H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie

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H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
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WHITEPAPER

COME FOR THE
­VERTICAL, STAY FOR
 THE ECOSYSTEM
Ökosysteme in der
Versicherungsindustrie
H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
Inhalt

03	Ökosysteme als ­zentraler Baustein
      in der Versicherungsindustrie

05	Ökosystem-Strategien werden nicht ­
      vollumfänglich kommuniziert und ­verstanden

06	Verschiebungen am Markt ­erschweren
      die ­Fokussierung

09	Vertikalisierung als Antwort auf die ­Unsicherheit
      bei Ökosystem-Strategien

10	Airbnb, Shopify und ­Stripe haben sich auf ein
      ­„Vertical“ fokussiert – über die Jahre entstanden
      dabei ­Ökosysteme

13	Versicherungsunter­nehmen starten mit der Intention
      eigene Ökosysteme aufzubauen

15	Ping An ist das Maß aller Dinge, wenn es um
      Ökosysteme in der Versicherungsindustrie geht

17	Come for the vertical, stay for the ecosystem!

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H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
Ökosysteme als
­zentraler Baustein in der
 Versicherungsindustrie

Ökosysteme haben sich in den letzten Jahren zu einem
zentralen Baustein der Versicherungsbranche entwickelt.
Und das vollkommen zu Recht. Denn der Endzustand eines
Ökosystems beschreibt ein schönes wertschöpfendes
Netzwerk verschiedener Akteure, die ihren Kunden ge-
meinsam ein besseres Angebot machen können, als wenn
sie alleine agieren. Aber wie entwickelt man nachhaltig
ein Ökosystem in Märkten, die sich gefühlt jedes zweite
Quartal verändern? Und wie vermeidet man es, sich in der
Entwicklung von Dienstleistungen zu verzetteln? Unsere
Antwort darauf lautet: Vertikalisierung. Aus kleinen Anfän-
gen entstehen große Dinge. Versicherungen sollten sich
nicht von der großen Vision verzaubern lassen, sondern
mit Fokus und Konzentration klein beginnen. Come for the
vertical, stay for the ecosystem!

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                  3
H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
Ein Ökosystem ist ein Netzwerk aus Unternehmen und komplementä-
               ren Dienstleistungen, welche von einem Orchestrator auf eine gemein-
               same Wertschöpfung ausgerichtet werden. Die Leistung des gesamten
               Ökosystems übersteigt dabei aus Sicht der Kunden die Summe der
               Einzelbeiträge aller Beteiligten. Obwohl Ökosysteme als Begriff schon
               seit 20 Jahren durch die Strategieabteilungen geistern, sind sie derzeit
               in aller Munde. Unter dem Eindruck der am schnellsten wachsenden
               Unternehmen – Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft und Co –
               positionieren sich zunehmend auch nicht-digitale Unternehmen als
               Ökosystemakteure. Es überrascht daher wenig, dass Ökosysteme zu
               einem zentralen Baustein vieler Versicherungs-Strategien geworden
               sind. Und das nicht erst seit dem Erfolg der Ökosystemstrategie des
               chinesischen Versicherungskonzerns Ping An. Versicherungsunter-
               nehmen aus der ganzen Welt versuchen zunehmend auf neue Kunden-
               anforderung mit Ökosystemstrategien zu reagieren – nicht immer mit
               dem erhofften Erfolg.

               Obgleich viel über Ökosysteme geredet und geschrieben wird, beobach-
               ten wir eine schwelende Unsicherheit in Versicherungsgesellschaften
               ob Ökosysteme überhaupt Wert stiften können. Wir führen das auf zwei
               Faktoren zurück: Einerseits werden Ökosystem-Strategien nicht voll-
               umfänglich kommuniziert und verstanden. Andererseits erschweren
               Verschiebungen am Markt die Fokussierung.

               Rollen im Ökosystem

                Enabler                  Realizer                       Orchestrator
                stellt die Technologie   erbringt die ­wirkliche        ist Architekt des
                oder Infrastruktur       Leistung/Produkt              ­Ökosystems,
                zur Verfügung            innerhalb des                  das der Kunde nutzt
                                         Ökosystems

Beispiele                                               + tausende
E-Commerce                                                 andere
                                                           Verkäufer

Beispiele                                Individuelle Fahrer
Ride-Hailing                             (mit ihren eigenen Autos)

Beispiele
Logistik                                 Versandunternehmen

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H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
Ökosystem-Strategien
werden nicht vollum-
fänglich kommuniziert
und verstanden
Analysiert man branchenrelevante Artikel und Whitepaper zum Thema,
stellt man fest, dass sich die meisten Diskussionen mit dem Endzu-
stand beschäftigen und nicht mit der Frage, wie ein solches Ökosystem
überhaupt aufgebaut werden kann. Häufig wird nur erläutert,

   • wieso es sinnvoll ist ein Ökosystem aufzubauen – „Erweiterung
     der Angebote, Differenzierung, Aufbau von Loyalität, Vermeidung
     der Kommodifizierung“,

   • welche Versicherungen davon nicht profitieren – „Preisführer
     sollen nur bedingt eine Ökosystem Strategie anwenden, da Öko-
     systeme die Differenzierung durch Qualität forcieren“ und

   • was das Ziel sein sollte – „Bereitstellung eines differenzierten und
     disruptiven Werteangebots“

Selten wird darauf eingegangen, was man tun muss, um zum Ziel zu
gelangen – „Auswahl des Marktes, Definition der eigenen Rolle im Öko-
system und Klärung der Monetarisierung“.

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H COME FOR THE VERTICAL, STAY FOR THE ECOSYSTEM - Ökosysteme in der Versicherungsindustrie
Verschiebungen am
                                          Markt erschweren die
                                          Fokussierung
                                          Die zweite Unsicherheit resultiert aus volatilen Marktverschiebungen.
                                          In den für Versicherungen relevanten Lebensbereichen verändert
                                          sich der Markt und die Wettbewerbssituation dramatisch. Zahlreiche
                                          neue Angebote, Produkte und Services, welche kontinuierlich das
                                          Konsumen­tenverhalten beeinflussen, halten Einzug.

                                          Eine wesentliche Verschiebungen ist die Entbündelung von Produkten
                                          und Dienstleistungen. Für jede Wegstrecke gibt es mittlerweile einen
LIN K                                     passenden Mobilitätsanbieter (z. B. Tier, Emmy oder Miles), für jede
Digitally-Native Vertical                 Produktkategorie gibt es die passende Digitally-Native Vertical Brand
Brands (DNVBs) – Die
Zukunft von Marken oder                   (z. B. Ace &Tate, Emma oder Harry’s) und für jeden Finanzservice gibt
ein temporärer Trend?                     es die passende Lösung (z. B. TransferWise, N26 oder Trade Republic).

     Entbündelung der Mobilität

                           Kurze Strecken          Lange Strecken
                           Kleine Fahrzeuge        Große Fahrzeuge
                           Frühe                   Frühe Autonomie
                           Elektrifizierung
                      13
  One Way Trips (%)

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Auch in der Versicherungsindustrie entwickeln sich nachhaltig ent-
                    flochtene Services, die vollumfängliche Angebotsbündel in der Summe
                    herausfordern. Durch die Entbündelung sind sie flexibler in ihrer Ent-
                    wicklung und können damit schneller auf neue Kundenanforderungen
                    reagieren. Dies geschieht nicht nur in Endkonsumenten-nahen Sek-
                    toren (Getsurance, Lemonade oder Coya bieten Versicherungen über
                    eine digitale Schnittstelle direkt an den Endkunden an) sondern auch
                    im B2B Segment (sei es z. B. die Versicherungs-Infrastrukturlösung von
                    Element, die digitale Schadensplattform von Snapsheet oder die Lösung
                    zur Optimierung von Underwriting Prozessen von Planck). Mit weit-
                    reichende Folgen: Die zunehmende Anzahl von as-a-Service Geschäfts-
                    modellen führt zu einem reduzierten Produktabverkauf, wodurch
                    Versicherungsprämien nicht mehr frei an an den Endkunden adressiert
                    werden können. Die Entbündelung führt zudem zu geringen Markt­
                    eintrittsbarrieren, was einen intensiveren Wettbewerb zur Folge hat.

↗ Element Website   Eine weitere Verschiebung ist die Konzentration von Plattformen an
                    der Kundenschnittstelle. Amazon, Apple und Google besetzen die
                    zentralen Zukunftsmärkte innerhalb der Lebensbereiche Mobilität,
                    Gesundheit und Zuhause. Alle arbeiten an eigenen M ­ obilitätsservices,
                    der Markt der Voice Assistants wird von ihnen dominiert und im
                    ­Gesundheitsbereich hat Google vor kurzem erst mit Fitbit eine große
                     Lücke in ihrem Angebot geschlossen. Dies hat natürlich Auswirkungen
                     auf die Versicherungsindustrie. Doch nicht nur BigTech experimen-
                     tiert mit neuen Angeboten. Auch Startups und Grownups etablieren
                     sich am Markt. Auf der einen Seite beanspruchen Aggregatoren (z. B.
                     Check24, Verivox oder Insurify) die Kundenschnittstelle für sich. Auf

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In Anlehnung an die Smiling Curve von Stan Shih
  Wertschöpfungsanteil

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                                                                                                    Kundennähe

                                    Die Smiling Curve wurde von Stan Shih, dem Gründer von Acer Inc., ins Leben gerufen.
                                    Sie zeigt, dass sich der Wertschöpfungsanteil eines Produkts zwischen 1970 (Start
                                    der dritten industriellen Revolution) und 2020 maßgeblich verschoben hat. ­Während
                                    ­früher in der Produktion des Produkts die meiste Wertschöpfung erzielt wurde,
                                     ­generieren heute die Anbieter für Technologielösungen und die Unternehmen, die
                                      die Benutzeroberfläche gestalten, den meisten Wert für den Endkunden.

                                    der anderen Seite versuchen versicherungsfremde Unternehmen durch
                                    das Angebot von Element oder Trov die Produkt- bzw. Serviceabsiche-
                                    rung in ihre Primärleistung einzubetten (siehe dazu die Fallbeispiele
LIN K                               von Volvo, Vodafone und deliveroo). Die Wertschöpfung wandert ab. Und
 Cyber Insurance for                die traditionellen Versicherer schauen zu. Der Druck von Infrastruktur-
­private customers
                                    anbietern und Plattformen wird immer größer.

                                    Diese Marktverschiebungen müssen in Ökosystem-Strategien natürlich
                                    berücksichtigt werden. Vor allem Startups versuchen sowohl entweder
                                    vertikal das Wertversprechen zu maximieren oder horizontal über
                                    eine Plattform Angebote zu aggregieren. Auf beiden Seiten nimmt der
                                    Wettbewerbsdruck kontinuierlich zu. Und das nicht nur in der Versi-
                                    cherungsindustrie, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen,
                                    die von der Versicherung tangiert werden. Diese Marktverschiebungen
                                    erschweren daher nicht nur die Entscheidung des idealen Startpunk-
                                    tes der Ökosystem-Strategie. Sie beeinträchtigen auch die Auswahl
                                    des ­Lebensbereichs und die Einschätzung ob die Ökosystem-­Strategie
                                    nachhaltig auf die Kundenbedürfnisse einzahlt bzw. als überlegen
                                    gegenüber dem Angebot der Wettbewerber wahrgenommen wird.

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Vertikalisierung
                       als ­Antwort auf die
                       ­Unsicherheit bei
                        ­Ökosystem-Strategien
                       Die Grundlage der derzeitigen Unsicherheit ist aber die ­Fokussierung
                       auf einen möglichen Endzustand des Ökosystems. Der Blick in den
                       Digitalmarkt ist hier erhellend. Erfolgreiche Ökosysteme sind fast
                       ­ausschließlich mit einem zugespitzten, kundenorientierten ­Angebot
                        gestartet. Die Frage nach Netzwerkeffekten und Skalierung ist die
                        ­richtige. Jedoch stellt sich diese Frage erst nach einem initialen
                         ­„Product-Market-Fit“. Das Henne-Ei-Problem digitaler Ökosysteme
                          löst man, in dem man erst später zu einem Ökosystem wird.

                       Diese Herangehensweise wurde vor einigen Jahren prominent von
                       Chris Dixon, Partner bei dem amerikanischen Venture Capital Fonds
LINK                   Andreessen Horowitz, in einem Blogpost beschrieben. „Come for the
Come for the tool,     tool, stay for the network“, schrieb er und positionierte damit einer
stay for the network
                       ganzen Generation von Gründern einen Nordstern. Nutzer sollen mit
                       einem eigenständigen Tool bzw. einzigartiger Funktionen angezogen
                       und mit der Zeit in ein Netzwerk konvertiert werden. Ein Beispiel, das
                       er nennt, ist Instagram: Die Nutzer der Social Media Plattform wurden
                       anfänglich mit kostenlosen innovativen Filtern für Fotos angelockt. Das
                       Netzwerk war nur zweitrangig, entwickelte sich im Laufe der Zeit je-
                       doch zum Kernargument von Instagram. Chris Dixon erkannte, dass es
                       extrem schwierig ist, ein Netzwerk von Grund auf aufzubauen. „Single-
                       Player Tools“ können Netzwerke jedoch befeuern.

                       Come for the tool,
                       stay for the network.
                       Chris Dixon, a16z

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Überträgt man diese Dynamik auf Ökosysteme, so kann man konsta-
tieren, dass man mit einem Teilbereich eines Ökosystems beginnen
­sollte, der einen klaren Mehrwert vermittelt, die Eintrittsbarrieren
 niedrig hält und sich dynamisch zu einem Ökosystem weiterentwickelt.
 „Come for the VERTICAL, stay for the ECOSYSTEM“. Durch die Fokus-
sierung und Optimierung auf einem „Vertical“ wird das Kundenver-
sprechen geschärft. Durch den parallelen Aufbau von Partnerschaften
und Akquisitionen von Unternehmen, entsteht ein deutlicher Mehr-
wert für den Kunden. In Folge dessen entwickelt sich im Bestfall ein
nachhaltiges Ökosystem, das auf den Kunden ausgerichtet ist.

Airbnb, Shopify und
­Stripe haben sich auf ein
 ­„Vertical“ fokussiert –
  über die Jahre entstan-
  den dabei ­Ökosysteme
Diese Diskussion wird im Versicherungskontext oft noch zu theoretisch
geführt. Der Erfolg digitaler Unternehmen wie AirBnB, Shopify oder
Stripe zeigt deutlich, wie mächtig ein fokussierter Marktzugang für die
Erschließung von Ökosystemen ist:

AirBnB, das erfolgreichste Online-Portal für Buchung und Vermietung
von Unterkünften, startete natürlich nicht mit 7 Millionen Inseraten
in mehr als 220 Ländern. Das Unternehmen begann 2008 mit einer
Plattform für die Vermittlung von „Luftmatratzen“ und Frühstück –
„Airbedandbreakfast“. Die Gründer erkannten den Bedarf für Adhoc-
Schlafplätze und boten dafür eine Lösung an. Durch die kontinuierliche
Einbeziehung von Kundenfeedback und -erwartungen, öffnete sich
die Plattform in Richtung vollumfänglicher Wohnungen, Ferienunter-
künften, Hostels und sogar Hotels. Dabei wurde immer stark an dem
„Vertical“ „Unterkunftsvermietung“ festgehalten. Es folgten hunderte
Millionen an Buchungen sowie Partnerschaften mit Reisebüros, Touris-
musseiten, Concierge Services, Konferenzen und Anbietern von intel­
ligenten Schließsystemen. Nach und nach entstand ein Ökosystem,
auch getrieben durch strategische Unternehmenszukäufe. Erst acht
Jahre nach der Gründung, 2016, wurde das Ökosystem über den Teller-

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                             10
rand der „Unterkunftsvermietung“ erweitert. Buchbare „Entdeckun-
                          gen“ wurden eingeführt, um Reisenden ein noch besseres Erlebnis zu
                          bieten – mit großem Erfolg.

                          Ähnlich stellt sich die Gründungsgeschichte von Shopify dar. 2006
                          ­fokussierten die Gründer von Shopify – Tobias Lütke und Scott Lake –
                           ein Problem, welches sie zuvor selber am eigenen Leib erfahren haben:
                           Sie wollten einen Online-Shop für Snowboarding-Ausrüstung an den
                           Markt bringen, mussten aber feststellen, dass existierende E-Com-
                           merce Produkte dafür ungenügend waren. Also bauten sie ihr eigenes
                           System und boten dieses relativ schnell als Plattform für Dritte an.
                           ­Damit gaben sie Händlern und Erstverkäufer grundlegende ­Bausteine
                            an die Hand, um ihre Waren online zu vertreiben: Bestellungsver-
                            folgung, Bestandsverwaltung und Analysefunktionen. Basierend auf
                            diesem Produkt folgte der Aufbau einer API-Schnittstelle, um Shopify-
                            Händlern mehr Anpassungsmöglichkeiten zu bieten. Heute hat ­Shopify
LINK                        einen großen App-Store, in dem externe Entwickler ihre Tools und
shopify app-store           Apps direkt an die Shopify-Händler verkaufen können. Die Plattform
                            war ein großer Schritt für ein Produkt-fokussiertes Startup. Heute ist
                            Shopify einer der führenden E-Commerce Ökosysteme und macht mit
                            der Ökosystemwertschöpfung sogar Amazon Konkurrenz. 2014 erwei-
                            terte man die reine Online Strategie um eine Offline Komponente, um
                            den Produktverkauf Online wie Offline zusammenzuführen. Mit gro-
                            ßem Erfolg. Von „Produkt-Vertical“ zu einer Plattform zu einem Öko-
                            system in acht Jahren. Die Reihenfolge war wichtig, denn jeder Schritt
                            baute auf dem Erfolg des vorherigen auf.

   Shopify Ökosystem

    Produkt-Fokus                                Plattform / Ökosystem

     Händler    Händler   Händler   API           Händler    Händler     Händler   Händler      Händler
                                    Schnitt­
                                    stelle

     Bestandsmanagement                           Referral     Ent­           Designer       Logistik
     Auftragsverfolgung                           Partner      wickler                       von Dritt-
                                                                                             anbietern
     Analysefunktionen

                          Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                                        11
Stripe, ein Online-Zahlungsabwicklungsdienst für Internetunterneh-
                      men, weist eine vergleichbare Erfolgsbilanz auf. 2010 gegründet, bot
                      das Unternehmen eine sehr effiziente Lösung für ein teures Problem:
                      Viele E-Commerce-Unternehmen investierten in den Aufbau eige-
                      ner Systeme zur Zahlungsabwicklung. Die, die sich die Gebühren der
                      Banken nicht leisten konnten, gingen zu PayPal. Doch auch PayPal
                      war zu der Zeit äußerst unhandlich und zudem komplex in der Imple-
                      mentierung. Stripe erkannte den Bedarf und entwarf eine skalierbare,
                      entwicklerorientierte und sofort einsatzbereite Zahlungsplattform.
                      Schnell sprach sich die Eleganz der Lösung in der Entwickler-Commu-
                      nity herum. Mit nur wenigen Zeilen Code konnte man Stripe in seine
                      Anwendung integrieren. Ein Prozess, der früher Wochen dauerte,
                      konnte an einem einzigen Tag erledigt werden. Die einfache Imple-
                      mentation führte zu einer breiten Adoption. Der Datendurchsatz im
                      Stripe-Kosmos wuchs stetig, was zu einer schnellen und kundenorien-
                      tierten Entwicklung von angrenzenden Diensten auf Basis der gesam-
                      melten Zahlungsdaten beitrug. Heute bietet Stripe ein Ökosystem an
                      verschiedenen Services für Zahlungsabwicklung und Anwendungs­
                      programmierschnittstellen für E-Commerce-Websites und mobile
                      Anwendungen an. Stripe will es Unternehmen dabei nicht nur leicht
                      machen, Zahlungen abzuwickeln. Sie wollen eine wirtschaftliche
                      ­Infrastruktur für E-Commerce-Unternehmen schaffen, damit jeder
                       an der Datenökonomie teilhaben kann.

Stripe Ökosystem

Produkt-Fokus                                          Plattform / Ökosystem

  Händler   Händler    API Schnittstelle                Händler   Händler   Händler   Händler

  Zahlungs­
  entwicklung

                      Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                                  12
Allein diese Beispiele zeigen, dass die Strategie „Come for the product /
vertical, stay for the ecosystem“ nachhaltig zu großem Erfolg führen
kann. Alle drei Unternehmen haben sich auf ein „Vertical“ fokussiert,
den Kunden in den Vordergrund gestellt und das Wertversprechen
nachhaltig produkt- wie auch ökosystemseitig optimiert. Letzteres wur-
de vor allem durch kontinuierliche Produktinnovationen, Partnerschaf-
ten und Akquisitionen erreicht. Dabei entstanden die Ökosysteme nahe-
zu organisch – getrieben von der Intention, dem Kunden immer das
bestmögliche Produkt bzw. die bestmögliche Dienstleistung zu bieten.

Versicherungsunter­
nehmen starten mit der
Intention eigene Öko-
systeme aufzubauen
Seit dem Erfolg von Ping An in China sehen wir zunehmend, wie euro-
päische Versicherer über die Orchestrierung von Ökosystemen in ihren
Kernmärkten diskutieren. Verständlicherweise wollen die wenigsten
dabei nur Teilnehmer sein. Die Kundenschnittstelle hat für viele oberste
Priorität. Unter dem Eindruck dieser strategischen Positionierung ver-
suchen unter anderem die Allianz, die Baloise Group und die G ­ enerali
ein Ökosystem rund um ihre Versicherungsprodukte zu schnüren. Alle
drei stellen sich dabei äußerst breit auf und versuchen in verschiede-
nen Sparten Partnerschaften mit Startups einzugehen, um neue inno-
vative Produkte durch das Ökosystem an Kunden zu verkaufen.

Dabei setzt die Allianz auf die Tochterunternehmen Allianz Partners
und Allianz X, welche die Lebensbereiche Zuhause, Gesundheit und
Mobilität entwickeln sollen. Erst vor kurzem hat Allianz Partners den
Ausbau des Ökosystems rund um den Lebensbereich „Zuhause“ ver-
kündet: „With our homes playing an increasingly important part of
daily life, Allianz Partners has enhanced its home assistance offering
to build a one-stop-shop ecosystem that provides meaningful solutions
for key life moments, such as buying a home or a car, starting a family
or retiring.“

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                               13
Ähnlich der Allianz, fokussiert die Baloise Group Ökosysteme in den
Lebensbereichen Mobilität, Zuhause, finanzielle Absicherung und
Business Services. Vor allem im Mobilitätsbereich versucht sie sich mit
einem eigenen Autoabo (AboDeinAuto) vom reinen Absicherungspro-
dukt zu lösen. Einen ersten Schritt ist man bereits zuvor mit dem von
der Gruppe losgelösten Neo-Versicherer Friday gegangen, die sich auf
Pay-per-Mile KFZ Versicherungen fokussieren.

Auch die Generali, der größte italienische Versicherungskonzern, hat
einen ähnlichen Weg gewählt. Das Unternehmen versucht in den Be-
reichen Mobilität (mit Volvo), Wohnen / Smart Home (mit Google Nest),
Reisen (mit Expedia), und Gesundheit & Wellness (mit Vitality) Ökosys-
teme aufzubauen. Vor kurzem hat die Generali auch ein Joint ­Venture
gemeinsam mit Sanofi, Capgemini und Orange angekündigt, um ein
Ökosystem im Bereich e-Health aufzubauen und konkrete digitale Ge-
sundheitslösungen zu entwickeln.

Aus diesen drei Beispielen kristallisiert sich eine klare Taktik heraus.
Alle Unternehmen versuchen ihr Risiko zu streuen und mehrere Öko-
systeme gleichzeitig zu orchestrieren, mit dem übergeordneten Ziel:
Ökosysteme rund um den Versicherungskern aufzubauen. Allerdings
steht das Vorgehen konträr zu den erprobten Ansätzen der Beispiele
von oben. Für AirBnB, Shopify und Stripe war es von Beginn an wichtig,
ein bestehendes Problem mit einer Lösung zu adressieren. Der Aufbau
und die Entwicklung eines Ökosystems war nur zweitrangig. Sie ent-
standen im Laufe der Zeit durch die strikte Fokussierung auf die Opti-
mierung des Wertversprechens an den Kunden.

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                              14
Ping An ist das Maß
          ­aller Dinge, wenn
           es um Ökosysteme
           in der Versicherungs­
           industrie geht
LINK      Damit stellt sich nun die Frage, wie Ping An vorgegangen ist. Der chine-
Ping An   sische Versicherungskonzern betreibt seit Jahren äußerst erfolgreich
          mehrere Ökosysteme in verschiedenen Industrien und ist für viele Ver-
          sicherer das Vorbild, wenn es um erfolgreiche Ökosysteme geht.

          Ping An wurde 1988 als Schaden- und Unfallversicherungsgesellschaft
          gegründet. Nach Einführung einer Lebensversicherungssparte wurde
          früh damit begonnen, einen Finanzarm für die Gesellschaft zu ent­
          wickeln und aufzubauen. Der Fokus auf die Finanzindustrie wurde mit
          den Akquisitionen von chinesischen Banken und der Beteiligung von
          Morgan Stanley, Goldman Sachs und HSBC gefestigt. Parallel investierte
          man massiv in neue Technologien, wie künstliche Intelligenz, Block-
          chain und Gesichtserkennung. Dieser Kombination entsprang dann
          2012 Lufax, ein Online-Internet-Finanzmarktplatz für Peer-to-Peer
          Kredite. Zwischen 1995 und 2012 lag der Fokus der Neugeschäfts­ent­
          wicklung hauptsächlich auf dem „Finanz-Vertical“. Versicherungen
          spielten dabei immer nur eine untergeordnete Rolle und wurden als
          zusätzlicher Service angeboten. Aufbauend auf dem gesammelten
          Technologie und Plattform Wissen wurden dann schrittweise neue
          Lebenswelten identifiziert, in denen sie Primärleistungen anbieten
          konnten. Wie wurden diese Bereiche ausgewählt? Jessica Tan, CEO bei
          Ping An, äußerte sich dazu wie folgt:

          We looked at what sectors were most important, not
          only to the economy in general but to the consumer—
          such as autos, housing, and health. We then identi-
          fied the key areas in each of these ecosystems where
          we could add value.

          Jessica Tan, Group Executive Director, Ping An

          Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                              15
Ping An löste ein Kundenproblem, identifizierte Probleme des Kunden,
                     fragte sich, wie sie mit ihren Assets hier einen Mehrwert anbieten
                     konnten und adressierte das Problem mit einer Lösung, die vorhandene
                     Assets einbezog – „Come for the vertical, stay for the ecosystem“.

                     Nachdem man sich jahrelang auf ein „Vertical“ fokussiert und ­Assets
                     aufgebaut hatte, konnten neue Ökosysteme in kürzester Zeit erschlos-
                     sen werden. Den Kunden und die eigenen Stärken immer im Blick,
                     erweiterte Ping An nach und nach ihr Leistungsportfolio. Im Lebens-
                      bereich G
                              ­ esundheit platzierten sie Good Doctor – Chinas größte Inter-
                     net-Plattform für das Gesundheitswesen. Im Lebensbereich ­Mobilität
                     erwarben sie Autohome – Chinas führende Online-Destination für
                     ­Automobilkunden. Und im Lebensbereich Zuhause starteten sie Ping­
                      anfang – ein Portal für Immobilienanzeigen. Das besondere: Versi-
                      cherungen standen dabei nie im Fokus. Sie waren immer nur ein zu-
                      sätzlicher Service. Der strategische Grund dafür waren die wenigen
                      Berührungspunkte, die durch Versicherungsprodukte generiert werden.
                      Jessica Tan erläutert diesen Paradigmenwechsel auf folgende Weise:

                     We think this ecosystem model, where a customer has to buy
                     a ­product first and then you provide services based on the
                     ­customer’s needs, is much better than a more traditional one.

                     Jessica Tan

Ping An Entwicklung

 Versicherungs­        Investitionen in     Inkubation einer       Datengesteuerte
 geschäft;             Technologie          neuen Generation       Geschäftsmodelle
 Finanzprodukte        Ping An Cloud,       von Unternehmen        Angetrieben
 Bankwesen,            Ersatz von Legacy-   Good Doctor,           durch Cloud-,
 Investitionen /       Systemen,            Lufax, Gesundheits-­   AI- und Blockchain-
 Wert­papiere)         AI-Forschung, etc.   Ökosystem,             Fähigkeiten
                                            One Connect
                                                                   Neue ­Geschäftsmodelle

                                            Ökosysteme

                       Technologie

 Produkte und Dienstleistungen

                     Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                               16
Come for the vertical,
stay for the ecosystem!
Die Beispiele von AirBnB, Shopify und Stripe zeigen, dass sich mit einer
Fokussierung auf ein „Vertical“ oder einen Lebensbereich die strategi-
sche Unsicherheit rund um Ökosysteme in ihren Anfängen reduzieren
lässt. „Come for the vertical, stay for the ecosystem“ hält Investitionen
niedrig, weil man sich kundenzentriert, nachhaltig und schrittweise zu
 einem Ökosystem entwickelt. Wir müssen uns von dem Gedanken ­lösen,
dass Ökosysteme erzwungen werden können. Erst ein konsequenter
­Fokus auf einen klaren Kundenmehrwert in einem Lebensbereich
 schafft Grundlagen für die organische Entwicklung eines Ökosystems
 über den Lebensbereich hinaus.

Für Versicherungsgesellschaften bedeutet dies zweierlei:

1.     Die Überlegung, in welcher Vertikalen man beginnt, muss
       gut durchdacht sein. Bedingt durch die Digitalisierung und
       die Konvergenz von Technologien, entstanden und entste-
       hen fortan neue Märkte und Wettbewerber. Diese Volatili-
       tät muss beobachtet und gemäß den eigenen Stärken und
       Schwächen eingeordnet werden. In solchen dynamischen
       Zeiten ist es besonders von Vorteil, seine eigenen unfairen
       und belastbaren Wettbewerbsvorteile zu kennen. Außerdem
       hat es sich als vorteilhaft erwiesen, nicht opportunistisch zu
       handeln und potentielle Chancen auf gut Glück zu erschlie-
       ßen, sondern Opportunitäten am Markt durch potentielle
       Kunden zu validieren. Selten decken sich nämlich Kunden-
       bedürfnisse mit Versicherungsprodukten, die hinter ver-
       schlossenen Türen entwickelt worden sind. Nicht nur das
       Versicherungsgeschäft sollte von Neuentwicklungen profi-
       tieren, sondern auch der Kunde.

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                                17
2.     Alle Aktivitäten sollten kundenzentriert entwickelt werden.
       Ökosysteme werden um ihre Stakeholder herum aufgebaut,
       nicht um den Orchestrator. Erst wenn der geschaffene und
       konsumierte Wert aller Beteiligten den Wert des Ökosystem-
       orchestrators übersteigt, sprechen wir von einem nachhal-
       tigen Ökosystem. Versicherungen sind für Endkunden zuerst
       nur eine Absicherung gegen unvorhergesehene Schäden.
       Sie ist wichtig, keine Frage. Jedoch stellt sie nur eine Sekun-
       där- bzw. Unterstützungsleistung dar. Versicherungsunter-
       nehmen müssen umdenken und Angebote schaffen, die
       Kunden einen Mehrwert bieten. Dem Kunden ist dabei egal,
       ob der Mehrwert an der Kundenschnittstelle oder durch
       eine Infrastruktur entsteht, die ihm im Hintergrund eine Ab-
       sicherung ermöglicht.

Ein Ökosystem funktioniert, wenn die Bedürfnisse der Kunden ganz-
heitlich gelöst werden können. Dabei ist es Kunden egal, ob die Lösung
von einem Anbieter oder durch eine Kombination von Dienstleistungen
und Produkten verschiedener Anbieter abgedeckt wird. Der Orchestra-
tor übernimmt und sichert das Management und die Qualitätssicherung
aller Beteiligten und sorgt für fortlaufende Anreize, am Ökosystem teil-
zunehmen. Für die Entwicklung von Ökosystemen bedeutet dies, dort
anzusetzen, wo man den größten Mehrwert für den Kunden erzielen
kann. Darauf basierend kann dann nach und nach eine Vorwärts- oder
Rückwärtsintegration in der Wertschöpfungskette erfolgen – ohne
dabei den Fokus auf den Kunden zu verlieren. Diese Vorgehensweise
zwingt Orchestratoren förmlich dazu, im Laufe der Zeit Partnerschaf-
ten einzugehen oder Unternehmen zu akquirieren. Das Ökosystem
entsteht organisch, nicht am Reißbrett.

Natürlich ist es wichtig, sich zu fragen, wie man langfristig Kunden
durch den Direktkontakt bindet. Doch es wird zunehmend wichtig
auch darüber nachzudenken, wie man nachhaltig für den Kunden von
hoher Relevanz bleibt. Auch wenn dies bedeutet, dass man möglicher-
weise den direkten Kontakt aufgeben muss.

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                                 18
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oder Ausbau Ihres Ökosystems?
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Martin Spindler
Vice President, hy
martin.spindler@hy.co

 Martin Spindler leitet hy’s Strategieteam und unterstützt
 ­unsere Kunden bei der Identifizierung von strukturellen
  ­Marktverschiebungen sowie der Entwicklung nachhaltiger
­Wachstumsstrategien.

Lukas Muttenthaler
Consultant, hy
lukas.muttenthaler@hy.co

Lukas Muttenthaler ist hy’s Experte für tragfähige
digital-getriebene Vertikalisierungsstrategien und
D2C-Geschäftsmodelle.

René Schäfer
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rene.schaefer@hy.co

 René Schäfer beschäftigt sich mit den Grundlagen der
­Digital­ökonomie, plattformbasierten Geschäftsmodellen
 und den ­Auswirkungen von Zukunftstechnologien.

Ökosysteme in der Versicherungsindustrie                     19
hy – the Axel Springer
Consulting Group

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Wir stehen für wirksame Veränderungen
in den Bereichen Strategie, Innovation
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So helfen wir unseren Kunden

Nie war es wichtiger zu verstehen, was die Zukunft bringen wird
und wie man sie aktiv für das eigene Unternehmen gestaltet. Wir
sind überzeugt: Um die Zukunft zu verstehen, müssen wir auf die
schauen, die sie gerade erfinden. Startups und Venture-Capital-
Aktivitäten sind unser Proxy, um Märkte zu dekodieren, denn wann
immer ein Unternehmen gegründet wird oder eine Finanzierung
­erhält, wird eine Wette platziert. Diese Wetten gestalten die Märkte
 von morgen. Wir helfen unseren Kunden, ein Verständnis für diese
 neuen Märkte zu entwickeln, neue Geschäftsopportunitäten zu
 identifizieren und diese erfolgreich umzusetzen.

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