HORIZONTE September 2019 - Berenberg
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management September 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 2. September 2019 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Vorsicht bleibt geboten. 02 Volkswirtschaft 9 Konjunktur weiter eingetrübt, Handelskonflikt spitzt sich zu. Geldpolitik geht wieder auf Expansionskurs. 03 Aktien 14 Kurzfristig überwiegen die Abwärtsrisiken. 04 Anleihen 20 Eine Rezession wird gepreist und drückt Anleiherenditen. 05 Rohstoffe 26 Nur Edelmetalle erscheinen attraktiv. 06 Währungen 29 Geldpolitische Neuausrichtung schlecht für Euro und US-Dollar. Brexit weiter im Fokus. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und Asset Allokation 01 kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (02.08.19 - 30.08.19) 30.08.18 30.08.17 30.08.16 30.08.15 29.08.14 YTD (31.12.18 - 30.08.19) 30.08.19 30.08.18 30.08.17 30.08.16 30.08.15 6,7 Gold 23,8 34,6 -6,6 -6,4 16,1 3,4 1,6 Euro Stoxx 50 16,9 2,7 3,5 15,2 -5,0 6,3 1,2 S&P 500 23,3 9,2 22,9 8,0 12,2 19,1 1,1 USD/EUR-Wechselkurs 4,4 6,2 1,8 -6,2 0,4 17,4 1,0 EM-Staatsanleihen (hart) 9,9 10,6 -1,2 5,0 11,7 -3,5 0,9 EUR Staatsanleihen 4,9 6,1 -0,7 -0,8 4,3 1,7 0,7 EUR Unternehmensanleihen 7,7 6,7 0,0 0,6 6,6 0,5 0,6 DAX 13,1 -4,4 4,1 12,6 3,5 8,7 0,0 Aktien Japan 10,9 -1,2 11,9 9,5 2,2 24,4 0,0 Eonia -0,2 -0,4 -0,4 -0,4 -0,3 -0,1 -0,6 Aktien Emerging Markets 8,3 1,3 1,6 15,9 12,6 -9,3 -2,1 Brent 19,9 -14,8 66,7 -12,2 -20,5 -49,8 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 29.08.2014 – 30.08.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Weltkonjunktur: Weitere Eskalation des Handelsstreits USA-China schiebt den Wiederaufschwung der Industrie hinaus. • Inflationsdruck bleibt verhalten; Fed hat die Zinswende bereits eingeleitet; EZB lockert Geldpolitik im September. • Erhebliche Risiken für die nächsten Monate; Konjunktur in Europa dürfte sich erst im ersten Halbjahr 2020 beleben. Aktien • Die Aktienmärkte schwanken trotz erneuter Eskalation im Handelskrieg und schwachen Konjunkturdaten seitwärts. • Die pessimistische Positionierung vieler Anleger sowie erwartete Lockerungsmaßnahmen der Zentralbanken unterstützen. • Wir gewichten Aktien mittelstark unter, da kurzfristig die politischen und konjunkturellen Abwärtsrisiken überwiegen. Anleihen • Renditen europäischer Staatsanleihen markieren vermehrt neue Allzeittiefs; anhaltend expansive EZB-Geldpolitik antizipiert. • Die Risikoprämien bei Unternehmensanleihen steigen an; wir erwarten mittelfristig weiter steigende Risikoaufschläge. • Im Multi-Asset-Portfolio gewichten wir Anleihen über, jedoch sind wir hinsichtlich Emittenten und Laufzeiten vorsichtig. Alternative Investments / Rohstoffe • Goldpreis steigt über 1.500 US-Dollar je Unze und bleibt als sicherer Hafen sowie aufgrund negativer Anleiherenditen gefragt. • Der Ölpreis (Brent) steigt über 60 US-Dollar: Nachfragesorgen lassen nach und knappes Ölangebot rückt in den Fokus. • Industriemetalle bleiben schwach: Trendwende erst bei Konjunkturerholung oder Beruhigung im Handelsstreit erwartet. Währungen • Der Euro/US-Dollar-Wechselkurs schwankt um 1,10: die expansive Geldpolitik beidseits des Atlantiks hält sich die Waage. • Wegen des erhöhten Risikos eines ungeregelten Brexits dürfte das britische Pfund unter Druck bleiben. • Der Euro/Schweizer Franken-Wechselkurs fällt bis auf 1,08; die SNB dürfte bei einem zu starken Franken gegensteuern. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick Quelle: Berenberg Darstellung per 29.08.2019 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 29.08.14 - 29.08.15 29.08.15 - 29.08.16 29.08.16 - 29.08.17 29.08.17 - 29.08.18 29.08.18 - 29.08.19 Aktienbenchmark 9,43% 0,00% 7,72% 11,49% 5,56% 75% 115 70% 112 65% 109 60% 106 55% 103 50% 100 45% 97 40% 94 35% 91 30% 88 25% 85 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 29.08.2014 – 29.08.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Nach der Kurserholung haben wir in Q1 2019 die Aktienquote auf nahe neutral reduziert, da zahlreiche politische Risiken anhielten. Aufgrund der Marktentwicklung und unserer Titelselektion stieg die Aktienquote im April jedoch wieder auf ein leichtes Übergewicht. • Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bislang ausbleibenden Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise von einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit und stabilere Konjunkturdaten mehr als eine volatile Seitwärtsphase weiter unwahrscheinlich erscheint, bleiben wir mit unseren Portfolios defensiver ausgerichtet. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Wirtschaftliche Abkühlung setzt sich fort Inflation weiterhin deutlich unterhalb des Zielwertes • Die wirtschaftliche Großwetterlage hatte sich mit der • Die Gesamtinflation auf Jahresbasis lag im August bei neuen Zuspitzung des Handelsstreits weiter 1,0 % (Vormonat: +1,1 %). Die Kernrate der Inflation verschlechtert. Wir erwarten nun, dass die Eurozone im bleibt bei 0,9 %. Jahr 2020 nur noch mit 0,9 % wachsen wird. Im zweiten • Die EZB dürfte im September ein größeres Quartal ist das BIP-Wachstum mit 0,2 % schwächer als geldpolitisches Maßnahmenbündel als Reaktion auf die in der Vorperiode. Die wirtschaftliche Abkühlung in vielen Sektoren eher enttäuschenden Daten manifestiert sich in mehreren Indikatoren. Das verkünden. Verbrauchervertrauen ist weiter rückläufig. In Deutschland ist der Ifo-Index weiter gesunken. • Für das Gesamtjahr 2019 erwarten wir eine Inflationsrate von 1,2 % und damit weit weniger als die • Die Einkaufsmanagerindizes sind im August oberhalb von der EZB angestrebten knapp 2 %. der Erwartungen, wenngleich auf schwachem Niveau. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 in Pkt. in % 0 90 2 2 -2 80 in % 1 1 -4 70 0 0 -6 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 30.08.2019 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.08.2019 10
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung USA bleibt robust, die Stimmung trübt sich aber ein Inflation durchbricht Abwärtstrend • Gemäß den aktuellen Daten bleibt die US-Wirtschaft • Die Inflation zieht etwas an: So waren die robust und wächst im zweiten Quartal mit 2,0 % auf das Verbraucherpreise im Juni noch um 1,6 % höher Jahr hochgerechnet. Wir erwarten für das Gesamtjahr ausgefallen (Vorjahresvergleich), im Juli ist die Inflation 2019 ein BIP-Wachstum von 2,4 %. mit 1,8 % nun aber unerwartet hoch ausgefallen und bewegt sich damit vorerst wieder in die von der Fed • Der vorläufige Markit Einkaufsmanagerindex des gewünschte Richtung. Verarbeitenden Gewerbes ist im August unerwartet in den Kontraktionsbereich auf 49,9 Punkte gefallen. • Am 12.09.2019 werden die Inflationsdaten für August veröffentlicht. • Der Stimmungsindikator der Universität Michigan ging im August auf ein 7-Monats-Tief zurück und ist • Insgesamt erwarten wir für 2019 eine Inflationsrate von unerwartet stark auf 92,1 Punkte gefallen. 1,9 %. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 2 60 3 3 0 50 in Pkt. in % -2 40 in % 0 0 -4 30 -6 20 -3 -3 Dez 98 Dez 03 Dez 08 Dez 13 Dez 18 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 30.08.2019 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 31.07.2019 11
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung Handelskrieg: Auge um Auge… Die Inflationsrate legt im Juli zu • Das BIP-Wachstum auf Jahresbasis geht im zweiten • Die Inflationsdaten haben sich in den letzten Monaten Quartal zurück und liegt bei 6,2 % (vorher: 6,4 %). auf erhöhtem Niveau eingependelt. Nach jeweils 2,7 % Chinesische Offizielle hatten die höheren US-Zölle im Mai und im Juni zeigen die Daten für Juli nun einen scharf verurteilt und Vergeltungsmaßnahmen (u.a. Zölle Anstieg der Inflationsrate auf 2,8 %. auf US-Produkte) angekündigt. • Im Jahresdurchschnitt dürften die Preise im Gesamtjahr • Dazu gehörte als Reaktion auf die erneute Zuspitzung 2019 um 2,3 % und 2020 etwas langsamer um 2,1 % des Handelskonflikts auch die Abwertung des Yuans. zulegen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Zollpolitik und Dadurch ist der US-Dollar zum Yuan erstmals seit 2008 die nun schwächere Währung auf die Inflationsrate wieder über die Marke von 7 gestiegen. auswirkt. • Die offiziellen Daten bescheinigen für Juli einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 5,1 % auf 5,3 %. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 20 20 14 55 15 15 12 50 10 10 in Pkt. in % 10 45 in % 5 5 8 40 0 0 6 35 -5 -5 4 30 -10 -10 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Aug 04 Aug 06 Aug 08 Aug 10 Aug 12 Aug 14 Aug 16 Aug 18 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 30.08.2019 Quelle: NBS Zeitraum: 31.08.2004 – 31.07.2019 12
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,4 2,3 2,1 1,8 2,1 1,8 1,9 1,8 2,3 2,0 2,3 2,1 Eurozone 1,0 1,1 0,9 1,1 1,5 1,2 1,2 1,3 1,3 1,3 1,6 1,6 Deutschland 0,6 0,6 0,7 1,0 1,5 1,4 1,4 1,4 1,3 1,5 1,7 1,6 Frankreich 1,3 1,3 1,3 1,3 1,7 1,4 1,3 1,3 1,5 1,4 1,8 1,5 Italien 0,1 0,1 0,6 0,5 1,0 0,6 0,7 0,8 1,1 1,0 1,4 1,2 Spanien 2,2 2,2 1,9 1,8 1,9 1,6 0,9 1,0 1,2 1,3 1,5 1,5 Großbritannien 1,1 1,3 1,6 1,2 1,7 1,7 2,0 1,9 2,1 2,0 2,1 2,0 Japan 1,0 1,0 0,8 0,4 0,9 0,9 0,6 0,7 1,2 1,0 1,5 0,9 China 6,2 6,2 5,9 6,0 5,6 5,8 2,3 2,4 2,1 2,3 2,2 2,3 Welt* 2,4 3,2 2,4 3,2 2,5 3,0 - 3,0 - 3,0 - 3,0 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 30.08.2019 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Kurzfristig überwiegen die Abwärtsrisiken Die Aktienmärkte schwanken wie erwartet volatil seitwärts • Seit der Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China im Mai schwanken die amerikanischen und europäischen Aktienmärkte volatil seitwärts. Die Kursausschläge auf politische Nachrichten sind hoch, insbesondere auf Tweets von US-Präsident Trump. Die erste Zinssenkung der Fed und eine antizipierte weitere geldpolitische Lockerung haben den Aktienmärkten temporär Auftrieb gegeben. Dieser Anstieg ist konträr zu den noch immer schlechten Konjunkturdaten. • Die Anzahl der Gewinnwarnungen und Senkungen der Geschäftsausblicke waren in der Q2 Unternehmensberichtssaison beträchtlich. Wir erwarten, dass das prognostizierte Gewinnwachstum für H2 2019 und 2020 weiter nach unten revidiert wird. • Die fehlenden Anzeichen für eine Erholung der Weltkonjunktur stimmen uns vorsichtig. Kurzfristig überwiegen für uns die Abwärtsrisiken, solange sich kein Durchbruch im Handelskrieg abzeichnet und zumal die Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit gestiegen ist. Wir bleiben zunächst defensiv positioniert und gewichten Aktien mittelstark unter. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 Aug 14 Aug 15 Aug 16 Aug 17 Aug 18 Aug 19 DAX S&P 500 MSCI EM STOXX Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 28.08.2014–28.08.2019 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Weitere Abwärtsrevisionen wahrscheinlich Schwellenländer unter Druck Gedämpfte Gewinnerwartungen • Nach den kräftigen Abwärtsrevisionen der letzten drei • Das erwartete Gewinnwachstum für 2019 ist äußerst Monate haben sich die Gewinnerwartungen für die USA gering. Für Asien Pazifik ex Japan, Japan und zuletzt stabilisiert. Die anderen Industrienationen haben Osteuropa rechnen die Analysten sogar mit fallenden jüngst ebenfalls kaum Veränderungen in den Gewinnen im Vergleich zum Vorjahr. Gewinnprognosen gesehen. • Für die USA und Deutschland wird ein Gewinnwachstum • Im Gegensatz dazu fielen die negativen Gewinnrevi- nahe Null erwartet. sionen bei den Schwellenländern, insbesondere • Für 2020 sind die Wachstumsprognosen jedoch für viele Lateinamerika, jüngst kräftig aus. Regionen noch im zweistelligen Bereich. Da dürfte es weitere Abwärtsrevisionen in den nächsten Monaten geben. Lateinamerika & Asien mit größten Abwärtsrevisionen Gewinnerwartungen für 2020 dürften zu hoch sein 0 20 -2 15 -4 10 -6 5 -8 0 -10 -5 -12 -10 Industrienationen Welt Schwellenländer USA Eurozone Schweiz Japan Europa Großbritannien Deutschland Osteuropa APAC ex Japan Lateinamerika Industrienationen Welt Schwellenländer Schweiz Lateinamerika Europa Eurozone Großbritannien USA Deutschland Osteuropa Japan APAC ex Japan 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 28.08.2019 Quelle: Factset Stand: 28.08.2019 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Bewertung / Positionierung Kurzfristig überwiegen Risiken, langfristig sind Aktien attraktiv Relative Aktienbewertung ist attraktiv Anleger sind vorsichtig positioniert • Während europäische Aktien nach wie vor fair zur • Während die Konjunkturdaten im Aggregat ernüchternd eigenen Historie mit einem KGV von 14,3 gepreist sind, blieben und der Handelskonflikt weiter eskalierte, sind US-Aktien leicht teuer bewertet. unterstützten die schon pessimistische Positionierung • Die Renditeaussichten für Anleihen sind begrenzter vieler Investoren sowie die Aussicht auf weitere denn je, während Aktien an relativer Attraktivität Lockerungsmaßnahmen der Zentralbanken. hinzugewinnen. Im Vergleich zu Anleihen sind die • Wir glauben, dass kurzfristig die Abwärtsrisiken Aktienbewertungen moderat und mittelfristig attraktiv – überwiegen. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit eines der Bewertungsvorteil dürfte Aktien unterstützen. harten Brexits zuletzt gestiegen. Zudem gibt es immer noch keine Anzeichen einer Erholung der Weltkonjunktur. In Deutschland droht sogar eine technische Rezession, inklusive vermehrter Kurzarbeit. Aktien-KGVs sind fair im historischem Durchschnitt Erhöhte Put-Call-Ratios – viele Investoren abgesichert 2,9 28 Euro Stoxx 50 2,6 2,3 24 2,0 1,7 1,4 20 1,1 0,8 16,6 2,6 16 17,3 2,4 S&P 500 14,4 2,2 14,3 2,0 1,8 12 1,6 1,4 1,2 8 1,0 1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018 Jan 2017 Apr 2017 Jul 2017 Okt 2017 Jan 2018 Apr 2018 Jul 2018 Okt 2018 Jan 2019 Apr 2019 Jul 2019 1-Wochen-Durchschnitt 3-Wochen-Durchschnitt Historischer Durchschnitt S&P 500 Durchschnitt S&P 500 Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600* Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Quelle: Bloomberg; *Für den Stoxx 600 wurde die Zeitraum: 01.01.1988 - 28.08.2019 Die Put-Call-Ratio gibt das Verhältnis von Zeitraum: 20.12.1993 - 23.08.2019 Historie vor 2000 vom MSCI Europa übernommen. gehandelten Put-Optionen zu Call-Optionen an. 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa mit größtem Potenzial bei Konjunkturerholung USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Neutral gewichten Selektiv beimischen • Noch ist das BIP-Wachstum • Mit dem neuen Premierminister • Die Konjunkturerholung • Die erneute Eskalation im solide, da der Konsum und der Boris Johnson ist die verzögert sich mit dem Handelsstreit zwischen den Arbeitsmarkt robust sind. Wahrscheinlichkeit für einen anhaltenden Handelskrieg. Die USA und China hat die • Zinssenkungen der Fed zur harten Brexit gestiegen. Dies Einkaufsmanagerindizes sind Aussichten für die Schwellen- Konjunkturbelebung wurden spiegelt sich auch in dem noch immer schwach. länder eingetrübt. Die bereits vom Markt eingepreist. schwächeren Pfund wider. • Wir erachten die Gewinnrevisionen sind weiter • Der Aktienmarkt ist vergleichs- Unternehmensgewinn- negativ. Jedoch sind US- • Die Unternehmensgewinne weise günstig, was sich ohne schätzungen für 2019 und 2020 Zinssenkungen positiv für dürften dieses Jahr nur gering- finale Brexit-Entscheidung bzw. weiter als zu optimistisch. Schwellenländerwährungen und fügig wachsen, zumal die dem Risiko eines harten Brexits –aktien. Importzölle die Margen belasten. • Die Aktienbewertungen sind fair jedoch kaum verändern dürfte. und bieten mittelfristiges • Wir fokussieren uns auf Frontier • Kursrückgänge bei Small Caps Das Pfund und der Aktienmarkt Aufwärtspotenzial, vor allem im Markets, die von höheren Zöllen und beim Transportsektor entwickeln sich weiter konträr. Vergleich zu Anleihen. weniger stark betroffen sind. mahnen zur Vorsicht. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 30.08.2019 31.12.2019 30.06.2020 in 12 Monaten S&P 500 2.926 2.950 3.050 3.271 Dax 11.939 12.600 12.900 13.939 Euro Stoxx 50 3.427 3.500 3.650 3.862 MSCI Großbritannien 2.070 2.200 2.300 2.346 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - 0,8 4,2 11,8 Dax - 5,5 8,0 16,8 Euro Stoxx 50 - 2,1 6,5 12,7 MSCI Großbritannien - 6,3 11,1 13,3 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 30.08.2019 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Fed und EZB gehen in die gleiche Richtung Bund-Renditen durchweg im Minus • Die US-Notenbank hat die Leitzinsen zuletzt um 25 • Die geldpolitischen Entwicklungen auf der einen und die Basispunkte gesenkt. Dieser Schritt stellte den Auftakt weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA weiterer erwarteten Zinsschritte dar. Damit tendiert die und China auf der anderen Seite treiben die Kurse der Fed wie viele andere Notenbanken zu einer wieder Bundesanleihen als „sichere Häfen“ in astronomische expansiveren Geldpolitik. Präsident Trump geht die Höhen. Die Renditen über alle Laufzeiten notieren im Geldpolitik von Jerome Powell allerdings noch nicht weit negativen Bereich. genug, er setzt den Fed-Chef verbal weiter unter Druck. • Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen stehen • Die EZB lässt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, weiter unter Druck und sind inzwischen unter die Marke die Eurozonen-Inflation wieder in den Zielbereich zu von 1,5 % gefallen. heben. Im September dürfte die EZB entsprechende Maßnahmen verkünden. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 5 5 6 6 4 4 5 5 3 3 4 4 3 3 2 2 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Aug 09 Aug 11 Aug 13 Aug 15 Aug 17 Aug 19 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 02.09.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 02.09.2009 – 02.09.2019 21
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Rezessionsängste schicken Renditen auf Sinkflug Renditen auf Sinkflug Zinskurve kündigt Rezession an • Die Renditen auf Staatsanleihen gingen auch zuletzt im • Nach dem Rückgang der Renditen, vor allem am langen Zuge der zunehmenden Rezessionsängste zurück. Ende der Zinskurve, ist die US-Renditestrukturkurve Besonders Anleihen mit hoher Duration konnten hiervon (10J-2J) zuletzt invertiert. Nach einer Invertierung kam profitieren. 10-jährige US-Treasuries erzielten z.B. seit es historisch oft nach ein bis zwei Jahren zu einer Jahresanfang eine Rendite von über 12% in Euro. Rezession. Dies ist jedoch nicht unser Basisszenario. • 10-jährige italienische Staatsanleihen haben neben der • Im August wurden zum ersten Mal bei einer Erwartung auf ein neues EZB-Anleihekaufprogramm Neuemission 30-jährige deutsche Staatsanleihen mit jüngst von einer möglichen Regierungsneubildung und einer negativen Rendite begeben. der damit verbundenen Budget-Hoffnung profitiert. Die • Der Markt* erwartet mittlerweile, dass die EZB keine Rendite ist daraufhin auf unter 1,0% gefallen. Zinserhöhung vor 2025 vornimmt Deutlich geringere Renditen auf Staatsanleihen US-Zinskurve jüngst invertiert 5,0 350 4,0 300 250 3,0 200 2,0 150 US: 1,50% 100 1,0 IT: 1,00% 50 GB: 0,48% 0,0 0 FR: -0,40% -50 -1,0 DE: -0,70% 2014 2015 2016 2017 2018 2019 -100 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) Großbritannien (GBP) USA (USD) US Treasury-Steilheit (10J-2J, in Bp) DE Bund-Steilheit (10J-2J, in Bp) Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2014–30.08.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.1998 - 27.08.2019 * = Berechnung durch Morgan Stanley 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Risk-Off auf dem Kreditmarkt Risikoaufschläge jüngst wieder gestiegen Anlagegütersektor mit deutlicher Speadausweitung • Nachdem der Handelskrieg zuletzt weiter eskaliert ist, • Der Anlagegütersektor sah in den letzten vier Wochen sind die die Risikoaufschläge auf Euro- eine Spreadausweitung von über 30 Basispunkten. Die Unternehmensanleihen auf über 70 Basispunkte Abhängigkeit vom globalen Handel und der zyklische gestiegen. Das aktuelle Niveau ist aber noch immer weit Charakter des Sektors machen ihn besonders anfällig vom Jahresendstand 2018 entfernt. Bei anhaltender für das aktuelle Umfeld, welches von Konjunkturschwäche gibt es somit weiteres Potenzial für Rezessionsängsten und Zolldrohungen geprägt ist. eine Spreadsausweitung. • Die Differenz der Renditen zwischen Euro-Nicht-Finanz- und -Finanzanleihen ist mit fünf Basispunkten auf ein 3- Jahrestief gefallen. Leicht steigende Risikoaufschläge bei EUR-Anleihen EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads 140 60 300 250 120 45 200 100 30 150 in Basispunkte in Basispunkte 80 15 100 50 60 0 0 Telekom Energie Einzelhandel Automobil Immobilien Nahrungsmittel Industrie Dienstleistung Medien Banken Grundstoffe Versicherungen Gesundheit Transport Reise und Freizeit Anlagegüter Versorger 40 -15 20 -30 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Rendite-Differenz (RS) Euro Nicht-Finanzanleihen (LS) Euro Finanzanleihen (LS) Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset Zeitraum: 01.01.2014–27.08.2019 Quelle: Factset Zeitraum: : 27.08.2014–27.08.2019 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte. • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern. Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht ausreichend vergütet werden. • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Untergewichten Neutral • Wir vermeiden zu offensive Positionierungen, da wir in den • Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei nächsten Monaten mit steigenden Risikoprämien rechnen. vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US- Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv. • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir Durationsrisiko moderat zu gestalten. investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig, insbesondere im Ratingbereich BB. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 30.08.2019 31.12.2019 30.06.2020 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 2,00 - 2,25 1,75 - 2,00 1,95 1,75 - 2,00 1,85 10J US-Rendite 1,50 1,75 1,98 2,10 2,11 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,70 -0,50 -0,33 -0,10 -0,22 Großbritannien Leitzins 0,75 0,75 0,75 1,00 0,75 10J Gilts-Rendite 0,48 0,70 0,77 1,10 0,94 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 30.08.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl Knappes Angebot rückt in den Fokus Der Ölpreis dürfte moderat hinzugewinnen • In den letzten Wochen dominierten die Nachfragesorgen durch den Handelskrieg und die weltweite Konjunktureintrübung die Entwicklung am Ölmarkt. Entsprechend fiel der Ölpreis der Sorte Brent zwischenzeitlich auf 55 US-Dollar je Barrel. Inzwischen steht der Ölpreis wieder über 60 US-Dollar je Barrel, da das OPEC-Angebot knapp ist und die Ölnachfrage vergleichsweise robust ist. • Das Ölangebot ist momentan eher zu knapp. Die OPEC setzt ihre Ölförderkürzungen konsequent um, insbesondere da Saudi-Arabien die Produktion noch stärker gedrosselt hat und die iranischen Ölexporte aufgrund der US-Sanktionen fast vollständig zum erliegen gekommen sind. Nur Russland fördert derzeit mehr Öl als vereinbart. Die US-Produktion hat sich von den Hurrikan bedingten Förderausfällen inzwischen erholt. • Bis zum Jahreswechsel dürfte der Ölmarkt im Angebotsdefizit bleiben, dass fundamental für höhere Ölpreise spricht. Auch eine Zunahme der derzeit geringen spekulativen Netto-Long-Positionen könnte den Preis treiben. Die Aussichten könnten sich jedoch Anfang nächsten Jahres drehen, wenn die OPEC nicht gegen ein absehbares Überangebot ankämpfen wird. Anlegerpositionierung ist moderat US-Öllagerbestände fallen zuletzt deutlich 1,400 90 540 in Tsd. Kontrakten 1,200 80 500 1,000 70 460 800 60 Mio. Barrel 600 50 420 400 40 380 200 30 5-Jahres-Durchschnitt +/- 1 Standardabweichung 340 0 20 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (LS) 300 Spekulative Netto-Long-Positionen Brent (LS) Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Brent Rohölpreis in US-Dollar je Barrel (RS) 2018 2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.08.2019 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.01.2014 – 24.08.2019 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold bleibt attraktiv; Aussicht für Industriemetalle gedämpft Gold bleibt auch nach neuen Hochs attraktiv Begrenztes Potenzial bei Industriemetallen • Der Goldpreis ist über 1.500 US-Dollar je Unze gestiegen • Die Industriemetallpreise leiden noch immer unter dem und erreichte in Euro gerechnet ein neues Allzeithoch. Handelskrieg zwischen den USA und China und den Angesichts von Unsicherheiten (z.B. Handelskrieg, Brexit) Konjunktursorgen angesichts der schwächeren profitiert Gold von seinem Status als sicherer Hafen. weltweiten Einkaufsmanagerindizes. Die vergleichs- Insbesondere die erwartete noch expansivere Geldpolitik weise moderaten Lagerbestände sind nicht im Fokus. der Fed und der EZB mit sinkenden Anleiherenditen und • Finanzinvestoren halten sich bei Industriemetallen stark negativen Realzinsen trieben den Goldpreis. Mittelfristig zurück oder setzen sogar auf fallende Preise. Auch der könnte auch ein schwächerer US-Dollar unterstützen. feste US-Dollar belastet das Segment. • Die Positionierung von Finanzanlegern und die ETF- • Ohne ein Ende des Handelskriegs und eine Konjunktur- Bestände sind deutlich gestiegen, bieten aber noch belebung, insbesondere der chinesischen Industrie, weiteres Preissteigerungspotenzial. Kurzfristig könnte es bleiben die Aussichten für Industriemetalle schlecht. jedoch zunächst eine Konsolidierung geben. Negative Anleiherenditen treiben den Goldpreis Noch keine Trendwende bei Industriemetallen in Sicht 20 1,500 180 180 EUR pro Unze in Billionen EUR 01.01.2014 = 100 160 160 15 1,350 140 140 120 120 10 1,200 100 100 5 1,050 80 80 60 60 0 900 40 40 Aug 2015 Aug 2016 Aug 2017 Aug 2018 Aug 2019 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Anleihevolumen mit negativer Rendite im BB Global Aggregate Index Gold (RS) Zink Nickel Aluminium Kupfer Zinn Blei Quelle: Bloomberg Zeitraum: 31.08.2014 – 30.08.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 27.08.2019 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Euro weiter schwach EUR/GBP: Der Kurs bleibt politisch geprägt • Die eindeutigen Signale der EZB in Richtung • Das Pfund stabilisierte sich zuletzt etwas. Der Kurs expansiver Geldpolitik und der potentiellen durchbrach kürzlich die Marke von 0,93 Pfund je Euro. Wiederaufnahme der Anleihekäufe nehmen dem Euro Die britische Währung hat sich aber wieder erholt und die Kursphantasie. steht nun wieder bei 0,91. Der weitere Verlauf hängt maßgeblich von den Brexit-News ab. • Das Notenbank-Treffen in Jackson Hole ergab keine grundlegend neuen Erkenntnisse. Unabhängig von den • Sollte der harte Brexit vermieden werden, würde sich Verbal-Attacken Donald Trumps gegen die Fed bleibt es das Pfund weiter stabilisieren. Zum Jahresende dürfte dabei, dass die US-Notenbank bereit ist, die der Kurs dann bei rund 0,90 Pfund je Euro liegen. Die schwächelnde Konjunktur wenn nötig mit niedrigeren Chance, den No-Deal Brexit noch abzuwenden, sinken Zinsen zu stützen. EUR/USD schwankt weiter um die allerdings zusehends – dann ginge es Richtung Parität. Marke von 1,10. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,40 1,40 0,95 0,95 1,30 1,30 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,20 1,20 0,75 0,75 1,10 1,10 1,00 1,00 0,65 0,65 Sep 14 Sep 15 Sep 16 Sep 17 Sep 18 Sep 19 Sep 14 Sep 15 Sep 16 Sep 17 Sep 18 Sep 19 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 02.09.2014 – 02.09.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 02.09.2014 – 02.09.2019 30
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 30.08.2019 31.12.2019 30.06.2020 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 EUR/GBP 0,90 0,90 0,91 0,88 0,90 EUR/CHF 1,09 1,09 1,10 1,11 1,12 EUR/JPY 117 120 118 119 119 Veränderung zum Euro (in %) USD - -1,1 -1,9 -2,8 -3,7 GBP - 0,5 -0,6 2,7 0,5 CHF - -0,1 -1,0 -1,9 -2,8 JPY - -2,6 -1,0 -1,8 -1,8 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 30.08.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Guido Urban, CFA Senior Analyst Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Ludwig Kemper Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Analyst Multi Asset Strategy & Research Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Dr. Jörn Quitzau Senior Economist Telefon +49 40 350 60-0 Telefax +49 40 350 60-900 Kontakt www.berenberg.de MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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