Hessische Blätter für Volksbildung - Gesundheit und Bildung hvv

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Zeitschrift für Erwachsenenbildung
                                   in Deutschland

Hessische Blätter
für Volksbildung

                                   Gesundheit
                                   und Bildung
                                   112012

hvv                Institut
Hessischer Volkshochschulverband
Inhalt

Hessisehe BItter für Volksbildung 112012

                               Thema I Gesundheit und Bildung
                               Editorial
Günter BOhme, Dieter Nittel    Gesundheit und Erwachsenenbildung                                        3

                               Erziehungswissenschaftliche und medizinische Grundlagen
GüntlierBOhme                  Mens sana in corpore sano sit Bildungsphilosophische Reflexionen
                                                             —
                                                                                                        6

Klaus lark                     Padaogische Dimensionen der SaIutoenese                                 15

                               Empirische Vertiefungen
AstridSeltrec/it               Lehrmeister Krankheit: Was lehrt uns der Ausnahmefall für den
                               Normaltall des Lernens?                                                 25

Dieter IVittel                 Die Konstruktion des Patienten als Lernprozess
                               Erziehungswissenschaffhiche Notizen zu einem medizinischen Begriff      38

                               Gesundheitspadagogische Handlungsfelder
Sylvane Diete/                 Eniwicklung der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen unter
                               wirkungsanalytischen Gesichtspunkten                                    53

BerndKàoplinger                Entwicklung der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen unter
                               statistischen Oesichtspunkten                                           58

FalkArians                     Fort- und Weiterbildung in der Altenptlege Bestandsaufnahme der
                                                                        —

                               aktuell wesentlichen Rahmenbedingungen und Perspektiven                 64

Christin Hoppe                 Zwischen Routine und Todesangst Pädagogikstudierende entwickeln
                                                                  —

                               em E-Learningangebot für Medizinstudierende                             73

                               Service
                               Berichte                                                                80
                               Nachrichten                                                             89
                               Personalia                                                              94
                               Rezensionen                                                             96
                               Mitarbeiter/innen dieser Ausgabe                                      100
Hessische Blätter für Volksbildung —62. Jg. 2012— Nr. 1
Zeitschrift für Erwachsenenbildung in Deutschland
(Die Jahrgange 1—7 erschienen unter dem Titel ,,Volksbildung in Hessen”)

Herausgeber: Hessischer Volkshochschulverband hvv-Institut gGmbH, Winterbachstrafle 38,
                                                   —

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Redaktion des Schwerpunktthemas: Prof. Dr. Dr. h. c. Gunther Böhme, Prof. Dr. Dieter Nittel
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 hbv 1/2012   Gesundheit und Bildung
 hbv 2/2012   Wissenschafthche Weiterbildung
 hbv 3/2012   Kooperation mit Unternehmen
 hbv 4/2012   Medien
 Information uber die Themen, Bezugsmoglichkeiten und Preise von Einzelheften der
 Jahrgange 1958 bis 2001: Hessjscher Volkshochschulverband, hvv-Institut gGmbH,
 WinterbachstraBe 38, 60320 Frankfurt am Main, Tel.: (0 69)56 00 08-27
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© 2012 Hessischer Volkshochschulverband, hvv-Institut gGmbH (Anschrift s. o.)
International Standard Serial Numbers: GW ISSN 001 8-103 X
Best.-Nr. dieser Ausgabe: hbv 1/2012
Thema I Gesundheitspadagogische Handlungsfelder

F
EntwickIung der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen
 unter wirkungsanalytischen Gesichtspunkten

  Sy/vana Diem!

  Zsammenfassung

  In dem Artikel wird die gesellschafrhiche und individuelle Bedeutung der Gesundheitsbzl
ung verantwortungs- und anforderungsbezogen nachgezeichnet. Wirkungsanalytische Be
tracht’ungen geben hieruber Aufichiuss AbschlieJi’end wird unter der programmatisehen
  Forderung Von evaluativen Zufriedenheitsabfragen zu qualitativen Wirkungsanalysen
  eineforschungsinduzierte Anregung für die Praxis vorgesteilt

Ii   Interesse an Gesundheit   —   qesellschaftlich und individuell

 lickt man m die Gescchte des 18 19 und 20 Jahrhunderts zuruck gab es immer
     eder em politisch aufflackerndes Interesse an Gesundheit und Gesunderhaltung
 :der Bevolkerung als Garant des Staatskorpers, das mit gesellschaftlichen, morahsie
 Liend-einordnenden Fragen und Arbeitsfahigkeit verbunden war. Es veränderten sich
 über die Zeit jedoch die Vorstellungen, was Gesundheit sei ebenso wie die Ansprü
  che an deren Herstellung bzw. Verantwortungszuschreibung. Argumentationen für
etzteres unterlagen stets machtbezogenen Auslegungen (vgl. Göckenjan 1987). In
der heutigen Verschiebung der Krankheitsbilder ermehrt Ion zu chronischen bzw
   essbezogenen Erkrankungen spiegein sich die aktuellen Dimensionen, die arbeits
       ktpolitjsch und volkswirtschafthch relevant sind. ,,Unzufriedenheit am Arbeits
    latz macht MjlJjonen Menschen rückenkrank, was die Wirtschaft teuer zu stehen
    Otnmt: Auf 50 Milliarden Euro jährlich werden die Kosten geschatzt.” (El

                   2011, S. 56) Es liegt eine grol3ere Stress- und Burnout-Literatur vor
  (vgl. Erhart/Meyer 1997), die bestimmte Berufsfelder besonders fokussiert. Auch auf
     fl bisher weniger beachteten Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Krankheit
         r besonders zu verweisen (Hollederer/Brand 2006), da Arbeitslosigkeit in zahi
        len Berufsbiographien eine einschneidende und gesundheitiich beeintrachtigende
        e spielt. Die Verantwortung für Gesundheit erfuhr in der historischen Entwick
    ng elne Verschiebung kin zu einem individuellen Gestaltungserfordernis, das sich

                                                                                                          53
Hessische Blätter 1 I 2012

                aus dern Bedeurungsverlust der Arbeitskraft für den Staat speiste und sich in einer
                zunehmenden Verantwortungsteilrucknahme zeigt. So rückt Gesundheit als von den
                Teilnehrner/innen freiwillig aufgesuchter Angebotsbereich der Volkshochschule als
                grofiter Erwachsenenbildungsinsritution für unrerschiedlich Betroffene und Interes
                sierte seit den 70cr Jahren und versrárkr den 90er Jahren in den individuellen Fokus
                neben Angeboten von Selbsthilfegruppen oder freien Tragern (Venth 2001, Hess
                2002, Hoh/Barz 2011). Angebote werden von den Teilnehmer/innen primär- oder
                sekundärpraventiv, d. It prophylakrisch bzw. zur Verhinderung des beispielsweise be
                reits beobachteten Risikoverhairens genutzt, urn Gesundheit und Krankheitsentwick
                lung selbstbestirnmt mirgestalten zu konnen. Gesundheit ist somit dutch Krankheit
                bedroht, abet auch em Zustand, der aktiv gestaltet werden muss/kann. Die VHS rea-
                giert gleichzeitig auf den Bedarf mit ihrer Angebotsentwicklung.
                     Es kann eine anforderungsbezogen sich darstellende wesentliche nicht-monetäre
                Ressourcenabhangigkeir von Fitness, Wohibefinden und ernotionaler Srabilitft diag
                nostiziert werden, die Gesundheit auch als zentralen Bezugspunkt für Employability
               ausweist Diete1, 2012). Ressourcen meinen hier nicht ausschlielllich Kennrnisse, Fä-
               higkeiten, Fertigkeiten im Rückgriff auf genutzte Fold des Human Ressource Mana
               gernents, sondern eine grundlegende bzw. verbindende ,,Akriva”. Ressourcen
               verbrauchen sich. Komperenzen sind ressourcenabhangig. Beispiell-taft sei auf emori
               onale Srabilitar verwiesen, die sich in Diensrleistungsberufen als eine überfachliche
               Kompetenz eigentlich ebenso als fachliche Kompetenz ausweist (Dierel 2012).
                             —
                                                                          —

               Dieser Bezug zur Employability kann auch vereinzelt anhand der regional- und ziel
               gruppenspezifisch ausdifferenzierren Angeborsbereiche an Volkshochschulen fest
               strUt werden, hat sich jedoch noch nichr ins allgemeine Bewusstsein eingeprägt. Ne-
               ben Kursen zur ,,Gesunden Ernährung” oder zu ,,Asiatischen Gesundheitsrraditio
               nen” treten zunehmend jerzt auch Angebote ,,Betrieblicher Gesundheitsforderung”
               hinzu. Lerzrere umfassen u. a. Srressbewältigung und Entspannung, Rückengesund
               beit sowie Ernährung und Suchtprãvention. Der Zusammenhang von Bewegung und
               korperlicher Akrivitär mit geistiger Produkdvität ist in gesundheitspsychologischen ‘

               und medizinischen Studien nachgewiesen ebenso wie die positiven Whkungen im
               Hinblick auf korperliche Gesundheir wie z. B. den Blurdruck etc. (Kaluza 2003). Es
               zeigt sich jedoch em gerade geschlechrsspezifisch sich ausdifferenzierendes Akrivi
               tars- und Parrizipationsverhalren, das sich in Volkshochschulbesuchen vermehrr
               Frauen) oder im Breiren- und Freizeirsport (vermehrt Manner) zeigt.
                                                                                                         S

               2. Spezitik des Gesundheitshildungsangebots an Volkshochschulen

               Das besondere der Angebote der VHS zeigt sich im Gegensatz zu Einzelakrivitäten
               wie jogging, Radfahren oder Kursen in Firnessstudios in einer besonderen Atmo
               sphäre, die vom Bildungskonzept der Gesundheirsbildung (start Erziehungi geprägv
               1st und gmppenbczogene, intcrakrive Lernformen sowie norwendiges Wissen in un
               rerschiedlichen Dimensionen inregriert. Intcrakrive leistungs- und werrkampffreie
               Lernmoglichkeircn sind für bcstimmre gerade stressfreie Bildungsprozesse notwen
               dig. Sic sind verrrauensbasierr und entwicklungsfordernd. Der Fokus liegt neben ci-
                                                                                                     I
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Thema I Gesundheitspädagogische Handlungsfelder

                                                                                          on
    .n Auspowern auf der Entwicklung von Wahrnehmungsfahigkeit, Seibstreflexi
                                         Ressourcena   ufbaus   auch für die  Folgezeit. Die
    und der Kompetenz des individuellen
    semesterweisen Kursangebote stärken eine Entwicklung, die Zeit benötigt, aufgrund
                                                                                  Kursange
    von Kontinuität. Hiervon gegensatzlich wären vereinzelte Teilnahmen an
    boten in Fitnessstudios zu betrachten, die  lose  erscheinen   und  für  einige Teilneh
                                          vertrauensba  sierter  Tiefe mangein.     Das  Bil
    mer/innen an atmospharischer und
    dungserlebnis in den Gesundheitsbildungskurse   n  an den   VHS   wird  vielfach ermög
    licht:
         durch den Erwerb von Wissen,
         durch Aneignung von Fertigkeiten und Techniken (z. B. Stressabbau, Ausgleich)
         Selbsterkenntnis und Wiederbelebung von Empfindungsfahigkeit,
         kognitive und körperlich-leibliche Reflexion,
     .   Orientierung und Handlungskompetenz durch Ressourcenstarkung,
    a    Grenzerfahrung bzw. Neuerfahrung (vgl. Dietel 2012).

    Das Angebot an der VHS reagiert somit auf eine vielfaltige und starke Nachfrage.
    Letztere ist eng verwoben mit gesellschaftlichen Entwicldungen und Zeitgeist. ,,Er
    wachsenenbildung gewinnt immer dann an Bedeutung, wenn der Wandel der Le
    bensverhältnisse und das Aufkommen neuer Auslegungen dieser Verhältnisse Men
    schen in ihren eingewohnten Vorstellungen und in ihren Deutungen der Lebensan
    forderungen verunsicherten.” (Tietgens 1987, S. 7) Verunsicherung aufgrund diskon
    tinuierlicher Erwerbsbiographien, wegen einer zunehmend schwieriger werdenden fi
    nanziellen und erwerbsbezogenen Planbarkeit und daraus resultierender Unsacherheit,
    dem natürlichen Wunsch nach Gestaltungsfahigkeit und Handlungsspielraumen (die
    oft beschrankt werden) können zu gesundheitsbezogenem Risikoverhalten als Kom
    pensation, zu diffusem Unwohisein oder zu Angsten fuhren. Gesundheitsbildung
    kann stabilisieren, subjektive Aufklärung und Entscheidungsuntersttitzung bieten.
         Der Programmbereich Gesundheit an den VHS erreicht des Weiteren Zielgrup
    pen, die und das zeigen Barz/Tippelt (2007) in direr Milieusrudie auf Gesundheit
             —
                                                                               —

    als integralen Bestandteil ihrer Gestaltungsaufgaben ansehen und hiermit gleichzeitig
    den Mehrwert der Partizipation neben beispielsweise körperlicher Funktionsfähigkeit
    weiter in Form von Wohibefinden, Auspowern, Glucksgefühlen sucht. Das Gefühl
    von gesundheitsbezogener Gestaltungsfahigkeit, von       —   nach Antonovsky (1987)      —

    ,,Widerstandsressourcen”    kann  sich als positive Erfahrung  auf andere Felder ubertra
    gen und wichtige    Kompetenzte   ilbereiche in  Familie und Beruf  freilegen bzw. sicher
£    stellen. Entsprechend   positive   Lernerfabrun  gen  sind emotional-ko  rperlich gespei
     chert und prasent  (Gieseke/Die  tel 2011).

     3. Von evaluativen Zutriedenheitsabfragen zu qualitativen Wirkunqsanalysen

     Die Bedeutung qualitativer Wirkungsanalysen der Tei]nahine an Gesundheitsbildung

4    besal3 bisher em geringeres Gewicht als quantitative Kursevaluationen zur Zufrieden
     heft bzw. Kursbeurteilung. Daten der statistischen Teilnehmer/innen-Struktur
     jedoch keinen Aufschluss über Wirkungen der Partizipation   . Erfoig wird und
                                                                                   geben
                                                                                   wurde

                                                                                                           55
Hessische Blätter ii 2012

               vordergrundig über Teilnahmezahlen/-quoten und nicht uber Arten des Wissens
                                                                                                       I
                                                                                                 ildung
               und Reflexionserwerbs gemessen. Der Qualitatsdiskurs in der Gesundheitsb
               der 9Oer Jahre bezog sich auf die Kursleiter/innenfortbildung, auf die      gesamte  Em
               richtung sowie am Rande auf Wirksamkeitsnachweise von konkreten Ubungsverfah
               ren (Blättner 1998). Letztere wurden aufgrund der Schwierigkeit der Erfassung mdi
               vidueller gesundheitsbezogener Wirkungen stiefkindlich behandelt. Dies lag den Ar
               gumentationen der 9Oer Jahre zufolge darin, dass es unterschiedliche Gesundheits

                                                                                                               J
               vorstellungen gäbe, die sich einer Vereinheitlichung entzogen. Die Bedeutungshofe
               erstrecken sich von Gesundheit als Grundlage von Aktivität und Freiheit bis rut Ge
               sundheit als Abwesenheit von Krankheit (vgl. auch Hoh/Barz 2011).
                     Angebote der Gesundheitsbildung sind problem- und gestaltungsorientiert ausge
               richtet und unterliegen keiner vereinheithchungsfähigen Endprodukten bzw. Out
               puts. Zwar lassen sich Ergebnisse in körperlicher Stabiiität oder Kenntnis von Tech
               niken ausmachen, aber ,,[d]ie Frage nach dem Lernerfoig ist nicht nut die nach Da
                ten, sondern auch die nach Deutungen.” (Jietgens 1993, S. 220) Wirkungsanalysen
                bedürfen einer Langsschnittperspektive.
                     In der padagogischen Forschung sind die Begriffe Effekte und Wirkungen oft
                nicht trennscharf und eindeutig definiert (vgl. Kiipplinger 2011). In einer abgeschlos-
                senen Promotion zur Analyse von Wirkungen der Gesundheitsbildung werden diese
                dort inhaitlich thematisch gefullt und unterschieden (Dietel 2012). In der Weiterbil
                                                                                                      am
                dungspraxis kann sich der Einsatz von leitfadenorientierten Gruppendiskussionen
                Ende von Kursen als em Instrument der reflexiven Erhohung         der teilnehmerbe  zoge
                nen Wirkungen lohnen. Beispielhaft wurden von Dietel (2012) biographisch-narrative
                 Interviews gekoppelt an nachgangige Gruppendiskussionen komparativ verschränkt.
                 Diese (Forschungs-)Methodik kann neben einer subjektiven Reflexivitätserweiterung
                 der Wirkungsbreite, die über die Kursankundigung hinausgehen kann, gleichzeitig als
                 Instrument der Qualitätsentwicklung in den Kursen selbst eine praktische Anwen
                 dung finden. Em Einsatz einer Gruppendiskussion könnte in den letzten Kurstagen
                 eines Semesters durch die Kursleiter/innen erfolgen. Exemplarisch sei auf den diffe
                 renziert ersteilten Leitfaden bei Dietel (2012) verwiesen, der aufgrund der in der For
                 schungsarbeit diagnostizierten und theoriegeleiteten Wirkmoglichkeiten stimulierende
                 Fragen integriert, die eine Wirkungsbreite rut Diskussion geben und em Ressourcen
                 bewusstsein, entsprechendes Bildungsbewusstsein und Entwicldungsbewusstsein der
                 Teilnehmer/innen schärfen. Gleichzeitig spiegelt sich die Breite der Verwendungs
                  kontexte und des Zugewinns an Kenntnissen, Fertigkeiten, Fahigkeiten und Lerner
                  fahrungen, die für die Dozent/innen Rückschliisse auf ihre Arbeit, Lehrplanung und
                  —Konzeption erlauben. Eine Anwendung in der Praxis wird empfohlen. Konkret ge
                  plant sind bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft im Fort
                  bildungsprogramm für Mitarbeiter/innen der Berliner Erwachserienbildung im Be-
                  reich ,,Evaluation” spezifische Fortbildungen für u. a. Volkshochschuldozent/innen
                  problem- und gestaltungsorientierter Erwachsenenbildungsangebote. Auf die weite
                  ten praxisbezogenen Empfehlungen betreffend den Ausbau der Verbindungen be
                  trieblicher Gesundheitsforderung mit gesundheitsbezogener sowie kultureller Wei
                  terbildung am Beispiel emotionaler Stabulität/Vielfalt wird in der Arbeit von Dietel

  56
                                                                                                           I
Thema I Gesundh&tspädagogische Handlungsfelder

(2012) verwiesen. Bin entsprechend entwickeltes verbindendes Seminarkonrept ,,Ge
fuhltes Wissen als emotionale Ressource” wird don ebenfalls vorgesteilt. Projekt.
uberlegungen zur forschungsbegleiteten Anwendung skid in Planung.

4. Fazit

Perspektiverweiterungen in Bezug auf Zusamtnenhtinge von Gesundheit und Krank
heit in Richtung Wohibefinden, emotionale Stabilität, Ressourcenaufbau werden zu
nehmend volkswirtschaftlich wichtig. Die VHS reagiert mit intern breiten Angebot
bereits seit langem seismographisch auf diese Entwicklungen. Untersuchungen von
Wirkungen der Partizipation an gesundheitsbezogenen, auch kreativen Weiterbil
dungsangeboten befmden sich erst am Anfang und sind lit Hinbllck auf moderne
Anforderungen an das Individuum wie Entscheidungsfdhigkeit, Offenheit, Flexibilitllt
und Kreativitat zu spezifizieren.

Lila ratur

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                                                                                                           57
Hesssche Biãtter ii 2012

                                                               schulen
               Entwicklung der Gesundheilsbildung an Volkshoch
               unter statistischen Gesichtspunkten

                BedK4op/h7ger

                Zusammentassung
                                                                     schen und gesellschafihichen Bedeu
                Nach kurzen einfuhrenden Anmerkungen zur histori
                                                                   die quantitative Entwicklung tier Ge
                tung der Gesundheitsbildung wird in dem Artikel
                                                                 von Statistiken und Programmanalysen
                sundheitsbildung an Volkshochschulen anhand
                                                                      von einem deutlichen Wachstum ge
                nachgezeichnet. Insgesamt 1st die Gesundheitsbildung
                kennzeichnet.

                                                               ttendasein” ins Rampenhicht
                 1. Gesundheitsbildung: Vom ,,unbeachteten Scha
                                                                       ngen zu Gesundheit und Krankheit
                 Die gesellschaftlichen und individuellen Vorstellu
                                                                    etzt und aufs engste mit politischen
                 sind historisch groflen Veranderungen ausges
                                                                    /Barz 2010). Allein schon deswegen
                 Prozessen verwoben (vgl. Foucault 2001, Hoh
                                                                    Bildungsbewegungen im Bereich Ge-
                 soilte man vorsichtig damit scm, individuelle
                                                                  einzustufen. In des Erwachsenenbil
                 sundheitsbildung als seine Privatinteressen
                                                                        Gesundheitsbildung in den letaten
                 dung/Weiterbildung hat sich die Bedeutung der
                                                                    (2001,   S. 513) darauf hin, dass dieser
                 Jahrzehnten stark gewandelt. So weist Venth
                                                                     in Ersc  heinung trat” und mit histori
                 Prograrnmbereich lange Zeit ,,statistisch nicht
                                                                     Körb   er  u. a. (1995, S. 155) karnen zu
                  schem Blick erst seit relativ kurzem prãsent 1st.
                                                               die    Entw  icklu  ng der Gesundheitsbildung
                  vor gar zu der Schlussfolgerung, ,,dass sich
                                                                           r der gesamten Weiterbildung zu
                  besonders eignet, urn Veranderungen in des Struktu
                                                                       begr unden, dass dieser Bereich ge
                  kennzeichnen”, was die Autoren letztlich damit
                                                                                                         —

                                                                        nreichs   ten Innovationen” des acht-
                  meinsam mit dern EDV-Bereich zu den ,,folge
                                                      —

                                                                        ntier t  geplan t” worden sei (ebenda,
                  ziger Jahre zähle und ,,von vornherein marktorie
                                                                     sion  reizen   und  weiter geprüft werden
                   S. 156). Bewertungen, die sicherlich zur Diskus
                                                                        er wieder    Kritike n ausgesetzt. Ganz
                   müssten. Die Gesundheitsbildung sieht sich imm
                                                                      zahler   (2011)   medien wirksam fordert,
                   aktuell zum Beispiel, wenn des Bund des Steuer
                                                                      angebot von Volkshochschulen ,,aus
                   dass Yoga- und Bauchtanz-Kurse aus dem Kurs
                                                                          Bildungsauftrag nicht entsprechen
                   sortlert” werden müssten, da sie dern gesetzlichen

    58
Thema I Gesundheitspädagogische I-landlungsfelder

                                                k an Gesundheits- und Frauenbildung oft
    würden. Auffallig ist dabei, dass die Kriti                                         un
                                      ierten und speziell frauendiskriminierenden Halt
    ma1s implizit mit relativ uninform
                                           ndheitsbildung selbst und der Buck auf die Ge
      en verbunden ist (vgl. ebenda). Gesu
                                                    hlechterverhältnisses offen (vgl. Giese
    sundheitsbildung legen Strukturen des Gesc
                                                   quantitative Bedeutungszuwachs der Ge
    ke/Opelt 2003, S. 312). Insgesamt weist der
                                              Forschungsfeld hin, was allerdings bislang
     sundheitsbildung auf em interessantes
                                             Weiterbildungsforschung gefuhrt hat.
     nicht zu umfangreichen Aktivitäten der
                                                         hschulen unter
     2.  Entwicklung der Gesundheitsbildung an Volkshoc
         statistischen Gesichtspunkten
                                                für die GesundheitsbiIdun
-    2.1 Gesamtüberblick zu statistischen Daten
                                                  r statistischen Gesichtspunkten befasst,
     Wet sich mit der Gesundheitsbildung unte
                                              llen und Studien stützen. Allerdings soilten
     kann sich auf eine Reihe von Datenque
                                                    Blick auf die Erfassungsmethodik ver
     verschiedene Datenquellen nur mit genauem
                                                       rschiedlich erhoben wird. So konnte
     glichen werden, da der Gesundheitsbereich unte
                                                 ystem Weiterbildung (BSW) entnehnien,
     man in der Vergangenheit dem Berichtss
                                                      ent an der ailgemeinen Weiterbildung
     dass 2003 von der Teilnahmequote von 26 Proz
                                                     ndheit und der gesundheitsgerechten
     4 Prozent auf den Bereich ,,Fragen der Gesu
                                                      se für die Ausubung von Sportarten”
     Lebensfuhrung” sowie 2 Prozent auf ,,Kenntnis
                                                    achkenntnisse” (6 Prozent) und ,,Com
     entfielen (BMBF 2005, S. 17). Lediglich ,,Spr
                                                   eten gröl3ere Teilnahmezahlen (ebenda).
     puter/EDV/Internet” (5 Prozent) verzeichn
                                                      entfielen dann 2010 16 Prozent aller
      Gemãll dem Adult Education Survey (AES),
                                                   hen Weiterbildung auf den Themenbe
      Kurse in der beruflichen und nicht-beruflic
                                                        nbladt 2011, S. 15), was diesen wie
      reich ,,Gesundheit und Sport” (Bilger/von Rose
                                                             recht grof3en Sammelkategorien
      denim zum drittgroBten Bereich nach den doch
                                                           ,,Natur, Technik, Computer” (26
      ,,Wirtschaft, Arbeit, Recht” (31 Prozent) sowie
                                                          ndheitsbildung von AES und BSW
      Prozent) macht \3Qenngleich die Zahien zur Gesu
                                                         Erhebung nut schwer vergleichbar
      aufgrund konzeptioneller Unterschiede in der
                                                         ailgemeinen Weiterbildung bzw. im
       1 und der AES zu einer Untererfassung der
       sind
                                                      erbildung” führen dürfte (vgl. Seiverth
-

       AES-Duktus der ,,nicht-benifsbezogenen Weit
                                                            g der Gesundheitsbildung fur die
       2008) so bestatigt sich doch die groBe Bedeutun
       Weiterbildung insgesarnt.
                                                     efragungen ist es wichtig, die Entwick
            Neben diesen statistischen Bevolkerungsb
                                                               von vertiefenden Regional- und
       lung des Programmangebotes mimer wieder anhand
                                                      sschnitt- und Querschnittanalysen urn
       Institutionaistudien nachzuzeichnen, die Lang
                                                                tige Grundinformationen über
        fassen. Bevolkerungsbefragungen liefern einige wich
                                                             die Informationen, die BSW und
        die Weiterbildungsteilnahme, aber insgesamt sind
                                                         recht oberflichlich und wenig detail-
        AES zur Gesundheitsbildung parat halten, doch
                                                             en der Kurse Multivanate Analy
        reich insbesondere mit Bhck auf Inhalte und Them                                   ndheits
        Sen der BSW- und AES-Daten zu
                                           den Teilnahmemustern im Bereich Gesu
                                                             re   Aufs chlü sse zur sozia len Lage
        bildung fehlen jedoch und könnten wichtige nähe
        Von Teilnehmerlnnen bieten.

                                                                                                                   59
Hessische Bätter ii 2012

I

                                                                                                               ationen zur
                                                                                                                            I
                        Programmanalysen liefern dahingegen wesenthch detailiiertere Inform
                                           struktu    r,  die bei Bevolk   erungs   befrag ungen     eher    unterb elichtet
                   Programm- und Trager
                                                      zeigen   Körber    u.  a.  (1995,   S. 156    ff.),  Giesek   e/Opel  t
                   sind (vgl. Gieseke 2011). So
                                               Schrad    er (2010,   S. 290  f.)  auf   wie  sich   die   Gesun   dheitsb  il
                   (2003, S. 309 ff.) sowie
                                                                                           ertypen verteilt. Demnach
                   dung untergliedert und wie sie sich auf verschiedene Anbiet
                                                  n  die  Volksh  ochsch   ule  mit  30  Prozen   t des Gesamtangebo
                   war zum Beispiel in Breme
                                                                                                         d vor der Ange
                   tes der grol3te Anbieter von Gesundheitsbildung mit weitem Abstan
                                            r  u.  a.  1995,  S. 160).  Der   Dresdn    er Studie    kann    man für 1997
                   steiltenkammer (Körbe
                                               annung     /Media   tion”  mit   68   Prozen  t  der   groIlte   Teilbereich
                   entnehmen, dass ,,Entsp
                                              lmetho     den”  mit   20 Prozen   t ist (Giese  ke/Ope     lt  2003,  S. 310),
                   vor ,,Erkrankungen/Hei
                                                                                                      tive vor kurativen
                   was den Schiuss nahelegt, dass in der Gesundheitsbildung präven
                                                                                                 gungen und Trägerda
                   Funktionen Vorrang haben. Insofern soilten Statistiken (Befra
                                                                                                .
                    ten) sowie Programmanalysen komplementär analysiert werden
                                       wird   sich   ailein auf  die  Volksh  ochsch   ul-Stat istik  des Deutschen In
                         Tm Folgenden
                                                                                                  sche Queue die mitt
                    stituts für Erwachsenenbildung (DIE) gestützt, da diese statisti
                                         kontin    uierlic  hste  Zeitrei he  anbiete  t und   der    Fokus auf der Ge
                    lerweile langste und
                    sundheitsbildung an den Volkshochschulen liegen soil.

                                                                                Entwicklung im Lãngss
                                                                                               2     chrntt
                    22 Gesundheitsliilclung an VoIkshochschuen              —

                                                                                        Vergleich zu ande
                    Die Entwicklung und der Steilenwert der Gesundheitsbildung im
                                                             ulen kann  man   vor   allem anhand von drei I
                    ten Programmbereichen an Volkshochsch
                                                                                                ann/WejL3
                    Indikatoren einschätzen. Die Tabeile 9 der
                    2009, S. 29 ff.) bietet an:
                                                               VHS-S tatistik (s. z. B. Huntem
                                                                                                                                  I
                     • Absolute Zahi und Anteil der Kurse (in Prozent aller Kurse)
                                                                                               Unterrichts
                        Absolute Zahi und Anteil der Unterrichtsstunden (in Prozent ailer
                        stunden)
                                                                                          ngen)
                     • Absolute Zahi und Anteil der Belegungen (in Prozent aller Belegu
                                                                                  en 1991 (erster ge
                    Vergleicht man die Entwicklung dieser drei Indikatoren zwisch
                                                                                       man folgende
                    samtdeutscher Datensatz) und 2010 (aktueilste Zahien) dann kann
                    Entwicklungen nachzeichnen:
                                                                                            unden in der Gesundheitsbildung
                       Tabelle: Prozentuale Anteile der Kurse, Belegungen und Unterrichtsst
                                                                hen  Votkshochsc hulen (Queue: VHS-Statistik 1991 und 2010)
                      gegenOber dem Gesamtangebot an deutsc
                                                                                                                                  .

                                                            Belegungen in Prozent                 Unterrichtsstunden in
                         Kurse in Prozent aller
                                                                                                   Prozent aller Ust.
                                 Kurse                        aller Belegungen            J                       Andenmg
                                       Anderung          1991     2010    Anderung              1991   2010
                     1991      2010
                                       2010 zu 1991                       2010 zu 1991                            2010 zu 1991,

                      21 %     32%         +52%           24%     34%           +42%
                                                                                            [   13%    19%
                                                                                                              f      +46%

                                                                                      ildung im Ver
                     Die Entwicklung zeigt em deutliches Wachstum der Gesundheitsb
                                                                                          Indikatoren.
                     gleich zu anderen VHS-Programmbereichen auf. Dies gilt für aile drei

       60
Thema I Gesundh&tspädagogische Handlungsfelder

 Bezogen auf die angebotenen Kurse war 2010 der Gesundheitsbereich mit 32 Pro
 zent knapp der gröl3te Bereich vor den Sprachen (30 Prozent). Ahnliches gilt für die
 Belegungen. Dort ist der Gesundheitsbereich bereits seit 1994 zumeist der groflte
 Programmbereich. Lediglich bei den Unterrichtsstunden liegt der Sprachenbereich
 mit einem Anteil von 41 Prozent deutlich vor dem zweitgrollten Bereich Gesundheit
 mit 19 Prozent. 1991 waren auf3erdem die Bereiche ,,Kulmr-Gestalten” sowie ,,Ar
beit-Beruf” je nach Indikator auch gröBer als der Gesundheitsbereich. Da das gesam—
 te Programmangebot der Volkshochschulen sowohi für die Kurse, Belegungen als
 auch Unterrichtsstunden zwischen 1991 und 2010 em Wachstum von 5 his 28 Pro
zent je nach Indikator zu verzeichnen hat, ist der Gesundheitsbereich sowohi relativ
im Vergleich zu den anderen Programmbereichen als auch in absoluten Zahien deut
lich bedeutsamer geworden. So verzeichneten 2010 rund 182.500 Gesundheitskurse
knapp 2,2 Mio. Belegungen (VHS-Statistik 2010). Leider bietet die VHS-Statistik kei
ne direkten Informationen daruber, weiche Einnahmen die Volkshochschulen im
Gesundheitsbereich generieren können.
    Insgesamt ist der Gesundheitsbereich zu einem der bedeutendsten wenn nicht
                                                                         —

sogar dem quantitativ bedeutsamsten Programmbereich der Volkshochschulen in
                                      —

den letaten 20 Jahren geworden. Diese Entwicklung hat komplexe Hintergrunde und
individuelle Bildungsbedurfnisse zeigen sich in der Verwobenheit mit gesellschaftli
chen Entwicldungen (vgl. Dietel 2012). Gieseke/Heuer (1995) verweisen auf em ge—
schlechtsrollenspezifisches Unwohisein bei Frauen, die an beruffiche Beschränkun
gen geraten oder korperbezogene Abwertungen erleben. Diese Erfahrungen wirken
sich in diffusem Unwohisein und somatisch über Umwege aus. Auch besteht em zu
nehmendes Interesse an östhchen Entspannungstechniken aufgrund des ,,Zeitgeistes
Stress”. Die Vereinseitigung von Bewegungsformen in Ailtag und Beruf fuhrt dazu,
dass Körperlichkeit von alltaglichen in institutionalisierte Lernsettings auswandert,
was aber nicht die uberwiegend Teilnahme von Frauen an der Gesundheitsbildung
erklart.

2.3 Gesundheitsbildung an Volkshochschulen   —   Stand im Querschnitt

Die Analyse der VHS-Statistik im Querschnitt zeigt wie bereits erwkhnt auf dass die
Gesandheitskurse mehrheitlich von Frauen (84,6 Prozent, Huntemann/WeiB 2010,
S. 36) besucht werden und dir dortiger Anteil noch einmal deutlich über ihrem Ge
samtanteil an Volkshochschulen von 74,8 Prozent liegt. Zweitens ist zu beobachten,
dass die Bedeutung des Gesundheitsbereichs stark regional schwankt (vgl. ebenda, S.
29 if.). So hat Gesundheitsbildung in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg
bei allen drei Indikatoren die geringste, während sie in den süddeutschen Flächenlän
dern Baden-Wurttemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz sowie Thuringen gemeinsam mit
Schleswig-Holstein eine sehr groBe Bedeurung hat. Es entfallen beispielsweise nur
14,7 Prozent ailer Belegungen in Hamburg auf den Gesundheitsbereich, wkhrend es
in Bayern sehr hohe 41,4 Prozent sind. Bezogen auf die regionale Bedeutung der Ge
sundheitsbildung kann man anhand der deskriptiven Daten vor allem einen Stadt
Land-Unterschied betonen, der wahrscheinlich u. a. in dem gegenüber Volkshoch

                                                                                                    61
Hesssche Blätter ii 2012

                                                                                 tädten begrundet ist,
               schulen grofleren alternativen Weiterbildungsangebot in GroI3s
                                                                                  e Bedeutung in der
               während in den Flächenländern Volkshochschulen eine zentral
                                                                                       der Ebene von
               Grundversorgung haben. Nut kurz sei darauf hingewiesen, dass auf
                                         esne  Nord-S  üd-Dif ferenz (mit Ausnahme    von     Schleswig.
               Bundesländern eher
                                                                                        h. an süddeut
               Holstein) und weniger eine Ost-West-Differenz zu beobachten ist, d.
                                                                                      Norden angebo.
               schen Volkshochschulen tendenziell mehr Gesundheitskurse als im
                                                                                pothese ware, dass ge
               ten werden. Eine provokante Interpretation und Forschungshy
                                                                                        vielfaitigen be
               rade in katholisch-konservativ geprägten Regionen, Frauen besonders
                                                                                          dheitsbildung
               ruflichen und körperlichen Abwertungen ausgesetzt sind, sodass Gesun
                                                                                          dheitsbereich
               hier auf eine besonders groBe Nachfrage stöllt. Innerhaib des Gesun
                                                                                   rpererfahrung” mit
                (vgl. ebenda, S. 31) ist tier Teilbereich ,,Gymnastik/Bewegung/Ko
                                                                                      a/Entspannung”
               knapp 50 Prozent am deutlich gröBten. ,,Autogenes Training/Yog
                                                                                        rung”, die von
                folgt mit rund einem Viertel aller Belegungen vor Kursen zu ,,Ernah
                                                                                    en  (vgl. ebenda, S.
                jeder zehnten Person belegt werden. Auftrags-/Vertragsmallnahm
                                                                                          mmbereichen
                33) haben viertens im Gesundheitsbereich gegenuber anderen Progra
                                                                                    Kurse im Gesund
                eine eher geringe Bedeutung. 94,9 Prozent aller Kurse sind offene
                                                                                     ich kleinere Pro
                heitsbereich (ebenda, S. 57). Hier weist zum Beispiel der eigentl
                                                                                            ngen als die
                grammbereich ,,Arbeit-Beruf” zum Beispiel fast zehnmal mehr Belegu
                                                                                         dheitsk  urse an
                Gesundheit auf. Dies dürfte em Anhaltspunkt dafür sein, dass Gesun
                                                                                         te  stützen  und
                Volkshochschulen sich primar auf die Bildungsbewegungen der Subjek
                                                                                       nkasse  n  in ihrer
                nicht durch Auftragsvergaben/Kooperationen z. B. mit den Kranke
                                                                                      dheitsbildung an
                grollen und wachsenden Bedeutung erklärt werden können. Gesun
                 Volkshochschulen wird nicht verordnet, sondern aufgesucht.

                3. Fazit

                                                                                             dheitsbildung
                Die statistisch leicht nachweisbare wachsende Bedeutung der Gesun
                soilte Anlass sein, die Bemuhungen der  Forsch  ungen   und  der   Praxis für  diesen in der
                                                  unterre prasen tierten  und  auch   oft eher   kritisch ge
                öffenthchen Wahrnehmung eher
                                                          vieren.  In  dem  Artike  l wurde   skizzie rt, dass
                sehenen Weiterbildungsbereich zu intensi
                                               che Hinter  gründe   hat  und  sich  in individ  uellen  Lern
                dieses Wachstum gesellschaftli
                                                     ngen   der Gesun   dheitsb  ildung  weill  man   bislang
                wegen niederschlagt. t)ber die Wirku
                                                                                               aktuelle For
                allerdings auch noch viel zu wenig, wenngleich es hier interessante,
                schungsbefunde gibt (Dietel 2012).

                 Anmerkungen
                                                                                              er Bruch”
                 I   Es gilt: ,,Der Ubergang vom BSW zum AES bleibt dennoch em konzeptionell
                     (von Rosenb   ladt 2007, S. 30).
                                                                                             die Zusam- 7:
                 2   An dieser Stelle möchte ich Hella Huntemann vom DIE herzlich danken für
                     menstellung von Zeitreihen.

  62
Thema I Gesundheitspadagogische Handlungstelder

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Sie können auch lesen