HORIZONTE November 2019 - Sparkasse UnnaKamen

 
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HORIZONTE
Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management

November 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick
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Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.
Datum: 31. Oktober 2019

2
Inhaltsverzeichnis

    01   Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt                                                                   4
         Selektive Erhöhung der Aktienquote vollzogen.

    02   Volkswirtschaft                                                                                             9
         Handelskrieg und Brexit schieben die Konjunkturerholung hinaus.

    03   Aktien                                                                                                     14
         Optimistische Stimmung treibt Märkte auf Jahreshoch.

    04   Anleihen                                                                                                   20
         Die Renditen steigen wieder.

    05   Rohstoffe                                                                                                  26
         Seitwärtskonsolidierung in allen Segmenten.

    06   Währungen                                                                                                  29
         Pfund und Euro profitieren von gesunkenen Risiken.

Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.

3
Kapitalmarkt und

01   Asset Allokation
     kompakt
1   2    3     4     5    6     Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Kapitalmarkt kompakt
Rückblick

Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen
Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR)
                                                  Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)                              12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre
                                                 4W (01.10.19 - 29.10.19)                                         29.10.18 29.10.17 29.10.16 29.10.15 29.10.14
                                                 YTD (31.12.18 - 29.10.19)                                        29.10.19 29.10.18 29.10.17 29.10.16 29.10.15
                                                                         5,5
DAX                                                                                                 22,5            14,2     -14,2         23,6     -1,0         18,9
                                                                       3,8
Brent                                                                                                      26,1     -13,0     39,9          3,6    -13,9        -43,9
                                                                   3,0
Aktien Emerging Markets                                                               14,0                          17,5     -12,2         18,6      9,6          0,1
                                                                   3,0
Euro Stoxx 50                                                                                        23,7           18,0     -11,3         21,6     -7,1         15,8
                                                                 1,8
S&P 500                                                                                                    26,9     20,3        6,2        16,9      4,3         25,0
                                                                 1,0
Aktien Japan                                                                                 18,9                   13,6       -5,4        13,3      6,0         28,6
                                                                0,5
EM-Staatsanleihen (hart)                                                           10,5                             11,4       -1,6         5,9     10,3         -2,1
                                                         0,0
Eonia                                                   -0,3
                                                                                                                     -0,4      -0,4        -0,4     -0,3         -0,1
                                                       -0,5
EUR Unternehmensanleihen                                                     6,4
                                                                                                                      5,9      -1,0         2,1      5,1          0,6
                                                       -0,7
EUR Staatsanleihen                                                     3,9                                            5,0      -0,9         0,4      2,0          2,9
Gold                                                   -1,0                                                         23,8       -1,5        -5,5     11,2          8,8
                                                                                              19,7
                                                       -1,6
USD/EUR-Wechselkurs                                                   3,2                                             2,3       2,1        -5,4     -0,1         15,1
S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR
EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR;
EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR;
Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet.
Quellen: Bloomberg, Berenberg                                                                                                                             Zeitraum: 29.10.2014 – 29.10.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.
5
1   2   3   4    5   6   Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Kapitalmarkt kompakt
Ausblick nach Anlageklassen

            Volkswirtschaft
            • Weltkonjunktur: Der Handelsstreit USA-China schwächt die Konjunktur und schiebt den Wiederaufschwung hinaus.
            • Inflationsdruck bleibt verhalten; Zentralbanken nutzen geldpolitischen Spielraum, sodass Fed und EZB expansiv bleiben.
            • Weiterhin Risiken für die nächsten Monate; Konjunktur in Europa dürfte sich erst im ersten Halbjahr 2020 beleben.

            Aktien
            • Die Aktienmärkte erreichen in der Hoffnung auf Fortschritte im Handelskrieg und Brexit neue Jahreshochs.
            • Eine gut angelaufene Unternehmensberichtssaison, eine verhaltene Positionierung und die Geldpolitik unterstützen Aktien.
            • Wir stocken Aktien in Europa auf und sind nun neutral gewichtet.

            Anleihen
            • Renditen europäischer Staatsanleihen steigen weiter an und lassen ihre Renditetiefs von August hinter sich.
            • Die Risikoprämien bei Unternehmensanleihen sinken nochmals leicht.
            • Wir gewichten Anleihen über, jedoch halten wir die Laufzeit kurz und bleiben hinsichtlich der Emittenten vorsichtig.

            Alternative Investments / Rohstoffe
            • Im Zuge anhaltender ETF-Zuflüsse schwankt Gold um 1.500 US-Dollar je Unze; mittelfristig besteht Aufwärtspotenzial.
            • Ölpreis (Brent) steigt wieder über 60 US-Dollar je Barrel dank kurzfristig knappen Angebots und sinkender Nachfragesorgen.
            • Industriemetalle bilden Boden aus: Bei Konjunkturerholung oder Ende des Handelsstreits besteht Aufholpotenzial.

            Währungen
            • Der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigt wieder über 1,11; US-Dollar ist wegen Handelsentspannung weniger gesucht.
            • Das britische Pfund steigt auf 0,86 je Euro: Trotz Neuwahlen schwindet das Risiko eines harten Brexits.
            • Der Euro/Schweizer Franken-Wechselkurs steigt wieder über 1,10: der Euro profitiert von geringeren politischen Risiken.

6
1   2   3       4   5   6   Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Berenberg Asset-Allokation kompakt
Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen

Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick

Quelle: Berenberg                                                                Darstellung per 30.10.2019

7
1     2   3   4    5   6    Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Berenberg Asset-Allokation kompakt
Rückblick für die Kernstrategie 3

Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage
              Performance          28.10.14 - 28.10.15       28.10.15 - 28.10.16        28.10.16 - 28.10.17       28.10.17 - 28.10.18        28.10.18 - 28.10.19
              Aktienbenchmark            16,73%                    -4,97%                     16,73%                    -3,30%                     18,27%
    75%                                                                                                                                                         115
    70%                                                                                                                                                            112
    65%                                                                                                                                                            109
    60%                                                                                                                                                            106
    55%                                                                                                                                                            103
    50%                                                                                                                                                            100
    45%                                                                                                                                                            97
    40%                                                                                                                                                            94
    35%                                                                                                                                                            91
    30%                                                                                                                                                            88
    25%                                                                                                                                                            85
      Okt. 17         Jan. 18           Apr. 18         Jul. 18         Okt. 18               Jan. 19         Apr. 19         Jul. 19        Okt. 19
             Aktienquote KS 3             Aktienquote (Min/Neutral/Max)                  Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala)
Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen.   Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

• Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bislang
  ausbleibenden Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise von
  einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen
  Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit und stabilere Konjunkturdaten über den
  Sommer mehr als eine volatile Seitwärtsphase unwahrscheinlich erschien, haben wir unsere Portfolios defensiv ausgerichtet.
• Wir haben seit September wieder selektiv riskantere Positionen im Portfolio aufgebaut. Stark negative Anleiherenditen, eine vorsichtige
  Anlegerpositionierung, die typische positive Q4-Saisonalität sowie die lockere Geldpolitik machen Aktien attraktiv. Für ein Übergewicht
  bei Risikopositionen sollte sich neben sinkenden politischen Risiken auch eine Konjunkturstabilisierung abzeichnen.
8
02   Volkswirtschaft
1            2    3   4      5     6     Volkswirtschaft

Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Externe Umstände belasten die Eurozone                                                                       Weiterer Inflationsrückgang erwartet
• Die wirtschaftliche Abkühlung zeigt sich in mehreren                                                       • Die Inflationsrate lag im September bei 0,8 %
  Indikatoren. Die neuen Zölle seitens der USA gegen die                                                       (Vorjahresvergleich). Für Oktober wird ein Rückgang
  EU belasten nun zusätzlich, wenngleich das Volumen                                                           auf 0,7 % erwartet. Für das Gesamtjahr 2019 erwarten
  für sich allein betrachtet nicht dramatisch ist.                                                             wir eine Inflationsrate von 1,1 %.
• Die endgültigen Septemberdaten für die                                                                     • Die EZB hat angesichts der enttäuschenden
  Einkaufsmanagerindizes enttäuschten und bleiben auf                                                          Konjunkturdaten im September ein größeres
  breiter Front recht deutlich hinter den Vormonatswerten                                                      Maßnahmenbündel beschlossen, u.a. die Senkung des
  zurück. Die vorläufigen Zahlen für Oktober liegen zwar                                                       Einlagezinses sowie die Wiederaufnahme von
  hinter den Erwartungen, stagnieren aber in etwa auf                                                          Wertpapierkäufen.
  Vormonatsniveau.
                                                                                                             • EZB-Präsident Draghi übergab sein Amt Ende Oktober
                                                                                                               an die ehemalige IWF-Direktorin Christine Lagarde.

Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                                 Euroland Inflation
         6                                                                                 120                         5                                                                        5

         4                                                                                 110                         4                                                                        4

         2                                                                                 100                         3                                                                        3
                                                                                                 in Pkt.
  in %

         0                                                                                 90                          2                                                                        2
                                                                                                                in %

         -2                                                                                80                          1                                                                        1

         -4                                                                                70                          0                                                                        0

         -6                                                                                60                          -1                                                                       -1
          Mrz 99           Mrz 04          Mrz 09            Mrz 14               Mrz 19                                Jan 99   Jan 04              Jan 09              Jan 14        Jan 19
                           BIP-Wachstum       Economic Sentiment (rechte Skala)
                                                                                                                                          Inflation (YoY)     Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission                   Zeitraum: 31.03.1999 – 30.09.2019              Quelle: Eurostat                                        Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2019

10
1           2    3   4     5      6      Volkswirtschaft

USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Arbeitsmarkt äußerst solide – Stimmung schwach                                                             Expansive Geldpolitik als Präventivmaßnahme
• Der US-Arbeitsmarkt bleibt äußerst stark. Die                                                            • Im September bleibt die Inflation mit 1,7 %
  Arbeitslosenquote liegt auf einem 50-Jahres-Tief.                                                          (Vorjahresvergleich) konstant und damit nahe am
                                                                                                             Inflationsziel der Fed.
• Die Industrieproduktion ist im September um 0,4 %
  zurückgegangen. Ein wesentlicher Grund dafür war der                                                     • Wir erwarten, dass die Fed nach der Zinssenkung in
  Streik bei General Motors. Die Einzelhandelsdaten                                                          Höhe von 25 Basispunkten Ende Oktober zunächst
  waren im September mit –0,3 % rückläufig.                                                                  keinen weiteren Zinsschritt vornehmen wird. Das Risiko
                                                                                                             einer wirtschaftlichen Abkühlung hatte sich zuletzt
• Der ISM Sentiment Index des Verarbeitenden
                                                                                                             erhöht. Der EU-US Handelskonflikt hat darüber hinaus
  Gewerbes fällt auf ein 10-Jahres-Tief und deutet den
                                                                                                             im Rahmen der WTO Airbus-Entscheidung neuen
  zweiten Monat in Folge auf eine Kontraktion hin. Für
                                                                                                             Auftrieb erhalten.
  das dritte Quartal wird ein immer noch solides
  Wachstum von 1,6 % erwartet (vorher: 2,0 %).                                                             • Wir erwarten für 2019 eine Inflationsrate von 1,8 %.

USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                  USA Inflation
        6                                                                                 80                      6                                                                     6

        4                                                                                 70

        2                                                                                 60                      3                                                                     3

        0                                                                                 50
                                                                                               in Pkt.

                                                                                                           in %
 in %

        -2                                                                                40                      0                                                                     0

        -4                                                                                30

        -6                                                                                20                  -3                                                                        -3
         Dez 98           Dez 03            Dez 08             Dez 13            Dez 18                        Jan 99   Jan 04               Jan 09             Jan 14         Jan 19

                      BIP (YoY)        ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                                   Inflation (YoY)   Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM                                            Zeitraum: 31.12.1998 – 30.09.2019           Quelle: BLS                                        Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2019

11
1          2    3     4      5       6    Volkswirtschaft

China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Schwaches drittes Quartal                                                                                     Inflation steigt weiter
• Im dritten Quartal ist die chinesische Wirtschaft nur                                                       • Die Inflation ist im September weiter gestiegen.
  noch um 6,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal                                                                  Nachdem sich die Teuerungsrate schon in den
  gewachsen. Das ist der schwächste Wert seit 1992. Die                                                         Vormonaten bei rund 2,8 % eingependelt hatte, gab es
  ersten beiden Quartale 2019 waren mit 6,4 % und                                                               nun im September einen Anstieg auf 3,0 %. Analysten
  6,2 % noch stärker ausgefallen.                                                                               hatten lediglich einen Anstieg auf 2,9 % erwartet.
• Die Eskalation des Handelskonflikts belastet Chinas                                                         • Im Jahresdurchschnitt des Gesamtjahres 2019 dürften
  Wirtschaft. Immerhin steht nun eine kleine Deeskalation                                                       die Preise um 2,5 % und 2020 um 2,1 % zulegen.
  in Aussicht.                                                                                                  Abzuwarten bleibt, wie sich die Zollpolitik und die nun
                                                                                                                schwächere Währung auf die Inflationsrate auswirken.
• Der Caixin Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden
  Gewerbes konnte im September leicht zulegen. Für
  Oktober wird allerdings ein Rückgang erwartet.

China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                   China Inflation (YoY)
            16                                                                               60                     25                                                                                         25

                                                                                                                    20                                                                                         20
            14                                                                               55

                                                                                                                    15                                                                                         15
            12                                                                               50
                                                                                                                    10                                                                                         10
                                                                                                  in Pkt.
     in %

            10                                                                               45
                                                                                                                     5                                                                                         5
                                                                                                             in %

            8                                                                                40
                                                                                                                     0                                                                                         0

            6                                                                                35
                                                                                                                     -5                                                                                        -5

            4                                                                                30                     -10                                                                                        -10
            Mrz 05   Mrz 07   Mrz 09      Mrz 11    Mrz 13     Mrz 15    Mrz 17     Mrz 19                            Okt 04   Okt 06      Okt 08         Okt 10      Okt 12     Okt 14      Okt 16   Okt 18
                 BIP-Wachstum (YoY)       Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)
                                                                                                                                        Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB                                            Zeitraum: 31.03.2005 – 30.09.2019             Quelle: NBS                                                           Zeitraum: 31.10.2004 – 30.09.2019

12
1     2    3     4    5     6    Volkswirtschaft

Prognosen
Wichtigste Einschätzungen im Überblick

                                                    BIP-Wachstum (in %)                                                             Inflation (in %)

                                       2019                     2020                  2021                          2019                    2020               2021

                                              Ø**                      Ø**                    Ø**                          Ø**                     Ø**                Ø**

 USA                             2,3          2,3         1,9          1,7        2,1         1,8             1,8          1,8        2,0          2,1   2,3          2,1
 Eurozone                        1,1          1,1         0,9          1,0        1,5         1,3             1,1          1,2        1,3          1,2   1,6          1,5
     Deutschland                 0,5          0,5         0,5          0,7        1,5         1,2             1,3          1,4        1,2          1,4   1,6          1,6
     Frankreich                  1,3          1,3         1,3          1,2        1,7         1,4             1,3          1,3        1,5          1,4   1,7          1,5
     Italien                     0,2          0,1         0,6          0,4        1,0         0,6             0,6          0,7        0,9          0,9   1,4          1,1

     Spanien                     2,0          2,1         1,8          1,7        1,9         1,6             0,8          0,8        1,0          1,2   1,5          1,5

 Großbritannien                  1,2          1,2         1,3          1,0        1,8         1,5             1,9          1,9        1,9          2,0   2,0          2,0

 Japan                           0,9          0,9         0,7          0,3        0,9         0,8             0,4          0,7        0,9          1,0   1,5          0,9
 China                           6,2          6,1         5,9          5,9        5,6         5,8             2,5          2,5        2,1          2,4   2,2          2,2
 Welt*                           2,4          3,1         2,3          3,1        2,5         3,1               -          3,1          -          3,0    -           2,9

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

13
03   Aktien
1     2     3     4    5     6    Aktien

Marktentwicklung
Der Markt setzt auf eine Konjunkturerholung
Die Stimmung an den Aktienmärkten ist zuletzt dank einer Abnahme der politischen Risiken optimistischer geworden
• Seit Oktober durchlebten die Aktienmärkte eine Achterbahnfahrt. Handels- und Konjunktursorgen belasteten risikobehaftete
  Anlageklassen, bis die mündliche Einigung auf eine Waffenruhe im Handelskrieg zwischen den USA und China die Anleger-
  stimmung deutlich aufhellte. Die stark gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Brexit-Einigung beflügelte die Investorenstimmung
  noch zusätzlich. Der DAX kletterte auf einen Jahreshöchststand und der S&P 500 auf ein Allzeithoch.
• Gelingt dem breiten europäischen Aktienmarkt auch ein Allzeithoch? Dafür müsste der Stoxx 600 die 400er-Marke nachhaltig
  nach oben durchbrechen. Zwar bleiben uns die Konjunktursorgen erhalten, sollte der Handelsfrieden aber anhalten, stehen
  die Chancen gut. Viele internationale Anleger, die Europa u.a. wegen der erhöhten politischen Unsicherheit untergewichtet
  haben, würden Europa wieder positiver sehen. Italien stellt zumindest kurzfristig kein Problem dar und die Brexit-Saga scheint
  ein Ende zu nehmen. Wir sind entsprechend auch leise optimistisch.

Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes
     180                                                                                                                       180

     160                                                                                                                       160

     140                                                                                                                       140

     120                                                                                                                       120

     100                                                                                                                       100

      80                                                                                                                       80
       Okt 14                         Okt 15                Okt 16        Okt 17               Okt 18                     Okt 19
                                   DAX                S&P 500        MSCI EM                STOXX Europe 50
Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100                                                      Zeitraum: 28.10.2014–28.10.2019

15
1     2                 3      4                   5               6               Aktien

Unternehmensgewinne
Gewinnerwartungen für 2020 sind zu hoch
Gemischtes Bild bei den Gewinnrevisionen                                                                                                                                      2020er-Gewinnerwartungen für Deutschland zu hoch
• Auch wenn die politische Unsicherheit zuletzt                                                                                                                               • Während das erwartete Gewinnwachstum für 2019 nun
  abgenommen hat, bleiben die Konjunkturdaten                                                                                                                                   halbwegs realistisch aussieht, sieht das prognostizierte
  durchwachsen. Und auch die Gewinnschätzungen                                                                                                                                  Gewinnwachstum für 2020 immer noch viel zu
  werden global weiter nach unten revidiert.                                                                                                                                    optimistisch aus.
• Allerdings ist das Bild gemischt: Während die Analysten                                                                                                                     • Insbesondere für Deutschland dürfte es über die
  für die Schwellenländer und Deutschland die                                                                                                                                   nächsten Monate weiteren Abwärtsrevisionsbedarf
  Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate nach                                                                                                                             geben.
  oben angehoben haben, bleiben sie am skeptischsten
  für Großbritannien. Und auch US-Unternehmen haben
  zuletzt negative Gewinnrevisionen gesehen.

Schwellenländer mit positiven Gewinnrevisionen                                                                                                                                Gewinnerwartungen für 2019 nun realistischer
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   0                                                                                                                                                                            15
  -2                                                                                                                                                                            10
  -4                                                                                                                                                                             5
  -6
  -8                                                                                                                                                                             0
 -10                                                                                                                                                                            -5
 -12                                                                                                                                                                           -10
       Schwellenländer

                         Welt

                                Industrienationen

                                                    Lateinamerika

                                                                    APAC ex Japan

                                                                                     Deutschland

                                                                                                   Schweiz

                                                                                                             Japan

                                                                                                                     Eurozone

                                                                                                                                Osteuropa

                                                                                                                                            Europa

                                                                                                                                                       USA

                                                                                                                                                             Großbritannien

                                                                                                                                                                                     Industrienationen

                                                                                                                                                                                                         Welt

                                                                                                                                                                                                                Schwellenländer

                                                                                                                                                                                                                                  Schweiz

                                                                                                                                                                                                                                            Europa

                                                                                                                                                                                                                                                     Eurozone

                                                                                                                                                                                                                                                                Lateinamerika

                                                                                                                                                                                                                                                                                USA

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Großbritannien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Osteuropa

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Japan
                1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                             2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)
                3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                          2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)

Quelle: Factset                                                                                                                                      Stand: 29.10.2019        Quelle: Factset                                                                                                                                    Stand: 29.10.2019

16
1       2   3      4     5      6   Aktien

Bewertung / Technik
Aktien fair bis leicht teuer zur eigenen Historie bewertet
US-Aktien sind teurer bewertet                                                           Europäische Aktien im Fokus
• US-Aktien sind nun wieder teurer als im historischen                                   • In den letzten Jahren hat es der Stoxx 600 nie geschafft,
  Durchschnitt bewertet. Die jüngste Rally war durch einen                                 die 400er-Marke nachhaltig nach oben zu durchbrechen.
  Stimmungsaufhellung (neue Hoffnungen im
                                                                                         • Nun stehen wir wieder kurz unterhalb des kritischen
  Handelskonflikt) und nicht durch höhere Gewinne
                                                                                           Levels und die Chancen für einen Durchbruch stehen
  getrieben. Die bisher gut laufende Q3-Berichtssaison
                                                                                           nicht schlecht, dank des Brexit-Optimismus. Von einer
  dürfte Aufschluss darüber geben, ob dieser Optimismus
                                                                                           Stimmungsaufhellung dürfte Europa relativ zu anderen
  berechtigt ist.
                                                                                           Märkten doppelt profitieren. Zum einen hilft bei
• Europäische Aktien sind nun in etwa fair zur eigenen                                     anziehenden Zinsen der hohe Anteil von Value-Aktien in
  Historie bewertet.                                                                       Europa. Zum anderen dürften internationale Anleger
                                                                                           Europa nun wieder positiver sehen.

Europäische Aktien sind günstiger bewertet                                               Stoxx 600 – gelingt der Ausbruch über die 400-Marke?
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                                                                                         450

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                                                                                         400

20                                                                                       350

     16,6
                                                                               18,5
16                                                                                       300
     14,4
                                                                               15,3

12                                                                                       250

                                                                                         200
 8
  1988       1993         1998       2003     2008       2013        2018
                    S&P 500                          Durchschnitt S&P 500                150
                    Stoxx 600*                       Durchschnitt Stoxx 600*             28.10.1999   28.10.2003    28.10.2007       28.10.2011         28.10.2015   28.10.2019
                                                                                                                   Stoxx 600 Index   200-Tages-Durchschnitt

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen               Zeitraum: 31.12.1987 - 28.10.2019   Quelle: Bloomberg                                        Zeitraum: 28.10.1999 - 28.10.2019

17
1      2   3    4    5    6   Aktien

Aktien Allokation
Europa mit größtem Potenzial bei Konjunkturerholung

USA                                        Großbritannien                        Europa ex. UK                         Schwellenländer
Untergewichten                             Untergewichten                        Übergewichten                         Selektiv beimischen
•       Noch ist das BIP-Wachstum          •   Mit dem ausgehandelten Brexit-    •   Die Entspannung im                •   Die schwächelnde
        solide, da der Konsum und der          Deal ist die Wahrscheinlichkeit       Handelskonflikt sowie die             Weltkonjunktur haben die
        Arbeitsmarkt robust sind.              für einen harten Brexit zuletzt       vorsichtige Positionierung            Aussichten für die
•       Zinssenkungen der Fed zur              stark zurückgegangen.                 internationaler Anleger               Schwellenländer eingetrübt. Die
        Konjunkturbelebung wurden              Mögliche Neuwahlen sorgen             sprechen für Europa.                  Gewinnrevisionen sind nun
        bereits vom Markt eingepreist.         allerdings für ein Andauern der   •   Wir erachten jedoch die               jedoch positiv. Zudem sind US-
                                               politischen Unsicherheit.             Unternehmensgewinn-                   Zinssenkungen positiv für
•       Die Unternehmensgewinne
                                           •   Der Aktienmarkt ist vergleichs-       schätzungen für 2020 weiter als       Schwellenländerwährungen und
        dürften dieses Jahr nur gering-
                                               weise günstig. Wir haben              zu optimistisch.                      –aktien.
        fügig wachsen, zumal die
        Importzölle die Margen belasten.       zuletzt unser Großbritannien-     •   Die Aktienbewertungen sind fair   •   Wir fokussieren uns auf Frontier
                                               Untergewicht aufgrund der             und bieten mittelfristiges            Markets, die von höheren Zöllen
•       Ein mögliches Impeachment
                                               positiveren Brexit-News stark         Aufwärtspotenzial, vor allem im       weniger stark betroffen sind.
        gegen Donald Trump sowie der
                                               reduziert.                            Vergleich zu Anleihen.
        US-Wahlkampf erhöhen die
        politische Unsicherheit.

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1     2    3     4    5    6     Aktien

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Indizes

                                                     Aktuell                                    Ø*

 Indexprognosen                                     29.10.2019   30.06.2020   31.12.2020   in 12 Monaten

 S&P 500                                              3.037        3.050        3.150          3.308

 Dax                                                 12.940       12.900       13.300         14.015

 Euro Stoxx 50                                        3.622        3.650        3.700          3.903

 MSCI Großbritannien                                  2.094        2.300        2.350          2.329

 Indexpotenzial (in %)

 S&P 500                                                -           0,4          3,7            8,9

 Dax                                                    -           -0,3         2,8            8,3

 Euro Stoxx 50                                          -           0,8          2,2            7,8

 MSCI Großbritannien                                    -           9,9          12,2          11,3

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019
*Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen

19
04   Anleihen
1              2   3   4     5      6   Anleihen

Marktentwicklung
Zinsen und Renditen
EZB und Fed: Kontroversen über die lockere Politik                                              Leichte Entspannung an den Anleihemärkten
• Die EZB lässt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit,                                       • Die Nachrichtenlage rund um den Brexit und um den
  die Eurozonen-Inflation wieder in den Zielbereich zu                                            Handelskonflikt haben zu einer leichten Entspannung
  heben. Sie hat ihre Geldpolitik – trotz kontroverser                                            am Anleihemarkt geführt. Die Renditen 10-jähriger
  Ansichten im Zentralbankrat – weiter gelockert. Die                                             Bundesanleihen sind inzwischen auf rund –0,35 %
  Einigung im Rat wiederherzustellen dürfte Lagardes                                              gestiegen. Vor einigen Wochen hatte es noch ein
  erste Hürde als Nachfolgerin von Draghi sein.                                                   Allzeit-Tief bei –0,7 % gegeben. Die 30-jährige
                                                                                                  Bundesanleihe notiert jetzt wieder im positiven Bereich.
• Die US-Notenbank hat die Leitzinsen seit Sommer drei
  Mal um je 25 Basispunkte gesenkt. Damit ist die Politik                                       • Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen legen weiter
  der Fed wieder expansiver. Wir erwarten für dieses Jahr                                         zu und notieren aktuell über 1,8 %. Ein Grund dafür
  noch keine weitere Zinssenkung, da einige regionale                                             könnte der sprunghafte Anstieg des US-
  Fed-Präsidenten die jüngsten Zinssenkungen                                                      Haushaltsdefizits im Vergleich zum Vorjahr sein. Laut
  kritisierten.                                                                                   US-Finanzministerium ist es um 26 % angestiegen.

Leitzinsen                                                                                      Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
            7                                                                          7               4                                                                4

            6                                                                          6
                                                                                                       3                                                                3
            5                                                                          5

            4                                                                          4               2                                                                2
            3                                                                          3
                                                                                                in %
     in %

            2                                                                          2               1                                                                1

            1                                                                          1
                                                                                                       0                                                                0
            0                                                                          0

        -1                                                                             -1          -1                                                                   -1
         Feb 99             Feb 04         Feb 09             Feb 14          Feb 19                Okt 09        Okt 11   Okt 13        Okt 15       Okt 17       Okt 19

                                          EZB       Fed                                                                    Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg                                         Zeitraum: 01.02.1999 – 28.10.2019   Quelle: Bloomberg                               Zeitraum: 28.10.2009 – 28.10.2019

21
1      2     3     4     5        6   Anleihen

Staatsanleihen
Abnehmende Unsicherheit führt zu Renditeanstieg
Sichere Staatsanleihen weniger gefragt                                                       Deutlich steigende Renditen bei längeren Laufzeiten
• Der Aufwärtstrend bei den Renditen von Staatsanleihen                                      • Mit dem Rückgang der politischen und somit auch der
  hält an. Die Annährungen im Handelsstreit und bei der                                        konjunkturellen Risiken hat die Steilheit der
  Brexit-Frage haben zu einer abnehmenden                                                      Renditestrukturkurve zugenommen.
  Risikoaversion der Marktteilnehmer geführt.                                                • Anleihen mit längerer Laufzeit haben somit eine deutlich
  Infolgedessen waren sichere Staatsanleihen weniger                                           höhere Renditeausweitung als Anleihen mit kürzerer
  gefragt, was zu steigenden Renditen führte.                                                  Laufzeit erlebt. Die Renditen auf 10-jährige deutsche
• Die Renditen von US- und britischen Staatsanleihen                                           Staatsanleihen sind in den letzten vier Wochen
  konnten den jüngsten Abwärtstrend durchbrechen und                                           beispielsweise um über 25 Basispunkte gestiegen. In
  befinden sich nahe dem September-Hoch.                                                       diesem Umfeld zahlte sich eine kürzere Duration aus.

Aufwärtstrend bei Staatsanleiherenditen setzt sich fort                                      Zinskurven wieder deutlich steiler
  5,0                                                                                          30

  4,0                                                                                          25

  3,0                                                                                          20

  2,0                                                                           US: 1,84%
                                                                                               15
                                                                                IT: 1,00%
  1,0
                                                                                GB: 0,72%      10
  0,0                                                                           FR: -0,03%
                                                                                                 5
                                                                                DE: -0,33%
 -1,0
     2014         2015        2016       2017        2018         2019                           0
                                                                                                           USA            Deutschland               UK                Italien
            Deutschland (EUR)           Frankreich (EUR)            Italien (EUR)
            Großbritannien (GBP)        USA (USD)                                                                           2J   5J     10J   30J

Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen               Zeitraum: 01.01.2014–28.10.2019   Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite       Zeitraum: 30.09.2019 - 28.10.2019
                                                                                             von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen
22
1                      2     3       4          5   6        Anleihen

Unternehmensanleihen
Zunehmende Risikofreude treibt Anleger in Kreditrisiken
Risikoaufschläge sinken Richtung Jahrestief                                                                                               Versicherungssektor mit deutlicher Spreadeinengung
• Die Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen im                                                                                        • Bei EUR-Unternehmensanleihen sah der Reise- und
  Investment-Grade-Bereich sind zuletzt deutlich                                                                                            Freizeitsektor die geringste Spreadeinengung und der
  gesunken. Dies gilt sowohl für Euro-Finanz- als auch                                                                                      Versicherungssektor die größte Spreadeinengung.
  Euro-Nicht-Finanzanleihen. Die Annährungen im                                                                                             Schwierigkeiten einzelner Unternehmen in der
  Handelskonflikt und bei der Brexit-Frage sorgten für eine                                                                                 Reisebranche und gute Quartalszahlen bei den
  erhöhte Nachfrage nach Kreditrisiko.                                                                                                      Versicherungsunternehmen haben dazu beigetragen.
• Die Differenz der Renditen zwischen Euro-Nicht-Finanz-                                                                                  • Insgesamt gab es keinen Sektor der in den letzten vier
  und -Finanzanleihen verharrt mit nahe null Basispunkten                                                                                   Wochen eine Spreadausweitung erfahren hat. Die
  auf dem niedrigsten Stand seit 2016.                                                                                                      Anleger sind somit wieder in der Breite risikofreudiger.

Spread-Unterschied nahe Null                                                                                                              EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads
                  140                                                                                              60                      300

                                                                                                                                           250
                  120                                                                                              45
                                                                                                                                           200
                  100                                                                                              30
 in Basispunkte

                                                                                                                         in Basispunkte

                                                                                                                                           150

                   80                                                                                              15                      100

                                                                                                                                            50
                   60                                                                                              0
                                                                                                                                             0

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Nahrungsmittel
                                                                                                                                                                      Dienstleistung

                                                                                                                                                                                                                                        Automobil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Einzelhandel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Banken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesundheit
                                                                                                                                                                                       Transport

                                                                                                                                                                                                            Grundstoffe

                                                                                                                                                                                                                                                    Industrie
                                                                                                                                                                                                                           Immobilien

                                                                                                                                                                                                                                                                              Versorger

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Energie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Telekom
                                                                                                                                                                                                   Medien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Versicherungen
                                                                                                                                                 Reise und Freizeit

                                                                                                                                                                                                                                                                Anlagegüter
                   40                                                                                              -15

                   20                                                                                              -30
                     2014            2015            2016             2017            2018        2019
                        Rendite-Differenz (RS)           Euro Nicht-Finanzanleihen (LS)      Euro Finanzanleihen (LS)                                                                                                     Min/Max-Spanne                         4 Wochen                             Aktuell

Quelle: Factset                                                                    Zeitraum: 01.01.2014–28.10.2019                        Quelle: Factset                                                                                                                                 Zeitraum: : 28.10.2014–28.10.2019

23
1   2       3    4   5    6    Anleihen

Kapitalmarktstrategie
Anleihen

Kernsegmente                                                                       Weitere Segmente
         Staatsanleihen                                                                Schwellenländeranleihen
         Untergewichten                                                                Übergewichten
         •   Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken       •   Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten
             weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt.             Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials
                                                                                           strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir
         •   Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen,
                                                                                           insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend.
             wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte.
             Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da                 •   Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht
             Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht                    zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern.
             ausreichend vergütet werden.
         •   US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen
             aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und
             Wachstums-Risiken geeignet.

         Unternehmensanleihen                                                          Hochzinsanleihen
         Übergewichten                                                                 Neutral
         •   Die sinkenden politischen Unsicherheiten und die abnehmende               •   Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei
             Rezessionswahrscheinlichkeit als auch die positive Rendite                    vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US-
             lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber sicheren                            Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv.
             Staatsanleihen präferieren.
                                                                                       •   Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir
         •   Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen                    investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig,
             wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und              insbesondere im Ratingbereich BB.
             Durationsrisiko moderat zu gestalten.

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1     2    3     4    5     6    Anleihen

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte

                                                             31.10.2019               30.06.2020                  31.12.2020

 Leitzinsen und
 Staatsanleiherenditen (in %)
                                                                Aktuell                            Ø*                          Ø*

 USA

                      Leitzins                                1,50 - 1,75   1,50 - 1,75        1,55     1,50 - 1,75        1,50

                      10J US-Rendite                              1,73         2,15            1,77        2,20            1,86

 Eurozone

                      Leitzins                                    0,00         0,00            0,00        0,00            0,00

                      10J Bund-Rendite                            -0,40       -0,10            -0,51       0,30            -0,37

 Großbritannien

                      Leitzins                                    0,75         1,00            0,70        1,25            0,70

                      10J Gilts-Rendite                           0,63         1,20            0,75        1,50            0,87

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.10.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

25
05   Rohstoffe
1         2       3     4      5   6   Rohstoffe

Rohöl
Nachfragesorgen ebbten zuletzt ab
Ölpreis dürfte sich nach leichten Anstieg zunächst seitwärts entwickeln
• Der Ölpreis der Sorte Brent ist Ende Oktober wieder über die Marke von 60 US-Dollar je Barrel gestiegen. Die Sorge vor einer
  schwachen Ölnachfrage nahmen mit der Hoffnung auf eine Beilegung des Handelskriegs zwischen den USA und China und
  einer Stabilisierung der konjunkturellen Frühindikatoren ab. Die steil abfallende Brent-Terminkurve und die sinkenden US-
  Öllagerbestände deuten vielmehr kurzfristig auf ein zu knappes Ölangebot hin, obwohl sich die saudi-arabische Produktion
  von den Anschlägen auf Produktionsanlagen erholt hat und Russland derzeit etwas mehr Öl fördert als geplant.
• Ab Anfang 2020 droht ein Überangebot am Ölmarkt, wenn die erwartete Ausweitung der Ölförderung der Nicht-OPEC-Staaten
  eintritt. Insbesondere in Norwegen dürfte die Produktion aufgrund eines neuen Off-shore Felds deutlich steigen, während die
  US-Produktion weniger stark als bislang erwartet wachsen dürfte, wie die sinkende Anzahl an aktiven Bohrlöchern signalisiert.
  Entscheidend für den Ölpreis wird sein, ob und wie stark die OPEC ihre Produktionskürzungen in 2020 nochmals verlängert.
• Zunächst ist eine Seitwärtsentwicklung beim Ölpreis wahrscheinlich. Die OPEC+ und insbesondere Saudi-Arabien haben kein
  Interesse an einem Preisverfall aufgrund ihrer Staatshaushalte und des Börsengangs von Saudi-Aramco.

Spekulative Netto-Long-Positionen sind niedrig                                               Terminkurve signalisiert kurzfristig knappes Angebot
 1,400                                                                                  90                                  63
               in Tsd. Kontrakten                                                                                           62
 1,200                                                                                  80

                                                                                              Brent-Rohöl (in USD/Barrel)
                                                                                                                            61
 1,000                                                                                  70
                                                                                                                            60
     800                                                                                60
                                                                                                                            59
     600                                                                                50
                                                                                                                            58
     400                                                                                40                                  57
     200                                                                                30                                  56

      0                                                                                 20                                  55
      Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19
                                                                                                                            54
                             Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (LS)                                                     Nov 2019   Nov 2020       Nov 2021            Nov 2022
                             Spekulative Netto-Long-Positionen Brent (LS)                                                               aktuell   vor 1 Woche          vor 1 Monat
                             Brent Rohölpreis in US-Dollar je Barrel (RS)
Quelle: Bloomberg                                     Zeitraum: 01.01.2015 – 29.10.2019      Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen                              Zeitraum: 28.11.2019 – 28.10.2023

27
1        2     3      4    5      6     Rohstoffe

Edel- und Industriemetalle
Gold weiter attraktiv; Industriemetalle in Bodenbildungsphase
Gold hat mittelfristig weiteres Potenzial                                                      Industriemetalle scheinen einen Boden auszubilden
• Der Goldpreis schwankt weiter um 1.500 US-Dollar je                                          • Die Industriemetallpreise schwankten zuletzt seitwärts.
  Unze seitwärts. Angesichts der abnehmenden                                                     Während das noch schwache konjunkturelle Bild
  spekulativen Positionierung, der verhaltenen physischen                                        belastet, haben die Hoffnung auf eine Einigung im
  Nachfrage aus China und Indien, der höheren                                                    Handelskrieg, ein etwas schwächerer US-Dollar und die
  Risikofreude an den Aktienmärkten und den gestiegenen                                          Stabilisierung der chinesischen Einkaufsmanagerindizes
  Anleiherenditen ist dies erstaunlich robust.                                                   unterstützt.
• Gold profitiert von den anhaltenden ETF-Zuflüssen und                                        • Was die Nachfrage angeht, scheinen die meisten
  einem etwas schwächeren US-Dollar. Auch die Nachfrage                                          negativen Erwartungen bereits eingepreist zu sein –
  von Seiten der Zentralbanken ist unverändert hoch.                                             ganz im Gegensatz zu möglichen positiven Nachrichten.
• Mittelfristig dürfte Gold weiter von der expansiven Geld-                                      Eine nachhaltige Einigung im Handelskonflikt könnte
  politik profitieren und es bleibt als Absicherung attraktiv.                                   somit sogar eine Preisrally auslösen.

ETF-Zuflüsse in Gold halten an                                                                 Stabilisierung der chinesischen Industrie unterstützt
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                                                                                                3,600                                                                           52.5
 90                                                                                    1,500
                                                                                                3,400                                                                           52.0

 80                                                                                    1,400    3,200                                                                           51.5
                                                                                                3,000                                                                           51.0
 70                                                                                    1,300    2,800                                                                           50.5
                                                                                                2,600                                                                           50.0
 60                                                                                    1,200
                                                                                                2,400                                                                           49.5
 50                                                                                    1,100    2,200                                                                           49.0
                                                                                                2,000                                                                           48.5
 40                                                                                    1,000
                                                                                                   Jan 2014     Jan 2015     Jan 2016   Jan 2017   Jan 2018     Jan 2019
   2014             2015        2016          2017      2018          2019
          Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen, LS)    Goldpreis in US-Dollar je Unze (RS)            LME-Industriemetallindex (LS)      Industrie-Einkaufsmanagerindex China (RS)

Quelle: Bloomberg                                       Zeitraum: 01.01.2014 – 28.10.2019      Quelle: Bloomberg                                   Zeitraum: 01.01.2014 – 29.10.2019

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06   Währungen
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Währungen
Marktentwicklung
EUR/USD: Euro gibt Gewinne wieder ab                                                                 EUR/GBP: Pfund bleibt stabil auf festerem Niveau
• Das expansive Maßnahmenbündel der EZB hat dem                                                      • Nachdem sich die Brexit-Aussichten aufgehellt haben
  Euro grundsätzlich die Phantasie auf einen stärkeren                                                 und die Chance auf einen vertraglich geregelten Austritt
  Aufwärtstrend geraubt. Dennoch konnte der Euro, nicht                                                gestiegen ist, konnte das Pfund deutlich zulegen. Das
  zuletzt wegen der positiven Brexit-Meldungen, zunächst                                               Pfund behauptet die Marke von 0,86 Pfund je Euro und
  wieder zulegen und knapp unter 1,12 US-Dollar je Euro                                                hat in den letzten Tagen nur ganz leicht nachgegeben.
  notieren. Doch jüngst hat der Euro wieder an Boden                                                 • Wenn der harte Brexit vermieden wird, dürfte das Pfund
  verloren und notiert aktuell um die Marke von 1,11.                                                  das aktuelle Niveau in etwa halten. Im Falle eines
• Da sich Fed und EZB beide auf Lockerungskurs                                                         harten Brexits ginge es für das Währungspaar wohl in
  befinden, aber die Fed mehr Spielraum hat, könnte sich                                               Richtung Parität. Die Wahrscheinlichkeit eines harten
  der US-Dollar mittelfristig abschwächen.                                                             Brexits ist durch die aktuelle Nachrichtenlage aber
                                                                                                       deutlich gesunken.

Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                           Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                1,30                                                                     1,30           0,95                                                          0,95

                1,20                                                                     1,20           0,85                                                          0,85
 in US-Dollar

                                                                                                   in Pfund

                1,10                                                                     1,10           0,75                                                          0,75

                1,00                                                                     1,00           0,65                                                          0,65
                   Okt 14           Okt 15       Okt 16   Okt 17       Okt 18       Okt 19                 Okt 14     Okt 15   Okt 16   Okt 17      Okt 18       Okt 19

Quelle: Bloomberg                                             Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019   Quelle: Bloomberg                          Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019

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Prognosen
Einschätzungen der wichtigsten Währungen

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 Wechselkursprognosen                                             Aktuell                        Ø*                         Ø*

  EUR/USD                                                             1,11   1,13            1,13       1,15            1,15

  EUR/GBP                                                             0,86   0,85            0,89       0,85            0,88

  EUR/CHF                                                             1,10   1,11            1,11       1,13            1,13

  EUR/JPY                                                             121    119                 119    121                 121

 Veränderung zum Euro (in %)

  USD                                                                  -     -1,7                -1,7   -3,4                -3,4

  GBP                                                                  -     1,6                 -3,0   1,6                 -1,9

  CHF                                                                  -     -0,5                -0,5   -2,3                -2,3

  JPY                                                                  -     1,7                 1,7    0,0                 0,4

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

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Impressum
Impressum

                                   Herausgeber
                                   Dr. Bernd Meyer, CFA
                                   Chefstratege Wealth and Asset Management

                                   Autoren
                                   Ulrich Urbahn, CFA
                                   Leiter Multi Asset Strategy & Research
                                   Guido Urban, CFA
                                   Senior Analyst Multi Asset Strategy & Research
                                   Karsten Schneider
                                   Analyst Multi Asset Strategy & Research
Berenberg                          Ludwig Kemper
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG   Analyst Multi Asset Strategy & Research
Neuer Jungfernstieg 20
20354 Hamburg                      Dr. Jörn Quitzau
                                   Senior Economist
Telefon +49 40 350 60-0
Telefax +49 40 350 60-900
                                   Kontakt
                                   www.berenberg.de
                                   MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de

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