HORIZONTE Februar 2020 - Sparkasse UnnaKamen
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management Februar 2020
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 31. Januar 2020 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Aktienquote auf neutral reduziert. 02 Volkswirtschaft 9 Risiken des Vorjahres verblassen. Konjunkturwende in Aussicht. Coronavirus als Risiko zu beobachten. 03 Aktien 14 Aktien sind attraktiver geworden. 04 Anleihen 20 Flucht in sichere Staatsanleihen. 05 Rohstoffe 26 Rohöl auf Kurs. Gold glänzt. Industriemetalle im Fall. 06 Währungen 29 Euro wegen neuer Konjunktursorge (Coronavirus) aktuell unter Druck. Safe Haven-Währungen gefragt. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (31.12.19 - 28.01.20) 28.01.19 28.01.18 28.01.17 28.01.16 28.01.15 YTD (31.12.19 - 28.01.20) 28.01.20 28.01.19 28.01.18 28.01.17 28.01.16 5,1 Gold 5,1 24,7 5,0 -2,5 9,2 -10,4 3,5 S&P 500 3,5 31,3 2,1 9,7 26,9 0,2 1,7 USD/EUR-Wechselkurs 1,7 3,7 8,8 -13,9 2,3 3,2 1,0 EM-Staatsanleihen (hart) 1,0 11,0 0,2 7,4 11,5 0,7 0,8 Aktien Emerging Markets 0,8 14,2 -10,0 22,0 33,0 -22,0 0,8 EUR Unternehmensanleihen 0,8 6,5 -0,6 3,0 3,8 -1,3 0,8 EUR Staatsanleihen 0,8 3,5 1,2 1,0 0,1 1,6 0,6 DAX 0,6 18,9 -16,0 12,9 22,6 -10,0 0,0 Eonia 0,0 -0,4 -0,4 -0,4 -0,3 -0,1 -0,1 Aktien Japan -0,1 16,0 -8,6 13,0 20,1 2,1 Euro Stoxx 50 -0,6 21,8 -11,6 13,2 14,1 -9,1 -0,6 -8,0 Brent -8,0 14,6 -3,0 7,2 39,1 -39,2 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 28.01.2015 – 28.01.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Konjunktur: Talsohle der Konjunktur wohl bald erreicht. Handels-Deal bringt Entspannung. • Die Industrie ist zwar noch schwach, aber Dienstleistungen bleiben robust. Neuer Schwung ist möglich. • Fed und EZB im kommenden Jahr wohl ohne Zinsänderungen. EZB überprüft 2020 aber ihre geldpolitische Strategie. Aktien • Aktienmarkt zuletzt mit einem Rücksetzer. Das Coronavirus belastet insbesondere Schwellenländer-Aktien. • Ausblicke der Unternehmen in der Berichtssaison entscheidend für weitere Entwicklung. • Wir haben die Aktienquote auf Neutral gesenkt. Hohe Aktiengewichte systematischer Strategien machen den Markt anfällig. Anleihen • Die Renditen auf sichere Staatsanleihen sind im Zuge der steigenden globalen Unsicherheiten gefallen. • Unternehmensanleihen sind weiter gefragt und verzeichnen seit Jahresanfang relativ stabile Risikoaufschläge. • Wir gewichten Anleihen im Multi-Asset-Portfolio nahe Neutral und halten die Laufzeit vergleichsweise kurz. Alternative Investments / Rohstoffe • Die Edelmetalle starten positiv in das Jahr 2020; der Goldpreis handelt zuletzt über 1.570 USD je Unze. • Der Rohölpreis fällt nach Entspannung im Iran-Konflikt und Ausbruch des Coronavirus auf 60 USD je Barrel. • Industriemetalle haben Q4 Gewinne wieder abgegeben. Das bietet Aufholpotenzial im Jahresverlauf. Währungen • EUR/US-Dollar nach Rückschlag wieder knapp oberhalb von 1,10 US-Dollar je Euro. Wann schafft der Euro den Durchbruch? • Britisches Pfund hat sich nach Brexit-Entspannung deutlich erholt. • Schweizer Franken auf höchstem Stand seit Frühjahr 2017. Spielraum der Schweizer Nationalbank eingeengt. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick AKTIEN ANLEIHEN ALTERNATIVE INVESTMENTS – + – + – + Europa Euro-Staatsanleihen Gold / Edelmetalle Deutschland Kern-Eurozone Sonstige AI Großbritannien Eurozone-Peripherie Sonstiges Europa Euro-Unternehmensanleihen USA EUR Investment Grade ohne Finanzanleihen LIQUIDITÄT EUR Investment Grade Finanzanleihen Außerhalb der Benchmark – + Japan Außerhalb der Benchmark Pfandbriefe/Covered Bonds Schwellenländer Inflationsindexierte WÄHRUNGEN EUR Hochzinsanleihen USA Staatsanleihen Diese Positionierungen gelten übergeordnet USD Investment Grade EUR USD Hochzinsanleihen Aktuelle Gewichtsabweichung von der Benchmark- Schwellenländeranleihen USD Allokation für in EUR denominierte Multi-Asset-Strategien (schematische Darstellung) Duration GBP – Untergewichtet Neutral + Übergewichtet kurz lang Quelle: Berenberg Darstellung per 28.01.2020 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 27.01.15 - 27.01.16 27.01.16 - 27.01.17 27.01.17 - 27.01.18 27.01.18 - 27.01.19 27.01.19 - 27.01.20 Aktienbenchmark -5,96% 13,90% 10,40% -5,46% 23,72% 75% 128 70% 124 65% 120 60% 116 55% 112 50% 108 45% 104 40% 100 35% 96 30% 92 25% 88 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Okt. 19 Jan. 20 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 27.01.2015 – 27.01.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Im Sommer 2019 hatten wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bis dahin ausgebliebenen Konjunkturerholung unser Portfolio defensiv ausgerichtet. Wir hatten Aktien im Multi-Asset-Kontext untergewichtet und im Gegenzug unsere Positionen in amerikanischen Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. • Seit September haben wir wieder selektiv riskantere Positionen im Portfolio aufgebaut und zuletzt unsere Aktienquote aufgrund der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten auf neutral reduziert. Risiken und Chancen halten sich derzeit die Waage, da negative Anleiherenditen und eine lockere Geldpolitik der Zentralbanken Aktien trotz erhöhter Bewertung zur eigenen Historie weiter attraktiv machen. Dank der Teileinigung im Handelsstreit und einer sich abzeichnenden Konjunkturerholung sehen wir insbesondere Aufholpotenzial bei den Schwellenländern. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Kehrtwende mit Anlaufschwierigkeiten Fortsetzung des Trends erwartet • Der Einkaufsmanagerindex bleibt hinter den • Seit Oktober 2019 steigen die Inflationsraten wieder Erwartungen zurück und stagniert bei 50,9 Punkten. leicht. Für Januar 2020 wird ein Preisanstieg von 1,4 % Dennoch: Das Schlimmste scheint vorüber. gegenüber Vorjahr und damit eine Fortsetzung des Insbesondere die Lage für das Verarbeitende Gewerbe Aufwärtstrends erwartet. Die kurzzeitig angezogenen dürfte sich auf schwachem Niveau etwas entspannen. Energiepreise könnten diese Erwartung stützen. • Konsumentenstimmung in Moll: Das Verbraucher- • Seitens der europäischen Notenbank sind vorerst vertrauen sackt unerwartet auf –8,1 Zähler ab, den keine geldpolitischen Schritte zu erwarten. Christine niedrigsten Wert seit Ende Februar 2017. Lagarde betonte im Januar erneut, dass sich die geld- • EU-Handelskommissar Phil Hogan signalisierte jüngst, politischen Maßnahmen vorerst entfalten sollen. dass Importzölle auf Automobile seitens der USA Gleichzeitig findet die Strategieüberprüfung statt. Sie derzeit kein Thema seien. Macron und Trump gehen könnte später die Grundlage für neue Impulse bieten. zudem in Sachen Digitalsteuer aufeinander zu. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 31.12.2019 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.12.2019 10 31.01.2020 Horizonte Handout ǀ Februar 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung Trump behält Druckmittel – Wohnungsmarkt positiv Die Preise stiegen im Dezember weiter an • Das Abkommen zwischen China und den USA liest sich • Seit Oktober ist die Inflation von 1,8 % auf mittlerweile wie ein Etappensieg. Er wurde durch den seit zwei 2,3 % gestiegen (Vorjahresvergleich). Der dämpfende Jahre andauernden Konflikt allerdings teuer erkauft. Ein Einfluss der Energiepreise hat zwischenzeitlich Großteil der Sonderzölle bleibt darüber hinaus abgenommen. unverändert in Kraft, Trump dienen sie als Druckmittel • Die Fed hatte den Leitzins im Oktober 2019 präventiv für die weiteren Verhandlungen. um weitere 25 Basispunkte auf nun 1,50 % bis 1,75 % • Die Anzahl der Verkäufe bestehender Wohnimmobilien gesenkt. Fed-Präsident Powell dürfte die künftige konnte zuletzt mit einem Anstieg von 3,6 % auf Geldpolitik nun wieder datenbasierter gestalten. Monatssicht stärker als erwartet zulegen. Für die • Wir erwarten für 2020 eine Inflationsrate von 2,3 %. wirtschaftliche Aktivität bedeutender ist allerdings der Bau neuer Einheiten. Insgesamt sehen wir den Wohnungsmarkt optimistisch. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 2 60 3 3 0 50 in Pkt. in % in % -2 40 0 0 -4 30 -6 20 -3 -3 Dez 99 Dez 04 Dez 09 Dez 14 Dez 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 31.12.2019 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 31.12.2019 11 31.01.2020 Horizonte Handout ǀ Februar 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung Coronavirus: Wirtschaftliches Risiko? Inflation: Anstieg auf 4,5 % • Neben der gesundheitlichen Gefahr, schlägt eine • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei drohende Ausbreitung der Krankheit auch ökonomische rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, Wellen. Eine ähnliche Situation gab es vor 17 Jahren stieg sie danach schrittweise an und liegt gemäß auch bei der SARS-Pandemie. Die zügig und Dezember-Daten bei 4,5 %. Hauptgrund für die transparent ergriffenen Maßnahmen geben – anders als höheren Preise ist die kräftig gestiegene damals – Anlass zur Hoffnung auf ein effizientes Nahrungsmittelinflation (siehe Abbildung). Krisenmanagement. • Abzuwarten bleibt der Effekt des Coronavirus auf die • Es ist daher vorerst nur ein temporärer Rückgang der Inflation. Während die Nachfrage kurzfristig nachgeben wirtschaftlichen Aktivität zu erwarten – insbesondere dürfte, können angebotsseitig Engpässe auftreten. wegen der Beeinträchtigung der Neujahrsfeierlichkeiten. • Auf Jahressicht erwarten wir eine Inflation von 3,7 %. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 14 55 20 20 12 50 15 15 in Pkt. in % 10 45 10 10 in % 8 40 5 5 6 35 0 0 4 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Jan 05 Jan 07 Jan 09 Jan 11 Jan 13 Jan 15 Jan 17 Jan 19 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 31.12.2019 Quelle: NBS Zeitraum: 31.01.2005 – 31.12.2019 12 31.01.2020 Horizonte Handout ǀ Februar 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,3 2,3 2,1 1,8 2,2 1,9 1,8 1,8 2,3 2,1 2,3 2,1 Eurozone 1,2 1,2 1,0 1,0 1,5 1,3 1,2 1,2 1,3 1,3 1,5 1,4 Deutschland 0,6 0,6 0,6 0,6 1,5 1,2 1,4 1,4 1,4 1,4 1,6 1,5 Frankreich 1,3 1,3 1,3 1,2 1,7 1,3 1,3 1,3 1,7 1,3 1,7 1,3 Italien 0,2 0,2 0,5 0,4 1,0 0,6 0,6 0,6 1,1 0,8 1,4 1,0 Spanien 1,9 2,0 1,8 1,6 1,8 1,6 0,8 0,8 1,2 1,0 1,5 1,4 Großbritannien 1,2 1,3 1,7 1,1 2,1 1,5 1,8 1,8 1,8 1,7 2,1 1,9 Japan 1,1 1,0 0,6 0,5 0,8 0,8 0,5 0,5 0,8 0,7 1,3 0,6 China 6,2 6,1 5,9 5,9 5,6 5,8 2,9 2,9 3,7 3,1 2,2 2,2 Welt* 2,4 3,0 2,3 3,1 2,5 3,3 3,0 3,1 2,7 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.01.2020 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Aktien geben Gewinne ab Coronavirus belastet die Anlegerstimmung, insbesondere Emerging Markets geben nach • Nachdem die Aktienmärkte bis Mitte Januar trotz der geopolitischen Spannungen im Iran weiter stiegen und teilweise neue Rekordhochs erreichten, sorgte das Coronavirus für Gewinnmitnahmen bei den Marktteilnehmern. Das Virus dürfte Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft und somit auch auf die Weltkonjunktur haben. Wie hoch genau diese ausfallen, lässt sich noch nicht abschätzen und hängt auch davon ab, wie schnell sich das Virus eindämmen lässt. Sicher ist, dass die eingeschränkte Reise- und Konsumtätigkeit das Wachstum im ersten Quartal in China belasten dürfte. • Der Markt ist zudem von der Positionierungs- und Bewertungsseite kurzfristig anfällig, nach der starken Performance der letzten Monate trotz negativer Gewinnrevisionen. Systematische Handelsstrategien haben ihre Aktiengewichtung zuletzt stark erhöht. Verschlechtert sich das Momentum und erhöht sich die Volatilität, müssen diese Strategien ggf. Risiken abbauen. Das könnte kurzfristig die Bewegungen nach unten verstärken. Mittelfristig kann so eine Kaufgelegenheit entstehen. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 DAX S&P 500 MSCI EM STOXX Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 29.1.2015–29.01.2020 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Gewinnschätzungen noch stabil Gewinnschätzungen weiterhin stabil Gewinne dürften 2020 nur moderat steigen • Über den letzten Monat gab es im Aggregat nur • Nur leicht anziehendes globales Wirtschaftswachstum, geringfügig negative Gewinnrevisionen für die gepaart mit niedriger Inflation, begrenzt in 2020 Schwellenländer und Industrienationen. Innerhalb der weiterhin das nominelle Umsatzwachstum der Schwellenländer haben die Analysten die Unternehmen. Ein Ausweiten der Gewinnmargen ist Gewinnschätzungen für Asien nach oben und für nicht zu erwarten, denn die hohe Verschuldung von US- Osteuropa und Lateinamerika nach unten revidiert. Unternehmen bei leicht steigenden Löhnen und Zöllen • Das Coronavirus dürfte in den nächsten Wochen zu belastet. Die vom Konsensus erwartete negativen Gewinnrevisionen insbesondere in Asien Margenausweitung erscheint unrealistisch. Die globalen führen. Unternehmensgewinne dürften in 2020 um bestenfalls 4–7% im Vergleich zum Vorjahr steigen. Aktuell liegt die Konsensuserwartung noch bei rund 9%. Emerging Markets mit positiven Gewinnrevisionen Gewinnerwartungen für 2020 zu hoch 2 1 20 0 -1 15 -2 -3 10 -4 -5 5 -6 -7 0 Schwellenländer Welt Industrienationen APAC ex Japan Großbritannien Europa Schweiz USA Japan Eurozone Deutschland Osteuropa Lateinamerika Schwellenländer Welt Industrienationen Lateinamerika APAC ex Japan Schweiz Deutschland USA Eurozone Europa Großbritannien Japan Osteuropa 1M-Veränderungen … 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2021-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 29.01.2020 Quelle: Factset Stand: 29.01.2020 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Bewertung Aktien sind attraktiver geworden Aktien sind nun noch attraktiver gegenüber Anleihen Schwellenländer zuletzt mit Underperformance • Stabile Gewinnrevisionen, fallende Aktienmärkte – das • Nachdem Schwellenländer noch im Zuge der führt zwangsläufig zu niedrigeren Bewertungen. gesunkenen globalen politischen Unsicherheit und des • Im Vergleich zur eigenen Historie bleiben europäische Phase-1-Abkommens zwischen den USA und China im und insbesondere US-Aktien jedoch weiterhin Dezember deutlich gestiegen sind, kamen sie in den ambitioniert bewertet. letzten Wochen unter Druck. • Im Vergleich zu Anleihen sind Aktien zuletzt noch • Die Konjunkturdaten haben zuletzt im Aggregat zwar attraktiver geworden. Die Renditen 10-jähriger positiv überrascht, die schnelle Verbreitung des Bundesanleihen sind beispielsweise Richtung -0,4% Coronavirus drückt jedoch auf die Stimmung der gefallen, während die Dax-Dividendenrendite bei 3% Konsumenten und Anleger. steht. Zuletzt kamen die Bewertungen leicht runter EM-Aktien schnitten jüngst unterdurchschnittlich ab 28 60 120 40 110 24 100 20 20 16,6 18,8 90 0 14,4 15,2 80 16 -20 70 12 -40 60 -60 50 8 29.01.2014 29.01.2016 29.01.2018 29.01.2020 1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018 Konjunkturüberraschungsindikator für Schwellenländer S&P 500 Durchschnitt S&P 500 Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600* Relative Performance Schwellenländer vs Industrienationen (RS) Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 31.12.1987 - 29.01.2020 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 29.01.2014 - 29.01.2020 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa ex UK und Schwellenländer präferiert USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Übergewichten Übergewichten • Noch ist das BIP-Wachstum • Wir haben britische Aktien nach • Die Entspannung im • Das Coronavirus hat jüngst zu solide, da der Konsum und der der starken Performance der Handelskonflikt sowie die einer Underperformance von Arbeitsmarkt robust sind. letzten Wochen kurzfristig vorsichtige Positionierung Schwellenländern geführt, trotz untergewichtet, nachdem Boris internationaler Anleger erfreulicher Konjunkturdaten. • Von der Fed dürften in den nächsten Monaten keine neuen Johnson den Druck in den sprechen für Europa. • Wir erwarten ein Auslaufen der Impulse ausgehen. bevorstehenden Verhandlungen • Wir erachten jedoch die USD-Stärke sowie eine leichte eines Handelsabkommens auf Unternehmensgewinn- Erholung der Weltkonjunktur. • Ein mögliches Impeachment die Europäischen Union erhöht schätzungen für 2020 weiter als Dies sowie das Teilabkommen gegen Donald Trump sowie der hat. zu optimistisch. im Handelsstreit dürfte US-Wahlkampf erhöhen die Schwellenländer unterstützen. politische Unsicherheit. • Die Aktienbewertungen sind • Innerhalb der Aktienregionen günstiger als in den USA und sind US-Aktien zudem am bieten mittelfristiges ambitioniertesten bewertet. Aufwärtspotenzial, vor allem im Vergleich zu Anleihen. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 29.01.2020 30.06.2020 31.12.2020 in 12 Monaten S&P 500 3.273 3.150 3.250 3.533 Dax 13.345 13.300 13.900 14.663 Euro Stoxx 50 3.736 3.700 3.850 4.062 MSCI Großbritannien 2.141 2.250 2.300 2.354 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - -3,8 -0,7 7,9 Dax - -0,3 4,2 9,9 Euro Stoxx 50 - -1,0 3,0 8,7 MSCI Großbritannien - 5,1 7,4 10,0 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.01.2020 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Zunächst keine Zinsänderungen bei Fed und EZB Coronavirus treibt die Anleger in sichere Häfen • Die US-Notenbank hatte Ende Oktober 2019 die • Jüngst mehrten sich die Zeichen für ein Abklingen der Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Einige regionale Risiken: (1) Rückgang handelspolitischer Fed-Präsidenten kritisierten zum wiederholten Mal die Unsicherheiten, (2) Brexit-Einigung sowie (3) vorrangige Zinssenkungen. Sollte es einen kräftigen Abschwung Verfolgung diplomatischer Lösungen der politischen geben, ist der geldpolitische Spielraum inzwischen Konflikte (Iran, Libyen). Doch die zunehmende Angst deutlich eingeengt. Auf ihrer letzten Sitzung signalisierte vor einer Ausbreitung des Coronavirus in China die Fed, ihre Geldpolitik für einige Zeit nicht zu ändern. überwiegt als Abwärtsrisiko. Das treibt die Investoren zurück in „sichere Häfen“. Die Renditen der 10-jährigen • Geldpolitische Beschlüsse sind von der EZB vorerst Bundesanleihe , als auch ihrem US-Pendant geben in nicht zu erwarten. Dafür beginnt die Strategieprüfung der Folge deutlich nach. Chinas Krisenmanagement bei der EZB. Auch das Thema Nachhaltigkeit soll stimmt gleichwohl durchaus zuversichtlich. adressiert werden. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Jan 10 Jan 12 Jan 14 Jan 16 Jan 18 Jan 20 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 27.01.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 27.01.2010 – 27.01.2020 21 31.01.2020 Horizonte Handout ǀ Februar 2020
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Flucht in sichere Staatsanleihen Anleger suchen Sicherheit in Staatsanleihen Deutlicher Renditerückgang bei langen Laufzeiten • Erst der Iran-Konflikt und nun das Coronavirus. Anleger • Auf Monatssicht sahen neben Großbritannien suchen im Zuge von Unsicherheit Schutz in sicheren insbesondere italienische Staatsanleihen Staatsanleihen. Die Renditen sind in der Breite gefallen. überproportionale Renditerückgänge, denn die politische Die Rendite auf 10-jährige US-Staatsanleihen notiert nun Unsicherheit hat nach der Niederlage des in der Nähe von 1,6%. Deutsche Bunds bewegen sich Oppositionsführer Matteo Salvini (Lega) bei einer auf die Marke von -0,4% zu und 10-jährige französische wichtigen Regionalwahl abgenommen. Staatsanleihen notieren wieder negativ. • Anleihen mit langen Laufzeiten konnten vom jüngsten • Die Spekulation über eine mögliche Zinssenkung der Risk-Off-Umfeld gegenüber kurzen Laufzeiten deutlich Bank of England hat die Renditen auf britische profitieren. Die Steilheit der Renditestrukturkurven hat Staatsanleihen zusätzlich unter Druck gesetzt. somit wieder abgenommen. Eine Invertierung ist aktuell jedoch noch nicht zu befürchten. Aufwärtstrend bei den Renditen vorerst gestoppt Langläufer sahen den größten Renditeverfall 4,0 0 3,5 -5 3,0 -10 2,5 -15 2,0 1,5 US: 1,66% -20 1,0 IT: 1,03% -25 0,5 GB: 0,55% -30 0,0 FR: -0,09% -35 -0,5 DE: -0,34% -40 -1,0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 -45 USA Deutschland UK Italien Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) Großbritannien (GBP) USA (USD) 2J 5J 10J 30J Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2015–28.01.2020 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 28.12.2019 - 28.01.2020 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Risikoaufschläge auf niedrigem Niveau Risikoaufschläge seit Jahresanfang relativ stabil Finanzsektor leidet unter fallenden Zinsen • Seit Jahresanfang haben sich die Risikoaufschläge im • Der zinssensitive Versicherung- und Bankensektor sah Investment-Grade-Bereich nur wenig verändert. Sie in den letzten vier Wochen einen Anstieg der verharrten weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau, Risikoaufschläge, da im Zuge der steigenden globalen auch wenn es aufgrund des Coronavirus jüngst zu leicht Unsicherheiten die Zinsen wieder fielen. steigenden Risikoaufschlägen kam. • Am anderen Ende finden sich die Immobilien- und • Die Spread-Differenz zwischen Euro-Nicht- Dienstleistungssektoren, welche in den letzten vier Finanzanleihen und Euro-Finanzanleihen ist jedoch Wochen von fallenden Risikoaufschlägen profitierten. wieder etwas angestiegen, da die sinkenden Zinsen insbesondere die Banken und Versicherung belasten. Risikoaufschläge seit Jahresanfang stabil EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads 140 60 300 250 120 45 Risikoaufschläge in Basispunkte 200 100 30 in Basispunkte 150 80 15 100 50 60 0 0 Nahrungsmittel Einzelhandel Banken Gesundheit Automobil Energie Transport Industrie Dienstleistung Grundstoffe Versicherungen Telekom Versorger Immobilien Reise und Freizeit Anlagegüter Medien 40 -15 20 -30 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Spread-Differenz (RS) Euro Nicht-Finanzanleihen (LS) Euro Finanzanleihen (LS) Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset Zeitraum: 01.01.2015–28.01.2020 Quelle: Factset Zeitraum: : 28.01.2015–28.01.2020 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der bestehenden Unsicherheiten • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend. wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern. ausreichend vergütet werden. • Die Rückschläge im Zuge des Coronavirus, könnten • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen attraktive Kaufgelegenheiten bieten. aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Neutral Neutral • Die lockere Geldpolitik und die konjunkturelle Stabilisierung als • Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei auch die positive Rendite lassen uns Unternehmensanleihen vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US- gegenüber Staatsanleihen präferieren. Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv. • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig, Durationsrisiko moderat zu gestalten. insbesondere im Ratingbereich BB. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 28.01.2020 30.06.2020 31.12.2020 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 1,50-1,75 1,50-1,75 1,65 1,50-1,75 1,60 10J US-Rendite 1,66 2,15 1,90 2,20 1,94 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,34 0,00 -0,38 0,30 -0,30 Großbritannien Leitzins 0,75 0,75 0,70 1,00 0,70 10J Gilts-Rendite 0,55 1,30 0,85 1,70 0,99 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 28.01.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl wieder auf Kurs Ölpreis mit starken Verlusten seit Jahresbeginn • Im Zuge der Eskalation im Nahen Osten zu Beginn des Jahres befürchteten Anleger zusehends Produktionsausfälle am persischen Golf. In der Folge stieg Brent auf knapp 72 US-Dollar je Barrel – ein Niveau, das wir zuletzt bei dem Drohnenangriff auf Abqaiq gesehen hatten. Allerdings vergaßen viele Investoren ihre Sorgen nach der scheinbaren Entspannung erstaunlich schnell – der Ölpreis gab seine Gewinne seit Jahresbeginn wieder vollständig ab. Kurze Zeit später belasteten die Befürchtungen hinsichtlich des Coronavirus die Energiemärkte. Statt Angebots- bestimmten nun Nachfragesorgen den Preis und Brent fiel auf unter 60 US-Dollar je Barrel. Der Verlust seit Jahresanfang beträgt somit mehr als 10%. • Ölspezifische Nachrichten fanden indes kaum Beachtung. Produktionsausfälle in Libyen i.H.v. 900 Tausend Barrel pro Tag aufgrund des dort anhaltenden Bürgerkriegs und auch die Bekräftigung des saudischen Energieministers, dass weitere Kürzungen der OPEC noch nicht vom Tisch seien, konnten dem Ölpreis bisher keinen Auftrieb verleihen. Kurzfristig bietet Öl deshalb Aufwärtspotenzial, sobald sich die Hysterie um das Coronavirus gelegt hat. Allerdings belasten weiterhin die voraus- sichtlichen Produktionsausweitungen der Nicht-OPEC-Staaten den Preis, sodass wir Öl mittelfristig für fair bewertet halten. Spekulative Anleger setzten auf steigende Preise Produktion der Nicht-OPEC-Staaten wächst weiter 1.400 90 38 52 in Tsd. Kontrakten 1.200 80 36 50 1.000 70 34 48 800 60 32 46 600 50 400 40 30 44 200 30 28 42 0 20 26 40 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 Jan. 20 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (LS) Spekulative Netto-Long-Positionen Brent (LS) OPEC-Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag) Brent Rohölpreis in US-Dollar je Barrel (RS) Nicht-OPEC Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag, RS) Quelle: CFTC, Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.01.2020 Quelle: DOE, Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.01.2009 – 31.12.2019 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold glänzt; Industriemetalle im Fall Gold unterstützt durch ETF-Käufe Industriemetalle infiziert • Anfang des Jahres konnte Gold im Zuge des Iran-Konflikt • Der zyklische Industriemetallsektor hatte aufgrund des die Marke von 1600 US-Dollar je Unze durchbrechen – in Coronavirus in den letzten Wochen das Nachsehen. Das in Euro gerechnet sogar ein neues Allzeithoch markieren. Virus schickte die sich abzeichnende Konjunktur- Nach dem Abebben der Spannungen musste es allerdings erholung in eine Zwangspause und so verzeichneten einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben. Industriemetalle durch die Bank Verluste. • Zuletzt trieb das Coronavirus wieder verstärkt Anleger in • Sollte die Ausbreitung des Virus in den nächsten den sicheren Hafen, sodass das Edelmetall leichte Wochen gebannt werden, gibt es Aufholpotenzial. Zugewinne verzeichnen konnte. • Auch das vornehmlich in der Automobilindustrie • Entgegen dem Iran-Konflikt, waren es diesmal vor allem verwendete Edelmetall Palladium hat seinen Flug in die ETF-Investoren, welche den Kurs trieben. Mittlerweile astronomische Höhen unterdessen beendet und notiert befinden sich die ETF-Bestände auf einem 7-Jahreshoch. aktuell bei „nur“ noch +16% seit Jahresbeginn. ETF-Zuflüsse ziehen wieder an Industriemetalle seit Jahresbeginn mit Verlusten 100 1.600 180 180 01.01.2015 = 100 90 1.500 160 160 140 140 80 1.400 120 120 70 1.300 100 100 60 1.200 80 80 50 1.100 60 60 40 1.000 40 40 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen) Goldpreis (USD je Unze, RS) Zink Nickel Aluminium Kupfer Zinn Blei Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.01.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.01.2020 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Risikolage verschlechtert sich kurzfristig EUR/GBP: Pfund legt wieder zu • Das Währungspaar EUR/USD hatte sich im Vorjahr • Für den Euro ging es zuletzt auf 0,84 Pfund je Euro lange bei der Marke von 1,10 US-Dollar je Euro abwärts. Der bevorstehende Brexit beflügelt die eingependelt. Aufgrund der Aussicht auf eine britische Währung, während die exportorientierte EU- Teileinigung im Handelsstreit und damit einem Wirtschaft und damit der Euro unter einem Abklingen der Risiken konnte der Euro zum Jahresende konjunkturellen Rückschlag durch das Coronavirus auf über 1,12 USD zulegen. leiden könnte. • Es schien als würde sich die Risikolage weiter • Wir gehen davon aus, dass das Pfund aufgrund der verbessern, doch zur Zeit überwiegt die Angst vor den zurückgehenden Unsicherheit und des wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs des Coronavirus. Dies geht zu Stimulus seine Stärke halten und noch etwas ausbauen Lasten des Euro-Kurses, denn der Dollar ist gesucht, kann. sobald die Unsicherheit zunimmt. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 27.01.2015 – 27.01.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 27.01.2015 – 27.01.2020 30 31.01.2020 Horizonte Handout ǀ Februar 2020
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 29.01.2020 30.06.2020 31.12.2020 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,10 1,13 1,14 1,15 1,16 EUR/GBP 0,85 0,83 0,85 0,83 0,85 EUR/CHF 1,07 1,12 1,11 1,14 1,12 EUR/JPY 120 119 122 121 122 Veränderung zum Euro (in %) USD - -2,6 -3,4 -4,3 -5,1 GBP - 1,9 -0,5 1,9 -0,5 CHF - -4,3 -3,5 -6,0 -4,3 JPY - 0,9 -1,6 -0,8 -1,6 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.01.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Ludwig Kemper Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Dr. Jörn Quitzau Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Senior Economist Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Kontakt Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de Telefax +49 40 350 60-900 MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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