HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver

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HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
HÖVER:
                                                                                                   Heft 8, September 2021

                                              Mehr als Mergel
Sportliche Erfolge der Schützengesellschaft Höver
in den letzten 20 Jahren
Auf dem Weg zur Teilnahme an den            schaften mit selbstgestrickten Hand-
deutschen Meisterschaften sind eini-        schuhen ohne Fingerspitzen, damit           Voll ins Schwarze
ge Hürden zu überwinden. Zunächst           niemand zu sehr frieren musste.             getroffen
müssen die Schützinnen und Schüt-           Anschließend legt der Niedersäch-           Ein richtiger Schütze weiß, dass er
zen an den Vereinsmeisterschaften           sische Sportschützenverband die             ins Schwarze treffen muss. Das war
teilnehmen, wobei hier das Ergebnis         Limits für die Qualifikation zu den         auch schon vor Jahren so. Da trat
für das Weiterkommen keine Rolle            Landesverbandsmeisterschaften fest.
                                                                                        ein Schützenbruder im Wettkampf
spielt. Dann meldet der Verein die in-      Diese werden gegen Ende Juni im
                                                                                        zum 50-jährigen Bestehen an, hatte
teressierten Teilnehmer zur Kreismeis-      Leistungszentrum Hannover, der so-
terschaft in der jeweils gewünschten        genannten Wilkenburg, ausgetragen.          das Schwarze goldrichtig im Visier
Disziplin an. Diese Wettbewerbe (hier       Dort kommen dann die Schützen aus           und drückte ab – seines Erfolges si-
hat sich die SG Höver an Luftpistole,       ganz Niedersachsen zusammen. Im             cher. Und den hatte er auch, sogar
Luftgewehr und Kleinkaliber beteiligt)      Gegensatz zum Schießen im Verein,           ohne Auswertung, denn der Saal war
finden im zeitigen Frühjahr statt, so       wo auf dem Stand Ruhe herrscht und          plötzlich dunkel. Wer nun meint, der
dass die Konkurrenz im Kleinkaliber-        keine Zuschauer dabei sind, sind dort       wackere Schützenbruder hätte die
schießen auch schon mal bei Minus           die Stände offen und es gibt regen          Lampe zerschossen, der irrt sich. Un-
10° C und Schneegestöber auf dem            Betrieb, Gespräche und Applaus. Die
                                                                                        ser erfolgreicher Schütze hatte genau
offenen Stand in Lehrte ausgetragen         Mannschaftskollegen, die eine andere
wurde. Schützenschwester Margret            Startzeit haben, schauen zu und die         ins Schwarze geschossen, allerdings
Bock versorgte die höverschen Mann-         einzelnen Schüsse werden von den            nicht ins Schwarze auf der Scheibe.
                                                                                        Der Schuss traf den schwarzen Ste-
                                                                                        cker in der weißen Steckdose.

                                                                                                         Fortsetzung Seite 2 

                                                                                        Der Verein „Unser Höver“
                                                                                        stellt in loser Reihenfolge Themen,
                                                                                        Ereignisse der jüngeren Vergangenheit
                                                                                        in Wort und Bild vor. Vorgestellt werden
                                                                                        auch aktualisierte Themen aus der
                                                                                        Chronik „Höver – vom Bauerndorf zum
                                                                                        Industriestandort“.
                                                                                        Aktuell:
                                                                                        Sportliche Erfolge
                                                                                        der Schützengesellschaft Höver
                                                                                        in den letzten 20 Jahren
                                                                                        von Annemarie Gorontzy
                                                                                        Die Ehrenmale in Höver, Teil 1
                                                                                        von „Unser Höver“
                                                                                        Die verhinderte Gastwirtschaft
                                                                                        von Manfred Holaschke
                                                                                        Höveraner mit einem
                                                                                        besonderen Hobby:
Die Teilnehmenden der SG Höver an der deutschen Meisterschaft Luftgewehr-Auflage        Inge und Horst Buttchereit
im Jahr 2007 (v.l.n.r.): Erika Wachholz, Wolfgang Großmann, Wilfried Bock, Annemarie    von Reimund Wohlgemuth
Gorontzy, Dieter Gorontzy und Norbert Wachholz.                        Foto: SG Höver
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 Fortsetzung von Seite 1

Zuschauern kommentiert, so dass der
Schütze das auch hört und seine Ner-
ven unter Kontrolle halten muss.
Wenn dann die Ergebnisse gut ge-
nug waren, um die Limits zu erfüllen,
kommt die Einladung zur deutschen
Meisterschaft. Die Luftgewehr-Wett-
bewerbe werden in Dortmund und die
Kleinkaliber-Wettbewerbe in Hanno-
ver jeweils im Oktober ausgetragen.
2007 endlich war die Teilnahme an
der deutschen Meisterschaft Luftge-
wehr-Auflage für zwei Mannschaf-
ten geschafft. Vorausgegangen war
ein kurzes Training bei Bernd Klingner
in Bremervörde, Olympiasieger von
1968 im Kleinkaliber Dreistellungs-
                                          Wilfried Bock, Landesalterskönig 2007.                              Foto: SG Höver
kampf in Mexico und viele Trainings-
stunden in der Wilkenburg. Wolfgang       Dieter Gorontzy hatten die Qualifika-      den war schon ein ziemlicher Schock.
Großmann, Wilfried Bock, Erika und        tion geschafft.                            Beim Training am Tag zuvor war sie
Norbert Wachholz, Annemarie und           Die riesige Halle mit 140 Schießstän-      fast leer, am Wettkampftag dagegen
                                                                                     hatten die „Profis“ im Mittelteil der
                                                                                     Halle regelrechte Lager mit Camping-
                                                                                     ausrüstung aufgebaut: Tische, Stüh-
                                                                                     le, Verpflegung für den ganzen Tag,
                                                                                     dazwischen Sporttaschen mit den
                                                                                     Luftgewehren, Westen usw. Es war
                                                                                     ein unglaubliches Durcheinander mit
                                                                                     erheblicher Lautstärke, und das alles,
                                                                                     während die Schützen an den Ständen
                                                                                     um gute Ergebnisse kämpften. Für die
                                                                                     höverschen Herren ergab sich der 46.
                                                                                     und für die Damen der 123. Platz. Aber:
                                                                                     ein eindrucksvolles Erlebnis war es al-
                                                                                     lemal und wie heißt es immer: dabei
                                                                                     sein ist alles.
Wettkampfhalle in Dortmund 2008. Margret Bock, Annemarie Gorontzy, Erika Wach-       Im nächsten Jahr waren die Ergeb-
holz (v.l.n.r.) mit Olympiasieger Bernd Klingner.               Foto: SG Höver       nisse der Landesmeisterschaft wie-
                                                                                     der gut und auch die Qualifikation
                                                                                     für den Kleinkaliberwettbewerb
                                                                                     schafften zwei Mannschaften. Bei
                                                                                     der zweiten Teilnahme in Dortmund
                                                                                     waren die Schützen ebenfalls mit
                                                                                     Klappstühlen ausgerüstet und auch
                                                                                     die Ergebnisse waren zufriedenstel-
                                                                                     lend. Die Herren erreichten den 76.
                                                                                     und die Damen den 88. Platz von 163
                                                                                     Mannschaften.
                                                                                     Bei der Kleinkaliberkonkurrenz in Han-
                                                                                     nover erreichten die Herren den 49.
                                                                                     und die Damen den 37. Platz, wobei
                                                                                     Margret Bock in der Einzelwertung
                                                                                     den 4. Platz errang und so knapp die
Schützenkönigin 2012 der Stadt Sehnde: Erika Wachholz.              Foto: SG Höver   Bronzemedaille verpasste.

2 · Unser Höver · September 2021
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Auch 2009 waren die höverschen            wehr Auflage teil. In den folgenden      Die vielen Titel, die bei Kreismeister-
Schützen und Schützinnen wieder           Jahren gab es viele Starts bei Landes-   schaften errungen wurden, würden
in Dortmund dabei. Erika Wachholz,        meisterschaften mit sehr guten Er-       den Rahmen dieses Berichts spren-
Margret Bock und Annemarie Goront-        gebnissen, so erreichten zum Beispiel    gen.              Annemarie Gorontzy
zy sicherten sich den 75. und Wilfried    bei den Landesverbandsmeisterschaf-
Bock, Wolfgang Großmann und Nor-          ten LG Auflage 2011 Erika Wachholz,       Die Sieger
bert Wachholz den 104. Platz von 182      Karl-Heinz-Schrader und Annemarie
Mannschaften. 2010 waren Margret          Gorontzy den 2. Platz und die Mann-
                                                                                    des Stadtkönigsschießens
Bock, Wolfgang Großmann und Nor-          schaft mit Margret Bock, Norbert          2000       Marcel Zärtner
bert Wachholz mit dem 73. Platz von       Wachholz und Wolfgang Großmann
                                                                                               Schülerkönig
178 Mannschaften dabei. Auch 2011,        den 3. Platz. Norbert Wachholz wur-
                                                                                    2001       Anja Meinecke
2012 und 2013 waren die höverschen        de 2012 nicht nur Kreis- sondern auch
Schützen wieder in Dortmund mit           Landesverbandsmeister Luftgewehr                     Königin
einer Mannschaft vertreten. In 2014       Auflage.                                  2003       Natascha Lork
sind Margret Bock, Erika und Norbert                                                           Schülerkönigin
                                          Aber auch neben der Teilnahme an
Wachholz und Annemarie Gorontzy                                                                Andree Theiner
                                          Meisterschaften waren die Mitglie-
wieder in der Disziplin Luftgewehr
                                          der der Schützengesellschaft Höver                   Jugendkönig
Auflage angetreten, wobei Annemarie
                                          sehr erfolgreich. So konnte sich Wil-     2004       Kathrin Lork
                                          fried Bock im Jahr 2007 den Titel des
                                                                                               Königin
                                          niedersächsischen Landesalterskönigs
                                                                                    2005       Natascha Lork
                                          sichern, nachdem er im Jahr zuvor den
                                          zweiten Platz erreicht hatte.                        Schülerkönigin
                                                                                    2008       Kathrin Lork
                                          Bei den Wettbewerben der Schüt-
                                                                                               Königin
                                          zenbruderschaft „Das Große Freie“,
                                          in der die Schützenvereine der 16 Ge-                Patrick Lork
                                          meinden des Großen Freien vertreten                  Schülerkönig
                                          sind, werden die Trophäen im Dreijah-     2009       Anastasia Siegismund
                                          resrhythmus ausgeschossen. Es sind                   Schülerkönigin
                                          dies die Silbervogelkette, die unter
                                                                                    2010       Patrick Lork
                                          den Schützen ausgeschossen wird, die
                                          Wappenkette, um die die Schützenda-                  Jugendkönig
                                          men schießen und der Ernst-August-        2011       Christoph Schemschat
                                          Orden, um den sowohl die Damen als                   König
                                          auch die Herren kämpfen.                  2012       Erika Wachholz
                                          Hier stellte Höver mit Reinhold                      Königin
                                          Rupprecht, Marc Schemschat, Dieter                   Torsten Hein
                                          Grorontzy und Wilfried Bock bereits                  König
                                          viermal den Silbervogelkönig. Der von
                                                                                    2014       Christoph Schemschat
                                          SKH Ernst August von Hannover ge-
                                          stiftete Ernst-August-Orden ging in                  König der Könige
Norbert Wachholz, Landesverbandsmeis-     2010 an Wolfgang Großmann, in 2013        2017       Eric Schulenburg
ter 2012.                Foto: SG Höver
                                          an Karl-Heinz Schrader und in 2016                   Schülerkönig
Gorontzy mit 299 von 300 Ring den         an Margret Bock. Die Wappenkette          2018       Birgit Borchert
8. Platz erreichte. 2015 gingen noch      errang 2009 Annemarie Gorontzy
                                                                                               Königin
einmal 2 Mannschaften an den Start        und im Jahr 2018 Margret Bock. Damit
und erreichten eine Platzierung im        hielt die Schützengesellschaft in 2010
Mittelfeld. 2016 gab es dann nur noch     und 2011 alle drei Auszeichnungen in      Höver: Mehr als Mergel
je einen Einzelstart beim Luftgewehr      Höver.                                    Herausgeber und Redaktion:

Auflage und beim Kleinkaliber-Wett-                                                 Heimatbund „Unser Höver“
                                          In 2008 gelang es Nadine Rösch ei-
kampf.                                    nen Kreiskönigstitel nach 35 Jahren       im Heimatbund Niedersachsen e. V.
                                                                                    Bürgermeister-Köhler-Str. 6 · 31319 Sehnde
In 2002 nahmen erstmals die Schüt-        nach Höver zu holen, und zwar in der
                                                                                    Gestaltung und Satz: Dietrich Puhl
zen Norbert Wachholz, Karl-Heinz          Juniorenklasse. Anschließend wurde
Schrader und Dieter Gorontzy an der       in 2009 Christoph Schemschat Kreis-       Die Veröffentlichung von Texten und Bildern
                                                                                    aus diesem Heft müssen vom Heimatbund
niedersächsischen Landesverbands-         könig, Patrick Lork Kreisjugendkönig,     „Unser Höver“ genehmigt werden.
meisterschaft in der Disziplin Luftge-    was er auch in 2011 schaffte.

                                                                                           Unser Höver · September 2021 · 3
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Ehrenmale
                                           Ein zweites Ehrenmal befindet sich         Ferdinand Niemeyer eine Denkschrift
                                           auf dem Werksgelände der Fa. Holcim        verfasst. Sie wurde im Denkmalsockel

in Höver
                                           (Deutschland) GmbH. Hier sind die im       eingemauert und unter anderem Otto
                                           Ersten Weltkrieg gefallenen Werksan-       Grefe (Hof Nr. 35) als Erinnerung an
                                           gehörigen genannt.                         die Mitarbeit beim Bau des Denkmals
In Höver stehen zwei Ehrenmale (sie-                                                  übergeben.
                                           Beide Denkmale sind im Verzeichnis
he auch Seite 9), über die in dieser und   der Baudenkmale des Landes Nieder-         Ferdinand Niemeyer war höverscher
der folgenden Ausgabe von „Mehr als        sachen aufgeführt. Ihnen ist bereits       Bürger, Mitbegründer des Kegelclubs
Mergel“ berichtet wird.                    in der höverschen Chronik ein Kapitel      „Jung Höver“ und ab 1926 eine zeit-
Das Denkmal, das an der Hannover-          gewidmet worden.                           lang Vorsitzender des MTV Höver. Er
schen Straße seinen Platz hat, ist den                                                war bei der damaligen „Portland Ce-
                                           Nach Veröffentlichung der Chronik          mentfabrik Alemania“ als Lohnbuch-
Gefallenen aus dem Ersten und Zwei-
                                           wurden in den inzwischen gesichte-         halter beschäftigt.
ten Weltkrieg gewidmet.
                                           ten Unterlagen zwei Beiträge gefun-
Zur Erinnerung an die Opfer des Ersten                                                Im Folgenden werden Auszüge aus
                                           den, die zum Anlass der Einweihung
Weltkrieges wurde 1928 ein gedrunge-                                                  der Denkschrift wiedergegeben, die
                                           der Bauwerke an der Hannoverschen
ner Obelisk errichtet, auf dessen Spitze                                              Ferdinand Niemeyer aus seiner per-
                                           Straße verfasst wurden.
eine Weltkugel mit einem aufrechten                                                   sönlichen Sicht nieder geschrieben
bronzenen Kreuz befestigt wurde.           Zunächst wird hier der Text für das        hat und durchaus dem damaligen
                                           Mahnmal für die Gefallenen im Ers-         Zeitgeist nahe kommen.
Daneben wurden zum Andenken an
                                           ten Weltkrieg behandelt.                   Der Text entspricht auch der dama-
die Gefallenen des Zweiten Weltkrie-
ges 1955 zwei weitere Gedenksteine         An diesem Denkmal wird in jedem            ligen Schreibweise und Zeichenset-
aufgestellt. Sie bestehen jeweils aus      Jahr allen Opfern von Krieg und            zung.
einem auf dem Kopf stehenden Pyra-         ­Gewaltherrschaft gedacht.                 Personen, die am 1. Weltkrieg teilge-
midenstumpf mit einem steinernen                                                      nommen haben bzw. gefallen sind,
Kreuz darauf.
                                           Das Ehrenmal von 1928                      werden aus Gründen der Übersicht-
Auf allen Steinen sind die Namen der       Anlässlich der Einweihung des Krie-        lichkeit nicht genannt.
Gefallenen, zivilen Opfer und vermiss-     gerdenkmals am 17. Mai 1928 an der         Falls Interesse an diesen Namenslisten
ten Personen aufgeführt.                   heutigen Hannoverschen Straße hat          besteht, wenden Sie sich bitte an die

Die feierliche Einweihung des Ehrenmals für die Opfer des Ersten Weltkrieges am Himmelfahrtstag 1928.     Repro: Dietrich Puhl

4 · Unser Höver · September 2021
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft         Sohn hatte sich nach der bestehenden       Die Zurückgebliebenen mussten nun
Heimatgeschichte.                          Wehrordnung sofort seinem Truppen-         mit stark verringerten Kräften den
                                           teil zu stellen, ungewiss, ob er jemals    Erntesegen, der in diesem Jahr beson-
Es handelt sich hier um ein Dokument
                                           seine Lieben wiedersehen sollte. Aber      ders gut war, bergen. Hier zeigte sich
aus der Geschichte von Höver, in dem
                                           doch, nachdem die erste Bestürzung         die Tatkraft der deutschen Frau im
auch Inhalte beschrieben werden, die
                                           vorüber war, setzte eine heilige hohe      besten Lichte. Während draußen ihre
nicht der Auffassung der Autoren von
                                           Begeisterung ein, galt es doch die         Lieben dem Tod mutig die Stirn boten,
„Mehr als Mergel“ entsprechen.
                                           Grenzen des Vaterlandes, Heimat,           sorgten sie für die Erhaltung des Ho-
Weitere Einzelheiten über den Bau des      Herd, Frau und Kind zu schützen, denn      fes und der Heimat.
Denkmals sind in der „Chronik Höver –      nicht mutwillig war von Deutschland
vom Bauerndorf zum Industriestand-                                                    Bald kamen die ersten Todesboten
                                           die Kriegserklärung erfolgt, sondern
ort“ nachzulesen.                                                                     in unser Dorf. Als erster starb den
                                           zur Abwehr ränkelustiger Nachbarn,
                                                                                      Tod fürs Vaterland am 6. September
Im Kriegerdenkmal Höver, Kreis Burg-       denen der Aufstieg des deutschen
                                                                                      1914 Heinrich Ebbrecht, Anbauerstel-
dorf, wurde nach­stehende Schrift ein-     Handels durch deutschen Fleiss und
                                                                                      le 48, dem schon am 10. September
gemauert:                                  deutsche Arbeitskraft ein Dorn im
                                                                                      1914 Ernst Füllkrug, Hof Nr. 5, folgte.
                                           Auge war. Und so zogen in den ers-
                                                                                      Mit letzterem starb der Hoferbe und
Rückblick bei der Einweihung               ten Augusttagen die Söhne unserer
                                                                                      der Hof ging später durch Heirat der
des Kriegerdenkmals in Höver,              Heimatgemeinde zu ihren Fahnen
                                                                                      Schwester des Gefallenen mit Hein-
                                           mit dem heißen Wunsche, mitzuhel-
Kreis Burgdorf                                                                        rich Rathmann, Hof Nr. 17, in dessen
                                           fen an der Verteidigung von Herd und
                                                                                      Besitz über.
Mitten im Frieden, in vollster Erntetä-    Scholle.
tigkeit, am 2. August 1914 abends 6 Uhr                                               Der Todesbote, der nun einmal unser
                                           Auf, Deutschland auf,
32 Minuten gelangte durch Kreisanruf                                                  Dorf aufgesucht hatte, wollte sich
                                           und Gott mit Dir!
des Fernsprechamtes die Nachricht in                                                  nicht wieder vertreiben lassen, noch
                                           Ins Feld! Der Würfel klirrt!
unsere stille Gemeinde, dass Deutsch-                                                 manchesmal brachte er Trauer und
                                           Wohl schnürts die Brust uns,
land den Kriegszustand erklärt und                                                    Tränen. Bis Kriegsende meldete er
                                           denken wir
gegen Russland und Frankreich mobil                                                   dreissigmal, dass Kinder unserer Ge-
                                           Des Bluts, das fliessen wird!
gemacht habe. Dass dieser Moment                                                      meinde getreu ihrer Pflicht, den Tod
                                           Dennoch das Auge kühn empor,
bestimmt kommen musste, war nach                                                      auf dem Felde der Ehre gefunden hat-
                                           Denn siegen wirst Du ja:
der Ermordung des oesterreichischen                                                   ten.
                                           Gross, herrlich, frei wie nie zuvor!
Thronfolgers und nach der erfolgten
                                           Hurra Germania.                            Der Krieg, der von uns gegen eine
Mobilisierung Russlands, Serbiens und
Frankreichs uns allen zur Gewissheit                                                  Uebermacht geführt wurde, – auch
                                           Bei Ausbruch des Krieges zählte Höver
und doch erfüllte uns die Tatsache                                                    England trat 1914 auf die Seite unse-
                                           58 Höfe und Anbauerstellen mit ei-
mit Entsetzen und Grauen. So man-                                                     rer Gegner, und Italien, mit uns im
                                           ner Einwohnerzahl von rund 450, von
cher Reservist und Landsturmmann,                                                     sogenannten Dreibund (Deutschland,
                                           denen 139 dem Rufe zur Fahne Folge
so mancher Familienvater, Bruder und                                                  Oesterreich-Ungarn und Italien) ver-
                                           leisteten.
                                                                                      bündet, fiel uns, statt neutral zu blei-
                                                                                      ben, in den Rücken und verband sich
                                                                                      mit unseren Gegnern – nahm Dank
                                                                                      der Tapferkeit unserer Truppen für uns
                                                                                      eine günstige Wendung. Während im
                                                                                      Osten die Russen von uns und den
                                                                                      Oesterreichern Schläge auf Schläge
                                                                                      bekamen, drangen unsere Truppen
                                                                                      im Westen siegreich vor, durcheilten
                                                                                      Belgien und drangen in Frankreich bis
                                                                                      17 Kilometer vor Paris vor.
                                                                                      Doch das Kriegsglück wollte uns nicht
                                                                                      treu bleiben. Wohl schlugen unsere
                                                                                      Klingen dem Gegner im Osten und im
                                                                                      Westen, sowie unsere Unterseeboote
                                                                                      auf dem Meere manch‘ schwere Wun-
                                                                                      den, wohl brachte unsere verhältnis-
                                                                                      mässig kleine Hochseeflotte am Ska-
Feierliche Kranzniederlegung der Freiwillige Feuerwehr zur Einweihung des Ehren-      gerrak der bis dahin als unbesiegbar
mals am Himmelfahrtstag 1928.                              Repro: Hans-Georg Falter   geltenden englischen riesengroße

                                                                                             Unser Höver · September 2021 · 5
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Flotte eine empfindliche Niederlage
bei, wohl hielten wir die Front und
konnten sie auch noch tiefer in Fein-
desland hineintreiben, aber gegen den
unsichtbaren Feind, den Hunger, konn-
ten wir uns nicht wehren. Durch Blo-
ckierung aller unserer Häfen – der ein-
zige neutrale Staat an unserer Grenze,
Dänemark, durfte nur Verbands- und
Krankenmaterial nach uns einführen
– durch Amerika und England, wurden
die Lebensmittel bei uns immer knap-
per, dazu ging das Kriegsmaterial be-
ängstigend zur Neige. Kirchenglocken,
Dachrinnen, kupferne und messinge-
ne Haus- und Küchengeräte und Lu-
xusgegenstände, sowie alle Bleirohre
u.s.w. wurden eingezogen und einge-
schmolzen um als Munition in den un-
geheueren Materialschlachten an der
Somme, Aisne, in Flandern, vor Ver-
dun und wie sie alle heissen, unsern
schwer ringenden Brüdern Hilfe zu
bringen. Aber alle Anstrengungen wa-
ren vergebens, der Hunger wütete im
Lande, die Menschen starben infolge
Unterernährung und an infolge dieser
plötzlich auftretenden Krankheiten.
Viele begingen Selbstmord. Um nun
einigermassen die Verpflegung zu si-
chern, griff der Staat zur Rationierung
der Lebensmittel. Um den späteren
Geschlechtern zu zeigen wie die Ver-
pflegung geregelt wurde und wieviel
pro Kopf der Bevölkerung zur Vertei-
lung kam, will ich nachstehend eini-      Die Ehrentafel für die Gefallenen des Weltkrieges 1914–1918. Repro: Hans-Georg Falter

ges aufführen, bemerken will ich aber
                                          75 Gramm pro Woche,                         Aber die Lebensmittel reichten nicht
noch, dass alle landwirtschaftlichen
                                          aber nur je eine Sorte.                     aus das 60 Millionenvolk satt zu ma-
Erzeugnisse restlos eingezogen und
                                          1 Hering pro Monat                          chen, der Hunger und die Verzwei-
von Kreisgetreidestellen aus an die
                                                                                      felung wurden ärger und so musste
Bevölkerung verteilt wurden. Durch        Kartoffeln pro Jahr und pro Kopf
                                                                                      Deutschland am 11. November 1918 die
scharfe, rücksichtslose Kontrolle und     etwa 1 Centner
                                                                                      Waffen strecken nachdem einige Tage
Beschlagnahme wurde die Abliefe-          Haferflocken und Gries bekamen nur          vorher der deutsche Kaiser nach Hol-
rung der Erzeugnisse gewährleistet.       Kranke und Wöchnerinnen. Kaffee             land geflohen und in Deutschland die
Brot pro Kopf und Woche                   und Tee waren nicht mehr vorhanden.         Revolution ausgebrochen war. Dieser
etwa 1800 Gramm                           Ein hauptsächliches Nahrungsmittel          Waffenstreckung sollte bald der für
                                          war die Steckrübe, die viel angebaut        uns so schmachvolle Friedensvertrag
Fleisch 50 Gramm
                                          wurde und auch reichlich zu bekom-          in Versailles folgen.
Butter im Durchschnitt                    men war. Die Verwendung der Steck-
30 – 50 Gramm                                                                         Nach dem Friedensschluss wurde die
                                          rübe war recht vielseitig, u.a. wurde
                                                                                      Blockade seitens des Feindbundes
Fett 30 – 50 Gramm                        hieraus Kaffeeersatz und Marmelade
                                                                                      aufgehoben und langsam kamen wie-
                                          hergestellt.
Eier, wenn vorhanden, 1 Ei pro Woche                                                  der Lebensmittel ins Land. Trotzdem
und Kopf                                  Beiliegende Lebensmittelkarten be-          musste die Rationierung noch eine
                                          stätigen zum Teil meine Angaben.            Zeitlang beibehalten werden. Die Ver-
Zucker pro Monat 700 Gramm
                                          Pferdefleisch gab es ohne Marken            einigten Staaten von Nord-Amerika,
Graupen, Nudeln oder Hafergrütze          und wurde viel gekauft und gegessen.        die durch ihr Eingreifen und durch ihre

6 · Unser Höver · September 2021
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Aus der Schulchronik, Band 1,
 Gemeinderat Höver: Protokoll vom 27. Mai 1927                                                Seiten 68 und 69, 1928, festgehalten
 Anwesend 1–10: Messe, Ostermeyer Nr. 19, Grefe, Ostermeyer Nr. 30, Owsianny, Gehm,           vom Hauptlehrer Friedrich Michelmann
 Schnepel, Heger, Peine.
                                                                                              Das Ehrenmal
 Geschehen in Höver den 27ten Mai 1927
                                                                                              Schon vor 9 Jahren bemühten sich einige
 – hierneben verzeichnet
 – überhaupt 15 Ausschuß-Mitglieder                                                           hiesige Einwohner um ein Ehrenmal für die
 – 10 erschienen                                                                              Gefallenen der Gemeinde. Damals nahm als
 – einstimmig beschlossen                                                                     bessere Grundlage der Schützenverein die
 1. Der vorgelegte Haushaltsplan wurde genehmigt und in Einnahme auf 27.381 Mark und          Angelegenheit in die Hand. Geld dafür floß
 Ausgabe auf 27.458 Mark festgestellt.                                                        gut zusammen. Aber die Inflation ließ das
 2. Der vom Turnverein gestellte Antrag auf Anlegung eines Spiel- und Sportplatzes nebst      angefangene Werk nicht vollenden. Vielleicht
 Badeanstalt wurde abgelehnt, weil der vorgeschlagene Platz nicht geeignet scheint. Dagegen   war es gut so, denn viele Denkmäler, die da-
 soll vorgeschlagen werden, vom Hofbesitzer Prüße einen Platz zu pachten.                     mals wie Pilze aus der Erde schossen, lassen
 3. Für die Schule soll eine Reichsflagge angeschafft werden.                                 an künstlerischer und materieller Ausfüh-
 4. Wurde ein Ausschuß gewählt, der die Errichtung eines Denkmals für die in im Weltkriege    rung oft manches zu wünschen übrig. Nun
 Gefallenen in die Wege leiten soll. Dem Ausschuß gehören an: F. Niemeyer, O. Grefe,          beschäftigte sich seit etwa einem Jahr auf
 W. Mahlmann, H. Peine und der Unterzeichnete.                                                neue Anregung hin der Gemeindeausschuß
                                  Vorgelesen und genehmigt                                    mit der Sache des Ehrenmals.
                                           Köhler                                             Er übernahm z. gr. T. die Arbeit dafür und
                                        Ortsvorsteher
                                                                                              sorgte für die nötigen Gelder, etwas über
                                                                                              4.000 M. Man entschied sich für ein Denk-
Hungerblockade in erster Linie unseren            hälter, die jeden zweiten Tag gezahlt       mal, welches der Bildhauer Hinze aus Ander-
Zusammenbruch herbeigeführt hat-                  wurden, hatten schon am nächsten            ten von einem hannoverschen Künstler hatte
ten, machten nun das beste Geschäft,              Morgen die Kaufkraft verloren, weil         anfertigen lassen. Es bildet als Grundform
indem sie für teueres Geld überflüssi-            durch weiteren Kurssturz die Waren          einen recht wuchtigen quadratischen Pyra-
ge Fettreserven und Lebensmittel in               schon wieder z.T. um das Doppelte im        midenstumpf, der eine Kugel – Welt – trägt.
unser ausgehungertes Land warfen.                 Preise gestiegen waren. Ein genaues         Beides besteht aus hellem Granitstein. Da-
Eine Folge der Rationierung war das               Bild dieser Entwertung gibt die beige-      rüber prangt ein schlichtes Bronzekreuz –
starke Anwachsen des sogenannten                  fügte Sammlung der Briefmarken aus          Eisernes Kreuz, Christenkreuz. Die strittige
Schieber- und Hamstertums, welche                 der Vorkriegszeit bis Ende der Inflation    Platzfrage konnte trotz des enggebauten
auf verbotenen Wegen im Schleich-                 und dann bis zur Grundsteinlegung           Dorfes befriedigend gelöst werden. In dem
handel alle erdenklichen Lebensmittel                                                         Sockel wurde eine Urne in Form einer Gra-
                                                  dieses Ehrenmales und die Sammlung
aufkauften und an zahlungskräftige                                                            nate aus Messing von etwa 20 cm Durchmes-
                                                  des deutschen Reichsgeldes von der
Käufer zu recht hohen Preisen weiter-                                                         ser eingemauert, welche in der Schlosserei
                                                  Friedenszeit bis Ende der Inflation. Lei-
                                                                                              der Fabrik gratis hergestellt wurde. Sie
gaben, nur dadurch konnte es kom-                 der konnten Billionenscheine nicht mit
                                                                                              enthält ein Schriftstück über den Weltkrieg,
men, dass ein kleiner Teil der Bevölke-           beigefügt werden da diese bei Beginn        seine Folgen und die Nachkriegszeit sowie
rung im Überfluss lebte, während der              der Marktstabilisierung als Goldmark-       Bilder und Geldmaterial.
grösste Teil bitteren Hunger litt.                werte in Zahlung genommen und spä-          Eine Abschrift der Urkunde befindet sich bei
Zu dem Hunger kam ein weiteres                    ter vom Reich aus dementsprechend           den Akten der Gemeinde. Am Himmelfahrts-
Elend. Die deutsche Mark hatte im                 eingelöst wurden. – Also 1 Billion =        tage, 17. Mai 1928, nachm. 3 Uhr fand die
Ausland die Kaufkraft verloren und                1 Goldmark –. Nach der Stabilisierung       würdige Einweihungsfeier statt, an der die
verlor sie immer mehr. Alle Waren                 traten allmählich bessere Verhältnisse      Angehörigen der Gefallenen, sämtliche Ver-
wurden nach Dollarwerten vom Aus-                 ein. Die gewaltige Arbeitslosigkeit die     eine und alle anderen Einwohner des Dorfes
land – wieder Nord-Amerika – bezo-                nach dem Kriege herrschte weil Indus-       einmütig und andachtsvoll teilnahmen. Pro-
gen und hier im Lande mit Papiermark              trie und Handel still lagen, liess nach.    gramm der Feier: 1. Anmarsch der Vereine z.
bezahlt. Hatten wir erst über die Ver-            Die allgemeine Wirtschaftslage wurde        Aufstellung. 2. Musikkapelle: „Wir treten zum
hältnisse in Russland, wo auch nach               wieder normal, wenn auch die golde-         Beten“. 3. Ansprache u. Enthüllung. 4. Musik-
                                                  ne Vorkriegszeit nicht wieder erreicht      kapelle: „Morgenrot“. 5. Weihrede. 6. Män-
dessen Zusammenbruch eine gewal-
                                                  wurde. Das Volk aber war verarmt. Er-       nergesangsverein: „Die ihr Blut“ (Andenken
tige Teuerung einsetzte – gelacht, so
                                                                                              der Gefallenen). 7. Verlesen der Urkunde. 8.
sollten wir bald eines Besseren belehrt           sparnisse aus der Vorkriegszeit waren
                                                                                              Übergabe des Denkmals an die Gemeinde
werden, denn bis zum 4. November                  entwertet, die Sparkassen werteten
                                                                                              und Übernahme durch den Gemeindevorste-
1923 erreichte unsere Mark die schwin-            die gesparten Kapitalien erst 1927 mit
                                                                                              her. 9. Gemischter Chor: „Trost“. 10. Musik-
delerregende Höhe von 1 Billion oder              15 % auf. Hypotheken auf Gebäude
                                                                                              kapelle: „Wie sie so sanft ruh´n“. und dabei
genauer gesagt, der Nord-Amerikani-               wurden mit 25 % aufgewertet. Wer
                                                                                              11. Kranzniederlegung. 12. Gemeinsames
sche Dollar – 4,20 deutsche Friedens-             nach der Stabilisierung Geld von der        Lied mit Musikbegleitung: „Ich hatt´ einen
mark – wurde bei uns mit 4,2 Billionen            Bank oder Sparkasse oder sonstigen          Kameraden“
Papiermark bezahlt. Löhne und Ge-                 Instituten leihen wollte musste bis 1 %

                                                                                                     Unser Höver · September 2021 · 7
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Zinsen pro Tag bezahlen und konnte        sengeschäfte verwaltete vom 25. Juni       land Cementfabrik Alemannia. Zu der
hierfür nicht einmal Geld bekommen.       1882 bis 30. April 1922 Wilhelm Grefe,     Schleuse, die einen Erdaushub von
Viele Handelshäuser und Banken bra-       Hof Nr. 7. Letzterer starb am 6. Februar   rund 700000 cbm erforderte, wurden
chen zusammen, viele Handwerker           1927 nachdem er 40 Jahre sein Amt als      folgende Baustoffe verwandt: 273000
und Gewerbetreibende standen von          Gemeinderechnungsführer treu und           cbm Kies, rund 70000 to Cement und
dem Nichts und waren froh, wenn           ehrlich versehen hatte. Sein Nach-         rund 11500 to Moniereisen. Die Hub-
sie als einfache Arbeiter das nackte      folger wurde der in den Ruhestand          höhe beträgt 15 m und die Nutzlänge
Leben fristen konnten. Nur Schieber       getretene langjährige Lehrer unserer       jeder Kammer 225 m. Jede Kammer
und sonstige Parasiten am deutschen       Gemeinde, Wilhelm Düvel.                   fasse 40000 cbm Wasser. Die Schleu-
Volkskörper hatten verdient und Wer-      Die hauptsächlichsten Vereine sind:        se wurde von der Firma Beton und
te gehamstert und bildeten nun die        Freiwillige Feuerwehr, Männergesang-       Monierbau A.G., Berlin gebaut, wäh-
sogenannten Neureichen. Zur Stabili-      verein, Gemischter Chor, Schützenklub      rend die Erdarbeiten von der Firma Dy-
sierung der Deutschen Mark verpfän-       und Männer-Turn-Verein. Die Industrie      ckerhoff + Widmann A.G., Biebrich am
dete die deutsche Landwirtschaft          wird durch die Portland Cementfabrik       Rhein ausgeführt wurden.
ihren gesamten Grundbesitz und nur        Alemannia A.G. vertreten, welche am        Erwähnen will ich noch, daß dieses
durch diese Maßnahme wurde es             westlichen Ausgang des Dorfes an der       Ehrenmal von Herrn Bildhauer Ernst
möglich, daß wir aus der Inflation he-    Strasse nach Anderten liegt. Vorstand      Hinze aus unserer Nachbargemein-
raus und in einen geregelten Geldver-     des Werkes ist Dr. Rudolf Kneisel.         de Anderten angefertigt und gebaut
kehr mit dem Ausland eintreten konn-      Der Personen und Güterverkehr wird         wurde.
ten. Heute, am Tage der Einweihung        durch die Hannoversche elektrische         Ich schliesse meinen Bericht mit dem
zahlen die deutschen Landwirte noch       Strassenbahn (Linie 15 Hannover-Hai-       Wunsche, dass, wenn diese Aufzeich-
ganz erhebliche Rentenbankzinsen          mar), welche mitten durch das Dorf         nungen einmal gefunden werden,
hierfür.                                  führt, bewältigt.                          Kriege aufgehört haben zu bestehen,
Und trotz der Verarmung des deut-         Am 26. Oktober 1927 verstarb das äl-       dass die Menschheit dann in einem
schen Volkes steht das Gespenst der       teste Mitglied unserer Gemeinde, der       Zeitalter der gegenseitigen Achtung
Kriegsschuldzahlung, der Reparations-     Altenteiler Wilhelm Wolfes, Hof Nr. 2,     und Liebe lebt, dass alle Menschen
kosten, vor der Tür, trotzdem Deutsch-    97 Jahre alt, der von 1865 bis 1908 eine   glücklich und zufrieden sind, losge-
land bis heute ganz gewaltige Sum-        Branntweinbrennerei auf seinem Hof         löst von allen hässlichen Parteihader
men an Wiederaufbaumaterialen,            führte, die weit und breit berühmt         und Bruderzwist von denen gerade
Kohlen, Chemikalien, Vieh u.s.w. an       war.                                       die Jetztzeit so brutal beherrscht
Frankreich, ganz enorme Summen an                                                    wird.
                                          Um für die zurückkommenden Krieger
den Feindbund gezahlt hat, ist die ent-                                              Sollten beiliegende Sammlungen bei
                                          Arbeit zu haben, wurde 1918 der Bau
gültige Summe die wir als Kriegsent-                                                 einer gelegentlichen Oeffnung der
                                          des sogenannten Mittellandkanals
schädigung zahlen sollen noch nicht                                                  Urne einen Sammelwert als histori-
                                          respektive die Weiterführung dessel-
festgelegt. Frankreich fordert noch                                                  sche Überlieferungen haben, dann
                                          ben von Hannover-Hafen-Misburg bis
132 Milliarden Mark. Wir mussten voll-                                               bitte ich diese bestens zu verkaufen
                                          nach Hildesheim und Peine beschlos-
ständig abrüsten, unser stolzes tapfe-                                               und aus dem Erlös begabte unbe-
                                          sen und 1919 in Angriff genommen.
res Heer verschwand bis auf klägliche                                                mittelte Kinder unserer Gemeinde zu
                                          Das Land wurde für rund 2000 M je
Reste (insgesamt 100.000 Mann), aber                                                 tüchtigen Menschen zu machen, sei
                                          hannoverschen Morgen – 2.621 qm
unsere Gegner verdoppelten ihre Hee-                                                 es auf wissenschaftlichen oder tech-
                                          – angekauft und später mit entwer-
re und Flotten, angeblich zum Schutz                                                 nischem Gebiet, ganz nach Neigung
                                          teten Papiermark bezahlt, sodass die
gegen das verarmte und wehrlose                                                      und Wunsch des Kindes.
                                          Bauern hierdurch gewaltige Verluste
Deutschland.
                                          erlitten.                                   Höver, am Himmelfahrtstage 1928.
Ausgiebig über all dieses zu schreiben
                                          Nachdem das eigentliche Kanalbett                         17. Mai
verbietet der Raum aber auch hier
                                          ausgebaggert war, wurde 1924 mit
wird die Geschichte helfend eingrei-
                                          dem Bau der Schleusenanlage zwi-
fen.
                                          schen Höver und Anderten begonnen
Aus unserer Gemeinde ist folgendes        und soll im Herbst 1928 fertiggestellt     Am 17. April 1955 wurde das
zu berichten:                             sein. Die ausgebaggerten Erdmassen         zum Gedenken der Opfer
Höver umfasste bei Kriegsbeginn 58        wurden am Nordostrand der höver-           des Zweiten Weltkrieges er-
Höfe und Anbauerstellen – wie schon       schen Gaim angeschüttet, wodurch           weiterte Ehrenmal eingeweiht.
Anfangs erwähnt – und gehört zum          ein schöner Waldbestand alter Eichen
Kirchspiel Ilten. Die Gemeinde wird       verloren ging. Den gesamten Cement
                                                                                     Lesen Sie hierzu den Beitrag
seit 15. September 1900 von dem           zu dieser Schleuse, die die grösste        von Kurt Fenske in der
Gemeindevorsteher Landwirt Ernst          Binnenlandschleuse Europas zur Zeit        nächsten Ausgabe von
Köhler, Hof Nr. 10, vertreten. Die Kas-   ist, lieferte restlos die hiesige Port-    „Höver: Mehr als Mergel“.

8 · Unser Höver · September 2021
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Ehrenmal auf
dem Zement-
werksgelände
Auf dem Gelände des Zementwerkes
ist ein weiteres Ehrenmal in Form einer
großen, aufrecht stehenden Steinplat-
te errichtet, die den im Ersten Welt-
krieg gefallenen Werksangehörigen
gewidmet ist. Dieses Ehrenmal befin-
det sich heute in einem abgelegenen
Teil des Werksgeländes der Firma Hol-
cim und ist öffentlich nicht zugäng-
lich. Unter den aufgeführten Namen
der Gefallenen finden sich aus Höver
folgende Personen: August Buchholz,
Max Polenski, Johann Gabrys, Friedrich
Holze, Hans Klatt, Heinrich Prange,
Johann Kottlarek und Karl Triller. Die
weiteren Personen: Friedrich Heger
und August Langmeyer (Ahlten); Sta-
nislaus Gohlke, Adolf Krenz, Johann
Matt, Friedrich Meyer und Ernst Rose
(Anderten); Wilhelm Erndt (Kleefeld)
und Franz Nalewski (Misburg).
                                                                                                                  Foto: Unser Höve

Höver im Jahr 1845 – ein Modell entsteht

Ortsplan Höver aus dem Jahr 1845/46 von Margarethe Werner        „Bauherr“ des Modells nach einem Ortsplan von 1845/46 ist
mit Ergänzungen, bearbeitet von Jörn Feustel, ohne Maßstab.      Horst Buttchreit (siehe auch Seite 12). Nach Fertigstellung wird
                                             Foto: Unser Höver   das Modell in der Heimatstube zu sehen sein.
                                                                                                            Foto: Horst Buttchereit

Die „Brand-Assecurations-Societät“         mern. Aber nicht nur Hofstellen wur-         nahm man in das Verzeichnis auf. Bis
für das Fürstentum Lüneburg (ge-           den diese Nummern zugeordnet, auch           zum Jahre 1845 waren insgesamt 36
gründet 1752) vergab im Jahr 1775 für      andere Gebäude wie z. B. die erste           Nummern vergeben, also 36 Hofstel-
die Höfe in ihrem Brandkataster Num-       Schule (Nr. 31) und die Kapelle (Nr. 32)     len bzw. sonstige Gebäude.

                                                                                                Unser Höver · September 2021 · 9
HÖVER: Mehr als Mergel - Unser Höver
Die verhinderte                             Gehorsamstes Gesuch

Gastwirtschaft
                                            des Dienstknechtes Heinrich Lampe
                                            in Höver
                                            wegen Konzession
                                            zur Gastwirtschaft.
In der Chronik von Höver von 2012
                                                                                   Höver, den 11. Juli 1900
wird über die vier Gaststätten in den
1970-er Jahren berichtet, die im Dorf       Der gehorsamst unterzeichnete Dienstknecht Heinrich Lampe
                                            in Höver bittet gütigst um Entschul­digung, wenn er Euer
betrieben wurden. Es handelte sich
                                            Hochwohl­geboren mit einem Gesuche ­beschwerlich zu fallen
dabei um das Gasthaus „Zur Linde“,          wage.
das Gasthaus der Familie Bähre „Zum
                                            Ich habe mir an dem Wege von Anderten nach Höver im Dor-
Weißen Bär“, das Grefe’sche Gasthaus        fe gegenüber der Grefe’schen Gastwirtschaft einen Bauplatz
„Zur Post“ und die „Gaststätte Puhl“.       gekauft und will hier ein Haus bauen.
Es gab allerdings noch zwei weite-          Da der Gastwirt Heinrich Wolfes seine Gastwirtschaft nie-
re „Gaststätten“, über die berichtet        derlegen will, wenn ich die Konzession zur Gastwirtschaft
werden kann. Im Jahr 1910 erhielt           erhalten kann, so habe ich beschlossen, mein neu zu erbau-
der Bruchmeister Carl Brinkmann die         endes Haus zur Gastwirtschaft einzurichten und um eine
                                            Konzession nachzusuchen.
„ . . . Erlaubnis zum Betriebe einer Fa­
brikkantine auf dem Fabr. Gelände           Ich erlaube mir deshalb, Euer Hochwohlgeboren gehorsamst
                                            zu bitten, mir an Stelle des Gastwirtes Heinrich Wolfes die
der Portl. Cementfabrik Alemannia,
                                            Erlaubnis zur Anlegung einer Gastwirtschaft gütig ertei-
H. Manske & Co. Aktiengesellschaft in       len zu wollen.
Höver.“ Erlaubt wurde der Ausschank         Eine Bauzeichnung und eine Bescheinigung von H. Wolfes
von Bier, Kaffee, Limonade und ande-        erlaube ich mir anzulegen.
ren alkoholfreien Getränken. Der Aus-       Euer Hochwohlgeborn
schank von Branntwein wurde wegen                                                            gehorsamster
mangelnder Bedürfnisse abgelehnt.                                                                  H Lampe
Die Eröffnung einer weiteren Gast-

Der genehmigte Bauplan für die Gaststätte Grefe aus dem Jahr 1925.                   Repro: Manfred Holschke; CC-BY-SA-Lizenz

stätte wurde allerdings verhindert.        Heinrich Wolfes bescheinigte, dass        geben wollte, ist nicht bekannt. Der
Im Jahr 1900 wollte der Dienstknecht       er seine „Gastwirtschaft niederlegen      Gemeindevorsteher von Höver muss-
Heinrich Lampe aus Wülferode an der        will für den Fall, daß der Dienstknecht   te sich zu diesem Antrag äußern. Der
heutigen Hannoverschen Straße ein          Heinrich Lampe vom Königlichen            damalige Beigeordnete Heinrich Lüpke
Haus bauen und beantragt hierfür am        Landratsamte die Erlaubnis erhält, zur    bescheinigte, „daß der Dienstknecht
11. Juli 1900 mit folgendem Schreiben      Anlegung einer Gaststätte.“ Warum         Heinrich Lampe in Höver unbestraft
eine Konzession.                           Heinrich Wolfes seine Gaststätte auf-     ist, sich gut geführt hat und überhaupt

10 · Unser Höver · September 2021
unbescholten ist.“ Er erklärte, der „po-
                                                                                                Höver, 9 August 1900
lizeilichen Genehmigung“ nicht zu
                                                                                                Posteingangsstempel
widersprechen, „wenn das Bedürfnis
nachgewiesen werden kann.“                                                                               11. Aug. 1900
                                            An
Dieser Antrag sorgte im Dorf für eine       Vorsitzenden des Kreisausschusses des Kreises Burgdorf
heftige Reaktion. Der Kaufmann und          Herrn Landrat v. Meyeren
Gastwirt Wilhelm Grefe, in dessen un-       zu Burgdorf
mittelbarer Nachbarschaft diese neue        In Sachen betreffend Cozessionsgesuch zum Betriebe der
Gaststätte gebaut werden sollte, ver-       Gastwirtschaft seitens des Dienstknechts Heinrich Lampe
fasste die hier in leicht veränderter       z.Z. im Dienst beim Brennereibesitzer Wolfes allhier auf
                                            dem Grundstück des bes. Wolfes demnächst zu erbauenden
Fassung wiedergegebene Stellung-
                                            Locale erlaubt sich Unterzeichneter in dieser Sache einige
nahme, die er am 9. August 1900 an          Mittheilungen über die Lage in hiesiger Gemeinde zu ma-
den Vorsitzenden des Kreisausschus-         chen.
ses schickte.                               Die Gemeinde Höver hat 47 Wohnhäuser und 306 Einwohner,
Es ist durchaus üblich und legitim, sich    davon sind 70 bis 80 Erwachsene, die wohl die Gastwirt-
in eigenem Interesse zur Sache zu äu-       schaft besuchen können, in der Regel besuchen jedoch die
                                            Hälfte hiervon die Gastwirtschaften an Sonn. bez. Fest-
ßern. Ob dieser Brief die Entscheidung
                                            tagen. Seit Anlage der Straßenbahn ist der Fremdenver-
des Kreisausschusses beeinflusste,
                                            kehr minder geworden, da die früher hier durchfahrenden
kann heute nicht mehr geklärt wer-          Marktwagen, die hier viel verkehrten , ihre Sachen auf der
den. Klar ist, dass der Kreisausschuss      Straßenbahn nach Hannover befördern. Es können daher,
die Konzession in seiner Sitzung am         da der Gastwirt Wolfes seine Wirtschaft wegen Mangel an
16. August 1900 wegen mangelnden            Rentabilität aufgeben will, die zwei hier noch bestehenden
Bedürfnisses versagte.                      Gastwirtschaften von Fr. Bähre und meine (W. Grefe) welche
                                            beide genügend große Räume und Zimmer besitzen, der Sache
Wilhelm Grefe betrieb zu dieser Zeit
                                            vorstehen. Auch der allgemeine Sinn in der Gemeinde, ganz
seine Gastwirtschaft und eine kleine        besonders des Gemeindevorstandes geht dahin, keine neue
Landwirtschaft. Das Lebensmittel-           Wirtschaft mehr in hiesiger Gemeinde mehr erstehen zu las-
geschäft wurde erst im Jahr 1907 er-        sen.
öffnet. Aber auch er plante danach,         Auch glaube ich nicht daß der Platz, der Garten des Bren-
seinen Betrieb zu verändern, trotz der      nereibesitzer Wolfes sich dazu eignen würde, da die Gleise
nicht minder schlechten Lage an der         der Straßenbahn hart vor diesen Grundstücke hergehen, die
Straße.                                     Breite des Grundstückes östlicher Richtung nur 9 bis 10
                                            Meter hat während die Westseite etwas breiter ist, es wür-
Im Jahr 1907 begann ein Verfahren,          de falls ein Wirtschaftslocal dort erstehen würde, leicht
in dem die Gemeinden Ortsstatuten           Unglücksfälle vorkommen.
zu erarbeiten hatten. Darin wurden          Unterzeichneter bittet daher, falls ein Antrag des bes.
an den Straßen Fluchtlinien als Bau-        Lampe beim wohllöbl. Kreisausschuß eingehen würde, den-
grenzen festgelegt. Das betraf auch         selben abzulehnen, da aus vorstehenden Gründen die zwei
die Hannoversche Straße, die dann im        außerdem bestehenden Wirtschaften falls Gastw. Wolfes die
                                            Wirtschaft niederlegen würde genügend der Sache vorstehen
Jahr 1925 auf dieser Grundlage ausge-
                                            können.
baut wurden. Wilhelm Grefe versuch-         Unterthänigst
te in dieser Zeit mehrfach erfolglos,       W. Grefe
eine Genehmigung für den Umbau              Gastwirt
und eine Erweiterung seines Hauses
zu bekommen.
Letztendlich erwarb er genau das
Grundstück, auf dem Heinrich Lampe
im Jahr 1900 seine Gaststätte bauen
wollte und errichtete im Jahr 1925 sein
Gasthaus „Zur Post“. Zwischenzeitlich
waren 25 Jahre vergangen. Die im Jahr
1900 vorgebrachten Bedenken hatten
offensichtlich wegen geänderter Rah-
menbedingungen keinen Bestand.
Es bleibt nur noch zu erwähnen, dass
das Haus nicht so gebaut wurde, wie es
im genehmigten Plan vom 8. Dez. 1925
                                           Plan zum Konzessionsantrag von Heinrich Lampe aus dem Jahr 1900.
zu sehen ist.       Manfred Holschke                                                Repro: Manfred Holschke; CC-BY-SA-Lizenz

                                                                                           Unser Höver · September 2021 · 11
Höveraner und ihre Hobbies:               aber gerne erfüllte. So baute er mit
                                          Schülerinnen und Schülern Nistkästen,
Buttchereits                              die dann im Schulwald aufgehängt
                                          wurden. Schließlich hat er in den Pro-
bezaubern                                 jektwochen der Schule mitgearbeitet.
                                          Dies alles führte wohl dazu, dass Horst

mit ihren                                 sich noch 3 Jahre als Hausmeister an
                                          der Schule zur Verfügung stellte, nach-

Holzarbeiten
                                          dem seine Frau aus dem Erwerbsleben
                                          ausgeschieden war.
Sie sind seit 1971 in Höver ansässig.     Zwischenzeitlich waren die Buttche-
Nachdem ihre beiden Kinder größer         reits ein viertel Jahr in Kanada bei der
geworden waren engagierte sich            Tochter, die nach dort ausgewandert
Inge 15 Jahre als Hausmeisterin in der    ist. Auch dort konnte er seine Fähig-
Grundschule während Horst sich 48         keiten, mit Holz umzugehen, bei der
Jahre als Aufzugsmonteur betätigt         Sanierung eines Holzhauses gut ein-
hatte entdeckten beide ihre Liebe         bringen.                                   die Hauskassierung vorgenommen
zum Holz. Inspiriert durch Inges Tätig-   Aus dem höverschen Dorfleben sind          und Zeitungen ausgetragen, während
keit an der Schule und die Nähe zu den    die Buttchereits nicht wegzudenken,        Horst als 2. Vorsitzender agierte. In der
Schülerinnen und Schülern wurde zu-       denn sie haben sich auch ansonsten         Tanzgruppe der Siedlergemeinschaft
nächst mit allerlei Schnitzarbeiten ein   stets in die Dorfgemeinschaft einge-       fanden sie lange eine Heimstatt und
Bazar an der Schule veranstaltet. Es      bracht. Als auf der Kapelle ein neuer      auch in der Heimatstube und als Foto-
folgte auf Wunsch von Inge der Bau        Wetterhahn in luftiger Höhe anbracht       graphen für die Vereine haben sie sich
einer Wiege für Enkeltochter Nummer       werden musste, war Horst zur Stelle.       nützlich gemacht.
eins Wiebke. Wie überhaupt Inge als       Inge hat für die Siedlergemeinschaft                       Reimund Wohlgemuth
Initiatorin und Antreiberin für weite-
re Arbeiten anzusehen ist. Ansonsten
hat sie sich auf die Feinarbeiten und
Dekoration konzentriert.
Ob Osterbasar oder Weihnachtsaus-
stellung bei den Schützen, Horst hatte
immer etwas Geschnitztes beizutra-
gen. Dabei fanden überwiegend Sibi-
rische Lärche und Kiefer Verwendung.
Als in der Turnhalle ein Schaukasten
fehlte baute Horst einen Schaukasten.
In der Adventszeit konnten die Kinder,
Lehrer und Eltern eine handgefertigte
Krippe in der Schule bewundern. Und
zwischendurch hatte der Schulleiter
noch besondere Wünsche, die Horst

                                                                                                      Fotos: Familie Buttchereit

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