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MarketsInsight Mai 2019 Ausgabe Deutschland Der Newsletter für professionelle Investoren Asset Allocation I Multi Asset I Renten Thema des Monats: Neue Chancen in China mit einer Multi-Asset-Strategie nutzen | Seite 5 Wahl rückt Indien in den Fokus Erhöhtes Wachstumspotenzial denkbar – Asien stützt die globale Wirtschaft | Seite 3 Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre
Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, frischer Wind tut bisweilen gut – das gilt auch für Positionierung nahe. Dieser Unterschied spie- Publikationen. Wir bieten Ihnen ab sofort neu fo- gelt sich denn auch auf unseren neuen Seiten kussierte Spezialseiten sowie weitere Themen. „Weitsicht“ und „Im Fokus“ wider. Ein größerer Kreis – teils internationaler – Auto- ren wird die Märkte analysieren und Ihnen Orien- Größere Veränderungen wird es künftig auch Dr. Axel Cron ist Chief tierung für Ihre Investmentstrategie geben. auf der Rentenseite geben. Dort wechseln sich Investment Officer Berichte mit Schwerpunkten ab, die besondere bei HSBC Global Konkret bedeutet das: Im Editorial werden wei- Rendite- und Wachstums-Chancen abbilden: Asset Management terhin aktuelle Ereignisse und ihre Auswirkungen Dazu zählen Anleihen in Asien und allgemein in (Deutschland) GmbH. auf die Märkte aufgegriffen oder aktuelle Trends den Emerging Markets. Ferner widmet sich ein kommentiert. Die Seite „Asset Allocation“ wird Bericht ausschließlich der genauen Analyse der zur „Weitsicht“ und richtet den Blick noch stär- strategisch wichtigen Anlageklasse Unterneh- ker darauf, wie sich Anlageklassen langfristig mensanleihen. Zudem wird es Artikel geben, die entwickeln dürften. Auf der folgenden Seite „Im die globalen Zinsentwicklungen analysieren. Fokus“ werden die taktischen Konsequenzen geschildert, die sich daraus auf kürzere und mitt- Viel Spaß bei der Lektüre! lere Sicht ergeben. Das aktuelle Kapitalmarktumfeld verdeutlicht, warum wir uns für diese Differenzierung ent- schieden haben: Die längerfristigen Erwartungen an Volkswirtschaften und Anlageklassen sind ra- tionalen Überlegungen grundsätzlich zugänglich, die kurzfristige Dynamik etwa des chinesisch- Ihr amerikanischen Handelskonfliktes dagegen Dr. Axel Cron nicht. Während die langfristigen Aussichten wei- terhin für Aktien sprechen, legt die Bewertung des Risikoumfeldes derzeit eine vorsichtigere Inhalt Impressum Weitsicht Herausgeber Gestaltung und Produktion Positive Impulse HSBC Global Asset Management Mike Communications, Köln aus Asien | Seite 3 (Deutschland) GmbH Fotos Im Fokus Anschrift Herausgeber und Redaktion Titel: istockphotos.com, S. 3: istockphotos.com, Nicht alle Sorgen sind schon HSBC Global Asset Management S. 4: Thinkstockphotos.com, eingepreist | Seite 4 (Deutschland) GmbH S. 5: istockphotos.com Königsallee 21/23 Thema des Monats 40212 Düsseldorf Mehrere Chancen gleichzeitig fonds@hsbc.de nutzen | Seite 5 Druck © Copyright: HSBC Global Asset SD Service-Druck Renten Management (Deutschland) GmbH 2019 GmbH & Co. KG, Neuss Erste Lichtblicke bringen keine Zinsfantasie | Seite 6 Verantwortliche Redakteure Stand Kathrin Quandt, Corinna Voglis 15. Mai 2019 Kontakt | Seite 7 2 | marketsinsight | Mai 2019 Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre
Weitsicht Positive Impulse aus Asien ANALYSE: Das globale Wachstum dürfte sich stabilisieren, einiges tor mindestens stabilisieren. Die ausbleibende Inflation zusammen mit einem – zumindest in spricht für eine nachhaltige Entwicklung. Gleichzeitig richtet sich den USA – stärkeren Lohndruck sprechen je- der Blick auf das Wahl-Land Indien. Von Dr. Axel Cron, Chief Investment Officer doch gegen steigende Margen. Aufgrund der reduzierten Markterwartungen ist das Enttäu- schungspotenzial hier allerdings begrenzt. Die Das globale Wachstum unterschreitet wei- Bremswirkung einer restriktiveren Geldpolitik. Bewertung der Aktienmärkte erscheint ange- terhin sein mittelfristiges Potenzial. Dennoch Der veränderte Kurs der US-Notenbank Fed ist messen und im Vergleich zu den Alternativen deuten einige Anzeichen auf eine Stabilisierung schließlich nicht nur eine Reaktion auf die schwä- geradezu attraktiv. der nach unserer Lesart lediglich zyklischen cheren makroökonomischen Daten der Vergan- Abschwächung hin. China steht im Zentrum genheit. Größere Sorgen bereitet sicherlich die Wachstumspotenzial in Indien des Interesses – das stärker auf die heimische verhaltene Inflationsdynamik, die Kerninflation Anlässlich der Parlamentswahlen werfen wir Nachfrage ausgerichtete Land ist ein Vorläufer lag zuletzt bei nur 1,6 Prozent. Um die trotz zum Schluss einen Blick auf den indischen Akti- der globalen Konjunktur geworden. Zwar ist der Vollbeschäftigung fehlende Inflationsfantasie zu enmarkt. Der aus unserer Sicht wahrscheinlichs- Handelsstreit mit den USA wieder aufgeflammt wecken, hat die Fed signalisiert, dass sie auch te Ausgang führt zu einer koalierenden Bharatiya – aber China kann geld- und fiskalpolitisch ge- eine längere Phase mit Inflationszahlen über Ziel Janata Party, der amtierenden Mehrheitspartei gensteuern, und eine Glättung des Wachs- akzeptieren würde. Um sich geldpolitisch wieder BJP des derzeitigen Premiers Narendra Modi, tumspfads bleibt das oberste Ziel der chinesi- stärker zu engagieren, bräuchte es demnach ein mit starker Beschlussfähigkeit. Ein solcher Aus- schen Führung. Für eine Welthandels-Belebung deutlich höheres Wachstum als gegenwärtig zu gang würde die ohnehin starken Argumente für spricht die jüngste Erholung der Importe Chi- erwarten ist. ein Engagement in Indien nochmals stützen. nas und weiterer asiatischer Länder. Auch die Für die Nachhaltigkeit der Erholung spricht Zwar sind die hohe Arbeitslosigkeit insbesonde- Einkaufmanagerindizes für das verarbeitende auch die jüngere Erfahrung mit dem chinesi- re in der jungen Bevölkerung und die niedrigen Gewerbe und die Kreditvergabe überraschten schen Zyklus. Die beiden vergangenen Auf- Einkommen in der Landwirtschaft Kritikpunkte. positiv. schwünge dauerten, je nach betrachtetem Indi- Modi hat jedoch in den vergangenen Jahren kator, jeweils 18 bis 24 Monate. Sollte also der wichtige, angebotsseitige Reformen umge- Selbst Eurozone übertrifft Erwartungen aktuelle Wendepunkt gerade durchlaufen wor- setzt. Er hat die Mehrwertsteuer vereinheitlicht, Verbesserte Daten gibt es nicht nur in China. den sein, spricht die Erfahrung für eine solide ein Insolvenzrecht eingeführt und die Reserve Das US-Konsumentenvertrauen hat sich von der Entwicklung bis weit ins Jahr 2020 hinein. Not- Bank of India hat die Inflation aktiv bekämpft. Schwäche zum Jahreswechsel erholt. Selbst in falls – falls sich die positiven Daten der letzten Der Aufstieg Indiens im Ease of Doing Business der Eurozone übertraf das Wachstum im ersten Wochen als Strohfeuer entpuppen – sind Geld- Index der Weltbank über die letzten fünf Jahre Quartal die Erwartungen – allerdings auf einem und Fiskalpolitik keineswegs machtlos. ist beeindruckend. Die Fortsetzung einer BJP- recht niedrigen Niveau. Immerhin ist Italien nicht Im zweiten Halbjahr und 2020 erwarten wir geführten Koalition könnte weitere Maßnahmen weiter geschrumpft. ein globales Wachstum nahe dem Potenzial. ermöglichen, die das langfristig allein schon Einiges spricht dafür, dass die aktuelle Er- Dies sollte die Gewinne und – wichtiger noch demografisch begründete Wachstumspotenzial holung nachhaltig ist. Zunächst entfällt die – Gewinnerwartungen im Unternehmenssek- Indiens sichern könnten. Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre Mai 2019 | marketsinsight | 3
Im Fokus Nicht alle Sorgen sind schon eingepreist VORSICHT: 2019 läuft die Entwicklung von Konjunktur und Aktien- nen und Zuspitzungen sind selten stimmungs-, wachstums- und gewinnfördernd. Von anderen kursen wieder auseinander, bei anhaltenden politischen Sorgen. politischen Themen (zum Beispiel Brexit, Italien, Das spricht für ein taktisches Untergewicht bei Aktien. Europawahl) sprechen wir an dieser Stelle be- wusst nicht. Also: Ist auf den gegenwärtigen Kursniveaus Wer häufig Marktkommentare liest oder hört, für meisten Aktienmärkte in den ersten vier Mona- tatsächlich alles Negative eingepreist? Dann könn- den klingt ein Satz wie „Ja, aber das ist schon ten des Jahres 2019 bereits einen Großteil der ten wir verhältnismäßig unbekümmert nach vorne alles eingepreist“ sehr vertraut. Solche Aussa- Verluste aus 2018, wenn nicht alle, wieder auf- schauen – ja, vielleicht gar die Kurse nutzen, um gen fallen meist, wenn es ein Problem gegeben geholt. Daraus folgt: Die Schere zwischen Kon- vermeintlich billige Aktien einzusammeln. hat, auf das Anleger sich nicht im Vorfeld durch junktur und Markt, die sich noch in den letzten Schwieriges Umfeld für Risiko-Assets Wir sehen zwar nach wie vor keine Gründe, weshalb die Weltkonjunktur in eine ausgewach- Das Gesamtumfeld halten wir nicht für sene Rezession fallen sollte. Das Gesamtumfeld geeignet, um ausgeprägte Risikopositio- halten wir nicht für geeignet, um ausgeprägte Risikopositionen einzunehmen. Wir können uns nen einzunehmen. gut vorstellen, dass die Aktienmärkte nach den Babak Kiani, Head of Portfolio Management Multi-Asset bei HSBC kräftigen Gewinnen seit Jahresanfang nun in ru- Global Asset Management (Deutschland) GmbH. higeres, vielleicht gar korrigierendes Fahrwasser einschwenken, um insbesondere neue ökonomi- sche Daten zu sammeln, aber auch um den Fort- adäquate Positionierung vorbereitet hatten. drei Monaten 2018 spürbar schloss, öffnet sich gang der politischen Querelen zu beobachten. „After the fact“, wenn also das Kind schon im inzwischen wieder zunehmend. Vor dem Hintergrund der gegenläufigen Ent- Brunnen liegt, heißt es dann, die Problemursa- In diesem Umfeld verschärfen sich die poli- wicklung des konjunkturellen und des Markt-Mo- chen seien damit ja nun „eingepreist“ und eine tischen Themen: Zum einen hat der Handels- mentums sowie der angespannten politischen weitere Aktion durch Anleger somit nicht mehr konflikt zwischen den USA und China neue Konstellationen erachten wir Aktien aus takti- erforderlich. Bemerkenswerter Weise sind ähnli- Nahrung erhalten. Sorgenfalten wären gut be- scher Sicht nicht mehr als unbedingt attraktiv, che Verhaltens- und Argumentationsmuster sel- gründbar. Doch es darf weiter gehofft werden. auch wenn mittelfristig vieles für sie spricht. Wir tener zu beobachten, wenn Märkte haussieren. Zum anderen verschärft die US-Administration reduzieren nun unser Risiko-Exposure und neh- Hier finden sich meist Gründe, weshalb Bäume gegenwärtig den Ton und die Aktionen gegen- men unser Votum für Aktien von „Neutral“ auf vielleicht doch in den Himmel wachsen könnten. über der Regierung im Iran. Derartige Eskalatio- „Untergewicht“ zurück. Aktien haben Verluste fast aufgeholt Warum beginnen wir mit dieser Beobachtung? Handelskonflikt, Zölle, US-Präsident – das sind hier die Stichwörter. Nach den für viele doch überraschend deutlichen Kursverlusten im vier- ten Quartal 2018 schienen die Aktienmärkte sich an eine rückläufige Konjunktur- und so- mit Gewinndynamik angepasst zu haben. Hier wurde davon gesprochen, die nicht mehr ganz so ungetrübten Aussichten seien eingepreist. Zudem häuften sich Hinweise darauf, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China ein- vernehmlich gelöst würde, die vorangegangenen scharfen Sorgen also nicht mehr angebracht sei- en. Denn es sei eben alles eingepreist. Dass es anders kommen könnte, stand we- niger im Fokus. Seither stellen wir in vielen Län- dern und Regionen jedoch weiter abnehmenden Schwung fest – wenn auch mit zwischenzeitli- chen kleinen Erholungen. Dahingegen haben die 4 | marketsinsight | Mai 2019 Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre
Thema des Monats Mehrere Chancen gleichzeitig nutzen CHINA: Das Reich der Mitte bietet Anlegern eine Fülle von Chancen – auf der Aktien- wie auf der Bondseite. Mit einer Multi-Asset-Strategie können Anleger gleichzeitig von beiden Marktsegmenten profitieren, wie HSBC-Fondsmanager Denis Gould erläutert. Interview: Kathrin Quandt, Client Strategy Wenn man die Renditen einzelner Märkte mit- einander vergleicht – wie schneidet China ab? Sehr gut. Chinesische Anleihen bieten tendenzi- ell höhere Renditen als Anleihen aus vergleichba- ren Märkten. Ähnliches gilt für Aktien: Beim Kurs- Buchwert-Verhältnis und der Dividendenrendite punktet China gegenüber anderen Staaten aus der Region Asien-Pazifik (ohne Japan) – ebenso wie gegenüber globalen Emerging Markets. Haben Investments in China darüber hinaus weitere Vorteile zu bieten? Die Diversifizierungsvorteile sind ebenfalls nen- nenswert: Die Märkte entwickeln sich oft anders als andere globale. Die chinesische Regierungs- politik prägt sie in besonderer Weise, der Kapi- Wo liegen Chinas Vorteile für Anleger? Multi-Asset-Ansatz zahlreiche Vorteile bieten, talmarkt ist noch nicht effizient und stark vom Aus meiner Sicht gibt es drei Kernargumente für gerade in Märkten wie China. Hier gilt nämlich Inland bestimmt. Die Korrelationen zwischen China: Erstens sind Aktien und Anleihen attraktiv in besonderem Maße: Keine Assetklasse liefert chinesischen Aktien und Anleihen und ihren glo- bewertet. Zweitens unterstützt der makroökono- konsistent immer die beste Performance, und balen Pendants sind daher gering. In globalen mische Hintergrund die Märkte. Drittens wird die die Entwicklung einzelner Anlageklassen kann Portfolios können Anlagen in China risikoberei- Öffnung der chinesischen Märkte in den kom- von einem Jahr zum anderen sehr stark variie- nigte Erträge steigern. menden Monaten und Jahren sehr wahrschein- ren. Onshore- und Offshore-Märkte können sich lich internationale Investoren verstärkt zu Anla- in verschiedenen Jahren unterschiedlich entwi- Was hilft dabei, den richtige Anlagen-Mix zu gen in China veranlassen. Dazu wird sicherlich ckeln. Manchen Anlegern sind chinesische Ak- finden? die Aufnahme chinesischer Aktien und Bonds in tien beispielsweise zu volatil. Wenn man eine Anleger sollten sich bei ihrer Investmentstra- internationale Indizes beitragen. stabile Anleihenkomponente ergänzt, wird die- tegie auf die Expertise von Fachleuten vor Ort se Volatilität reduziert; so sinkt das Risiko, zum verlassen können, die die lokalen Marktgegeben- Der Handelskonflikt zwischen China und falschen Zeitpunkt zu verkaufen. Im Rahmen heiten kennen. den USA ist erneut aufgeflammt. Zwar kann einer Multi-Asset-Strategie kann man die Ge- China gegensteuern, zudem gab es positive winnchancen aller Anlagen nutzen, um für eine Welches Investmentrisiko bleibt? konjunkturelle Überraschungen, doch das stabile Renditeentwicklung zu sorgen. Gerade in Handelskonflikte mit den USA. Umfeld bleibt volatil. Gibt es langfristig volatilen und dynamischen Märkten ist ein Multi- stabile Treiber für Wachstum? Asset-Portfolio attraktiv. Und die chinesischen Wird die vermutlich steigende Präsenz Ja, längerfristig wird der Konsum der Wachs- Märkte entwickeln sich weiterhin in einem ra- ausländischer Anleger auf dem chinesischen tumstreiber bleiben. Angekurbelt durch jüngste santen Tempo. Markt strukturelle Folgen haben? Steuersenkungen, die das verfügbare Einkom- Diese Entwicklung dürfte zu einer höheren men der privaten Haushalte erhöhen und insbe- Markttransparenz und einer besseren Corpo- sondere die Nachfrage der Mittelschicht steigern rate Governance führen – auch im Hinblick auf dürften. Außerdem kommen die Steuererleichte- höhere Rechnungslegungsstandards bei den Un- rungen den Unternehmensergebnissen zugute. ternehmen. Was sich wiederum positiv für alle Anleger auswirkt. Welcher Ansatz ist Ihrer Ansicht nach die Denis Gould ist Fonds- beste Investitionsstrategie? manager des HSBC So pauschal lässt sich das nicht beantworten, GIF China Multi-Asset Die in diesem Interview vertretenen Meinungen stellen aus- schließlich die persönliche Auffassung des Verfassers dar und das kommt unter anderem auf die Ziele der ein- Income. können sich jederzeit ändern; solche Meinungsäußerungen zelnen Anleger an. Für viele Investoren dürfte ein müssen nicht publiziert werden. Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre Mai 2019 | marketsinsight | 5
Renten Erste Lichtblicke bringen keine Zinsfantasie KONJUNKTUR: Vor allem vier Faktoren haben zur Abkühlung der globalen Wirtschaft beigetragen, jetzt deuten sich jedoch erste Lichtblicke an. Einige Wirtschaftsindikatoren machen Mut. Mit Zins erhöhungen ist allerdings nicht zu rechnen. sich stabilisiert, und das Verbrauchervertrauen ist nach wie vor überdurchschnittlich hoch. Es braucht mehr als eine Stabilisierung der globalen Fundamentaldaten, um den Fed pausiert, EZB schiebt auf Eine enorm wichtige Rolle spielen zudem die Zen- US-Zinserhöhungszyklus fortzusetzen. tralbanken, allen voran die Fed. Mit den aufkei- Andreas Vester ist zuständig für Fixed Income Portfolio Manage- menden Rezessionsängsten Ende 2018 hat sich ment bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH. deren Politik praktisch um 180 Grad gedreht. Der Autopilot wurde ausgeschaltet. Die Notenbank hat sich vom Zinserhöhungszyklus verabschiedet Das weltweite Wachstum hat sich vor allem bei 3,25 Prozent. Auch der US-Dollar konnte sich – offiziell wird „pausiert“. Zugleich nimmt man seit dem vierten Quartal 2018 spürbar abge- eher verfestigen. Dies führte bereits zu Proble- innerhalb der Fed aber auch die nachlassende schwächt. Das globale Handelsvolumen hat sich men in einigen Emerging Markets. Kerninflationsrate zur Kenntnis und hat daraufhin so schnell verlangsamt wie seit der großen Fi- gleich seine Reaktionsfunktion geändert. Die Fed nanzkrise nicht mehr. In den vergangenen Mo- 3. China. In den vergangenen Jahren haben hat signalisiert, dass, sollte die eigentliche Infla- naten hatten wir die Verschlechterung des fun- chinesische Unternehmen ihren Verschuldungs- tionsrate anziehen, sie bereit ist, ein temporäres damentalen Umfelds bereits aus verschiedenen grad deutlich nach oben gefahren. Die Regierung Überschießen zu akzeptieren. Für uns heißt das, Blickwinkeln analysiert. In diesen Tagen gibt es hatte daraufhin beschlossen, das Kreditwachs- es braucht mehr als eine Stabilisierung der globa- jedoch erste Anzeichen dafür, dass sich die Situ- tum zu verlangsamen. Dies induzierte eine nach- len Fundamentaldaten, um den Zinserhöhungszy- ation zu verbessern beginnt. Hierzu ist es sinn- lassende heimische Nachfrage. klus doch noch fortzusetzen. Eine Ausgangslage, voll, noch einmal die Faktoren zu benennen, die mit der für den Rest des Jahres wohl nicht zu für den Abschwung verantwortlich waren und 4. Gegenwind im Automobilsektor. Den Ab- rechnen ist. Auch die Europäische Zentralbank aufzuzeigen, was sich nun geändert hat. schwung in China haben insbesondere exporto- verschiebt ihre erste Zinserhöhung weiter nach rientierte Länder – wie Deutschland – zu spüren hinten. In ihren Prognosen wird das Inflationsziel Vier belastende Faktoren bekommen. Vor allem die Automobilindustrie von rund zwei Prozent auch in den nächsten Jah- Der Abschwung hatte durchaus globale Auswir- kämpft mit einer sinkenden Nachfrage. Der Au- ren nicht erreicht werden. Die Zentralbank erfährt kungen, wobei die USA noch relativ unbescha- tomobilsektor macht in Deutschland rund 15 von dieser Seite also keinen Druck. det davon gekommen sind. Die folgenden Fakto- Prozent der heimischen Industrieproduktion aus. Sollten sich die USA und China letztendlich ren spielen dabei eine Rolle: Eine abnehmende Nachfrage nach Dieselfahr- auf ein Handelsabkommen einigen, so dürfte zeugen belastet zudem die hiesigen Autobauer, dies einen weiteren Vertrauensschub auslösen. 1. Internationale Handelsstreitigkeiten – vor die hierauf spezialisiert waren. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, dass allem zwischen den USA und China. Im Laufe der die bereits auferlegten Zölle wohl nicht unmittel- letzten Monate haben sich diese beiden Länder In diesen Tagen gibt es jedoch erste Licht- bar zurückgenommen werden dürften. Vielmehr mit Importzöllen überzogen. Makroökonomische blicke. So beginnen sich die chinesischen Ein- dürfte dies an die tatsächliche Einhaltung des po- Modelle zeigen, dass die Zölle das globale Wachs- kaufsmanagerindizes zu stabilisieren. Seit der tenziellen Abkommens geknüpft werden. tum zwischen 0,2 und 0,3 Prozent belastet haben. Finanzkrise übernimmt China in diesem Bereich Unsere eigenen Modelle zum globalen Wachstum regelmäßig die Rolle des Vorreiters. Die Chan- Aufschwung könnte im Keim ersticken weisen jedoch aus, dass es zum Teil um 2,5 Pro- cen stehen also nicht schlecht, dass sich das Es ist aber auch klar, dass eins der größten zent eingebrochen ist. Es hat dementsprechend verarbeitende Gewerbe auch auf globaler Ebene Risiken in diesen Tagen eben das Scheitern der ein großer Vertrauensverlust stattgefunden. Wirt- in den kommenden Monaten stabilisiert – trotz Verhandlungen ist. Dies dürfte die aufkeimende schaft ist eben zu 80 Prozent Psychologie. des Handelsstreits zwischen den USA und Chi- Zuversicht empfindlich treffen. An den Märkten na, denn China kann geld- und fiskalpolitisch ge- ist dieses Szenario jedenfalls nicht eingepreist. 2. Eine restriktive Fed. Seit Beginn des Zinser- gensteuern. Zudem hat sich die Nachfrage nach Aber auch die wachsenden Spannungen zwi- höhungszyklus Ende 2015 hat die US-Notenbank Autos im März deutlich erholt – ein Hoffnungs- schen den USA und dem Iran könnten zu Pro- die Leitzinsen um zwei Prozentpunkte erhöht. schimmer! Auch aus den USA, wo es Ende 2018 blemen führen. Man denke nur an einen stark Vor allem im Jahr 2018 hat dann das lange Ende durchaus die Befürchtung gab, dass der Kon- steigenden Ölpreis im Zuge einer kriegerischen der Renditestrukturkurve heftig reagiert. In der sument ernsthaft schwächeln würde, kommen Auseinandersetzung. Ebenfalls ein Faktor, der ei- Spitze rentierten zehnjährige US-Staatsanleihen gute Nachrichten. Die Konsumausgaben haben nen neuen Aufschwung im Keim ersticken kann. 6 | marketsinsight | Mai 2019 Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre
Kontakt Wholesale-Business-Team Ihr Ansprechpartner Jörg Westebbe Head of Wholesale Business bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH, Telefon: 0211 / 910 4482 E-Mail: joerg.westebbe@hsbc.de Marc Preußer, Olaf Riemer, Direktor Wholesale Direktor Institutional & Business, Leiter Vertrieb Wholesale Business, ETFs Deutschland Head of Insurance & Non-Banks Disclaimer Dieses Dokument liefert einen Überblick über das wirtschaftliche Umfeld und wurde ausschließlich zu Marketingzwecken erstellt. Die Angaben stellen in keiner Weise eine Finanzanalyse, Anlageberatung bzw. eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Die Angaben wurden nicht in Einklang mit den Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Publikation wurde von HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH erstellt und dient ausschließlich der Information unserer Kunden. Sie darf weder ganz noch teilweise an Dritte weitergegeben oder ohne schriftliche Einwilligungserklärung verwendet werden. Diese Publikation kann eine Anlageberatung durch Ihre Bank nicht ersetzen. Die Informationen in diesem Dokument beruhen auf externen Quellen, die wir für zuverlässig halten, aber keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. Wir überneh- men weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Die in diesem Dokument vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die Auffassungen des Autors / der Autoren und der Redakteure und Gesprächspartner der HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH dar und können sich jederzeit ändern; solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert werden. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Der Wert jedes Investments oder der Ertrag kann sowohl sinken als auch steigen, und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurück. Dort, wo ein Investment in einer anderen Währung als der lokalen Währung des Empfängers der Publikation denominiert ist, könnten Veränderungen des Devisenkurses eine Negativwirkung auf Wert, Kurs oder Ertrag dieses Investments haben. Diese Publikation richtet sich nur an die von HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH bestimmten Adressaten und darf nicht weitergegeben werden. Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre Mai 2019 | marketsinsight | 7
Kapitalmärkte Kompakt Jeden 2. Freitag Mit HSBC Webinaren immer gut informiert im Monat 10.00 Uhr Wie entwickeln sich die Märkte? Die Antwort erhalten Sie in unseren Webinaren durch unseren CIO Dr. Axel Cron. So melden Sie sich kostenlos zur Webinarreihe an*: Senden Sie bitte eine E-Mail an fonds@hsbc.de (Betreff: Anmeldung zum HSBC Webinar). Kurz vor dem Webinar erhalten Sie die jeweiligen Einwahldaten per E-Mail. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Kontakt HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf Telefon: +49 211 910 - 4784, Fax: +49 211 910 - 1775 E-Mail: fonds@hsbc.de www.assetmanagement.hsbc.de * Einmal im Monat findet ein Webinar statt. Ihre Anmeldung gilt für alle kommenden Webinare der Veranstaltungsreihe. Sollten Sie keine Einladungen mehr wünschen, können Sie sich jederzeit telefonisch oder mit einer E-Mail an fonds@hsbc.de abmelden.
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