Hans Schüle - Galerie Ruetz

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Hans Schüle - Galerie Ruetz
Galerie an der Pinakothek der Moderne
Barbara Ruetz

                                        Plastik
                                                  Hans Schüle
Hans Schüle - Galerie Ruetz
Hans Schüle - Galerie Ruetz
Inhalt

06   Portrait
14   Interview
36   Ausstellungen
38   Kunst am Bau /
     im öffentlichen Raum
Hans Schüle - Galerie Ruetz
Folding
2020, Stahl und Lack, 19 × 28 × 13 cm

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Hans Schüle - Galerie Ruetz
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Hans Schüle - Galerie Ruetz
Portrait
Hans Schüle - Galerie Ruetz
Was Hans Schüles Haltung über alle Werkreihen hinweg
            eint, das ist seine ungewöhnliche Sensibilität für sein Ma-
            terial und die Extension des dreidimensionalen Raums,
            den uns Schüles zumeist allansichtige Plastiken auf-
            schließen. Es ist nicht so, dass der Betrachter um diese
            Möglichkeiten gedanklich nicht wüsste – aber in Beob-
            achtung von Hans Schüles Plastiken wird er dessen sinn-
            lich gewahr.
                Hans Schüle schöpft seine Arbeiten ganz aus seinem
            Material und aus den technischen wie formalen Möglich-
            keiten der Stahlplastik. Hier werden keine Körper nach
            einem Abbild geformt; keine Formen gegen den Raum
            in Stellung gebracht. Hans Schüle baut seine Plastiken
            aus einfachen, wiederkehrenden Modulen auf, die mitei-
            nander zu einem zumeist offenen, immer wieder neuen,
            dabei komplexen, spannungsgeladenen Gesamtgefü-
            ge verwoben werden. Schüles Einfühlung in organische
            Prozesse, die Hartnäckigkeit, mit der er Strukturen über
            längere Zeiträume hinweg entwickelt, die Fähigkeit zur
            Verdichtung der Form – das sind wesentliche Qualitäten
            der künstlerischen Arbeit Hans Schüles.
                Und: Obwohl jede Form der Gegenstandsbeschrei-
            bung in der plastischen Gestaltung aufgehoben ist,
            evozieren seine abstrakten Plastiken doch Analogien
            zu beseelten, bewegten Körpern, die fluktuierend in ih-
            rem Element, dem Raum, agieren. Es ist diese Überein-
            stimmung zwischen wirkenden Kräften und der techni-
            schen Gestaltung, die uns für Schüles raffinierte, dabei
            so selbstverständlich wirkende Plastiken einnimmt. Wie
            lebendig, luzide im Fluss, räumlich offen die scheinbar
            so kalte, massig-harte Stahlplastik heute sein kann, das
            zeigen uns Hans Schüles Arbeiten. Sie agieren auf dem
            schmalen Grat zwischen greifbarer Materialität und nicht
            fassbarem Bewegungsraum, zwischen Form und Geste.

Christoph Bauer M.A., Leiter Kunstmuseum Singen

                                                                          07
Hans Schüle - Galerie Ruetz
Fraktal
2020, Stahl und Lack, 30 × 43 × 20 cm

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Hans Schüle - Galerie Ruetz
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Hans Schüle - Galerie Ruetz
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Folding
2021, Stahl und Lack, 35 × 21 × 16 cm

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Fraktal
12   2014, Stahl und Lack, 40 × 38 × 21 cm
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14   Interview
Warum bist Du Künstler geworden?

            Ich habe immer schon gezeichnet. So war ich auch beruflich einige Jahre
            in unterschiedlichen Bereichen als Grafiker tätig. Um künstlerisch freier
            arbeiten zu können, habe ich mich dann an der Kunstakademie in Mün-
            chen beworben und begann 1991 mein Studium der Malerei und Grafik
            bei Jürgen Reipka.

Wie kam es dann dazu, dass Du Dich für die Bildhauerei entschieden
hast?
            Mit meiner Arbeit in den Raum zu gehen war keine bewusste Entschei-
            dung. Es war eher so, dass sich die grafischen Arbeiten immer weiter von
            der Wand wegbewegt haben. Meine ersten Drahtmodelle hatten für mich
            so viel mehr Komponenten als reine zweidimensionale Zeichnungen – der
            Schattenwurf, die unterschiedlichen Überlagerungen, die Möglichkeit für
            den Betrachter unterschiedliche Perspektiven einzunehmen etc., so dass
            ich hier meine Arbeit weiterentwickeln wollte.

Über welche künstlerischen Wege kamst Du zu der Ausdrucksform,
die Du heute nutzt?

            Erste plastische Arbeiten waren die Crossover-Serie, offene Raumkör-
            per aus über Wasserdampf gebogenen Buchenholzstäben, verleimt und
            lackiert. Später benutzte ich dann bei größeren Volumina Bandstahl für
            diese Serie.

Für mich waren diese ersten plastischen Ar-
beiten die Schnittmenge von grafischen Ele-
menten und räumlichem Bezug.              15
Inzwischen arbeitest Du hauptsächlich mit Stahl.
Was fasziniert Dich an diesem Material?

            Stahl ist für mich zu Anfang ein wertneutrales Material. Nicht gewach-
            sen in der Natur, sondern unter hohem Energieaufwand hergestellt
            in der Großindustrie, meist verwendet im konstruktiven Bereich, wo
            der rechte Winkel und die gerade Linie das bestimmende Maß sind.

Dieses unnachgiebige Material zugunsten
meiner organischen Formensprache an seine
Grenzen zu bringen, hat für mich einen großen
Reiz und ist eine enorme Herausforderung.

            Ich wollte nie eine Form in einem anderen Material aufbauen und dann
            abgießen, sondern direkt im Material arbeiten, Widerstände spüren und
            Methoden entwickeln, die mir meine Formensprache ermöglichen.

Wie entwickelst Du eine neue Plastik?

            Oft beginnt der Prozess mit Zeichnungen. Nicht als direkte Konstrukti-
            onsvorgabe, eher als Ideenskizze und Umraum für eine später entste-
            hende konkrete Form. Diese entwickelt sich prozesshaft und beinhaltet
            dann eben auch Brüche, Korrekturen und ein langsames Herantasten an
            die endgültige Form.

Mitunter basieren Deine Arbeiten auch auf Scherenschnitten.
Wie kam es dazu?

            Meine ersten dreidimensionalen Objekte waren Scherenschnitte in un-
            terschiedlichen Materialien, die dann übereinandergelegt – gebogen
            oder schon aus dreidimensionalen Formen geschnitten – objekthaft
            wurden. Dies war der Beginn meines bildhauerischen Wegs.

Welche Bedeutung hat Raum für Dich?

            Raum ist die Basis meiner Arbeit: Der Raum, den die Arbeiten sich neh-
            men und der sich in und zwischen den Arbeiten entwickelt. Das richtige
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bestimmten Ort wie bei Kunst-Am-Bau-Projekten oder wie in verschie-
            denen Ausstellungssituationen immer wieder wandelbar.

Sind alle Deine Werke grundsätzlich sowohl für den Innen- als auch den
Außenraum gedacht oder gibt es Arbeiten, die ausschließlich für das
eine oder das andere konzipiert sind?

            Dies hat in erster Linie mit Wahrnehmbarkeit, das heißt auch mit Format,
            Materialität und praktischen Vorgaben wie Beständigkeit der Oberflä-
            chen und Fragilität der Form zu tun. Es gibt also schon Unterscheidungen
            und für mich im Vorfeld Überlegungen, wo die Arbeit später stehen kann
            oder sollte. Einige Arbeiten eignen sich aber gleichwohl für den Innen-
            und Außenraum.

Was oder wer inspiriert Dich?

Inspiration kann für mich alles sein. Meine Ide-
en lassen sich nicht auf bestimmte Ereignisse
zurückführen, eher auf Wahrnehmungen un-
terschiedlichster Art, die sich dann zu einer
bildnerischen Sprache verdichten. Oft ist aber
die tägliche Arbeit die eigentliche Quelle neuer
Ideen. Die Formen und Serien entwickeln sich
aus- und nebeneinander.
            Es gibt künstlerische Positionen, die mich über die Jahre begleitet
            haben und auch meine Sichtweise auf die Kunst beeinflusst haben.
            Richard Deacon z. B. halte ich für einen großartigen Künstler.

                                                                                 19
20
Fraktal
2020, Stahl und Lack, 31 × 43 × 25 cm

                                        21
22
Folding
2020, Stahl und Lack, 27 × 32 × 19 cm

                                        23
24
Folding
2020, Stahl und Lack, 30 × 30 × 26 cm

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Folding
2021, Kupfer, 24 × 28 × 14 cm
Cluster
2020, Stahl und Lack, 42 × 20 × 27 cm

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Fraktal
2018, Stahl und Pulverlack, 103 × 140 × 75 cm

30
33

Fraktal
2020, Stahl und Lack, 41 × 22 × 23 cm
Fraktal
2016, Stahl und Pulverlack, 75 × 90 × 52 cm
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Einzelausstellungen
       (ab 2000)

2021   Galerie an der Pinakothek der Moderne / Barbara Ruetz
       Foldings, Salon des Kunstvereins Ludwigsburg
       Zwischenräume, Solothurn, Schweiz

2018   Positionen-Skulptur, Galerie Anette Müller, Düsseldorf
       Cluster, Galerie Werner Wohlhüter, Leibertingen

2017   Fraktale, Kleine Galerie Bad Waldsee
       Leicht raum licht schwer, Kunstmuseum Singen

2016   Open space, Kunstverein Markdorf (mit Astrid Schröder)
       Trabanten, Kunstverein Hockenheim (mit Thomas Heger)
       Raum, Galerie der Kreissparkasse Ravensburg

2015   Fraktal, Stadt Spaichingen
       Städtische Galerie im Turm, Donaueschingen
       Skulpturen und Objekte, Galerie Tobias Schrade, Ulm

2014   Feldversuch, Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd

2013   Sedimente/Hybride/Fraktale, Galerie Schrade,
       Schloss Mochental
       Fraktale _ Cluster, Gallery Jones, Vancouver, Canada

2012   Structura, Städt. Museen Heilbronn
       Bacteriality & Fraktale, Galerie Manfred Rieker, Heilbronn

2011   Metall, Kunstverein Biberach

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2010   Plastische Arbeiten, Galerie Werner Wohlhüter, Leibertingen

2009   [element], Galerie der Stadt Tuttlingen hybride
       Galerie Epikur, Wuppertal

2008   Kosmos, art felchlin, Zürich, Schweiz

2007   Sediment, Hospitalhof Stuttgart
       InnereLandschaft, Galerie Tobias Schrade, Ulm
       Hybrids, Gallery Jones, Vancouver, Canada

2006   Impact of Space, Galerie HERMANN & WAGNER, Berlin

2004   Membrane, Galerie Manfred Rieker, Heilbronn
       Alexa Jansen Galerie, Köln
       Ulmer Kunststiftung pro arte, Ulm

2003   Hybride, Galeria Godot, Budapest, Ungarn
       Skulpturen 96-03, Galerie im Waschhaus, Potsdam

2002   Membrane, Credit Suisse, Berlin
       Hybride, Galerie sphn (HERRMANN & WAGNER), Berlin
       Hybride, Kunsthalle Wil, Schweiz

2000   Membrane, Galerie sphn (HERRMANN & WAGNER), Berlin Kunst
       Stiftung Erich Hauser, Rottweil

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Kunst am Bau /
       im öffentlichen Raum

2021   Cluster, Überlingen

2020   Stripes, Mannheim

                                                              cb-ds.com
2016   Fraktal, Kuwait City, Kuwait
       Figures, Boston/USA

                                                              T 040 466 50 481
2015   Große Hybride, Tuttlingen/D
       Mineral, Spaichingen, D
       Breathe, Taipé/Taiwan
       Crossover II, Taipé/Taiwan

2013   Hybride #40, Cadenabbia/Italien

                                                           Gestaltung Carte Blanche Design Studio
2012   Hybride, Heilbronn/D

2011   Big Loop, Vancouver/Canada

2009   Soul, Siena/Italien

2006   Crossover I, Miami/USA

2005   Station, San Francisco/USA

2001   Kolonie, Neckarsulm/D

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Stipendien,
       Preise

2015   Stadtkünstler Spaichingen

2011   Jurypreis für Skulptur, Lebens Art Stiftung, Köln

2004   Stipendium des Else-Heiliger-Fonds,
       Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin

2000   Internationaler Werkstattpreis,
       Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil

       Messen

       Art Cologne                 Art Forum Berlin
       Art Frankfurt               Berliner Liste
       KIAF Seoul                  Stockholm Art Fair
       Art Karlsruhe               Scope New York
       Los Angeles Art Show        Palm Beach 3, Miami

                                                           39
P.004

                                                    HS

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