HORIZONTE August 2020 - Sparkasse UnnaKamen
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management August 2020
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 29. Juli 2020 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Zäher Sommer. Aktienquote nahe strategischer Allokation 02 Volkswirtschaft 9 Corona-Rezession: Der Wiederaufschwung läuft planmäßig 03 Aktien 14 Aktienmärkte haben sich im Juli weiter erholt 04 Anleihen 20 Risikoaufschläge sinken weiter 05 Rohstoffe 26 Edelmetalle im Höhenrausch 06 Währungen 29 Höhenflug des Euro Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (29.06.20 - 27.07.20) 27.07.19 27.07.18 27.07.17 27.07.16 27.07.15 YTD (31.12.19 - 27.07.20) 27.07.20 27.07.19 27.07.18 27.07.17 27.07.16 DAX 5,0 3,4 -3,4 5,3 18,3 -6,7 -3,1 4,8 Gold 22,1 29,6 21,5 -2,7 -11,0 22,8 3,7 Aktien Emerging Markets -6,6 -0,8 3,2 4,6 17,9 1,5 2,6 EM-Staatsanleihen (hart) 2,5 6,1 8,4 0,6 5,5 8,8 2,4 Euro Stoxx 50 -10,3 -4,3 2,7 3,7 19,4 -12,1 1,5 S&P 500 -3,1 3,4 14,8 16,2 9,9 8,3 1,4 EUR Unternehmensanleihen 0,2 -0,3 5,8 0,6 0,4 5,7 0,4 EUR Staatsanleihen 1,2 0,6 4,3 0,3 -1,0 3,9 0,3 Brent -41,6 -35,7 -6,9 53,9 -1,1 -32,0 0,0 Eonia -0,3 -0,4 -0,4 -0,4 -0,4 -0,2 Aktien Japan -0,4 0,6 -3,1 12,0 12,5 -2,9 -8,3 -4,3 USD/EUR-Wechselkurs -4,6 -5,3 4,8 0,2 -5,3 0,3 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 27.07.2015 – 27.07.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Konjunktur: Nach dem schweren Konjunktureinbruch zeigen die Daten jetzt den erwarteten Wiederaufschwung. • Die Regierungen und Notenbanken unterstützen weiter mit allen Mitteln das konjunkturelle Comeback. • Der Aufschwung verläuft erst rasch, später aber wohl eher schleppend. Rückkehr zum Vorkrisen-Niveau 2022. Aktien • Der DAX legte im Juli kräftig zu, dank der Einigung beim EU-Gipfel und positiver Konjunkturüberraschungen. • Die Gewinnschätzungen haben sich zuletzt aufgrund der deutlich besser als erwartenden Q2-Berichtssaison stabilisiert. • Wir mögen kurzfristig zyklischere Aktienregionen, die von der sich abzeichnenden Wirtschaftserholung profitieren. Anleihen • Die Staatsanleihen der europäischen Peripherie profitieren deutlich vom EU-Wiederaufbaufonds. Die Renditen sanken weiter. • Die Risikoaufschläge bei EUR-Unternehmensanleihen befinden sich nahe des historischen Median. Selektion bleibt wichtig. • Wir gewichten Anleihen im Multi-Asset-Portfolio leicht unter und halten die Laufzeit moderat. . Alternative Investments / Rohstoffe • Liquiditätsfluten und schwelende Unsicherheiten treiben Gold zum Allzeithoch, während Silber überproportional profitiert. • Rohöl erholt sich dank positiver Konjunkturaussichten und wird durch den schwachen USD und Produktionskürzung gestützt. • Die V-förmige Erholung globaler PMIs und fiskalische Stimuli in Form von Infrastrukturprogrammen treiben Industriemetalle. Währungen • Das entschlossene Vorgehen der Regierungen und der EZB haben das Vertrauen in den Euro gestärkt. • Der scharfe Konjunktureinbruch und die Ungewissheit über das Brexit-Anschlussabkommen belasten das Britische Pfund. • Der Franken bleibt sehr gefragt. Dennoch konnte der Euro auch zum Franken etwas zulegen. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick Quelle: Berenberg Darstellung per 27.07.2020 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 24.07.15 - 24.07.16 24.07.16 - 24.07.17 24.07.17 - 24.07.18 24.07.18 - 24.07.19 24.07.19 - 24.07.20 Aktienbenchmark -6,71% 10,62% 7,27% 8,62% -1,52% 75% 130 70% 125 65% 120 60% 115 55% 110 50% 105 45% 100 40% 95 35% 90 30% 85 25% 80 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Okt. 19 Jan. 20 Apr. 20 Jul. 20 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 27.07.2015 – 27.07.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Zu Beginn der Corona-Krise waren wir nahe der strategischen Allokation positioniert. Nach den scharfen Abverkäufen, dem ausgeprägtem Pessimismus und der vorsichtigen Positionierung weiter Anlegerkreise überwogen für uns die Aufwärtsrisiken und wir ergriffen selektiv Chancen. Von dieser leicht optimistischen Positionierung profitierten wir merklich. • Die Aktienmärkte haben nun den V-förmigen Teil der erwarteten häkchenförmigen Konjunkturerholung weitgehend eingepreist. Weitere stark positive Überraschungen sind nach dem geld- und fiskalpolitischen Feuerwerk ebenfalls nicht zu erwarten. Das Risiko einer zweiten Corona-Welle sowie politische Risiken, allen voran die US-Präsidentschaftswahl, der Handelskonflikt und die ungeklärte Brexit- Situation, dürften wieder mehr in den Fokus geraten. • Wir rechnen seit Ende Juni mit einem „zähen Sommer“ – einer volatilen Seitwärtsbewegung – und sind seitdem neutral positioniert. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung EU-Gipfel bringt Einigung Leichter Inflationsanstieg ist bedeutungslos • Der EU-Sondergipfel hat die Details des sogenannten • Im Juni stieg die Inflationsrate von 0,1 % (yoy) im Mai Wiederaufbaufonds festgelegt: Das Gesamtvolumen auf 0,3 % an. Der Grund dafür waren höhere liegt bei 750 Mrd. Euro, 390 Mrd. werden als Zuschüsse Energiepreise. Die Kerninflation, welche die volatilen gezahlt, 360 Mrd. als Kredite vergeben. Energie- und Nahrungsmittelkomponenten aus dem • Unterdessen geben die Daten erneut Anlass für gesamten Preiskorb herausrechnet, verlangsamte sich vorsichtigen Optimismus: Die Einkaufsmanagerindizes weiter auf 0,8 % (yoy) im Juni von 0,9 % im April und sowohl des Verarbeitenden Gewerbes, als auch der Mai und einem Durchschnitt von 1,1 % im Q1 2020. Dienstleister legen im Juli über den Erwartungen zu und Am 31.07.2020 werden die vorläufigen Daten für Juli befinden sich technisch wieder im Expansionsbereich. veröffentlicht. • Für das laufende Jahr erwarten wir inzwischen „nur“ • Die EZB wird in diesem Preisumfeld stärker auf die noch einen BIP-Einbruch um 8,0 % (2021: +6,3 %). Am Kernrate achten und ihre äußerst expansive Geldpolitik 31.07.2020 werden die BIP-Daten für Q2 veröffentlicht. fortsetzen. Eurozone BIP-Wachstum und Economic Sentiment Eurozone Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 30.06.2020 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 30.06.2020 10 29.07.2020 Horizonte Handout ǀ August 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung Arbeitsmarkt dürfte im Juli etwas an Dynamik Inflation trotz Anstiegs weiter gedämpft einbüßen • Auch in den USA drückt die Corona-Krise auf die • Nach den Rekordanstiegen bei den geschaffenen Preise. Allerdings gab es im Juni einen kleinen Schub: Beschäftigungsverhältnissen außerhalb des Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um Agrarsektors im Mai und Juni mit Zuwächsen von 2,7 0,6 % und auch im Vergleich zum Vorjahresvergleich Mio. sowie 4,8 Mio. Jobs in den jeweiligen Monaten stieg die Inflationsrate auf 0,6 %. Haupttreiber waren dürfte es im Juli in Sachen Arbeitsmarkt etwas die Energiepreise, die im Vergleich zum Vormonat um bescheidener zugehen. 5,1 % gestiegen sind. • Die Verkäufe von Bestandsimmobilien ziehen im Juni im • Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir eine Inflations- Vergleich zum Vormonat um 20,7 % auf annualisiert rate von 0,8 %. 2021 dürfte die Teuerung auf 0,6 % 4,72 Mio. an. Das ist der größte Anstieg, der je zurückgehen. Auch längerfristig bleibt der Inflations- verzeichnet worden ist. Der Immobilienmarkt nimmt ausblick trotz der extrem expansiven Geldpolitik weiter Schwung auf. gedämpft. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 3 3 2 60 in Pkt. in % in % 0 50 0 0 -2 40 -4 30 -3 -3 Dez 99 Dez 04 Dez 09 Dez 14 Dez 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 30.06.2020 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 30.06.2020 11 29.07.2020 Horizonte Handout ǀ August 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung China und USA auf Konfrontationskurs Nahrungsmittelinflation kühlt sich ab • Die offiziellen Konjunkturdaten stimmen optimistisch. • Die Coronakrise wirkt sich auch in China preisdämpfend Doch der wirtschaftliche Erholungskurs wird derweil aus und hat daher für eine Trendumkehr gesorgt. Nach erneut von diplomatischen Störfaktoren überschattet: 3,3 % im April (Vorjahresvergleich) lag die Inflationsrate Die USA und China treten sich trotz Krise wieder im Mai und Juni nur noch bei rund 2,5 % (April: 3,3 %). aggressiver gegenüber. Nach der Schließung eines Insbesondere die zuvor kräftig gestiegene Nahrungs- chinesischen Konsulats in Texas antworteten die mittelinflation hat sich spürbar abgekühlt, wenngleich Chinesen mit der Schließung des amerikanischen sie immer noch auf hohem Niveau liegt. Die Konsulats in Chengdu. Die asiatischen Märkte hatten in Produzentenpreise entwickeln sich unterdessen der Folge Rücksetzer zu verkraften. deflationär. • Das BIP ist im zweiten Quartal offiziell um 3,2 % • Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir eine gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Inflationsrate von 3,2 %. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 12 55 20 20 8 50 15 15 in Pkt. in % 4 45 10 10 in % 0 40 5 5 -4 35 0 0 -8 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Jul 05 Jul 07 Jul 09 Jul 11 Jul 13 Jul 15 Jul 17 Jul 19 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 30.06.2020 Quelle: NBS Zeitraum: 31.07.2005 – 30.06.2020 12 29.07.2020 Horizonte Handout ǀ August 2020
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,3 2,3 -4,1 -5,5 3,5 3,9 1,8 1,8 0,8 0,9 0,6 1,6 Eurozone 1,3 1,2 -8,0 -8,1 6,3 5,5 1,2 1,2 0,4 0,4 0,8 1,1 Deutschland 0,6 0,6 -6,0 -6,1 4,7 5,1 1,4 1,4 0,4 0,7 1,8 1,5 Frankreich 1,5 1,3 -10,7 -10,0 8,6 6,8 1,3 1,1 0,5 0,5 0,8 1,0 Italien 0,3 0,2 -11,3 -10,4 7,7 5,7 0,6 0,6 -0,2 0,0 0,7 0,7 Spanien 2,0 2,0 -10,6 -9,8 8,4 6,6 0,8 0,8 -0,2 -0,1 0,7 0,7 Großbritannien 1,5 1,3 -9,5 -8,9 6,5 6,0 1,8 1,8 0,0 0,8 1,3 1,4 Japan 0,7 0,9 -4,5 -4,9 3,6 2,5 0,5 0,5 0,0 -0,1 0,2 0,2 China 6,2 6,1 2,5 2,0 5,0 8,0 2,9 2,9 3,2 2,7 2,1 2,2 Welt* 2,4 3,0 -3,6 -3,7 3,5 5,1 - 3,0 - 2,2 - 2,5 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.07.2020 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Aktienmärkte haben sich im Juli weiter erholt Erfreuliche Konjunkturdaten und positive Überraschungen bei der Q2-Berichtssaison unterstützten • Über die letzten Wochen entwickelten sich zyklische Anlagen wie der DAX überdurchschnittlich gut, im Einklang mit einer Reihe an besser als erwarteten Konjunkturdaten. Erfreulich für die Aktienmärkte war auch, dass sich die Gewinnschätzungen der Analysten zuletzt stabilisiert haben und die Q2-Berichtssaison bisher die zugegebenermaßen sehr niedrigen Erwartungen übertroffen hat. Absolut sehen die Q2-Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr jedoch schlecht aus. Für den S&P 500 wird ein Gewinneinbruch von mehr als 40% erwartet. Die geringe Aktien-Positionierung vieler Marktteilnehmer, die überwiegend pessimistische Anlegerstimmung sowie die weltweit niedrigen Zinsen unterstützen Risikoanlagen mittelfristig weiterhin. Wir gehen jedoch von einem zähen Sommer aus. Die Corona-Krise in den USA dauert an, der US-Wahlkampf nimmt an Fahrt auf und in den USD droht eine fiskalische Klippe mit dem Auslaufen der erhöhten Arbeitslosenversicherung von 600 US-Dollar pro Woche. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 60 Jul 15 Jul 16 Jul 17 Jul 18 Jul 19 Jul 20 DAX S&P 500 MSCI EM Stoxx Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 27.07.2015–27.07.2020 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Große regionale Unterschiede bei den Gewinnerwartungen Q2-Berichtssaison besser als erwartet Konsensus pessimistisch für Lateinamerika dieses Jahr • Die Gewinnrevisionen haben sich zuletzt für viele Regio- • Für nächstes Jahr rechnen die Analysten für alle nen weiter stabilisiert. Asien Pazifik ex Japan, die USA, Regionen mit einem Gewinnanstieg von mindestens 15%. die Schweiz und Osteuropa haben über den letzten Die stärkste Gewinnerholung dürften laut Konsensus Monat keine Reduktionen in den Gewinnschätzungen lateinamerikanische Unternehmen verzeichnen – dank gesehen. Zu der Stabilisierung bei den Gewinn- eines signifikanten Basiseffekts. Für dieses Jahr sollen schätzungen hat die Q2-Berichtssaison maßgeblich nämlich die Gewinne um mehr als 50% einbrechen. Die beigetragen. In den USA konnten beispielsweise 80% Analysten erwarten hingegen für die Schweiz und Asien der Unternehmen die zugegebenermaßen niedrigen ex Japan, dass die Unternehmensgewinne dieses Jahr Gewinnschätzungen übertreffen. um weniger als 10% fallen werden. • Für Lateinamerika gilt das nicht. Da hat das negative Momentum zuletzt sogar zugenommen. Stabilisierung der Gewinnschätzungen Konsens erwartet deutliche Gewinnerholung in 2021 5 150 0 100 -5 50 -10 0 -15 -50 -20 -100 Industrienationen Welt Schwellenländer APAC ex Japan USA Schweiz Osteuropa Deutschland Japan Europa Großbritannien Eurozone Lateinamerika Schwellenländer Welt Industrienationen APAC ex Japan Schweiz USA Deutschland Japan Europa Großbritannien Eurozone Osteuropa Lateinamerika 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2021-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 27.07.2020 Quelle: Factset Stand: 27.07.2020 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Sentiment & Positionierung Viele Investoren sind skeptisch und verhalten positioniert Pessimismus unter den Anlegern ist hoch Von Euphorie am Aktienmarkt sind wir weit entfernt • Die Stimmung der US-Privatanleger hat sich gegenüber • Sowohl Asset Manager als auch Hedgefonds sind der Vorwoche verschlechtert. Nur 26% der in der AAII- momentan vorsichtig in US-Aktienfutures investiert. Die Umfrage befragten Investoren erwarten steigende spekulativen Anleger haben zwar ihre Short-Positionen Aktienkurse auf sechs Monate, 47% rechnen hingegen zuletzt merklich reduziert, setzen im Aggregat aber mit fallenden Notierungen. immer noch auf fallende Kurse. • Im historischen Vergleich fällt der Bull/Bär-Spread mit • Im Vergleich zu der Periode von 2018 bis Anfang 2020 -21Pp sehr pessimistisch aus. sind die professionellen Anleger damit deutlich weniger • Für den Aktienmarkt ist es tendenziell unterstützend, gegenüber dem Aktienmarkt exponiert. Dies macht eine wenn es einen hohen Anteil an Bären und einen stärkere Korrektur an den Aktienmärkten geringen Anteil an Bullen gibt. unwahrscheinlicher. US-Investoren erwarten fallenden Aktienmärkte Anleger sind vorsichtig positioniert 60 46,8 45,4 300 60 50 38,0 40 31,5 200 40 30,8 30,5 26,1 27,1 30 23,8 100 20 20 7,4 0 0 10 -100 -20 0 -10 -200 -40 -20 -14,5 -300 -60 -20,8 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 -30 Bullen Neutral Bären Bull/Bär Spread Netto-Positionierung von Asset Managern und Leveraged Funds (S&P 500 Futures, in Mrd. US$) Aktuell Vorwoche Historischer Durchschnitt Netto-Positionierung spekulativer Anleger (S&P 500 Futures, in Mrd. US$, RS) Quelle: Bloomberg, AAII Sentiment-Umfrage Zeitraum: 31.12.1987 – 23.07.2020 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.01.2011 – 21.07.2020 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa ex UK übergewichten USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Übergewichten Übergewichten • Die Unsicherheit rund um die • Die bevorstehenden • Die vorsichtige Positionierung • Wir erwarten ein Auslaufen der anstehenden US-Präsident- Verhandlungen eines internationaler Anleger USD-Stärke sowie eine schaftswahlen dürfte für eine Handelsabkommens zwischen sprechen für Europa. Erholung der Weltkonjunktur im erhöhte Volatilität über die Großbritannien und der EU späteren Verlauf des Jahres. • Die Aktienbewertungen sind Sommermonate sorgen. dürfte für einige negative günstiger als in den USA und • Vor allem die asiatischen • Innerhalb der Aktienregionen Schlagzeilen sorgen. Keine der bieten mittelfristiges Schwellenländer erhalten viel sind US-Aktien nach wie vor am beiden Parteien dürfte schnell Aufwärtspotenzial, vor allem im Unterstützung durch ambitioniertesten bewertet. zu Kompromissen bereit sein. Vergleich zu Anleihen. Stimulierungsmaßnahmen der regionalen Regierungen und Zentralbanken. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 27.07.2020 31.12.2020 30.06.2021 in 12 Monaten S&P 500 3.239 3.250 3.400 3.448 DAX 12.839 13.000 13.700 13.783 Euro Stoxx 50 3.303 3.500 3.650 3.593 MSCI Großbritannien 1.721 1.900 2.000 1.949 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - 0,3 5,0 6,4 DAX - 1,3 6,7 7,4 Euro Stoxx 50 - 6,0 10,5 8,8 MSCI Großbritannien - 10,4 16,2 13,2 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.07.2020 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Notenbanken werden situationsbezogen handeln Renditen verharren auf niedrigem Niveau • Die großen Notenbanken bleiben im Krisenmodus. • Im Juni ging es für die Renditen 10-jähriger deutscher Während die englische Notenbank ihr Wertpapier- und amerikanischer Staatsanleihen zunächst kräftig ankaufprogramm im Juni um weitere 100 Mrd. Pfund aufwärts. Die US-Anleiherenditen lagen zwischen- aufgestockt hat, befindet sich die Europäische zeitlich bei gut 0,9 %. Kurz darauf gab es aber deutliche Zentralbank im „Wait-and-see“-Modus. Nach ihrer Rücksetzer, die den „Renditehöhenflug“ abrupt letzten Sitzung verkündete sie keine Änderung ihrer beendeten. Die Bundesanleiherenditen notieren weiter Geldpolitik. EZB-Präsidentin Lagarde signalisierte zwischen –0,4 % und –0,5 %. Die amerikanischen lediglich, dass die EZB den Rahmen des Pandemie- Pendants lagen gar wieder unterhalb der Marke von Kaufprogramms in Höhe von 1,35 Bio. Euro voll 0,6 % und damit nah an ihrem Rekordtief von 0,54 %. ausschöpfen wird. • Für den weiteren Jahresverlauf sehen wir zumindest • Auch die anderen großen Notenbanken fahren auf Sicht moderates Aufwärtspotential. Die Zinsen der Bundes- und werden ggf. weitere Maßnahmen ergreifen. anleihe sehen wir erst Ende 2021 im positiven Bereich. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen 7 7 4 4 6 6 3 3 5 5 4 4 2 2 3 3 in % in % 2 2 1 1 1 1 0 0 0 0 -1 -1 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 Jul 10 Jul 12 Jul 14 Jul 16 Jul 18 Jul 20 EZB Fed Deutschland USA Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 27.07.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 20.07.2010 – 27.07.2020 21 29.07.2020 Horizonte Handout ǀ August 2020
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Peripherie profitiert Risikoaufschläge der Peripherie sinken weiter Unsicherheit lässt Renditen am langen Ende fallen • Die Einigung auf einen EU-Wiederaufbaufonds und der • Die Unsicherheit über die Geschwindigkeit der somit erstmaligen Vergemeinschaftung von Schulden in konjunkturellen Erholung sowie die Möglichkeit einer der Europäischen Union hat die Risikoaufschläge von zweiten Corona-Welle lässt die Anleger Sicherheit in Staatsanleihen aus der Peripherie gegenüber deutschen sicheren Staatsanleihen mit langer Laufzeit suchen. In Staatsanleihen deutlich sinken lassen. den letzten vier Wochen ist die Rendite bei 30-jährige US-Staatsanleihen um knapp 10 Basispunkte gesunken. • In den letzten vier Wochen ist der Risikoaufschlag von 10-jährigen italienischen gegenüber 10-jährigen • Lediglich bei 30-jährigen britischen Staatsanleihen ist die deutschen Staatsanleihen um knapp 30 Bp auf rund 150 Rendite leicht gestiegen. Am kurzen Ende sind die Bp gesunken. Renditen hingegen gesunken, da die stockenden Brexit- Verhandlungen ein zumindest temporäres • Die Renditen 10-jähriger Bunds befinden sich nahe der - wirtschaftliches Risiko darstellen. 0,5%-Marke, unterstützt durch Lockdown-Sorgen. Risikoaufschläge ggü. deutschen Staatsanleihen Deutlich fallende Renditen am langen Ende 5 450 400 0 350 -5 in Basispunkten 300 in Basispunkten -10 250 -15 200 -20 150 -25 100 50 -30 0 -35 Jan '19 Mrz '19 Mai '19 Jul '19 Sep '19 Nov '19 Jan '20 Mrz '20 Mai '20 Jul '20 USA Deutschland UK Italien Italien Portugal Griechenland Spanien Frankreich 2J 5J 10J 30J Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2019–27.07.2020 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 29.06.2020 - 27.07.2020 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Risikoaufschläge fallen weiter Risikoaufschläge nahe des 10-Jahres-Median Automobilsektor mit größter Spreadeinengung • Die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen mit • Die konjunkturelle Erholung und der Rückgang der soliden Bilanzkennzahlen (Investment Grade) sind in Corona-Auflagen sorgt für zunehmenden Rückenwind den letzten vier Wochen auf nahe des 10-Jahres-Median bei EUR-Unternehmensanleihen des Automobil- und gefallen. Die Zentralbankkäufe sowie die Zuflüsse aus Dienstleistungssektor. den massiven Geldbeständen der Anleger führten zu • Die geringsten Spreadeinengungen sahen der weiteren Spreadeinengungen. Neben den Investment- Gesundheits- und der Immobiliensektor. Grade-Anleihen waren jedoch auch Hochzinsanleihen mit BB- oder B-Rating gefragt. • Die Industrieunternehmen und der Freizeitsektor kämpfen weiterhin mit den massiven wirtschaftlichen • Weniger gefragt waren hingegen Unternehmensanleihen Folgen der Corona-Pandemie und sahen daher ebenfalls mit CCC-Rating. Deren Risikoaufschlag befindet sich nur geringe Rückgänge der Risikoaufschläge. noch deutlich über dem 10-Jahres-Median. Risikoaufschläge sinken Richtung 10-Jahres-Median Automobil und Dienstleistung mit deutlicher Erholung 525 350 1750 Non-IG: Verteilung Asset 450 IG: Verteilung Asset Swap 300 Swap Spread über 10 Jahre 1500 Spread über 10 Jahre (LS) (RS) Risikoaufschläge in Bp 375 250 1250 300 200 1000 225 150 750 150 75 100 500 0 Anlagegüter Gesundheit Banken Industrie Einzelhandel Automobil Immobilien Versorger Transport Grundstoffe Telekom Energie Versicherungen Dienstleistung Medien Reise und Freizeit Nahrungsmittel 50 250 0 0 -50 -250 AAA AA A BBB BB B CCC Min/Max-Spanne Median Vor 4 Wochen Aktuell Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset, 10J-Verteilung der Risikoaufschläge Zeitraum: 27.07.2010–27.07.2020 Quelle: Factset, Historische 5J-Verteilung der Zeitraum: : 27.07.2015–27.07.2020 von EUR-Unternehmensanleihen nach Rating Euro-Sektor-Risikoaufschläge 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der bestehenden Unsicherheiten • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend. wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten • Ausdrücklich optimistisch schauen wir auf die werden, da Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen Schwellenländer-Hartwährungsanleihen und präferieren nicht ausreichend vergütet werden. dort Staatsanleihen. • US-Treasuries weisen noch positive Renditen auf und erscheinen aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Übergewichten Übergewichten • Die lockere Geldpolitik und die geringen Renditen bei • Die attraktiven Risikoaufschläge auf USD- Staatsanleihen lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber Hochzinsanleihen und unser Bild, dass über den Staatsanleihen präferieren. Sommer Carry-Positionen die Gewinner sein dürften, sprechen für eine taktische Allokation. Das • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen Währungsrisiko sollte abgesichert werden. wir Titel mit einer soliden Bilanz und somit geringem Ausfallrisiko. • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir investiert, positionieren uns jedoch abseits von den üblichen Papieren. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 27.07.2020 31.12.2020 30.06.2021 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 0,00-0,25 0,00-0,25 0,25 0,00-0,25 0,30 10J US-Rendite 0,62 1,10 0,87 1,25 1,05 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,49 -0,20 -0,37 -0,10 -0,26 Großbritannien Leitzins 0,10 0,10 0,05 0,10 0,10 10J Gilts-Rendite 0,11 0,40 0,33 0,50 0,43 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.07.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl Unterstützung auf verschiedenen Ebenen Neben den vereinbarten Förderkürzungen wird Rohöl nunmehr ebenfalls durch PMIs und den USD unterstützt • Infolge der historischen Kursverluste im ersten Quartal 2020 halfen die vereinbarten Produktionskürzungen dem Ölpreis bei der Bodenfindung. Daraufhin unterstütze die im historischen Vergleich hohe Disziplin bei der Einhaltung der Förderkürzungen und legte damit den angebotsseitigen Grundstein für eine nachhaltige Erholung der Rohölpreise. • Weitere Unterstützung erfährt der Ölpreise mittlerweile jedoch auch von der Nachfrageseite, da sich die globale Wirtschaft, insbesondere die Industrie, schneller zu erholen scheint als ursprünglich gedacht. Stimulierungsmaßnahmen der Regierungen und Notenbanken auf der ganzen Welt resultierten in einer weitestgehend V-förmige Erholung globaler PMIs, deren historischer Zusammenhang mit dem Ölpreis kurzfristig positive Signale sendet und weiter unterstützen sollte. • Darüber hinaus ist die jüngste US-Dollar Abwertung ebenfalls ein unterstützender Faktor für den Ölpreis. Zum einen wird der Rohstoff für Nachfrager außerhalb des USD-Raums erschwinglicher, was deren Nachfrage erhöht. Zum anderen ist es für Produzenten außerhalb des USD-Raumes weniger attraktiv Öl zu produzieren, was deren Angebot drücken dürfte. Mittelfristig dürfte ein im Ergebnis steigender Ölpreise aber wieder Anreize für eine höhere Produktion bieten. Konjunkturerholung erhöht den Bedarf an Rohöl Schwacher USD fördert die Nachfrage nach Rohöl 90 70 120 75 80 65 100 80 70 60 80 85 60 55 50 50 60 90 40 45 40 95 30 40 20 100 20 35 10 30 0 105 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Brent in USD per Barrel [LS] ISM Manufacturing PMI [RS] Brent in USD per Barrel [LS] Handelsgewichteter USD-Index [inv., RS] Quelle: Bloomberg, DOE Zeitraum: 01.01.2015 – 28.07.2020 Quelle: Bloomberg, CFTC Zeitraum: 01.01.2014 – 28.07.2020 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Makroökonomisches Umfeld treibt Gold und Silber Edelmetalle profitieren gleich mehrfach Industriemetalle von Konjunkturerholung beflügelt • Globale Liquiditätsfluten, Zinsen „lower for longer“ und • Eine V-förmige Erholung in den PMIs der größten weiterhin schwelende Unsicherheiten aufgrund von Covid- Wirtschaftsregionen sorgte für Konjunkturoptimismus 19 und der US-Präsidentschaftswahl am Horizont trieben und die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der den Goldpreis zuletzt auch in USD auf ein Allzeithoch. Industrie. In diesem Umfeld wertete der US-Dollar als • Den Zugang zu Edelmetallen fanden Investoren Sicherheitswährung ab, was Industriemetalle stützte. vorwiegend über Gold- und Silber-ETFs, deren Zuflüsse • Insbesondere fiskalische Stimuli in Form von 2020 schon jetzt zu einem Rekordjahr machen. Zuflüsse Infrastrukturprogrammen in China und den USA hellten in Silber-ETFs zeigten hierbei die höchste Dynamik. das Sentiment hinsichtlich der Industriemetalle auf und • Nachdem das Gold/Silber-Verhältnis zum Hochpunkt der ließen Nachfragesorgen schwinden. Coronakrise explodierte, sorgten die schnelle • Investitionen zur Stützung der Wirtschaft legen ein wirtschaftliche Erholung und die positiven Aussichten für besonderes Augenmerk auf die Förderung von Zukunfts- die globale Industrie jüngst für eine massive Silber-Rallye. technologien, wovon vor allem Kupfer deutlich profitierte. Gold auf Allzeithoch, Silber mit noch stärkerer Dynamik Industriemetalle von schwachem USD gestützt 125 2000 120 75 115 1800 100 80 105 1600 80 85 95 1400 60 90 85 1200 40 95 75 1000 20 100 65 800 0 105 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Gold/Silber Verhältnis [LS] Gold in USD je Unze [RS] Brent in USD per Barrel [LS] Trade-weighted USD index [inv., RS] Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.07.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 28.07.2020 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: EU-Gipfel Erfolg verleiht weiteren Auftrieb EUR/GBP: Das Pfund bleibt schwach • Mitte Mai lag der Euro noch bei 1,08 USD. Nach einer • Die Bank of England hat die Marktteilnehmer eher starken Woche für den Euro ist nun die Marke von 1,17 enttäuscht. Der Euro konnte davon leicht profitieren. USD je Euro gebrochen. Auch die zwischenzeitliche • Die Gemeinschaftswährung legt daher auch zum Pfund Ungewissheit im Zusammenhang mit dem EU-Gipfel zu und erreicht wieder die Marke von 0,91 GBP je Euro. hat den Höhenflug der Gemeinschaftswährung nicht Auf Jahressicht halten wir dieses Niveau insgesamt für ausgebremst. Die früher als erwartet zustande angemessen und denken, dass das Währungspaar um gekommene Einigung hat dem Euro gar weiteren diese Marke herum schwanken wird. Auftrieb verliehen. • Zu beobachten bleiben die Verhandlungen über einen • Darüber hinaus hat die Federal Reserve Brexit-Anschlussvertrag zwischen Großbritannien und Zinserhöhungen für lange Zeit eine eindeutige Absage der EU. Das Gesprächsklima hat sich zuletzt aufgehellt, erteilt. Der Dollar bleibt auch deshalb anhaltend sodass zumindest Teil-Kompromisse möglich sind. geschwächt. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,30 1,30 0,95 0,95 1,20 1,20 0,85 0,85 in US-Dollar in Pfund 1,10 1,10 0,75 0,75 1,00 1,00 0,65 0,65 Jul 15 Jul 16 Jul 17 Jul 18 Jul 19 Jul 20 Jul 15 Jul 16 Jul 17 Jul 18 Jul 19 Jul 20 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 27.07.2015 – 27.07.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 27.07.2015 – 27.07.2020 30 29.07.2020 Horizonte Handout ǀ August 2020
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 27.07.2020 31.12.2020 30.06.2021 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,18 1,15 1,14 1,16 1,16 EUR/GBP 0,91 0,91 0,90 0,90 0,89 EUR/CHF 1,08 1,08 1,08 1,10 1,10 EUR/JPY 124 124 122 124 124 Veränderung zum Euro (in %) USD - 2,2 3,1 1,3 1,3 GBP - 0,3 1,4 2,5 2,5 CHF - 0,1 0,1 -2,6 -1,7 JPY - -0,1 1,5 -0,1 -0,1 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.07.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Ludwig Kemper Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Dr. Jörn Quitzau Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Senior Economist Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Kontakt Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de Telefax +49 40 350 60-900 MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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