Hub - HANDELSKAMMER SCHWEIZ ÖSTERREICH LIECHTENSTEIN - Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein
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hub DAS MAGAZIN DER HANDELSKAMMER Schweiz Österreich Liechtenstein Jubiläumsausgabe | September 2021 HANDELSKAMMER SCHWEIZ ÖSTERREICH LIECHTENSTEIN
Inhalt/hub INHALT 24 EDITORIAL BUSINESS IN KÜRZE 4 Heinz Felsner, Präsident der HKSÖL, 42 News aus den Unternehmen und Urs Weber, Generalsekretär der HKSÖL EVENTS AKTUELL 47 Friends 4 Friends Wien 6 News in Kürze 48 Friends 4 Friends Zürich 08 COVER 8 Der Weg ist das Ziel – die Strategie STANDARDS der HKSÖL 45 Neue Mitglieder 50 Präsidium und SPECIAL: 100 JAHRE HKSÖL Direktionsrat der 13 Die Handelskammer Schweiz- HKSÖL Österreich-Liechtenstein feiert 32 HKSÖL inside/ ihr Jubiläum Impressum BAUEN & NACHHALTIGKEIT 48 13 34 Hoffnungsträger „Green Deal“ 36 Nachhaltig mit Blick aufs Ganze 38 Nachhaltig kostet nicht mehr! UMFRAGE hub AZIN DER HANDELS DAS MAGÖsterreich Liechtenste Schweiz Jubiläumsa usgabe | Septe in KAMMER mber 2021 UNSER 40 Mitgliederbefragung der COVER Handelskammer Schweiz- FOTOS: HKSÖL Österreich-Liechtenstein J Jubiläumsspecial: Die HKSÖL feiert ihr D erstes Jahrhundert. e AMMER HANDELSK LIECHTENSTEIN EICH ÖSTERR SCHWEIZ 13:44: 13:44:35 09.09.2021 X.indd 1 over_korr_ HUB 3-21_01_C GUT FÜR SIE. GUT FÜR IHR GESCHÄFT. Unser Ziel ist messbare Wertschöpfung für unsere Mitglieder! Wir helfen Unternehmen aus der Schweiz und Liechtenstein, erfolgreich in den österreichischen Markt einzutreten. Umgekehrt unterstützen wir österreichische Unternehmen auf ihrem Weg in den Schweizer Wirtschaftsraum. Vor allem haben wir unser Netzwerk: Mit Persönlichkeiten und Unternehmen, die für den Erfolg DIE HKSÖL unserer Mitglieder wichtig sind, stehen wir in direkter Verbindung. UNTERSTÜTZT SIE BEI DER Zu unseren Leistungen zählen darüber hinaus Marktanalysen, Datensammlungen, MEHRWERTSTEUER- Veranstaltungsorganisationen und vieles mehr – nähere Informationen finden Sie RÜCKFORDERUNG! auf unserer Website www.hk-schweiz.at. Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein: Finden Sie nähere Informationen Ihr Netzwerk seit 1921 online auf www.hk-schweiz.at oder per E-Mail: wallner@hk-schweiz.at Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein | A-1040 Wien, Schwindgasse 20 | +43(0)1 512 59 59-0 | info@hk-schweiz.at 03
hub/Editorial Urs Weber, Generalsekretär HKSÖL BAUEN DER ZUKUNFT SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE LESERINNEN UND LESER, Die Bauindustrie wird – abgesehen von Architekten – nicht als son- vor 100 Jahren haben einige in führenden Funktio- derlich kreative Branche gesehen. nen in der österreichischen Wirtschaft tätige Noch stärker ausgeprägt war dies Schweizer Kaufleute und Industrielle die natürlich vor 100 Jahren – zu der „Schweizer Handelskammer in Österreich“ Zeit, als die damalige Schweizer Handels- gegründet. 1921 war die wirtschaftliche kammer gegründet wurde. Was sich seither ent- Lage in Österreich nach dem Zusammen- wickelt hat, ist beeindruckend: Bauen der Zukunft geht weit bruch der jahrhundertealten Donaumon- über das „Beton & Ziegel“-Fundament hinaus, umfasst un- archie katastrophal. Aber die Gründer der glaublich vielfältige, innovative und ja, auch kreative Bereiche. Kammer sahen die Zukunft der neuen Neue Materialien, Analyse- und Bauverfahren mit Drohnen, „Republik Österreich“ mit Optimismus, der Planungsmethoden wie z. B. BIM haben grossen Einfluss auf auch mit dem Ausbau der Schweizer Handels- die Art, wie heute und morgen gebaut wird. beziehungen über Wien zu den Nachfolge- staaten begründet war. Wenn wir uns heute „Bauen“ wird in Zukunft aber auch noch viel mehr in die Heinz Felsner, nach 100 Jahren die Geschichte unserer Kam- Stadtplanung einfliessen. Eine der Fragen dabei ist, wie be- Präsident HKSÖL mer in diesem von globalen Kriegen und ihren reit wir sind, aus Fehlern zu lernen, auf Herausforderungen wirtschaftlichen Folgen geprägten Zeitraum vor und gleichzeitig auch Chancen zu reagieren. Wie nutzt man Augen halten, wollen wir nicht nur unseren Gründern, sondern z. B. zukünftig ehemalige Industrieviertel? Zürich West ist auch allen anderen danken, die in diesem Jahrhundert beige- dazu ein positives Beispiel: Hier entwickelte sich ein fast tragen haben, die wirtschaftliche Entwicklung im zentralen Eu- ausgestorbenes Industriezentrum zum hippen Livestyle-, ropa und besonders in der Schweiz, in Österreich und Liech- Wohn- und Handelsquartier. Wie’s nicht geht, sieht man bei tenstein zu ihrer aktuellen führenden Position zu entwickeln. einer „Monokultur“, zu der der Stadtbereich an der Donau in In seinem Festvortrag nach dem Abschluss der nächsten Ge- Wien wurde: Lieblos wird daher das Viertel der Bürotürme, neralversammlung der Handelskammer Schweiz-Österreich- das ab 18 Uhr wie ausgestorben ist, „Platte“ genannt. Liechtenstein wird am 24.9.2021 der Korrespondent der NZZ in Österreich und den CEE-Ländern, Ivo Mijnssen, die histo- Es gibt in Wien aber auch sehr positive Beispiele; aktuell rischen Hintergründe der drei Länder im zentraleuropäischen werden neue „Mischungen“ für Stadtteile evaluiert, beispiels- Raum und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Handelskam- weise in Wien-Favoriten: „Supergrätzel“ (Quartiere) werden mer – nunmehr HKSÖL – beleuchten. Das Feiern von 100 mit bester Öffi-Anbindung verkehrsberuhigt, bleiben mit ei- Jahren muss mit der Beantwortung der Frage einhergehen: nem durchdachten Mix aus Wohnraum, Gewerbe und Han- Wie beginnen wir das nächste Jahrzehnt der Handelskammer del 24/7 lebendig. Und bieten mit viel Grün auch mitten in der Schweiz-Österreich-Liechtenstein HKSÖL, mit dem Ziel, ein Stadt eine hohe Lebensqualität. Liechtenstein ohne grössere weiteres Jahrhundert Bestand zu haben? (Gebäude-)Ballungen ist dagegen ein Vorreiter beim Holzbau und der Bau- & Fixierungstechnik (Hilti!), arbeitet genauso in- Die HKSÖL hat dafür ein solides Fundament: vorhandene novativ wie intensiv an der (Pendel-)Herausforderung, welche Rücklagen für die Bewältigung unvorhersehbarer Krisen, die enorme Zahl an Arbeitnehmern mit sich bringt: Knapp eine seit Jahren stetig steigende Mitgliederzahl und klare 40.000 stehen hier 38.000 Einwohnern gegenüber. Vorstellungen, wie wir weiterhin im Dienst unserer Mitglieder und zum Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Sie sehen: Inhaltlich liesse sich viel mehr über das Thema Schweiz, Österreich und Liechtenstein aktiv sein wollen. Sie „Bauen“ sagen, als es der Platz des Magazins erlaubt – finden in der vorliegenden Ausgabe eine Reihe von Unter- obwohl dieses aktuell deutlich umfangreicher ist. Aber über nehmen, die ihre Strategien für die Zukunft und zur erfolg- 100 Jahre, die unsere Organisation in diesem Jahr besteht, reichen Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit mit der HKSÖL lässt sich eben auch sehr viel schreiben … darlegen. Ein interessantes Leseerlebnis wünscht Ihnen Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr FOTOS: HKSÖL/CHALUK Mit herzlichen Grüssen Heinz Felsner Urs Weber 04
VIENNA TWENTYTWO Visualisierung: © k18 NEUE PERSPEKTIVEN BÜROS MIT WEITBLICK Die ARE Austrian Real Estate ist führend in der Entwicklung nachhaltiger und ganzheitlicher Bürostandorte. SMART OFFICE GRAZ VIENNA TWENTYTWO SMART OFFICE GRAZ Das Kooperationsprojekt mit SIGNA Dieses zukunftsweisende Foto: © KS Group ist eines der fortschrittlichsten Projekt wird zu 80 % klima- städtebaulichen Projekte Wiens. neutral beheizt und gekühlt. Entgeltliche Einschaltung Das gemischt genutzte Quartier Für seine herausragende bietet rund 26.000 m2 Bürofläche. Nachhaltigkeit wurde es mit Geplante Fertigstellung 2025. ÖGNI KRISTALL ausgezeichnet. ARE.AT ARE_hub-MagazinHandelskammer_210x297_2021-09-23_DRUCK.indd 1 11.08.2021 11:46:54
Die Wirtschaftskam- mer Österreich ver- Aktuell/Wirtschaft bucht einen Anstieg bei Neugründungen. AKTUELL IN KÜRZE AUSSENHANDEL. Die direkten Warenexporte Liechtensteins erreichten im zweiten Quartal 2021 915 Mio. CHF und liegen damit 70 % über dem Wert des Vorjahresquartals. Die direkten Warenimporte stiegen um 30,6 % auf 457 Mio. CHF. RESILIENT. Die Schweiz führt erstmals die Rangliste der wettbewerbs- fähigsten Volkswirtschaften der Welt, die vom Lausanner IMD herausgege- ben wird, an. Sie hat die Coronakrise besser bewältigt als andere Länder. VORREITER. Die ÖBB-Infrastruktur AG und die Energie Burgenland haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um den Bau von AUFHOLEN BEI weiteren Wind- und Sonnenkraftwerken im Burgenland zu realisieren. Damit unterstützen sie das Bundesland auf seinem Weg zur ersten NEUGRÜNDUNGEN klimaneutralen Region der Welt. Im ersten Halbjahr 2021 wurden in GUT ANGELEGT. Die österreichischen Pensionskassen konnten Österreich wieder mehr Firmen gegründet. im ersten Halbjahr 2021 für das veranlagte Pensionsvermögen eine Wertsteigerung von 4,78 % erzielen. m Jahr 2020 wurden in Österreich aufgrund der Pandemie IMMOBILIEN. Der Deloitte Property Index 2021 zeigt, dass der Quadratmeterpreis in Öster- reich im Vergleich zum Vorjahr – trotz Krise – um rund 6 % I weniger Firmen gegründet, nun ist ein Nachholeffekt fest- zustellen. Im ersten Halbjahr 2021 gab es rund 20.000 Neugründungen, das sind um 23,6 % mehr als im Ver- gestiegen ist. gleichszeitraum des Vorjahres. Gegenüber 2019 wurde um 15,1 % mehr gegründet. Die meisten neuen Unternehmen gab es in der Sparte Handel, gefolgt von Information und Consulting. Der Digitalisierungsschub durch die Corona- krise hat insbesondere in der IT-Branche und im Versand- WEIBLICH UND JUNG handel zu mehr Neugründungen geführt, ebenso im Bau- wesen. Hier wurden die Vorkrisenwerte von 2019 deutlich Weibliche und junge Selbstständige übertroffen. treiben Nachhaltigkeit voran, wie die Volksbank UnternehmerInnen-Studie www.wko.at 2021 zeigt. ie UnternehmerInnen-Studie der Volksbank zeigt, FELS IN DER BRANDUNG D dass Nachhaltigkeit viele Gesichter hat und vor allem bei weiblichen und jungen Selbstständigen fest in der Unternehmenskultur verankert ist. Demnach Liechtenstein trotzt der Pandemie. ist Nachhaltigkeit gelebte Realität, die sich durch ein vielfältiges Begriffsverständnis auszeichnet. Für 20 % iechtensteins Volkswirtschaft ist in der aktuellen Krise – trotz der der Befragten bedeutet Nachhaltigkeit, „Ressourcen zu schonen bzw. vernünftig einzusetzen“, 19 % sehen „regionale Produkte“ im Fokus, gefolgt von „Recycling, L geringen Grösse des Landes und seiner Exportabhängigkeit – nicht stärker zurückgegangen als in grösseren Volkswirtschaften. Vor allem der Finanzsektor hat in der Krise hohe Widerstandsfähigkeit Reparieren, Kreislaufwirtschaft“ (12 %) und „nachhalti- gezeigt. Der Volkswirtschaftsmonitor der FMA für 2020 verzeichnet gem Wirtschaften, langfristigen Perspektiven“ (12 %). einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,7 % gegenüber Und auch die soziale Komponente spielt eine wichtige 2019 – im Euroraum sind es 6,6 %. Als Gründe für das gute Abschnei- Rolle: Für 76 % der heimischen Selbstständigen ist den führt die FMA an, dass der Finanzsektor des Landes anders als in „sozialer Zusammenhalt im Unternehmen“ ein sehr der Finanzkrise von der Pandemie nicht stark beeinträchtigt wurde, bedeutender Nachhaltigkeitsaspekt. Zudem bekennen sondern eine hohe Widerstandsfähigkeit zeigte und seinen Wachs- sich Frauen weitaus stärker zur Nachhaltigkeit als Män- tumskurs auch zu Jahresbeginn fortsetzte. Auch die Güterexporte ner. Und auch für jüngere Unternehmer haben gewisse seien weniger stark zurückgegangen. In den ersten Monaten des lau- Nachhaltigkeitsaspekte einen höheren Stellenwert als fenden Jahres hätten die Güterexporte bereits wieder das Vorkrisen- für ältere Selbstständige. niveau überschritten. FOTO: WKO www.volksbankwien.at www.liechtenstein.li 06
DIE CLEVEREN. Die STOBAG Fallarm- und Ausstellmarkisen sind fähig, Hitzeschutz und Blendschutz mit einer optimierten Versorgung durch Tageslicht zu kombinieren. Denn: Lichtqualität ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden. Sonnenschutz statt Kühlung. Unsere Senkrechtmarkisen sind effiziente Beschattungssysteme, die eine Überhitzung der Innenräume vermeiden und zusätzliche Energieleistung von Klimaanlagen deutlich reduzieren. Jetzt mehr erfahren auf stobag.at Wir gratulieren der HKSÖL herzlichst zum 100-Jahr-Jubiläum! INNOVATIVER SONNEN- UND STOBAG Österreich GmbH | Radlberger Hauptstraße 100 | 3105 St. Pölten-Unterradlberg WETTERSCHUTZ SEIT 1964.
Coverstory/HKSÖL-Strategie Netzwerke schaffen und pflegen, Innova- tionen vorantreiben, die Wirtschaft der Region international stärken – die HKSÖL ist seit einem DER WEG Jahrhundert für ihre Mitglieder da. Mit ihrer Strategie ist sie wegweisend ist das Ziel für die Zukunft. Wer 100 Jahre als erfolgreiche Handelsvertretung geschafft hat, hat allen Grund zu feiern. Aber ausruhen auf den Lorbeeren ist keine Option. Die Handelskammer Schweiz-Österreich-Liech- tenstein geht ihren Weg in die Zukunft. Lesen Sie, welche Strategie sie dafür erarbeitet hat. ie Mission der Handelskammer raum nachhaltig und verantwortungsvoll. WAS IST DIE HKSÖL HEUTE? D Schweiz-Österreich-Liechtenstein (HKSÖL) klingt ambitioniert: „Wir sind eine Netzwerkorganisation, der Mit- Im Vordergrund ihrer Arbeit stehen die Sicherung und Verbesserung der Stand- ortqualität abseits von Parteipolitik. Da die Die kontinuierliche Geschichte der Han- delskammer Schweiz-Österreich-Liech- tenstein auch durch bewegte Zeiten be- glieder und die Öffentlichkeit durch ihre Ge- gesamte Region im Hochlohnbereich an- leuchten wir an anderer Stelle dieser Aus- schichte, Netzwerk und unser Verhalten am gesiedelt ist, muss sie sich über Qualität gabe (S. 24). Markt hohes Vertrauen entgegenbringen. und Wissen profilieren. Daher sind die Un- Zentrales Element der Netzwerkpflege Wir unterstützen Unternehmen und Per- terstützung und Förderung von Massnah- sind die zahlreichen Events, die in der sönlichkeiten durch Informationsangebot, men im Bereich von Bildung und Innova- Schweiz und in Österreich organisiert wer- Kontaktvermittlung und das Vertrauen, das tion Eckpfeiler der HKSÖL-Arbeit. den. Spannende Keynotes ziehen hoch- wir geniessen. Unsere Aktivitäten führen Die Handelskammer Schweiz-Österreich- karätige Gäste aus den unterschiedlichs- so mittelbar zu Geschäftsanbahnung/-ab- Liechtenstein blickt auf eine lange Tradi- ten Bereichen an. In gepflegt unkompli- schlüssen und damit zu messbaren Erfol- tion zurück. Sie bringt viel Erfahrung, zierter Atmosphäre wird gefachsimpelt, gen für aktuelle und zukünftige Mitglieder.“ Know-how und vor allem ein enormes Small Talk betrieben sowie gemeinsam Die Kammer ist eine unternehmerisch Netzwerk ein. Damit bietet sie personelle gegessen und genossen. Kommunika- FOTOS: HKSÖL agierende Non-Profit-Organisation. Sie sowie inhaltliche Stabilität. Gleichzeitig tionspartner unterstützen die Veranstal- versteht sich als Responsible Citizen und bleibt sie durch laufende Weiterentwick- tungen als Gastgeber oder mit finanziellen handelt in ihrem Wirtschafts- und Lebens- lung und Erneuerung am Puls der Zeit. Mitteln. 08
Coverstory/HKSÖL-Strategie URS WEBER, „WIR LEBEN UNSERE VISIONEN!“ HKSÖL-Generalsekretär HKSÖL-Generalsekretär Urs Weber erklärt die Vision der Kammer, auf der die Strategie für die nächsten Jahre basiert. Unsere Vision stützt sich auf mehrere Säulen. Jede einzelne davon bringt uns unseren Zielen näher. Und es sind ehrgeizige Ziele, nach denen wir streben: Wir Während die Events vor allem der Pflege wollen in den nächsten Jahren zur leistungsfähigsten, aktivsten und innovativsten des persönlichen Kontakts dienen, sind Handelskammer in unserem Wirtschaftsraum werden. Ausserdem bauen wir die die anderen Dienstleistungen der Kam- Zahl unserer Mitglieder weiter aus. Wir planen jährlich 25 Veranstaltungen und mer nahe am unternehmerischen Alltag wollen einen renommierten Kongress als Partner gewinnen. Durch einen ausgewo- angesiedelt. Sie reichen von der Adress- genen Mix an Einkünften aus Mitgliedergebühren, Veranstaltungen, Dienstleistun- recherche über Unterstützung bei Wa- gen und Projekten sichern wir den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der HKSÖL. renverkehr und Ansiedelung in der Region bis hin zur Mehrwertsteuerrückforderung. Nun im Detail zu den erwähnten Säulen, auf denen unsere Vision beruht: Besonders stark nachgefragt ist auch das Wir sind leistungsfähig. Trotz eines kleinen Teams und dank unseres hervor- persönliche Matchmaking, das die ragenden Netzwerks leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zum wirtschaftlichen HKSÖL als standardisierte Dienstleistung Erfolg von Mitgliedern sowie Projektkunden – und damit für unseren Wirtschafts- anbietet. raum und natürlich auch für die HKSÖL selbst. Das Bekenntnis zu den Werten der Re- gion – zu Bildung, Innovation und Unter- Wir sind innovativ. Wir erkennen und erschliessen Chancen bzw. Potenziale. nehmertum – ist der Treiber der Aktivitäten Durch unser Netzwerk verknüpfen wir vertrauenswürdige Partner, die auf den ersten der Handelskammer Schweiz-Österreich- Blick nicht zueinander gefunden hätten. Damit bauen wir eine Stärke aus, die wir Liechtenstein und wird auch zukünftig das schon heute haben – „Out of the box“-Denken kombiniert mit einem „Goldstandard“ Fundament ihrer Arbeit bilden. bei der Qualität unserer Kontakte. 09
Coverstory/HKSÖL-Strategie Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Kunden. Auch bei dieser Säule unserer Vision bauen wir auf bereits vorhandene Expertise auf. Wir erfassen die Wünsche der Mitglieder- und Projektkunden genau. Wir bieten ihnen grössten Service, Professionalität und höchste Qualität bei der Umsetzung. Auf diese Weise sichern wir die Zufriedenheit der Kunden, bauen Vertrauen auf – und arbeiten dadurch wieder am langfristigen Erfolg der HKSÖL. UNSER GROSSES JUBILÄUMSSPECIAL FINDEN SIE IN Wir sind selbstkritisch. Wir analysieren unsere Leistungen regelmässig. Sowohl DIESER AUSGABE AB S. 13 durch den Vergleich als auch durch die Kooperation mit anderen Handels- und Wirtschaftskammern entwickeln wir unsere Services laufend weiter, um unsere Mitglieder und Kunden auch in Zukunft kontinuierlich zufriedenzustellen. „WIR GENIESSEN GRÖSSTES VERTRAUEN!“ Heinz Felsner leitete das Präsidium der HKSÖL bis zum 24. September 2021. Er weiss genau, was die Kammer ausmacht. Neben unseren drei Kernländern fokussieren wir auch den CEE-Raum. Das hat sich schon historisch bewährt und wird in Zukunft weiter so gehalten werden. Wir bieten HEINZ FELSNER, Unternehmen mit qualitativ hochstehenden Produkten oder Dienstleistungen ein Präsident HKSÖL erstklassiges Netzwerk und selektierte Empfehlungen. Ich habe über die Jahre immer wieder erlebt, von welch unschätzbarem Wert dabei die vielen persönlichen Kontakte sind, die unsere Mitglieder, aber auch unsere Partner aus dem Direktionsrat ein- bringen können. Ich freue mich, dass ich auch selbst immer wieder dazu beitragen konnte, neue Vernetzungen zu fördern. Ein Geheimnis unseres Erfolgs war immer die Vielfalt, die die HKSÖL ausgezeichnet hat. Bei uns gibt es keine Einschränkungen bezüglich der Unternehmensgrösse. Die Branchen, in denen unsere Mitglieder tätig sind, sind vielfältig wie unsere Länder selbst. Wir als HKSÖL geniessen höchstes Vertrauen bei Mitgliedern und Partnern. Ich glaube, dass in Zukunft die Bedeutung von Netzwerken und persönlichen Kontakten als „Backup“ zu erstklassigen Daten eine gewaltige Rolle spielen wird. Da wird es der Handelskammer natürlich sehr helfen, dass die HKSÖL über die Jahrzehnte diesen „Goldstandard“ beim Vertrauen erworben hat. „WIR WERDEN WEITERHIN VIEL BEWEGEN!“ Alexander Riklin, CEO von Alcar, ist designierter Präsident der HKSÖL, wel- cher nach der Bestätigung durch die Generalversammlung am 24. Septem- ber die Präsidentschaft übernehmen soll. Für uns hat er zusammengefasst, welche Aktivitäten in nächster Zeit auf der Agenda stehen. ALEXANDER RIKLIN, Wir haben uns für die kommenden Jahre sehr viel vorgenommen. Wir werden daran designierter HKSÖL- Präsident arbeiten, unsere Mitgliederbindung noch weiter auszubauen. Mit gezielten Aktionen werden wir auf potenzielle neue Mitglieder zugehen. Ausserdem haben wir vor, unsere Dienstleistungen noch sichtbarer zu machen. Und natürlich werden wir, so wie die gesamte Wirtschaft, auch digitaler werden. Auch den Ausbau unserer So- cial-Media-Auftritte haben wir geplant. Und wir haben einige neue – hybride oder rein FOTOS: HKSÖL, ALCAR digitale – Veranstaltungsformate im Talon. Ich bin überzeugt: Als Non-Profit-Organisation werden wir mit unserem engagierten Team auch in Zukunft viel bewegen. Wir werden innovatives Unternehmertum unter- stützen, in unserem umfangreichen Netzwerk Menschen und Organisationen un- kompliziert zusammenbringen und mit unseren Events Know-how-Transfer und den perfekten Rahmen für das Bilden von vielversprechenden Netzwerken bieten. 10
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G Grand Tour of Switzerland S Roadtrip durch die Schweiz. Von palmengesäumten Seen zu grandiosen Gletscherlandschaften, von mittelalterlichen Dörfern zu pulsierenden Städten – die Grand Tour of Switzerland steht für eine unglaubliche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. MySwitzerland.com/grandtour y g © Switzerland Tourism/Mattias Nutt Steckbrief der Grand Tour. Highlights: 45 Top-Attraktionen, davon 12 UNESCO- Welterbestätten und 2 Biosphären. Länge: 1.643 Kilometer. Höchster Punkt: Furkapass, 2.429 m ü. M. © Switzerland Tourism/Nico Schaerer Tiefster Punkt: Lago Maggiore, 193 m ü. M. Signalisation: Mühelose Orientierung dank der 650 offiziellen Grand Tour Wegweiser. Atemberaubende Alpenpässe. Empfohlene Reisezeit: April – Oktober (Befahrbarkeit der Für Genussfahrer auf zwei oder vier Rädern ist die Tremola, Alpenpässe nur während Sommermonaten gewährleistet). die auf einer Länge von rund 13 Kilometern 900 Höhenmeter überwindet, Abenteuer und Spektakel zugleich. Weitere sehenswerte Alpenpässe auf der Grand Tour: die eindrückliche Straße über den Flüela, der malerische Julier, der historische San Bernardino und die aussichtsreiche Furka. Die Foto-Spots. E-Grand Tour. Grand Tour Package 9 Tage. Faszinierende Viertausender, Die Grand Tour of Switzerland ist Mit dem buchbaren Package von liebliche Hügellandschaften, der weltweit erste Road Trip für Switzerland Travel Center können mittelalterliche Städte, der tosende Elektrofahrzeuge. Ein dichtes Netz Gäste die Grand Tour of Switzerland Rheinfall – auf der Grand Tour mit rund 300 Ladestationen setzt während neun Tagen mit oder reihen sich die Sehenswürdigkeiten die gesamte Route unter Strom ohne Mietwagen bereisen und wie Perlen auf einer Schnur. Für und garantiert damit auf über in ausgewählten Hotels der Sie setzen wir die schönsten 1.600 Kilometern ein ebenso gewünschten Hotelkategorie Aussichtspunkte entlang der bequemes wie sauberes entlang der Route übernachten. Strecke mit unseren Grand Tour Fahrvergnügen. MySwitzerland.com/ Foto-Spots in Szene. MySwitzerland.com/ grandtouroffers MySwitzerland.com/ e-grand-tour fotospots Mehr Informationen finden Sie unter MySwitzerland.com/grandtour oder Telefon 00800 100 200 30 (kostenlos*). * Lokale Gebühren können anfallen Advertorial Ad dve ert rtorial 2021 210 x 297 HUB-Magazin.indd 1 28.05.21 11:29 9
100 Jahre HKSÖL/hub GRATULATIONEN von höchsten Stelle 14
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100 Jahre HKSÖL/Unternehmertum Dr. Fässler glaubt an den Erfolg der autonomen Industrieroboter, die sogar dorthin kommen, wo der Zugang für Men- schen nicht möglich ist. Fässler: Als Business Angel erlebt man eine extrem hohe Befriedigung, die v. a. daher kommt, dass der Added Value, den man persönlich einbringen kann, so hoch ist. Das beginnt beim Beziehungs- netz und geht hin bis zum Fachwissen. Sich in Start-ups zu engagieren bedeutet High Risk und High Potential. Unser Ro- boter ist ein cooles Gerät, aber niemand kann wissen, wann genau der Markt es akzeptieren wird. Als ich eingestiegen bin, hatte ich von der Start-up-Welt kaum eine Vorstellung, LAUFEND innovativ ANYbotics war mein erstes Start-up – aber inzwischen ist es nicht das einzige. Ich engagiere mich bei innovationsnahen Dr. Hanspeter Fässler ist Mitbegründer und Präsident des Stiftungen und unterstütze inzwischen Verwaltungsrates von ANYbotics. Das Unternehmen entwi- auch zwei weitere Start-ups – eines im Bereich Drohnenflugsoftware, beim an- ckelt Laufroboter-Lösungen für den industriellen Bereich. deren geht es um röntgenbasierte Digital Twins im nichtmedizinischen Bereich. Ich ässlers Engagement als Busi- hatte dann die Idee, ein Start-up zu grün- engagiere mich auch an der ETH als Prä- F ness Angel für das junge Start-up schliesst den Kreis seiner Karriere. Schon 1989 widmete er als Erster an den – und ich habe das unterstützt. hub: Wie hat diese Unterstützung aus- sident eines Start-up-Investmentfonds. hub: Wie sehen Sie die Rolle von Start- der ETH Zürich seine Doktorarbeit dem gesehen? ups in der Region Schweiz-Österreich- Thema Robotics. Dann folgten viele Jah- Fässler: Meine Unterstützung war einer- Liechtenstein? re in der Industrie. Uns erzählte er von seits finanziell – anfangs war ich einer Fässler: Sie sind die Vehikel, die neue innovativen Ideen, der Rolle von Start- der Hauptinvestoren. Aber noch wich- Ideen einbringen, bei denen man auch ein ups und über Business Angels. tiger war es, Know-how und Erfahrung gewisses Risiko eingehen sollte. Wenn es einzubringen. Die Gründer waren in der gut geht, werden sie zu eigenständigen hub: Wie entsteht ein Spin-off wie die- Geschäftswelt wenig erfahrene Hoch- Firmen. Oder – was ja auch nicht schlecht ses aus einer Universität? schulabgänger. Wir haben zusammen ist – sie werden von einer grösseren Fir- Hanspeter Fässler: Es gab ein Team einen ersten Businessplan erstellt und ma absorbiert. Langfristig bilden auch die an der ETH, das sich mit Laufrobotik be- anfangs habe ich auch den Verkauf ge- Arbeitsplätze, die direkt und indirekt aus schäftigt hat. In dieser Gruppe hat sich macht. So konnten wir seit der Gründung Start-ups entstehen, einen wesentlichen die Idee entwickelt, daraus ein Produkt Leistungen im Wert von ca. 10 Mio. CHF Anteil am gesamten Arbeitsmarkt. FOTO: ANYBOTICS zu machen. Die ETH fördert das auch. Ich verkaufen. selbst bin erst später dazugekommen. hub: Herzlichen Dank für das Gespräch! Der Robotik-Professor Marco Hutter, hub: Sie waren und sind also ein Busi- heute Vizepräsident von ANYbotics, ness Angel. Was bringt Ihnen das? www.anybotics.com 17
100 Jahre HKSÖL/Unternehmertum Carl Elsener hält am Produktionsstandort Schweiz (r.) fest. Auf Messers Eine Langversion dieses Interviews SCHNEIDE … finden Sie hier. ... stand die Zukunft von Victorinox nach dem Zusammenbruch des Geschäftes mit den weltberühmten Schweizer Taschenmessern („Sackmesser“) nach dem Attentat auf die Twin Towers am 11.9.2001. Wie damals sofort und strategisch reagiert wurde, ist längst ein Business-Case an Universitäten. Ü ber die Vergangenheit, die aktu- dem Tod meines Vaters haben wir zehn Ge- rer Verantwortung, neue Arbeitsplätze zu elle Coronakrise und die Zukunft schwister als gleichberechtigte Eigentümer schaffen und die vorhandenen zu erhalten, des Unternehmens hat HKSÖL- unsere Eigentumsanteile ohne Kompensa- auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Präsident Heinz Felsner mit Carl Elsener tion in eine AG eingebracht und seither Verantwortung übernehmen wir auch im am Firmensitz in Ibach (Kanton Schwyz) auch keine Dividende bezogen. Wir haben Umgang mit den natürlichen Ressourcen persönlich gesprochen. Der CEO führt eine Unternehmensstiftung gegründet, der und unserer Umwelt. Seit 1980 nutzen wir das Familienunternehmen Victorinox mit 90 % gehören, und 10 % hält eine ebenfalls die Abwärme unserer Produktionsprozes- geschickter Hand in vierter Generation. von der Familie gegründete Stiftung, die se und heizen damit die Fabrik und daran karitative Ziele verfolgt. angeschlossene 120 Wohnungen. Auf un- hub: Welche Herausforderung war nach seren Dachflächen haben wir Photovoltaik 9/11 die grösste? hub: Wie haben Sie als CEO 2020 auf mit einer Gesamtleistung von 500 kWp für Carl Elsener: 2001 ist unser Sackmes- Corona reagiert? den Eigenverbrauch installiert. sergeschäft um 30 % eingebrochen, aber Elsener: 2001 haben wir mit den anderen der Umsatz anderer Produkte – wie der Geschäftsfeldern gegensteuern können. hub: Wie planen Sie, die Kontinuität Küchenutensilien – nicht. 2020 ist durch 2020 haben wir auf den bewährten vier in der Unternehmensführung von Vic- den coronabedingten Lockdown unser Säulen unseres Erfolges aufbauen können: torinox zu sichern? gesamter Umsatz in kurzer Zeit um 30 % Fokus auf Mitarbeiter, Kunden, Produkte Elsener: Ich habe neun Geschwister, wir eingebrochen. und Marken. Schon mein Vater hat diese haben insgesamt 24 Kinder. Sieben da- Erfolgsfaktoren so gesehen und entwickelt. von arbeiten im Unternehmen. Wenn die hub: Wie kann ein seit dem Jahr 1884 Kinder wollen, können sie einen Ausbil- bestehendes Familienunternehmen sol- hub: Wie geht das Geschäft in Zukunft dungsweg nach ihrer Wahl beschreiten. che Herausforderungen meistern? weiter? Ich bin sicher, dass der Nachwuchs zu Elsener: Wir haben gelernt, dass wir uns Elsener: Wir haben gerade 50 Mio. CHF gegebener Zeit bereitsteht. in guten Zeiten auf schlechte vorbereiten in ein neues Logistikzentrum in Schwyz FOTOS: VICTORINOX müssen. Mein Vater hat 2000 noch gelebt, investiert, das zehn bisher bestehende hub: Wir danken herzlich für das Ge- unsere gemeinsame Sicht war, dass Reser- ersetzen und uns jährliche Einsparungen spräch! ven die wichtigste Voraussetzung für das von 3 Mio. CHF ermöglichen wird. Wir Überleben eines Unternehmens sind. Nach sehen das als einen wichtigen Teil unse- www.victorinox.com 18
100 Jahre HKSÖL/Unternehmertum STARKE Waren Die Industrie ist in allen drei Ländern von grosser Bedeutung. Die Region beherbergt Weltmarktführer und innovative Newcomer. ir wollten wissen, wie die Zu- W tionen zusammenkommen, um gemein- kunft aus Sicht einer starken sam Innovationsideen zu entwickeln. Industrievertretung aussehen wird. Daher sprachen wir mit Martin Hirzel, hub: Was für Lösungen braucht man Präsident von Swissmem. heute, um am Markt bestehen zu kön- nen? hub: Was ist die Stärke eines Zu- Hirzel: Da muss man differenzieren. Die sammenschlusses der Maschinen-, Situation gestaltet sich für einen Zulieferer hub: Welche Herausforderungen Elektro- und Metallindustrie? von mechanischen Teilen anders als für bringt der Klimaschutz mit sich? Martin Hirzel: Tatsächlich umfasst die den Systemhersteller. Grundsätzlich lässt Hirzel: Klimabelastung entsteht durch MEM-Branche eine grosse Bandbreite sich sagen: Je höher die Wertschöpfung den Einsatz von Ressourcen. Werden an Unternehmen. Was sie vereint, sind eines Produkts ausfällt, desto relevanter letztere reduziert, zahlt sich das sowohl ein hohes Fertigungs-Know-how, die wird auch das Angebot von Dienstleis- ökonomisch als auch ökologisch aus. Da- Ausrichtung auf innovative, zukunfts- tungen oder digitalen Geschäftsmodel- her ist es für Unternehmen interessant, trächtige Technologien und grosse Ex- len. Es ist mir ein persönliches Anliegen, zu investieren. Bei eigenen Produktions- portorientierung. Durch die zunehmende dass Swissmem seine Mitgliedsfirmen stätten hat die Schweizer MEM-Industrie Digitalisierung ist es heute so, dass die auf deren digitaler Reise unterstützt und viel erreicht und seit 1990 z. B. den CO2- Grenzen zwischen den Industriezweigen etwa beim Aufbau einer zusätzlichen Ein- Ausstoss um 56 % reduziert. Fast wich- nicht mehr so scharf gezogen werden nahmequelle durch datenbasierte Dienst- tiger: Die Schweizer Industrie entwickelt können wie noch vor fünfzig Jahren. Bei leistungen – neben dem angestammten Technologien, die klimafreundliches Wirt- aller Heterogenität entstehen auf dem Maschinengeschäft – hilft. schaften oft überhaupt erst ermöglichen. Werkplatz Schweiz aber immer wieder Mit dem Export dieser Produkte kann sie neue gemeinsame Anliegen. Swissmem hub: Wie positioniert sich unsere In- weltweit grosse Hebelwirkung bei der leitet daraus Dienstleistungen ab und ver- dustrie gegenüber Billiglohnländern? Reduktion von Treibhausgasen erzielen. tritt die Interessen der Branche wirkungs- Hirzel: Unternehmen von Hochkosten- voll gegenüber Gesellschaft und Politik. ländern wie der Schweiz oder Österreich hub: Vielen Dank für das Gespräch! müssen sich ihre Wettbewerbsfähigkeit hub: Wie hat sich die Rolle von Inno- einerseits durch kontinuierliche Effizienz- www.swissmem.ch vation im Unternehmertum geändert? steigerung sichern und andererseits kon- Hirzel: Mit der Globalisierung haben sequent auf Produkte mit einer hohen neue Akteure Unternehmen in ihren ange- Wertschöpfung setzen, um die erforder- stammten Bereichen unter Druck gesetzt lichen Preise am Markt erzielen zu kön- und eine Dynamisierung ausgelöst. Im nen. Dabei positionieren sich die Firmen Zuge dieser Entwicklung hat Innovation oft in Nischenbereichen und sind dort als Wettbewerbsfaktor noch stärker an dann auch häufig Technologieführer. Ins- Bedeutung gewonnen. Auf der anderen gesamt braucht es aber auch die Be- Seite bringt ein immer breiteres und kom- reitschaft, Strukturwandel zu akzeptieren plexeres Spektrum an Technologien und und entsprechend agil zu agieren. Methoden insbesondere KMU bei ihren Innovationsaktivitäten an die Grenzen hub: Welche Rolle nimmt dabei der ihrer personellen und finanziellen Mög- MEM-Sektor ein? lichkeiten. Ansätze für die Unternehmen Hirzel: Die MEM-Industrie ist eine High- liegen in der Anwendung von neuen, agi- tech-Branche, die in allen wichtigen Wirt- FOTOS: SWISSMEM, BUEHLER leren Innovationsmethoden und vor allem schafts- und Lebensbereichen leistungs- auch beim Eingehen von Kollaborationen. starke Lösungen bietet. Sie nimmt die Swissmem setzt sich unter anderem für Rolle einer Enablerin ein, wenn es um den Aufbau von nationalen Innovations- die Bewältigung gesellschaftlicher He- MARTIN HIRZEL ... ökosystemen ein. Hier sollen Vertreter aus rausforderungen in Bereichen wie Klima, Unternehmen, Hochschulen und Institu- Ernährung, Energie oder Mobilität geht. ist Präsident von Swissmem. 19
100 Jahre HKSÖL/Unternehmertum Das Unternehmen erlebte eine erfolgreiche Transforma- tion vom Kabelanbieter zum Gesamtlösungsspezialisten. Vom Kabel ZUR LÖSUNG Johannes Müller ist CEO bei Dätwyler IT Infra AG. Er erzählt, wie innovatives Unternehmertum sein Unternehmen fit für die Zukunft gemacht hat. hub: Warum sind Innovationen in un- hub: Wann ist der richtige Moment für serer Region so wichtig? derartige Transformationen? Johannes Müller: Unsere DACH-Län- Müller: Wir haben früh ausgelagert, was der sind Hochlohnstandorte. Aber wir nicht in Hochpreisregionen passt. Dabei punkten z. B. durch den Zugang zu gut sind wir teilweise auch auf Unverständnis qualifizierten Fachkräften. Wir brauchen gestossen. Aber dass wir früh und ent- innovatives Unternehmertum, weil wir es schlossen gehandelt haben, war über- bisher gewohnt waren, dass Entwick- lebenswichtig. Ich finde, dass man einen lungen relativ langsam geschehen. Jetzt Neuaufbau am besten durch das bisheri- sehen wir uns aber einem sich schnell ge Kerngeschäft finanziert. Man muss nur ändernden Umfeld gegenüber. Nur rechtzeitig beginnen. Hätten wir gewartet, durch konstante Anpassung und den bis die Gewinne in der Kabeltechnik ein- Mut zu Entscheidungen können wir Er- brechen, hätten wir kaum überlebt. folge erzielen. JOHANNES MÜLLER ... Wir selbst sind ein Beispiel dafür, dass hub: Wie verhindert man, dass Innova- hat sein Unternehmen erfolgreich Innovation eine Überlebensfrage ist. Wir tionen in die falsche Richtung gehen? auf einen neuen Weg geführt. waren ein klassischer Kabelhersteller und Müller: Wir sind regelmässig bei unseren sind heute ein Hightech-Lösungsanbie- Kunden und hören genau zu. Wenn man wir von aussen nach innen und nicht von ter. Als ich 2004 ins Unternehmen kam, diese Erkenntnisse konsolidiert, bekommt innen nach aussen. Lösungen entstehen FOTOS: DÄTWYLER IT INFRA, ADOBE STOCK/LASSEDESIGNEN hatten wir 90 % Kabelumsatz. Aber es man ein scharfes Bild. Man versteht die im Austausch mit den Kunden. Und In- hat sich bereits abgezeichnet, dass Ka- Pain-Points und kann seine Strategie novation bedeutet für uns fortwährendes bel zunehmend standardisiert werden. anpassen. Man muss letztere aber auch Abgleichen und Anpassen. Daher sind wir ins Lösungsgeschäft ein- ständig reviewen und aufdatieren. Ich bin sicher, dass viele Unternehmen gestiegen. Heute bieten wir die gesamte bald in diese Richtung gehen werden. IT-Infrastruktur – Rechenzentren, Glas- hub: Was ist für Sie Innovation? Vielleicht nicht alle gleich schnell. Aber in fasernetze, Dienstleistungen, schlüssel- Müller: Früher haben wir gelernt: Erst der DACH-Region sind die Voraussetzun- fertige Lösungen. So konnten wir uns macht man einen Plan und Spezifika- gen für ein solches Vorgehen gegeben. weiterentwickeln und nachhaltige Ge- tionen, nach zwei bis vier Jahren kommt winne in allen Regionen erzielen. Unsere der Launch. Wir haben Produkte ent- hub: Vielen Dank für das Gespräch! Strategie ist global. Wir hätten nirgendwo wickelt und versucht, sie zu verkaufen. nur mit Kabeln überleben können. Diese Zeiten sind vorbei. Heute arbeiten www.itinfra.datwyler.com 20
Von Grundwerten zu Vermögenswerten. Sicherheit, Selbstbestimmung & Privatsphäre Die Grundwerte Sicherheit, Selbstbestimmung und Privatsphäre sind zu wesentlichen Bausteinen für kulturelle Entwicklung, Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg geworden. Sie bil- den seit über 60 Jahren das Fundament der First Advisory Group. First Advisory Group Mit unseren individuellen Dienstleistungen rund um den Ver- mögensschutz, die Vermögensberatung und -strukturierung Vaduz | Zürich | Genf | Hongkong | Singapur geben wir unseren Kunden diese Grundwerte weiter. Telefon +423 236 30 00 | www.first.li
100 Jahre HKSÖL/Unternehmertum Die nächste Generation wächst schon heran – Hans Etter im Kreis seiner Familie im Reifekeller „Höllgrotte“ mit ihrem Single Malt Whisky JOHNETT. GUT KIRSCHEN ... trinken! Als die HKSÖL gegründet wurde, brannte die Familie Etter schon seit 50 Jahren ihren Kirsch. tter hat in den letzten 150 Jah- von Fruchtzucker zu Alkohol den unver- Dazu ist auch die Entwicklung der digi- E ren eine Marke für ein hochklas- siges Qualitätsprodukt geschaffen und den Namen der Marke weit über wechselbaren zarten Mandelgeschmack. Entscheidend für die Qualität ist der Reifungsprozess von mindestens zwei talen Vertriebswege gekommen, und die Erweiterung des Produktportfolios rund um den Kirsch und andere Obstsorten. die Schweiz hinausgetragen. Das Kern- Jahren und das „Blending“ der sorgfältig produkt ist noch immer der Kirsch – ein gewonnenen Destillate – das „Vermählen hub: Wie ist es Ihnen bei der Übergabe Fruchtbrand aus den besten Kirschen zur schönen Einheit“. ergangen? der Schweiz. Im Gespräch mit HKSÖL- Etter: Tochter und Schwiegersohn sind Präsident Heinz Felsner erzählt Hans Etter, hub: Ihre Tochter Eveline Galliker- schon lange mit mir im Unternehmen Präsident des Verwaltungsrats der Etter Etter und Ihr Schwiegersohn Gabriel tätig gewesen, haben sich dort kennen- Söhne AG in Zug, für hub über Tradition führen heute das Unternehmen Etter. gelernt und sind ein Paar geworden. Ich und Erneuerung. Was waren die grössten Veränderun- hatte Vertrauen, dass es gut gehen wird. gen in den letzten Jahrzehnten? Aber zwei Jahre musste ich manchmal hub: Was macht den Kirsch so he- Etter: „Kirsche bleibt Kirsche“, sie muss hart mit mir kämpfen, NICHTS zu sa- rausragend? sorgfältig ausgewählt werden. Der Pro- gen! Beide wissen, was es braucht, an Hans Etter: Die höchste Qualität des zess der Aufbereitung, Umwandlung und der Spitze zu bleiben: Produkte nach- Destillats erfordert bestimmte Sorten der Destillation muss auf dem höchstmög- haltig bester Qualität, die vom Markt Brennkirsche. Wir kennen in der Schweiz lichen Qualitätsniveau gehalten werden – gewünscht werden, und die dazu er- 800 Sorten Kirschen! Unser Kanton Zug das alles war schon früher so. Was sich forderliche konsequente Führung des und seine Nachbarkantone haben sich fundamental geändert hat, ist das Mar- Unternehmens – um den Bestand auch seit Langem auf die Züchtung der bes- keting: Früher war der Wert auf die Marke für nächste Generationen zu sichern! ten Brennkirschen konzentriert. Basel hat des Produkts konzentriert, seit etwa Und die fünfte wächst schon heran ... hervorragende Tafelkirschen. Mittlerweile 15 Jahren sind es die Handelsmarken, sind in der Schweiz 62 Sorten Brenn- welche an Bedeutung zugenommen hub: Herzlichen Dank für dieses Ge- kirschen für das Qualitätslabel Zuger haben. Das Marketing der Fruchtbrän- spräch und wir wünschen dem Unter- Kirsch AOP zugelassen. de ist ähnlich dem von Wein. Die Kauf- nehmen Etter das Allerbeste für die FOTO: ETTER Wichtig ist, dass bei der Verarbeitung die entscheidung ist stark emotionalisiert – Zukunft! Kerne unverletzt bleiben – dann geben erfolgreiches Marketing muss das ab- sie dem Kirsch im Umwandlungsprozess bilden! www.etter-distillerie.ch 22
100 Jahre HKSÖL/hub Best of WORD RAPS Gedanken über die Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein. Thomas Heller, Geschäftsführer Klaus Risch, Präsident der Martin Zehnder, Chief Operating Emmi Österreich Liechtensteinischen Industrie- und Officer (COO) PALFINGER AG Handelskammer (LIHK), Trustee Ich bin … und Geschäftsleitungsmitglied im Ich bin … ... Schweizer, genau genommen Martin Hilti Family Trust ... gebürtig aus der Schweiz und Berner wohnhaft in Österreich Wenn ich HKSÖL höre, Ich bin … Wenn ich HKSÖL höre, fällt mir als Erstes ein: ... Liechtensteiner fällt mir als Erstes ein: spannende Personen – gutes Wenn ich HKSÖL höre, ein wertvolles Netzwerk für einen Netzwerk fällt mir als Erstes ein: erstklassigen Austausch Bei Schweiz, Österreich und interessante Netzwerktreffen und Bei Schweiz, Österreich und Liechtenstein denke ich als Events Liechtenstein denke ich als Erstes an … Bei Schweiz, Österreich und Erstes an … ...wunderschöne Alpenregion und Liechtenstein denke ich als ... ein starkes Bündnis mit gleichen hochwertige Landwirtschafts- Erstes an … Visionen erzeugnisse ... engagierte Menschen, Gastfreund- Die wichtigste Gemeinsamkeit Die wichtigste Gemeinsamkeit schaft und wirtschaftlichen Erfolg der Menschen in der Region ist … der Menschen in der Region ist … Die wichtigste Gemeinsamkeit ... dass wir die gleiche Sprache in ... Freundlichkeit der Menschen in der Region ist … wirtschaftlichen Belangen sprechen Das kann niemand so gut wie ... hoher Bildungsstandard gepaart Das kann niemand so gut wie die HKSÖL: mit hoher Leistungsbereitschaft die HKSÖL: Menschen unterschiedlicher Das kann niemand so gut wie eine gezielte persönliche Vernetzung Richtungen zusammenbringen die HKSÖL: Diese drei Adjektive verbinde Diese drei Adjektive verbinde länderübergreifendes Networking ich mit der HKSÖL: ich mit der HKSÖL: Diese drei Adjektive verbinde Vertretung meiner Interessen (Politik ambitioniert, bewährt, ich mit der HKSÖL: und Behörden), engagiert, innovativ dienstleistungsorientiert engagiert, präsent, unterstützend Diese Person würde ich Diese Person würde ich Diese Person würde ich gern einmal auf eine HKSÖL- gern einmal auf eine HKSÖL- gern einmal auf eine HKSÖL- Veranstaltung einladen: Veranstaltung einladen: Veranstaltung einladen: Persönlichkeiten aus der Schweizer Elon Musk, faszinierend und Angela Merkel Politik provozierend zugleich Für mich ist das wichtigste Für mich ist das wichtigste FOTOS: FIRMEN Für mich ist das wichtigste Zukunftsthema, dem die HKSÖL Zukunftsthema, dem die HKSÖL Zukunftsthema, dem die HKSÖL sich widmen wird: sich widmen wird: sich widmen wird: nachhaltiges Wirtschaften und zum einen die Nachhaltigkeit, aber persönliches Netzwerken in einer Bildung auch die Wettbewerbsfähigkeit zunehmend digitalisierten Welt 23
100 Jahre HKSÖL/hub Die Zukunft begann 1921 Vor 100 Jahren wurde die Schweizer Handelskammer in Wien aus der Taufe gehoben. Heute heisst sie Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein und ist ein Bindeglied, das die drei Länder auf ihrem gemeinsamen Weg in die Zukunft begleiten wird. er Erste Weltkrieg hatte ein ver- allen voran Dr. Joseph Jörger – erkannten nahme der Tourismuswerbung ab 1925 D ändertes Europa zurückgelassen. Die Donaumonarchie war Ge- schichte. Doch die wirtschaftliche Ver- die Bedeutung dieser Netzwerke. Jörger war unter den Gründern der Han- delskammer und hat sie als General- auf eine solide finanzielle Basis bauen. BRÜCKENBAUER OHNE PAUSE flechtung Österreichs mit den ehemali- sekretär bis weit in die Fünfzigerjahre Während des Zweiten Weltkriegs wa- FOTOS: HKSÖL gen Kronländern war noch stark. Voraus- durch bewegte Zeiten geführt. Nach ren als einzige Handelsvertretungen die blickende Vertreter schweizerischer und anfangs wirtschaftlich herausfordernden Schweizer und die Italienische Handels- österreichischer Unternehmen in Wien – Jahren konnte die Kammer durch Über- kammer nicht liquidiert. Nach 1945 leis- • ZEITLEISTE 1925 Die Übernahme der 1962 Tourismuswerbung sicherte Erste Teilnahme an einer Finanzierung. österreichischen Messe. 5.12.1921 1939–1945 Gründung der Eine von nur zwei ver- „Schweizerischen Handelskammer“ bliebenen Handelsvertretungen – in Wien unter Generalsekretär nach Kriegsende sogar die Dr. Joseph Jörger. einzige – in Österreich. 24
tete die Schweizer Handelskammer als Liechtenstein“ auftritt. Im Zentrum der drei Alpenländer stärken und sie im inter- einzige ausländische Handelsvertretung Arbeit der HKSÖL standen von Anfang nationalen Wettbewerb noch besser auf- in Österreich einen wertvollen Beitrag zu an das Netzwerken und die Stärkung der stellen werden. Dabei zählt, was schon in Normalisierung und Wiederaufbau der Konkurrenzfähigkeit der Region. Für die der Vergangenheit oberste Priorität hatte: multilateralen Handelsbeziehungen. kommenden Jahre und Jahrzehnte hat Die HKSÖL agiert im Netzwerk, mit gröss- die HKSÖL sich zahlreiche Aktivitäten vor- tem Engagement und als Partner, dem NEUORIENTIERUNG UND WEITER- genommen, die die Innovationskraft der man absolut vertrauen kann. ENTWICKLUNG Doch nicht immer ging es nur aufwärts. 1955 waren die Trennung vom Verkehrs- büro und damit verlorene finanzielle Mittel sowie die bevorstehende Pensionierung von Joseph Jörger einschneidende Er- eignisse, die auch das Ende der Handels- Die Präsidenten vertretung bedeuten hätten können. Der 1922–1923 Max Krüger Generalsekretär Dr. Alfred Wolf und der 1923–1929 Dr. Robert Thyll sen. Präsident Dr. Robert Thyll-Dürr schaff- 1929–1944 Adolf Frei ten es, durch forcierte Mitgliederwerbung 1947–1955 Eduard Müller-Capeller den Fortbestand zu sichern. Dazu kam 1955–1972 Dr. Robert Thyll jun. auch die Verbesserung der Handelsbe- 1972–1982 Walter Schneider dingungen infolge des Österreichischen 1982–1991 Peter C. Bettschart, lic. rer. Pol. Staatsvertrags. 1991–1998 Jean-Daniel Cornaz, lic. Oec. In den folgenden Jahrzehnten leistete die 1998–1999 Dr. Erwin Schillinger 1999–2002 Franz Wipfli, Betr. oec. Schweizer Handelskammer in Österreich 2002–2011 Dr. Arthur Wulkan einen wesentlichen Beitrag zur Förde- 2011–2021 Dipl.-Ing. Heinz Felsner rung und Intensivierung der Schweiz-ös- ab 2021 designierter Präsident: Dr. Alexander Riklin terreichischen Wirtschaftsbeziehungen. Seit 1973 stand auch österreichischen Unternehmen die Mitgliedschaft offen. Dazu kam seit 1985 grössere öffent- liche Sichtbarkeit durch die bei österrei- chischen und schweizerischen Banken eingerichteten Repräsentanzen der Han- delskammer Schweiz-Österreich. Die Generalsekretäre 1922–1954 Dr. Joseph Jörger/Bündner Jurist und Nationalökonom DAS DREIGESTIRN IST KOMPLETT 1955–1978 Dr. Alfred Wolf 2002 vervollständigte Liechtenstein 1978–1995 Paul Scheier, lic. jur./Jurist das „Dreigestirn“ der Kammer, die seit 1995–2008 Jürg Schweri 2009 unter ihrem heutigen Namen seit 2008 Urs Weber „Handelskammer Schweiz-Österreich- 2009 Bis heute gültiger Name 1996 „Handelskammer Schweiz- Änderung des Namens in Österreich-Liechtenstein“ „Handelskammer Schweiz-Österreich“. wird eingeführt. 1973 2002 Mitgliedschaft auch für Vertretung von Liechtenstein österreichische Unternehmen. wird aufgenommen. Bei der Direktionsratssitzung 2001 spricht der Erbprinz des Fürstentums, Alois. 25
100 Jahre HKSÖL/hub WIR gratulieren! Direktionsräte, Mitglieder und Freunde der Handelskammer Schweiz- Österreich-Liechtenstein feiern gemeinsam die ersten 100 Jahre der Organisation. Hier einige Glückwünsche zum Jubiläum! HANS HARRER, ANITA PAIC, Vorstand Senat der Wirtschaft Chief Sales und Marketing Officer Hotel Sacher „Der Senat der Wirtschaft gratuliert den „Wir bei Sacher wissen aus eigener Gestaltern-Machern der Handelskammer Erfahrung, wie herausfordernd es Schweiz-Österreich-Liechtenstein ist, über viele Jahrzehnte immer auf das Herzlichste zum 100-jährigen am Puls der Zeit zu bleiben. Bestandsjubiläum. Für die Zukunft wünsche Wir gratulieren der HKSÖL, die ich der Handelskammer Schweiz-Österreich- das hervorragend gemeistert hat, Liechtenstein, weiterhin ein so erfolgreicher zu ihren ersten 100 Jahren!“ Brückenbauer für Wirtschaft und Gesellschaft dieser drei Wirtschafts- und Kulturregionen zu sein. Lasst uns weiter gemeinsam Wirtschaft für den Menschen gestalten.“ RUDI SEMRAD, Berater der HKSÖL „Unsere Länder können viel voneinander lernen (Pragmatismus aus Österreich, das „Nation TIMM URSCHINGER, Branding“ der Schweiz …). Gerade im Vergleich Co-Founder von LIVEsciences mit „gehypten“ Märkten wie China oder Südost- asien sieht man erst, wie wichtig der Warenverkehr „100 Jahre HKSÖL – herzliche innerhalb unserer Region ist. Bei allem Erfolg von Gratulation! Auch wenn ich erst we- digitalen Kanälen: Die Basis für gute Zusammen- nige Monate dabei bin, so sehe ich arbeit ist immer noch Vertrauen, das immer noch am bereits die Stärke des Netzwerks besten persönlich aufgebaut und gepflegt wird. und was wir gemeinsam bewegen Das hat die HKSÖL im vergangenen Jahrhundert können. Ich freue mich auf weitere perfektioniert.“ 100 Jahre HKSÖL, einige hoffentlich FOTOS: FIRMEN mit meiner Begleitung.“ 26
100 Jahre HKSÖL/hub DR. INA GRUBER, Leiterin Swiss Business Hub Austria „Zum 100-jährigen Jubiläum BRIGITTA HARTL-WAGNER, gratulieren wir der Handelskammer Direktorin Residenz Josefstadt Schweiz-Österreich-Liechtenstein ganz herzlich! Wir freuen uns „Ich gratuliere der HKSÖL zum 100-jährigen sehr, so eng und gut mit der Bestehen! Als langjähriges Mitglied Handelskammer zusammen- mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als zuarbeiten und die Unternehmen Direktionsrat freue ich mich sehr, dass die HK aus den drei Ländern bei ihren innovativ geblieben und ständig auf der Suche Aktivitäten gemeinsam zu unter- nach neuen Chancen und Entwicklungen für stützen. Weiterhin so viel Elan, ihre Mitglieder ist. Dazu zählt übrigens tolles Netzwerken und viel Erfolg auch, dass sich die ,Frauenquote‘ im für die nächsten 100 Jahre!“ Direktionsrat sehr positiv verändert hat. In meinen Anfangsjahren war ich der einzige weibliche Direktionsrat, heute sind wir bereits mit acht Frauen vertreten!“ URS EBERHARD, Schweiz Tourismus, Vizedirektor und Leiter Märkte FRANZ SCHELLHORN, Direktor Agenda Austria „Die Handelskammer Schweiz- Österreich-Liechtenstein sorgt seit „Suchte man nach dem fundamentalen Unterschied 100 Jahren für eine Verankerung zwischen den beiden benachbarten Alpenvölkern, der Schweizer Werte, Produkte wäre er wohl darin zu finden, dass die Schweizer und Dienstleistungen in Österreich so etwas wie kollektivistisch denkende Individua- und schafft damit viel Sympathie listen sind, ausgestattet mit einem beneidenswert für unser Land. Ein Steilpass für erwachsenen Zugang zum Vater Staat. Während unser Team in Wien und für das wir Österreicher individualistisch handelnde Tourismusmarketing für das Reise- Kollektivisten sind, die den Staat gerne mit einem und Kongressland Schweiz Geldautomaten verwechseln, der stündlich von in Österreich.“ einem freundlichen Notenbankgouverneur befüllt wird. Das ist auch der Grund dafür, dass die Schweiz in allen Standortrankings deutlich vor Österreich liegt. Aber zumindest in der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein sind wir alle gleich. Herzliche Gratulation zum 100. Geburtstag!“ 27
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