgeschäftsführer würden; 58 Prozent wollen sich auch in in Berlin vom Deutschen Industrie- des DIHK, die Ergebnisse der Umfrage Zukunft weiterbilden. und Handelskammertag (DIHK) vorgelegte zusammen. „Erfolgsstudie Weiterbildung 2018“, Angesichts der Erhebungsergebnisse hält die auf Antworten von 17.595 Absolventen Aus Sicht der Absolventen steht bei einer Dercks es für „gut und richtig, dass die beruht. Weiterbildung der Wunsch, eine bessere Bundesregierung die Höhere Berufsbildung Position im Job zu erreichen und mehr stärken will – beispielsweise durch die „Wer als beruflich qualifizierte Fachkraft Geld zu verdienen (66 beziehungsweise im Koalitionsvertrag angekündigten motiviert ist und in die eigene Weiter- 46 Prozent der Nennungen), ganz oben. Verbesserungen beim Aufstiegs-BAföG.“ bildung investiert, steigt mit hoher Für fast zwei Drittel der Befragten zahlt sich ihr Engagement aus – sie sind Zugleich kämen gerade in der entweder nach der Weiterbildung Berufsorientierung die Perspektiven der Die IHK in den sozialen Netzwerken aufgestiegen, haben einen größeren Beruflichen Bildung noch zu kurz – und Verantwortungsbereich oder konnten sich zwar nicht nur an Gymnasien, sondern www.facebook.com finanziell verbessern. auch an anderen weiterführenden Schulen. /IHKMittleresRuhrgebiet Auch passende Abschlussbezeichnungen – Doch auch persönlich brachte ein wie zum Beispiel „Bachelor Professional“ – www.youtube.com /IHKMittleresRuhrgebiet Abschluss der „Höheren Berufsbildung“ könnten diese Gleichwertigkeit nach seiner die Fachkräfte weiter: 85 Prozent der Einschätzung besser zum Ausdruck bringen. Absolventen gaben an, dass sich durch „Denn Meister und Fachwirte stehen für https://www.xing.com/companies/ die Weiterbildung ihr Blickwinkel erweitert Exzellenz und Praxisnähe.“ ihkmittleresruhrgebiet hat, sie Zusammenhänge besser verstehen und nun souveräner auftreten. Dercks: „Jetzt geht es darum, die @ihk_bochum Ausbildungsberufe und Fortbildungs- Wie positiv die Umfrageteilnehmer die abschlüsse noch besser auf die Digitali- Angebote der „Höheren Berufsbildung“ sierung der Arbeitswelt einzustellen. @ihk_mittleres_ruhrgebiet bewerten, zeigt sich auch daran, dass sich Beim Kaufmann für E-Commerce ist uns 26
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