HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol

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HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
OSTTIROLER
     HEIMATBLÄTTER                               Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Bote“

         50 Jahre Lebenshilfe in Osttirol
NUMMER 9-10/2021                                                                                                      89. JAHRGANG

Rudolf Ingruber

                           Ein Blick in den Rückspiegel und durch das Zielfernrohr
  1952 wurde in Lienz die erste Sonder-      direktor Viktor Leibetseder gewiss, „be-        der Lebenshilfe in Osttirol und forderte
schule ins Leben gerufen, zehn Jahre spä-    reits im Säuglingsalter einsetzen, das Spiel-   auch, „den Kontakt mit dem Elternhaus
ter gab es bereits 16 Klassen für „lernbe-   kind-, Schulkind- und Pubertandenalter          nicht abbrechen zu lassen, da diese Kom-
hinderte“ und zwei Klassen für „schwerst-    einschließen und im Erwachsenenalter            ponente einen wesentlichen Bestandteil
behinderte“ Schülerinnen und Schüler im      fortgesetzt werden. Vordringliche Aufgaben      jeder heilpädagogischen Maßnahme dar-
ganzen Bezirk. Eine statistische Hoch-       zur Verwirklichung dieser Vorhaben sind         stellt“. Ein schon damals ins Auge gefass-
rechnung ergab damals einen „erschre-        die Errichtung einer zentralen Anstalt in       tes „Behindertenzentrum“ sollte daher
ckend hohen Prozentsatz“ an Kindern, die     Lienz mit Internat, Sonderkindergarten,         auch Eltern zur Verfügung stehen, „welche
den zu erwartenden Ausbildungsanforde-       ausgebauter Sonderschule für Schwerstbe-        sich in Erziehungsproblemen hier Rat aus
rungen der Zukunft nicht mehr gewachsen      hinderte und einer Geschützten Werkstätte       berufenem Munde holen können“. Zieht
sein würden. Um diesen Schwierigkeiten       für Schulentlassene.“ 1                         man die weiteren Differenzierungen und
auch im Bezirk Lienz zu begegnen, sollte       Mit diesen Worten formulierte Leibets-        Entwicklungen gesamtgesellschaftlicher
die Begleitung von Menschen mit Behin-       eder in seinem am 4. Mai 1971 gehaltenen        Erfordernisse sowie die Veränderung der
derungen, so war sich der Sonderschul-       Referat zugleich den Gründungsgedanken          Begrifflichkeit ab, bleibt das Ansinnen bis

Blick in die Messinggasse nach Westen, links die beiden alten Sartorihäuser, 1977.                                   Foto: Lebenshilfe
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
2     OSTTIROLER
      HEIMATBLÄTTER
                                                                                                                   NUMMER 9-10/2021

                                                                                          Anlässlich der Gründungsversammlung der
                                                                                          Sektion Osttirol – der landesweit ersten die-
                                                                                          ses Vereins – am 9. November 1971 über-
                                                                                          nahm Bezirkshauptmann Dr. Othmar Dob-
                                                                                          lander die Obmannschaft, seine beiden
                                                                                          Stellvertreter waren Prim. Dr. Arthur Egle
                                                                                          und der damalige Matreier Dekan Josef
                                                                                          Holaus. Viktor Leibetseder wurde zum
                                                                                          geschäftsführenden Obmann gewählt. Im
                                                                                          Rahmen dieser Veranstaltung sprach Prim.
                                                                                          Univ.-Doz. Dr. Andreas Rett zum Thema
                                                                                          „Das entwicklungsbehinderte Kind. Ein
                                                                                          medizinisches, pädagogisches und mensch-
                                                                                          liches Problem“. Dass man damals allge-
                                                                                          mein fast ausschließlich noch ersteres im
                                                                                          Visier hatte, verdeutlichte der starke Über-
                                                                                          hang von Ärzten im Auditorium.3
                                                                                             Das Verständnis von Bildung und Qua-
                                                                                          lifizierung als Angebote an Menschen mit
                                                                                          Behinderung wurde hauptsächlich in der
                                                                                          Diskussion um das „Kerngeschäft“ der
                                                                                          Lebenshilfe Tirol thematisiert. Von Beginn
                                                                                          an lassen sich dabei zwei Hauptströmun-
                                                                                          gen unterscheiden, die bis in die Gegen-
                                                                                          wart wirksam sind, ihren Gestaltwandel
                                                                                          aber vor allem im Kontext eines veränder-
Die Männer der ersten Stunde: Anton Wurzer, Viktor Leibetseder, Walter Lang, Rudolf       ten Menschenbildes sowie durch die
Ladinig, Reinhold Stocker und Hansjörg Temmel.                    Foto: Lebenshilfe       Variationsbreite in der Auslegung des Tiro-
                                                                                          ler Rehabilitationsgesetzes erfahren haben.
heute ausgesprochen modern. Eine Rück-       fangs ohne Licht, Wasser und Heizung.           Die eine ist in der Erinnerung des Son-
schau auf das fünfzigjährige Wirken der      Dafür mit Perspektive. Es blieb ihnen das    derschullehrers Karl Winkler als Triebfe-
Lebenshilfe Tirol im Bezirk Lienz muss       Pflegeheim oder die Anstalt erspart. In den   der zur Gründung der Lebenshilfe Tirol
sich deshalb auf dieser Grundlage auch der   1960er-Jahren setzte ein allgemeiner Wan-    1963 zusammengefasst: „Ich konnte und
Vorausschau auf künftige Herausforde-        del von Werten ein. Die politische und       wollte mich nicht damit abfinden, dass ich
rungen stellen.                              soziale Sensibilisierung der Gesellschaft    8 - 10 Jahre lang junge Menschen in der
                                             wuchs, und immer mehr gesellschaftliche      Schule lehre, erziehe und unterrichte, die
  Die erste Sektion des Landesver-           Akteure stellten sich die Frage, welchen     dann in menschenunwürdiger Weise hinter
    bandes der Lebenshilfe Tirol             Platz und welche Rolle Menschen mit          den Mauern einer Anstalt bis zu ihrem
  1963 gründeten engagierte Sonder-          Behinderungen in der Gesellschaft ein-       Lebensende verschwinden und dahin-
schullehrer der Daniel-Sailer-Schule in      nehmen sollten. 1970 – nach sieben Jahren    vegetieren müssen.“ 4 Es ging um die
Innsbruck den Verein Lebenshilfe Tirol, in   Kellerdasein – wurde die erste Arbeits-      Erhaltung und Absicherung während der
einer Zeit, in der es noch keine eigene      und Wohneinrichtung am Stadtrand von         Schulzeit erzielter Lernerfolge und damit
Behindertengesetzgebung gab. In der von      Innsbruck bezogen.2                          im Grunde um eine Verlängerung der
ihnen eingerichteten Werkstätte im Keller      Für die Pioniere in Lienz stand von An-    schulischen Bildung.
der Schule wurden Menschen mit Behin-        fang an fest, ihr Engagement der Lebens-        Dagegen fasste acht Jahre später Viktor
derungen mangels Alternativen nach ihrer     hilfe Tirol anzuschließen, dabei aber auch   Leibetseder für Osttirol bereits eine Art ge-
Schulzeit gefördert und unterstützt. An-     ein autonomes Profil entwickeln zu müssen.    schützte Werkstätte mit arbeitstherapeuti-
                                                                                          schem Angebot und vor allem Verdienst-
                                                                                          möglichkeiten ins Auge. Für die Personal-
                                                                                          entwicklung bedeutete dies, dass man je
                                                                                          nach Angebotsschwerpunkt entweder Son-
                                                                                          derpädagogen oder Handwerker mit der
                                                                                          Leitung einer Einrichtung (Werkstätte,
                                                                                          Tagesheimstätte) betraute. Dass es dabei
                                                                                          noch keine Festlegungen gab, belegt bei-
                                                                                          spielsweise die Abfolge: Handwerker –
                                                                                          Sonderpädagoge – Handwerker zwischen
                                                                                          1972 und 1976 in der Werkstätte in Lienz.
                                                                                          Es ist allerdings festzuhalten, dass in den
                                                                                          beiden Anfangsjahrzehnten die Oberhoheit
                                                                                          über die inhaltliche Ausrichtung in den
                                                                                          Händen der Sektionsobleute lag, die zum
                                                                                          großen Teil Sonderschullehrer waren.
                                                                                               Großzügige Unterstützung
                                                                                                  durch die Bevölkerung
                                                                                            Fast genau zum ersten Jahrestag der
                                                                                          Gründungsversammlung, am 23. Novem-
                                                                                          ber 1972, wurde in den Räumlichkeiten des
                                                                                          Franziskanerklosters in Lienz die erste
                                                                                          Arbeitseinrichtung eröffnet.5 Die damals
                                                                                          noch gebrauchte Bezeichnung „geschützte
                                                                                          Werkstätte“ war aber irreführend, da sie
                                                                                          kollektivvertragliche Löhne für die dort
Im Jahr 1972 wurde im Franziskanerkloster in Lienz die erste Werkstätte eingerichtet.     Arbeitenden nicht erwirtschaften konnte.
                                                                  Foto: Lebenshilfe       Der Appell an die heimischen Wirtschafts-
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
NUMMER 9-10/2021                                                                                                  OSTTIROLER
                                                                                                               HEIMATBLÄTTER       3

900 Besucher im Lienzer Stadtsaal beim Benefizkonzert zugunsten der Lebenshilfe im März 1977.                        Foto: Lebenshilfe
betriebe, die Werkstätte mit „Arbeiten, die   und wäre auf eine weitere und völlig un-    glieder – mehr als ein Fünftel im ganzen
an den einzelnen Angestellten wegen ihrer     notwendige Grenze zwischen Menschen         Land, in den 1990er-Jahren waren es dann
Eintönigkeit oft große psychische Anforde-    mit und ohne Behinderung gestoßen.          über 2.000 – und für das vergangene Jahr
rungen stellen“, zu beauftragen, erwies       Umso dankbarer war man deshalb für die      auf ein Spendenaufkommen von 73.000
sich verständlicherweise in mehrfacher        finanzielle Unterstützung durch heimische    Schilling verweisen.6 Die Spendenbereit-
Hinsicht als heikles Signal. Die Absichts-    Betriebe und die Osttiroler Bevölkerung.    schaft in Osttirol war von Anfang an vor-
erklärung, fünf begleiteten Personen den        Bereits im April 1973 konnte Dipl.-Vw.    bildlich, doch sie wurde auch kritisiert: Ein
Weg in ein „normales“ Berufsleben zu          Reinhold Stocker als Finanzreferent der     Lienzer Mitglied des Zentralausschusses
ebnen, hätte schnell ad absurdum geführt      Lebenshilfe in Osttirol auf über 400 Mit-   der Österreichischen Hochschülerschaft
                                                                                          hatte der Lebenshilfe Osttirol eine Näh-
                                                                                          maschine übergeben, im Beisein des
                                                                                          Lienzer Bürgermeisters, des Bezirks-
                                                                                          hauptmannes und des Werkstättenleiters.
                                                                                          Die Szene inspirierte nicht nur eine im fol-
                                                                                          genden Jahr aufgeführte Groteske an den
                                                                                          Frankfurter Städtischen Bühnen, sie fand
                                                                                          ebenso Eingang in die Fachliteratur.7
                                                                                          Gegenstand der Satire war nicht so sehr
                                                                                          die Spende an sich, als vielmehr die In-
                                                                                          szenierung ihres Motivs, aus dem der
                                                                                          Wohltäter „die ihm geschenkten Geistes-
                                                                                          kräfte und Möglichkeiten in den Dienst der
                                                                                          Schwachen zu stellen“ bereit war.8 Man
                                                                                          soll als christlich sozialisierter Bürger sein
                                                                                          Licht eben nicht unter den Scheffel stellen
                                                                                          und Wucher mit seinen Talenten betreiben.
                                                                                             Ende Juni bewarb der Lionsclub Lienz
                                                                                          einen Flohmarkt, dessen Erlös der Lebens-
                                                                                          hilfe für die Anschaffung eines Kleinbus-
                                                                                          ses zugutekommen sollte. Die an den Zu-
                                                                                          bringerdienst geknüpften Anliegen haben
                                                                                          bis heute an Brisanz nichts verloren, wohl
                                                                                          eher noch zugelegt: „Eine Reihe von
                                                                                          Jugendlichen bekämen dadurch die Mög-
Mit dem Erlös aus dem Flohmarkt wurde 1973 der erste Bus angekauft.                       lichkeit, nicht untätig daheim bleiben zu
                                                               Foto: Lebenshilfe          müssen oder weit entfernt untergebracht
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
4     OSTTIROLER
      HEIMATBLÄTTER
                                                                                                                    NUMMER 9-10/2021

                                                                                           zu der am 16. April im Rahmen der ORF-
                                                                                           Sendereihe „teleobjektiv“ ausgestrahlten
                                                                                           Reportage über das „Behindertenproblem
                                                                                           in Osttirol“. Die Regie führte der Inns-
                                                                                           brucker Komponist, Filmemacher und
                                                                                           Schauspieler Bert Breit, „mit jenem ge-
                                                                                           wissen Verzicht auf Distanz, den auch die
                                                                                           Mitarbeiter der Lebenshilfe leisten, wenn
                                                                                           sie die Behinderten nicht der gesetzlichen
                                                                                           Obhut überlassen“.11 Damit war u. a. die
                                                                                           Nervenheilanstalt in Hall gemeint. Die
                                                                                           amtlichen Reaktionen blieben nicht aus. In
                                                                                           einem Schreiben an den Chefredakteur
                                                                                           Claus Gatterer konnte die Lebenshilfe Ost-
                                                                                           tirol von Gesprächen mit der Versicherung
                                                                                           der Bauern berichten und von der für
                                                                                           Herbst geplanten Inbetriebnahme eines
                                                                                           Sonderkindergartens für Schwerstbehin-
                                                                                           derte in Lienz durch die Caritas.12 Die viel-
                                                                                           fältigen Anforderungen an das Bauvor-
                                                                                           haben des Behindertenzentrums waren
                                                                                           damit teilweise entflochten. Und es wurde
                                                                                           ein zweiter Bus angeschafft.13
                                                                                              Frau Gertraud Anderlik, eine Enkelin
Das alte Sartorihaus, Messinggasse 15, vor dem Abbruch 1977.         Foto: Lebenshilfe     von Karl Michael Sartori, 1872–1881 Bür-
                                                                                           germeister von Lienz, hatte eines der im
zu werden, sondern im Bezirk einer Be-      ling in Aussicht gestellt, sobald dafür kon-   Familienbesitz stehenden Häuser in der
schäftigung nachgehen zu können, aus-       krete Investitionspläne vorlägen. Kaum ein     Messinggasse testamentarisch wohltätigen
gebildet zu werden, um sich schließlich     Jahr später wurden in der Werkstätte be-       Zwecken gewidmet. 1976 übergab die
selbst etwas verdienen zu können, ver-      reits 13 Personen begleitet, zwei davon        Stadt Lienz die Liegenschaft an die Le-
sichert und damit pensionsanspruchs-        hatten eine Beschäftigung in der Taxi-         benshilfe, die schon im darauffolgenden
berechtigt zu sein“ (Fettgedrucktes im      funkzentrale gefunden.10                       Jahr mit den Bauarbeiten begann.14 Eine
maschinschriftlichen Original dieses Auf-                                                  Reihe von Veranstaltungen, deren Erlös in
rufs unterstrichen).9 Aus den erhofften        „Erst ein aufgeregter Künstler              das Baubudget floss, fand statt: Ein
100.000 Schilling wurden 240.000 und der             musste kommen …                       Volksmusikkonzert vor 900 Zuhörern im
Lebenshilfe nicht nur ein Bus übergeben,      … um Landesmeinung und Landesämter           Lienzer Stadtsaal – die im Anschluss pro-
sondern auch die übrigen 130.000 Schil-     zu mobilisieren.“ So lautete eine TV-Kritik    duzierten Tonträger wurden von der

Das neu errichtete „Sozialzentrum“ der Lebenshilfe in Lienz, 1979.                                                  Foto: Lebenshilfe
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
NUMMER 9-10/2021                                                                                                   OSTTIROLER
                                                                                                                HEIMATBLÄTTER    5
                                                                                          stellvertretend für das Misstrauen, das es
                                                                                          gegenüber dem Vorhaben eben auch gab,
                                                                                          einen im „Osttiroler Bote“ abgedruckten
                                                                                          Leserbrief zu zitieren, in dem ein besorg-
                                                                                          ter Nachbar der Stadtgemeinde Lienz fol-
                                                                                          genden „Vorschlag zur Güte“ unterbreitet:
                                                                                          „Das Haus in der Messinggasse könnte zu
                                                                                          einem Quartier für Delogierungen ausge-
                                                                                          baut werden, da auch der Abbruch Geld
                                                                                          kostet. Sollte sich meine Anregung nicht
                                                                                          durchsetzen, schlage ich vor, das Nacht-
                                                                                          lokal zu verlegen und die Messinggasse in
                                                                                          ‚Behindertengasse‘ umzubenennen.“ 17
                                                                                             Wenngleich der Arzt Prof. Rett die Zu-
                                                                                          kunft noch immer durch die medizinische
                                                                                          Brille sah, hat sein Ausblick auch nach
                                                                                          40 Jahren nichts von seiner Aktualität ein-
                                                                                          gebüßt und ist bis heute und weit darüber
                                                                                          hinaus eine Aufforderung an die Gesell-
                                                                                          schaft: „Denn der Behinderte selbst wird
                                                                                          heute älter, er wird zum erwachsenen und
                                                                                          auch zum alten Menschen mit allen neuen
                                                                                          und alten Problemen.“ 18 In dem auf die
                                                                                          jüngere Vergangenheit gerichteten Rück-
                                                                                          spiegel erschien dieser Gedanke tatsäch-
                                                                                          lich neu, seine unmissverständliche Aus-
Hoher Besuch zur Einweihung des Sozialzentrums am 17. April 1982: Bundespräsident         formulierung ist aber eines der dringend-
Dr. Rudolf Kirchschläger und Landeshauptmann Eduard Wallnöfer; links im Bild              sten Gebote unserer Gegenwart! Die
Ferdinand Wieser.                                                Foto: Lebenshilfe        Lebenshilfe Tirol wird, gerade im Bezirk
                                                                                          Lienz mit seiner überdurchschnittlich
Lebenshilfe verkauft – eine Modenschau,                                                   hohen Lebenserwartung, künftige Schwer-
ein weiterer Flohmarkt, der diesmal                                                       punkte auch durch angemessene Angebote
400.000 Schilling einbrachte, und eine                                                    an ältere Menschen setzen müssen.
Zaubershow, bei der auch der spätere
Direktor des Bundesamts für Verfas-                                                           Ein alter Mensch ist ein Kind
sungsschutz und Terrorismusbekämpfung,                                                               mit Vergangenheit
Peter Gridling, auftrat.15                                                                  „Heute bin ich ein älteres Weibele“,
      Das Sozialzentrum in Lienz:                                                         schlägt Romana Bodner die Brücke zur
                                                                                          Gegenwart – über eine zeitliche Distanz,
       eine beherzte Tat und ein                                                          die fast genauso lang ist wie die Ge-
   vorsichtiger Blick in die Zukunft                                                      schichte der Lebenshilfe in Osttirol. „Da-
  Zehn Jahre nach der erstmaligen For-                                                    mals musste ich jeden Tag früh aufstehen
mulierung des Gründungsgedankens war                                                      und nach Lienz fahren, zu den Patern,
das „Sozialzentrum“ in der Messinggasse                                                   denn da war die Lebenshilfe im ersten
weitgehend fertiggestellt und, nach der                                                   Stock. Ich musste das tun, was mir ange-
vorübergehenden Unterbringung der                                                         sagt wurde, ich habe für eine Lienzer
Werkstätte in der ehemaligen Sonder-                                                      Gärtnerei Körbe geflochten. Heute arbeite
schule beim Friedhof, bezogen. Der Fest-                                                  ich in Sillian. Ich werde gefragt, mache
akt zur Einweihung des neuen Gebäudes                                                     Dinge, die mir Spaß machen, und man
fand im Beisein von Bundespräsident Dr.       Univ.-Prof. Dr. Andreas Rett.               hört mir zu. Ich arbeite für eine Firma und
Rudolf Kirchschläger und Landeshaupt-                                Foto: Lebenshilfe    für Gemeinden.“
mann Eduard Wallnöfer am 17. April 1982
statt – am Namenstag des Staatsoberhaup-
tes, des geschäftsführenden Obmanns
Rudolf Ladinig und des Werkstättenleiters
Rudolf Ingruber. Den Festvortrag hatte am
Vorabend wiederum Univ.-Prof. Andreas
Rett zum Thema „Behindertenbetreuung
gestern, heute, morgen“ gehalten. „Ich
finde, dass Osttirol und dass die Menschen
dieses Landes ein Beispiel gegeben haben,
das sich andere durchaus nicht hinter den
Spiegel stecken sollten“, lobte er die Kon-
zeption des Hauses als „mitten im Leben
gelegener Punkt, von dem Kristallisati-
onsphänomene nach allen Seiten ausgehen
können.“ 16
  Besonders stolz war man auf die ver-
kehrsmäßig günstige Lage – der Lions
Club hatte im Vorjahr den bereits vierten
Kleinbus gespendet – mitten im Stadtge-
biet, die eine „dauernde Begegnung der
Öffentlichkeit“ – nein, nicht etwa mit
Menschen, sondern „mit dem Behinder-
tenproblem“ gewährleisten sollte. Ein
Gebot historischer Wahrhaftigkeit ist es,     Das Sozialzentrum der Lebenshilfe Osttirol von der Gartenseite.      Foto: Lebenshilfe
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
6      OSTTIROLER
       HEIMATBLÄTTER
                                                                                                                NUMMER 9-10/2021

                                                                                        den thematisiert, für die man vor der Pen-
                                                                                        sionierung entweder zu wenig Zeit findet,
                                                                                        oder die erst mit dem Älterwerden an
                                                                                        Interesse gewinnen: Zeit für andere zu
                                                                                        haben, spazieren, auf die Gesundheit ach-
                                                                                        ten, länger schlafen oder die Pflege von
                                                                                        Sozialkontakten. Arbeits- und Lebensge-
                                                                                        staltung und die dafür nötige Begleitung
                                                                                        hängen nicht nur von persönlichen Nei-
                                                                                        gungen und Interessen, sondern eben auch
                                                                                        den Bedingungen ab, die das jeweilige
                                                                                        Lebensalter einfordert.19
                                                                                             Menschen mit Behinderung,
                                                                                               Lernschwierigkeiten oder
                                                                                              besonderen Bedürfnissen?
                                                                                           Die Frage betrifft zunächst die Schwie-
                                                                                        rigkeiten, das einem durchschnittlichen
                                                                                        Staatsbürger zugemutete Curriculum bis
                                                                                        zum Erwachsenenalter – frühkindliche
                                                                                        Entwicklung, Erziehung, Kindergarten,
                                                                                        Schule und Ausbildung – im geforderten
                                                                                        Tempo zu absolvieren. Für jedes Stadium
                                                                                        gibt es eine mehr oder weniger genau fest-
                                                                                        gelegte Benchmark: Das Kind lernt zwi-
                                                                                        schen acht und zwanzig Monaten Laufen,
Romana Bodner (2. v. r.), 1982.                                     Foto: Lebenshilfe
                                                                                        beginnt mit etwa zwei Jahren zu sprechen,
                                                                                        erreicht die Volksschulreife mit sechs und
   Im Jahr 2000 wurde unter dem etwas         mannigfache Gelegenheit zur Begegnung
                                                                                        sollte spätestens nach neun Schulstufen die
sperrigen Arbeitstitel „Gemeinwesenorien-     mit anderen Menschen. Einmal im Monat
                                                                                        Grundrechnungsarten beherrschen, sinn-
tiertes Integrationsprojekt“ ein Arbeits-     trifft sie sich auch mit Kolleginnen zu
                                                                                        erfassend zu lesen imstande und vorberei-
standort in Sillian eröffnet. Die Pflege der   Kaffeehausbesuchen, Kirchgängen mit
                                                                                        tet auf weiterführende Schulen oder ver-
Außenanlagen der Volksschule und des          anschließendem Frühschoppen oder auch
                                                                                        schiedene Ausbildungen sein. Es ist kein
Friedhofs in Strassen bieten Frau Bodner      nur zum Gedankenaustausch. Dinge wer-
                                                                                        Zufall, dass das Ende der „Ausbildungs-
   Ro-                                                                                  pflicht“ mit dem Beginn des Erwachse-
 mana                                                                                   nenalters korreliert, in dem ein Mensch in
  Bod-                                                                                  der Lage sein sollte, seinen Lebensunter-
   ner,                                                                                 halt zu verdienen und selbst die Verant-
 Anne-                                                                                  wortung für die Befriedigung seiner Be-
   lies                                                                                 dürfnisse zu übernehmen.
Troyer,                                                                                    Nicht nur die Curricula selbst, sondern
 Mari-                                                                                  auch ihre Inhalte und Maßstäbe beruhen
  anna                                                                                  jedoch auf einer gesellschaftlichen Über-
 Mayr                                                                                   einkunft, die aber durchaus nicht unver-
   und                                                                                  änderlich sein müssen. Gewohnheiten und
 Bern-                                                                                  Konventionen sind in der Regel willkürlich
  hard                                                                                  und nicht wesensnotwendig, im Gegenteil:
  Senf-                                                                                 Wenn sie das Wesen, dem sie entsprechen
    ter,                                                                                sollten, zu weit verfehlen, verkommen sie
 2018.                                                                                  zum Klischee. Trotzdem sind sie die Lehr-
                                                                                        und Lerninhalte unserer Gesellschaft, und
                                                                                        ihre mangelnde Aneignung wird – unge-
                                                                                        achtet durchaus verschiedener Ursachen –
                                                                                        als „Lernschwierigkeit“ tituliert. Curricu-
                                                                                        lum heißt, übersetzt, „Wettlauf“, und wer
                                                                                        nicht schritthalten kann, gilt als „behin-
                                                                                        dert“. Insofern könnte man Curriculum
                                                                                        auch mit „Hindernislauf“ übersetzen.
                                                                                           Bedürfnisse stellen, aus ökonomischer
                                                                                        Sicht, den Ausgangspunkt des Wirtschaf-
                                                                                        tens dar. Wenn zusätzlich zum Bedürfnis
                                                                                        auch Kaufkraft vorhanden ist, entsteht Be-
                                                                                        darf, der am Markt als Nachfrage wirksam
                                                                                        wird. Aus dieser Definition würde folgen,
                                                                                        dass z. B. ein „sonderpädagogischer För-
                                                                                        derbedarf“ dem Bedürfnis des Schülers
                                                                                        entspringt, im Curriculum mitzuhalten,
                                                                                        und die Mittel verfügbar sind, dieses Be-
                                                                                        dürfnis auch zu bedienen. Marktwirt-
                                                                                        schaftliche Mechanismen jedoch sind im
                                                                                        staatlichen Schulsystem allenfalls rudi-
                                                                                        mentär ausgeprägt: „Anlässlich der Fest-
 Foto:                                                                                  stellung des sonderpädagogischen För-
   Le-                                                                                  derbedarfs sowie beim Übertritt in eine
 bens-                                                                                  Sekundärschule berät die Bildungsdirek-
  hilfe                                                                                 tion die Erziehungsberechtigten über die
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
NUMMER 9-10/2021                                                                                                    OSTTIROLER
                                                                                                                 HEIMATBLÄTTER       7
bestehenden Fördermöglichkeiten, den                                                        Erwerbstätigkeit und/oder Unternehmens-
jeweils zweckmäßigsten Schulbesuch und                                                      gründung sind im Zusammenhang mit Men-
informiert diese, an welcher nächstgelege-                                                  schen mit Behinderungen dort aber nicht
nen Schule dem sonderpädagogischen För-                                                     explizit in Erwägung gezogen.
derbedarf entsprochen werden kann.“ 20
   Mit der Erfüllung der Schul- und Aus-                                                                   Osttirol 2025
bildungspflicht endet zunächst auch der                                                         „Man muss eben auch Neues ausprobie-
Förderbedarf, und nicht alle Personen                                                       ren“, schlägt Thomas Baumgartner vor, der
haben das anvisierte Ziel dann erreicht.                                                    gern seiner Arbeit in der Kunstwerkstatt
Vielfach wurde in Einrichtungen der Be-                                                     nachgeht, weil er diese ausschließlich selbst
hindertenhilfe hauptsächlich auf die Be-                                                    bestimmt und gestaltet: „Ich kann hier das
friedigung von Bedürfnissen Wert gelegt,                                                    machen, was mich fasziniert!“ Mit der
die in der „Maslow’schen Pyramide“ 21 die                                                   nötigen Begleitung könnte er sich gut vor-
unteren beiden Etagen besetzen: Essen,                                                      stellen, als „Neuer Unternehmer“ in der
Trinken, Schlafen, Hygiene, Gesundheit,                                                     Kreativwirtschaft Fuß zu fassen. Seit 2017
ein Dach über dem Kopf, Sicherheit und                                                      steht Baumgartner als Regionalsprecher für
die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. Das                                                     die Belange seiner Kolleginnen und Kolle-
Angebot spiegelte etliche Inhalte des ge-                                                   gen an den mittlerweile sechs Arbeits-
                                             Das Regierungsübereinkommen bekennt            standorten in Osttirol gegenüber Einrich-
setzlichen Auftrags an Eltern, obwohl es     sich zum Abbau der Bürokratie.
sich in der Regel an Erwachsene richtete,                                                   tungsleitung, Regionalleitung und Ge-
                                                               Foto: Gerwin Farcher         schäftsführung der Lebenshilfe Tirol ein.
wider: „Die Pflege des minderjährigen
Kindes umfasst besonders die Wahr-           durch Arbeit zu verdienen, die in einem of-    „Menschen mit einer Beeinträchtigung
nehmung des körperlichen Wohles und der      fenen, integrativen und für Menschen mit       haben die gleichen Rechte wie alle anderen.
Gesundheit sowie die unmittelbare Auf-       Behinderungen zugänglichen Arbeitsmarkt        Das heißt, von zuhause ausziehen zu dür-
sicht …“ (§ 146 ABGB), zu dem ein er-        und Arbeitsumfeld frei gewählt oder ange-      fen, essen und trinken, was man will oder
zieherischer Auftrag hinzukam.               nommen wird“, beschrieben. „Auch Men-          die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
                                             schen mit besonderem Unterstützungsbe-         zu erlernen. Und seinen Beruf frei zu wäh-
       Vom Kopf auf die Füße –               darf soll ermöglicht werden, auf dem all-      len. Verbietet man ihnen das, sind sie nicht
              und umgekehrt                  gemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten. Dies        behindert, sondern sie werden behindert.“
   Es stellt sich am Ende heraus, dass die   ist möglich, wenn man ihre individuellen          „Die Lebenshilfe in Osttirol hat kein be-
Zuschreibungen „Lernschwierigkeiten“         Bedürfnisse an Unterstützung konsequent        sonderes Problem. Innovation ist ein lust-
und „besondere Bedürfnisse“ nichts ande-     in den Mittelpunkt stellt und ihnen die        voller Vorgang und kommt genau zum
res als die negative und die positive        Möglichkeiten für die Teilhabe am Ar-          richtigen Zeitpunkt“, ermutigte der Kom-
Sprachkonvention für ein und denselben       beitsleben unter Beachtung ihres Wunsch-       munikationsberater, Politologe und Chef-
Sachverhalt sind und keinen Ausweg aus       und Wahlrechts schafft.“ 22                    redakteur von Dolomitenstadt.at Gerhard
der Euphemismus-Tretmühle öffnen. Die           Das Recht auf freie Berufswahl schließt     Pirkner die Teilnehmer und Teilnehmerin-
Spitze der Maslow‘schen Bedürfnishierar-     aus, dass jemand gezwungen werden kann,        nen der beiden Workshops zur Stärkung
chie zu erreichen, wird durch die Men-       einer Arbeit nachzugehen, die er ablehnt.      der Identität der Lebenshilfe in Osttirol.
schenrechtskonvention und die Behinder-      Schließlich fordert Artikel 23 für gleiche     Der Prozess „Osttirol 2025“ wurde seit
tenrechtskonvention jedem Menschen           Arbeit auch gleichen Lohn. Während die         Juni 2021 durch die Identitätsentwicklerin
ohne Vorbehalt zugetraut. Das Fürsorge-      Forderung von Behindertenverbänden nach        Sylvia Moser-Trebo begleitet. Pirkner, der
modell und dessen Institutionen allein       „Lohn/Gehalt statt Taschengeld“ in erster      als Gesprächspartner zu beiden Veranstal-
können diesem Anspruch jedoch nicht ge-      Linie auf unselbstständige Beschäftigungs-     tungen eingeladen war, sah allerdings auch
nügen. Die Theorie Abraham Maslows be-       verhältnisse abhebt, umfasst dieses            die Verantwortung von Politik und Gesell-
sagt, dass die unteren Stufen der Hierar-    „Wunsch- und Wahlrecht“ nach Artikel 27,       schaft: „In der Raumplanung und in der
chie Bedürfnisse umfassen, deren Nicht-      Absatz 1, Buchstabe e explizit auch die För-   Errichtung von Wohnraum wird kaum auf
erfüllung einen Mangel bewirkt, deren        derung selbstständiger Beschäftigung. Das      Durchmischung im Sinne von Inklusion
Befriedigung aber erst die Bildung und die   Regierungsübereinkommen 2020–2024 be-          Rücksicht genommen.“ Der physischen
Erfüllung von Wachstumsbedürfnissen          kennt sich zu einer Beschäftigungsoffen-       und soziologischen Ankunft ihrer Klien-
wie Status und Anerkennung, Wertschät-       sive, zur Evaluierung der Fördermittel und     tinnen und Klienten mitten in der Osttiro-
zung, Selbstverwirklichung und Transzen-     zum Abbau der Zugangshürden bzw. Büro-         ler Gesellschaft wird die verstärkte An-
denz möglich macht.                          kratie. Die Möglichkeiten zu selbstständiger   strengung aller Akteure der Lebenshilfe in
   Dass es auch umgekehrt geht und dass
man mit Selbstverwirklichung und Selbst-
transzendenz seinen Lebensunterhalt ver-
dienen und so auch basale Bedürfnisse be-
friedigen kann, beweisen Kunst- und Kul-
turschaffende sowie Freiberufler, die auf
der Grundlage ihrer Begabung einer nicht
entfremdeten Arbeit nachgehen. Talent ist
eine Möglichkeit, eine Disposition, die
man bei sich oder bei anderen erkennt.
Diese Möglichkeit bleibt jedoch ohne
Gegenstand, solange es keinen Bezugs-
rahmen, kein Anwendungsgebiet dafür
gibt. Aufgabe der Assistenz durch die Le-
benshilfe wird es nun sein, solche Anwen-
dungsgebiete zu schaffen, auch solche, die
wirtschaftlich nicht verwertbar sind. Das
erfordert Offenheit, Beobachtung und
Reflexion, Erkunden, Probieren und: die
Bereitschaft, sich überraschen zu lassen!
   In der von Österreich 2008 unterzeich-
neten Behindertenrechtskonvention wird       Der Vorstand der Bezirksstelle Lienz heute: Paula Lobenwein, Reinhold Stocker, Hannes
das Menschenrecht auf Arbeit als „Recht      Lercher, Inge Hanser, Josefa Ebenberger (v. l.); nicht im Bild Andreas Riedler.
auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt                                                                 Foto: Helmut Niederwieser
HEIMATBLÄTTER OSTTIROLER - Lebenshilfe Tirol
8     OSTTIROLER
      HEIMATBLÄTTER
                                                                                                                           NUMMER 9-10/2021

 Diskussions-
        lounge
      „Osttirol
        2025“.
V. l.: Gerhard
       Pirkner,
Susanne Rogl,
         Sylvia
Moser- Trebo,
       Thomas
 Baumgartner
und Regional-
leiter Thomas
Niederwieser.

        Foto:
      Helmut
 Niederwieser

                                                                                                                Anmerkungen:
                                                                                           1
                                                                                              Osttiroler Bote, 26. Jg., Nr. 19/1971 (13. Mai), S. 32.
                                                                                            2
                                                                                              Lebenshilfe im Zeitraffer URL: https://lebenshilfe.
                                                                                              tirol/geschichte/ (aufgerufen am 29. November
                                                                                              2021).
                                                                                            3
                                                                                              Osttiroler Bote, 26. Jg., Nr. 46/1971 (18. November),
                                                                                              S. 16.
                                                                                            4
                                                                                              Geschichte des Vereines Lebenshilfe Tirol, URL:
                                                                                              https://lebenshilfe.tsn.at/content/geschichte-des-ver-
                                                                                              eines-lebenshilfe-tirol (aufgerufen am 29. November
                                                                                              2021).
                                                                                            5
                                                                                              Osttiroler Bote, 27. Jg., Nr. 48/1972 (30. November),
                                                                                              S. 16.
                                                                                            6
                                                                                              Tiroler Tageszeitung, 13. April 1973.
                                                                                            7
                                                                                              Ernst KLEE, Behindert. Über die Enteignung von
                                                                                              Körper und Bewußtsein, Frankfurt a. M. 1980; URL:
                                                                                              http://bidok.uibk.ac.at/library/klee-behindert.
                                                                                              html#idm1164 (aufgerufen am 29. November
                                                                                              2021).
                                                                                            8
                                                                                              Osttiroler Bote, 32. Jg., Nr. 40/1977 (6. Oktober),
                                                                                              S. 12.
                                                                                            9
                                                                                              Postwurf der Lebenshilfe Osttirol im Juni 1973.
                                                                                           10
                                                                                              Osttiroler Bote, 29. Jg., Nr. 42/1974 (23. Mai),
                                                                                              S. 13.
                                                                                           11
                                                                                              Tageszeitung Die Presse, 18. April 1975.
                                                                                           12
                                                                                              Schreiben der Lebenshilfe, Sektion Osttirol an Chef-
                                                                                              redakteur Dr. Claus Gatterer vom 7. Juli 1975.
                                                                                           13
                                                                                              Osttiroler Bote, 30. Jg., Nr. 42/1975 (16. Oktober),
                                                                                              S. 4.
                                                                                           14
                                                                                              Osttiroler Bote, 31. Jg. Nr. 48/1976 (2. Dezember),
Auch Obfrau Inge Hanser engagiert sich für „Osttirol 2025“. Foto: Helmut Niederwieser         S. 10.
                                                                                           15
                                                                                              Osttiroler Bote, 32. Jg., Nr. 43/1977 (27. Oktober),
                                                                                              S. 28.
Osttirol gelten – auch im Sinne einer        schaften Osttirols höchst praktisches und     16
                                                                                              Osttiroler Bote, 37. Jg., Nr. 45/1982 (11. November),
„advokatorischen Assistenz“ und mit dem      entsprechend gefeiertes Transportmittel       17
                                                                                              S. 36.
Gespür für die jeweiligen Adressaten.23      zwischen Arbeit und Wohnen gedacht, ist          Osttiroler Bote, 32. Jg., Nr. 48/1977 (1. Dezember),
                                                                                              S. 22.
  Mit der fortschreitenden Digitalisierung   längst zum Klischee der der Institutionali-   18
                                                                                              Osttiroler Bote, 37. Jg., Nr. 46/1982 (18. November),
werden sich Arbeit, öffentlicher und pri-    sierung von Menschen geworden, deren          19
                                                                                              S. 22.
vater Raum ohnehin neu definieren. Es         Unabhängigkeit und Selbstständigkeit             Osttiroler Bote, 73. Jg., Nr. 20/2018 (17. Mai),
                                                                                              S. 36-37.
geht nicht mehr darum, die Schienen, die     durch den – freiwilligen oder auch unfrei-    20
                                                                                              URL: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/be-
vor 50 Jahren gelegt worden sind, weiter-    willigen – Verzicht auf Alternativen nicht       ratung/schulinfo/sonderpaedagogischer_fb.html
zubauen, sondern grundlegend neue            gerade gefördert wird. Nicht zuletzt aus         (aufgerufen am 29. November 2021).
                                                                                           21
                                                                                              Die Bedürfnispyramide von Maslow verstehen und
Weichen zu stellen – auch im verkehrs-       Klimaschutzgründen soll sein inflationärer        anwenden URL: https://www.scribbr.de/modelle-
technischen Sinn: Der „Lebenshilfe-Bus“,     Einsatz in spätestens ein paar Jahren end-       konzepte/beduerfnispyramide-maslow/ (aufgerufen
ursprünglich als für die verzweigten Tal-    gültig der Vergangenheit angehören.              am 30. November 2021).
                                                                                           22
                                                                                              UN-Behindertenrechtskonvention. Arbeit und Be-
                                                                                              schäftigung, URL: https://www.behindertenrechts-
                                                                                              konvention.info/arbeit-und-beschaeftigung-3921/
                                                                                              (aufgerufen am 1. Dezember 2021).
                                                                                           23
                                                                                              Georg FEUSER, Advokatorische Assistenz für Men-
                                                                                              schen mit Autismus-Syndrom und/oder geistiger Be-
                                                                                              hinderung. Widerspruch oder Chance? URL:
                                                                                              http://bidok.uibk.ac.at/library/feuser-advokat.html
                                                                                              (aufgerufen am 30. November 2021).

                                                                                                      IMPRESSUM DER OHBL.:
                                                                                               Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
                                                                                            Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
                                                                                            verantwortlich.
                                                                                               Anschrift des Autors dieser Nummer:
                                                                                            Mag. Rudolf Ingruber, A-9900 Lienz, Ruefen-
                                                                                            feldweg 2 b.
                                                                                               Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
                                                                                            blätter“ sind einzusenden an die Redaktion des
                                                                                            „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzinini,
                                                                                            A-6176 Völs, Albertistraße 2 a; E-Mail: meinrad.
Das Recht, alternative Verkehrsmittel zu nutzen, wird aus Klimaschutzgründen zur Pflicht!    pizzinini@chello.at.
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