HORIZONTE August 2019 - Sparkasse UnnaKamen
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management August 2019
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Sie sollten Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind. Der Wertpapierprospekt kann bei Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die in dieser Information enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen oder allgemein zugänglichen Quellen Dritter und berücksichtigen den unten angegebenen Stand zum Datum der Erstellung. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 1. August 2019 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Mehr als eine Seitwärtsentwicklung über den Sommer erscheint unwahrscheinlich. 02 Volkswirtschaft 9 Die Schwäche hält an – mehr Schwung zum Jahresende? 03 Aktien 14 Vorsicht bleibt geboten. 04 Anleihen 20 Das Niedrigzinsumfeld setzt sich fort. 05 Rohstoffe 26 Nur Gold glänzt bei den Rohstoffen. 06 Währungen 29 Kein Rückenwind für den Euro; Britisches Pfund kommt unter Druck. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (03.07.19 - 31.07.19) 31.07.18 31.07.17 31.07.16 31.07.15 31.07.14 YTD (31.12.18 - 31.07.19) 31.07.19 31.07.18 31.07.17 31.07.16 31.07.15 3,7 Brent 28,8 -3,5 50,6 2,2 -33,0 -46,8 1,8 USD/EUR-Wechselkurs 3,5 5,5 1,3 -5,6 -1,7 21,9 1,5 Gold 14,1 21,9 -2,3 -11,4 21,2 4,1 1,0 EUR Unternehmensanleihen 7,0 6,0 0,6 0,3 5,6 2,4 0,9 S&P 500 23,7 13,6 17,3 9,6 4,2 35,3 0,4 EM-Staatsanleihen (hart) 8,5 8,8 0,4 5,3 8,8 -1,6 0,2 EUR Staatsanleihen 3,9 4,6 0,2 -1,2 3,8 3,1 0,0 Eonia -0,2 -0,4 -0,4 -0,4 -0,2 0,0 -0,2 Aktien Japan 11,0 -1,0 10,2 9,5 -2,8 32,3 -0,4 Aktien Emerging Markets 12,4 2,9 5,3 17,9 -2,1 5,4 Euro Stoxx 50 -2,0 1,1 5,0 18,3 -14,5 18,5 18,2 -3,4 DAX 15,4 -4,8 5,7 17,2 -8,6 20,2 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 31.07.2014 – 31.07.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Konjunktur: Die Konjunkturprobleme setzen sich fort. Der Handelsstreit verzögert den Wiederaufschwung der Industrie. • Neuer Schwung wahrscheinlich, wenn sich die politischen Risiken (wie z.B. Handelskonflikt, Brexit etc.) zurückbilden. • Auf die Zinssenkung der Fed dürften weitere folgen. Auch die EZB dürfte ihre äußerst expansive Geldpolitik lockern. Aktien • Einige Indizes erreichten jüngst neue Jahreshochs, insbesondere getrieben von der Erwartung einer expansiveren Geldpolitik. • In der Berichtssaison häufen sich schwache Ausblicke, jedoch sind die realisierten Gewinne in Schnitt besser als antizipiert. • Wir gewichten Aktien mittelstark unter, da wir über den Sommer nicht mehr als eine volatile Seitwärtsentwicklung erwarten. Anleihen • Renditen europäischer Staatsanleihen markieren vermehrt neue Allzeittiefs; anhaltend expansive EZB-Geldpolitik antizipiert. • Die Risikoprämien sind bei allen risikoreicheren Segmenten auf der Suche nach Rendite gesunken; Vorsicht walten lassen. • Im Multi-Asset-Portfolio gewichten wir Anleihen über, jedoch sind wir hinsichtlich Emittenten und Laufzeiten vorsichtig. Alternative Investments / Rohstoffe • Gold hält sich über 1.400 US-Dollar je Unze: Sinkende Leitzinsen und Anleiherenditen sowie Investoren treiben den Preis. • Ölpreis (Brent) notiert bei rund 65 US-Dollar: Spannungen im Nahen Osten und Nachfragesorgen halten sich die Waage. • Industriemetallpreise gewinnen etwas hinzu: noch keine Trendwende ohne Ende des Handelskriegs und Konjunkturerholung. Währungen • Euro/US-Dollar-Kurs fällt unter 1,11: Schwächere Konjunkturdaten und expansive Geldpolitik lasten auf dem Euro. • Britisches Pfund/Euro-Kurs steigt über 0,91: Gestiegenes Risiko für einen ungeregelten Brexit bringt Pfund unter Druck. • Der Wechselkurs Euro/Schweizer Franken fällt auf 1,10: Franken so fest wie seit zwei Jahren nicht mehr wegen EZB-Politik. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick Quelle: Berenberg Darstellung per 31.07.2019 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 29.07.14 - 29.07.15 29.07.15 - 29.07.16 29.07.16 - 29.07.17 29.07.17 - 29.07.18 29.07.18 - 29.07.19 Aktienbenchmark 20,88% -7,80% 10,46% 9,05% 7,76% 75% 115 70% 112 65% 109 60% 106 55% 103 50% 100 45% 97 40% 94 35% 91 30% 88 25% 85 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 29.07.2014 – 29.07.2019 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Nach der Kurserholung haben wir in Q1 2019 die Aktienquote auf nahe neutral reduziert, da zahlreiche politische Risiken anhielten. Aufgrund der Marktentwicklung und unserer Titelselektion stieg die Aktienquote im April jedoch wieder auf ein leichtes Übergewicht. • Im Mai haben wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bislang ausbleibenden Konjunkturerholung die Portfoliorisiken reduziert. Die Aktienquote haben wir im Multi-Asset-Portfolio schrittweise von einem leichten Übergewicht auf ein mittleres Untergewicht reduziert. Im Gegenzug haben wir unsere Positionen in amerikanischen Staatsanleihen und Gold zur Absicherung ausgebaut. Da ohne Durchbruch im Handelsstreit mehr als eine volatile Seitwärtsphase über den Sommer unwahrscheinlich erscheint, bleiben wir mit unseren Portfolios zunächst defensiver ausgerichtet. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Ambitionierte Visionen der neuen Präsidentin Inflation weiterhin deutlich unterhalb des Zielwertes • Ursula von der Leyens Absichten dürften bei • Die Gesamtinflation auf Jahresbasis lag im Juni bei tatsächlicher Umsetzung einen prägenden Einfluss auf 1,3 %. Wie erwartet ist die Inflationsrate im Juli auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Europas 1,1% zurückgegangen. haben. Zu ihrer Agenda gehören die Klimaneutralität bis • Die EZB könnte bereits im September zu weiteren 2050, ein europäischer Mindestlohn sowie das Konzept expansiven Maßnahmen greifen. Der geldpolitische einer europäischen Arbeitslosenversicherung. Kurs unter Lagarde ab November dürfte sich kaum von • Der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Draghis Kurs unterscheiden. Gewerbes der Eurozone war im Juni mit 47,6 Punkten • Verbunden mit unserer schwächeren erneut rückläufig. Auch im Juli setzte sich der Trend Konjunkturprognose erwarten wir für das Gesamtjahr fort. Der Index ging unerwartet auf 46,4 Zähler zurück 2019 nur eine Inflationsrate von 1,3 %. und verharrte weiter im Kontraktionsbereich. Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment Euroland Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 in Pkt. in % 0 90 2 2 in % -2 80 1 1 -4 70 0 0 -6 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 30.06.2019 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 30.06.2019 10
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung US-Wirtschaft überrascht positiv Inflation weiter rückläufig – Fed im Kurs bestätigt • Gemäß den vorläufigen Daten bleibt die US-Wirtschaft • Die Inflation gibt wieder leicht nach: So waren die robust und wächst im zweiten Quartal mit 2,1 % Verbraucherpreise im Juni 1,6 % höher als im Vorjahr unerwartet stark (Konsens: 1,8 %). Wir erwarten für das ausgefallen (Mai: 1,8 %). Die Preissteigerungsrate setzt Gesamtjahr 2019 ein BIP-Wachstum von 2,5 %. damit den jüngsten Abwärtstrend fort. Das dürfte die Fed in ihrer geldpolitischen Neuausrichtung bestätigen. • Die Einzelhandelsverkäufe konnten im Juni auf Nach der ersten Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte monatlicher Basis um 0,4 % zulegen. Im zweiten erwarten wir einen weiteren Zinsschritt, um die Quartal stiegen sie annualisiert um 7,5 % und damit so Glaubwürdigkeit des Inflationsziels zu untermauern. stark wie seit Ende 2017 nicht mehr. • Am 13.08.2019 werden die Daten für Juli veröffentlicht. • Die Industrieproduktionsdaten bleiben auf der anderen Seite verhalten. Nur 11 der 23 Sektoren konnten auf • Insgesamt rechnen wir für 2019 mit 1,9 % Inflation. Jahresbasis einen Zuwachs verzeichnen. Damit bleibt der Inflationsdruck vorerst moderat. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 2 60 3 3 0 50 in Pkt. in % in % -2 40 0 0 -4 30 -6 20 -3 -3 Dez 98 Dez 03 Dez 08 Dez 13 Dez 18 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 30.06.2019 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 30.06.2019 11
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung BIP-Wachstumsrate geht leicht zurück Die Inflationsrate bleibt konstant auf erhöhtem Niveau • Das BIP-Wachstum auf Jahresbasis geht im zweiten • Die Preise sind im Juni gegenüber dem Vorjahr um Quartal zurück und liegt nun bei 6,2 % (vorher: 6,4 %). 2,7 % angestiegen (Mai: 2,7 %). Die Inflation hat damit Angesichts des anhaltendenden Handelsstreits mit den ihren Aufwärtstrend gestoppt und verharrt auf leicht USA dürften weitere fiskalische Stimuli in Erwägung erhöhtem Niveau. Diese Entwicklung war von den gezogen werden. Beobachtern allerdings auch so erwartet worden. • Der Yuan wird stabil gehalten, obwohl dem Renminbi • Am 09. August 2019 werden die offiziellen Daten für Juli eine Abwertung gut tun würde. Diese dürfte angesichts erwartet. des Handelsstreits jedoch politisch motiviert ausbleiben. • Im Jahresdurchschnitt dürften die Preise in den Jahren Wir sehen für 2019 „nur“ ein offizielles BIP-Wachstum 2019 um 2,2 % und 2020 etwas langsamer um 2,1 % von 6,2 %. zulegen. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 20 20 14 55 15 15 12 50 10 10 in Pkt. in % 10 45 5 5 in % 8 40 0 0 6 35 -5 -5 4 30 -10 -10 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Jul 04 Jul 06 Jul 08 Jul 10 Jul 12 Jul 14 Jul 16 Jul 18 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 30.06.2019 Quelle: NBS Zeitraum: 30.06.2004 – 30.06.2019 12
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2018 2019 2020 2018 2019 2020 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,9 2,9 2,5 2,5 2,1 1,8 2,2 2,4 1,9 1,8 2,3 2,1 Eurozone 1,9 1,8 1,1 1,1 1,4 1,2 1,8 1,8 1,3 1,3 1,5 1,4 Deutschland 1,5 1,5 0,6 0,7 1,3 1,2 1,9 1,9 1,5 1,5 1,5 1,5 Frankreich 1,7 1,5 1,2 1,3 1,5 1,3 2,1 2,1 1,3 1,3 1,6 1,4 Italien 0,7 0,8 0,1 0,1 0,8 0,5 1,2 1,2 0,8 0,8 1,1 1,1 Spanien 2,6 2,5 2,3 2,3 2,0 1,9 1,7 1,7 0,9 1,1 1,1 1,4 Großbritannien 1,4 1,4 1,3 1,3 1,9 1,4 2,5 2,5 2,0 1,9 2,1 2,0 Japan 0,8 0,8 0,8 0,7 0,9 0,5 1,0 1,0 0,7 0,7 1,3 1,0 China 6,6 6,6 6,2 6,2 5,9 6,0 2,1 2,1 2,2 2,4 2,1 2,3 Welt* 2,9 3,7 2,5 3,3 2,6 3,3 - 3,3 - 3,1 - 3,0 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.07.2019 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Vorsicht bleibt vorerst geboten Die Aktienmärkte zeigen sich unbeeindruckt von den schlechten Frühindikatoren • Der amerikanische S&P 500 und der NASDAQ Index haben zuletzt neue Allzeithochs erreicht und auch europäische Indizes notierten nahe ihrer Jahreshochs. Die Aussicht auf Zinssenkungen der Fed und eine geldpolitische Lockerung der EZB haben den Aktienmärkten Auftrieb gegeben. Dieser Anstieg ist konträr zu den sich verschlechternden Frühindikatoren. • Die Unternehmensberichtssaison ist bislang in den USA und Europa besser als erwartet ausgefallen, jedoch waren die Gewinnerwartungen im Vorfeld deutlich reduziert worden. Zugleich war aber auch die Anzahl der Gewinnwarnungen und Senkungen der Geschäftsausblicke beträchtlich, sodass das Gewinnwachstum im Gesamtjahr 2019 verhalten ausfallen. • Die Diskrepanz zwischen Konjunkturdaten und Geldpolitik stimmt uns vorsichtig. Mehr als eine volatile Seitwärtsbewegung über den Sommer erscheint unwahrscheinlich. Die Hoffnung ist, dass die geldpolitische Lockerung der Zentralbanken, eine Lösung des Handelskonflikts und die Wirtschaftsstimulierung durch China der globalen Wirtschaft wieder Rückenwind gibt. Kommt es anders, drohen deutliche Rückschläge. Vorsicht bleibt vorerst angebracht. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 Jul 14 Jul 15 Jul 16 Jul 17 Jul 18 Jul 19 DAX S&P 500 MSCI EM STOXX Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 30.07.2014–30.07.2019 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Gewinnerwartungen erneut eingetrübt Deutschland und Europa unter Druck Gedämpfte Gewinnerwartungen • Auf Gewinnwarnungen und pessimistischere • Das Gewinnwachstum für die Industrienationen hat sich Jahresausblicke der Unternehmen folgten negative zuletzt eingetrübt. Besonders für Deutschland haben Gewinnrevisionen der Analysten sowohl für Analysten ihre Schätzungen im Laufe der schwachen Schwellenländer als auch Industrienationen. Global Berichtsaison nach unten korrigiert. Im Vergleich zum wurden die Schätzungen im letzten Monat noch einmal Vormonat sind die Schätzungen für Europa unserer um knapp 2% nach unten revidiert. Meinung nach realistischer geworden, wenngleich es • Besonders Deutschland mit seinen vornehmlich weiteres Abwärtspotenzial gibt. exportorientierten und zyklischen Unternehmen leidet • Für Japan und die Schwellenländer wird sogar ein spürbar unter den global schlechten Konjunkturdaten Gewinnrückgang in 2019 prognostiziert. Einzig und dem Andauern des Handelskrieges. Positive Lateinamerika zeigt laut Analysten ein positives Gewinnrevisionen bleiben unwahrscheinlich. Wachstum von über 15% für 2019. Weltweit negativer Trend der Gewinnrevisionen Europas Vorsprung vor den USA schmilzt 4 20 2 0 15 -2 10 -4 5 -6 0 -8 -10 -5 -12 -10 Industrienationen Welt Schwellenländer Lateinamerika Schweiz Eurozone Europa Großbritannien Deutschland USA Osteuropa APAC ex Japan Japan Schwellenländer Welt Industrienationen Lateinamerika Großbritannien Schweiz Japan Osteuropa USA Europa APAC ex Japan Eurozone Deutschland 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 29.07.2019 Quelle: Factset Stand: 29.07.2019 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Bewertung / Positionierung Aktienbewertungen leicht erhöht, Risiken bleiben bestehen Bewertungen im Vergleich zur eigenen Historie erhöht Anleger weitaus zuversichtlicher als Wirtschaft • Die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik der Fed • Obwohl viele wichtige Frühindikatoren ein negatives Bild stimmte Anleger weiter zuversichtlich und ließ die vermitteln, halten die Aktienmärkte bislang dagegen. Bewertungen am US-Aktienmarkt nochmals steigen. Der Anleger setzen auf eine Erholung der Wirtschaft. S&P 500 notiert nun bei einem KGV von 18,2 und somit • Die Hoffnung ist, dass die Zinswende der Fed, eine wieder deutlich über dem historischen Durchschnitt. geldpolitische Lockerung anderer Zentralbanken, eine • Die EZB schlug gleichermaßen taubenhafte Töne an, Lösung des Handelskonfliktes und die sodass es auch in Europa zu einer Ausweitung der KGV- Wirtschaftsstimulierung durch China der globalen Bewertung kam. Der Stoxx 600 bewegt sich mit einem Wirtschaft wieder Rückenwund gibt. KGV von 14,8 nun ebenfalls über dem historischen • Gleichwohl bleiben die Abwärtsrisiken bestehen. Kommt Durchschnitt. Gepaart mit moderatem Gewinnwachstum es anders, sind die aktuellen Kursniveaus nicht zu halten haben europäische Aktien etwas an Attraktivität verloren. und es drohen Kursverluste. Vorsicht bleibt geboten. Aktien-KGVs handeln über historischem Durchschnitt Aktienmärkte entkoppelt von der Wirtschaft 28 30% Verlauf bis zum 56 Jahresende bei unverändertem 24 20% 54 Aktienmarkt 20 10% 52 16,5 18,2 0% 50 16 14,4 14,8 12 -10% 48 -20% 46 8 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018 S&P 500 Durchschnitt S&P 500 MSCI World TR (%-Entwicklung ggü. Vorjahr; LS) Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600* Globaler Einkaufsmanagerindex der Industrie (RS) Quelle: Bloomberg; *Für den Stoxx 600 wurde die Zeitraum: 01.01.1988 - 29.07.2019 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 31.12.2011 – 31.12.2019 Historie vor 2000 vom MSCI Europa übernommen. 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Europa mit größtem Potenzial bei Konjunkturerholung USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Untergewichten Untergewichten Neutral gewichten Beimischen • Noch ist das BIP-Wachstum • Mit dem neuen Premierminister • Die Konjunkturerholung • Der anhaltende Handelsstreit solide, jedoch dürfte es sich Boris Johnson ist die verzögert sich, zumal die zwischen den USA und China etwas verlangsamen. Wahrscheinlichkeit für einen Einkaufsmanagerindizes der hat die Aussichten für die • Zinssenkungen der Fed zur harten Brexit gestiegen. Dies Industrie noch immer fallen. Schwellenländer eingetrübt. Die Konjunkturbelebung wurden spiegelt sich auch in der Pfund- • Wir erachten die Bewertungen scheinen fair, bereits vom Markt eingepreist. Schwäche wider. Unternehmensgewinn- aber die Gewinnrevisionen sind • Der Aktienmarkt ist historisch schätzungen für 2019 weiter als weiter negativ. • Die Unternehmensgewinne dürften dieses Jahr nur gering- günstig, was sich ohne finale zu optimistisch. • Wir fokussieren uns auf Frontier fügig wachsen, zumal die Brexit-Entscheidung bzw. dem • Die Bewertungen sind fair und Markets, die von höheren Zöllen Importzölle die Margen belasten. Risiko eines harten Brexits bieten Aufwärtspotenzial für die weniger stark betroffen sind. jedoch kaum verändern dürfte. Kurse, insbesondere angesichts • US-Zinssenkungen sind positiv • Jüngste Höchststände bei Das Pfund und der Aktienmarkt des Niedrigzinsumfelds. für Schwellenländerwährungen gestiegene Bewertungen bergen entwickeln sich weiter konträr. und –aktien. Enttäuschungspotenzial. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 31.07.2019 31.12.2019 30.06.2020 in 12 Monaten S&P 500 2.980 2.950 3.050 3.260 Dax 12.189 12.600 12.900 13.976 Euro Stoxx 50 3.467 3.500 3.650 3.857 MSCI Großbritannien 2.182 2.200 2.300 2.352 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - -1,0 2,3 9,4 Dax - 3,4 5,8 14,7 Euro Stoxx 50 - 1,0 5,3 11,3 MSCI Großbritannien - 0,8 5,4 7,8 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.07.2019 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Die EZB gibt sich entschlossen Bund-Future mit neuem Rekordhoch • Die EZB lässt keinen Zweifel mehr an ihrer • Der Höhenflug des Bund-Futures ebbt nicht ab. Durch Handlungsbereitschaft, um die Eurozonen-Inflation die demonstrierte Entschlossenheit der EZB und in wieder in den Zielbereich zu heben. Ein größeres Erwartung neuer Anleihekäufe schoss der Kurs am Maßnahmenbündel der EZB darf für September 24.07.2019 auf 174,3 Punkte und damit auf ein neues erwartet werden. Allzeithoch. Die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen notieren bei rund –0,4 % auf ihrem bisherigen Allzeittief. • Die US-Notenbank hat ihren Leitzins Ende Juli um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und dürfte bis zum Jahresende • Die Renditestrukturkurven (10 Jahre vs. 2 Jahre) für eine weitere Zinssenkung beschließen. Damit tendiert US-Treasuries und Bundesanleihen sind weiterhin sehr sie wie viele andere Notenbanken weltweit zu einer flach. Eine Durationsverlängerung ist somit bis auf eher wieder expansiveren Geldpolitik. weiteres nicht attraktiv. Leitzinsen Steilheit der Renditestrukturkurven 7 7 350 10J 2J Spread DE -0,40% -0,76% 36 Bp 300 US 2,06% 1,85% 21 Bp 6 6 250 5 5 200 4 4 150 3 3 in % 100 2 2 50 1 1 0 0 0 -50 -1 -1 Feb 99 Feb 04 Feb 09 Feb 14 Feb 19 -100 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 EZB Fed US Treasury-Steilheit (10J-2J, in Bp) DE Bund-Steilheit (10J-2J, in Bp) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 30.07.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.07.2009 – 30.07.2019 21
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Zentralbanken lassen Renditen sinken Renditen auf Tiefflug Italien als Gewinner der Zentralbankpolitik • Die Erwartung auf eine zunehmend lockere Geldpolitik • Die Renditen von 10-jährigen italienischen durch die großen Zentralbanken hat die Staatsanleihe- Staatsanleihen fielen jüngst auf den tiefsten Stand seit renditen deutlich sinken lassen. In Südafrika, Russland, 2017. Italienische Staatsanleihen dürften am stärksten Indien, Chile und Türkei haben die Zentralbanken mit von einem möglichen neuen Anleihekaufprogramm der Zinssenkungen bereits begonnen. EZB profitieren. Sie erlebten einen Renditerückgang von knapp 40 Basispunkten auf Monatssicht. • Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen befindet sich mit rund -0,4% auf historisch niedrigem • US-Staatsanleihen haben sich auf Monatssicht nur Niveau. Auch die Renditen britischer Gilts sind historisch wenig nach oben bewegt und konnten sich mit einer niedrig, da mit der Wahl von Boris Johnson zum Rendite von nahe 2% nahezu stabil halten. Premierminister die Brexit-Unsicherheit gestiegen ist. Deutlich geringere Renditen auf Staatsanleihen Italien mit dem stärksten Renditerückgang 4,5 10 4,0 3,5 0 3,0 2,5 -10 US: 2,07% 2,0 -20 1,5 IT: 1,57% 1,0 GB: 0,65% -30 0,5 0,0 FR: -0,14% -40 -0,5 DE: -0,39% 2014 2015 2016 2017 2018 2019 -50 Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) USA Deutschland UK Italien Großbritannien (GBP) USA (USD) 2J 5J 10J 30J Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2014–29.07.2019 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 29.06.2019 - 29.07.2019 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Nachfrage nach Kreditpapieren steigt Risikoaufschläge gehen zurück Alle Sektoren verzeichnen geringere Risikoaufschläge • Die Risikoaufschläge auf EUR-Unternehmensanleihen • In den letzten vier Wochen haben alle Sektoren einen sinken trotz weiterhin enttäuschenden europäischen Rückgang der Risikoaufschläge erfahren. Besonders Konjunkturdaten, denn die Marktteilnehmer hoffen auf Unternehmensanleihen aus dem Gesundheits- und eine Konjunkturunterstützung durch die Zentralbanken. Versicherungssektor waren gefragt, da im aktuellen • Die Risikoaufschläge auf Euro-Nicht-Finanzanleihen konjunkturschwachen Umfeld besonders defensive befanden sich jüngst auf einem neuen Jahrestief von 60 Sektoren gesucht waren. Basispunkten. Aber auch Euro-Finanzanleihen bieten • Trotz der Probleme der Autoindustrie haben sich auch in nur noch einen Risikoaufschlag von 69 Basispunkten. diesem Sektor die Risikoaufschläge verringert, denn die Somit hat sich die Differenz zwischen Finanz- und Nicht- Autoindustrie dürfte von einer Konjunkturerholung Finanzanleihen auf neun Basispunkte eingeengt. besonders profitieren. Sinkende Risikoaufschläge bei EUR-Anleihen EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads 140 60 300 250 120 45 200 100 30 150 in Basispunkte in Basispunkte 100 80 15 50 60 0 0 Energie Gesundheit Banken Einzelhandel Automobil Grundstoffe Versorger Transport Industrie Telekom Dienstleistung Immobilien Medien Versicherungen Reise und Freizeit Anlagegüter Nahrungsmittel 40 -15 20 -30 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Rendite-Differenz (RS) Euro Nicht-Finanzanleihen (LS) Euro Finanzanleihen (LS) Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset Zeitraum: 29.07.2014–29.07.2019 Quelle: Factset Zeitraum: : 29.07.2014–29.07.2019 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken • Schwellenländeranleihen sind trotz der bereits gesunke- weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. nen Risikoaufschläge strategisch weiterhin interessant. • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, • Von einer Einigung im Handelsstreit sollten wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der EZB zunächst Schwellenländeranleihen überproportional profitieren, fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten zumal wir dann ein Ende der US-Dollar-Stärke erwarten. werden, da Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen Eine solche Währungsentwicklung dürfte nicht ausreichend vergütet werden. Schwellenländeranleihen ebenfalls unterstützen. • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und die relative Attraktivität. Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Untergewichten Neutral • Wir vermeiden zu offensive Positionierungen, da wir in den • Die steigende Verschuldung von US-Unternehmen bei nächsten Monaten mit steigenden Risikoprämien rechnen. vergleichsweise geringen Risikoprämien macht US- Dollar-Hochzinsanleihen unattraktiv. • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen wir kurz- bis mittelfristige Anlagehorizonte, um das Spread- und • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir Durationsrisiko moderat zu gestalten. investiert, positionieren uns jedoch vorsichtig, insbesondere im Ratingbereich BB. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 31.07.2019 31.12.2019 30.06.2020 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 2,00 - 2,25 1,75 - 2,00 2,05 1,75 - 2,00 1,95 10J US-Rendite 2,02 2,20 2,15 2,20 2,23 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,44 0,00 -0,16 0,30 -0,05 Großbritannien Leitzins 0,75 0,75 0,75 1,00 0,80 10J Gilts-Rendite 0,61 1,10 1,01 1,40 1,17 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.07.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl Knappes Angebot rückt in den Fokus Der Ölpreis dürfte weiter hinzugewinnen • Nach einer Konsolidierung in den letzten Wochen ist der Ölpreis der Sorte Brent wieder auf 65 US-Dollar je Barrel gestiegen. Zuletzt sind die Nachfragesorgen durch die weltweite Konjunktureintrübung in den Hintergrund getreten. Mit der Aussicht auf mehrere US-Zinssenkungen sowie der geldpolitischen Lockerung der EZB und vieler Schwellenländer hat das Vertrauen in eine Konjunkturerholung zugenommen. Auch die erneuten Handelsgespräche zwischen den USA und China wirkten positiv. • Das Ölangebot ist momentan eher zu knapp. Die OPEC setzt ihre verlängerten Ölförderkürzungen konsequent um, die US- Produktion war durch Hurrikan Barry für zwei Wochen eingeschränkt und die Ölexporte des Iran fallen aufgrund der Sanktionen von 2,5 Mio. Barrel am Tag in Mitte 2018 inzwischen in Richtung null. All dies spiegelt sich auch in den deutlich fallenden US-Öllagerbeständen wider. • Der Ölpreis dürfte somit aus fundamentaler Sicht leicht ansteigen. Zudem dürften anhaltende politische Spannungen mit dem Iran von Öltanker-Beschlagnahmungen, über militärische Präsenz an der Straße von Hormus bis hin zum Streit um das Atomprogramm für Nervosität sorgen. Auch eine Zunahme der spekulativen Netto-Long-Positionen könnte den Preis treiben. Anlegerpositionierung nimmt wieder zu US-Öllagerbestände fallen zuletzt deutlich 1.400 90 540 in Tsd. Kontrakten 1.200 80 500 1.000 70 460 800 60 Mio. Barrel 600 50 420 400 40 380 200 30 5-Jahres-Durchschnitt +/- 1 Standardabweichung 340 0 20 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 Spekulative Netto-Long-Positionen WTI (LS) 300 Spekulative Netto-Long-Positionen Brent (LS) Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Brent Rohölpreis in US-Dollar je Barrel (RS) 2018 2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2015 – 31.07.2019 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.01.2014 – 20.07.2019 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold bleibt attraktiv; Industriemetalle bleiben belastet Gold bleibt eine attraktive Beimischung Wachstumssorgen lasten auf den Industriemetallen • Im Zuge der aktuellen Konsolidierungsphase hält sich der • In den letzten Monaten kamen bei den Industriemetallen Goldpreis über der psychologischen Marke von 1.400 US- viele belastenden Nachrichten zusammen, die die Dollar je Unze. Gold dürfte jedoch weiter von zahlreichen Preisrückgänge erklären: Der Handelskrieg zwischen Unsicherheiten und seinem Status als sicherer Hafen den USA und China, diverse US-Importzölle, die profitieren. Zudem unterstützen erwartete weitere US- Abschwächung der weltweiten Einkaufsmanagerindizes Zinssenkungen über sinkende Anleiherenditen und mit entsprechenden Rezessionsängsten, ein fester US- Realzinsen. Zusätzlich dürften Zinssenkungen mittelfristig Dollar und sich zurückziehende Finanzinvestoren. auch den US-Dollar belasten, was Gold wiederum hilft. • Ohne ein Ende des Handelskriegs und eine Konjunktur- • Die Positionierung von Finanzanlegern ist gestiegen, belebung, inklusive der chinesischen Industrie, bleiben bietet aber auch noch Potenzial für einen höheren die Aussichten schlecht. Kurzfristig würden nur weitere Goldpreis. Zudem bleibt Gold zur Absicherung attraktiv. Stimulierungsmaßnahmen in China Hoffnung machen. Höhere ETF-Nachfrage unterstützt den Goldpreis Noch keine Trendwende bei Industriemetallen in Sicht 80 1.500 3.600 52,5 3.400 52,0 72 1.400 3.200 51,5 64 1.300 3.000 51,0 2.800 50,5 56 1.200 2.600 50,0 2.400 49,5 48 1.100 2.200 49,0 40 1.000 2.000 48,5 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen, LS) Goldpreis in US-Dollar je Unze (RS) LME-Industriemetallindex (LS) Industrie-Einkaufsmanagerindex China (RS) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 31.07.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 31.07.2019 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: Kein Rückenwind mehr für den Euro EUR/GBP: Das Pfund notiert auf schwachem Niveau • Die Signale der Fed für Zinssenkungen in diesem Jahr • Das Pfund bleibt schwach. Der Kurs liegt derzeit bei machten die Kehrtwende perfekt: Noch vor gut neun fast 0,92 Pfund je Euro. Vor allem die Sorge um einen Monaten standen die Zeichen auf eine deutlich straffere No-Deal Brexit, den Boris Johnson als Ultima Ratio in Geldpolitik mit mehreren Zinserhöhungen im Jahr 2019. Betracht zieht, steht im Raum. Bei einem tatsächlichen Diese Neuausrichtung hatte dem Euro zunächst Vollzug des harten Brexits könnte es für das Rückenwind gegeben. Währungspaar gar in Richtung Parität gehen. • Die eindeutigen Signale der EZB in Richtung • Sollte der harte Brexit vermieden werden, würde das expansiver Geldpolitik und der potentiellen Pfund wieder gegen den Euro aufwerten. Zum Jahres- Wiederaufnahme der Anleihekäufe beenden den ende könnte der Kurs bei rund 0,87 Pfund je Euro Auftrieb. Der Euro steht nun wieder schwächer bei liegen. Chancen und Risiken sind also ungleich verteilt. unter 1,11 USD. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund 1,5 0,0 1,00 1,00 1,4 0,5 0,95 0,95 1,3 1,0 0,90 0,90 1,2 1,5 0,85 0,85 1,1 2,0 0,80 0,80 1,0 2,5 0,75 0,75 0,9 3,0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 0,70 0,70 EUR/USD Prognose EUR/USD 0,65 0,65 10J Zinsdifferenz (inv., RS) Prognose Zinsdiff. (inv., RS) Jul 09 Jul 11 Jul 13 Jul 15 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2014 – 30.07.2019 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 31.07.2009 – 31.07.2019 30
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 31.07.2019 31.12.2019 30.06.2020 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,11 1,15 1,15 1,17 1,16 EUR/GBP 0,91 0,87 0,90 0,87 0,88 EUR/CHF 1,10 1,14 1,12 1,15 1,14 EUR/JPY 120 128 122 130 123 Veränderung zum Euro (in %) USD - -3,7 -3,7 -5,3 -4,5 GBP - 4,7 1,2 4,7 3,5 CHF - -3,4 -1,7 -4,2 -3,4 JPY - -5,9 -1,3 -7,3 -2,1 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 31.07.2019 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Guido Urban, CFA Senior Analyst Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Dr. Jörn Quitzau Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Senior Economist Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Kontakt Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de Telefax +49 40 350 60-900 MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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