HORIZONTE Dezember 2019 - Berenberg
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management Dezember 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 28. November 2019 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Aktienquote auf neutral erhöht. 02 Volkswirtschaft 9 Konjunktur stabilisiert sich, Atempause im Handelskonflikt. Geldpolitik weiter expansiv. 03 Aktien 14 Die Risk-On-Stimmung an den Börsen hält an. 04 Anleihen 20 Renditeanstieg vorerst auf Halt. 05 Rohstoffe 26 Gold kurzfristig mit wenig Aufwärtspotenzial. 06 Währungen 29 Euro/US-Dollar ohne klaren Trend. Geordneter Brexit dürfte Pfund unterstützen. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (29.10.19 - 26.11.19) 26.11.18 26.11.17 26.11.16 26.11.15 26.11.14 YTD (31.12.18 - 26.11.19) 26.11.19 26.11.18 26.11.17 26.11.16 26.11.15 5,6 Brent 33,2 17,2 6,8 11,0 -14,0 -40,2 4,4 S&P 500 32,6 23,3 10,2 6,5 8,6 21,1 3,3 Aktien Japan 22,8 14,8 -3,2 11,8 1,4 31,3 2,4 Euro Stoxx 50 26,7 20,1 -9,1 20,4 -10,3 11,2 2,3 DAX 25,4 16,6 -13,1 22,1 -5,5 14,2 1,2 Aktien Emerging Markets 15,4 13,3 -8,8 22,5 4,7 -0,1 0,8 USD/EUR-Wechselkurs 4,0 2,8 5,3 -11,2 0,2 17,9 0,3 EM-Staatsanleihen (hart) 10,9 12,7 -2,8 9,5 6,9 -1,1 0,0 EUR Unternehmensanleihen 6,4 6,6 -1,7 3,2 3,3 0,6 0,0 Eonia -0,4 -0,4 -0,4 -0,4 -0,3 -0,1 EUR Staatsanleihen -0,2 4,6 -0,9 1,5 0,6 2,6 3,6 -1,0 Gold 18,6 22,9 -0,1 -3,3 10,5 5,5 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 26.11.2014 – 26.11.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Weltkonjunktur: neue Hoffnung im Handelsstreit USA-China. Erste Anzeichen für konjunkturelle Wende. • Inflationsdruck bleibt verhalten; Zentralbanken handeln als Puffer; Fed und EZB auf Expansionskurs. • Weiterhin erhebliche Risiken für die nächsten Monate; aber die positiven Signale überwiegen. Geordneter Brexit möglich. Aktien • Die gute Q3-Berichtssaison und die Annäherung im Handelsstreit haben die Aktienmärkte weiter beflügelt. • Zyklische Aktien konnten ihre gute Entwicklung fortsetzten. Wachstumsaktien haben sich ggü. Value-Titel stabil gehalten. • Wir haben unser Aktiengewicht Ende Oktober auf Neutral erhöht, da sich Risiken und Chancen nun die Waage halten. Anleihen • Die zuletzt steigenden Renditen auf sichere Staatsanleihen haben jüngst eine Verschnaufpause eingelegt. • Neuemissionen erreichten neue Rekorde. Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen leicht gestiegen. • Wir gewichten Anleihen im Multi-Asset-Portfolio leicht über und halten die Laufzeit vergleichsweise kurz. Alternative Investments / Rohstoffe • Der Goldpreis kann sich dem Risk-On-Umfeld nicht entziehen und fällt deutlich unter 1.500 US-Dollar je Unze. • Der Rohölpreis kann sich über den 60 US-Dollar je Barrel halten; eine erwartete OPEC-Förderkürzung hat dazu beigetragen. • Industriemetalle konnten noch nicht nach oben ausbrechen; es besteht Aufholpotenzial. Währungen • Nach der jüngsten USD-Stärke notiert der EUR/USD-Wechselkurs wieder nahe der Marke von 1,10. • Das britische Pfund hat bei einer Lösung der Brexit-Frage weiteres Aufwertungspotenzial. • Der japanische Yen und der Schweizer Franken waren aufgrund der gesunkenen politischen Unsicherheit weniger gefragt. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick AKTIEN ANLEIHEN ALTERNATIVE INVESTMENTS – + – + – + Europa Euro-Staatsanleihen Gold / Edelmetalle Deutschland Kern-Eurozone Sonstige AI Großbritannien Eurozone-Peripherie Sonstiges Europa Euro-Unternehmensanleihen USA EUR Investment Grade ohne Finanzanleihen LIQUIDITÄT EUR Investment Grade Finanzanleihen Außerhalb der Benchmark – + Japan Außerhalb der Benchmark Pfandbriefe/Covered Bonds Schwellenländer Inflationsindexierte WÄHRUNGEN EUR Hochzinsanleihen USA Staatsanleihen Diese Positionierungen gelten übergeordnet USD Investment Grade EUR USD Hochzinsanleihen Aktuelle Gewichtsabweichung von der Benchmark- Schwellenländeranleihen USD Allokation für in EUR denominierte Multi-Asset-Strategien (schematische Darstellung) Duration GBP – Untergewichtet Neutral + Übergewichtet kurz lang Quelle: Berenberg Darstellung per 26.11.2019 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 22.11.14 - 22.11.15 28.10.14 28.10.15 22.11.15 - 22.11.16 28.10.15 28.10.16 22.11.16 - 22.11.17 28.10.16 28.10.17 22.11.17 - 22.11.18 28.10.17 28.10.18 22.11.18 - 22.11.19 28.10.18 28.10.19 Aktienbenchmark 16,73% 12,88% -4,97% -5,22% 16,73% 13,49% -3,30% -2,13% 18,27% 20,29% 75% 115 118 70% 112 115 65% 109 112 60% 106 109 55% 103 106 50% 100 103 45% 97 100 40% 94 97 35% 91 94 30% 88 91 25% 85 88 Okt. 17 Jan. Jan. 18 18 Apr. Apr.18 18 Jul. Jul.1818 Okt. Okt. 1818 Jan. Jan. 19 19 Apr.Apr. 19 19 Jul. Jul. 19 19 Okt. Okt. 19 19 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 22.11.2014 – 22.11.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bis dahin ausgebliebenen Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise von einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit und stabilere Konjunkturdaten über den Sommer mehr als eine volatile Seitwärtsphase unwahrscheinlich erschien, haben wir unsere Portfolios defensiv ausgerichtet. • Seit September haben wir wieder selektiv riskantere Positionen im Portfolio aufgebaut und zuletzt unsere Aktienquote auf Neutral erhöht. Die negativen Anleiherenditen, eine lockere Geldpolitik der Zentralbanken sowie die positive Saisonalität machen Aktien attraktiv. Für ein Übergewicht sollte sich jedoch neben sinkenden politischen Risiken auch eine Konjunkturerholung einsetzen. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Talsohle bald erreicht? Inflation im Oktober weiter zurückgegangen • Mehrere Signale deuten auf ein Erreichen der Talsohle • Die Inflationsrate lag im September bei 0,8 % hin. Das Verbrauchervertrauen bleibt negativ, legt aber (Vorjahresvergleich). Im Oktober liegt sie nun auch stärker als erwartet zu. Der Einkaufsmanagerindex für gemäß der endgültigen Daten etwas schwächer als im das Verarbeitende Gewerbe kann zum zweiten Mal in Vormonat bei 0,7 %. Folge wieder zulegen. • Am 29.11.2019 werden die Schätzungen für November • Auf Quartalsbasis ist das BIP-Wachstum in Q3 mit veröffentlicht. Es wird ein Anstieg auf 0,9 % erwartet. 0,2 % (vorläufige Daten) zwar besser ausgefallen als • Christine Lagarde möchte als EZB-Präsidentin erwartet, bleibt insgesamt aber schwach. geldpolitisch an Draghi anknüpfen, dabei aber einen • Für das Gesamtjahr 2019 erwarten wir ein Wachstum „eigenen Stil“ verfolgen. Kurzfristig dürfte die EZB in von 1,2 %. ihre Geldpolitik allerdings nicht verändern. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 31.10.2019 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 31.10.2019 10 Makroausblick | November 2019
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung Stimmungslage überrascht positiv Inflation weiter nahe am Inflationsziel • Der Geschäftsausblick der Philadelphia Fed legt auf • Im September lag die Inflation bei 1,7 % 10,4 Punkte und damit stärker als erwartet zu. Beim (Vorjahresvergleich). Im Oktober steigt sie nun leicht Stimmungsindex der Universität Michigan geht es auch auf 1,8 % an. Sie liegt damit weiter nahe am weiter aufwärts als ursprünglich gedacht. Die Stimmung Inflationsziel der Fed. der US-Wirtschaft hellt sich auf und fundamental sieht • Die Fed hat den Leitzins dennoch um weitere 25 die Lage ebenfalls positiv aus. Basispunkte auf nun 1,50 % bis 1,75 % gesenkt. Das • Die Markit Einkaufsmanagerindizes legen im November Risiko einer wirtschaftlichen Abkühlung hatte sich darüber hinaus stärker als erwartet zu. zuletzt erhöht. Fed-Präsident Powell wird die künftige Geldpolitik wieder datenbasierter gestalten. • Der US-Arbeitsmarkt bleibt äußerst stark. Die Arbeitslosenquote kletterte zwar geringfügig um 0,1 • Wir erwarten für 2019 insgesamt eine Inflationsrate von Prozentpunkte auf 3,6 %, bleibt aber historisch niedrig. 1,7 %. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 2 60 3 3 0 50 in Pkt. in % in % -2 40 0 0 -4 30 -6 20 -3 -3 Dez 98 Dez 03 Dez 08 Dez 13 Dez 18 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 31.10.2019 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 31.10.2019 11 Makroausblick | November 2019
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung Schwaches drittes Quartal im Land der Mitte Inflationsrate zieht deutlich stärker als erwartet an • Im dritten Quartal ist die chinesische Wirtschaft nur • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei noch um 6,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, gab gewachsen. Das ist der schwächste Wert seit 1992. Die es im September einen Anstieg auf 3,0 %. Im Oktober ersten beiden Quartale 2019 waren mit 6,4 % und kletterte sie nun auf 3,8 %. Beobachter hatten lediglich 6,2 % noch stärker ausgefallen. einen Anstieg auf 3,4 % erwartet. • Der Caixin Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden • Im Jahresdurchschnitt des Gesamtjahres 2019 dürften Gewerbes konnte im September leicht zulegen. Im die Preise um 2,6 % und 2020 um 2,1 % zulegen. Oktober liegen die Caixin Indizes oberhalb von 50 Abzuwarten bleibt, wie sich die Zollpolitik und die Punkten und damit technisch im expansiven Bereich. Währungsschwankungen auf die Inflationsrate auswirken. • Der anhaltendende Handelskonflikt lastet trotz der Hoffnungsschimmer weiter auf der Konjunktur. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 14 55 20 20 12 50 15 15 in Pkt. in % 10 45 10 10 in % 8 40 5 5 6 35 0 0 4 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Nov 04 Nov 06 Nov 08 Nov 10 Nov 12 Nov 14 Nov 16 Nov 18 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 31.10.2019 Quelle: NBS Zeitraum: 30.11.2004 – 31.10.2019 12 Makroausblick | November 2019
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,3 2,3 1,9 1,8 2,1 1,9 1,7 1,8 2,2 2,1 2,3 2,0 Eurozone 1,2 1,1 1,0 1,0 1,5 1,2 1,2 1,2 1,4 1,2 1,6 1,4 Deutschland 0,5 0,5 0,6 0,7 1,5 1,2 1,3 1,4 1,2 1,4 1,6 1,5 Frankreich 1,3 1,3 1,3 1,2 1,7 1,3 1,3 1,3 1,5 1,3 1,7 1,4 Italien 0,2 0,1 0,6 0,4 1,0 0,6 0,6 0,7 1,0 0,8 1,4 1,0 Spanien 2,0 2,0 1,8 1,7 1,8 1,6 0,7 0,8 0,9 1,1 1,5 1,5 Großbritannien 1,3 1,2 1,8 1,1 2,1 1,5 1,8 1,9 2,0 1,9 2,3 2,0 Japan 0,9 0,9 0,7 0,3 0,9 0,8 0,4 0,6 0,9 0,9 1,5 0,7 China 6,2 6,1 5,9 5,8 5,6 5,8 2,6 2,6 2,1 2,6 2,2 2,2 Welt* 2,4 3,1 2,4 3,1 2,5 3,2 - 3,0 - 3,0 - 2,9 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Die Risk-On-Stimmung an den Börsen hält an Die Aktienmarktrally hat sich im November fortgesetzt • Die meisten Anleger sind nach wie vor defensiv positioniert und halten hohe Kassenbestände. Bleibt allerdings ein Anstieg der politischen Unsicherheit aus und findet eine Stabilisierung der Konjunkturdaten statt, wie teilweise im November gesehen, steigen die Aktienmärkte weiter an. Die Investoren, die die Rally bis dato verpasst haben, kaufen die Aktienmarktrücksetzer, um auf den Zug noch mit aufzuspringen. Zudem sind Hedge-Fonds gezwungen, ihre Short-Positionen weiter zu reduzieren. • Unser Basisszenario ist weiterhin, dass der „Phase 1“-Deal zwischen den USA und China beschlossen wird und die Brexit- Unsicherheit weiter zurückgeht. Aktien sollten dann bis Jahresende weiter steigen, passend zur üblichen Saisonalität. Wir bleiben also vorsichtig optimistisch – vorsichtig insbesondere deswegen, weil Donald Trump immer für Überraschungen gut ist. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Nov 17 Nov 18 Nov 19 DAX S&P 500 MSCI EM STOXX Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 25.11.2014–25.11.2019 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Gewinnerwartungen werden weiter nach unten revidiert Negative Gewinnrevisionen überwiegen 2020er-Gewinnerwartungen sind zu optimistisch • Nachdem sich die Gewinnschätzungen vor wenigen • Für die Aktien der Industrienationen ist das erwartete Wochen noch in einigen Regionen stabilisiert hatten, ist Gewinnwachstum für 2020 mittlerweile unter die 10 davon mit der Ausnahme von Asien wenig zu sehen. Prozent gefallen, was wir aber immer noch für zu hoch • Die Analysten haben ihre Erwartungen insbesondere für halten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Großbritannien und Lateinamerika runtergeschraubt, Umsatzwachstum eher im mittleren einstelligen Bereich aber auch für die Japan und Deutschland. liegen dürfte und wir mit keiner großen Gewinnmargenausweitung rechnen. Asien mit positiven Gewinnrevisionen Gewinnerwartungen für 2020 zu hoch 1 0 20 -1 15 -2 -3 10 -4 5 -5 0 -6 -7 -5 -8 -10 -9 -15 Schwellenländer Welt Industrienationen APAC ex Japan Schweiz USA Osteuropa Europa Eurozone Japan Deutschland Großbritannien Lateinamerika Industrienationen Welt Schwellenländer Schweiz Europa Eurozone USA Deutschland Großbritannien Lateinamerika Osteuropa APAC ex Japan Japan 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 27.11.2019 Quelle: Factset Stand: 27.11.2019 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Bewertung / Saisonalität Aktienbewertung ist zuletzt deutlich gestiegen Aktien haben sich weiter verteuert Gute Chancen für Jahresendrally • Die Gewinnschätzungen der Analysten sind jüngst • Mit der starken Entwicklung von Aktien seit gesunken, während die Aktienmärkte stark gestiegen Jahresanfang bestehen gute Chancen für ein positives sind. Der S&P 500 kletterte sogar auf ein Allzeithoch. Jahresende. • Entsprechend sind die Bewertungsniveaus jüngst • In den letzten 20 Jahren konnte der Stoxx 600 bei einer deutlich angestiegen. US-Aktien sind nun merklich Rendite von über 9% in den ersten 10,5 Monaten in 9 teurer als im Schnitt der letzten 30 Jahren. Gegenüber von 10 Fällen bis zum Jahresende weiter anderen Anlageklassen wie Anleihen sind sie allerdings hinzugewinnen. Ähnliches gilt für die letzten 50 Jahre in nach wie vor attraktiv. den USA (S&P 500). • Dieses Jahr werden jedoch die Entwicklungen im Handelskrieg und in der Brexit-Frage für die Richtung wesentlich sein. Aktien-KGVs haben sich jüngst deutlich ausgeweitet Gute Chancen für Fortsetzung der Aktienrally 40 Rendite 01.01-15.11 28 20 (in %) 24 0 -20 20 -40 16,6 -60 19,1 16 20 14,4 Rendite 15.11-31.12 15,8 15 12 10 (in %) 5 ? 0 8 1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018 -5 -10 S&P 500 Durchschnitt S&P 500 Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600* '08 '02 '01 '11 '18 '16 '00 '07 '14 '17 '10 '15 '04 '12 '03 '13 '06 '99 '05 '19 '09 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 31.12.1987 - 26.11.2019 Quelle: Bloomberg, Rendite des Stoxx Europa 600, Zeitraum: 31.12.1998 - 15.11.2019 sortiert nach der Entwicklung vom Jahresanfang bis 17 zum 15.11 eines Kalenderjahres.
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa mit Potenzial bei weichem Brexit & Konjunkturerholung USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Übergewichten Selektiv beimischen • Noch ist das BIP-Wachstum • Die Neuwahlen im Dezember • Die Entspannung im • Eine weitere Stabilisierung der solide, da der Konsum und der sorgen für ein Andauern der Handelskonflikt sowie die Konjunkturdaten sowie eine Arbeitsmarkt robust sind. politischen Unsicherheit. Die vorsichtige Positionierung Entspannung im Handelskonflikt Wahrscheinlichkeit eines harten internationaler Anleger zwischen den USA und China • Von der Fed dürften in den Brexits ist jüngst allerdings sprechen für Europa. wäre positiv für nächsten Monaten keine neuen deutlich gesunken. Schwellenländeraktien. Impulse ausgehen. • Wir erachten jedoch die • Der Aktienmarkt ist vergleichs- Unternehmensgewinn- • Vorerst fokussieren wir uns auf • Die Unternehmensgewinne weise günstig. Wir haben schätzungen für 2020 weiter als Frontier Markets, die von dürften dieses Jahr nur gering- zuletzt unser Großbritannien- zu optimistisch. höheren Zöllen weniger stark fügig wachsen, zumal die Untergewicht mittels UK Mid betroffen sind. Importzölle die Margen belasten. • Die Aktienbewertungen sind Caps stark reduziert. UK Mid günstiger als in den USA und • Ein mögliches Impeachment Caps dürften im Falle eines bieten mittelfristiges gegen Donald Trump sowie der weichen Brexits weniger unter Aufwärtspotenzial, vor allem im US-Wahlkampf erhöhen die einer möglichen GBP-Aufwer- Vergleich zu Anleihen. politische Unsicherheit. tung leiden als UK Large Caps. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 26.11.2019 30.06.2020 31.12.2020 in 12 Monaten S&P 500 3.141 3.050 3.150 3.360 Dax 13.236 12.900 13.300 14.348 Euro Stoxx 50 3.706 3.650 3.700 3.952 MSCI Großbritannien 2.120 2.300 2.350 2.402 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - -2,9 0,3 7,0 Dax - -2,5 0,5 8,4 Euro Stoxx 50 - -1,5 -0,1 6,6 MSCI Großbritannien - 8,5 10,9 13,3 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Fed mit weiterer Zinssenkung – EZB Rat uneins Leichte Entspannung bei den Renditen • Die US-Notenbank hat Ende Oktober die Leitzinsen um • Die Nachrichtenlage rund um den Brexit und um den 25 Basispunkte gesenkt. Einige regionale Fed- Handelskonflikt haben zu einer generellen Entspannung Präsidenten kritisierten abermals die Zinssenkungen. am Anleihemarkt geführt. Die Renditen 10-jähriger Sollte es einen kräftigen wirtschaftlichen Abschwung Bundesanleihen liegen aktuell etwas unterhalb von geben, ist der geldpolitische Spielraum inzwischen –0,3 %. Vor einigen Wochen hatte es noch ein Allzeit- deutlich eingeengt. Tief bei –0,7 % gegeben. Der Bund-Future liegt wieder oberhalb von 170 Zählern. • Die EZB lässt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, die Eurozonen-Inflation wieder in den Zielbereich zu • Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen konnten im heben. Sie hat ihre Geldpolitik – trotz kontroverser Rahmen der Entspannung zunächst zulegen und Ansichten im Zentralbankrat – weiter gelockert. Die nahmen Kurs auf die 2,0 % Marke. Mittlerweile notieren Einigung im Rat wiederherzustellen dürfte nun sie aber wieder bei 1,7 %. Lagardes erste Aufgabe als Draghis Nachfolgerin sein. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Nov 09 Nov 11 Nov 13 Nov 15 Nov 17 Nov 19 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 25.11.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.11.2009 – 25.11.2019 21 Makroausblick | November 2019
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Renditeanstieg vorerst auf Halt Renditen auf sichere Staatsanleihen kaum verändert 30-jährige UK-Staatsanleihen weniger stark gefragt • Die zuletzt steigenden Renditen auf sichere • Die Aussicht auf ein Ende der Brexit-Saga durch die Staatsanleihen haben jüngst eine Verschnaufpause britischen Parlamentswahlen am 12. Dezember lässt die eingelegt. Die Konjunkturdaten scheinen sich zwar Renditen auf 30-jährige britische Staatsanleihen nur langsam zu verbessern, jedoch gibt es im Handelsstreit leicht sinken. Die Anleger fragten somit weniger die und bei der Brexit-Frage seit der jeweiligen Annährung langlaufenden Staatsanleihen nach. nur wenig Fortschritte. Der Abverkauf von sicheren • Die Steilheit der US-Renditestrukturkurve hat jüngst Staatsanleihen hat sich somit nicht fortgesetzt. wieder etwas abgenommen. 10-jährige US- • Lediglich italienische Staatsanleihen sahen jüngst Staatsanleihen waren wieder vermehrt gefragt, da die deutlich steigende Renditen, da die für die Fortschritte im „Phase-1“-Deal bisher überschaubar sind Regierungskoalition enttäuschenden Ergebnisse von und erste Stimmen im Markt einen Deal in 2019 für Regionalwahlen die Investorenstimmung belastete. unwahrscheinlich halten. Aufwärtstrend bei den Renditen vorerst auf Halt US-Zinskurve hat sich jüngst verflacht 20 5,0 15 4,0 10 3,0 5 0 2,0 US: 1,74% IT: 1,17% -5 1,0 GB: 0,65% -10 0,0 FR: -0,06% -15 DE: -0,37% -1,0 -20 2014 2015 2016 2017 2018 2019 USA Deutschland UK Italien Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) 2J 5J 10J 30J Großbritannien (GBP) USA (USD) Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2014–26.11.2019 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 28.10.2019 - 26.11.2019 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Risikoaufschläge jüngst leicht gestiegen Steigende Risikoaufschläge auf Monatssicht Finanzsektor mit größter Spreadausweitung • Die Risikoaufschläge auf Investment-Grade- • Bei EUR-Unternehmensanleihen sahen der Banken- und Unternehmensanleihen sind jüngst wieder leicht Automobilsektor im Vier-Wochen-Vergleich die größte gestiegen. Rekordverdächtige Neuemissionen sowie Spreadausweitung und Unternehmen für Anlagegüter teilweise ernüchternde Aussagen zu den Fortschritten sowie der „Reise und Freizeit“-Sektor die größte des „Phase-1“-Deals ließen die Anleger wieder etwas Spreadeinengung. Die vorerst nicht weiter steigenden vorsichtiger werden. Anleiherenditen gaben den Finanzanleihen keinen • Im Zuge der steigenden Risikoaufschläge haben Rückenwind. Finanzanleihen die Spread-Differenz gegenüber den Nicht-Finanzanleihen auf über fünf Basispunkte ausgebaut. Risikoaufschläge sind noch relativ niedrig EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads 140 60 300 250 120 45 Risikoaufschläge in Basispunkte 200 100 30 in Basispunkte 150 80 15 100 50 60 0 0 Nahrungsmittel Banken Automobil Dienstleistung Einzelhandel Industrie Energie Transport Gesundheit Grundstoffe Versicherungen Telekom Versorger Immobilien Medien Reise und Freizeit Anlagegüter 40 -15 20 -30 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Spread-Differenz (RS) Euro Nicht-Finanzanleihen (LS) Euro Finanzanleihen (LS) Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset Zeitraum: 01.01.2014–26.11.2019 Quelle: Factset Zeitraum: : 26.11.2014–26.11.2019 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend. wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten werden, da • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen nicht zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern. ausreichend vergütet werden. • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Übergewichten Neutral • Die sinkenden politischen Unsicherheiten und die abnehmende • Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei Rezessionswahrscheinlichkeit als auch die positive Rendite vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US- lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber sicheren Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv. Staatsanleihen präferieren. • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig, wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und insbesondere im Ratingbereich BB. Durationsrisiko moderat zu gestalten. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 26.11.2019 30.06.2020 31.12.2020 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 1,50 - 1,75 1,50-1,75 1,60 1,50-1,75 1,60 10J US-Rendite 1,74 2,15 1,82 2,20 1,93 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,37 -0,10 -0,44 0,30 -0,33 Großbritannien Leitzins 0,75 0,75 0,75 1,00 0,75 10J Gilts-Rendite 0,65 1,30 0,87 1,70 0,96 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl Kurzfristig unterstützt Ölpreis dürfte bis Jahresende stabil bleiben, im kommenden Jahr droht weiter ein Überangebot • Zuletzt schwankte der Ölpreis um die Marke von 62 US-Dollar je Barrel. Eine klare Tendenz ist jedoch weiterhin nicht erkennbar. Treiber für das Auf und Ab sind zum einen der ständige Wechsel zwischen Optimismus und Pessimismus im Handelsstreit wie auch Spekulationen über die Höhe möglicher Förderkürzungen der OPEC im Dezember. • Kurzfristig spricht einiges dafür, dass der Ölpreis zumindest bis zum Jahresende weiter oberhalb der Marke von 60 US-Dollar je Barrel tendieren sollte. Zum einen geht eine außergewöhnlich intensive Wartungssaison der Raffinerien in den USA zu Ende, sodass diese typischerweise bis Ende Dezember ihre Verarbeitung wieder spürbar hochfahren. Dies sollte für eine stabile Nachfrage sorgen. Zum anderen steht mit dem IPO von Saudi Aramco am 11. Dezember der wohlmöglich größte Börsengang aller Zeiten kurz bevor. Da der Ölpreis maßgeblich die Unternehmensbewertung und damit den Emissionserlös bestimmt, haben die Saudis ein erhebliches Interesse daran, einen fallenden Ölpreis bis zum Jahresende zu verhindern. • Nichtsdestotrotz droht Anfang 2020 weiterhin ein signifikantes Überangebot. Nachfragesorgen aufgrund der schwachen Konjunkturaussichten und die Produktionsausweitungen der Nicht-OPEC-Staaten belasten mittelfristig den Preis. Spekulative Netto-Long-Positionen sind niedrig Saisonalität der US-Raffinerien unterstützt Nachfrage 1.200 120 18 in Tsd. Kontrakten 1.000 100 17 800 80 16 600 60 400 40 15 200 20 14 0 0 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 13 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI Spekulative Netto-Long-Positionen Brent Okt 14 Apr 15 Okt 15 Apr 16 Okt 16 Apr 17 Okt 17 Apr 18 Okt 18 Apr 19 Okt 19 Brent Rohölpreis Oktober - Dezember Täglicher Raffineriedurchsatz (in Millionen Barrel pro Tag) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 26.11.2019 Quelle: DOE, Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.10.2014 – 22.11.2019 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold mit ETF-Abflüssen; Industriemetalle mit Potenzial Gold kurzfristig mit wenig Aufwärtspotenzial Industriemetalle scheinen einen Boden auszubilden • Der Goldpreis hat im November knapp 4% verloren und • Die Industriemetalle haben zuletzt leicht nachgegeben. hält sich aktuell noch über der Marke von 1.450 US-Dollar Angesichts der starken Performance zyklischer Aktien je Unze. Die gestiegene Risikobereitschaft der scheint dies erstaunlich. Die Bodenbildung einiger Marktteilnehmer macht sich nun doch auch bei dem Konjunkturindikatoren und eine Annährung im Edelmetall bemerkbar. Steigende Renditen erhöhen Handelsstreit wurden vom Markt noch nicht honoriert. zudem die Opportunitätskosten gegenüber Anleihen. Bestehende Überangebote und die jüngste US-Dollar- • Starke Abflüsse aus ETFs, ursprünglich Treiber der Gold- Stärke belasteten die Preise an den Metallmärkten. Rally, setzten den Preis jüngst unter Druck. • Sollten die handelspolitischen Risiken tatsächlich • Mittelfristig dürfte Gold weiter von der expansiven Geld- nachhaltig abebben und die globale Konjunktur ihren politik profitieren und auch als Absicherung gegenüber Boden gefunden haben, bergen Industriemetalle (wirtschafts-)politischen Risiken bleibt Gold attraktiv. vereinzelt noch Aufholpotenzial. ETFs verzeichneten zuletzt Abflüsse Ein stärkerer US-Dollar belastete Industriemetalle 100 1.600 3.600 86 90 1.500 3.400 89 80 1.400 3.200 92 70 1.300 3.000 95 2.800 98 60 1.200 2.600 101 50 1.100 2.400 104 40 1.000 Jan 2017 Jul 2017 Jan 2018 Jul 2018 Jan 2019 Jul 2019 2014 2015 2016 2017 2018 2019 LME-Industriemetallindex (LS) Handelsgewichteter US-Index (inv., RS) Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen) Goldpreis (USD je Unze, RS) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 26.11.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2017 – 26.11.2019 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Euro schwankt um 1,10 EUR/GBP: Pfund hält sich auf festerem Niveau • Das Währungspaar EUR/USD hat sich inzwischen • Nachdem die Chance auf einen geregelten Austritt leicht oberhalb der Marke von 1,10 US-Dollar je Euro Großbritanniens aus der EU gestiegen ist, konnte das eingependelt. Die aktuelle Nachrichtenlage deutet nicht Pfund deutlich zulegen. Es behauptet seither seine auf größere Bewegungen hin. Für den Euro ist erst Stärke und schwankt um die Marke von 0,86 Pfund je einmal mit keinem stärkeren Aufwärtstrend zu rechnen, Euro. Die Aussichten auf steigende Zinsen nach einem weil das expansive Maßnahmenbündel der EZB den geordneten Brexit könnten dem Pfund im nächsten Jahr Wechselkurs weiter unter Druck halten dürfte. zu weiteren Gewinnen verhelfen. • Da auch die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik weiter • Die Umfragen sprechen für einen Wahlsieg von Boris gelockert hat und sie bei den Zinssenkungen jetzt eine Johnson. Sollte er die Wahl tatsächlich gewinnen, dürfte Pause einlegen wird, sind vorerst auf beiden Seiten des der Brexit am 31.01.2020 über die Bühne gehen und Atlantiks keine geldpolitischen Impulse zu erwarten. der Weg für ein umfassendes Fiskalpaket frei werden. Dies spielt dem Pfund zusätzlich in die Karten. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Nov 17 Nov 18 Nov 19 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Nov 17 Nov 18 Nov 19 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.11.2014 – 25.11.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.11.2014 – 25.11.2019 30 Makroausblick | November 2019
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 26.11.2019 30.06.2020 31.12.2020 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,10 1,13 1,13 1,16 1,16 EUR/GBP 0,86 0,83 0,86 0,83 0,86 EUR/CHF 1,10 1,11 1,12 1,12 1,13 EUR/JPY 120 119 120 122 121 Veränderung zum Euro (in %) USD - -2,5 -2,5 -5,0 -5,0 GBP - 3,2 -0,4 3,2 -0,4 CHF - -1,0 -1,9 -1,9 -2,7 JPY - 1,0 0,1 -1,5 -0,7 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.11.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Ludwig Kemper Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Dr. Jörn Quitzau Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Senior Economist Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Kontakt Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de Telefax +49 40 350 60-900 MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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