HORIZONTE November 2019 - Sparkasse UnnaKamen
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management November 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 31. Oktober 2019 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Selektive Erhöhung der Aktienquote vollzogen. 02 Volkswirtschaft 9 Handelskrieg und Brexit schieben die Konjunkturerholung hinaus. 03 Aktien 14 Optimistische Stimmung treibt Märkte auf Jahreshoch. 04 Anleihen 20 Die Renditen steigen wieder. 05 Rohstoffe 26 Seitwärtskonsolidierung in allen Segmenten. 06 Währungen 29 Pfund und Euro profitieren von gesunkenen Risiken. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (01.10.19 - 29.10.19) 29.10.18 29.10.17 29.10.16 29.10.15 29.10.14 YTD (31.12.18 - 29.10.19) 29.10.19 29.10.18 29.10.17 29.10.16 29.10.15 5,5 DAX 22,5 14,2 -14,2 23,6 -1,0 18,9 3,8 Brent 26,1 -13,0 39,9 3,6 -13,9 -43,9 3,0 Aktien Emerging Markets 14,0 17,5 -12,2 18,6 9,6 0,1 3,0 Euro Stoxx 50 23,7 18,0 -11,3 21,6 -7,1 15,8 1,8 S&P 500 26,9 20,3 6,2 16,9 4,3 25,0 1,0 Aktien Japan 18,9 13,6 -5,4 13,3 6,0 28,6 0,5 EM-Staatsanleihen (hart) 10,5 11,4 -1,6 5,9 10,3 -2,1 0,0 Eonia -0,3 -0,4 -0,4 -0,4 -0,3 -0,1 -0,5 EUR Unternehmensanleihen 6,4 5,9 -1,0 2,1 5,1 0,6 -0,7 EUR Staatsanleihen 3,9 5,0 -0,9 0,4 2,0 2,9 Gold -1,0 23,8 -1,5 -5,5 11,2 8,8 19,7 -1,6 USD/EUR-Wechselkurs 3,2 2,3 2,1 -5,4 -0,1 15,1 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 29.10.2014 – 29.10.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Weltkonjunktur: Der Handelsstreit USA-China schwächt die Konjunktur und schiebt den Wiederaufschwung hinaus. • Inflationsdruck bleibt verhalten; Zentralbanken nutzen geldpolitischen Spielraum, sodass Fed und EZB expansiv bleiben. • Weiterhin Risiken für die nächsten Monate; Konjunktur in Europa dürfte sich erst im ersten Halbjahr 2020 beleben. Aktien • Die Aktienmärkte erreichen in der Hoffnung auf Fortschritte im Handelskrieg und Brexit neue Jahreshochs. • Eine gut angelaufene Unternehmensberichtssaison, eine verhaltene Positionierung und die Geldpolitik unterstützen Aktien. • Wir stocken Aktien in Europa auf und sind nun neutral gewichtet. Anleihen • Renditen europäischer Staatsanleihen steigen weiter an und lassen ihre Renditetiefs von August hinter sich. • Die Risikoprämien bei Unternehmensanleihen sinken nochmals leicht. • Wir gewichten Anleihen über, jedoch halten wir die Laufzeit kurz und bleiben hinsichtlich der Emittenten vorsichtig. Alternative Investments / Rohstoffe • Im Zuge anhaltender ETF-Zuflüsse schwankt Gold um 1.500 US-Dollar je Unze; mittelfristig besteht Aufwärtspotenzial. • Ölpreis (Brent) steigt wieder über 60 US-Dollar je Barrel dank kurzfristig knappen Angebots und sinkender Nachfragesorgen. • Industriemetalle bilden Boden aus: Bei Konjunkturerholung oder Ende des Handelsstreits besteht Aufholpotenzial. Währungen • Der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigt wieder über 1,11; US-Dollar ist wegen Handelsentspannung weniger gesucht. • Das britische Pfund steigt auf 0,86 je Euro: Trotz Neuwahlen schwindet das Risiko eines harten Brexits. • Der Euro/Schweizer Franken-Wechselkurs steigt wieder über 1,10: der Euro profitiert von geringeren politischen Risiken. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick Quelle: Berenberg Darstellung per 30.10.2019 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 28.10.14 - 28.10.15 28.10.15 - 28.10.16 28.10.16 - 28.10.17 28.10.17 - 28.10.18 28.10.18 - 28.10.19 Aktienbenchmark 16,73% -4,97% 16,73% -3,30% 18,27% 75% 115 70% 112 65% 109 60% 106 55% 103 50% 100 45% 97 40% 94 35% 91 30% 88 25% 85 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Okt. 19 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bislang ausbleibenden Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise von einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit und stabilere Konjunkturdaten über den Sommer mehr als eine volatile Seitwärtsphase unwahrscheinlich erschien, haben wir unsere Portfolios defensiv ausgerichtet. • Wir haben seit September wieder selektiv riskantere Positionen im Portfolio aufgebaut. Stark negative Anleiherenditen, eine vorsichtige Anlegerpositionierung, die typische positive Q4-Saisonalität sowie die lockere Geldpolitik machen Aktien attraktiv. Für ein Übergewicht bei Risikopositionen sollte sich neben sinkenden politischen Risiken auch eine Konjunkturstabilisierung abzeichnen. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Externe Umstände belasten die Eurozone Weiterer Inflationsrückgang erwartet • Die wirtschaftliche Abkühlung zeigt sich in mehreren • Die Inflationsrate lag im September bei 0,8 % Indikatoren. Die neuen Zölle seitens der USA gegen die (Vorjahresvergleich). Für Oktober wird ein Rückgang EU belasten nun zusätzlich, wenngleich das Volumen auf 0,7 % erwartet. Für das Gesamtjahr 2019 erwarten für sich allein betrachtet nicht dramatisch ist. wir eine Inflationsrate von 1,1 %. • Die endgültigen Septemberdaten für die • Die EZB hat angesichts der enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes enttäuschten und bleiben auf Konjunkturdaten im September ein größeres breiter Front recht deutlich hinter den Vormonatswerten Maßnahmenbündel beschlossen, u.a. die Senkung des zurück. Die vorläufigen Zahlen für Oktober liegen zwar Einlagezinses sowie die Wiederaufnahme von hinter den Erwartungen, stagnieren aber in etwa auf Wertpapierkäufen. Vormonatsniveau. • EZB-Präsident Draghi übergab sein Amt Ende Oktober an die ehemalige IWF-Direktorin Christine Lagarde. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 in Pkt. in % 0 90 2 2 in % -2 80 1 1 -4 70 0 0 -6 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 30.09.2019 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2019 10
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung Arbeitsmarkt äußerst solide – Stimmung schwach Expansive Geldpolitik als Präventivmaßnahme • Der US-Arbeitsmarkt bleibt äußerst stark. Die • Im September bleibt die Inflation mit 1,7 % Arbeitslosenquote liegt auf einem 50-Jahres-Tief. (Vorjahresvergleich) konstant und damit nahe am Inflationsziel der Fed. • Die Industrieproduktion ist im September um 0,4 % zurückgegangen. Ein wesentlicher Grund dafür war der • Wir erwarten, dass die Fed nach der Zinssenkung in Streik bei General Motors. Die Einzelhandelsdaten Höhe von 25 Basispunkten Ende Oktober zunächst waren im September mit –0,3 % rückläufig. keinen weiteren Zinsschritt vornehmen wird. Das Risiko einer wirtschaftlichen Abkühlung hatte sich zuletzt • Der ISM Sentiment Index des Verarbeitenden erhöht. Der EU-US Handelskonflikt hat darüber hinaus Gewerbes fällt auf ein 10-Jahres-Tief und deutet den im Rahmen der WTO Airbus-Entscheidung neuen zweiten Monat in Folge auf eine Kontraktion hin. Für Auftrieb erhalten. das dritte Quartal wird ein immer noch solides Wachstum von 1,6 % erwartet (vorher: 2,0 %). • Wir erwarten für 2019 eine Inflationsrate von 1,8 %. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 2 60 3 3 0 50 in Pkt. in % in % -2 40 0 0 -4 30 -6 20 -3 -3 Dez 98 Dez 03 Dez 08 Dez 13 Dez 18 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 30.09.2019 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 30.09.2019 11
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung Schwaches drittes Quartal Inflation steigt weiter • Im dritten Quartal ist die chinesische Wirtschaft nur • Die Inflation ist im September weiter gestiegen. noch um 6,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal Nachdem sich die Teuerungsrate schon in den gewachsen. Das ist der schwächste Wert seit 1992. Die Vormonaten bei rund 2,8 % eingependelt hatte, gab es ersten beiden Quartale 2019 waren mit 6,4 % und nun im September einen Anstieg auf 3,0 %. Analysten 6,2 % noch stärker ausgefallen. hatten lediglich einen Anstieg auf 2,9 % erwartet. • Die Eskalation des Handelskonflikts belastet Chinas • Im Jahresdurchschnitt des Gesamtjahres 2019 dürften Wirtschaft. Immerhin steht nun eine kleine Deeskalation die Preise um 2,5 % und 2020 um 2,1 % zulegen. in Aussicht. Abzuwarten bleibt, wie sich die Zollpolitik und die nun schwächere Währung auf die Inflationsrate auswirken. • Der Caixin Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes konnte im September leicht zulegen. Für Oktober wird allerdings ein Rückgang erwartet. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 20 20 14 55 15 15 12 50 10 10 in Pkt. in % 10 45 5 5 in % 8 40 0 0 6 35 -5 -5 4 30 -10 -10 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Okt 04 Okt 06 Okt 08 Okt 10 Okt 12 Okt 14 Okt 16 Okt 18 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 30.09.2019 Quelle: NBS Zeitraum: 31.10.2004 – 30.09.2019 12
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,3 2,3 1,9 1,7 2,1 1,8 1,8 1,8 2,0 2,1 2,3 2,1 Eurozone 1,1 1,1 0,9 1,0 1,5 1,3 1,1 1,2 1,3 1,2 1,6 1,5 Deutschland 0,5 0,5 0,5 0,7 1,5 1,2 1,3 1,4 1,2 1,4 1,6 1,6 Frankreich 1,3 1,3 1,3 1,2 1,7 1,4 1,3 1,3 1,5 1,4 1,7 1,5 Italien 0,2 0,1 0,6 0,4 1,0 0,6 0,6 0,7 0,9 0,9 1,4 1,1 Spanien 2,0 2,1 1,8 1,7 1,9 1,6 0,8 0,8 1,0 1,2 1,5 1,5 Großbritannien 1,2 1,2 1,3 1,0 1,8 1,5 1,9 1,9 1,9 2,0 2,0 2,0 Japan 0,9 0,9 0,7 0,3 0,9 0,8 0,4 0,7 0,9 1,0 1,5 0,9 China 6,2 6,1 5,9 5,9 5,6 5,8 2,5 2,5 2,1 2,4 2,2 2,2 Welt* 2,4 3,1 2,3 3,1 2,5 3,1 - 3,1 - 3,0 - 2,9 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Der Markt setzt auf eine Konjunkturerholung Die Stimmung an den Aktienmärkten ist zuletzt dank einer Abnahme der politischen Risiken optimistischer geworden • Seit Oktober durchlebten die Aktienmärkte eine Achterbahnfahrt. Handels- und Konjunktursorgen belasteten risikobehaftete Anlageklassen, bis die mündliche Einigung auf eine Waffenruhe im Handelskrieg zwischen den USA und China die Anleger- stimmung deutlich aufhellte. Die stark gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Brexit-Einigung beflügelte die Investorenstimmung noch zusätzlich. Der DAX kletterte auf einen Jahreshöchststand und der S&P 500 auf ein Allzeithoch. • Gelingt dem breiten europäischen Aktienmarkt auch ein Allzeithoch? Dafür müsste der Stoxx 600 die 400er-Marke nachhaltig nach oben durchbrechen. Zwar bleiben uns die Konjunktursorgen erhalten, sollte der Handelsfrieden aber anhalten, stehen die Chancen gut. Viele internationale Anleger, die Europa u.a. wegen der erhöhten politischen Unsicherheit untergewichtet haben, würden Europa wieder positiver sehen. Italien stellt zumindest kurzfristig kein Problem dar und die Brexit-Saga scheint ein Ende zu nehmen. Wir sind entsprechend auch leise optimistisch. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 Okt 14 Okt 15 Okt 16 Okt 17 Okt 18 Okt 19 DAX S&P 500 MSCI EM STOXX Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 28.10.2014–28.10.2019 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Gewinnerwartungen für 2020 sind zu hoch Gemischtes Bild bei den Gewinnrevisionen 2020er-Gewinnerwartungen für Deutschland zu hoch • Auch wenn die politische Unsicherheit zuletzt • Während das erwartete Gewinnwachstum für 2019 nun abgenommen hat, bleiben die Konjunkturdaten halbwegs realistisch aussieht, sieht das prognostizierte durchwachsen. Und auch die Gewinnschätzungen Gewinnwachstum für 2020 immer noch viel zu werden global weiter nach unten revidiert. optimistisch aus. • Allerdings ist das Bild gemischt: Während die Analysten • Insbesondere für Deutschland dürfte es über die für die Schwellenländer und Deutschland die nächsten Monate weiteren Abwärtsrevisionsbedarf Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate nach geben. oben angehoben haben, bleiben sie am skeptischsten für Großbritannien. Und auch US-Unternehmen haben zuletzt negative Gewinnrevisionen gesehen. Schwellenländer mit positiven Gewinnrevisionen Gewinnerwartungen für 2019 nun realistischer 4 2 20 0 15 -2 10 -4 5 -6 -8 0 -10 -5 -12 -10 Schwellenländer Welt Industrienationen Lateinamerika APAC ex Japan Deutschland Schweiz Japan Eurozone Osteuropa Europa USA Großbritannien Industrienationen Welt Schwellenländer Schweiz Europa Eurozone Lateinamerika USA Großbritannien Deutschland Osteuropa APAC ex Japan Japan 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 29.10.2019 Quelle: Factset Stand: 29.10.2019 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Bewertung / Technik Aktien fair bis leicht teuer zur eigenen Historie bewertet US-Aktien sind teurer bewertet Europäische Aktien im Fokus • US-Aktien sind nun wieder teurer als im historischen • In den letzten Jahren hat es der Stoxx 600 nie geschafft, Durchschnitt bewertet. Die jüngste Rally war durch einen die 400er-Marke nachhaltig nach oben zu durchbrechen. Stimmungsaufhellung (neue Hoffnungen im • Nun stehen wir wieder kurz unterhalb des kritischen Handelskonflikt) und nicht durch höhere Gewinne Levels und die Chancen für einen Durchbruch stehen getrieben. Die bisher gut laufende Q3-Berichtssaison nicht schlecht, dank des Brexit-Optimismus. Von einer dürfte Aufschluss darüber geben, ob dieser Optimismus Stimmungsaufhellung dürfte Europa relativ zu anderen berechtigt ist. Märkten doppelt profitieren. Zum einen hilft bei • Europäische Aktien sind nun in etwa fair zur eigenen anziehenden Zinsen der hohe Anteil von Value-Aktien in Historie bewertet. Europa. Zum anderen dürften internationale Anleger Europa nun wieder positiver sehen. Europäische Aktien sind günstiger bewertet Stoxx 600 – gelingt der Ausbruch über die 400-Marke? 28 450 24 400 20 350 16,6 18,5 16 300 14,4 15,3 12 250 200 8 1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018 S&P 500 Durchschnitt S&P 500 150 Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600* 28.10.1999 28.10.2003 28.10.2007 28.10.2011 28.10.2015 28.10.2019 Stoxx 600 Index 200-Tages-Durchschnitt Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 31.12.1987 - 28.10.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 28.10.1999 - 28.10.2019 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa mit größtem Potenzial bei Konjunkturerholung USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Übergewichten Selektiv beimischen • Noch ist das BIP-Wachstum • Mit dem ausgehandelten Brexit- • Die Entspannung im • Die schwächelnde solide, da der Konsum und der Deal ist die Wahrscheinlichkeit Handelskonflikt sowie die Weltkonjunktur haben die Arbeitsmarkt robust sind. für einen harten Brexit zuletzt vorsichtige Positionierung Aussichten für die • Zinssenkungen der Fed zur stark zurückgegangen. internationaler Anleger Schwellenländer eingetrübt. Die Konjunkturbelebung wurden Mögliche Neuwahlen sorgen sprechen für Europa. Gewinnrevisionen sind nun bereits vom Markt eingepreist. allerdings für ein Andauern der • Wir erachten jedoch die jedoch positiv. Zudem sind US- politischen Unsicherheit. Unternehmensgewinn- Zinssenkungen positiv für • Die Unternehmensgewinne • Der Aktienmarkt ist vergleichs- schätzungen für 2020 weiter als Schwellenländerwährungen und dürften dieses Jahr nur gering- weise günstig. Wir haben zu optimistisch. –aktien. fügig wachsen, zumal die Importzölle die Margen belasten. zuletzt unser Großbritannien- • Die Aktienbewertungen sind fair • Wir fokussieren uns auf Frontier Untergewicht aufgrund der und bieten mittelfristiges Markets, die von höheren Zöllen • Ein mögliches Impeachment positiveren Brexit-News stark Aufwärtspotenzial, vor allem im weniger stark betroffen sind. gegen Donald Trump sowie der reduziert. Vergleich zu Anleihen. US-Wahlkampf erhöhen die politische Unsicherheit. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 29.10.2019 30.06.2020 31.12.2020 in 12 Monaten S&P 500 3.037 3.050 3.150 3.308 Dax 12.940 12.900 13.300 14.015 Euro Stoxx 50 3.622 3.650 3.700 3.903 MSCI Großbritannien 2.094 2.300 2.350 2.329 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - 0,4 3,7 8,9 Dax - -0,3 2,8 8,3 Euro Stoxx 50 - 0,8 2,2 7,8 MSCI Großbritannien - 9,9 12,2 11,3 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen EZB und Fed: Kontroversen über die lockere Politik Leichte Entspannung an den Anleihemärkten • Die EZB lässt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, • Die Nachrichtenlage rund um den Brexit und um den die Eurozonen-Inflation wieder in den Zielbereich zu Handelskonflikt haben zu einer leichten Entspannung heben. Sie hat ihre Geldpolitik – trotz kontroverser am Anleihemarkt geführt. Die Renditen 10-jähriger Ansichten im Zentralbankrat – weiter gelockert. Die Bundesanleihen sind inzwischen auf rund –0,35 % Einigung im Rat wiederherzustellen dürfte Lagardes gestiegen. Vor einigen Wochen hatte es noch ein erste Hürde als Nachfolgerin von Draghi sein. Allzeit-Tief bei –0,7 % gegeben. Die 30-jährige Bundesanleihe notiert jetzt wieder im positiven Bereich. • Die US-Notenbank hat die Leitzinsen seit Sommer drei Mal um je 25 Basispunkte gesenkt. Damit ist die Politik • Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen legen weiter der Fed wieder expansiver. Wir erwarten für dieses Jahr zu und notieren aktuell über 1,8 %. Ein Grund dafür noch keine weitere Zinssenkung, da einige regionale könnte der sprunghafte Anstieg des US- Fed-Präsidenten die jüngsten Zinssenkungen Haushaltsdefizits im Vergleich zum Vorjahr sein. Laut kritisierten. US-Finanzministerium ist es um 26 % angestiegen. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Okt 09 Okt 11 Okt 13 Okt 15 Okt 17 Okt 19 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 28.10.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 28.10.2009 – 28.10.2019 21
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Abnehmende Unsicherheit führt zu Renditeanstieg Sichere Staatsanleihen weniger gefragt Deutlich steigende Renditen bei längeren Laufzeiten • Der Aufwärtstrend bei den Renditen von Staatsanleihen • Mit dem Rückgang der politischen und somit auch der hält an. Die Annährungen im Handelsstreit und bei der konjunkturellen Risiken hat die Steilheit der Brexit-Frage haben zu einer abnehmenden Renditestrukturkurve zugenommen. Risikoaversion der Marktteilnehmer geführt. • Anleihen mit längerer Laufzeit haben somit eine deutlich Infolgedessen waren sichere Staatsanleihen weniger höhere Renditeausweitung als Anleihen mit kürzerer gefragt, was zu steigenden Renditen führte. Laufzeit erlebt. Die Renditen auf 10-jährige deutsche • Die Renditen von US- und britischen Staatsanleihen Staatsanleihen sind in den letzten vier Wochen konnten den jüngsten Abwärtstrend durchbrechen und beispielsweise um über 25 Basispunkte gestiegen. In befinden sich nahe dem September-Hoch. diesem Umfeld zahlte sich eine kürzere Duration aus. Aufwärtstrend bei Staatsanleiherenditen setzt sich fort Zinskurven wieder deutlich steiler 5,0 30 4,0 25 3,0 20 2,0 US: 1,84% 15 IT: 1,00% 1,0 GB: 0,72% 10 0,0 FR: -0,03% 5 DE: -0,33% -1,0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 0 USA Deutschland UK Italien Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) Großbritannien (GBP) USA (USD) 2J 5J 10J 30J Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2014–28.10.2019 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 30.09.2019 - 28.10.2019 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Zunehmende Risikofreude treibt Anleger in Kreditrisiken Risikoaufschläge sinken Richtung Jahrestief Versicherungssektor mit deutlicher Spreadeinengung • Die Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen im • Bei EUR-Unternehmensanleihen sah der Reise- und Investment-Grade-Bereich sind zuletzt deutlich Freizeitsektor die geringste Spreadeinengung und der gesunken. Dies gilt sowohl für Euro-Finanz- als auch Versicherungssektor die größte Spreadeinengung. Euro-Nicht-Finanzanleihen. Die Annährungen im Schwierigkeiten einzelner Unternehmen in der Handelskonflikt und bei der Brexit-Frage sorgten für eine Reisebranche und gute Quartalszahlen bei den erhöhte Nachfrage nach Kreditrisiko. Versicherungsunternehmen haben dazu beigetragen. • Die Differenz der Renditen zwischen Euro-Nicht-Finanz- • Insgesamt gab es keinen Sektor der in den letzten vier und -Finanzanleihen verharrt mit nahe null Basispunkten Wochen eine Spreadausweitung erfahren hat. Die auf dem niedrigsten Stand seit 2016. Anleger sind somit wieder in der Breite risikofreudiger. Spread-Unterschied nahe Null EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads 140 60 300 250 120 45 200 100 30 in Basispunkte in Basispunkte 150 80 15 100 50 60 0 0 Nahrungsmittel Dienstleistung Automobil Einzelhandel Banken Gesundheit Transport Grundstoffe Industrie Immobilien Versorger Energie Telekom Medien Versicherungen Reise und Freizeit Anlagegüter 40 -15 20 -30 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Rendite-Differenz (RS) Euro Nicht-Finanzanleihen (LS) Euro Finanzanleihen (LS) Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset Zeitraum: 01.01.2014–28.10.2019 Quelle: Factset Zeitraum: : 28.10.2014–28.10.2019 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend. wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern. ausreichend vergütet werden. • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Übergewichten Neutral • Die sinkenden politischen Unsicherheiten und die abnehmende • Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei Rezessionswahrscheinlichkeit als auch die positive Rendite vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US- lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber sicheren Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv. Staatsanleihen präferieren. • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig, wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und insbesondere im Ratingbereich BB. Durationsrisiko moderat zu gestalten. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 31.10.2019 30.06.2020 31.12.2020 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 1,50 - 1,75 1,50 - 1,75 1,55 1,50 - 1,75 1,50 10J US-Rendite 1,73 2,15 1,77 2,20 1,86 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,40 -0,10 -0,51 0,30 -0,37 Großbritannien Leitzins 0,75 1,00 0,70 1,25 0,70 10J Gilts-Rendite 0,63 1,20 0,75 1,50 0,87 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.10.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl Nachfragesorgen ebbten zuletzt ab Ölpreis dürfte sich nach leichten Anstieg zunächst seitwärts entwickeln • Der Ölpreis der Sorte Brent ist Ende Oktober wieder über die Marke von 60 US-Dollar je Barrel gestiegen. Die Sorge vor einer schwachen Ölnachfrage nahmen mit der Hoffnung auf eine Beilegung des Handelskriegs zwischen den USA und China und einer Stabilisierung der konjunkturellen Frühindikatoren ab. Die steil abfallende Brent-Terminkurve und die sinkenden US- Öllagerbestände deuten vielmehr kurzfristig auf ein zu knappes Ölangebot hin, obwohl sich die saudi-arabische Produktion von den Anschlägen auf Produktionsanlagen erholt hat und Russland derzeit etwas mehr Öl fördert als geplant. • Ab Anfang 2020 droht ein Überangebot am Ölmarkt, wenn die erwartete Ausweitung der Ölförderung der Nicht-OPEC-Staaten eintritt. Insbesondere in Norwegen dürfte die Produktion aufgrund eines neuen Off-shore Felds deutlich steigen, während die US-Produktion weniger stark als bislang erwartet wachsen dürfte, wie die sinkende Anzahl an aktiven Bohrlöchern signalisiert. Entscheidend für den Ölpreis wird sein, ob und wie stark die OPEC ihre Produktionskürzungen in 2020 nochmals verlängert. • Zunächst ist eine Seitwärtsentwicklung beim Ölpreis wahrscheinlich. Die OPEC+ und insbesondere Saudi-Arabien haben kein Interesse an einem Preisverfall aufgrund ihrer Staatshaushalte und des Börsengangs von Saudi-Aramco. Spekulative Netto-Long-Positionen sind niedrig Terminkurve signalisiert kurzfristig knappes Angebot 1,400 90 63 in Tsd. Kontrakten 62 1,200 80 Brent-Rohöl (in USD/Barrel) 61 1,000 70 60 800 60 59 600 50 58 400 40 57 200 30 56 0 20 55 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 54 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (LS) Nov 2019 Nov 2020 Nov 2021 Nov 2022 Spekulative Netto-Long-Positionen Brent (LS) aktuell vor 1 Woche vor 1 Monat Brent Rohölpreis in US-Dollar je Barrel (RS) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 29.10.2019 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 28.11.2019 – 28.10.2023 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold weiter attraktiv; Industriemetalle in Bodenbildungsphase Gold hat mittelfristig weiteres Potenzial Industriemetalle scheinen einen Boden auszubilden • Der Goldpreis schwankt weiter um 1.500 US-Dollar je • Die Industriemetallpreise schwankten zuletzt seitwärts. Unze seitwärts. Angesichts der abnehmenden Während das noch schwache konjunkturelle Bild spekulativen Positionierung, der verhaltenen physischen belastet, haben die Hoffnung auf eine Einigung im Nachfrage aus China und Indien, der höheren Handelskrieg, ein etwas schwächerer US-Dollar und die Risikofreude an den Aktienmärkten und den gestiegenen Stabilisierung der chinesischen Einkaufsmanagerindizes Anleiherenditen ist dies erstaunlich robust. unterstützt. • Gold profitiert von den anhaltenden ETF-Zuflüssen und • Was die Nachfrage angeht, scheinen die meisten einem etwas schwächeren US-Dollar. Auch die Nachfrage negativen Erwartungen bereits eingepreist zu sein – von Seiten der Zentralbanken ist unverändert hoch. ganz im Gegensatz zu möglichen positiven Nachrichten. • Mittelfristig dürfte Gold weiter von der expansiven Geld- Eine nachhaltige Einigung im Handelskonflikt könnte politik profitieren und es bleibt als Absicherung attraktiv. somit sogar eine Preisrally auslösen. ETF-Zuflüsse in Gold halten an Stabilisierung der chinesischen Industrie unterstützt 100 1,600 3,800 53.0 3,600 52.5 90 1,500 3,400 52.0 80 1,400 3,200 51.5 3,000 51.0 70 1,300 2,800 50.5 2,600 50.0 60 1,200 2,400 49.5 50 1,100 2,200 49.0 2,000 48.5 40 1,000 Jan 2014 Jan 2015 Jan 2016 Jan 2017 Jan 2018 Jan 2019 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen, LS) Goldpreis in US-Dollar je Unze (RS) LME-Industriemetallindex (LS) Industrie-Einkaufsmanagerindex China (RS) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 28.10.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 29.10.2019 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Währungen Marktentwicklung EUR/USD: Euro gibt Gewinne wieder ab EUR/GBP: Pfund bleibt stabil auf festerem Niveau • Das expansive Maßnahmenbündel der EZB hat dem • Nachdem sich die Brexit-Aussichten aufgehellt haben Euro grundsätzlich die Phantasie auf einen stärkeren und die Chance auf einen vertraglich geregelten Austritt Aufwärtstrend geraubt. Dennoch konnte der Euro, nicht gestiegen ist, konnte das Pfund deutlich zulegen. Das zuletzt wegen der positiven Brexit-Meldungen, zunächst Pfund behauptet die Marke von 0,86 Pfund je Euro und wieder zulegen und knapp unter 1,12 US-Dollar je Euro hat in den letzten Tagen nur ganz leicht nachgegeben. notieren. Doch jüngst hat der Euro wieder an Boden • Wenn der harte Brexit vermieden wird, dürfte das Pfund verloren und notiert aktuell um die Marke von 1,11. das aktuelle Niveau in etwa halten. Im Falle eines • Da sich Fed und EZB beide auf Lockerungskurs harten Brexits ginge es für das Währungspaar wohl in befinden, aber die Fed mehr Spielraum hat, könnte sich Richtung Parität. Die Wahrscheinlichkeit eines harten der US-Dollar mittelfristig abschwächen. Brexits ist durch die aktuelle Nachrichtenlage aber deutlich gesunken. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Okt 14 Okt 15 Okt 16 Okt 17 Okt 18 Okt 19 Okt 14 Okt 15 Okt 16 Okt 17 Okt 18 Okt 19 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 28.10.2014 – 28.10.2019 30
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 29.10.2019 30.06.2020 31.12.2020 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,11 1,13 1,13 1,15 1,15 EUR/GBP 0,86 0,85 0,89 0,85 0,88 EUR/CHF 1,10 1,11 1,11 1,13 1,13 EUR/JPY 121 119 119 121 121 Veränderung zum Euro (in %) USD - -1,7 -1,7 -3,4 -3,4 GBP - 1,6 -3,0 1,6 -1,9 CHF - -0,5 -0,5 -2,3 -2,3 JPY - 1,7 1,7 0,0 0,4 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.10.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Guido Urban, CFA Senior Analyst Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Ludwig Kemper Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Analyst Multi Asset Strategy & Research Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Dr. Jörn Quitzau Senior Economist Telefon +49 40 350 60-0 Telefax +49 40 350 60-900 Kontakt www.berenberg.de MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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