Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial

Die Seite wird erstellt Milla Scheffler
 
WEITER LESEN
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Deutsche
Oper
Berlin
Libretto #4
 Opernmagazin / Dez. 2020 — Weihnachtsspezial
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Deutsche Oper Berlin, Dezember 2020

Liebe Leserinnen und Leser — normalerweise
präsentieren wir Ihnen in Libretto all das, was wir
für Sie geplant haben. Doch diesmal ist es anders:
Die Seiten mit der monatlichen Spielplanübersicht
fehlen, weil wir angesichts der Ungewissheit über
die Entwicklung der Pandemie noch nicht sagen
können, was wir Ihnen im Januar anbieten können.
Wir haben uns dennoch entschlossen, Ihnen ein
Heft zu gestalten – als Weihnachtsgruß. Denn Sie
sollen wissen, dass wir in dieser Zeit auch weiterhin
daran arbeiten, für Sie große Opernabende vorzu­
bereiten, die wir Ihnen hoffentlich bald zeigen
können. Darüber und über anderes mehr können
Sie in diesem Heft lesen. —
Frohe Weihnachten und alles Gute für 2021!
Ihr Christoph Seuferle

      Der Operndirektor in seinem Büro: Von hier aus dirigiert
 Christoph Seuferle seit Monaten die pandemiebedingten Ausfälle,
      verschiebt und verhandelt, telefoniert mit Künstler*innen
  und Agent*innen – und behält dabei stets seinen Optimismus
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
3 Fragen
   Er ist jederzeit hier und nicht hier, vergleichbar mit
  Opernfiguren: der Weihnachtsmann. Wir stellen dem
       professionellen Wunscherfüller drei Fragen

     Wie viele Opern spielen eigentlich zu Weihnachten?
Erstaunlich wenige. Spontan fallen mir nur vier, fünf ein.
     Die bekannteste ist Puccinis LA BOHEME, die
    spielt am Weihnachtsabend, und in Massenets
WERTHER gibt es eine kleine Weihnachtsszene, da rufen
                 die Kinder »Noël, noël!«

               Ihre Lieblings-Weihnachtsoper?
  Als Weihnachtsmann bin ich in Geschmacksfragen zu
   Neutralität verpflichtet. Doch gibt es Komponisten,
zu denen ich, unter uns Bartträgern, eine gewisse Affinität
empfinde: Modest Mussorgskij, Bedřich Smetana, Antonín
    Dvořák, Camille Saint-Saëns, Amilcare Ponchielli.

        Haben Sie jemals selbst in einer Oper gesungen?
 Ich singe eher selten – und nie in der Oper. Doch meiner
Sprechstimme sagt man ein freundlich-väterliches Timbre
              und einen sonoren Bass nach.
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Oper
 zu
Hause
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Der Justitiar und Medienbeauftragte Matthias Henneberger
sorgt dafür, dass ausgewählte Aufführungen der Deutschen Oper
    Berlin auf DVD, CD, im Hörfunk und online erlebbar sind

— Mit unseren DVD-Produktionen halten wir die Zeit an:
Wir konservieren die so faszinierenden wie f lüchtigen
­Augenblicke einer Opernaufführung. Insgesamt 28 der
 Insze­nierungen, die wir filmisch festgehalten haben, sind
 ­inzwischen auf DVD erschienen. Die früheste Gesamtauf­
  nahme ist der DON GIOVANNI von 1961, die aktuellste
Chaya Czernowins HEART CHAMBER, die im Frühjahr 2021
  zusammen mit einem Dokumentarfilm auf DVD erschei­
  nen wird. Dabei hat sich der Fokus in diesen 60 Jahren deut­
  lich verschoben: Wurde früher vor allem Populäres aufge­
  zeichnet, liegt ein besonderer Schwerpunkt heute auf selten
  gespielten Werken wie dem Czernowins oder Korngolds
  DAS WUNDER DER HELIANE. Unsere Diskografie gleicht
   einer Zeitreise: Sie begegnen dort großen Stimmen wie
  ­Dietrich Fischer-Dieskau, Renata Tebaldi oder René Kollo
   – und unterschiedlichen Regiestilen und Aufnahmetechni­
   ken, vom strengen Schwarz-Weiß der Anfangsjahre bis zur
  technisch aufwändigen High-End-Produktion von heute:
  So können Sie zu Hause jederzeit mit uns Premiere feiern! —

       Bestellen Sie hier alle DVDs und CDs über unsere Website
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Da ist’s passiert
           Richard Wagner
          RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN, 2. Akt

   Die Masse jubelt. Cola
   Rienzi steht als Volkstribun
   an der Spitze des zerstritte­
   nen Rom. Doch bald schon
   wird sich das Schicksal
   wieder wenden…

                 Richard Wagners
                 »Grand Opéra« ist in
                 Philipp Stölzls konge­
                 nialer Inszenierung eine
                 hellsichtige Parabel auf
                 den Auf- und Abstieg
                 eines Machthabers und
                 den Wankelmut der
                 Massen.

           RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN auf DVD
Deutsche Oper Berlin Libretto #4 - Opernmagazin / Dez. 2020 - Weihnachtsspezial
Gleich passiert’s
          Erich Wolfgang Korngold
          DAS WUNDER DER HELIANE, 1. Akt

    Gerade hat der Herrscher
    sie erwischt: Die eigene Frau,
    nackt, mit einem name­­n­
    losen Fremden. ­Der Herr­
    scher rast vor Eifer­­sucht.
    Nur ein Wunder kann jetzt
    noch helfen.

               Korngolds Operndrama
               DAS WUNDER DER
               HELIANE von 1927
               erzählt mit den üppigen
               Farben der Spätromantik
               von der erlösenden
               Kraft der Liebe.
DAS WUNDER DER HELIANE auf DVD
Gleich passiert’s
          Alexander von Zemlinksy
          DER ZWERG

  Durch den Blick in den
  Spiegel erkennt der Zwerg,
  dass er kleinwüchsig ist.
  Doch erst die Einsicht, dass
  die Infantin seine Liebe
  nicht erwidert, bricht ihm
  das Herz.

      Regisseur Tobias
      Kratzer spielt mit Eigen-
      und Fremdwahrneh­
      mung – und besetzt
      die Titel­partie doppelt
      mit dem Sänger David
      Butt Philip und dem
      Schauspieler Mick
      Morris Mehnert.
DER ZWERG auf DVD
Gleich passiert’s
            Giacomo Puccini
            LA RONDINE, 1. Akt

Als Mätresse eines reichen
Mannes führt Magda ein
sorgenfreies Leben. Nur für
einen Abend will sie aus
ihrem goldenen Käfig
ausbrechen und wieder das
Paris der Boulevards und
Cafés erleben. Doch dieser
Ausflug wird ihr ganzes
Leben in Frage stellen.

       Die 1917 uraufgeführte
       LA RONDINE gehört
       zu den sehr selten
       gespielten Opern
       Puccinis. Rolando
       Villazón findet für das
       melancholische Werk
       Traumbilder aus dem
       Geist eines René
       Magritte.

               LA RONDINE auf DVD
D R . TA K T

      Dr. Takt kennt die besonderen Partitur-Stellen und zeigt sie uns.

    J. S. Bach / Weihnachtsoratorium BWV 248, Nr. 9
     »Ach mein herzliebstes Jesulein!« (Fragment)

— Es beginnt mit gut anderthalb Takten Pause. Dann set­
zen die Trompeten mit kurzen Einwürfen ein, die kon­
trapunktisch von Pauke und Bassinstrumenten begleitet
werden. So wird ein dialogisches Wechselspiel von Stille
und Klang etabliert, das sich drei weitere Male wiederholt
und den Verlauf des gesamten Stückes bestimmt.
Der Schlusschoral der ersten Kantate des Weihnachts­
oratoriums wird in dieser Form zum Fragment, zum Teil
eines Ganzen, dessen andere Teile abwesend sind.
Aber warum? Ist es die Erinnerung daran, dass in den Mo­
menten der Stille ein Chorsatz auf die Melodie von Martin
Luthers »Vom Himmel hoch« erklingen müsste? Oder ist es
ein gese­tzter ­Rahmen, der gefüllt zu werden verlangt: die in
Takten musikalisch gegliederte Zeit, die Folie einer Grund­
tonart, ein harmo­nischer Verlauf oder auch der Gestus der
Trompeten, die auf etwas antworten, was zuvor erklang? —
Erleben Sie hier die neue Folge von »Dr. Takt« im Video
O Ihr
Fröhlichen!
Zum Ende des Jahres wird es festlich, überall auf der Welt:
     Es wird geschmückt, gesungen, geschlemmt. Und
wie feiern die Menschen, die normalerweise für uns singen,
      spielen, beleuchten? Sieben von ihnen erzählen
Die armenische Sopranistin Mané Galoyan
                        singt seit dieser Saison im Ensemble der Deut-
                        schen Oper Berlin. An den Feiertagen mixt sie
                        gern Weihnachtsdrinks mit Kräutern —
                        In Armenien feiern wir Weihnachten
                        tradi­tionell am 6. Januar. Am Abend davor,
                       ­unserem­Heiligabend, zünden wir in den
                       Häusern und Kirchen Kerzen an, um das
 Ende der dunklen Tage und der langen Nächte zu feiern.
­Früher, als ich noch klein war, haben wir an dem Tag immer
 Weihwasser aus der Kirche geholt und damit der Taufe
 Christi gedacht. Ich habe das Weihnachtsessen geliebt:
 Meine Großmutter kocht immer ein spezielles Gericht aus
 Reis, das wir Pilaw nennen. Dazu mischt sie den Reis mit
 einem köstlichen süßen Dressing aus Trockenfrüchten und
 Nüssen. In meiner Heimatstadt Gyumri, wo ich aufgewach­
   sen bin, nennt man das »Pilaw mit Mitgift«. Dazu gibt es
 gedämpfte Forelle mit Kräutern. Und es wird Rotwein
 ­
 ­getrunken, als Symbol für das Blut Christi. Auch Singen ge­
 hört für mich dazu: Seit ich zwölf war, habe ich mit meinem
 Chor an den Feiertagen Konzerte gegeben. Aber seit vielen
   Jahren feiere ich anders: mit meinen Freunden in den USA.
   Wir hören die Weihnachtsplatte von Whitney Houston rauf
   und runter, am liebsten mag ich ihr »Have Yourself a Merry
   Little Christmas«. Wir pflegen sogar eine eigene kleine Tra­
   dition: Jedes Jahr denken wir uns einen neuen Weihnachts­
   drink aus. Letztes Jahr haben wir Granatapfelpunsch
  ­gemacht,­davor gab es selbst gemischten Glühwein und dies­
   mal verfeinern wir Champagner mit Rosmarin und Him­
   beeren. L­ ecker! —
Der Tenor Jwa Kyum Kim wuchs in Südkorea
                   auf, ist Chormitglied – und begann wegen ei­
                   nes Weihnachtslieds mit dem Singen —
                   Als Teenager liebte ich die Band Boyz II
                   Men, und am allermeisten ihr »Silent
                   Night«. Welch wundervolle Harmonien
                   aus menschlichen Leibern kommen kön­
                   nen! Mit einer kleinen Band haben wir
das Lied sogar selbst performt. Da wurde mir klar: Ich will
Sänger werden. Ich habe viele Jahre in Kanada gelebt – und
raten Sie mal, warum ich das Land zu Weihnachten vermisse:
Richtig, wegen des Turkey, also des Truthahns. Und die Cran­
berry-Sauce, einfach köstlich! Leider kriege ich dieses Fest­
mahl nicht so hin wie unsere Freunde in Kanada, also kochen
meine Frau und ich zu Weihnachten koreanisch – aber das
reicht einfach nicht an den Truthahn ran. Eine Sache habe ich
am deutschen Weihnachten lieben gelernt: den Baum­
kuchen. Jedes Jahr kaufen wir uns ein riesiges Stück in einer
kleinen Bäckerei am Tiergarten. —

                Die iranische Altistin Mahtab Keshavarz singt
                im Chor der Deutschen Oper Berlin. Zum Ende
                des Jahres feiert sie das Licht — Ich habe
                Weihnachten schon als Kind geliebt, die
                Lichter, den Schmuck – obwohl es im Iran
                nicht gerade ein populäres Fest ist. Unser
                großer Feiertag ist die Yalda-Nacht am
                21. Dezember, das ist die Nacht der Win­
tersonnenwende: Wir feiern also, dass die Tage wieder länger
werden. Heutzutage feiere ich beides, nicht aus religiösen
Gründen, sondern weil ich in der dunklen Jahreszeit das Licht
und die Farben ehren will. Um Farbe ins Dunkle zu bringen,
essen wir an Yalda hauptsächlich rote und orangefarbene
Speisen, Granatäpfel, Kakifrüchte, Wassermelonen, obwohl
die auch im Iran in dieser Jahreszeit echt schwer zu kriegen
sind. Die ganze Nacht wird gegessen! Und wir lesen aus dem
Divan, dem berühmten Gedichtband von Hafez. Seine Texte
sind wie Orakel: Wir formulieren eine Frage und wählen dann
wie zufällig ein Gedicht, das als Antwort gelesen wird. —

                   Am Ende des Jahres denkt die Geigerin Keiko
                   Kido-Lerch an ihre Kindheit in Japan – an das
                   Neujahrsfest, die Speisen und Gebete — Meine
                   Familie ist shintoistisch, wir feiern tradi­
                   tionell nicht Weihnachten, sondern das
                   neue Jahr am 1. Januar. Früher sind wir
                   am Neujahrsmorgen bei Sonnenaufgang
                   zum Tempel gelaufen und haben gebetet,
dass die Familie das ganze Jahr über gesund bleibt. Neujahr
ist in Japan auch ein Fest des gemeinsamen Essens, meine
Mutter hat viele Tage gekocht, die haltbaren Gerichte hat sie
in großen Schachteln gestapelt. Alles an diesen Speisen hat
eine Bedeutung, die Fischsorten, die Reihenfolge, sogar die
Art, wie die Algen um den Fisch gewickelt werden. Norma­
lerweise reist meine Mutter jedes Jahr aus Japan an, mit
allen Zutaten im Gepäck, aber nun kann sie wegen Corona
nicht kommen, und ich bekomme hier einfach nicht alles,
was ich benötige. In Japan sagt man: Alle Stäbchen in einem
Topf verbinden eine Freundschaft. Ich glaub, ich mache dies
Jahr einfach Fondue: Da essen auch alle aus einem Topf. —
Pia Goertz lernt als Auszubildende für Veran-
                   staltungstechnik Beleuchtung, Ton und Büh-
                   nentechnik – und freundet sich damit an, bald
                   Weihnachten auch mal arbeiten zu müssen —
                   Ich bin vor anderthalb Jahren für die Aus­
                   bildung nach Berlin gezogen und bin in
                   der Zeit selten nach Hause gefahren,
                   darum bedeuten die Feiertage in erster
Linie die Freude über das Wiedersehen mit meinen Eltern.
Wir sitzen gemütlich zusammen, erzählen, schmücken den
Baum in Rot und Gold. Als ich klein war, haben wir jedes Jahr
eine besonders schöne Kugel auf dem Weihnachtsmarkt ge­
kauft. Mein Lieblingsschmuck ist ein goldener Stern, der von
allen Seiten funkelt und glitzert. Am Theater ist der einzige
wirklich freie Tag im Jahr der Heiligabend. Natürlich kann
ich mir Besseres vorstellen, als Weihnachten zu arbeiten,
aber dieser Job ist eben genau das, was ich machen will.
Das gemeinsame Fiebern hinter den Kulissen, ob alles auf
der Bühne klappt – das ist dies kleine Opfer einfach wert. —

                    Der taiwanische Tenor Ya-Chung Huang lebt
                    seit sieben Jahren in Deutschland. Zum Fest
                    wünscht er sich das Weihnachtsoratorium von
                    Bach – live gespielt — Dieses Jahr feiere
                    ich Weihnachten mit meiner Frau allein,
                    vielleicht kommt noch ein Freund zu Be­
                    such. Wir kochen Dumplings, ich bereite
                    den Teig aus Mehl, Salz und Wasser vor,
rolle ihn fein aus, schneide ihn zurecht. Meine Frau macht
die Füllung aus Fleisch, Lauch und Ingwer und formt die
­ aschen. In Taiwan essen wir Dumplings zum chinesischen
T
Neujahr im Februar, dem höchsten Fest des Jahres. Alle
Leute haben dann zehn Tage frei, treffen sich mit ihren Fami­
lien, zünden Feuerwerke und spielen die Nacht durch Mah­
jong. Hier in Berlin hören wir über die Feiertage das Weih­
nachtsoratorium von Bach, das mag ich besonders. Ich habe
es noch nie live erlebt – und dieses Jahr sieht es wieder
schlecht aus. Aber wer weiß, vielleicht klappt es ja noch? —

                    Der Geiger André Robles Field setzt die Tradi-
                    tion seiner Familie aus Costa Rica fort:
                    Er schmückt im Advent seine Krippe — In
                    Costa Rica feiern wir den kompletten De­
                    zember: Jede Familie kocht am Anfang
                    des Monats Tamales, kleine Taschen aus
                    Mehl und Fleisch, in Blättern gedämpft.
                    Egal wer im Advent zu Besuch kommt:
Jeder bekommt Tamales. Dann wird die Krippe aufgebaut.
Meine Eltern besitzen eine, die ist drei Mal drei Meter groß,
sie nimmt ein halbes Zimmer ein. Im Zentrum steht die Hei­
lige Familie, um sie herum Bethlehem, mit Häusern und Tie­
ren. Meine Großmutter hat sogar einen Fluss in ihrer Krippe,
mit echtem Wasser! Letztes Jahr hat meine Mutter mir eine
eigene Krippe geschenkt, die ist aber noch nicht so volumi­
nös. Manchmal denke ich daran, wie ich früher mit meiner
Familie im Advent von Haus zu Haus gezogen bin, mit Gitar­
ren, und wir Lieder wie Geschenke verteilt haben. Vielleicht
mache ich das bald auch hier, für Freunde und Kollegen. —
Neu hier?
                           Der Bassbariton Joel Allison ist für
                           diese Saison Stipendiat und pendelt
                           nach Kanada — Seit dem Sommer
                           lebe ich hier, in Berlin – und meine
                           Frau ist in Toronto. Wir sind die
                           Fernbeziehung gewohnt, aber die­
                           ses Mal ist es anders: Wir erwarten
                           unser erstes Kind! Da würde ich
                           natürlich gern Zeit mit ihr verbrin­
                           gen und zu den Untersuchungen
                           mitgehen, aber wegen Corona
bleibt sie in Kanada. Tagsüber bin ich in der Oper und übe
Partien, um vorbereitet zu sein, wenn wir wieder spielen.
­Gerade feile ich am Vater in HÄNSEL UND GRETEL. Manch­
 mal denke ich an meine wenigen Auftritte dieses Jahr, etwa
 in »Lieblingsstücke«: Da hatte ich über ein halbes Jahr nicht
 mehr auf der Bühne gestanden! Ich war so glücklich, dass ich
 endlich wieder vor Publikum singen durfte – mir ist nicht
 mal aufgefallen, dass der Zuschauerraum wegen Corona nur
 halb voll war. Wenn ich nachmittags aus der Oper komme,
 skype ich mit meiner Frau. Und im Februar, wenn das Baby
 kommt, fliege ich nach Hause! —
Weiter hier!
Die Pianistin Elda Laro coacht als
Korrepetitorin das Ensemble – gesang-
lich und emotional — Unsere Sän­
gerinnen und Sänger leben für die
Bühne – und die dürfen sie gerade
nicht betreten. Also ermutige ich
sie, Rollen einzustudieren, die sie
schon immer probieren wollten.
Egal welche! Gerade habe ich mit
einer Sopranistin die Charlotte in
Massenets WERTHER am Wickel.
 Für diese Rolle ist sie eigentlich noch zu jung, ihre Stimme
 muss da noch hineinwachsen. Aber sie will sich auf die Partie
 vorbereiten, und dazu ist jetzt der perfekte Zeitpunkt. Vor
 Corona war alles durchgetaktet und bis ins Kleinste geplant.
 Jetzt muss ich abends erst nachschauen, ob ich am nächsten
 Tag dran bin; wegen der Kurzarbeit dürfen wir Korrepetito­
 ren täglich nur ein bis zwei Stunden arbeiten. Auch die
­Proben laufen anders: Weil wir Abstände einhalten müssen,
 wird einzeln geprobt. Das dauert natürlich alles viel länger.
 Deswegen proben wir jetzt schon Wagners SIEGFRIED,
 der im April Premiere haben soll. —
Chefkoch Dirk Schlerfer vom Restaurant
   Deutsche Oper schenkt Ihnen zu Weihnachten ein Rezept:
                 seinen Lieblingsnachtisch

Bratapfel, Zutaten für vier Personen: 4 Äpfel (Boskop, Cox
Orange, Jonagold), 200 g Marzipan-Rohmasse, 150 g Mandelgrieß,
100 ml Amaretto (oder Grand Marnier), 80 g Rosinen, 1 TL Zimt­
pulver — Befreien Sie die Äpfel mit einem Ausstecher vom
Kerngehäuse und schneiden Sie mit einem kleinen Messer
einen zwei Millimeter tiefen Schnitt ringsherum hinein.
Vermengen Sie alle Zutaten und füllen Sie die Masse in die
ausgehöhlten Äpfel. Obendrauf kommt jeweils eine Butter­
flocke – und dann ab in den Ofen! In einer gebutterten Form
bei 175 ° C Umluft etwa 30 Minuten backen. —

Vanillesauce, Zutaten: 1 l Milch*, 1 Stück Vanilleschote, 200 g Zu-
cker,­10 Eigelb* — Die Eier trennen, die Eigelbe in eine Rühr­
schüssel geben und leicht verquirlen. Das Eiweiß kann etwa
für Baiser verwendet werden! Die Milch mit dem Zucker
und der Vanille aufkochen, etwa fünf Minuten abkühlen las­
sen und die Mischung langsam und unter ständigem Rüh­
ren zu den Eigelben gießen. Dann die Vanillesauce mit den
warmen Bratäpfeln servieren. Guten Appetit! —
* Für eine vegane Variante werden Milch und Butter durch pflanz­
liche Alternativen und die Eigelbe durch 7-8 EL Speisestärke ersetzt.

            Bestellen Sie hier das RDO-Menü für die Feiertage
Übrigens: Diese Frau niest nicht in ihre Armbeuge, sondern sie weint.
 Auch hier, in DON CARLO, galt zu Verdis Zeiten das Abstandsgebot
Was mich bewegt

Opernsänger
 küsst man
   nicht

  »Abstand halten!« ist die Bühnen-Devise seit Corona.
  Neu ist das Gebot allerdings nicht, über Jahrhunderte
äußerten selbst Liebespaare auf der Bühne ihre Gefühle auf
       Distanz – und Küsse gab es erst recht nicht
E
               s war schon ein starkes Stück, das Giuseppe
               Verdi in seiner letzten Oper dem Publikum
               zumutete: Präsentierte er doch in FALSTAFF
               ein junges Paar, das nicht nur heiße Liebes­
               schwüre tauschte, sondern sich laut Regie­
               anweisung auch auf offener Bühne – und aus­
 giebig – küssen sollte. Und mehr noch: Wie Anselm Gerhard
 nachgewiesen hat (in: Meisterwerke neu gehört, Bärenrei­
ter), verankerten Verdi und sein Textdichter das Geräusch
eines Kusses sogar so in der Partitur, dass keine Aufführung
des Stückes sich darum herummogeln konnte. Ein echter
Aufreger, der bei der Uraufführung 1893 an der Mailänder
Scala vermutlich nur durch den Respekt gegenüber dem
­damals bereits 80-jährigen Komponisten übertüncht wurde.
           Die Oper des 19. Jahrhunderts, so Gerhard, war in
 dieser Hinsicht reichlich prüde – zwar war andauernd von
 Liebe die Rede, doch meist auf Abstand. Ob bei Verdis
 TRAVIATA oder den jungen Liebenden in Mozarts COSI
FAN TUTTE: Um das höchste der Gefühle sichtbar zu ma­
chen, gestatten die Komponisten lediglich Handküsse.
Selbst Tristan und Isolde, die sich in ihrem großen Duett im
 zweiten Akt in eine kaum verhüllte erotische Ekstase hin­
 einsteigern, wird von Wagner der Kuss verweigert – wenn
 auf der Opernbühne echte Küsse eingefordert werden, han­
 delt es sich in der Regel entweder um knappe Freund­
 schaftsgesten oder um übergriffige Handlungen, die als
 nicht besonders sittenstreng charakterisiert werden.
           Das unausgesprochene Kussverbot ist freilich
 nicht nur ein Beleg für die Doppelmoral des 19. Jahrhun­
 derts (in dem die Prostitution blühte), sondern ein spätes
 Indiz dafür, dass Anstandsgefühl lange Zeit vor allem ein
Chefdramaturg Jörg Königsdorf
               über Abstand in der Operngeschichte

Gefühl für Abstand war: Undenkbar, dass den Liebespaaren
in der Opera seria der Barockzeit mehr Körperkontakt ge­
stattet worden wäre als eine Berührung der Fingerspitzen.
Denn egal, was man in den Kulissen trieb, auf der Bühne
galt, dass die Darsteller die Umgangsformen ihrer Zeit res­
pektierten – umso mehr, als sie meist Könige, Prinzessinnen
oder sonstige Würdenträger verkörperten. Menschen also,
denen man Abstand als Zeichen des Respekts schuldig war
und deren Umgang miteinander durch Abstandsregeln re­
guliert wurde. Dieser Respekt wurde im Übrigen auch beim
Tanz, dem zentralen Kontaktmedium der Zeit, beachtet:
Es dauerte bis zum Vorabend der französischen Revolution,
bis ein Tänzer überhaupt die Taille seiner Partnerin umfas­
sen konnte, ohne Anstoß zu erregen. Nachdem die Revolu­
tion die gesellschaftlichen Verhältnisse durcheinander­
gewirbelt hatte, nahm man es zwar mit dem Abstand immer
weniger ernst, doch die Oper, die die herrschende Moral zu
repräsentieren hatte, tat sich mit der neuen Lust an der
­Berührung weiterhin schwer. An die Protagonisten wurden
 von Zensur und Publikum strenge Forderungen gestellt
 (was man auch daran sieht, dass gewagte Stücke wie LA TRA-
VIATA und CARMEN zunächst für Irritation sorgten).
1893 aber war es Zeit für einen Umbruch, und dass aus­
gerechnet Altmeister Verdi in seinem FALSTAFF ein
  ­küssendes Liebespaar auf die Bühne brachte, zeigt, welch
   ein Gespür er für die anstehenden gesellschaftlichen Verän­
   derungen hatte. Denn schließlich sind es diese beiden jun­
   gen­Menschen, Nannetta und ihr Geliebter Fenton, denen
die Zukunft gehört. Und diese Zukunft ließ nicht lange auf
sich warten: Schon drei Jahre später, 1896, kam es unter
Presse­rummel in dem Kurzfilm »The Widow Jones« zum
ersten Filmkuss der Geschichte, und von da an sollte eine
Erwartungshaltung geprägt werden, die den Kuss vor aller
Augen zum unverzichtbaren Bestandteil jeder Liebesge­
schichte machen sollte. Von Distanz war nun keine Rede
mehr, auch nicht davon, dass Gefühle manchmal umso
­intensiver wirken können, wenn sie sich nur durch den
 ­Gesang äußern können. Die Fixierung auf das Körperliche,
  die ja längst weit über das Küssen hinausgeht, wurde zu
  einem Leitthema der Kunst, dem sich auch die Oper nicht
  entziehen konnte – selbst wenn große Regisseur*innen wie
  Peter Brook, Ruth Berghaus oder auch Robert Wilson
  immer auch den Raum zwischen den Figuren auf der Bühne
  als Ausdrucksmittel genutzt haben. Und jetzt? Merken wir
  nicht jeden Tag, wie wir den räumlichen Abstand zueinan­
  der heute völlig anders wahrnehmen als noch vor einem
  Jahr? Dass sich unser Blick dafür geschärft hat, dass Abstand
  kein leerer Raum ist, sondern mit Sehnsucht, Hass oder
  Spannung gefüllt sein kann? Vielleicht wird so auch ein Kuss
  auf offener Bühne wieder zu etwas ganz Besonderem. —
In der Filmgeschichte wurde zum ersten Mal 1896 geküsst, im Kurzfilm
»The Widow Jones« – nur drei Jahre nach dem ersten Kuss auf der Opernbühne
Mein erstes Mal
  Daniel Pfeiffer ist seit 20 Jahren Inspizient an der Deutschen
               Oper Berlin – fast immer hat er über
         Weihnachten gearbeitet. Dieses Jahr hat er frei

                          — Wie das wohl wird, wenn wir
                          nicht spielen dürfen? Ich fühle
                          schon jetzt ein ziemliches Loch.
                          Heiligabend habe ich normaler­
                          weise frei, da bleibe ich im Schlaf­
                          anzug, egal was passiert, denn ab
                          dem nächsten Tag geht es für mich
                          los: Ich bin als Inspizient für die
                          Weihnachtsstücke verantwortlich,­
                          etwa für Strauß’ DIE FLEDER-
                          MAUS und Humperdincks­HÄNSEL
UND GRETEL. Gerade DIE FLEDERMAUS muss man gut
kennen, da gibt es viele Aktionen, die ich mit meinen Ansa­
gen orchestrieren muss. Über die Feiertage gibt es diese
ganz besondere, angenehme Stimmung in der Oper, nie­
mand meckert, alle haben gut gegessen, sind entspannt,
weil die Bühnenbilder schon stehen, alles eingeleuchtet ist.
Eins ist sicher: Ich werde Weihnachten zuhause auf keinen
Fall DIE FLEDERMAUS hören, denn da denke ich beim
Hören nur ans Arbeiten! —
Mein erstes Mal
             Joachim Rudnitzky geht seit fünfzig
                Jahren zu Weihnachten in die
            Oper. Was er wohl dieses Jahr macht?

— Die Oper ist mein Trost, mein
Leben. Ich war 13 Jahre alt, als
mich meine Eltern gezwungen
haben, mit ihnen in die Oper zu
gehen, das war 1949. Wir sahen in
der Städtischen Oper in der­Kant­
straße Webers FREISCHÜTZ; seit­
dem bin ich der Oper verfallen.
Manchmal gehe ich drei, vier Mal
die Woche, seit den Sie­b­ziger­jah­
ren auch zu Weihnachten. ­Dieses
Jahr hatte ich Rossinis BARBIERE DI SIVIGLIA ­gebucht,
eines meiner Lieblingsstücke. Das geht nun nicht, also
werde ich runter gehen zu meiner Tochter, die wohnt mit
ihrem Mann und meiner Enkeltochter bei mir im Haus.
Vielleicht höre ich mir noch ein paar Opern-Aufnahmen an?
Aber das ist nicht das Gleiche. Wissen Sie, ich bin jetzt 84
Jahre alt. Manchmal denke ich darüber nach, ob ich mein
Opernhaus noch mal von innen sehen werde? Ach, jetzt
werde ich schon wieder ganz traurig. —
Hinter der Bühne
                   Andreas Steinke ist Vorarbeiter der
                   Tischlerei des Bühnenservice Berlin.
                   Er leitet den Bau eines Portals
                   für FRANCESCA DA RIMINI —
                   Ein Portal ist wie ein Bilderrah­
                   men zwischen Zuschauerraum
                   und Bühne. Für die gesamte
                   Konstruktion brauchen wir gute
700 Stunden – das sind mit vier Leuten etwa
vier Wochen. Wir verbauen mehr als einen Kilome­
ter Latten, etwa 350 Quadratmeter Sperrholz aus
Birke und Gabunholz, fast 250 Scharniere und
andere kleine Eisenteile. So ein Portal-Teil wird über
sieben Meter lang und wird am Ende etwa 75 Kilo
wiegen. Wir müssen präzise und stabil arbeiten,
denn die Module werden oft auf- und abgebaut und
sie müssen Jahrzehnte halten. Das Herzstück
unserer Arbeit ist die Bauzeichnung; bevor wir das
Material sägen und montieren, prüfe ich sie ganz
genau. Nichts ist peinlicher, als wenn auf der Bühne
beim Aufbau irgendwelche Scharniere nicht
haargenau passen! —
Jenseits der Oper
                    Die australische Sopranistin Alexandra
                    Hutton träumte als Kind von weißen
                    Weihnachten — Meinen ersten
                    Schnee habe ich vor ein paar
                    Jahren gesehen, in der Schweiz:
                    Ich kam spätabends aus einem
                    Restaurant, alles war still – und
                    überall waren Flocken. Das war
so wunderschön, dass ich auf der Stelle weinte.
In Australien ist zu Weihnachten natürlich Sommer,
da haben wir oft in unserem Strandhaus an der Küste
von New South Wales gefeiert. Und meine Oma hat
mir jedes Jahr ein neues Strandtuch geschenkt! —

Der australische Bariton Samuel Dale Johnson grillte zum
Fest im Garten — Als ich zwölf war, waren wir in den
Snowy Mountains Skifahren, dort habe ich das erste
Mal Schnee gesehen. Aber nicht zu Weihnachten,
sondern in unserem Winter, im Juli. Über die Feier­
tage haben wir Garnelen gegrillt. Raten Sie mal, wer
durch den Garten hüpfte? Richtig, Kängurus. —

Singen Sie hier mit den beiden »I’m Dreaming of a White Christmas«
Opernwissen A — Z
Diesmal das Q

Quas|te, die – seltener Quoddel oder Quaddel, auch Troddel – ist ein hän­
gendes Bündel von Fäden oder Kordeln, am oberen Ende durch einen
­Knoten oder eine Zierperle begrenzt. Wird bei historischen Kostümen und
 Uniformen zum Ausschmücken genutzt.

Quer|stand, erklärt von Dramaturg Lars Gebhardt – Querstand
ist ein Begriff der barocken Harmonie- und Kontrapunkt­
lehre. Treffen z. B. in einem mehrstimmigen Satz in zwei
unter­schiedlichen Stimmen zwei um einen chromatischen
Halbtonschritt versetzte Töne aufeinander, spricht man von
»relatio non harmonia« – die Töne stehen »quer« und bilden
eine unerwünschte Reibung. Auch das Aufeinanderfolgen
eines Tritonus, einer übermäßigen Quarte, im Stimmsatz
wird als »Mi contra Fa« dem Querstand zugeordnet. Im Ver­
lauf des Barock werden diese Reibungen immer offensiver
zum Ausschmücken von Schmerz und Trauer genutzt.
In den Passionschorälen Johann Sebastian Bachs finden sich
zahlreiche solcher schmerzerfüllten Querstände.

Quod|li|bet, das – lat. »wie es gefällt« – Meist scherzhaftes Musikstück,
in dem ursprünglich voneinander unabhängige Melodien zu einem Ton­
satz kombiniert werden. Die verschiedenen Melodien erklingen kanonisch
versetzt gleichzeitig.
Rätselhaft

Ihnen ist Oper kein Geheimnis? Dann schauen Sie doch mal, welches
Werk sich hinter diesen Fragen verbirgt. Tragen Sie die entsprechenden
Buchstaben unten ein. Beispiel: An die erste Stelle kommt der vierte
Buchstabe der Antwort auf die Frage c

a) Diese Oper schrieb TV-Geschichte, natürlich am Heilig­
abend b) Hier wird schon im Sommer der große Weihnachts­
auftritt geprobt c) Rekordverdächtiges Festtagsessen
d) Weihnachtsbaumschmücken schützt nicht vor schlech­
ten Nachrichten e) Putzigwaldiger Weihnachtsbaum-
Bringdienst f) Wenn Holzfäller Weihnachten feiern ­g) Un­-
orthodoxes Sack-verwechsle-dich-Spielchen in schnee­
kalter Finsternis h) Maria und Joseph auf Minimalismus-Trip

  c4      f2        d8     h6     b5   g21   a2   e10

Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 07. 01. 2021 an diese Adresse:
libretto@deutscheoperberlin.de. Unter allen Einsendern verlosen wir
zwei DVDs DER ZWERG, eine Aufzeichnung, die für den Grammy
nominiert wurde. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung
finden Sie wie immer im nächsten Heft.

Auflösung aus Libretto # 3: DIE WALKUERE. Antworten: a) Bassklarinette b) Ortlinde
c) Wittig d) Mund-Nasen-Schutz e) Waelse f) Hundingling g) Feuerzauber h) Bruenne
M E I N E P L AY L I S T    ...

1     +     Cantique de Noël / Whitney Houston                      3:48
2     +     Silent Night / Boyz II Men                              2:32
3     +     Feliz Navidad / José Feliciano                          3:02
4     +     Schlaf, mein Kindlein / Windsbacher Knabenchor          2:13
5     +     Jauchzet, frohlocket / J. S. Bach                       8:29
6     +     La Bohème, Quando m’en vo / Puccini                     4:40
7     +     Away in a Manger / Nat King Cole                        2:00
8     +     The First Noel / Elvis Presley                          2:54
9     +     The Christmas Song / Nat King Cole                      3:43
10    +     White Wine in the Sun / Tim Minchin                     7:12

Die Deutsche-Oper-Weihnachtsplaylist
             Die Sopranistin Mané Galoyan hört beim Weih-
             nachtsdrinks-Mixen am liebsten Whitney Houston,
             Geigerin Keiko Kido-Lerch feiert zu den Liedern
             des Windsbacher Knabenchors, Bariton Samuel
Dale Johnson liebt »Wine in the Sun« vom britischen Comedian­­
Tim Minchin: Die Menschen, die in dieser Sonder­ausgabe
von ihren festlichen Traditionen und Ritualen erzählen, stellen
hier ihren Lieblings-Weihnachtssong vor.

           Sie wollen reinhören? Hier geht’s zur Spotify-Playlist
Impressum

Herausgeber Deutsche Oper Berlin – Stiftung Oper in Berlin
Intendant Dietmar Schwarz
Geschäftsführender Direktor Thomas Fehrle
Generalmusikdirektor Donald Runnicles

Konzept Bureau Johannes Erler & Grauel Publishing GmbH / Redaktion
Ralf Grauel; Jana Petersen / Redaktion für die Deutsche Oper Berlin Jörg
Königsdorf [verantwortlich], Kirsten Hehmeyer, Marion Mair,
Dramaturgie, Marketing / Gestaltung und Satz Johannes Erler [AD], Lilian
Stathogiannopoulou, Jens Schittenhelm

Anzeigen und Vertrieb anzeigen@deutscheoperberlin.de
Druck Druckerei Conrad

Libretto erscheint zehn Mal pro Spielzeit
Bestellung und Anregungen libretto@deutscheoperberlin.de

Bildnachweis

Cover Max Zerrahn / Editorial Jonas Holthaus / Drei Fragen srikanta|uns­
plash / Gleich passiert’s AKUD|Lars Reimann, Bettina Stöß, Monika
Rittershaus / Weihnachtsspezial Lilian Stathogiannopoulou (Illustration),
privat, Bettina Stöß, Jessica Schultz / Neu hier? Taylor Long / Weiter
hier? privat / Mein erstes Mal Marcus Lieberenz, privat / Rezept Jonas
Holthaus / Was mich bewegt Bettina Stöß, Alamy Stock Foto / Hinter der
Bühne Jonas Holthaus / Jenseits der Oper Max Zerrahn / Opern­wissen Friede­
rike Hantel / Meine Playlist Caleb Woods|unsplash / Jahresrückblick Bernd
Uhlig, Bettina Stöß, Max Zerrahn, Ruth Tromboukis, Thomas Aurin

Auf dem Cover: Sopranistin Alexandra Hutton

  Wir danken unserem Blumenpartner.
What a year!

  2020 war auch für die Deutsche Oper Berlin
ein außergewöhnliches Jahr. Wir blicken zurück
       auf die bewegendsten Momente
2020

                                      26. Januar 2020
 LES HUGUENOTS
                                      Bravo, Sir Donald!
                                      Der Britten-Zyklus ist eine
                                      Herzenssache von Donald
                                      Runnicles. Wie zuvor PETER
                                      GRIMES, BILLY BUDD, THE
                                      RAPE OF LUCRETIA und
                                      DEATH IN VENICE wird auch
                                      die Premiere von A MIDSUM-
                                      MER NIGHT’S DREAM in der
                                      Regie des jungen Amerikaners
                   8. März 2020       Ted Huffman zu einem Triumph.
             Ganz große Oper          Berlin wird zur Britten-Stadt –
     Eine glanzvolle Vorstellung      und die Queen macht noch im
        von LES HUGUENOTS             gleichen Jahr den Generalmu-
    markiert den Abschluss der        sikdirektor der Deutschen Oper
      Meyerbeer-Tage. Für den         zu Sir Donald.
     Meyerbeer-Zyklus waren in
  den letzten Jahren Opernfans
                                        A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM
  aus aller Welt gekommen, um
   Stars wie Juan Diego Flórez,
   Gregory Kunde, Patrizia Ciofi
   und ­Clémentine Margaine zu
erleben. Noch ahnt keiner, dass
      diese HUGUENOTS eine
     Ab­schiedsvorstellung sind:
Tage darauf müssen die Theater
wegen Corona schließen – und
      der Dirigent des Abends,
  Alexander Vedernikov, wird im
 Oktober unter den prominenten
Opfern sein, die das Virus fordert.
2020

                   12. März 2020
                                      Lieblingsstücke
     Das große Verstummen
     Jetzt hat das Virus auch die
 Theater im Griff: Von heute an
     schließt auch die Deutsche
  Oper Berlin auf unbestimmte
Zeit. Nicht einmal mehr Proben
     finden statt: Die schon fast
       fertige Neuproduktion der
 Opern-Rarität ANTIKRIST des
 Dänen Rued Langgaard in der        9. Mai 2020
Regie von Ersan Mondtag wird        Rien ne va plus
   auf Eis gelegt. Und auch die     Eigentlich stand an diesem Tag
erst am 11. März eröffnete neue     die Premiere von Tschaikowskijs
  Ausstellung der koreanischen      Spieleroper PIQUE DAME mit
   Künstlerin Christine Sun Kim     den Sängerstars Martin Muehle
  muss nun fast ein halbes Jahr     und Sondra Radvanovsky auf
             auf Besucher warten.   dem Programm. Doch zu die-
                                    sem Zeitpunkt weiß immer noch
                                    niemand, wann auf der Bühne
Christine Sun Kim
                                    wieder Vorstellungen stattfinden
                                    dürfen. Umso mehr wird die
                                    Deutsche Oper Berlin jenseits
                                    der Bühne aktiv: Musiker*in-
                                    nen­­des Orchesters und des
                                    Chores geben Gratiskonzerte
                                    in Seniorenheimen und die Mit-
                                    glieder des Sängerensembles
                                    präsentieren sich auf Video in
                                    der Reihe »Lieblingsstücke«,
                                    die sich zu einem Publikums­
                                    favoriten entwickelt.
2020

DAS RHEINGOLD
auf dem Parkdeck

                 12. Juni 2020
    Weißt du, wie das wird?
   Auf diesen Tag hatten Wag-      Auf ihrem Parkdeck bringt
    ner-Fans seit Jahren hinge-    sie eine Kammerfassung des
  fiebert: Heute sollte mit dem    Werks heraus: in wenigen
RHEINGOLD endlich der neue         Tagen gekonnt von Spiel­leiter
     RING DES NIBELUNGEN           Neil Barry Moss in Szene
unter musikalischer Leitung von    gesetzt, mit Donald Runnicles
Sir Donald Runnicles und in der    an der Spitze von 22 Musikern.
     Regie von Stefan Herheim      Der Andrang ist überwältigend:
  beginnen. Der Unmöglichkeit,     Bereits nach 20 Minuten sind
      an diesem Tag eine große     die Tickets für alle Vorstellun-
 Premiere mit vollem Orchester     gen­ausverkauft. Und mitten in
     herauszubringen, trotzt die   der Pandemie erleben Berlins
Deutsche Oper mit einem welt-      Opernfans open air zwei Stun-
        weit beachteten Signal.    den Wagner-Glück.
2020

            4. September 2020
Endlich wieder große Bühne
 Nach fast einem halben Jahr ist    Französin Marie-Eve Signeyrole
  es wieder soweit: Auf der gro-    zu den Klängen von Beet­hovens
 ßen Bühne darf wieder gespielt     siebter Sinfonie und der Klez­
      werden – wenn auch unter      mer-­­Band von Yom erzählt.
     Einschränkungen. Doch der      Und auch die konzertanten
   Verzicht auf den Chor und die    Kurz­fassungen beliebter Opern,
Umsetzung der Abstandsregeln        bei denen Sänger wie Joseph
 ermöglichen außergewöhnliche       Calleja ­und Aigul Akhmetshina
   Projekte wie die eindringliche   auftreten, nähren die Hoff-
           Flüchtlingsgeschichte    nungen, bald wieder richtig
             BABY DOLL, die die     durchstarten zu können.

 BABY DOLL
2020

          27. September 2020
                     Hojotoho!
        Die gesamte Opernwelt        ein großes Opernerlebnis mit
 beneidet an diesem Tag Berlin:      vollem Orchester zu bieten.
Mit der Premiere der WALKÜRE         Wagnerstars wie Nina Stemme
zeigt die Deutsche Oper Berlin,      und Lise Davidsen bescheren
 dass es möglich ist, auch unter     fünf Stunden Klangrausch.
Berücksichtigung aller Hygiene-     ­Vielen im Publikum wird an die-
 und Abstandsregeln – und mit        sem­Abend klar, wie schmerzlich
           regelmäßigen Tests –      sie Oper vermisst haben.

 DIE WALKÜRE

              31. Oktober 2020
          Finale mit FALSTAFF
Auf den Höhenflug folgt der Ab-     Deutsche Oper Berlin von ihrem
 sturz ins Ungewisse: Trotz ihrer   treuen Publikum verabschieden.
 erfolgreichen Hygienekonzepte      Doch zum Finale werden noch
  sind auch die Theater von den     einmal alle Sorgen weggespielt:
   Regelungen des neuen Lock-       Die beiden halbszenischen Auf-
  downs betroffen. Zum zweiten      führungen von Verdis FALSTAFF
          Mal muss sich auch die    werden frenetisch gefeiert.
Unser Service für Sie

Libretto-Abo                      Newsletter
         Möchten Sie unser                Abonnieren Sie unseren
         Libretto geschickt               Newsletter: Mehrmals im
         bekommen?                        Monat erhalten Sie so
Dann schreiben Sie uns eine       Spielplan-Updates, Highlights
E-Mail oder rufen Sie uns an.     sowie Infos zum Vorverkauf.
libretto@deutscheoperberlin.de,
+49 30 343 84-343                 Telegram
                                           Mit der Messenger-
Website                                    App bieten wir Ihnen
      Alles zu aktuellen                   aktuelle Informationen:
      Vorstellungen und           Lassen Sie sich per Direkt-
      Plänen für die              nachricht über Neuigkeiten
      Saison 2020/21.             informieren – noch schneller
                                  und aktueller!
Kontakt
       Deutsche Oper Berlin       Social Media
       Bismarckstraße 35                  Ihre tägliche Porti-
       10627 Berlin                       on­Oper – frisch in
       +49 30 343 84-343                  den Timelines von
info@deutscheoperberlin.de        Facebook, Instagram, Twitter
www.deutscheoperberlin.de         und YouTube: Exklusive News,
                                  topaktuelle Informationen,
                                  Veranstaltungshinweise und
                                  jede Menge Fotoeindrücke und
                                  Video-Features. Näher an uns
                                  dran sind Sie nur vor Ort.

           Ganz aktuell!
www.deutscheoperberlin.de
Sie können auch lesen