HORIZONTE Dezember 2019 - Berenberg

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HORIZONTE
Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management

Dezember 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick
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„berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der
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Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.
Datum: 28. November 2019

2
Inhaltsverzeichnis

    01   Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt                                                                   4
         Aktienquote auf neutral erhöht.

    02   Volkswirtschaft                                                                                             9
         Konjunktur stabilisiert sich, Atempause im Handelskonflikt. Geldpolitik weiter expansiv.

    03   Aktien                                                                                                     14
         Die Risk-On-Stimmung an den Börsen hält an.

    04   Anleihen                                                                                                   20
         Renditeanstieg vorerst auf Halt.

    05   Rohstoffe                                                                                                  26
         Gold kurzfristig mit wenig Aufwärtspotenzial.

    06   Währungen                                                                                                  29
         Euro/US-Dollar ohne klaren Trend. Geordneter Brexit dürfte Pfund unterstützen.

Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.

3
Kapitalmarkt und

01   Asset Allokation
     kompakt
1   2    3     4     5    6     Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Kapitalmarkt kompakt
Rückblick

Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen
Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR)
                                                  Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)                              12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre
                                                 4W (29.10.19 - 26.11.19)                                         26.11.18 26.11.17 26.11.16 26.11.15 26.11.14
                                                 YTD (31.12.18 - 26.11.19)                                        26.11.19 26.11.18 26.11.17 26.11.16 26.11.15
                                                                     5,6
Brent                                                                                                      33,2     17,2        6,8        11,0    -14,0        -40,2
                                                                4,4
S&P 500                                                                                                    32,6     23,3      10,2          6,5      8,6         21,1
                                                               3,3
Aktien Japan                                                                                 22,8                   14,8       -3,2        11,8      1,4         31,3
                                                            2,4
Euro Stoxx 50                                                                                       26,7            20,1       -9,1        20,4    -10,3         11,2
                                                            2,3
DAX                                                                                            25,4                 16,6     -13,1         22,1     -5,5         14,2
                                                          1,2
Aktien Emerging Markets                                                            15,4                             13,3       -8,8        22,5      4,7         -0,1
                                                          0,8
USD/EUR-Wechselkurs                                             4,0                                                   2,8       5,3       -11,2      0,2         17,9
                                                         0,3
EM-Staatsanleihen (hart)                                                    10,9
                                                                                                                    12,7       -2,8         9,5      6,9         -1,1
                                                  0,0
EUR Unternehmensanleihen                                              6,4
                                                                                                                      6,6      -1,7         3,2      3,3          0,6
                                                  0,0
Eonia                                            -0,4                                                                -0,4      -0,4        -0,4     -0,3         -0,1
EUR Staatsanleihen                               -0,2                                                                 4,6      -0,9         1,5      0,6          2,6
                                                                3,6
                                                 -1,0
Gold                                                                                  18,6                          22,9       -0,1        -3,3     10,5          5,5
S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR
EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR;
EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR;
Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet.
Quellen: Bloomberg, Berenberg                                                                                                                             Zeitraum: 26.11.2014 – 26.11.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.
5
1   2   3   4    5   6   Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Kapitalmarkt kompakt
Ausblick nach Anlageklassen

            Volkswirtschaft
            • Weltkonjunktur: neue Hoffnung im Handelsstreit USA-China. Erste Anzeichen für konjunkturelle Wende.
            • Inflationsdruck bleibt verhalten; Zentralbanken handeln als Puffer; Fed und EZB auf Expansionskurs.
            • Weiterhin erhebliche Risiken für die nächsten Monate; aber die positiven Signale überwiegen. Geordneter Brexit möglich.

            Aktien
            • Die gute Q3-Berichtssaison und die Annäherung im Handelsstreit haben die Aktienmärkte weiter beflügelt.
            • Zyklische Aktien konnten ihre gute Entwicklung fortsetzten. Wachstumsaktien haben sich ggü. Value-Titel stabil gehalten.
            • Wir haben unser Aktiengewicht Ende Oktober auf Neutral erhöht, da sich Risiken und Chancen nun die Waage halten.

            Anleihen
            • Die zuletzt steigenden Renditen auf sichere Staatsanleihen haben jüngst eine Verschnaufpause eingelegt.
            • Neuemissionen erreichten neue Rekorde. Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen leicht gestiegen.
            • Wir gewichten Anleihen im Multi-Asset-Portfolio leicht über und halten die Laufzeit vergleichsweise kurz.

            Alternative Investments / Rohstoffe
            • Der Goldpreis kann sich dem Risk-On-Umfeld nicht entziehen und fällt deutlich unter 1.500 US-Dollar je Unze.
            • Der Rohölpreis kann sich über den 60 US-Dollar je Barrel halten; eine erwartete OPEC-Förderkürzung hat dazu beigetragen.
            • Industriemetalle konnten noch nicht nach oben ausbrechen; es besteht Aufholpotenzial.

            Währungen
            • Nach der jüngsten USD-Stärke notiert der EUR/USD-Wechselkurs wieder nahe der Marke von 1,10.
            • Das britische Pfund hat bei einer Lösung der Brexit-Frage weiteres Aufwertungspotenzial.
            • Der japanische Yen und der Schweizer Franken waren aufgrund der gesunkenen politischen Unsicherheit weniger gefragt.

6
1       2    3     4       5     6      Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Berenberg Asset-Allokation kompakt
Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen

Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick
                                   AKTIEN                                                         ANLEIHEN                            ALTERNATIVE INVESTMENTS
        –                                                      +       –                                                     +   –                                                 +

                                   Europa                                                 Euro-Staatsanleihen                                  Gold / Edelmetalle

            Deutschland                                                    Kern-Eurozone
                                                                                                                                                   Sonstige AI
            Großbritannien                                                 Eurozone-Peripherie

            Sonstiges Europa                                                         Euro-Unternehmensanleihen

                                    USA                                    EUR Investment Grade ohne Finanzanleihen
                                                                                                                                                  LIQUIDITÄT
                                                                           EUR Investment Grade Finanzanleihen
                      Außerhalb der Benchmark                                                                                    –                                                 +
            Japan
                                                                                       Außerhalb der Benchmark

                                                                           Pfandbriefe/Covered Bonds
            Schwellenländer
                                                                           Inflationsindexierte
                                                                                                                                                 WÄHRUNGEN
                                                                           EUR Hochzinsanleihen
                                                                           USA Staatsanleihen                                        Diese Positionierungen gelten übergeordnet

                                                                           USD Investment Grade
                                                                                                                                                       EUR
                                                                           USD Hochzinsanleihen

        Aktuelle Gewichtsabweichung von der Benchmark-                     Schwellenländeranleihen
                                                                                                                                                       USD
        Allokation für in EUR denominierte Multi-Asset-Strategien
        (schematische Darstellung)
                                                                                                   Duration
                                                                                                                                                      GBP
         – Untergewichtet            Neutral    + Übergewichtet
                                                                           kurz                                       lang

Quelle: Berenberg                                                                                                                                            Darstellung per 26.11.2019

7
1     2   3   4    5   6    Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt

Berenberg Asset-Allokation kompakt
Rückblick für die Kernstrategie 3

Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage
              Performance          22.11.14 - 22.11.15
                                   28.10.14   28.10.15       22.11.15 - 22.11.16
                                                             28.10.15   28.10.16        22.11.16 - 22.11.17
                                                                                        28.10.16   28.10.17       22.11.17 - 22.11.18
                                                                                                                  28.10.17   28.10.18        22.11.18 - 22.11.19
                                                                                                                                             28.10.18   28.10.19
              Aktienbenchmark            16,73%
                                         12,88%                    -4,97%
                                                                   -5,22%                     16,73%
                                                                                              13,49%                    -3,30%
                                                                                                                        -2,13%                     18,27%
                                                                                                                                                   20,29%
    75%                                                                                                                                                         115
                                                                                                                                                                118
    70%                                                                                                                                                            112
                                                                                                                                                                   115
    65%                                                                                                                                                            109
                                                                                                                                                                   112
    60%                                                                                                                                                            106
                                                                                                                                                                   109
    55%                                                                                                                                                            103
                                                                                                                                                                   106
    50%                                                                                                                                                            100
                                                                                                                                                                   103
    45%                                                                                                                                                            97
                                                                                                                                                                   100
    40%                                                                                                                                                            94
                                                                                                                                                                   97
    35%                                                                                                                                                            91
                                                                                                                                                                   94
    30%                                                                                                                                                            88
                                                                                                                                                                   91
    25%                                                                                                                                                            85
                                                                                                                                                                   88
      Okt. 17        Jan.
                      Jan. 18
                           18          Apr.
                                        Apr.18
                                             18        Jul.
                                                        Jul.1818     Okt.
                                                                        Okt.
                                                                          1818              Jan.
                                                                                              Jan.
                                                                                                 19 19     Apr.Apr.
                                                                                                                19 19     Jul. Jul.
                                                                                                                               19 19     Okt. Okt.
                                                                                                                                              19 19
             Aktienquote KS 3             Aktienquote (Min/Neutral/Max)                  Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala)
Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen.   Zeitraum: 22.11.2014 – 22.11.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

• Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bis
  dahin ausgebliebenen Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise
  von einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen
  Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit und stabilere Konjunkturdaten über den
  Sommer mehr als eine volatile Seitwärtsphase unwahrscheinlich erschien, haben wir unsere Portfolios defensiv ausgerichtet.
• Seit September haben wir wieder selektiv riskantere Positionen im Portfolio aufgebaut und zuletzt unsere Aktienquote auf Neutral
  erhöht. Die negativen Anleiherenditen, eine lockere Geldpolitik der Zentralbanken sowie die positive Saisonalität machen Aktien
  attraktiv. Für ein Übergewicht sollte sich jedoch neben sinkenden politischen Risiken auch eine Konjunkturerholung einsetzen.
8
02   Volkswirtschaft
1            2    3   4      5     6     Volkswirtschaft

Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Talsohle bald erreicht?                                                                                      Inflation im Oktober weiter zurückgegangen
• Mehrere Signale deuten auf ein Erreichen der Talsohle                                                      • Die Inflationsrate lag im September bei 0,8 %
  hin. Das Verbrauchervertrauen bleibt negativ, legt aber                                                      (Vorjahresvergleich). Im Oktober liegt sie nun auch
  stärker als erwartet zu. Der Einkaufsmanagerindex für                                                        gemäß der endgültigen Daten etwas schwächer als im
  das Verarbeitende Gewerbe kann zum zweiten Mal in                                                            Vormonat bei 0,7 %.
  Folge wieder zulegen.
                                                                                                             • Am 29.11.2019 werden die Schätzungen für November
• Auf Quartalsbasis ist das BIP-Wachstum in Q3 mit                                                             veröffentlicht. Es wird ein Anstieg auf 0,9 % erwartet.
  0,2 % (vorläufige Daten) zwar besser ausgefallen als
                                                                                                             • Christine Lagarde möchte als EZB-Präsidentin
  erwartet, bleibt insgesamt aber schwach.
                                                                                                               geldpolitisch an Draghi anknüpfen, dabei aber einen
• Für das Gesamtjahr 2019 erwarten wir ein Wachstum                                                            „eigenen Stil“ verfolgen. Kurzfristig dürfte die EZB in
  von 1,2 %.                                                                                                   ihre Geldpolitik allerdings nicht verändern.

Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                                 Euroland Inflation
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                           BIP-Wachstum       Economic Sentiment (rechte Skala)                                                        Inflation (YoY)     Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission                   Zeitraum: 31.03.1999 – 31.10.2019              Quelle: Eurostat                                        Zeitraum: 31.01.1999 – 31.10.2019

10                         Makroausblick | November 2019
1           2    3   4      5     6      Volkswirtschaft

USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Stimmungslage überrascht positiv                                                                           Inflation weiter nahe am Inflationsziel
• Der Geschäftsausblick der Philadelphia Fed legt auf                                                      • Im September lag die Inflation bei 1,7 %
  10,4 Punkte und damit stärker als erwartet zu. Beim                                                        (Vorjahresvergleich). Im Oktober steigt sie nun leicht
  Stimmungsindex der Universität Michigan geht es auch                                                       auf 1,8 % an. Sie liegt damit weiter nahe am
  weiter aufwärts als ursprünglich gedacht. Die Stimmung                                                     Inflationsziel der Fed.
  der US-Wirtschaft hellt sich auf und fundamental sieht                                                   • Die Fed hat den Leitzins dennoch um weitere 25
  die Lage ebenfalls positiv aus.                                                                            Basispunkte auf nun 1,50 % bis 1,75 % gesenkt. Das
• Die Markit Einkaufsmanagerindizes legen im November                                                        Risiko einer wirtschaftlichen Abkühlung hatte sich
  darüber hinaus stärker als erwartet zu.                                                                    zuletzt erhöht. Fed-Präsident Powell wird die künftige
                                                                                                             Geldpolitik wieder datenbasierter gestalten.
• Der US-Arbeitsmarkt bleibt äußerst stark. Die
  Arbeitslosenquote kletterte zwar geringfügig um 0,1                                                      • Wir erwarten für 2019 insgesamt eine Inflationsrate von
  Prozentpunkte auf 3,6 %, bleibt aber historisch niedrig.                                                   1,7 %.

USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                  USA Inflation
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                      BIP (YoY)        ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                                    Inflation (YoY)      Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM                                            Zeitraum: 31.12.1998 – 31.10.2019           Quelle: BLS                                            Zeitraum: 31.01.1999 – 31.10.2019

11                        Makroausblick | November 2019
1          2    3     4      5       6    Volkswirtschaft

China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Schwaches drittes Quartal im Land der Mitte                                                                   Inflationsrate zieht deutlich stärker als erwartet an
• Im dritten Quartal ist die chinesische Wirtschaft nur                                                       • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei
  noch um 6,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal                                                                  rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, gab
  gewachsen. Das ist der schwächste Wert seit 1992. Die                                                         es im September einen Anstieg auf 3,0 %. Im Oktober
  ersten beiden Quartale 2019 waren mit 6,4 % und                                                               kletterte sie nun auf 3,8 %. Beobachter hatten lediglich
  6,2 % noch stärker ausgefallen.                                                                               einen Anstieg auf 3,4 % erwartet.
• Der Caixin Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden                                                          • Im Jahresdurchschnitt des Gesamtjahres 2019 dürften
  Gewerbes konnte im September leicht zulegen. Im                                                               die Preise um 2,6 % und 2020 um 2,1 % zulegen.
  Oktober liegen die Caixin Indizes oberhalb von 50                                                             Abzuwarten bleibt, wie sich die Zollpolitik und die
  Punkten und damit technisch im expansiven Bereich.                                                            Währungsschwankungen auf die Inflationsrate
                                                                                                                auswirken.
• Der anhaltendende Handelskonflikt lastet trotz der
  Hoffnungsschimmer weiter auf der Konjunktur.

China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                   China Inflation (YoY)
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                                                                                                  in Pkt.
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            10                                                                               45                     10                                                                                    10
                                                                                                             in %

            8                                                                                40                     5                                                                                     5

            6                                                                                35                     0                                                                                     0

            4                                                                                30                     -5                                                                                    -5
            Mrz 05   Mrz 07   Mrz 09      Mrz 11    Mrz 13     Mrz 15    Mrz 17    Mrz 19                            Nov 04   Nov 06   Nov 08        Nov 10     Nov 12      Nov 14      Nov 16   Nov 18
                 BIP-Wachstum (YoY)       Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)                                     Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB                                            Zeitraum: 31.03.2005 – 31.10.2019             Quelle: NBS                                                      Zeitraum: 30.11.2004 – 31.10.2019

12                         Makroausblick | November 2019
1     2    3     4    5     6    Volkswirtschaft

Prognosen
Wichtigste Einschätzungen im Überblick

                                                    BIP-Wachstum (in %)                                                             Inflation (in %)

                                       2019                     2020                  2021                          2019                    2020               2021

                                              Ø**                      Ø**                    Ø**                          Ø**                     Ø**                Ø**

 USA                             2,3          2,3         1,9          1,8        2,1         1,9             1,7          1,8        2,2          2,1   2,3          2,0
 Eurozone                        1,2          1,1         1,0          1,0        1,5         1,2             1,2          1,2        1,4          1,2   1,6          1,4
     Deutschland                 0,5          0,5         0,6          0,7        1,5         1,2             1,3          1,4        1,2          1,4   1,6          1,5
     Frankreich                  1,3          1,3         1,3          1,2        1,7         1,3             1,3          1,3        1,5          1,3   1,7          1,4
     Italien                     0,2          0,1         0,6          0,4        1,0         0,6             0,6          0,7        1,0          0,8   1,4          1,0

     Spanien                     2,0          2,0         1,8          1,7        1,8         1,6             0,7          0,8        0,9          1,1   1,5          1,5

 Großbritannien                  1,3          1,2         1,8          1,1        2,1         1,5             1,8          1,9        2,0          1,9   2,3          2,0

 Japan                           0,9          0,9         0,7          0,3        0,9         0,8             0,4          0,6        0,9          0,9   1,5          0,7
 China                           6,2          6,1         5,9          5,8        5,6         5,8             2,6          2,6        2,1          2,6   2,2          2,2
 Welt*                           2,4          3,1         2,4          3,1        2,5         3,2               -          3,0          -          3,0    -           2,9

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

13
03   Aktien
1     2     3     4    5     6    Aktien

Marktentwicklung
Die Risk-On-Stimmung an den Börsen hält an
Die Aktienmarktrally hat sich im November fortgesetzt
• Die meisten Anleger sind nach wie vor defensiv positioniert und halten hohe Kassenbestände. Bleibt allerdings ein Anstieg der
  politischen Unsicherheit aus und findet eine Stabilisierung der Konjunkturdaten statt, wie teilweise im November gesehen,
  steigen die Aktienmärkte weiter an. Die Investoren, die die Rally bis dato verpasst haben, kaufen die Aktienmarktrücksetzer,
  um auf den Zug noch mit aufzuspringen. Zudem sind Hedge-Fonds gezwungen, ihre Short-Positionen weiter zu reduzieren.
• Unser Basisszenario ist weiterhin, dass der „Phase 1“-Deal zwischen den USA und China beschlossen wird und die Brexit-
  Unsicherheit weiter zurückgeht. Aktien sollten dann bis Jahresende weiter steigen, passend zur üblichen Saisonalität. Wir
  bleiben also vorsichtig optimistisch – vorsichtig insbesondere deswegen, weil Donald Trump immer für Überraschungen gut
  ist.

Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes
     180                                                                                                                      180

     160                                                                                                                      160

     140                                                                                                                      140

     120                                                                                                                      120

     100                                                                                                                      100

      80                                                                                                                      80
       Nov 14                        Nov 15                Nov 16       Nov 17               Nov 18                      Nov 19
                                   DAX                S&P 500       MSCI EM                STOXX Europe 50
Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100                                                     Zeitraum: 25.11.2014–25.11.2019

15
1        2                 3      4                   5               6         Aktien

Unternehmensgewinne
Gewinnerwartungen werden weiter nach unten revidiert
Negative Gewinnrevisionen überwiegen                                                                                                                                               2020er-Gewinnerwartungen sind zu optimistisch
• Nachdem sich die Gewinnschätzungen vor wenigen                                                                                                                                   • Für die Aktien der Industrienationen ist das erwartete
  Wochen noch in einigen Regionen stabilisiert hatten, ist                                                                                                                           Gewinnwachstum für 2020 mittlerweile unter die 10
  davon mit der Ausnahme von Asien wenig zu sehen.                                                                                                                                   Prozent gefallen, was wir aber immer noch für zu hoch
• Die Analysten haben ihre Erwartungen insbesondere für                                                                                                                              halten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das
  Großbritannien und Lateinamerika runtergeschraubt,                                                                                                                                 Umsatzwachstum eher im mittleren einstelligen Bereich
  aber auch für die Japan und Deutschland.                                                                                                                                           liegen dürfte und wir mit keiner großen
                                                                                                                                                                                     Gewinnmargenausweitung rechnen.

Asien mit positiven Gewinnrevisionen                                                                                                                                               Gewinnerwartungen für 2020 zu hoch
      1
      0                                                                                                                                                                             20
     -1                                                                                                                                                                             15
     -2
     -3                                                                                                                                                                             10
     -4                                                                                                                                                                              5
     -5                                                                                                                                                                              0
     -6
     -7                                                                                                                                                                             -5
     -8                                                                                                                                                                            -10
     -9                                                                                                                                                                            -15
          Schwellenländer

                            Welt

                                   Industrienationen

                                                       APAC ex Japan

                                                                       Schweiz

                                                                                  USA

                                                                                          Osteuropa

                                                                                                      Europa

                                                                                                               Eurozone

                                                                                                                          Japan

                                                                                                                                  Deutschland

                                                                                                                                                  Großbritannien

                                                                                                                                                                   Lateinamerika

                                                                                                                                                                                         Industrienationen

                                                                                                                                                                                                             Welt

                                                                                                                                                                                                                    Schwellenländer

                                                                                                                                                                                                                                      Schweiz

                                                                                                                                                                                                                                                Europa

                                                                                                                                                                                                                                                         Eurozone

                                                                                                                                                                                                                                                                    USA

                                                                                                                                                                                                                                                                          Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Großbritannien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Lateinamerika

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Osteuropa

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Japan
                   1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                              2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)
                   3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                           2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)

Quelle: Factset                                                                                                                                 Stand: 27.11.2019                  Quelle: Factset                                                                                                                                   Stand: 27.11.2019

16
1       2   3       4     5     6   Aktien

Bewertung / Saisonalität
Aktienbewertung ist zuletzt deutlich gestiegen
Aktien haben sich weiter verteuert                                                       Gute Chancen für Jahresendrally
• Die Gewinnschätzungen der Analysten sind jüngst                                        • Mit der starken Entwicklung von Aktien seit
  gesunken, während die Aktienmärkte stark gestiegen                                       Jahresanfang bestehen gute Chancen für ein positives
  sind. Der S&P 500 kletterte sogar auf ein Allzeithoch.                                   Jahresende.
• Entsprechend sind die Bewertungsniveaus jüngst                                         • In den letzten 20 Jahren konnte der Stoxx 600 bei einer
  deutlich angestiegen. US-Aktien sind nun merklich                                        Rendite von über 9% in den ersten 10,5 Monaten in 9
  teurer als im Schnitt der letzten 30 Jahren. Gegenüber                                   von 10 Fällen bis zum Jahresende weiter
  anderen Anlageklassen wie Anleihen sind sie allerdings                                   hinzugewinnen. Ähnliches gilt für die letzten 50 Jahre in
  nach wie vor attraktiv.                                                                  den USA (S&P 500).
                                                                                         • Dieses Jahr werden jedoch die Entwicklungen im
                                                                                           Handelskrieg und in der Brexit-Frage für die Richtung
                                                                                           wesentlich sein.

Aktien-KGVs haben sich jüngst deutlich ausgeweitet                                       Gute Chancen für Fortsetzung der Aktienrally
                                                                                                                                                                                                       40

                                                                                          Rendite 01.01-15.11
28
                                                                                                                                                                                                       20

                                                                                                 (in %)
24                                                                                                                                                                                                     0
                                                                                                                                                                                                       -20
20                                                                                                                                                                                                     -40
     16,6                                                                                                                                                                                              -60
                                                                               19,1
16                                                                                                                                                                                                     20
     14,4
                                                                                           Rendite 15.11-31.12

                                                                               15,8                                                                                                                    15
12                                                                                                                                                                                                     10
                                                                                                  (in %)

                                                                                                                                                                                                       5
                                                                                                                                                                                             ?
                                                                                                                                                                                                       0
 8
  1988       1993         1998       2003     2008       2013        2018                                                                                                                              -5
                                                                                                                                                                                                       -10
                    S&P 500                          Durchschnitt S&P 500
                    Stoxx 600*                       Durchschnitt Stoxx 600*                                     '08 '02 '01 '11 '18 '16 '00 '07 '14 '17 '10 '15 '04 '12 '03 '13 '06 '99 '05 '19 '09
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen               Zeitraum: 31.12.1987 - 26.11.2019   Quelle: Bloomberg, Rendite des Stoxx Europa 600,                             Zeitraum: 31.12.1998 - 15.11.2019
                                                                                         sortiert nach der Entwicklung vom Jahresanfang bis
17                                                                                       zum 15.11 eines Kalenderjahres.
1      2   3    4    5   6    Aktien

Aktien Allokation
Europa mit Potenzial bei weichem Brexit & Konjunkturerholung

USA                                        Großbritannien                        Europa ex. UK                         Schwellenländer
Untergewichten                             Untergewichten                        Übergewichten                         Selektiv beimischen
•       Noch ist das BIP-Wachstum          •   Die Neuwahlen im Dezember         •   Die Entspannung im                •   Eine weitere Stabilisierung der
        solide, da der Konsum und der          sorgen für ein Andauern der           Handelskonflikt sowie die             Konjunkturdaten sowie eine
        Arbeitsmarkt robust sind.              politischen Unsicherheit. Die         vorsichtige Positionierung            Entspannung im Handelskonflikt
                                               Wahrscheinlichkeit eines harten       internationaler Anleger               zwischen den USA und China
•       Von der Fed dürften in den
                                               Brexits ist jüngst allerdings         sprechen für Europa.                  wäre positiv für
        nächsten Monaten keine neuen
                                               deutlich gesunken.                                                          Schwellenländeraktien.
        Impulse ausgehen.                                                        •   Wir erachten jedoch die
                                           •   Der Aktienmarkt ist vergleichs-       Unternehmensgewinn-               •   Vorerst fokussieren wir uns auf
•       Die Unternehmensgewinne
                                               weise günstig. Wir haben              schätzungen für 2020 weiter als       Frontier Markets, die von
        dürften dieses Jahr nur gering-
                                               zuletzt unser Großbritannien-         zu optimistisch.                      höheren Zöllen weniger stark
        fügig wachsen, zumal die
                                               Untergewicht mittels UK Mid                                                 betroffen sind.
        Importzölle die Margen belasten.                                         •   Die Aktienbewertungen sind
                                               Caps stark reduziert. UK Mid          günstiger als in den USA und
•       Ein mögliches Impeachment
                                               Caps dürften im Falle eines           bieten mittelfristiges
        gegen Donald Trump sowie der
                                               weichen Brexits weniger unter         Aufwärtspotenzial, vor allem im
        US-Wahlkampf erhöhen die
                                               einer möglichen GBP-Aufwer-           Vergleich zu Anleihen.
        politische Unsicherheit.
                                               tung leiden als UK Large Caps.
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Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Indizes

                                                     Aktuell                                    Ø*

 Indexprognosen                                     26.11.2019   30.06.2020   31.12.2020   in 12 Monaten

 S&P 500                                              3.141        3.050        3.150          3.360

 Dax                                                 13.236       12.900       13.300         14.348

 Euro Stoxx 50                                        3.706        3.650        3.700          3.952

 MSCI Großbritannien                                  2.120        2.300        2.350          2.402

 Indexpotenzial (in %)

 S&P 500                                                -           -2,9         0,3            7,0

 Dax                                                    -           -2,5         0,5            8,4

 Euro Stoxx 50                                          -           -1,5         -0,1           6,6

 MSCI Großbritannien                                    -           8,5          10,9          13,3

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019
*Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen

19
04   Anleihen
1              2   3   4     5      6   Anleihen

Marktentwicklung
Zinsen und Renditen
Fed mit weiterer Zinssenkung – EZB Rat uneins                                                   Leichte Entspannung bei den Renditen
• Die US-Notenbank hat Ende Oktober die Leitzinsen um                                           • Die Nachrichtenlage rund um den Brexit und um den
  25 Basispunkte gesenkt. Einige regionale Fed-                                                   Handelskonflikt haben zu einer generellen Entspannung
  Präsidenten kritisierten abermals die Zinssenkungen.                                            am Anleihemarkt geführt. Die Renditen 10-jähriger
  Sollte es einen kräftigen wirtschaftlichen Abschwung                                            Bundesanleihen liegen aktuell etwas unterhalb von
  geben, ist der geldpolitische Spielraum inzwischen                                              –0,3 %. Vor einigen Wochen hatte es noch ein Allzeit-
  deutlich eingeengt.                                                                             Tief bei –0,7 % gegeben. Der Bund-Future liegt wieder
                                                                                                  oberhalb von 170 Zählern.
• Die EZB lässt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit,
  die Eurozonen-Inflation wieder in den Zielbereich zu                                          • Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen konnten im
  heben. Sie hat ihre Geldpolitik – trotz kontroverser                                            Rahmen der Entspannung zunächst zulegen und
  Ansichten im Zentralbankrat – weiter gelockert. Die                                             nahmen Kurs auf die 2,0 % Marke. Mittlerweile notieren
  Einigung im Rat wiederherzustellen dürfte nun                                                   sie aber wieder bei 1,7 %.
  Lagardes erste Aufgabe als Draghis Nachfolgerin sein.
Leitzinsen                                                                                      Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
            7                                                                          7               4                                                                4

            6                                                                          6
                                                                                                       3                                                                3
            5                                                                          5

            4                                                                          4
                                                                                                       2                                                                2
            3                                                                          3
                                                                                                in %
     in %

            2                                                                          2               1                                                                1

            1                                                                          1
                                                                                                       0                                                                0
            0                                                                          0

        -1                                                                             -1          -1                                                                   -1
         Feb 99             Feb 04         Feb 09             Feb 14          Feb 19                Nov 09        Nov 11   Nov 13        Nov 15      Nov 17        Nov 19

                                           EZB      Fed                                                                    Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg                                         Zeitraum: 01.02.1999 – 25.11.2019   Quelle: Bloomberg                               Zeitraum: 25.11.2009 – 25.11.2019

21                          Makroausblick | November 2019
1      2     3      4    5        6   Anleihen

Staatsanleihen
Renditeanstieg vorerst auf Halt
Renditen auf sichere Staatsanleihen kaum verändert                                           30-jährige UK-Staatsanleihen weniger stark gefragt
• Die zuletzt steigenden Renditen auf sichere                                                • Die Aussicht auf ein Ende der Brexit-Saga durch die
  Staatsanleihen haben jüngst eine Verschnaufpause                                             britischen Parlamentswahlen am 12. Dezember lässt die
  eingelegt. Die Konjunkturdaten scheinen sich zwar                                            Renditen auf 30-jährige britische Staatsanleihen nur
  langsam zu verbessern, jedoch gibt es im Handelsstreit                                       leicht sinken. Die Anleger fragten somit weniger die
  und bei der Brexit-Frage seit der jeweiligen Annährung                                       langlaufenden Staatsanleihen nach.
  nur wenig Fortschritte. Der Abverkauf von sicheren                                         • Die Steilheit der US-Renditestrukturkurve hat jüngst
  Staatsanleihen hat sich somit nicht fortgesetzt.                                             wieder etwas abgenommen. 10-jährige US-
• Lediglich italienische Staatsanleihen sahen jüngst                                           Staatsanleihen waren wieder vermehrt gefragt, da die
  deutlich steigende Renditen, da die für die                                                  Fortschritte im „Phase-1“-Deal bisher überschaubar sind
  Regierungskoalition enttäuschenden Ergebnisse von                                            und erste Stimmen im Markt einen Deal in 2019 für
  Regionalwahlen die Investorenstimmung belastete.                                             unwahrscheinlich halten.

Aufwärtstrend bei den Renditen vorerst auf Halt                                              US-Zinskurve hat sich jüngst verflacht
                                                                                               20
  5,0                                                                                          15

  4,0                                                                                          10

  3,0                                                                                           5

                                                                                                0
  2,0                                                                           US: 1,74%

                                                                                IT: 1,17%      -5
  1,0
                                                                                GB: 0,65%     -10
  0,0                                                                           FR: -0,06%
                                                                                              -15
                                                                                DE: -0,37%
 -1,0                                                                                         -20
     2014         2015        2016      2017        2018         2019                                     USA             Deutschland               UK               Italien
            Deutschland (EUR)           Frankreich (EUR)            Italien (EUR)                                           2J   5J     10J   30J
            Großbritannien (GBP)        USA (USD)
Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen               Zeitraum: 01.01.2014–26.11.2019   Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite       Zeitraum: 28.10.2019 - 26.11.2019
                                                                                             von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen
22
1                             2      3      4         5   6      Anleihen

Unternehmensanleihen
Risikoaufschläge jüngst leicht gestiegen
Steigende Risikoaufschläge auf Monatssicht                                                                                                              Finanzsektor mit größter Spreadausweitung
• Die Risikoaufschläge auf Investment-Grade-                                                                                                            • Bei EUR-Unternehmensanleihen sahen der Banken- und
  Unternehmensanleihen sind jüngst wieder leicht                                                                                                          Automobilsektor im Vier-Wochen-Vergleich die größte
  gestiegen. Rekordverdächtige Neuemissionen sowie                                                                                                        Spreadausweitung und Unternehmen für Anlagegüter
  teilweise ernüchternde Aussagen zu den Fortschritten                                                                                                    sowie der „Reise und Freizeit“-Sektor die größte
  des „Phase-1“-Deals ließen die Anleger wieder etwas                                                                                                     Spreadeinengung. Die vorerst nicht weiter steigenden
  vorsichtiger werden.                                                                                                                                    Anleiherenditen gaben den Finanzanleihen keinen
• Im Zuge der steigenden Risikoaufschläge haben                                                                                                           Rückenwind.
  Finanzanleihen die Spread-Differenz gegenüber den
  Nicht-Finanzanleihen auf über fünf Basispunkte
  ausgebaut.

Risikoaufschläge sind noch relativ niedrig                                                                                                              EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads
                                   140                                                                                           60                      300

                                                                                                                                                         250
                                   120                                                                                           45
 Risikoaufschläge in Basispunkte

                                                                                                                                                         200
                                   100                                                                                           30
                                                                                                                                       in Basispunkte

                                                                                                                                                         150

                                    80                                                                                           15                      100

                                                                                                                                                          50
                                    60                                                                                           0
                                                                                                                                                           0

                                                                                                                                                                                                                                                                      Nahrungsmittel
                                                                                                                                                               Banken

                                                                                                                                                                        Automobil

                                                                                                                                                                                                                          Dienstleistung

                                                                                                                                                                                                                                           Einzelhandel

                                                                                                                                                                                                                                                          Industrie
                                                                                                                                                                                    Energie

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Transport

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesundheit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Grundstoffe
                                                                                                                                                                                              Versicherungen

                                                                                                                                                                                                               Telekom

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Versorger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Immobilien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Medien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Reise und Freizeit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Anlagegüter
                                    40                                                                                           -15

                                    20                                                                                           -30
                                      2014           2015            2016           2017            2018       2019
                                         Spread-Differenz (RS)         Euro Nicht-Finanzanleihen (LS)      Euro Finanzanleihen (LS)                                                                                      Min/Max-Spanne                                 4 Wochen                            Aktuell

Quelle: Factset                                                                                   Zeitraum: 01.01.2014–26.11.2019                       Quelle: Factset                                                                                                                            Zeitraum: : 26.11.2014–26.11.2019

23
1   2       3    4   5    6    Anleihen

Kapitalmarktstrategie
Anleihen

Kernsegmente                                                                       Weitere Segmente
         Staatsanleihen                                                                Schwellenländeranleihen
         Untergewichten                                                                Übergewichten
         •   Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken       •   Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten
             weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt.             Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials
                                                                                           strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir
         •   Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen,
                                                                                           insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend.
             wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte.
             Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da                 •   Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht
             Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht                    zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern.
             ausreichend vergütet werden.
         •   US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen
             aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und
             Wachstums-Risiken geeignet.

         Unternehmensanleihen                                                          Hochzinsanleihen
         Übergewichten                                                                 Neutral
         •   Die sinkenden politischen Unsicherheiten und die abnehmende               •   Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei
             Rezessionswahrscheinlichkeit als auch die positive Rendite                    vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US-
             lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber sicheren                            Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv.
             Staatsanleihen präferieren.
                                                                                       •   Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir
         •   Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen                    investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig,
             wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und              insbesondere im Ratingbereich BB.
             Durationsrisiko moderat zu gestalten.

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1     2    3     4    5     6    Anleihen

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte

                                                             26.11.2019              30.06.2020                 31.12.2020

 Leitzinsen und
 Staatsanleiherenditen (in %)
                                                                Aktuell                           Ø*                         Ø*

 USA

                      Leitzins                                1,50 - 1,75   1,50-1,75         1,60     1,50-1,75         1,60

                      10J US-Rendite                              1,74        2,15            1,82       2,20            1,93

 Eurozone

                      Leitzins                                    0,00        0,00            0,00       0,00            0,00

                      10J Bund-Rendite                            -0,37       -0,10           -0,44      0,30            -0,33

 Großbritannien

                      Leitzins                                    0,75        0,75            0,75       1,00            0,75

                      10J Gilts-Rendite                           0,65        1,30            0,87       1,70            0,96

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

25
05   Rohstoffe
1      2       3     4      5    6     Rohstoffe

Rohöl
Kurzfristig unterstützt
Ölpreis dürfte bis Jahresende stabil bleiben, im kommenden Jahr droht weiter ein Überangebot
• Zuletzt schwankte der Ölpreis um die Marke von 62 US-Dollar je Barrel. Eine klare Tendenz ist jedoch weiterhin nicht
  erkennbar. Treiber für das Auf und Ab sind zum einen der ständige Wechsel zwischen Optimismus und Pessimismus im
  Handelsstreit wie auch Spekulationen über die Höhe möglicher Förderkürzungen der OPEC im Dezember.
• Kurzfristig spricht einiges dafür, dass der Ölpreis zumindest bis zum Jahresende weiter oberhalb der Marke von 60 US-Dollar
  je Barrel tendieren sollte. Zum einen geht eine außergewöhnlich intensive Wartungssaison der Raffinerien in den USA zu
  Ende, sodass diese typischerweise bis Ende Dezember ihre Verarbeitung wieder spürbar hochfahren. Dies sollte für eine
  stabile Nachfrage sorgen. Zum anderen steht mit dem IPO von Saudi Aramco am 11. Dezember der wohlmöglich größte
  Börsengang aller Zeiten kurz bevor. Da der Ölpreis maßgeblich die Unternehmensbewertung und damit den Emissionserlös
  bestimmt, haben die Saudis ein erhebliches Interesse daran, einen fallenden Ölpreis bis zum Jahresende zu verhindern.
• Nichtsdestotrotz droht Anfang 2020 weiterhin ein signifikantes Überangebot. Nachfragesorgen aufgrund der schwachen
  Konjunkturaussichten und die Produktionsausweitungen der Nicht-OPEC-Staaten belasten mittelfristig den Preis.

Spekulative Netto-Long-Positionen sind niedrig                                                  Saisonalität der US-Raffinerien unterstützt Nachfrage
1.200                                                                                    120    18
            in Tsd. Kontrakten
1.000                                                                                    100    17

  800                                                                                    80
                                                                                                16
  600                                                                                    60

  400                                                                                    40     15

  200                                                                                    20     14

     0                                                                                   0
     Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19            13
        Spekulative Netto-Long-Positionen WTI         Spekulative Netto-Long-Positionen Brent    Okt 14    Apr 15   Okt 15   Apr 16   Okt 16   Apr 17   Okt 17   Apr 18   Okt 18   Apr 19   Okt 19
        Brent Rohölpreis                                                                                  Oktober - Dezember           Täglicher Raffineriedurchsatz (in Millionen Barrel pro Tag)
Quelle: Bloomberg                                       Zeitraum: 01.01.2015 – 26.11.2019       Quelle: DOE, Bloomberg, eigene Berechnungen                  Zeitraum: 01.10.2014 – 22.11.2019

27
1        2     3      4     5     6     Rohstoffe

Edel- und Industriemetalle
Gold mit ETF-Abflüssen; Industriemetalle mit Potenzial
Gold kurzfristig mit wenig Aufwärtspotenzial                                                 Industriemetalle scheinen einen Boden auszubilden
• Der Goldpreis hat im November knapp 4% verloren und                                        • Die Industriemetalle haben zuletzt leicht nachgegeben.
  hält sich aktuell noch über der Marke von 1.450 US-Dollar                                    Angesichts der starken Performance zyklischer Aktien
  je Unze. Die gestiegene Risikobereitschaft der                                               scheint dies erstaunlich. Die Bodenbildung einiger
  Marktteilnehmer macht sich nun doch auch bei dem                                             Konjunkturindikatoren und eine Annährung im
  Edelmetall bemerkbar. Steigende Renditen erhöhen                                             Handelsstreit wurden vom Markt noch nicht honoriert.
  zudem die Opportunitätskosten gegenüber Anleihen.                                            Bestehende Überangebote und die jüngste US-Dollar-
• Starke Abflüsse aus ETFs, ursprünglich Treiber der Gold-                                     Stärke belasteten die Preise an den Metallmärkten.
  Rally, setzten den Preis jüngst unter Druck.                                               • Sollten die handelspolitischen Risiken tatsächlich
• Mittelfristig dürfte Gold weiter von der expansiven Geld-                                    nachhaltig abebben und die globale Konjunktur ihren
  politik profitieren und auch als Absicherung gegenüber                                       Boden gefunden haben, bergen Industriemetalle
  (wirtschafts-)politischen Risiken bleibt Gold attraktiv.                                     vereinzelt noch Aufholpotenzial.

ETFs verzeichneten zuletzt Abflüsse                                                          Ein stärkerer US-Dollar belastete Industriemetalle
100                                                                                  1.600    3.600                                                                               86

 90                                                                                  1.500    3.400                                                                               89

 80                                                                                  1.400    3.200                                                                               92

 70                                                                                  1.300    3.000                                                                               95

                                                                                              2.800                                                                               98
 60                                                                                  1.200

                                                                                              2.600                                                                               101
 50                                                                                  1.100
                                                                                              2.400                                                                               104
 40                                                                                  1.000       Jan 2017    Jul 2017     Jan 2018     Jul 2018    Jan 2019      Jul 2019
   2014            2015        2016            2017     2018          2019
                                                                                                       LME-Industriemetallindex (LS)          Handelsgewichteter US-Index (inv., RS)
              Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen)       Goldpreis (USD je Unze, RS)

Quelle: Bloomberg                                       Zeitraum: 01.01.2014 – 26.11.2019    Quelle: Bloomberg                                     Zeitraum: 01.01.2017 – 26.11.2019

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06   Währungen
1                2    3   4      5     6    Währungen

Marktentwicklung
Währungen
EUR/USD: Euro schwankt um 1,10                                                                   EUR/GBP: Pfund hält sich auf festerem Niveau

• Das Währungspaar EUR/USD hat sich inzwischen                                                   • Nachdem die Chance auf einen geregelten Austritt
  leicht oberhalb der Marke von 1,10 US-Dollar je Euro                                             Großbritanniens aus der EU gestiegen ist, konnte das
  eingependelt. Die aktuelle Nachrichtenlage deutet nicht                                          Pfund deutlich zulegen. Es behauptet seither seine
  auf größere Bewegungen hin. Für den Euro ist erst                                                Stärke und schwankt um die Marke von 0,86 Pfund je
  einmal mit keinem stärkeren Aufwärtstrend zu rechnen,                                            Euro. Die Aussichten auf steigende Zinsen nach einem
  weil das expansive Maßnahmenbündel der EZB den                                                   geordneten Brexit könnten dem Pfund im nächsten Jahr
  Wechselkurs weiter unter Druck halten dürfte.                                                    zu weiteren Gewinnen verhelfen.

• Da auch die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik weiter                                           • Die Umfragen sprechen für einen Wahlsieg von Boris
  gelockert hat und sie bei den Zinssenkungen jetzt eine                                           Johnson. Sollte er die Wahl tatsächlich gewinnen, dürfte
  Pause einlegen wird, sind vorerst auf beiden Seiten des                                          der Brexit am 31.01.2020 über die Bühne gehen und
  Atlantiks keine geldpolitischen Impulse zu erwarten.                                             der Weg für ein umfassendes Fiskalpaket frei werden.
                                                                                                   Dies spielt dem Pfund zusätzlich in die Karten.
Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                       Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                1,30                                                                 1,30           0,95                                                          0,95

                1,20                                                                 1,20           0,85                                                          0,85
 in US-Dollar

                                                                                               in Pfund

                1,10                                                                 1,10           0,75                                                          0,75

                1,00                                                                 1,00           0,65                                                          0,65
                   Nov 14       Nov 15       Nov 16   Nov 17      Nov 18        Nov 19                 Nov 14     Nov 15   Nov 16   Nov 17      Nov 18       Nov 19

Quelle: Bloomberg                                         Zeitraum: 25.11.2014 – 25.11.2019   Quelle: Bloomberg                          Zeitraum: 25.11.2014 – 25.11.2019

30                               Makroausblick | November 2019
1     2    3     4    5     6    Währungen

Prognosen
Einschätzungen der wichtigsten Währungen

                                                                26.11.2019          30.06.2020                 31.12.2020

 Wechselkursprognosen                                             Aktuell                        Ø*                         Ø*

  EUR/USD                                                             1,10   1,13            1,13       1,16            1,16

  EUR/GBP                                                             0,86   0,83            0,86       0,83            0,86

  EUR/CHF                                                             1,10   1,11            1,12       1,12            1,13

  EUR/JPY                                                             120    119                 120    122                 121

 Veränderung zum Euro (in %)

  USD                                                                  -     -2,5                -2,5   -5,0                -5,0

  GBP                                                                  -     3,2                 -0,4   3,2                 -0,4

  CHF                                                                  -     -1,0                -1,9   -1,9                -2,7

  JPY                                                                  -     1,0                 0,1    -1,5                -0,7

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

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Impressum
Impressum

                                   Herausgeber
                                   Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA
                                   Chefstratege Wealth and Asset Management

                                   Autoren
                                   Ulrich Urbahn, CFA
                                   Leiter Multi Asset Strategy & Research
                                   Karsten Schneider
                                   Analyst Multi Asset Strategy & Research
                                   Ludwig Kemper
                                   Analyst Multi Asset Strategy & Research
Berenberg                          Dr. Jörn Quitzau
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG   Senior Economist
Neuer Jungfernstieg 20
20354 Hamburg
                                   Kontakt
Telefon +49 40 350 60-0
                                   www.berenberg.de
Telefax +49 40 350 60-900
                                   MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de

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