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Ed utemporro bea laborem olestio

Entdecke Europa!
Die EU in Nürnberg.
2. Folge
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2
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Inhaltsverzeichnis

Grußworte .........................................................................................................................     4

Nürnberg in Europa - Zahlen, Daten, Fakten .......................................................................                      6

Nürnberger EU-Engagement für die Umwelt .......................................................................                         8

Europäischer Verbraucherschutz am Beispiel der EU-Spielzeugrichtlinie ...............................                                  10

Müllvermeidung und Rohstoffgewinnung in der EU: Regelungen für Ladegeräte und

Elektroschrott ....................................................................................................................    12

EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit und Wirtschaft in Nürnberg .................................................                              14

Hilfe im Behördenlabyrinth: Der Einheitliche Ansprechpartner .............................................                             16

EU-Fördermittel für eine „zweite Chance“ des ehemaligen AEG-Areals ...............................                                     18

EU fördert sozial benachteiligte Jugendliche und Frauen in Nürnberg ..................................                                 20

EU-Gelder ermöglichen Bodensanierung in der Köhnstraße .................................................                               22

„SOS – Support our Superted“: Ein Comenius Projekt der Grundschule Thoner Espan in

Nürnberg ...........................................................................................................................   24

„Heritage“: Ein EU-Projekt der Modeschulen Nürnberg, Glasgow und Prag .........................                                        26

Das „Arbeitsteam Europa“ im Nürnberger Rathaus .............................................................                           28

Das Europabüro der Stadt Nürnberg: Netzwerken in der EU.................................................                               30

10 Jahre EUROPE DIRECT-Informationszentrum Nürnberg ..................................................                                 32

EUROPE DIRECT-Informationszentrum Nürnberg ................................................................                            33

Impressum .........................................................................................................................    34
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    Grußworte

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    viele Probleme und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts können nur gemeinsam gelöst
    werden. Den Staaten in Europa kann dies vor allem durch eine starke und handlungsfähige
    Europäische Union gelingen.

    Längst beschränkt sich die Politik der EU aber nicht mehr nur auf die oberste staatliche
    Ebene. Auch die Städte und Kommunen müssen sich heute „europäisieren“: Einerseits
    wirken sich die Entscheidungen der EU mittelbar und unmittelbar auf die lokale Ebene aus,
    andererseits können Städte und Kommunen in vielfältiger Weise von der EU profitieren und
    selbst an dieser mitarbeiten.

    Dabei kommt den lokalen Gebietskörperschaften eine besondere Bedeutung in der Eu-
    ropäischen Union zu: Als unterste administrativ-politische Ebene stehen die Städte und
    Gemeinden den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten. Der Zusammenhalt in Europa kann
    von dieser täglich gelebten Bürgernähe profitieren.

    Die Broschüre „Entdecke Europa! Die EU in Nürnberg.“ kann in diesem Sinne einen Beitrag
    leisten. Es freut mich daher sehr, Ihnen die zweite Folge präsentieren zu dürfen.

    Anhand 13 neuer Beispiele können Sie verfolgen, wie stark auch Nürnberg mit der Europäi-
    schen Union verbunden ist und welche Möglichkeiten sich durch Europa eröffnen. Erfahren
    Sie z.B. was durch EU-Fördergelder in Nürnberg ermöglicht wurde, wie sich EU-Recht vor
    Ort auswirkt oder wie die Stadt Nürnberg als Akteur auf europäischer Ebene agiert.

    Ich lade Sie herzlich dazu ein, mithilfe dieser Broschüre die EU in Nürnberg zu entdecken!

    Dr. Ulrich Maly
    Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
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Liebe Leserin, lieber Leser,

Schuldenkrise, Rettungsschirme, unsichere Finanzmärkte: Selten stand die Europäische Union
so negativ im Licht der Öffentlichkeit wie in diesen Monaten.

Ohne dabei diese Probleme beschönigen zu wollen, darf man aber all die Vorteile, die uns die
EU gebracht hat, nicht vergessen. Dies gilt insbesondere für die wirtschaftliche Entwicklung
Deutschlands.

Ein Standort wie Nürnberg - gelegen im Herzen Europas und mit großer Außenhandelsakti-
vität - profitiert enorm von den Errungenschaften des europäischen Binnenmarkts und dem
Abbau von Handelshemmnissen.

Allein im Stadtgebiet Nürnberg wird jährlich ein Bruttoinlandsprodukt von über 23 Mrd. Euro
erwirtschaftet. Damit verfügt Nürnberg über eine höhere Wirtschaftskraft als z.B. Estland.
Auch verglichen mit anderen europäischen Großstädten schneidet die Wirtschaft Nürnbergs
hervorragend ab. Dies ist nicht zuletzt auch den durch die EU geschaffenen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen zu verdanken.

Nürnberg und die Europäische Union verbindet noch viel mehr, wie diese Broschüre zeigt.
Erstellt wurde sie vom EUROPE DIRECT-Informationszentrum Nürnberg, das beim Europabüro
im Wirtschaftsreferat der Stadt Nürnberg angesiedelt ist.

Erfahren Sie auf den nächsten Seiten, wo die EU in Nürnberg erlebbar ist und wie die Stadt
Nürnberg und ihre Bürgerinnen und Bürger von der Europäischen Union profitieren.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Dr. Michael Fraas
Berufsmäßiger Stadtrat und Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg
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Nürnberg in Europa – Zahlen, Daten,
Fakten

In der Europäischen Union leben rund 500 Mil-    Nürnberg im europäischen Vergleich
lionen Menschen. Drei Viertel davon wohnen
                                                 Wie schneidet Nürnberg im Vergleich mit an-
in Städten (auch Kleinstädten) und ein Viertel
                                                 deren Städten in der EU ab? Daten von Euro-
in ländlichen Bereichen. Die Stadt Nürnberg
                                                 stat, dem statistischen Amt der Europäischen
stellt rein rechnerisch mit ihren über 500.000
                                                 Union (siehe Infokasten rechts), geben hierzu
Einwohnern ein Tausendstel der EU-Gesamtbe-
                                                 Antworten in unterschiedlichsten Themenfel-
völkerung dar.
                                                 dern.

                                                 Gut vergleichen lässt sich z.B. der Bereich Wirt-
                                                 schaft. Eine grundlegende Kennzahl zur Mes-
                                                 sung der wirtschaftlichen Stärke eines Landes,
                                                 einer Region oder einer Stadt ist das Bruttoin-
                                                 landsprodukt (BIP) pro Kopf. Es gibt den Ge-
                                                 samtwert aller Waren und Dienstleistungen,
                                                 die innerhalb eines Jahres hergestellt wurden,
                                                 an und setzt diesen ins Verhältnis zur jeweili-
                                                 gen Einwohnerzahl. Um bessere Vergleiche zu
                                                 ermöglichen, wird das BIP pro Kopf häufig in
                                                 einer künstlichen Währung, dem sog. „Kauf-
                                                 kraftstandard“ (KKS) angegeben, wodurch die
                                                 unterschiedlichen Preisniveaus verschiedener
                                                 Länder berücksichtigt werden können.

                                                 Betrachtet man das BIP Nürnbergs pro Kopf
                                                 mithilfe von Eurostat-Statistiken stellt Nürnberg
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so manche europäische Metropole in den
Schatten (siehe auch Grafik unten links). Ins-
gesamt befindet sich Nürnberg unter den Top           Eurostat - das
50 von über 1.000 Regionen bzw. Städten der
„NUTS 3 Ebene“ in Europa.                             statistische Amt der
„NUTS 3 Ebene“ – was ist das?                         Europäischen Union
Für die Vergleichbarkeit mit anderen Regionen         Aufgabe von Eurostat ist es, die Politik
und Städten Europas sorgt die von Eurostat            und die breite Öffentlichkeit mit Statisti-
entwickelte Systematik zur Einteilung der Re-         ken zu versorgen. Diese dienen v.a. dem
gionen in Europa – die sog. „NUTS-Klassifikati-       Vergleich zwischen einzelnen Ländern
on“. Diese Klassifikation ist hierarchisch aufge-     und Regionen.
baut und orientiert sich hauptsächlich an den
Verwaltungseinheiten der Staaten. Konkret             Von allgemeinen Bevölkerungsstatistiken
sind die NUTS-Ebenen in Deutschland folgen-           bis hin zu spezifischen Daten in Bereichen
de:                                                   wie Wirtschaft, Kultur oder Umwelt - bei
• NUTS 0: gesamte Bundesrepublik                      Eurostat finden sich zahlreiche Daten über
• NUTS 1: Bundesländer                                die EU sowie verschiedene Länder, Regio-
                                                      nen und Städte.
• NUTS 2: Regierungsbezirke
• NUTS 3: Landkreise und kreisfreie Städte wie        Statistiken und Veröffentlichungen von
  Nürnberg                                            Eurostat sowie weitere Informationen fin-
                                                      den Sie unter folgender Internetadresse:
Darüber hinaus zeigt Eurostat aber auch, wo
noch Raum für Verbesserung ist. Mit einer Ar-         http://epp.eurostat.ec.europa.eu/
beitslosenquote von 9,7% für das Jahr 2009
lag Nürnberg nach Eurostat-Daten z.B. über
dem EU-Durchschnitt von 8,9%.

Zusammenwachsen in Europa
Diese statistischen Vergleiche zwischen den
Städten in der Europäischen Union deuten auf
ihre Stärken und auf ihre Schwächen hin. Bei
allen Unterschieden sollten aber die Gemein-
samkeiten nicht vergessen werden: Alle Städte
und Gemeinden spielen eine wichtige Rolle in
der EU. Für das Zusammenwachsen in Europa           gemeinsam mit den Städten und Gemeinden
ist die lokale Ebene sozusagen die „Keimzel-        verwirklicht werden. Das hat auch die Europäi-
le“: Als unterste administrativ-politische Ebene    sche Union erkannt und im neuen Vertrag von
stehen die lokalen Gebietskörperschaften dem        Lissabon die lokale Ebene deshalb gestärkt.
Bürger am nächsten.

Bürgernähe wird hier täglich praktiziert. Das
Ziel einer bürgernahen EU kann deshalb nur
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Nürnberger EU-Engagement für
die Umwelt

Globale Themen wie Klimaschutz, Energieeffi-          Energien in Nürnberg. Europaweit nehmen
zienz und biologische Vielfalt stehen auf der         mittlerweile rund 2.800 Städte am Konvent der
EU-Agenda ganz oben. Es leuchtet ein, dass            Bürgermeister teil.
für diese Herausforderungen eine grenzüber-
schreitende Zusammenarbeit notwendig ist.             Nürnberger Interessen in der EU-Umwelt-
Deshalb ist die Politik auf EU-Ebene im Um-           politik
weltbereich sehr aktiv.
                                                      Damit die Umweltpolitik der EU auf die Inter-
                                                      essen und spezifischen Problemlagen der
Ohne die lokalen Akteure vor Ort würde sich
                                                      Städte abgestimmt wird, organisieren sich die
jedoch nicht viel bewegen. Daher ist es wich-
                                                      Großstädte in Europa und nehmen Einfluss.
tig, dass auch die Städte sich engagieren.
                                                      Dies geschieht z.B. im Städtenetzwerk EURO-
Nürnberg macht dies in besonderer Weise und
                                                      CITIES (weitere Informationen zu EUROCITIES
wirkt in vielen EU-Initiativen mit. Europäische
                                                      finden Sie in der ersten Folge der Broschüre
und Nürnberger Anstrengungen gehen so
                                                      „Entdecke Europa! Die EU in Nürnberg.“).
Hand in Hand für eine gesunde Umwelt.
                                                      Das Umweltreferat der Stadt Nürnberg arbeit-
                                                      et im Umweltforum von EUROCITIES mit. Im
                                                      Rahmen der Arbeitsgruppe „Luftqualität, Kli-
                                                      mawandel und Energieeffizienz“ bringt es fach-
                                                      liche Kompetenz aus Nürnberg in die Entwick-
                                                      lung und Novellierung von umweltrechtlichen
                                                      Gesetzesvorhaben der EU ein.

Konvent der Bürgermeister
2009 trat die Stadt Nürnberg z.B. dem Kon-
vent der Bürgermeister europäischer Städte bei
(„Covenant of Mayors“). Dabei handelt es sich
um eine Initiative der EU, die eine ehrgeizige
lokale Beteiligung bei der Verringerung der
CO2-Emissionen anregt.

Durch den Beitritt Nürnbergs hat sich die Stadt
verpflichtet, das von der Europäischen Union
angestrebte Ziel einer Verringerung der CO2-
Emissionen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent
noch zu übertreffen.

Das Umweltreferat der Stadt Nürnberg hat
hierfür einen Aktionsplan ausgearbeitet, in
dem detailliert aufgeführt ist, wie dieses Ziel er-
reicht werden soll. Dabei wurden die Bereiche
Verkehr, Industrie und Gewerbe ebenso einbe-
zogen, wie private Haushalte oder erneuerbare
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                                                   Finalist um den Titel „Umwelthauptstadt
                                                   Europas“
                                                   Städtisches Umwelt-Engagement wird in
                                                   Europa anerkannt. Als sich Nürnberg 2010
                                                   um den EU-weit begehrten Titel „Europäische
                                                   Umwelthauptstadt“ bewarb, spielte die Stadt
                                                   ganz vorne mit: Im europäischen Wettbewerb
                                                   belegte Nürnberg einen vierten Platz und hat
                                                   sich damit im Feld der siebzehn teilnehmenden
                                                   Städte gut behauptet. Besonders erfolgreich
                                                   schnitt Nürnberg in den Bereichen Abfallma-
                                                   nagement, Luftgüte, Biodiversität und Mobili-
                                                   tät ab.
EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe                  Auch wenn es letztlich nicht zum Titelgewinn
Ein Beispiel für das Umweltrecht der EU ist        reichte: Das Erreichen der Finalrunde der sechs
die   sogenannte      EU-Luftqualitätsrichtlinie   am besten bewerteten Städte bietet vielerlei
(2008/50/EG). Sie legt Grenzwerte für Luft-        Gelegenheit, sich im interkommunalen und
schadstoffe (kleine und kleinste Feinstaubparti-   EU-weiten Vergleich auszutauschen.
kel und Stickstoffoxide) fest, die als besonders
gesundheitsgefährlich gelten.                      Zum Schutz der Umwelt müssen europäische,
                                                   nationale und lokale Akteure gemeinsam han-
Um den Ausstoß von Luftschadstoffen zu ver-        deln. Die EU-Umweltpolitik wirkt sich auch
ringern, haben einige Städte, wie z.B. Berlin      auf Nürnberg aus – und Nürnberger Umwelt-
oder München, deshalb Umweltzonen ein-             engagement ist ein wichtiger Beitrag für den
geführt. Fahrzeuge mit hohen Abgas-Werten          Umweltschutz in Europa.
dürfen in diesen Umweltzonen nicht mehr
fahren.

Es können aber auch andere Maßnahmen
ergriffen werden, um die Belastung der Luft
gering zu halten. Umweltzonen sind kein
Muss. In Nürnberg verzichtete man bislang auf
die Einführung einer Umweltzone:
• einerseits, weil die Einhaltung der bisherigen
  Grenzwerte weitgehend erreicht wurde
• andererseits, weil effektivere Möglichkeiten
  zur Luftreinhaltung gesehen werden

Die Verringerung der Luftschadstoffe kann z.B.
auch durch den Ausbau des Bus- und Bahnver-
kehrs, die Förderung des Fahrradverkehrs oder
der Gebäudesanierung erreicht werden.
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Europäischer Verbraucherschutz am
Beispiel der EU-Spielzeugrichtlinie

Spielwaren gehören wohl ebenso zu Nürnberg          Spielzeug werden gemäß der Richtlinie alle
wie Bratwurst, Lebkuchen und Christkindles-         Produkte angesehen, die dazu bestimmt sind,
markt. So kann Nürnberg auf eine jahrhun-           von Kindern unter 14 Jahren zum Spielen ver-
dertealte Tradition der Produktion und des          wendet zu werden.
Handels von Spielwaren zurückblicken. War
man doch bereits im Mittelalter ein Spiel-          Nachdem sich die Spielzeugrichtlinie in ihrer ur-
zeugstandort von internationaler Bedeutung.         sprünglichen Form über 20 Jahre bewährt hat-
Heute ist es in erster Linie die weltweit größte    te, trat im Juli 2011 eine aktualisierte Form in
Spielwarenmesse, welche                             Kraft. Diese trägt v.a. den jüngsten technischen
jährlich bis zu 80.000 Be-                          Entwicklungen innerhalb der Spielzeugwelt
sucher aus allen Teilen der                         Rechnung. Die neue Spielzeugrichtlinie enthält
Welt anzieht und somit                              u.a. folgende Neuerungen bzw. Anpassungen:
Nürnberg für einige Tage
                                                    • Strengere Anforderungen für die Verwen-
im Jahr zur wichtigsten
                                                      dung diverser Chemikalien
Spielzeugstadt der Welt
werden lässt.                                       • Regelungen für geräuscherzeugende Spiel-
                                                      zeuge, um Hörschäden vorzubeugen
Damit Spielwaren nicht zur Gefahr für Kinder
                                                    • Vorschriften für die Kombination von Spiel-
werden, existiert die Spielzeugrichtlinie der EU.
                                                      zeug und Lebensmitteln
Diese gewährleistet bereits seit 1988 die Wah-
rung eines Sicherheitsstandards für alles in der
                                                    Fans des Überraschungseis können übrigens
EU in den Verkehr gebrachte Spielzeug.
                                                    beruhigt sein: Entgegen erster Befürchtungen
Somit garantiert sie den Kindern - als beson-
                                                    ist dieses nämlich völlig konform mit der neuen
ders schützenswerte und wohl verwundbarste
                                                    Regelung.
Verbrauchergruppe - den unbedenklichen Um-
gang mit Spielzeug. Gleichzeitig stellt sie den
reibungslosen Handel von Spielzeug zwischen
den Mitgliedsstaaten sicher.

Sicherheit von Spielzeug
Die Richtlinie formuliert allgemeine Anforde-
rungen an die Sicherheit von Spielzeug und
wird von jedem Mitgliedsstaat in sein jeweiliges
nationales Recht umgesetzt. Jene allgemeinen
Grundsätze werden wiederrum in verschiede-
nen Normen der EU konkretisiert. Insgesamt
muss das Spielzeug so beschaffen sein, dass
bei der Benutzung keine Gefahr besteht. Dies        Schadhaftes Spielzeug kann gefährlich sein.
schließt auch die bei Kindern nicht zu vermei-
dende unsachgemäße Verwendung (z.B. Ver-
schlucken) des Spielzeugs mit ein. Zudem darf
das Spielzeug nicht leicht entflammbar sein
oder scharfe Ecken und Kanten besitzen. Wei-
tere Regulierungen betreffen beispielsweise
die verwendeten chemischen Stoffe. So dürfen
keine gefährlichen Stoffe enthalten sein bzw.
nur in für Kinder unbedenklichen Mengen. Als
11

CE-Kennzeichnung und RAPEX
                                                          RAPEX finden Sie im Internet unter der
Erfüllt ein Spielzeug die Anforderungen der               folgenden Adresse:
Spielzeugrichtlinie, so darf es der Hersteller
in den Verkehr bringen und mit der sog. CE-               http://ec.europa.eu/consumers/dyna/
Kennzeichnung versehen. Dieses Zeichen wird               rapex/rapex_archives_de.cfm
neben Spielzeug auch für die meisten anderen
Industrieerzeugnisse verwendet und signa-                 Neben den aktuellen Meldungen existiert
lisiert dem Verbraucher, dass eine Ware den               zudem eine Übersicht mit allen seit 2005
jeweiligen produktspezifischen europäischen               als gefährlich gemeldeten Produkten.
Sicherheitsstandards entspricht. Durch die An-
bringung bestätigt der Hersteller also, dass sein
Spielzeug sowohl mit der Richtlinie als auch mit       Spielzeugtests in Nürnberg
den anzuwendenden Normen konform ist.
                                                       Damit die von der EU aufgestellten Sicher-
                                                       heitsanforderungen nicht bloß auf dem
                                                       Papier bestehen, muss das Spielzeug natürlich
                                                       ausführlich getestet werden. Neben internen
                                                       Kontrollen der Hersteller spielen hier aner-
                                                       kannte Prüfstellen wie die TÜV Rheinland LGA
                                                       Products GmbH mit Hauptsitz in Nürnberg eine
                                                       große Rolle. Vom einfachen Teddybären bis
                                                       zur komplexen Spielzeugeisenbahn - in Nürn-
Steht für Produktsicherheit EU-weit: Das CE-Zeichen.
                                                       berg wird Spielzeug verschiedenster Art auf
                                                       Herz und Nieren geprüft. Über 15.000 Spiel-
                                                       waren pro Jahr werden hier von der größten
Zusätzlichen Schutz beim Spielzeugkauf bie-            Spielzeugprüfstelle in Europa mit modernsten
tet zudem das RAPEX-System. Hierbei handelt            Verfahren auf potentielle Gefahren untersucht.
es sich um ein Schnellwarnsystem der EU für
gefährliche Konsumgüter. Einmal wöchentlich            Somit wird in Nürnberg nicht nur Spielzeug
veröffentlicht dort die Europäische Kommission         vermarktet, sondern auch massiv für dessen
eine Übersicht über alle Produkte (ausgenom-           Sicherheit im Rahmen der EU-Spielzeugrichtlinie
men Nahrungsmittel und medizinische Produk-            gesorgt.
te), welche von Behörden der Mitgliedsstaaten
oder den Herstellern selbst als gefährlich einge-
stuft wurden. Eltern haben so die Möglichkeit
sich über potentiell gefährliche Spielzeuge zu
informieren. Allein im Jahr 2008 wurden z.B.
fast 500 Meldungen zu gefährlichem Spielzeug
veröffentlicht - mehr als in jeder anderen Pro-
duktkategorie.

                                                       Sicheres Spielen dank EU-Spielzeugrichtlinie.
12

Müllvermeidung und Rohstoffge-
winnung in der EU: Regelungen für
Ladegeräte und Elektroschrott
Jeder kennt das: Mit dem neuen Handy er-            Die EU-Norm als internationales Vorbild
hält man meist auch ein neues Ladegerät. Das
                                                    Die Vereinheitlichung der Ladegeräte in der EU
Alte landet im Schrank oder auf dem Müll.
                                                    könnte auch über die europäischen Grenzen
Bei über 185 Millionen verkauften Handys pro
                                                    hinaus ein gutes Beispiel für die Reduzierung
Jahr entstehen in der Europäischen Union jähr-
                                                    von umweltschädlichen Abfällen sein. Mit
lich etwa 51.000 Tonnen Elektroschrott allein
                                                    einem weltweiten technischen Standard für
durch entsorgte Ladegeräte. Das ist nicht nur
                                                    Ladegeräte könnten hunderttausende Tonnen
benutzerunfreundlich, sondern auch umwelt-
                                                    von Elektroschrott verhindert werden.
schädlich.
                                                    Was passiert mit den alten Ladegeräten?
Ein einheitliches Handyladegerät für Euro-
pa – eine Initiative der Europäischen Kom-          Seit 2003 regelt die WEEE-Richtlinie (Richtlinie
mission                                             für Elektro- und Elektronik-Altgeräte) der EU
                                                    das Sammeln und Recycling von elektronischen
Zur Lösung des Problems forderte die Euro-
                                                    Altgeräten in den einzelnen Mitgliedsstaaten.
päische Kommission im Jahr 2009 Mobiltele-
                                                    In Deutschland trat die Richtlinie 2005 durch
fonhersteller dazu auf, sich freiwillig auf ein
                                                    das Elektro- und Elektronikgerätegesetz in
für alle Handys kompatibles Akkuladegerät zu
                                                    Kraft. Damit soll die Entsorgung von Elektro-
verständigen. Am 29. Juni 2009 vereinbarten
                                                    nikschrott, wie z.B. alte Ladegeräte, nachhal-
daraufhin 14 führende Handyhersteller, künf-
                                                    tiger werden.
tig ein einheitliches Ladegerät mit einem Mi-
cro-USB-Stecker anzubieten. Europäische Nor-
                                                    Die Bestandteile von Elektro- und Elektronik-
mungsorganisationen entwickelten dann bis
                                                    Altgeräten liefern nämlich wichtige Rohstoffe
zum Ende des Jahres 2010 eine technische EU-
                                                    für die Industrie (z.B. Gold, Kupfer, Platin, Pal-
Norm für das einheitliche Ladegerät, nach der
                                                    ladium), die wiederverwendet werden können.
sich die Mobiltelefonhersteller richten sollen.
                                                    Bürger können deshalb ihre elektrischen und
                                                    elektronischen Altgeräte kostenlos an Wert-
Benutzerfreundlichkeit
und Umweltschutz
Rein statistisch gesehen be-
sitzt jede/r Deutsche 1,3
Handys. Damit ist die ein-
heitliche Regelung für viele
Bürgerinnen und Bürger
auch in Nürnberg von gro-
ßem Vorteil. Das einheitliche
Ladegerät mit dem Micro-
USB-Stecker ist für alle Han-
dys kompatibel, die zur Da-
tenübertragung fähig sind
(d. h. an einen Computer
anschließbar sind). Bis 2014
sollen die bisherigen Ladege-
räte vom Markt verschwun-
den sein und nur noch das
einheitliche Ladegerät ver-
wendet werden.                                                                 Umständlich und zu viel Müll:
                                Verschiedene Mobiltelefone haben bisher jeweils unterschiedliche Ladegeräte.
13

stoffhöfen abgeben. Sie dürfen nicht mehr           Abholung der Altgeräte.
im Restmüll oder in anderen Wertstofftonnen         Die Hersteller von Elektro- und Elektronikgerä-
entsorgt werden.                                    ten müssen die ab 2005 verkauften Altgeräte
                                                    zurücknehmen und ordnungsgemäß verwerten
                                                    bzw. entsorgen. Das heißt, sie sind gesetzlich
                                                    dazu verpflichtet, die von ihnen hergestellten
                                                    Altgeräte von den Wertstoffhöfen abzuholen
                                                    oder von den Entsorgungsunternehmen abho-
                                                    len zu lassen.

                                                    Als besonderer Service wird in Nürnberg auch
                                                    die Mitnahme von Elektro- und Elektronik-Alt-
                                                    geräten im Rahmen der Sperrmüllsammlung
                                                    angeboten.

Abgabe von Elektro-Altgeräten in Nürnberg
In Nürnberg ist die getrennte Sammlung von
Elektro- und Elektronikgeräten bereits seit
Jahren Standard. Um die Abgabe für die Bür-
gerinnen und Bürger so einfach wie möglich
zu gestalten, wurden im Vollzug des Elektro-
und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) sog.
„Übergabestellen“ auf den sechs Wertstoff-
höfen im Stadtgebiet geschaffen. Die großen
Höfe an der Kallmünzer Straße, der Haeber-
leinstraße und Am Pferdemarkt für das innere        Elektroschrott beinhaltet viele wertvolle Rohstoffe.
Stadtgebiet werden von denen in den Außen-
gebieten Boxdorf, Katzwang und Fischbach
flankiert. Privathaushalte und Gewerbetrei-
bende, die an die städtische Müllabfuhr ange-
schlossen sind, können dort neben ihren alten
Handyladegeräten auch gebrauchte Fernseher,
Radios, Computer, Küchengeräte, Kameras
und vieles andere abgeben. Die Entsorgung
der Elektro-Altgeräte auf den Wertstoffhöfen
ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.
Sobald die Container auf den Höfen voll sind,
werden sie der Stiftung Elektro-Altgeräte-Re-
gister (ear) zur Abholung gemeldet.

Die ear ist die „Gemeinsame Stelle der Her-
steller“ im Sinne des ElektroG und hat ihren
Sitz in Fürth. Sie registriert die Hersteller von
Elektro- und Elektronikgeräten, koordiniert
die Bereitstellung der Sammelbehälter und die
14

EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit und
Wirtschaft in Nürnberg

Innerhalb der Europäischen Union gilt die Per-
sonenfreizügigkeit. D.h. EU-Bürger können
grundsätzlich frei wählen, in welchem EU-Land
sie leben und wohnen möchten. Das Recht,
zudem auch in einem anderen EU-Staat zu
arbeiten, fällt unter die sog. Arbeitnehmer-
freizügigkeit. Wer nicht auf Arbeitssuche oder
erwerbstätig ist, muss als Voraussetzung für
das Recht auf Freizügigkeit aber über ausrei-
chende Existenzmittel und einen Krankenver-
sicherungsschutz verfügen, um sich z.B. in
Deutschland länger aufzuhalten.
                                                 EU-Mitgliedsländer wurden, mussten und müs-
Die Personenfreizügigkeit ist eine der vier      sen z.T. noch Einschränkungen der Arbeitneh-
Grundfreiheiten der EU. Dazu zählen außer-       merfreizügigkeit in Deutschland beachten.
dem die Dienstleistungsfreiheit, der freie Wa-
renverkehr und der freie Kapitalverkehr. Alle    Zugang zum Arbeitsmarkt
vier dienen der Verwirklichung des europäi-
                                                 Erst seit 01. Mai 2011 ist der deutsche Arbeits-
schen Binnenmarkts.
                                                 markt für Staatsbürger aus folgenden „neuen“
                                                 EU-Ländern zugänglich: Estland, Lettland,
Mit dem Beitritt von neuen Ländern in die EU
                                                 Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien
ist die Arbeitnehmerfreizügigkeit aber nicht
                                                 und Ungarn. Im Folgenden werden diese acht
automatisch gegeben. Bürgerinnen und Bürger
                                                 Mitgliedstaaten „NMS-8“ genannt.
aus denjenigen Staaten, die 2004 und 2007

Unternehmensbefragung zur Arbeitnehmerfreizügigkeit in Nürnberg:
Erwägen Sie die Besetzung offener Stellen durch Arbeitnehmer aus den neuen
EU-Mitgliedstaaten?
15

Hingegen dürfen
• Bürger aus Zypern und Malta schon seit
  01. Mai 2004 in Deutschland arbeiten
• Menschen aus Bulgarien und Rumänien
  noch nicht ohne explizite Arbeitserlaubnis
  als Arbeitnehmer in Deutschland tätig
  werden

Nürnberger Wirtschaft
Bevor am 01. Mai 2011 die Arbeitsmarktbe-
schränkungen für die Bürger aus den NMS-          anerkannt wird. Dabei ist darauf zu achten,
8 wegfielen, hat man sich intensiv mit dem        dass in Deutschland rund 70 Berufe reglemen-
Arbeitskräftebedarf auseinander gesetzt - auch    tiert sind. Dazu zählen z.B. Ärzte, Dachdecker-
in Nürnberg. Im Mittelpunkt standen dabei im-     meister oder Sozialpädagogen. Je nach Beruf
mer die Auswirkungen der Zuwanderung von          wird die Qualifikation aufgrund von Diplomen
Arbeitnehmern auf den Nürnberger Arbeits-         oder z.B. anhand der Dauer und Art der Berufs-
markt und die lokale Wirtschaft.                  erfahrung nachgewiesen.

Eine Umfrage des Wirtschaftsreferates der         Nicht-reglementiert sind hingegen etliche
Stadt Nürnberg im Oktober 2010 hat ergeben,       akademische Abschlüsse im Bereich der Natur-
dass viele Unternehmen vor Ort dringend qua-      oder Geisteswissenschaften und viele Ausbild-
lifizierte Arbeitnehmer benötigen: 58% der        ungsberufe (z.B. Einzelhandelskaufmann).
145 teilnehmenden Firmen gaben an, dass sie       Hier ist ein Anerkennungsverfahren der Quali-
Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu be-      fikation für die Berufsausübung nicht notwen-
setzen. Bezogen auf die nächsten fünf Jahre       dig. Dennoch kann es für Jobsuchende in diesen
sagten sogar 65%, dass sie Engpässe bei der       Bereichen hilfreich sein, ihre im Ausland erwor-
Stellenbesetzung befürchten.                      benen Abschlüsse in Deutschland bewerten zu
                                                  lassen und damit für den potenziellen Arbeit-
Aber nicht alle befragten Unternehmen erwä-       geber vergleichbar zu machen.
gen, Arbeitnehmer aus den NMS-8 einzustel-
len: 43% können sich vorstellen, Mitarbeiter
aus den neuen EU-Staaten zu engagieren (vgl.
Grafik links). Als Gründe gegen die Einstellung
von Mitarbeitern aus den neuen EU-Staaten           Weitere Informationen rund um die
wurden v.a. die Sprachbarriere und die Ver-         Anerkennung und Vergleichbarkeit von
gleichbarkeit von Qualifikationen angeführt.        beruflichen Qualifikationen bieten in
                                                    Nürnberg z.B.:
                                                    • IHK Nürnberg für Mittelfranken
Vergleichbarkeit von Qualifikationen
                                                    • HWK für Mittelfranken
Tatsächlich kann es oft schwierig sein, z.B.
                                                    • Zentrale Auslands- und Fachvermittlung
einen in Litauen oder Ungarn erworbenen be-
ruflichen Abschluss mit einer deutschen Qua-          Nürnberg (ZAV)
lifikation zu vergleichen. EU-Arbeitnehmer
müssen sich gegebenenfalls darum kümmern,
dass ihre Qualifikation in Deutschland auch
16

Hilfe im Behördenlabyrinth:
Der Einheitliche Ansprechpartner

Wer sich selbstständig machen will oder seinen
bestehenden Betrieb erweitern möchte, kennt
es: Jede unternehmerische Tätigkeit ist auch
mit vielen Behördenkontakten und Ämter-
gängen verbunden. Unternehmerinnen und
Unternehmer müssen Genehmigungen ein-
holen und sich bei verschiedenen Stellen an-
melden.

                                                 Einheitlicher Ansprechpartner in Nürnberg
                                                 Auch in Nürnberg wurden Einheitliche
                                                 Ansprechpartner eingerichtet, nämlich bei der
                                                 Handwerkskammer, der Industrie- und Handels-
                                                 kammer und beim Amt für Wirtschaft der
                                                 Stadt Nürnberg.

                                                 Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich
                                                 in Nürnberg niederlassen wollen, bekommen
                                                 hier Service aus einer Hand: Der Einheitliche
                                                 Ansprechpartner erteilt alle notwendigen
                                                 Informationen. Mit seiner Hilfe können alle Ver-
                                                 fahren und Formalitäten abgewickelt werden.
                                                 Anträge werden an die zuständigen Stellen
Um den Gewerbetreibenden die Orientierung
                                                 weitergeleitet.
im Gewirr der Institutionen zu erleichtern,
hat die Europäische Union den „Einheitlichen
                                                 Abwicklung von Verfahren und Formalitä-
Ansprechpartner“ geschaffen.
                                                 ten für Unternehmen
Wo bisher ein Bürger aus dem EU-Ausland bei      Wer Ämterangelegenheiten lieber von zu Hause
unterschiedlichen Ämtern seine Anträge selbst    aus erledigen möchte, kann sein Gewerbe
stellen und Genehmigungen einholen musste,       auch elektronisch an- oder ummelden. Über
nimmt ihm nun auf Wunsch der „Einheitliche       die Plattform www.eap.nuernberg.de können
Ansprechpartner“ diese zeitaufwändigen           Anträge und Formulare am eigenen Computer
Ämtergänge ab.                                   ausgefüllt, notwendige Unterlagen hochgela-
                                                 den und alles über eine gesicherte Verschlüs-
                                                 selung beim Einheitlichen Ansprechpartner
                                                 eingereicht werden. Wartezeiten bei Behörden
                                                 gehören damit der Vergangenheit an.

                                                 Das Amt für Wirtschaft bietet diesen bürger-
                                                 freundlichen Service nicht nur für Unternehmen
17

aus den übrigen EU-Ländern, sondern für            Hier sind die Kontaktdaten:
alle Unternehmerinnen und Unternehmer,
auch solche, die aus anderen Städten und
Regionen Deutschlands oder aus Nicht-EU-             Stadt Nürnberg
Ländern nach Nürnberg ziehen wollen.                 Einheitlicher Ansprechpartner im Amt
                                                     für Wirtschaft
Dies ist ein erster Schritt zu mehr Wirtschafts-     Theresienstraße 9
freundlichkeit in Europa.                            90403 Nürnberg
                                                     Tel.: 0911/231 – 6259
Von der Modernisierung der Verwaltung und            eap@stadt.nuernberg.de
Serviceorientierung werden aber alle Bürgerin-       www.eap.nuernberg.de
nen und Bürger profitieren.

Möchten Sie sich an den Einheitlichen
Ansprechpartner der Stadt Nürnberg wenden?
18

EU-Fördermittel für eine „zweite
Chance“ des ehemaligen AEG-Areals
„Zweite Chance: von industrieller Nutzung zu       243.000 Euro von der EU
kreativen Impulsen“ - so heißt übersetzt ein
                                                   Die Fördersumme der EU für Nürnberg beträgt
EU-Projekt an dem das Kulturreferat und das
                                                   stolze 243.000 Euro. Oben drauf kommen
Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg
                                                   weitere 75.000 Euro aus dem „Bundespro-
beteiligt sind. Konkret geht es in Nürnberg um
                                                   gramm transnationale Zusammenarbeit“ des
die Belebung des ehemaligen AEG-Areals im
                                                   Bundesministeriums für Verkehr, Bau und
Westen der Stadt. Diese Revitalisierung soll mit
                                                   Stadtentwicklung (BMVBS). Die Stadt Nürnberg
Unterstützung von Kunst und Kultur erfolgen.
                                                   steuert 6.000 Euro zur Gesamt-Projektsumme
Ziel ist es, für das Gelände neue Nutzungsfor-
                                                   von 324.000 Euro bei.
men zu identifizieren und die Strahlkraft von
Kultur zur Ansiedelung von Wirtschaftsbetrie-
                                                   Kooperation mit privaten Einrichtungen
ben zu nutzen.
                                                   Genauso wichtig wie die Kooperation der ge-
                                                   nannten Städte ist dabei die Zusammenarbeit
                                                   mit den privaten Einrichtungen. Ohne den
                                                   Beitrag der Investitionsgesellschaft MIB, die das
                                                   AEG-Gelände entwickelt, könnte das Projekt in
                                                   Nürnberg gar nicht stattfinden.
                                                   Insgesamt besteht das Konsortium der Projekt-
                                                   Partner, das Nürnberg federführend leitet, aus
                                                   folgenden Akteuren:
                                                   • Stadt Nürnberg
                                                   • MIB Fünfte Investitionsgesellschaft mbH,
Europäische Zusammenarbeit                           Nürnberg
Gefördert wird das Projekt durch die Europä-       • Halle 14 e.V., Leipzig
ische Union. Denn nicht nur in Nürnberg gibt
es ehemals industriell genutzte Brachflächen.      • Aufbauwerk Region Leipzig GmbH
In den Städten Venedig, Ljubljana, Leipzig und     • Arsenale di Venezia s.p.a.
Krakau müssen ebenfalls Lösungen für frühere
Industriegebiete gefunden werden.                  • Stadt Venedig
                                                   • Museum of Municipal Engineering, Krakau
Das EU-Förderprogramm „INTERREG IV B“
fördert diese Zusammenarbeit europäischer          • Stadt Krakau
Partner. Es trägt mit finanzieller Unterstützung   • Museums and Galleries of Ljubljana Stadt
z.B. auch dazu bei, dass erste investitionsvor-
                                                     Ljubljana
bereitende Maßnahmen an den betroffenen
Standorten durchgeführt werden können.
Das Projekt wird im Kooperationsraum Mittel-
europa durchgeführt („Central Europe
Programme“). Die Gelder stammen aus dem
Europäischen Fonds für Regionale Entwick-
lung. (Weitere Information zu INTERREG IV B
im Infokasten rechts.)
19

Offizieller Projektstart war der 01.01.2010.
Noch bis Mitte 2013 werden die europäischen
Partner zusammenarbeiten.
                                                             INTERREG IV B
                                                             Das EU-Programm INTERREG IV B fördert
Projekt-Etappen
                                                             Projekte in drei verschiedenen geographi-
Im Rahmen von „Second Chance“ wurde                          schen Kooperationsräumen. Nürnberg
zunächst eine Stärken-Schwächen-Analyse für                  liegt in zweien davon: „Mitteleuropa“
alle Standorte erstellt. Diese zeigt die indivi-             und „Nordwest-Europa“.
duellen Potenziale der einzelnen Areale auf.
Ferner werden Konzepte zur Gründung sog.                     Hier die Links zu beiden Programmräu-
Public-Private-Partnerships erarbeitet, die hel-             men:
fen, die jeweiligen Standorte zu entwickeln.
Als Pilot-Aktionen werden schließlich erste                  • Programm-Homepage für Nord-
                                                               westeuropa: www.nweurope.eu
                                                             • Programm-Homepage für Mittel-
                                                               europa: www.central2013.eu

                                                           kleinere Investitionen getätigt, die den Anstoß
                                                           für größere künftige Investitionen geben sollen.
                                                           Nach der Schließung des AEG-Werkes
                                                           bekommt der Standort im Nürnberger Westen
                                                           auch mit Hilfe der EU eine zweite Chance. Die
                                                           europäischen Fördermittel tragen dazu bei,
Die Tür zu Europa weit offen! Der Leiter des Amts für      dass eine Revitalisierung des ehemaligen AEG-
Kultur- und Freizeit, Jürgen Markwirth und Projektmitar-   Areals vorangetrieben wird.
beiter Luis Prada in Ljubljana.

                                                                Das ehemalige AEG-Areal im Nürnberger Westen.
20

EU fördert sozial benachteiligte
Jugendliche und Frauen in Nürnberg

Die Südstadt, St. Leonhard/Schweinau und           Projekte, die sich an einen spezifischen Perso-
Gostenhof/Muggenhof gehören zu den Teilen          nenkreis richten. So können individuelle und
Nürnbergs mit einem besonders hohen Anteil         bedarfsgerechte Unterstützungsangebote er-
sozial benachteiligter Menschen. Viele Jugend-     stellt werden.
liche und Frauen in diesen Stadtteilen benötigen
Hilfe beim Einstieg bzw. Wiedereinstieg in das     Der dezentrale Ansatz des Programms STÄR-
Berufsleben. Unterstützung bietet das bundes-      KEN vor Ort und die Einbindung lokaler Ein-
weite Programm STÄRKEN vor Ort des Bundes-         richtungen und Akteurinnen und Akteure
ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und     gewährleisten attraktive Projektangebote, die
Jugend. Finanziert wird dieses Programm zum        den spezifischen Bedürfnissen von Frauen und
Großteil aus Geldern des Europäischen Sozi-        Jugendlichen im jeweiligen Stadtteil gerecht
alfonds der EU (siehe auch Infokasten auf der      werden.
rechten Seite).
                                                   STÄRKEN vor Ort in Nürnberg
                                                   Seit dem Start des Programms im Jahr 2009
                                                   wurden in Nürnberg zahlreiche Projekte ver-
                                                   wirklicht. Allein im Jahr 2010 standen fast
                                                   260.000 Euro von der EU für Mikroprojekte zur
                                                   Verfügung. 32 Projekte konnten so mit Beträ-
                                                   gen von jeweils bis zu 10.000 Euro finanziert
                                                   werden. Über 1.700 Jugendliche und Frauen
                                                   wurden damit unterstützt.

STÄRKEN vor Ort
                                                   Die Fördergebiete des Programms in Nürnberg:
Die Durchführung des Programms wurde in            Südstadt, St.Leohard/Schweinau und
Nürnberg durch das städtische Jugendamt            Gostenhof /Muggenhof.
ermöglicht. Hier wurde eine Lokale Koordi-         Gefördert wurden in 2010 z.B. folgende Klein-
nationsstelle eingerichtet, die zusammen mit       projekte:
den sogenannten Begleitausschüssen (besetzt
mit Vertreter/-innen ortsansässiger Organisa-      Pimp Our Car - Friedrich Wilhelm Herschel
tionen, wie z.B. Schulen, Stadtteilinitiativen     Hauptschule - Südstadt
oder Vereinen) Aktionspläne über die rele-
vanten Handlungsfelder im Stadtteil erstellt.      Mit Unterstützung eines Nürnberger Auto-
Die Verwirklichung konkreter Projekte erfolgt      hauses arbeiteten motivierte Schüler/-innen
anschließend mit Initiative lokaler Akteurinnen    mehrere Monate lang an der Restauration
und Akteure.                                       eines Autos und konnten so einen Einblick
Bei den durchgeführten Projekten handelt           in die KFZ-Branche gewinnen. Im Anschluss
es sich in der Regel um Mikroprojekte, d.h.        an das Projekt erhielten drei Teilnehmer einen
                                                   Ausbildungsplatz im KFZ-Bereich.
21

Deutschtraining - Freie Evangelische Ge-
meinde Nürnberg - St. Leonhard/Schweinau           Der Europäische
Gerade Frauen mit Migrationshintergrund
leben häufig zurückgezogen und verfügen            Sozialfonds
oft nur über spärliche Sprachkenntnisse. Mit
diesem Projekt übten Migrantinnen über 25          Bereits seit 1957 fördert der Europäische
Jahre praktische Konversation ein und erarbei-     Sozialfonds der EU die Erwerbschancen
teten sich so eine größere Sprachkompetenz         der Europäer. Mit seinen Geldern wer-
und mehr Handlungsspielräume bei der Bewäl-        den in der EU Arbeitsplätze geschaffen
tigung ihres Alltags.                              und Menschen bei der Verbesserung ihrer
                                                   Chancen auf dem Arbeitsmarkt unter-
QualiFit macht dich fit - Internationales          stützt. Ziel der Europäischen Union ist es,
Frauen und Mädchenzentrum e.V. - Gos-              dass mehr Menschen eine berufliche Pers-
tenhof/Muggenhof                                   pektive erhalten.

Das Projekt QualiFit hilft Hauptschülerinnen       Auch die Stadt Nürnberg profitiert von
der 9. Jahrgangsstufe, sich auf den Qualifi-       den Geldern aus dem Europäischen Sozial-
zierenden Hauptschulabschluss vorzubereiten.       fonds. Viele Projekte zum Abbau von
Durch gezieltes Lernen in Mathematik und           Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt
Deutsch sowie die Vermittlung von Lernme-          können so für die Menschen vor Ort
thoden konnten fast alle Teilnehmerinnen die       durchgeführt werden.
Abschlussprüfung erfolgreich ablegen.
                                                   Im Jahr 2010 wurden 17 städtische ESF-
Auch 2011 wurden bereits wieder neue Pro-          Projekte verzeichnet, die insgesamt mit
jekte genehmigt sowie bestehende inhaltlich        rund 3,5 Mio. Euro gefördert wurden.
erweitert.                                         Neben STÄRKEN vor Ort konnten so 16
                                                   weitere beschäftigungsorientierte Maß-
Möchten Sie mehr über STÄRKEN vor Ort              nahmen finanziert werden.
erfahren? Unter der folgenden Internetadresse
finden Sie detaillierte Informationen zu STÄRKEN   Mehr Informationen über den Europäi-
vor Ort in Nürnberg:                               schen Sozialfonds finden Sie im Internet
                                                   unter der folgenden Adresse:

                                                   www.esf.de
       www.staerken.nuernberg.de

                                                                Fördergebiet St. Leonhard/Schweinau.
22

EU-Gelder ermöglichen Boden-
sanierung in der Köhnstraße

Jahrelang lag das in der Nähe des Nürnberger
Hauptbahnhofs gelegene städtische Areal in
der Köhnstraße brach. Die Verunreinigung des
Bodens durch diverse Chemikalien und Schutt              Durchgeführt wurde die Sanierung vom Servi-
machten eine weitere Nutzung des ehemaligen              cebetrieb Öffentlicher Raum der Stadt Nürn-
Fabrikgeländes in den letzten Jahren unmög-              berg (SÖR). Die Federführung des Projekts
lich. Für die schon längere Zeit geplante Sanie-         unterlag dem Liegenschaftsamt der Stadt
rung des Geländes fehlte lange Zeit das Geld.            Nürnberg, auf dessen Initiative auch die För-
Mithilfe von Fördergeldern aus dem Europäi-              dergelder beantragt wurden.
schen Fonds für regionale Entwicklung der EU
(siehe Infokasten rechts) konnte nun eine Bo-            Die im Februar 2010 gestarteten Sanierungs-
densanierung durchgeführt werden, wodurch                arbeiten dauerten bis August desselben Jahres
einer zukünftigen Nutzung nichts mehr im                 an. In diesem Zeitraum wurden Boden und
Weg steht.                                               Bauschutt ausgehoben und durch unbelastete
                                                         Erde, Kies und Schotter ersetzt. Der belastete
Mit Fördermitteln in Höhe von 390.000 Euro               Aushub wurde fachgerecht verwertet.
wurde fast die Hälfte der knapp 800.000 Euro
teuren Sanierung durch die EU finanziert, der            Mit der Sanierung des Bodens allein ist es
restliche Betrag stammt aus Mitteln des Bun-             freilich nicht getan. Nach Abschluss der
des sowie von der Stadt Nürnberg selbst.                 Sanierungsarbeiten begann im Rahmen des

Im Juli 2011 stand auf dem Gelände bereits der Rohbau einer künftigen Kindertagesstätte.
23

„Maßnahmenpakets Südstadt“ der Stadt
Nürnberg der Bau einer dringend benötigten         Der Europäische Fonds für
Kindertagesstätte mit 36 Krippen- und 75 Kin-      regionale Entwicklung (EFRE)
dergartenplätzen. Der Bevölkerung können
so in Zukunft wohnortnahe Betreuungsplätze         Der Europäische Fonds für regionale Ent-
angeboten werden. Zudem mangelt es der             wicklung ist ein wichtiger Strukturfonds
Gegend an Grünflächen, so dass weiterhin der       der EU zur Förderung der Regionen Eu-
Bau eines grünen Refugiums für alle Alters-        ropas. Mithilfe seiner Gelder wird der
schichten geplant ist. Letztlich wurde durch       wirtschaftliche und soziale Zusammen-
die Sanierung des Bodens der Grundstein für        halt in Europa gefördert, Ungleichheiten
eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqua-       zwischen den Regionen abgebaut und
lität um das Areal Köhnstraße gelegt. Möglich      die grenzübergreifende Zusammenarbeit
wurde dies erst durch die Fördergelder der EU.     zwischen Regionen gestärkt.

                                                   Hauptprofiteure sind natürlich in erster
                                                   Linie wirtschaftlich schwächere Regionen,
                                                   doch auch wirtschaftliche Schwerge-
                                                   wichte wie der Freistaat Bayern werden
                                                   gefördert. So erhält Bayern für die Jahre
                                                   2007-2013 zur Förderung der regionalen
                                                   Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung
                                                   rund 576 Mio. Euro aus dem EFRE. Die
                                                   Umsetzung des Programms in Bayern
                                                   gliedert sich in die folgenden 5 Priori-
                                                   tätsachsen:
                                                   • Innovation und wissensbasierte Wirt-
                                                     schaft
                                                   • Förderung der betrieblichen Wettbe-
Das noch unbebaute Gelände während der Sanierung     werbsfähigkeit
durch SÖR.                                         • Nachhaltige Stadtentwicklung
                                                   • Risikovorsorge und Ressourcenschutz
                                                   • Nachhaltige wirtschaftliche Entwick-
                                                     lung der Grenzregion

                                                   Auch Nürnberg profitiert von den Gel-
                                                   dern aus dem EFRE. 2010 / 2011 konnte
                                                   die Stadt Nürnberg insgesamt 3 durch
                                                   den EFRE geförderte Projekte verzeich-
                                                   nen, welche mit EU-Geldern in Höhe von
                                                   rund 1 Mio. Euro bezuschusst wurden.

                                                   Somit stellt der EFRE für die Stadt Nürn-
                                                   berg ein wichtiges Instrumentarium zur
                                                   städtischen Entwicklung dar.

                                                   Weitere Informationen zum EFRE in
                                                   Bayern finden Sie unter folgender Inter-
                                                   netadresse:
                                                   http://www.stmwivt.bayern.de/EFRE
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„SOS – Support our Superted“: ein
Comenius Projekt der Grundschule
Thoner Espan in Nürnberg
Als Superted wird ein Maskottchen bezeichnet,
das im Zentrum eines Comenius-Projekts von
acht Schulen aus sieben verschiedenen euro-
päischen Ländern steht. Mit dabei ist auch die
Grundschule Thoner Espan in Nürnberg. Damit
das Projekt für die Grundschüler möglichst an-
schaulich ist, nimmt das Maskottchen an allen
Aktivitäten im Rahmen von Comenius teil.
                                                     •   École de Porquerolles, Frankreich
Das zweijährige von der Europäischen Union           •   Clocha Rince National School, Irland
geförderte Projekt soll zu einer besseren Völ-       •   St. Mary’s National School, Irland
kerverständigung, einer grundlegenden Frie-
                                                     •   Jara School, Norwegen
denserziehung und einer praktischen Anwen-
dung der bisher erlernten Englischkenntnisse         •   CEIP Pancho Cossio, Spanien
beitragen. Daneben steht der Themenbereich           •   Erenler cumhuriyet yatili ilkogretim bolgeo-
„Gesundheitserziehung in der Grundschule“ in             kulu, Türkei
den zwei Jahren im Fokus.
                                                     Das Auftakttreffen des Projekts fand im Sep-
16.000 Euro EU-Förderung                             tember 2009 im englischen Bath statt. Dort
Mit einer Summe von 16.000 Euro wird das             stellten die Schulen sich bzw. ihre Länder vor.
Comenius-Projekt durch die EU unterstützt.           Die Lehrer der Thoner Espan Grundschule er-
Comenius gehört zum EU-Bildungsprogramm              zählten über deutsche Weihnachtsbräuche
für lebenslanges Lernen und hat das Ziel euro-       und präsentierten sogar das Originalgewand
päische Schulpartnerschaften zu fördern.             des Nürnberger Christkinds.

Partnerschaften in ganz Europa                       Nach diesem Besuch widmeten sich alle betei-
                                                     ligten Schulen parallel dem Thema gesunde
Die europäischen Partnerschulen der Grund-           Ernährung. Im Rahmen dessen entstand ein
schule Thoner Espan in Nürnberg sind:                europäisches Kochbuch mit regionalen Rezep-
• St. Louis Catholic Primary School, England         ten für einen gesunden Tag. Die Rezepte wur-
                                                     den jeweils in Landessprache und in englischer
                                                     Sprache in das Buch aufgenommen.

                                                     Es folgten Schulbesuche in Frankreich, Spanien
                                                     und der Türkei. Während der Treffen wurden
                                                     die Ergebnisse der vorher zu bearbeitenden
                                                     Themen vorgestellt und der Startschuss für ein
                                                     neues Thema gegeben. Damit die Schüler die
                                                     gegenseitigen Besuche mit verfolgen können,
                                                     bringt Superted von allen Reisen Fotos, Mit-
                                                     bringsel und ein landestypisches T-Shirt mit
                                                     angesteckter Flagge mit. Außerdem sendet das
                                                     Maskottchen aus jedem seiner bereisten Länder
                                                     eine Postkarte nach Nürnberg.
Schüler der französischen Inselschule Porquerolles
freuen sich auf „Superted“.
25

Internationaler Besuch
                                                        COMENIUS – Das EU-Programm
Als die internationalen Lehrerkollegen der sie-
ben Partnerschulen die Grundschule Thoner               für die schulische Bildung
Espan im Dezember 2010 besuchten, stell-
te dies für die Nürnberger Schülerinnen                 Ziele der Förderung:
und Schüler den Höhepunkt des bisherigen                • Internationaler Austausch von Schülern,
Projektverlaufs dar. Aus dem feierlichen An-              Lehramtsstudierenden und Lehrkräften
lass veranstaltete die Grundschule ein großes,
                                                        • Erlernen moderner Fremdsprachen
internationales Fest und die Schüler sorgten für
ein buntes Darbietungsprogramm.                         • Innovative Wege der Zusammenarbeit
                                                        • Partnerschaften zwischen schulischen
Die Lehrkräfte profitieren von dem EU-geför-              Einrichtungen in Europa
derten Projekt insbesondere durch die Mög-
lichkeit Einblicke in andere Bildungssysteme zu         Zielgruppen:
erhalten und sich mit europäischen Pädagogen
                                                        • vorschulische Einrichtungen
auszutauschen.
Weitere Informationen zum Projekt der acht              • Schulen bis zum Ende des Sekundarbe-
Partnerschulen gibt es unter:                             reichs II
http://www.ourted.net/                                  • Einrichtungen und Organisationen der
                                                          Schulverwaltung und der Lehreraus-
                                                          und -fortbildung

                                                        Neben der Grundschule Thoner Espan
                                                        nahmen weitere Schulen in Nürnberg
                                                        an einem Comenius-Projekt teil. In den
                                                        Jahren 2009 und 2010 erhielten sieben
                                                        Grund- und weiterführende Schulen der
                                                        Stadt Nürnberg eine Förderung im Rah-
                                                        men von Comenius.

                                                        Mehr Informationen zu Comenius gibt es
                                                        unter: http://www.kmk-pad.org/program-
                                                        me/comenius.html

                         Der „Superted“ aus Nürnberg im Kreise seiner europäischen Kollegen (2. von links).
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„Heritage“: Ein EU-Projekt der
Modeschulen Nürnberg, Glasgow
und Prag
Viele junge Menschen träumen davon, Klei-
dung zu gestalten und sich in der Modewelt
einen Namen zu machen. Dazu gehört eine
fundierte Ausbildung als Schneiderin oder
Bekleidungstechnikerin. Um ihre Chancen in
der Branche zu erhöhen, brauchen angehen-
de Bekleidungstechniker/-innen aber mehr als
Kenntnisse in der Schnittkonstruktion und Fer-   Interkulturelle Kompetenz fördern
tigkeiten in der Bekleidungsherstellung. Auch
                                                 In der ersten Phase der europäischen Zusam-
interkulturelle Kompetenz ist auf dem Mode-
                                                 menarbeit erforschten die Teilnehmer/-innen
markt europaweit zunehmend gefragt.
                                                 aus Nürnberg und Glasgow den Hintergrund
                                                 traditioneller Kleidung und Trachten des Kul-
Dies haben die Leitung und die Schülerinnen
                                                 turraumes des jeweiligen Partnerlandes. Durch
und Schüler der Modeschulen Nürnberg, wo
                                                 dreiwöchige berufsbezogene Praktika an bei-
Änderungschneider/-innen, Modeschneider/-
                                                 den Partnerschulen, gemeinsam erstellte Skiz-
innen, bekleidungstechnische Assistenten/-
                                                 zen und intensive Kontaktaufnahme via Mails
innen sowie Bekleidungstechniker/-innen
                                                 und Videokonferenzen arbeiteten sich die
aus- und weitergebildet werden, rechtzeitig
                                                 Schüler in die Traditionen des Partnerlandes
erkannt, als sie 2009 das zweijährige Projekt
                                                 ein. Ziel war es, gemeinsam eine Modenschau
„Heritage“ mit Unterstützung des EU-Förder-
                                                 zu choreografieren und durchzuführen, die die
programms „Leonardo da Vinci“ starteten.
                                                 traditionelle Kleidung in modische Kreationen
                                                 umsetzt. Auf der Modenschau „Skilt“ zur Feier
Die EU macht es möglich
                                                 der 25-jährigen Städtepartnerschaft Nürnberg-
Das EU-Förderprogramm „Leonardo da Vin-          Glasgow wurden zunächst die Ergebnisse als
ci“ unterstützte diese grenzüberschreitende      „Skilt“ (Scots in Kilts) von Nürnberger und
Kooperation der angehenden Modefachleu-          schottischen Schülerinnen präsentiert. Im
te. Dank einer Fördersumme von insgesamt         September 2010, während des Nürnberger
48.966 Euro konnte „Heritage“ realisiert wer-    Herbstvolksfests, kamen die Kreationen der
den. Weitere Informationen zum Programm          Prager und Nürnberger Modeschulen auf den
„Leonardo da Vinci“ finden Sie im Infokasten     Laufsteg. Diese Auftritte bildeten den vorläu-
auf der rechten Seite.                           figen Höhepunkt der interkulturellen Projekt-
                                                 arbeit.
Grenzüberschreitende Kooperation
                                                 Weitere positive Ergebnisse von „Heritage“:
Die Modeschulen Nürnberg an der Beruflichen
Schule, Direktorat 5 kooperierten mit Unter-     • Verbesserung der Sprach- und Medienkom-
stützung des Amts für internationale Bezie-        petenz
hungen im Projektzeitraum 2009 bis 2011 mit
                                                 • Erweiterung der fachlichen Kenntnisse der
zwei Schulen der Nürnberger Partnerstädte in
Schottland und der Tschechischen Republik:         Modellistik, Hutmacherei, Korsettmacherei
• North Glasgow College                            und CAD-Kenntnisse
• VOŠON SPŠO Schule Prag                         • Förderung der Fähigkeit in internationalen
                                                   Teams souverän zu agieren
27

„europass“-Verleihung in Bamberg.

Auszeichnung „europass“
                                                  EU-Programm
Für den Erfolg des Projekts der Modeschulen       „Leonardo da Vinci“
Nürnberg sprach auch die Auszeichnung als
best-practice-Beispiel des Staatsinstituts für    „Leonardo da Vinci“ fördert grenzüber-
Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) Bay-    schreitende Projekte in der beruflichen
ern. Daraufhin lud die Nationale Agentur beim     Aus- und Weiterbildung. Das Programm
Bundesinstitut für Berufsbildung die Schülerin-   richtet sich dabei an eine breite Zielgrup-
nen und Schüler zur Verleihung des „europass      pe. Teilnehmen können u.a. Auszubilden-
Mobilität“ nach Bamberg ein.                      de, berufsbildende Schulen, Unterneh-
Das Dokument wird als Ehrung für erfolgrei-       men, Sozialpartner und Berufsverbände.
che Lernaufenthalte im europäischen Ausland
verliehen und ist bei Arbeitgebern als Nach-      „Leonardo da Vinci“ unterstützt z.B.:
weis für Kompetenz und Engagement hoch
                                                  • Auslandsaufenthalte in der beruflichen
geschätzt.
                                                    Aus- und Weiterbildung
Mit der EU-Förderung aus „Leonardo da Vinci“      • Projekte zum Transfer von Innovationen
konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer          in der beruflichen Bildung
ihren beruflichen Horizont erweitern. Gleich-
                                                  • Partnerschaften
zeitig sammelten sie wertvolle interkulturelle
Erfahrungen für den Berufsweg. Diese berufs-      • Netzwerke
bezogenen Praktika werden durch das Projekt
New Identities weitergeführt, das auch eine       „Leonardo da Vinci“ ist ein Teilprogramm
irische Partnerschule einbeziehen wird. Außer-    des EU-Förderprogramms „Lebenslanges
dem werden in den Projekten „Cutting edge“        Lernen“. Weitere Informationen dazu fin-
und „Making a difference“ auch Lehrer/-innen      den Sie im Internet unter:
zu Praktika an die Partnerschulen entsandt.       http://www.na-bibb.de
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