Strukturdaten Herstellung von Möbeln in Nordrhein-Westfalen Stand: 2000 - Branchenbild
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Branchenbild Strukturdaten Herstellung von Möbeln in Nordrhein-Westfalen Stand: 2000 Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Diese Broschüre wurde erstellt vom: Institut Arbeit und Technik Gelsenkirchen im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Bildmaterial © Copyright 2001 PhotoDisc, Inc Kontakte: Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifizierung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen Referat 422 Tel: 0211/8618-3290 oder -3332 email: poststelle@masqt.nrw.de http://www.masqt.nrw.de Institut Arbeit und Technik Jürgen Nordhause-Janz Munscheidstr. 14 45886 Gelsenkirchen Tel: 0209/1707118 Fax: 0209/1707110 email: nordhaus@iatge.de http://iat-info.iatge.de
Inhalt Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 2 Die Herstellung von Möbeln in Nordrhein-Westfalen 6 Die Herstellung von Möbeln NRW in der internationalen Arbeitsteilung 12 Schwerpunkt: Innovation und Zukunftspotenziale in der Herstellung von Möbeln in NRW 16 Wichtige Adressen 21 Abbildungen Anteile der Wirtschaftssektoren an der Wirtschaftsleistung in NRW 2 Betriebsgrößen in der Möbelindustrie (einschl. Schmuck, Musikinstr., Sportgeräte) NRW 1999 - Anteile in % - 6 Regionale Verteilung der Möbelindustrie und des Verarbeitenden Gewerbes in NRW - Anzahl der Betriebe 1999 - 8 Umsatzentwicklung in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - 10 Gewerbean- und -abmeldungen in der Möbelindustrie NRW - 1996 bis 1999 - 11 Entwicklung der Beschäftigten in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - 11 Produktionswert je Beschäftigten in der Möbelindustrie 1995 bis 1999 - in DM - 12 Entwicklung des Außenhandels in der Möbelindustrie NRW - 1996 bis 1999 - 13 Exportregionen der Möbelindustrie in NRW 1999 – regionale Exportanteile in % - 14 Die 10 wichtigsten Abnehmerländer nordrhein-westfälischer Möbelerzeugnisse - 1999 - 14 Herkunftsregionen nordrhein-westfälischer Möbelimporte - 1999 Importanteile in % 15 Die 10 wichtigsten Lieferländer Nordrhein-Westfalens von Möbelerzeugnissen - 1999 - 15 Berufliche Qualifikationen in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft - 1999 - 19 Tabellen Verarbeitendes Gewerbe in NRW 1999 - sortiert nach Umsatzgröße 3 Wichtige Kennzahlen der Herstellung von Möbeln in NRW 1999 4 Daten zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt - 1999 - 5 Möbelindustrie in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern - Bundesanteile in % 1999 - 6 Die 40 größten Möbelhersteller in Deutschland 7 Produktionswerte in der nordrhein-westfälischen Möbelherstellung - 1999 - 9 Produktionsentwicklung in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - 9 Struktur des nordrhein-westfälischen Außenhandels mit Möbelerzeugnissen - 1999 - 13 Forschungseinrichtungen in NRW mit thematischem Bezug zur Möbelindustrie 16 Interne Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Unternehmen - 1997 - 17 Ingenieure und Naturwissenschaftler in % der Beschäftigten des Industriezweiges -1999 - 18 Wettbewerbsvorteile der nordrhein-westfälischen Möbelindustrie - RCA Werte 1999 - 20
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Vorwort In den vergangenen 30 Jahren hat in allen entwickelten Industrienationen ein fundamentaler Strukturwandel stattgefunden. Dienstleistungs- und Wissensgesell- schaft sind Stichworte, die diesen wirtschaftsstrukturellen Wandel sinnfällig ver- anschaulichen. Auch in Nordrhein-Westfalen sind diese Veränderungen deutlich sichtbar. So werden mittlerweile rund 66 % der Wirtschaftsleistung des Landes von Unternehmen aus dem tertiären Sektor erbracht. Anteile der Wirtschaftssektoren an der Wirtschaftsleistung in NRW Dienstleistungen Produzierendes Gewerbe Land, -Forstwirtschaft und Fischerei 0,7% 2,5% 33,3% 39,9% 57,6% 66,0% 1963 1998 Quelle: LDS NRW; eigene Berechnungen Dennoch hat NRW seine Funktion als industrielle Kernregion der Bundesrepublik Deutschland beibehalten. Nach wie vor werden rund 24 % der Umsätze der 2
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 deutschen Industrie von Betrieben aus Nordrhein-Westfalen erbracht. Und mit mehr als 1.5 Mill. Industriebeschäftigten liegt NRW mit Abstand an der Spitze der Länder in der Bundesrepublik. Verarbeitendes Gewerbe in NRW 1999 - sortiert nach Umsatzgröße Umsatz Beschäftigte Beschäftigtenanteil in Mrd. DM NRW an BRD in % Chemische Industrie 79,0 138.045 28,9 Maschinenbau 66,1 232.365 23,7 Herstellung v. Metallerzeugnissen 49,0 196.256 33,3 Metallerzeugung und -bearbeitung 48,3 124.617 47,0 Herstellung v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 47,5 91.886 12,2 Ernährungsgewerbe 47,3 115.716 21,0 Kokerei, Mineralölverarbeitung, Herstellung v. Brutstoffen 26,5 4.106 19,6 Herstellung v. Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u. ä. 26,3 101.977 23,7 Herstellung v. Gummi- und Kunststoffwaren 21,2 72.205 20,4 Verlags-, Druckgewerbe, Vervielfältigung 15,8 52.464 20,1 Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 15,6 44.661 17,9 Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik 15,5 21.325 12,8 Herstellung v. Möbeln 14,9 53.725 32,5 Papiergewerbe 14,1 37.780 25,9 Textilgewerbe 9,9 37.418 30,2 Holzgewerbe (ohne Herstellung v. Möbeln) 7,9 25.303 22,1 übriges Verarbeitende Gewerbe 7,1 26.308 10,4 Bekleidungsgewerbe 6,6 16.223 22,1 Herstellung v. Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen 5,8 7.862 20,4 Medizin-, Meß-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik 5,4 23.522 10,5 Verarbeitendes Gewerbe insgesamt 529,8 1.423.764 22,8 Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen Obwohl die Hersteller von Möbeln gemessen am Umsatz eine der kleineren Industriebranchen Nordrhein-Westfalens repräsentieren, belegt die Branche, bezogen auf ihren Beschäftigtenanteil am Bundesgebiet, nach den Herstellern von Metallerzeugnissen und der Metallerzeugung und -bearbeitung den dritt- wichtigsten Rang in Nordrhein-Westfalen. Die folgenden Ausführungen dienen dazu, die Strukturmerkmale der Möbelindu- strie in Nordrhein-Westfalen vorzustellen. Allen Darstellungen liegen die jeweils aktuellsten verfügbaren Daten zugrunde. Bedingt durch umfangreiche Umstellun- gen in der Wirtschaftszweigsystematik der Statistischen Ämter beziehen sich die Aussagen auf den Zeitraum ab 1995. Bei der Interpretation der folgenden Aus- führungen ist daher zu berücksichtigen, dass der betrachtete Zeitraum eine Phase moderaten Wirtschaftswachstums widerspiegelt. Zudem ist zu beachten, 3
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 dass sich die Angaben im Bereich der Statistik des Produzierenden Gewerbes - wie bei allen anderen Wirtschaftszweigen auch - aus Gründen der statistischen Erhebungsmethodik nur auf Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten beziehen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde die Brancheneinteilung nach der Wirt- schaftszweigsystematik der Statistischen Ämter in der Fassung von 1993 benutzt. Wichtige Kennzahlen der Herstellung von Möbeln in NRW 1999 Betriebe 1999 433 Beschäftigte 1999 53.725 Umsatz 1999 14,9 Mrd. DM darunter Auslandsumsatz 2,1 Mrd. DM Umsatz pro Beschäftigten 277.722 DM 1) Anlageinvestionen 1998 297,8 Mio. DM Bundesanteil Anlageinvestitionen 1998 31,5% industrielle Kleinbetriebe unter 20 Beschäftigte 1998 299 deren Umsatz 312,6 Mio. DM deren Beschäftigte 2.157 Export 1999 2,5 Mrd. DM darunter in die EU 2,1 Mrd. DM Import 1999 3,5 Mrd. DM darunter aus der EU 1,8 Mrd. DM Exporte von nordrhein-westfälischen Möbelerzeugnissen 1999 Niederlande 25,7% Belgien 13,6% Österreich 13,0% Schweiz 10,0% Frankreich 7,4% Großbritannien 5,8% Spanien 2,6% Importe von Möbelerzeugnissen nach NRW 1999 Polen 23,7% Italien 19,3% Dänemark 5,8% Niederlande 4,3% Schweden 4,1% Belgien 4,0% Tschechische Republik 3,8% 1) Maschinen und maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen Quelle: LDS NRW; eigene Berechnungen 4
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Daten zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt 1) - 1999 - Auszubildende NRW 1999 Fertigungsberufe insgesamt 150.722 darunter: Berufe in der Holzbearbeitung, Holz- und Flechwarenherstellung 107 Tischler/ -in 8.480 Holzbearbeiter/ -in 337 Holzmechaniker/ -in 846 Maler/ -in und Lackierer/ -in 9.198 Blechkonstruktions- und Installationsberufe 13.502 Werkzeug- und Formenbauberufe 3.670 Feinwerktechnische und verwandte Berufe 5.447 Technische Zeichner/-innen und verwandte Berufe 4.725 Alle Berufe 335.270 Studierende im Oktober Wintersemester 1999/2000 Wirtschaftswissenschaften 87.440 Maschinenbau 25.976 Elektrotechnik 18.559 Informatik 16.933 Mathematik 12.995 Bauingenieurwesen 12.880 Physik 10.927 Anteile ausgewählter Berufsgruppen an offenen Akademikerstellen 1. Halbjahr 2000 Maschinenbau- u. Fahrzeugbauingenieure 9,1% Elektroingenieure 6,1% DV-Fachleute 13,9% Physiker/Mathematiker 1,0% Architekten 1,2% Bauingenieure 3,2% Chemiker/Chemieingenieure 1,4% Graphiker, Layouter, Designer 1,1% Betriebswirte 8,9% 1) Die aufgeführten beruflichen Ausbildungsgänge werden nicht allein in der Herstellung von Möbeln angeboten, sondern besitzen auch für andere Branchen Relevanz. Gleiches gilt für die Absolventen der ausgewählten Studiengänge. Quelle: LDS NRW, BiBB, LA NRW; eigene Berechnungen 5
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Die Herstellung von Möbeln in Nordrhein-Westfalen Rund 4 % der Industriebeschäftigten und ca. 1 % aller sozialversicherungspflich- tig Beschäftigten sind in dieser Branche tätig. Mit insgesamt 433 Möbelbetrie- ben im Jahr 1999 repräsentiert Nordrhein-Westfalen den zahlenmäßig wichtig- sten Betriebsstandort in der Bundesrepublik Deutschland. Möbelindustrie in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern - Bundesanteile in % 1999 - 1) Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Bayern Betriebe 29,5 17,5 18,0 Beschäftigte 32,5 18,1 20,2 Umsatz insgesamt 34,1 19,1 18,7 Auslandsumsatz 32,0 25,9 17,8 1) Herst. von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte zusammen Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen Betriebsgrößen in der Möbelindustrie (einschl. Schmuck, Musikinstr., Sportgeräte) NRW 1999 - Anteile in % - % 50 Quelle: LDS NRW; eigene Berechnungen Betriebsanteil Umsatzanteil Beschäftigtenanteil 40 38,8 30,5 30,0 30 27,3 21,4 20,6 20 18,5 16,8 16,9 14,4 14,8 12,0 10,2 10,4 10 7,2 7,0 2,8 0,6 0 unter 50 Beschäftigte 50 - 99 Beschäftigte 100 - 199 Beschäftigte 200 - 499 Beschäftigte 500 - 999 Beschäftigte 1000 und mehr Beschäftigte 6
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Der weitaus überwiegende Teil der nordrhein-westfälischen Möbelherstellung weist mittelständische Strukturen auf. In 66 % der Betriebe arbeiten jeweils weni- ger als 100 Beschäftigte. Neben einer Vielzahl dieser mittelständischen Unternehmen haben gleichzeitig rund 40 % der 40 umsatzstärksten deutschen Möbelhersteller ihren Sitz in Nord- rhein-Westfalen. Die 40 größten Möbelhersteller in Deutschland (fett gedruckt: Unternehmen in NRW) 1998 Unternehmen Sitz Umsatz in Mio. DM Beschäftigte Schieder-Möbel Holding GmbH & Co. KG Schieder-Schwalenberg 1.830 2.400 Nolte Küchen GmbH & Co. KG Löhne 945 750 ALNO Aktiengesellschaft Pfullendorf 944 1.748 NOBILIA - WERKE J. Stickling GmbH & Co. Verl 724 1.385 Wellmann-Küchen Gustav Wellmann GmbH & Co KG Enger 715 2.700 VOKO Franz Vogt Stiftung & Co. KG Pohlheim 590 1.600 hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG Stadtlohn 517 1.770 Kruse & Meinert GmbH & Co. KG Kirchlengern 500 480 Poggenpohl Möbelwerke GmbH Herford 490 2.158 Vitra GmbH Weil am Rhein 337 620 RECARO Aircraft Seating GmbH & Co. Schwäbisch Hall 300 700 Welle Möbel GmbH Paderborn 300 1.000 Impuls Küchen GmbH Brilon 298 279 Rolf Benz AG Nagold 276 715 König und Neurath AG Karben 272 1.300 Häcker Küchen GmbH & Co. KG Rödinghausen 264 530 SieMatic Möbelwerke GmbH & Co. Löhne 244 700 Röhr-Bush GmbH & Co. Rietberg 240 600 Schüller Möbelwerk KG Herrieden 240 650 VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken GmbH & Co. KG Tauberbischofsheim 230 1.100 CS Schmalmöbel GmbH & Co. KG Waldmohr 221 570 Willi Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG Ebersdorf 205 920 Gerhard Loddenkemper GmbH & Co. Oelde 200 628 Leicht Küchen AG Waldstetten 195 845 Elastoform-Polstermöbel GmbH & Co. Duisburg 192 650 Bulthaup GmbH & Co. Küchensysteme Bodenkirchen 191 530 Bürositzmöbelfabrik Friedrich-W. Dauphin GmbH & Co. Offenhausen 190 290 pino Küchen GmbH Klieken 185 240 Karl Heinz Klose Herzlake 183 700 CEKA-Büromöbel Werke C. Krause und Sohn GmbH und Co. KG Alsfeld 180 400 Germania-Werk Krome GmbH & Co. KG Schlangen 180 500 Rational Einbauküchen GmbH Melle 180 560 Werndl Büromöbel AG Rosenheim 180 450 BRITAX Sell GmbH & Co. OHG Herborn 174 543 Nolte Möbel GmbH & Co. KG Delbrück 170 450 WECO Polstermöbel GmbH & Co. Leimbach 170 400 COMFORTO GmbH Ahlen 162 497 Chromo-Möbel GmbH & Co. KG Sonnefeld 160 510 Mauser Office GmbH Korbach 160 982 Sedus Stoll Aktiengesellschaft Waldshut-Tiengen 157 510 Quelle: Verband der Vereine Creditreform e.V. Datenbank SELECT F: Hoppenstedt 7
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 In nahezu allen nordrhein-westfälischen Regionen befinden sich Betriebe der Möbelindustrie. Gleichwohl besitzen einige Regionen eine herausragende Bedeutung. Gemessen an den regionalen Betriebszahlen fallen insbesondere die Kreise Herford, Lippe, Minden Lübbecke, Gütersloh und Paderborn als Regionen mit einem starkem Möbelangebot ins Auge. Regionale Verteilung der Möbelindustrie und des Verarbeitenden Gewerbes in NRW - Anzahl der Betriebe 1999 - Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe unter 100 100 bis unter 200 200 bis unter 300 300 und mehr Anzahl der Möbelindustriebetriebe unter 5 5 bis unter 15 15 bis unter 30 Bielefeld Münster 30 und mehr Kreis Wesel Dortmund Essen Hochsauerlandkreis Köln Quelle: LDS; eigene Berechnungen 8
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Als produktionsstärkste Bereiche vereinigen die Hersteller von Küchenmöbeln aus Holz sowie die sonstigen Möbelbereiche rund 72 % der nordrhein-westfälischen Möbelproduktion auf sich. Neben den Matratzenherstellern stellen diese beiden Güterklassen zudem Produktionsbereiche dar, die in überdurchschnittlichem Maße in Nordrhein-Westfalen konzentriert sind. Mehr als 61 % der deutschen Holzmöbelproduktion für Küchen entfielen 1999 auf nordrhein-westfälische Her- steller. Produktionswerte in der nordrhein-westfälischen Möbelherstellung - 1999 - (sortiert nach Nummern der Produktionsstatistik) Produktion in Anteil NRW Mrd. DM am Bund Herstellung von Möbeln gesamt 13,814 34,3% darunter: Sitzmöbel 2,070 17,2% Büro- und Ladenmöbel 1,179 21,1% Holzmöbel für Küchen 4,289 61,2% Sonstige Möbel 5,676 40,2% Matratzen 0,599 39,5% Quelle: LDS NRW, Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen Produktionsentwicklung in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - 1995 1996 1997 1998 1999 Mrd. DM 14,5 14,3 13,9 14,2 13,8 Produktionsanteil NRW´s am 37,1% 37,0% 36,3% 35,3% 34,3% Bundesgebiet Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen Insgesamt wurden in NRW 1999 Güter im Wert von rund 14 Mrd. DM produ- ziert. Im Vergleich zu 1995 ging aber das Produktionsvolumen der nordrhein- westfälischen Möbelbetriebe um 4,9 % zurück, während in der Bundesrepublik insgesamt das Produktionsvolumen um 2,7% stieg. In der Folge sank der nord- rhein-westfälische Produktionsanteil am Bundesgebiet um 2,8 Prozentpunkte. Während der Inlandsumsatz im Zeitraum 1995 bis 1999 von 14,1 Mrd. DM auf 12,8 Mrd. DM zurückging, stieg der Umsatz mit dem Ausland von 1,9 Mrd. DM auf 2,1 Mrd. DM. Trotz dieser leichten Verbesserungen im Auslandsumsatz spielen Auslandsmärkte für die nordrhein-westfälische Möbelindustrie eine ver- 9
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Umsatzentwicklung in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - Auslandsumsatz in Mrd. DM Inlandsumsatz in Mrd. DM Mrd. DM 18 Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen 16 14 12 10 14,1 14,0 13,4 13,3 12,8 8 6 4 2 1,9 2,0 2,0 2,0 2,1 0 1995 1996 1997 1998 1999 gleichsweise geringe Rolle. Die hier erzielten Umsätze reichten im betrachteten Zeitraum zur Kompensation der gesunkenen Inlandsumsätze nicht aus. Im Zeitraum von 1996 bis 1999 konnte Nordrhein-Westfalen einen positiven Saldo der Gewerbean- und -abmeldungen in der Gesamtbranche "Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumente" verzeichnen. Insgesamt wurden 2.637 Betriebe neu errichtet. Dem standen 2.417 Betriebe gegenüber, die ihre geschäftlichen Tätigkeiten vollständig einstellten. Erstmals wurden jedoch 1999 in diesem Wirtschaftsbereich wieder mehr Einstellungen der betrieblichen Geschäftstätigkeiten gezählt, als Neuerrichtungen erfolgten. Wie im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt ist in der Herstellung von Möbeln ein kontinuierlicher Verlust von Arbeitsplätzen zu beobachten. 1999 waren mehr als 53.000 Beschäftigte in der Möbelindustrie NRW´s tätig, 12 % weniger als im Jahr 1995. 10
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Gewerbean- und -abmeldungen in der Möbelindustrie NRW - 1996 bis 1999 - Anzahl Neuerrichtungen vollständige Aufgabe 900 Quelle: LDS NRW 800 700 600 500 400 772 726 683 692 300 574 575 576 456 200 100 0 1996 1997 1998 1999 Entwicklung der Beschäftigten in der Möbelindustrie NRW - 1995 bis 1999 - Zahl der Beschäftigten Bundesanteil Anzahl 70.000 100% Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen 60.000 61.065 58.513 80% 55.593 54.517 53.725 50.000 60% 40.000 30.000 40% 32,9% 33,1% 32,9% 32,2% 32,5% 20.000 20% 10.000 0 0% 1995 1996 1997 1998 1999 11
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Damit war Nordrhein-Westfalen in stärkerem Maße von Arbeitsplatzabbau betroffen als die Möbelindustrie in Deutschland insgesamt, die einen Verlust von 10,9 % der Arbeitsplätze zu verzeichnen hatte. Als eine der Ursachen für die rückläufigen Beschäftigtenzahlen sind sicherlich die verstärkten Rationalisierungsmaßnahmen der letzten Jahre anzusehen. Im Vergleich zum Bundesgebiet lag der Produktionswert je Beschäftigtem 1995 noch bei 237.773 DM. Im Jahr 1999 stieg dieser Wert auf 257.128 DM. Produktionswert je Beschäftigten in der Möbelindustrie 1995 bis 1999 - in DM - DM NRW BRD 300.000 Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen 250.000 200.000 150.000 260.939 257.128 244.641 249.650 237.773 238.012 243.219 226.323 218.536 210.986 100.000 50.000 0 1995 1996 1997 1998 1999 Die nordrhein-westfälischen Möbelhersteller in der internationalen Arbeitsteilung Die Hersteller von Möbeln sind weniger intensiv in die internationale Arbeitstei- lung eingebunden als andere Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Während die Betriebe der Möbelindustrie 1999 rund 14 % ihres Umsatzes auf Auslandsmärkten tätigten, erzielten die nordrhein-westfälischen Industriebetriebe insgesamt 33,2 % ihrer Umsatzerlöse im Ausland. 12
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Entwicklung des Außenhandels in der Möbelindustrie NRW - 1996 bis 1999 - (nach Gütergruppen des Güterverzeichnisses für die Produktionsstatistik) Exporte in Mrd. DM Importe in Mrd. DM Mrd. DM 4 Quelle: LDS NRW 3,8 3,5 3,6 3,5 3 2,5 2,5 2,3 2,3 2 1 0 1996 1997 1998 1999 Struktur des nordrhein-westfälischen Außenhandels mit Möbelerzeugnissen - 1999 - (sortiert nach Nummern der Produktionsstatistik) Möbelerzeugnisse Anteile in % Exporte Importe Sitzmöbel 24,9 38,4 Büro- und Ladenmöbel 4,8 4,8 Holzmöbel für Küchen 33,0 2,5 Sonstige Möbel 35,2 51,6 Matratzen 2,1 2,7 Quelle: LDS NRW; eigene Berechnungen Für 3,5 Mrd. DM wurden 1999 anderseits Möbelerzeugnisse aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen importiert. Mehr als 93 % der Möbelexporte nord- rhein-westfälischer Betriebe fließen nach Europa. Wichtigste Abnehmerländer stellen hier die Länder der EU dar. Größte Einzelmärkte der Betriebe sind die Niederlande, gefolgt von Belgien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Großbri- tannien und Spanien. 13
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Exportregionen der Möbelindustrie in NRW 1999 – regionale Exportanteile in % - EU 75,6% Asien 2,8% Europa 93,2% Nordamerika übriges Europa 2,3% 0,5% übrige Regionen EFTA 1,6% 10,4% Osteuropa 6,8% Quelle: LDS; eigene Berechnungen Die 10 wichtigsten Abnehmerländer nordrhein-westfälischer Möbelerzeugnisse - 1999 - Niederlande 637 Belgien 336 Österreich 323 Schweiz 249 Frankreich 183 Großbritannien 143 Spanien 65 Schweden 57 Vereinigte Staaten 52 Italien 50 Quelle: LDS NRW Mio. DM 0 100 200 300 400 500 600 700 14
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Herkunftsregionen nordrhein-westfälischer Möbelimporte - 1999 Importanteile in % EU 48,6% Asien Europa 7,6% 91,2% Nordamerika übriges Europa 0,5% 1,9% übrige Regionen EFTA 0,8% 3,7% Osteuropa 37,0% Quelle: LDS; eigene Berechnungen Die 10 wichtigsten Lieferländer Nordrhein-Westfalens von Möbelerzeugnissen - 1999 - Polen 835 Italien 682 Dänemark 206 Niederlande 153 Schweden 145 Belgien 140 Tschechische Republik 135 Slowenien 129 Frankreich 122 Schweiz 100 Quelle: LDS NRW Mio. DM 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 15
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 In vergleichbarer Größenordnung ist Nordrhein-Westfalen als Abnehmer von Möbelerzeugnissen mit dem europäischen Ausland verflochten. Über 91 % der Importe erfolgen aus diesen Ländern. In der starken Position der osteuropäischen Länder spiegeln sich nicht zuletzt die verstärkten Fertigungsverlagerungen der deutschen Möbelhersteller in den letzten Jahren wider. Nach Polen, als wichtig- stem Lieferanten, erzielen Unternehmen aus Italien, Dänemark, den Niederlan- den, Schweden, Belgien und der Tschechische Republik die höchsten Umsätze auf dem nordrhein-westfälischen Markt für Möbelerzeugnisse. Die Landesregierung unterstützt im Rahmen ihres Programms Impulse für die Wirtschaft unter anderem das Engagement nordrhein-westfälischer Unternehmen auf Auslandsmärkten. Zum Ausbau von Auslandsmärkten sind die Hersteller von Möbeln in besonderem Maße auf nationale und internationale Kommunikations- und Präsentationsplattformen angewiesen. Messeveranstaltungen haben vor die- sem Hintergrund eine wichtige Bedeutung. Informationen zu den weltweit rund 5000 jährlichen Messeveranstaltungen sind beim Ausstellungs- und Messeaus- schuss der deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) verfügbar. Messeübersichten sind unter der Adresse “http://www.auma.de” auch über das Internet abrufbar. Schwerpunkt: Innovation und Zukunftspotenziale in der Herstel- lung von Möbeln NRW In zunehmendem Maße spielen neben Markterschließungsmotiven die vorhande- nen Forschungs- und Entwicklungspotenziale einer Region eine herausgehobene Rolle bei Standort- und Investitionsentscheidungen von Unternehmen. Nordrhein- Westfalen verfügt über eine gut ausgebaute und thematisch diversifizierte For- schungslandschaft. Neben zahlreichen Universitätsinstituten, Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft und verschiedenen Fraunhofer-Instituten seien an dieser Forschungseinrichtungen in NRW mit thematischem Bezug zur Möbelindustrie DLR Institut für Werkstoff-Forschung; Köln Forschungseinrichtung Programmiersprachen für Fertigungseinrichtungen e.V.; Aachen Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V.; Aachen Fraunhofer Institut für Materialfluß und Logistik; Dortmund Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie; Aachen Technologie-Zentrum Holzwirtschaft; Lemgo Fachhochschule Lippe; Holztechnik, Möbelkonstruktion, Möbelbau und Entwicklung im Fachbereich Produktionstechnik und Logistik; Lemgo EINO- Entwicklungs- und Innovationsgesellschaft Westfalen-Lippe mbH & Co.KG- für die Möbel- und Zulieferindustrie; Detmold. 16
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Stelle beispielhaft einige Forschungseinrichtungen mit besonderem Bezug zur Möbelindustrie aufgeführt. Neue technologische Entwicklungen in kleinen und mittleren Unternehmen sind Gegenstand der Förderung des Technologieprogramms Wirtschaft, in dessen Kontext zahlreiche Technologieinitiativen angesiedelt sind. Besondere Relevanz für die Möbelindustrie besitzen Maßnahmen im Bereich der Fertigungstechnik, der Logistik und der Entwicklung und Anwendung neuer Materialien und Werk- stoffe. Interne Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Unternehmen - 1997 - in 1000 DM NRW BRD H.v. Möbeln/Schmuck, Musikinst. usw. 24.460 274.135 Chemische Industrie 3.467.147 10.612.971 Elektrotechnik 1.356.764 12.347.398 Maschinenbau 1.278.676 6.191.823 H.v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 786.352 13.674.095 Metallindustrie 426.740 1.296.921 sonstiges Verarbeitende Gewerbe 708.709 8.071.253 Verarbeitendes Gewerbe 8.048.848 52.468.596 in % des Verabeitenden Gewerbes NRW BRD H.v. Möbeln/Schmuck, Musikinst. usw. 0,3% 0,5% Chemische Industrie 43,1% 20,2% Elektrotechnik 16,9% 23,5% Maschinenbau 15,9% 11,8% H.v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 9,8% 26,1% Metallindustrie 5,3% 2,5% sonstiges Verarbeitende Gewerbe 8,8% 15,4% Verarbeitendes Gewerbe 100,0% 100,0% Quelle: Stifterverband; eigene Berechnungen Für die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen und Regionen ist die Fähig- keit, Innovationen hervorzubringen und in konkurrenzfähige Produkte umzuset- zen, zu einer entscheidenden Voraussetzung geworden, sich auf den Märkten von morgen zu behaupten. Der statistische Nachweis der Innovationskraft eines Industriezweiges ist nur über Umwege zu erbringen. Man kann etwa Unternehmen fragen, mit welchen Innovationen sie erfolgreich waren. Doch gelangt man allein über diese Output- seite schwerlich zu einem branchenspezifischen Gesamtbild. Gebräuchlich sind daher Indikatoren, die die Innovationsanstrengungen einer Branche von der Inputseite her betrachten. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung oder die 17
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Beschäftigung qualifizierter Arbeitskräfte sind solche Indikatoren, die sich zum Vergleich zwischen Branchen und Regionen eignen. Legt man die internen Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Unternehmen zugrunde, so zeigt sich, dass die Möbelindustrie innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes zu den Branchen mit geringem Forschungsvolumen gehört. Lediglich 0,3 % der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Nordrhein-Westfalens entfielen 1997 auf Unternehmen der Branche. In der Bundesrepublik insgesamt lag dieser Anteil bei 0,5 %. Ingenieure und Naturwissenschaftler in % der Beschäftigten des Industriezweiges -1999 - NRW Westdeutschland Verarbeitendes Gewerbe 3,7% 4,5% H.v. Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten usw. insgesamt 0,6% 0,8% Herstellung von Möbeln 0,3% 0,5% Herstellung von Schmuck und ähnlichen Erzeugnissen 0,7% 1,0% Herstellung von Musikinstrumenten 0,0% 0,2% Herstellung von Sportgeräten 0,3% 0,8% Herstellung von Spielwaren 0,5% 0,9% Herstellung von sonstigen Erzeugnissen der WZ 36 5,0% 2,1% Quelle: LAA NRW; eigene Berechnungen Der Anteil der Ingenieure und Naturwissenschaftler bei den nordrhein-westfäli- schen Möbelherstellern belief sich 1999 auf 0,6 % aller Beschäftigten. Er liegt damit geringfügig unter dem Niveau der Branche in Westdeutschland insgesamt. Bezieht man weitere Berufsgruppen in die Betrachtung mit ein, so zeichnet sich die Berufsstruktur bei den nordrhein-westfälischen Betrieben der Möbelindustrie insgesamt durch einen geringeren Anteil besonders qualifizierter Arbeitskräften aus, als dies für das Verarbeitende Gewerbe des Landes insgesamt zutrifft. Sicherlich besitzen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, als ein Teilbereich der gesamten Innovationsaktivitäten von Unternehmen, nicht in allen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes ein gleich großes Gewicht. In Branchen wie der Möbelindustrie oder dem Bekleidungsgewerbe dürften die Ausgaben für Produkt- gestaltung und Design von ungleich größerer Bedeutung sein. In diese Richtung weisen etwa die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten jährlichen Innovationserhebungen in Unternehmen der deutschen Wirtschaft. Auch haben die Unternehmen in den letzten Jahren in erheblichem Umfang neue Produkte auf dem Markt eingeführt. Gemessen an den hiermit erzielten Umsatz- anteilen liegen sie jedoch unter dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. 18
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Berufliche Qualifikationen in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft - 1999 - Ingenieure und Naturwissenschaftler Techniker, Sonstige Technische Sonderfachkräfte Fertigungsberufe Quelle: LDS NRW; eigene Berechnungen Dienstleistungsberufe 100% 2,4% 4,4% 3,7% 4,9% 8,7% 90% 80% 30,4% 70% 60% 68,7% 58,5% 50% 40% 30% 62,3% 20% 26,6% 29,1% 10% 0% Möbelindustrie Bergbau und Verarbeitendes Wirtschaft insgesamt Gewerbe Ein weiterer outputorientierter Indikator, der sogenannte "Revealed Comparative Advantage"(RCA) Indikator, verweist auch für die Unternehmen der nordrhein- westfälischen Möbelindustrie auf ihre schwierige Wettbewerbslage. Der RCA-Indikator gibt Auskunft über die Wettbewerbsfähigkeit einer Region auf den Auslandsmärkten für unterschiedliche Erzeugnisse. Er setzt die Export/ Import-Relation eines Produktbereichs zur Export/Import-Relation der gesamten Produktion ins Verhältnis. Verschiedene mathematische Umformungen beschrän- ken den Wertebereich auf die Spanne von -100 bis +100. Positive Werte zei- gen an, dass eine Region in dem jeweiligen Erzeugnisbereich im Vergleich zu ihrem gesamten Güterangebot über Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten verfügt. Bei negativen Werten ist das Gegenteil der Fall, während Werte nahe 0 anzeigen, dass die Region in diesem Güterbereich über keine ausgeprägten Wettbewerbsvorteile verfügt. Eine genauere Betrachtung der nordrhein-westfälischen RCA-Indikatoren zeigt, dass lediglich die Küchenhersteller des Landes über eine ausgesprochen gute internationale Wettbewerbsposition verfügen. 19
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Wettbewerbsvorteile der nordrhein-westfälischen Möbelindustrie - RCA Werte 1999 - RCA Werte Sitzmöbel -63,9 Büro- und Ladenmöbel -32,5 Holzmöbel für Küchen 97,8 Sonstige Möbel -60,9 Matratzen -54,1 Herstellung von Möbeln gesamt -31,5 1) RCA Werte berechnet auf Grundlage des Außenhandels nach Werten der Produktionsstatistik Quelle: LDS NRW; Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen; Diese wenigen Zahlen unterstreichen, dass die nordrhein-westfälische Möbelin- dustrie vor einer Reihe gravierender Herausforderungen steht, deren Lösung über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Branche entscheidet. So verweist eine aktuelle Studie der IG Metall auf nach wie vor bestehende Probleme in der Qua- litätssicherung und Fertigungs- und Auftragslogistik von Unternehmen der Möbe- lindustrie. Neben diesen fertigungsbezogenen innerbetrieblichen Problemen dürf- ten die wesentlichen Herausforderungen jedoch von den sich wandelnden Markt- strukturen ausgehen. So prognostiziert der Verband der deutschen Möbelindu- strie eine weiter fortschreitende Marktpolarisierung zwischen qualitativ hochwer- tigen Produkten auf der einen Seite und Niedrigpreisprodukten auf der anderen Seite. Gleichzeitig erfahren die Möbelmärkte aufgrund demographischer und sozialer Entwicklungen eine wachsende Ausdifferenzierung der Kundengruppen. Junge Singlehaushalte und Seniorenhaushalte mit vergleichsweise guter Einkom- menssituation stellen die Pole dieser Entwicklungen dar. Gerade letzte Konsu- mentengruppe scheint bislang jedoch von der Möbelindustrie erst zögerlich ent- deckt zu werden. In diesem Bereich liegen für die Hersteller jedoch durchaus Möglichkeiten, über zusätzliche Serviceangebote neue Marksegmente zu erschließen und auszubau- en. Beispiele hierfür sind etwa die Kombination von Beratungsleistungen bei der Einrichtung seniorengerechter Wohnungen mit einem entsprechend qualitativ hochwertigen und kundengerechten Produktangebot. Gerade für derartige Strategien werden jedoch zukünftig in noch stärkerem Maße gut qualifizierte Mitarbeiter benötigt. Gleichzeitig wird eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Möbelherstellern und einschlägigen Dienstleistungsan- bietern notwendig. Eine Herausforderung, der sich gerade die eher kooperati- onsscheuen kleinen und mittleren Unternehmen in zunehmenden Maße stellen müssen. 20
Branchenbild - Möbelindustrie in NRW 2000 Wichtige Adressen Bundesverband der Deutschen Industrie Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe Breite Straße 29 verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e.V. 10178 Berlin Flutgraben 2 Telefon: 030 2028-0 53604 Bad Honnef Homepage: http://www.bdi-online.de Telefon: 02224 9377 0 Fax: 02224 9377 77 Homepage: http://www.hdh-ev.de Wirtschaftsvereinigung Stahl Verband der Lippischen Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung e.V BDI-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen Allee 11 Sohnstr. 65 32756 Detmold 40237 Düsseldorf Telefon: 05231 93850 Telefon: 0211 6707 0 Fax: 05231 938520 Fax: 0211 6707 310 Homepage: http://www.stahl-online.de Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie Breite Straße 29 Engerstr. 4 b 10178 Berlin 32051 Herford Telefon: 030 2033 0 Telefon: 05221 1265-25 Fax: 030 2033 1055 Fax: 05221 1265-65 Homepage: http://www.bda-online.de Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie e.V. Nordrhein-Westfalen e.V. Engerstr. 4 b Uerdingerstr. 58-62 32051 Herford 40474 Düsseldorf Telefon: 05221 1265-21 Telefon: 0211 4573 0 Fax: 05221 1265-65 Fax: 0211 4573 209 Homepage: http://www.arbeitgebernrw.de Verband der Holzindustrie und Industriegewerkschaft Metall Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe Lyoner Straße 32 Engerstr. 46 60528 Frankfurt a.M. 32051 Herford Telefon: 069 6693 0 Telefon: 05221 1265 0 Fax: 069 6693 2843 Homepage: http://www.igmetall.de Landesverband Holzindustrie und Industriegewerkschaft Metall Bezirksleitung NRW Kunststoffverarbeitung Nordrhein e.V. Roßstr. 94 Grabenstr. 11a 40476 Düsseldorf 40213 Düsseldorf Telefon: 0211 4548 40 Fax: 0211 4548 4101 Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. email: bezirk.nrw@igmetall.de Flutgraben 2 53604 Bad Honnef Deutscher Gewerkschaftsbund Telefon: 02224 9377 0 Burgstraße 29-30 Fax: 02224 9377 77 10178 Berlin Telefon: 030 24060 211 Fax: 030 24060 324 Homepage: http://www.dgb.de 21
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Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein - Westfalen Referat Öffentlichkeitsarbeit Haroldstraße 4 D - 40213 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 2 11 - 8 37- 02 Fax.: +49 (0) 2 11 - 37-22 00 E-Mail: poststelle@mwmev.nrw.de Internet: www.mwmev.nrw.de Düsseldorf, im März 2001
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