KRAFTVOLLES NETZWERK BERUFE IM MASCHINEN UND ANLAGENBAU - WIYOU.DE

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KRAFTVOLLES NETZWERK BERUFE IM MASCHINEN UND ANLAGENBAU - WIYOU.DE
5­ 2011 . 4. Jahrgang

                        Thüringens Magazin für junge Köpfe                     Wirtschaft und Du

                        Kraftvolles Netzwerk
                        Berufe im Maschinen­ und Anlagenbau

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                        Familienunternehmen liefert   Bewerbungsfragen   Erfurt ruft zur langen Nacht
                        Sicherheit aus Thüringen      exklusiv erklärt   der Wissenschaften
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Editorial       3

          Große Branche,
          große Chancen                                                                                                                         René Weigel
                                                                                                                                     Ressort­/Projektleitung

Der Maschinen­ und Anlagenbau zählt zu den größten Branchen des Frei­            genommen – den des Maschinenbaus, den du an der FH Jena absolvieren
staates. Zirka 17.000 Menschen sind hier beschäftigt. Mehr als 500 Unter­        kannst, Produktionstechnik, der an der BA Eisenach angeboten wird, sowie
nehmen, fast die Hälfte davon mit über 20 Mitarbeitern, produzieren und ent­     den Studiengang Elektrotechnik/ Informationstechnik an der TU Ilmenau.
wickeln modernste Maschinen, die in die ganze Welt exportiert werden. Viele
der mittelständischen Betriebe bilden Azubis aus und suchen verstärkt            Neben dem Titelthema haben wir uns wieder mit einem Personalverant­
Nachwuchs. Darüber hinaus gibt es in fast jeder Hochschule Thüringens pas­       wortlichen zum Frühstück getroffen und ihm ein paar Insiderinformationen
sende ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Die Besonderheit der              entlockt. Marco Pasold erklärt, welche Fragen er bei einem Vorstellungs­
Branche liegt darin, dass sehr viele verschiedene Berufsgruppen dafür benö­      gespräch stellen würde und was genau er damit bezweckt. Er gibt Tipps, wie
tigt werden. So arbeiten in der Entwicklung zum Beispiel Maschinenbauinge­       du dich am besten auf so ein Gespräch vorbereitest, was du sagst und was du
nieure oder Elekrotechniker. In der Produktion sind es Zerspanungsmecha­         besser nicht erzählst.
niker, Oberflächenbeschichter oder Mechatroniker, und letztlich benötigt
jedes Unternehmen auch Fachkräfte für Logistik, Buchhaltung, Einkauf und         Last but noch least möchten wir noch auf einen wichtigen Termin aufmerk­
Vertrieb. Grund genug für uns, genauer in diese Branche zu schauen. Wir ha­      sam machen. Am 17. und 18. November findet auf der Messe Erfurt das
ben wieder ein paar Ausbildungsberufe ausgewählt und diejenigen nach den         Forum Berufsstart, die größte mitteldeutsche Berufsinformationsbörse, statt.
Inhalten gefragt, die sich am besten damit auskennen: Azubis. Sie berichten      Mehr als 200 Unternehmen mit über 350 Ausbildungsberufen und Studien­
dir in dieser Ausgabe, was man als Zerspanungsmechaniker wissen sollte, wa­      gängen warten auf dich.
rum man als Industriekauffrau nicht nur über Zahlen Bescheid wissen muss
und welche Verantwortung man als Elektroniker für Betriebstechnik hat. Und       Und jetzt erstmal ab ins Heft,
wir haben drei Studiengänge des Maschinen­ und Anlagenbaus unter die Lupe        dein WiYou­Redakteur René

                                                                       ZEIT FÜR IHREN
                                                                       NEUEN JOB.
                                                                       www.jobsintime.de

      jobs in time Thüringen GmbH | NL Erfurt | Anger 47-49 | 99084 Erfurt | Tel.: 0361/65480-0 | Fax: -55 | eMail: bewerbung.erfurt@jobsintime.de
      jobs in time Thüringen GmbH | NL Jena | Carl-Zeiss-Platz 1 | 07743 Jena | Tel.: 03641/2211-0 | Fax: -55 | eMail: bewerbung.jena@jobsintime.de
      jobs in time Thüringen GmbH | NL Suhl | Schleusinger Str. 28 | 98527 Suhl | Tel.: 03681/45536-0 | Fax: -29 | eMail: bewerbung.suhl@jobsintime.de

                                                                  WiYou wurde unterstützt durch:
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4           Inhalt

                                                                                                                                                   Neue Berufsbilder dank Web 2.0

21   Was studieren: Maschinenbau
                                                                           Social Media als neues Berufsfeld
                                                                           Das Web hat schon diverse Berufsbilder hervorgebracht oder erweitert: Webentwickler, Online­
     Aus dem Inhalt                                                        Redakteure und natürlich Informatiker. So scheint es nun auch mit dem Web 2.0 zu sein. Wer hier unter­
                                                                           wegs sein möchte, der muss sich auskennen – gerade als Unternehmen. Deshalb haben größere Firmen
     WiYou.Kultur                                                          mittlerweile so genannte Social Media Manager eingestellt, die sich tagtäglich mit dem eigenen Auftritt
06   Pro & Kontra für die Komik                                            in sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing und Co. beschäftigen. Noch kannst du diesen Beruf weder ler­
                                                                           nen noch studieren. Laut einer Umfrage des Bitkom, dem Branchenverband der IT­ und Kommunikations­
     Titel                                                                 industrie, haben die meisten Social Media Manager ein abgeschlossenes Studium. Sprach­ oder
08   Ohne Maschinen läuft nichts                                           Kommunikationswissenschaftler und BWL´er mit Marketing­ und PR­Erfahrung hätten dabei gute Chancen.
                                                                           Wichtig sei außerdem ein gutes technisches Verständnis sowie – und das erklärt sich fast von selbst – eine
10   Damit Kunden hoch stapeln können –                                    hohe Affinität zu sozialen Netzwerken und dem Internet an sich. (rw)
     Ausbildung zum Mechaniker für Land­ und
     Baumaschinen

18   Produktionstechnik – dual studieren
     an der BA Eisenach

     WiYouLogie
24   Karriere bei Winkhaus –
     Wer engagiert ist, hat die besten Chancen

     Dein Service
34   WiYou­Personaler­Frühstück:
     Fragen über Fragen                                                                                                                                                     www.vmet.de

     Dein Engagement                                                       Gute Zukunftschancen in der Metall­ und Elektroindustrie
37   Verein sucht Mitglied,
     Mitglied sucht Verein                                                 „Die Chancen für Jugendliche, sich in der M+E­Industrie eine gute berufliche Karriere aufzubauen, waren
                                                                           wohl selten so gut wie jetzt“, das betonte Wolfgang Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Metall­ und
40   Das Diktat der Modelshows –                                           Elektro­Industrie in Thüringen. Mehr als sechs Prozent der Mitarbeiter in den Unternehmen seien Azubis.
     Normal is(s)t normal                                                  Da in diesem Jahr viele Stellen unbesetzt blieben, hätte diese Quote sogar noch höher sein können. Auch
                                                                           die Übernahmequote in den Betrieben kann sich mit mehr als 80 Prozent sehen lassen. Gute Gründe also,
41   Lange Nacht der Wissenschaften –                                      sich diese Branche bei der Berufswahl genauer anzuschauen. „Dazu kommt eine sehr attraktive Ausbil­
     die klügste Nacht des Jahres                                          dungsvergütung, die im 1. Lehrjahr bei 807 Euro liegt und im 3. Jahr 900 Euro beträgt. Wir werben also
                                                                           um noch mehr Interessenten für unsere attraktiven Berufe“, sagt Zahn und spricht dabei für die Mitglieds­
                                                                           unternehmen, die dem Tarifvertrag der Gewerkschaft IG­Metall unterliegen. (rw)

                                                                                                                        WiYou­Patenschaften
                                                                                                                        Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!

     Fotos: Jens­Ulrich Koch/dapd, Candy Welz/dapd, Rainer Sturm/pixelio                                                                                WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
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Dein Service   5

weil bei Kaufland
die Ausbildung
richtig Spaß macht!

                          Forum Berufsstart –
                          Wir sind dabei!
                          Wusstest Du, dass wir jährlich bundesweit über 1.200 Azubis
                          sowie über 100 DHBW-/BA-Studenten einstellen?

                          Informiere Dich auf der Messe über Deine
                          Ausbildungsmöglichkeiten als:
                           • Verkäufer (w/m)              • Mechatroniker (w/m)
                           • Kauffrau/-mann im Einzelhandel    • Fleischer (w/m)
                           • Abiturientenprogramm              • Fachkraft für Lebens-
                           • Bachelor of Arts, BWL – Handel      mitteltechnik (w/m)

                            Bei uns erwarten Dich abwechslungsreiche Aufgaben,
                            spannende Projekte sowie eine attraktive Vergütung!
                            Dabei wirst Du von Deinem Ausbilder unterstützt und
                            gefördert. Und auch nach der Ausbildung ist noch lange
                            nicht Schluss: Starte mit uns Deinen Karriere-Turbo!
Kaufland ist ein attrak-      Wenn Du weitere Infos möchtest oder Fragen hast, dann
tives Filialunternehmen      komm doch an unseren Stand.
im Lebensmittelhandel.
                            Neugierig?
Lerne uns als dyna-
                            Dann auf die Ausbildungsplätze – fertig – los!
mischen und engagierten
Arbeitgeber kennen.
                            Wir freuen uns Dich
Eine Ausbildung bei         an unserem Messe-
Kaufland ist der ideale      stand zu begrüßen.
Start ins Berufsleben.
Wir setzen heute und in
Zukunft auf Fach- und
Führungskräfte aus
den eigenen Reihen.         www.kaufland.de
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6           WiYou.Kultur

      Pro & Kontra                                          .Konfliktlösu ng auf.
                                                                         .der Bühne.

WiYou hat für dich Pro & Kontra zu einem Interview überreden können. Die
beiden Improvisations­Künstler haben sich am Erfurter Theater „Die Schotte“
gesucht und gefunden. Im Privaten auf einer Wellenlänge, schüren sie auf der         Andi: „Wir spielen eher mit dem Moment und mit dem Publikum. Je nach
Bühne Konflikte und so gestaltete sich auch der Anfang des Interviews. „Der Andi     Publikum und Anlass ist das immer wieder eine Herausforderung, mit der
ist Pro!“ „Warum bin ich jetzt Pro?“ „Na weil du schon immer Pro warst.“ „Aber       wir umgehen müssen, um einen Witz zu schaffen. Das gelingt aber längst
ich dachte du bist Kontra!“ Hä? Bringen wir mal Licht ins Dunkel. Pro & Kontra       nicht immer. Manchmal wird es auch richtig ernst. Deshalb ist das mehr
sind im wahren Leben Andi Schulze und Steffen Wilhelm. Steffen studierte             Improvisationskunst, weniger Komik.“
Soziale Arbeit und Andi Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie an
der Uni Erfurt. Die Leidenschaft fürs Theater hatten sie schon während der           Was macht denn eure Improvisationskunst aus?
Schulzeit. In der Schotte reifte die Schauspielkunst dann weiter und seit zwei       Andi: „Für mich ist es ein Mix aus Entertainment,
Jahren verbinden sie das im Studium Gelernte mit ihrer Leidenschaft als              Erziehungswissenschaften, Pädagogik und ganz klar dem Schauspiel. Je nach
Pro & Kontra.                                                                        Spielort und Publikum gibt es etwas mehr oder weniger davon.“
                                                                                     Steffen: „Genau. Es sind ganz viele Techniken, die sich auf langjähriger
      Wer von euch ist denn nun Pro und wer Kontra?                                  Erfahrung gründen. Die spielerische Freiheit, die es letztlich zur Kunst
      Andi: „Das variiert. Mal ist der eine dafür, mal der andere dagegen. Wichtig   werden lässt, die kommt erst mit den Jahren.“
      aber ist, dass wir einen Konflikt schaffen, damit wir auf der Bühne spielen
      können.“                                                                       Ihr geht unter anderem mit einem Streitschlichterprogramm in Schulen.
                                                                                     Was kann man sich darunter vorstellen und um was geht es dabei?
      Bezeichnet ihr euch als Komiker?                                               Steffen: „Streitschlichter oder Mediatoren sind Dritte, die bei einem Konflikt
      Steffen: „Eigentlich nicht. Ich habe nur unheimlich viel Spaß daran, auf der   eine Win­Win­Situation schaffen können. Das heißt, beide Konfliktparteien
      Bühne zu sein. Wenn die Leute es mögen und vielleicht sogar den Witz, den      können sich friedlich so einigen, dass der Streit beigelegt wird und beide
      Humor erkennen, dann ist es schön, dass es funktioniert. Aber als Komiker,     davon profitieren.“
      der sich immer wiederkehrende Sketche ausdenkt, würde ich mich nicht
      bezeichnen.“

      Fotos: René Weigel                                                                                                               WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
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WiYou.Kultur       7

                                                                                                                                   Nächster
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Andi: „Man kann mit Improvisationstheater sehr gut Konflikte vorstellen
und auch spiegeln. Wir schaffen also einen schultypischen Konflikt wie                                                             11. November
Mobbing, Aggressivität oder Integrationsprobleme und spielen ihn auf der            Wie lange dauert eine                            20.00 Uhr
Bühne vor. Dann frieren wir sozusagen die Szene an bestimmten Stellen ein           Vorstellung zur                              Presseklub Erf
und beziehen das Publikum ein. Dadurch können wir verdeutlichen, wie                Streitschlichtung in der
                                                                                                                                                urt
Konflikte überhaupt entstehen – denn häufig sind es nur Missverständ­               Schule im Normalfall?
nisse – und welchen Weg Konflikte nehmen, wenn auf bestimmte Weise                  Andi: „Etwa ein Stunde.“
reagiert wird. So schaffen wir ein Bewusstsein für das Miteinander.“                Steffen: „Eher so 60 Minuten.“

Was ist dabei euer Ziel?                                                            Wie kann man euch buchen?
Andi: „Um als Künstler zu sprechen, ist mein Ziel natürlich, gut zu sein und        Andi: „Einfach über unsere Mailadresse andischulze@yahoo.de.“
zu begeistern. Das ist letztlich auch das Erfolgserlebnis, wenn man danach
angesprochen wird. Und aus pädagogischer Sicht möchte ich, dass etwas               Und wo kann man euch das nächste Mal Live sehen?
beim Publikum hängenbleibt. Das wiederum geht am besten, wenn man                   Andi: „Entweder in der Schule, wenn wir da gebucht sind, oder am besten
Spaß hat. Wer einmal ein Streitschlichterprogramm mitgemacht hat, der               am 11.11. um 20.00 Uhr. Da treten wir mit zwei Kolleginnen unter dem
wird sich beim nächsten Mal, wenn er in eine Konfliktsituation gerät, daran         Namen ‚Improsant’ im Presseklub in Erfurt auf.“
erinnern. Das schafft also ein Bewusstsein, sich mit der Situation überlegt         Steffen: „Da geht es aber mehr um den Unterhaltungsaspekt – ist ja
auseinanderzusetzen.“                                                               Faschingsbeginn, da können wir alle mal lustig sein.“
Steffen: „Wir wollen schon einen Lerneffekt erreichen. Wir geben den
Schülern natürlich nur eine Option, nicht die einzige Lösung. Aber dadurch          Wenn ihr Pro & Kontra für eure Schule buchen möchtet, schreibt an:
können sie selber über das jeweilige Thema nachdenken. Wir versuchen
                                                                                                               Mail: andischulze@yahoo.de
lediglich, sie dafür zu sensibilisieren, und das klappt in der Regel sehr gut. Es
gibt eigentlich immer einen Höhepunkt in einer Show, da hat man alle bei
sich. Alle sind aufmerksam und haben Spaß.“

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
KRAFTVOLLES NETZWERK BERUFE IM MASCHINEN UND ANLAGENBAU - WIYOU.DE
Titelthema

            Ohne Maschinen
            läuft nichts
            In der ganzen Welt haben Autos aus Deutschland den Ruf, mit bester Technik ausgerüstet und ex­
            trem zuverlässig zu sein. Viele Jahre hat es gedauert, bis die Ingenieure diese Qualität erreicht ha­
            ben. Um aber ein Auto zu bauen, sind nicht nur das Geschick und die Kreativität von Mitarbeitern
            in der Autoindustrie nötig. Jedes einzelne Teil, zugeliefert von hunderten einzelner Firmen, macht
            das Auto erst zu einem Ganzen. Und weil heute kaum mehr ein Produkt in reiner Handarbeit ent­
            steht, rattern und surren überall in Deutschland Maschinen. Sie schaffen in kurzer Zeit hohe
            Stückzahlen und arbeiten dabei immer auf den hundertstel Millimeter genau. Das macht Maschi­
            nen und technische Anlagen aus Deutschland so begehrt.

            Der Maschinenbau ist eine recht alte Industrie in Europa. Mit Dampfmaschinen und Webstühlen
            begann die industrielle Revolution. Heute läuft ohne Maschinen gar nichts mehr. In der
            Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion, im Automobilbau oder der Flugzeugherstellung,
            überall leisten Maschinen ganze Arbeit. Und weil es mittlerweile so viele verschiedene Arten von
            Maschinen gibt, haben sich auch die Hersteller spezialisiert. Das zeigt sich in den vielen Berufen
            rund um den Maschinenbau. Anlagenmechaniker, Elektroniker, Mechatroniker oder Technologen
            sind einige Begriffe aus der Branche. Dahinter verbergen sich viele weitere spezialisierte Berufe.
            Für jeden, der technikinteressiert und handwerklich geschickt ist, gibt es die passende Arbeit. Da
            gibt es Unternehmen, die stellen riesige Pressen her, mit denen die Karosserien von Autos in Form
            gebracht werden. Oder Generatoren, die in Kraftwerken Strom erzeugen. Andere stellen
            Maschinen her, die aus Stahlblöcken Motoren fräsen.

            Ist die Maschine gebaut, ist mit dem Maschinen­ und Anlagenbau aber noch nicht Schluss. Denn
            an den Maschinen entstehen wieder neue Produkte. Windkraftanlagen oder Solarmodule, die uns
            die Energie der Zukunft liefern. Von Komponenten der Chemie und Pharmaindustrie bis hin zu ke­
            ramischen Bauteilen für die Elektroindustrie – es findet sich kein Industriebereich, in dem auf
            Fachkräfte aus dem Maschinenbau verzichtet werden kann. Denn eine ausgebildete Fachkraft aus
            dem Maschinen­ und Anlagenbau ist nicht nur für die Herstellung, sondern auch die Wartung und
            Bedienung von Maschinen zuständig. Das bedeutet, es gibt für dich, wenn du an und mit großen
            oder kleinen Maschinen arbeiten möchtest, viele mögliche Berufe. Auch in Thüringen? Gerade in
            Thüringen! Alle aufgezählten Beispiele stammen aus dem Freistaat, und es gibt noch viele mehr.
            Selbst die Sache mit der Dampflok ist nicht aus der Luft gegriffen. Die Deutsche Bahn lässt in
            Meiningen regelmäßig ihre historischen Dampfloks reparieren. Spezialisten mit viel Erfahrung an
            großen Maschinen werden hier gebraucht. Und du wirst als künftiger Elektroniker für Maschinen
            und Antriebstechnik, als Feinwerkmechaniker oder als Fachinformatiker benötigt. Im ganzen Land
            werden junge Leute gesucht, die sich eine Karriere im Maschinenbau vorstellen. Die vielen großen
            und kleinen Unternehmen bieten beste Ausbildungsmöglichkeiten und sichere Arbeitsplätze. Und
            da man bekanntlich mit seinen Aufgaben wächst, kannst du nach der Ausbildung weiter wachsen
            und an einer der Hochschulen im Land ein weiterführendes Studium in deinem Traumberuf an­
            hängen. (su)

Foto: ABB
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Titel            9

                                                   WiYou∙Lexikon
Fer∙ti∙gungs∙me∙cha∙ni∙ker
Waschmaschine, Geschirrspüler und Gefrierschrank – in einem heutigen Haushalt stehen viele sensible
Maschinen und Gerätschaften. Zusammengebaut werden all diese Dinge, die den Alltag erleichtern, von
ausgebildeten Fertigungsmechanikern. Die Montage von Einzelteilen oder Baugruppen zu industriellen
Serienerzeugnissen gehört für dich als Fertigungsmechaniker zu deinem Aufgabenspektrum. Außerdem
verlegst du Kabel und befestigst elektrische Leitungen. Voraussetzung: Du bist ein praktisch veranlagter
Typ. Deine Devise lautet: „Do It Yourself“. Aber auch theoretische Thematiken wie das Lesen von digitalen
Daten stellen für dich kein Problem dar. Chancen: Beruflich weiterbilden kannst du dich nach deiner drei­
jährigen Ausbildung mit der Prüfung zum Industriemeister der Fachrichtung Metall. Mit entsprechender
Berufspraxis bieten sich auch eine Reihe betrieblicher Aufstiegsmöglichkeiten, beispielsweise zum
Vorarbeiter oder Schichtführer, an.

La∙ser∙tech∙ni∙scher As∙sis∙tent
Laseranlagen schweißen Metalle, und Laserscanner führen Qualitätsprüfungen an Materialien durch. Mit
anderen Worten: Lasertechnik ist in der modernen Produktion allgegenwärtig. Als Lasertechnischer
Assistent überwachst du die modernsten Anlagen. Du überprüfst die Programmierung der Maschinen und
führst Wartungen durch. Zudem musst du bei Störungen in den Laserbearbeitungsanlagen blitzschnell vor
Ort sein, um den Fehler zu beheben. Voraussetzung: Für deine zweijährige Ausbildung zum Lasertechniker
solltest du einen Realschulabschluss vorweisen können. Technikbegeisterung und Interesse für Natur­
wissenschaften sind außerdem wichtige Grundlagen. Chancen: Hauptberufsfelder sind Unternehmen der
Metallindustrie oder des Maschinenbaus. Es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten, denn selbst
bei der Herstellung von einigen Musikinstrumenten sowie bei naturwissenschaftlichen Forschungsein­
richtungen sind deine lasertechnischen Kompetenzen gefordert.

Pro∙duk∙tions∙tech∙no∙lo∙ge
In jedem Industrieunternehmen sind die Arbeitsprozesse stark an Maschinen gekoppelt. Doch bevor solch
ein Gerät im Unternehmen ans Netz geht, muss es zunächst einmal entwickelt werden. Als Produktions­
technologe führst du die notwendigen Testreihen durch und programmierst die Anlage, immer unter
Rücksprache mit dem Kunden. Wenn deine Maschine den langen Weg in die Serienproduktion geschafft
hat, bist du auch für die Kundeneinweisung zuständig. Voraussetzung: In der Welt der Zahlen solltest du
dich bei der dreijährigen Ausbildung zu Hause fühlen. Du musst IT­Systeme programmieren und forma­
tieren, deshalb sollte auch Informatik dein Steckenpferd sein. Chancen: Dir bietet sich die Möglichkeit
einer Weiterbildung zum Prozess­ und Applikationsexperten. Darauf aufbauend kannst du auch noch eine
Fortbildung zum Geprüften Prozessmanager Produktionstechnologie absolvieren.

In∙dus∙trie∙me∙cha∙ni∙ker
Immer, wenn irgendwo eine Maschine oder Fertigungsanlage den Geist aufgibt, wird nach dir gerufen.
Dann heißt es für dich als Industriemechaniker, Anlage demontieren, Fehler beheben und Anlage wieder
zusammenbauen. Voraussetzung: Du solltest Geduld und tüftlerische Fähigkeiten mitbringen, denn bei
Ausfall einer Anlage liegt nicht immer sofort auf der Hand, was das Problem ist. Darüber hinaus wird beim
Feilen, Sägen und Schleifen dein handwerkliches Geschick gefordert. Da auch Bohren und Fräsen zu deinen
Hauptaufgaben zählen, sollte dir die Arbeit an Maschinen Freude bereiten. Chancen: Die meisten Jobs für
den Industriemechaniker finden sich im Maschinen­ und Anlagenbau, aber auch in der Feinmechanik oder
im Werkzeugbau werden Reparaturexperten wie du gesucht.

Kons∙truk∙tions∙me∙cha∙ni∙ker
Du konstruierst Aufzüge, Kräne, Brücken, Schiffe, aber auch ganze Hallen und Bohrinseln. Um so ein
Konstrukt hochzuziehen, musst du technische Zeichnungen lesen und Hilfskonstruktionen planen und auf­
bauen können. Außerdem beherrschst du die Arbeit mit Brennschneidern, Sägen und technischen Werk­
zeugmaschinen. Voraussetzung: Bei deiner Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker solltest du ein aus­
geprägtes technisches Verständnis mitbringen. Zuverlässigkeit und Genauigkeit sind bei deiner Arbeit
unerlässlich. Chancen: Wenn du deine dreieinhalbjährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, ste­
hen dir viele Aufstiegsmöglichkeiten offen. Du kannst durch Weiterbildungen zum Industriemeister,
Maschinentechniker oder auch zum Konstrukteur in leitende Funktionen aufsteigen. (mh)

                                                                                                            Illustration: Elena Kozlova/123rf.com
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10              Titel

Radlader, Muldenkipper, Bagger, Krane und Gabelstapler – sie sind die unermüdlichen Helfer auf Baustellen, in Lagern, für das Verladen von Waren oder den
Transport. Sie instand zu halten ist eine Herausforderung, denn oftmals übersteigen ihre Maße die eines gewöhnlichen Kfz um Längen. So sieht es auch in der
Werkstatt von Christian Daut aus. Alles ist etwas höher und größer als in der Kfz­Werkstatt von nebenan. Der 21­Jährige lernt den Beruf des Mechanikers für
Land­ und Baumaschinen und schraubt täglich an den verschiedensten Gabelstaplern bei der Lindig Fördertechnik GmbH in Krauthausen bei Eisenach.

Damit Kunden hoch stapeln können

Mathe­Bio hieß die Leistungskurs­Kombination des Hobby­Vogelzüchters.              Notebook vorgenommen. Doch vorher musste er im ersten Lehrjahr die
Technik ist sein Steckenpferd. Auf nur Schulbank drücken hatte er nach dem         Grundlagen kennen lernen. Werkstoffkunde, systematische Fehlersuche,
Abi aber keine Lust mehr, und so schaute er sich nach einem Beruf um, in dem       Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugen, Montage und Demontage von
er neben dem Köpfchen auch seine Hände benutzen konnte. Als Mechaniker             Fahrzeugteilen und Baugruppen gehörten dazu. Das zweite Lehrjahr wurde
für Land­ und Baumaschinen ist Christian fündig geworden. In dem Beruf wer­        schon spezifischer: Messen, Prüfen, Umformen, Trennen und Fügen standen
den verschiedene Anwendungsbereiche miteinander kombiniert. So lernt er            auf dem Stundenplan, aber auch Qualitätsmanagement und das Lesen und
Felder kennen wie Elektrotechnik, Hydraulik und Mechanik – alles in einem          Anwenden von Ablauf­ und Funktionsplänen. Das ist wichtig für die reibungs­
Beruf.                                                                             losen Abläufe in einer Werkstatt.

Seine Hauptaufgabe bei Lindig ist die Instandsetzung von Elektrostaplern.          Im dritten Lehrjahr ging es dann ins Detail. Christian erfuhr alles über Hy­
Oftmals kommen die Stapler ohne Funktion in die Werkstatt, und Christians          draulikschaltungen, Kühl­, Lüftungs­ und Pumpensysteme und die Feinheiten
Aufgabe ist es, herauszufinden wo das Problem liegt. Er betreibt also eine ge­     elektrischer Stromanschlüsse in Fahrzeugen. Und immer auch ist die Arbeit
naue Fehleranalyse und liest die Daten ähnlich wie beim Auto elektronisch          mit dem Kunden Teil der Ausbildung.
aus. Und dann geht es an die Reparatur. Christian setzt Fahrmotoren, hydrau­
lische Hebevorrichtungen und die gesamte Fahrzeugelektrik instand. Mit an­         Christian steht nun kurz vor seiner Abschlussprüfung. Übernommen wird er
deren Worten also so ziemlich alles, was es an einem Gabelstapler gibt.            auf jeden Fall, denn sein Engagement und seine Noten stimmen. „Ich weiß
„Wobei ich die Elektrik am liebsten mag, weil es manchmal echt knifflig ist, ei­   längst noch nicht alles“, sagt er. „Es kommt ständig etwas Neues dazu, aber
nen Fehler zu finden“, sagt er.                                                    gerade das macht auch Spaß.“ Vielleicht, so sagt er, könne er noch seinen
                                                                                   Meister bei Lindig machen, aber erstmal will er die Abschlussprüfungen hinter
Die nötige Theorie dafür erlangt er in der Berufsschule und das sei auch           sich bringen und richtig mit dem Job loslegen. (rw)
wichtig, wie Christian sagt, denn die Geräte werden immer ausgefeilter.
Waren Gabelstapler vor vielen Jahren nur mit einfachen Gabeln ausgerüstet,
gibt es heute alle möglichen Anbaugeräte, die man beherrschen sollte. Da­
                                                                                                                   www.lindig.com
rüber hinaus werden heute schon viele Einstellungen und Diagnosen mit dem

Foto: René Weigel                                                                                                                  WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
Titel        11

                                                                                                                                                      ANZEIGE
Über 400 Menschen machen sich täglich auf in Richtung Erfurter Kreuz, um
bei BorgWarner ihrer Arbeit nachzugehen. Unter ihnen auch Robert aus
Rehestedt. Er ist einer der 16 Auszubildenden am thüringischen Standort
des amerikanischen Automobilzulieferers.

Ein BorgWarner

„Ich habe damals in der neunten Klasse an einer Werksführung hier bei           zeichnet, um welches sich alle weiteren Bauteile der Kupplung aufbauen.
BorgWarner teilgenommen, und war sofort begeistert von dem gesamten             Roberts Aufgabe ist es im Moment, die Hauptnaben für einen großen deut­
Unternehmen“, erinnert sich Robert. Für den heute 17­Jährigen, der schon        schen Automobilhersteller zu bearbeiten. Dazu legt er die Rohteile auf das
immer ein besonderes Interesse fürs Technische hatte, stand deshalb schnell     Taktband der Maschine und stellt diese dann so ein, dass die Bohrungen und
fest: „Hier möchte ich meine Lehre machen.“ Er hatte Glück, bekam eine der      Fräsungen exakt nach Kundenwunsch gefertigt werden. Dabei muss er in re­
begehrten Stellen und begann 2010 seine Ausbildung zum Zerspanungs­             gelmäßigen Abständen kontrollieren, ob die Maschine noch genau arbeitet.
mechaniker. Da BorgWarner keine eigenen Lehrwerkstätten hat, hieß es dann       Deshalb nimmt er nach einem Zyklus von zwanzig Stück eine Nabe genau unter
allerdings erstmal im Arnstädter Bildungswerk ran an die Werkbank und beim      die Lupe, vermisst sie und korrigiert gegebenenfalls die Einstellungen.
Sägen, Fräsen, Schleifen und Bohren handwerkliches Geschick schulen.            Außerdem muss Robert die Maschinenbauteile, die sich mit der Zeit abgenutzt
Begleitend wurden im Berufsschulunterricht die theoretischen Kenntnisse ver­    haben, regelmäßig austauschen. Die Maschine, an der Robert im Moment ar­
mittelt, die Robert braucht, um die Werkstücke zu bearbeiten und die            beitet, gehört zu den Doppelspindlermaschinen. Diese führen zwei Arbeits­
Maschinen zu programmieren. Dabei seien vor allem die modernen CNC­             schritte gleichzeitig durch und sind deshalb etwas anspruchsvoller. „Nach einer
Programme wichtig, „denn ohne die“, so Robert, „geht heutzutage an den          kurzen Einarbeitungszeit kann ich sie jetzt allein bedienen“, erzählt Robert,
Werksmaschinen nichts mehr.“ Und darum seien neben einem Händchen fürs          „aber ich hab immer jemanden in der Nähe, der mir hilft, wenn ich einmal
Handwerk auch technisches Verständnis und logisches Denkvermögen sehr           Probleme habe oder nicht weiter weiß.“
wichtig, um den Ausbildungsinhalten zu folgen. Im ersten Ausbildungsjahr war
Robert dann nur während der Praktikumszeiten bei BorgWarner tätig: „Da ha­      Für die Zukunft hat Robert noch keine konkreten Pläne. „Ich werde erstmal
be ich dann mit kleineren Aufgaben in der Produktion angefangen, wie zum        meine Ausbildung beenden. Das dauert ja noch ein paar Jahre. Bis jetzt macht
Beispiel Produktionsteile abstecken und messen.“ Seit August ist er nun im      mir der Beruf aber soviel Spaß, dass ich mir vorstellen kann, das dann auch
zweiten Lehrjahr und, abgesehen von den Berufsschulblöcken, in der Firmen­      später weiterzumachen.“ Und die Chancen stehen gut, denn BorgWarner bil­
werkhalle im Dauereinsatz. Er durchläuft dort verschiedene Stationen.           det für den Eigenbedarf aus. Außerdem hat Robert später die Chance, sich in
                                                                                Lehrgängen und Seminaren für eine andere Abteilung zu qualifizieren oder
Die Werksproduktion bei BorgWarner ist aufgeteilt in zwei Bereiche: die         auch ein duales Studium anzuschließen. (mü)
Montage und die Nabenfertigung. In dieser hat Robert seinen Arbeitsplatz. Als
                                                                                                              www.borgwarner.com
Nabe wird im Fall der BorgWarner Doppelkupplung das Herzstück dieser be­

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011                                                                                                      Foto: Manuela Müller
12               Titel

Hochmoderne                  Was haben Waschmaschinen, Gabelstapler und Windräder gemeinsam?
                             Nun, sie alle werden mittels Elektromotor angetrieben. Während die
                             Motoren für Waschmaschinen heute in Großserienfertigung in industriellen

Technik durch die            Firmen direkt vom Fließband fallen, werden solche für Windräder noch in
                             echter Handarbeit in kleinen Serien gefertigt. Einer dieser Handwerks­
                             betriebe ist das Familienunternehmen Renke und Müller aus Saalfeld, das

eigenen Hände                ein kleines Elektromotorenwerk mit fast 70 Mitarbeitern betreibt.

                             Frank hat hier vor mittlerweile sieben Jahren seine Ausbildung zum Elek­
                             troniker für Motoren­ und Antriebstechnik beendet. Jetzt steht er kurz davor,
                             den Meister seines Faches zu absolvieren. Angefangen hat er aber auch ganz
                             klein. Frank sitzt an seiner Werkbank. Auf dem Tisch vor ihm liegt ein 20­Kilo
                             schweres Blechpaket. So nennt man den aus vielen dünnen Blechscheiben ge­
                             klebten Stahlblock, den Stator, in den er aufgespulte Kupferdrähte steckt, um
                             daraus das Herz des späteren Elektromotors zu bauen. Heute geht ihm das lo­
                             cker von der Hand, doch „das war nicht immer so. Ich habe gut drei Jahre ge­
                             braucht, bis ich so schnell wurde wie jetzt“, sagt er. Am Anfang der dualen
                             Ausbildung lernte Frank die notwendigen Grundlagen. Dazu gehören Wick­
                             lungstechniken für die Kupferdrahtspulen, die Bearbeitung des Werkstoffes
                             Kupfer sowie Prinzipien elektrischer Antriebe und die Wirkungsweise mit ver­
                             schiedenen Legierungen der Werkstücke. Technische Mathematik und tech­
                             nisches Zeichnen waren ebenfalls Bestandteil der Ausbildung. „Das war wich­
                             tig und das brauche ich auch heute täglich bei meiner Arbeit“, sagt Frank.

                             Sein Unternehmen fertigt vorwiegend Prototypen und kleine Serien. So bau­
                             te Frank schon Generatoren für große Wasserkraftwerke wie auf dem Foto zu
                             sehen oder Antriebsmotoren für Werkzeugmaschinen. Dafür hat er genaue
                             Vorgaben und technische Zeichnungen, wie der Motor aussehen und welche
                             Leistung er haben soll. Frank berechnet dann Länge und Stärke der Kupfer­
                             drähte, wickelt sie mit Maschinen zu einer Spule und bringt diese in das
                             Blechpaket ein. Dabei ist jeder Motor anders und bedarf besonderer Techni­
                             ken, die ebenfalls zum Ausbildungsinhalt gehören. Danach werden die Drähte
                             an den Enden abisoliert, gepresst und geschalten, also so verbunden, dass am
                             Ende das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Frank führt dabei jeden Arbeits­
                             schritt selbst durch bis der fertige Motor zur Endkontrolle kann. Das dauert
                             bei einem Motor für Windradflügel schon mal vier bis fünf Stunden.

                             Wichtig für den Beruf sind also vor allem handwerkliches Geschick und tech­
                             nisches Verständnis. Mathematik und Physik sollten dir liegen und vor allem
                             Spaß machen. Die Grundlagen lernst du natürlich in der Berufsschule. Auf die
                             Frage, ob die Ausbildung schwierig ist, sagt Frank: „Es ist sicherlich wie mit
                             Vielem – fällt einem etwas schwer, dann lernt es sich auch schwer. Mir hat
                             Mathematik und Technik schon immer Spaß gemacht, deshalb war die
                             Ausbildung auch leicht und interessant für mich.“ Auch teamfähig sollte man
                             sein, sagt er, denn gerade an großen Motoren arbeitet er immer mit Kollegen.

                             In jedem Fall sei der Beruf abwechslungsreich, sagt Frank. Jeder Motor ist
                             anders, jeder Tag ist anders. Gerade wenn ein Kunde einen speziellen Wunsch
                             hat, fertigt Frank Prototypen, testet sie und bespricht Änderungen. Besonders
                             gefällt ihm an seiner Arbeit, dass er etwas mit seinen Händen schafft. Am
                             Anfang stehen viele Rohmaterialien und am Ende des Tages kann er sein fer­
                             tiges Werk betrachten. Dabei ist sein ganzes Know­how gefragt. Mittlerweile
                             ist er so gut, dass er seinen Meister beginnen wird. Vielleicht wird er ja dann
                             dein Ausbilder. (rw)

                                                           www.renke­mueller.de

Foto: Michail Jahn                                                             WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH

Damit die Welt sich auch in Zukunft dreht …!
– ELEKTROMOTOREN DER RENKE & MÜLLER GMBH AUS SAALFELD –
Als traditionelles Elektromotorenwerk fertigen wir das Thüringer Unternehmen Renke & Müller GmbH seit über 75
Jahren am Standort Saalfeld Elektromotoren. Unsere Motoren finden sich wieder im Spezialmaschinen- und
Werkzeugbau, in der Schifffahrtsindustrie, in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und in Windkraftanlagen.

Auf einem erfolgreichen Weg und für den zukunftsorientierten Ausbau
unseres Unternehmens suchen wir dich als

Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik
Deine Hauptaufgabe wird es zukünftig sein, dir all das Wissen zur Herstellung von elektrischen Spulen und
Drahtwicklungen sowie Elektromotoren anzueignen und dein Können erfolgreich in der Praxis einzusetzen. Ferner
gehören zu deinen Aufgaben, die Montage, Inbetriebnahme und Instandsetzung von elektrischen Maschinen und
Antriebssystemen. Die 3,5-jährige Ausbildung findet regional, überwiegend am Standort Saalfeld statt.

Was erwartet dich bei uns?                                Was solltest du mitbringen?
  individuelle Unterstützung in der Ausbildung durch        handwerkliche Grundfähigkeiten und das Interesse
  erfahrenes Fachpersonal                                   an handwerklicher Tätigkeit
  beste Übernahmechancen nach erfolgreich                   Interesse an elektrotechnischen und mechanischen
  bestandener Prüfung                                       Abläufen
  zukunftsorientierte und interessante Beschäftigung        Koordinations- und Vorstellungsvermögen
  angemessene Ausbildungsvergütung                          gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern
  geregelte Arbeitszeiten                                   (Mathe und Physik)
  angenehmes Betriebsklima eines mittelständischen          Kommunikations- und Teamfähigkeit
  Unternehmens
  gute Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten,
  weiterführende Qualifizierung

Wir freuen uns auf deine Bewerbung und deine Fragen!

                                Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH
    Hüttenstr. 12, 07318 Saalfeld · Tel.: +49 3671 2633 · Fax: +49 3671 513814 · E-Mail: info@renke-mueller.de
                                                www.renke-mueller.de
2012

                                                                                                                Foto: DancerP (fotolia)
             MESSEN UND
             AUSSTELLUNGEN
                        www.messe-erfurt.de

      23. – 25. März    Reiten-Jagen-Fischen · Messe für Freizeit in der Natur

         8. – 9. Mai    Rapid.Tech · Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie

        9. – 10. Juni   Internationale und Nationale Rassehunde-Ausstellung

  2. – 3. September     FASZINATION HAAR + KOSMETIK
                        Mitteldeutsche Meisterschaften und Messe

  5. – 6. September     naro.tech · Internationales Symposium für „Werkstoffe aus
                        nachwachsenden Rohstoffen“ mit EPNOE Industrial meeting

  7. – 9. September     Grüne Tage Thüringen · Die Landwirtschaftsmesse

28. – 30. September     HAUS.BAU.ENERGIE. · Messe für Bauen und Modernisieren

     6.– 9. Oktober     inoga · Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit mit
                        IKA · Olympiade der Köche

 13.–14. November       5. Internationaler Kongress Bauhaus.SOLAR
                        Technologie – Design – Umwelt
                                                                              Auswahl, Änderungen vorbehalten
Titel           15

„Einfach wahnsinnig vielseitig“, findet Saskia Wacker ihre Ausbildung. Sie ist Industriekauffrau im dritten Lehrjahr bei dem Unternehmen Garant Türen und
Zargen GmbH. Im Gespräch mit WiYou hat die 21­Jährige verraten, wie sie auf diesen Job gekommen ist und warum er soviel Spaß macht. Dabei hat sie auch
einige Tipps für angehende Azubis auf Lager.

„Einfach wahnsinnig vielseitig“

Nach ihrem Abitur wollte sie sich sozial engagieren und hat deshalb ein         Aufgaben der anderen Abteilungen gebündelt auftreten. Schließlich über­
Freiwilliges Soziales Jahr auf einem Lebenshof zur Wiedereingliederung psy­     nimmt Saskia gerne Verantwortung. Oft arbeitet sie schon ganz selbständig,
chisch kranker Menschen gemacht. Dabei stellte sie allerdings fest, dass sie    dennoch scheut sie keine Fragen. „Je mehr Interesse man zeigt, desto mehr
die Probleme der Patienten nicht einfach ausblenden konnte, sondern mit         wird einem beigebracht“, weiß die junge Mittelthüringerin.
nach Hause genommen hat.
                                                                                Parallel zu ihrer Arbeit bei Garant geht Saskia jede Woche donnerstags und
Nach dieser Erfahrung hat Saskia sich beruflich neu orientiert. Da ihr Mathe­   freitags zur Berufsschule in Ilmenau. Im ersten Lehrjahr hat die Thematik
matik und Wirtschaft in der Schule stets Spaß bereitet haben, sprang ihr die    Volkswirtschaftslehre den größten Anteil. Hier lernt man zum Beispiel Ge­
Ausbildung zur Industriekauffrau ins Auge. Nun brauchte sie noch einen pas­     schäftsprozesse oder den Aufbau der Europäischen Zentralbank kennen. Im
senden Betrieb in der Nähe ihres Heimatortes. „Was machen die? Liegt mir        zweiten Lehrjahr dreht sich dann alles um Betriebswirtschaft und die damit
das oder nicht?“ Das waren für Saskia die entscheidenden Fragen, denn sie       verbundene Buchhaltung. „Spannend wird es nochmal im dritten Jahr“, er­
wollte nur bei einem Unternehmen anfangen, in welchem sie sich voll und         zählt Saskia, denn hier schreibt man eine Projektarbeit und das Thema kann
ganz mit dem Produkt identifizieren kann. „Bei Garant passte das sofort“, er­   man sich selbst aussuchen. Wie bereits erwähnt, setzt die Ausbildung zur
klärt sie. Ob Designtüren, Sicherheitstüren oder auch die verschiedenen         Industriekauffrau ein Händchen für Mathe und Wirtschaft voraus. Die
Beschichtungsverfahren, das alles fand sie sofort spannend. Mittlerweile ist    Deutschnote sollte ebenfalls stimmen, da sowohl beim Telefonieren als auch
Saskia seit über zwei Jahren bei dem Türenhersteller in Ichtershausen ange­     beim Anschreiben verfassen gutes Ausdrucksvermögen erwartet wird. „De
stellt und durfte bereits in die Abteilungen Einkauf, Verkauf, Buchhaltung,     facto sitzt man den ganzen Tag im Büro“, erklärt Saskia. Deshalb sollte man
Marketing und Instandhaltung reinschnuppern. Dabei lautet ihr Grundsatz:        Computerkenntnisse mitbringen und den Alltag eines Bürostuhlakrobaten
„Versuch immer aus jeder Aufgabe das Beste für dich mitzunehmen“. Denn          schätzen. Nach ihrer Ausbildung will Saskia erstmal arbeiten und Erfahrung
auch bei stupiden Aufgaben, wie beispielsweise dem Produkt­Einscannen im        sammeln, bevor sie dann vielleicht noch ein BWL­Studium oder eine Weiter­
Akkord, hat sie etwas gelernt. „Hinterher konnte ich die Produktpalette und     bildung zum Buchhalter anhängt. Aufgrund der vielen Möglichkeiten als
die Lieferanten runterbeten.“ Und wenn man sich mit den Produkten und           Industriekauffrau macht sie sich keine Sorgen um ihre Zukunft. (mh)
Lieferanten des Unternehmens auskennt, schafft das Ansehen bei den
                                                                                                                www.garant.de
Kollegen. Am besten gefallen hat ihr bisher die Instandhaltung, da hier alle

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011                                                                                                           Foto: René Weigel
Sumitomo (SHI) Demag ist gemeinsam mit seinem japanischen Mutterkonzern einer der weltweit
führenden Hersteller von Kunststoff-Spritzgießmaschinen. An 4 Produktionsstandorten in Deutsch-
land, Japan und China entwickeln und produzieren über 3.000 Mitarbeiter exzellente Maschinen und
Lösungen.

Für das Ausbildungsjahr 2012 suchen wir junge engagierte Nachwuchskräfte in folgenden
Ausbildungsberufen:

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Die Bewerbungsunterlagen können bis zum 31.12.2011 eingereicht werden.

Interesse geweckt?
Dann wenden Sie sich mit Ihrer Bewerbung an:

Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH Werk Wiehe
Donndorfer Straße 3, 06571 Wiehe/Thüringen
Personalabteilung: Herr Hans Koch

www.sumitomo-shi-demag.eu
Titel        17

Du stehst vor dem Kühlregal im Supermarkt und stöberst dich einmal quer durchs Joghurtangebot. Linksdrehend, mit Schokostückchen – die Auswahl ist riesig.
Das scheint den Typ neben dir aber nicht zu interessieren, denn der dreht alle Becher auf den Boden auf der Suche nach der Herstellerfirma. Warum? Weil er
Sebastian heißt, 31 Jahre alt ist und bei Sumitomo (SHI) Demag, einem Hersteller von Kunststoff­Spritzgießmaschinen arbeitet. Und diese Maschinen wiederum
werden gebraucht, um eben zum Beispiel Joghurtbecher herzustellen. „Und ich freu mich immer, wenn ich dann sehe, dass der Hersteller einer unserer Kunden
ist“, erklärt Sebastian sein seltsames Verhalten.

Der umgedrehte Joghurtbecher

                                Erst wenn eine Maschine Sebastians strenge Überprüfung überstanden hat, darf sie für den Versand zu Kunden fertig gemacht werden.

Angefangen hatte alles vor mehr als zehn Jahren. „Nach meinem Abitur und                 Doch da blieb er nicht lange. Er bekam ein Angebot des Standortes Schwaig
meinem Wehrdienst habe ich meine Ausbildung zum Mechatroniker für                        und reiste von da an als Servicemitarbeiter durch den Südwesten Deutsch­
Maschinentechnik begonnen“, erzählt er. Schon in der Schule hatte er sich                lands. Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem das Inbetriebnehmen von
eher für Naturwissenschaften und Technik interessiert. Auch beruflich in diese           Demag­ und Sumitomo­Maschinen beim Kunden und die dazugehörige Schu­
Richtung zu gehen, stand deshalb schon früh fest. „Die Ausbildung zum                    lung der Mitarbeiter, sowie Reparatur und Wartungsarbeiten. „Das hat mir
Mechaniker erschien mir zu trocken, der Mechatroniker hat da einfach mehr                unheimlich viel Spaß gemacht. Jeden Tag neue Menschen, neue Maschinen,
zu bieten. Demag in Wiehe bot sich dabei als idealer Ausbildungsbetrieb an,              neue Aufgaben – ich hab viel gelernt, und es war toll zu sehen, wozu unsere
zumal er nur wenige Kilometer von Sebastians Wohnort entfernt ist.                       Maschinen eigentlich gebraucht werden.“

Die Ausbildung absolvierte Sebastian dann in der Berufsschule in Erfurt und              Heute arbeitet Sebastian wieder in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb.
im Berufsbildungszentrum Sömmerda: „Gerade im ersten Lehrjahr stand viel                 „Familiäre Gründe haben mich hierher zurückgeführt und ich hatte das Glück,
auf dem Lehrplan, was hier im Betrieb aufgrund der Ausstattung nicht umzu­               hier im Werk wieder eine Stelle zu bekommen.“ Im Prüfsegment bekommt er
setzen war.“ So musste Sebastian im ersten Lehrjahr vor allem sein handwerk­             nun täglich die fertig montierten Maschinen und schaltet sie zu ihrem ersten
liches Geschick beweisen. Sägen, Fräsen, Drehen – in der Lehrwerkstatt gab               Probelauf ein. Ich stelle die Maschine ein und überprüfe die ordnungsgemäße
es eine Einführung in das Bearbeiten der verschiedenen Werkstoffe.                       Funktionsweise.“ Im besten Fall läuft alles gleich ohne Probleme. „Aber wenn
                                                                                         es zu Störungen kommt, behebe ich sie entweder gleich selbst, oder proto­
Die Arbeit in seinem eigentlichen Ausbildungsbetrieb lernte er dann in ver­              kolliere sie und sorge für die Reparatur.“
schiedenen Praktika kennen. „Angefangen habe ich dabei mit kleineren
Fertigungsarbeiten. Dann kamen nach und nach die Arbeitsschritte vom me­                 Ist alles in Ordnung und die Maschine arbeitet einwandfrei, ist Sebastians
chanischen Aufbauen über die komplette Montage bis zur fertigen Maschine                 Arbeit getan und er kann sich beim nächsten Gang in den Supermarkt wieder
hinzu“, erinnert er sich. „Meine Ausbildung hat mir immer sehr viel Spaß ge­             über die Joghurtbecher freuen, die mit Hilfe der Maschinen von Sumitomo
macht.“ So war Sebastian dann auch froh über die Übernahme nach der                      (SHI) Demag entstanden sind. (mü)
Lehrzeit: „Ich bekam eine befristete Stelle im Bereich Schaltschrankbau und
                                                                                                                   www.sumitomo­shi­demag.eu
Elektrik.“

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011                                                                                                             Foto: Manuela Müller
18           Titel

        Dein alter MP3­Player ist hin ­ ein neuer muss her. Und der ist dann am Besten erstmal ein MP4­ Player, nur halb so groß wie das alte Gerät, speichert dafür
        aber mindestens doppelt so viele Dateien und kostet dich nicht mehr als einen Bruchteil deines Taschengeldes. Von dem du dann noch genug für den nächsten
        Auslandstrip übrig hast, weshalb dein neuer Player natürlich auch mit ausländischen Programmen nutzbar sein soll. „Ganz schön anspruchsvoll“ werden sich
        die Produktionstechnologen bei all deinen Wünschen denken.

        Schneller, besser, billiger

   Was
studieren?

     Teil I
        Die Produktionstechnik umfasst nämlich allgemein alle Bereiche, die an der        gen Rhythmus zwischen Betrieb und Hochschule. Deine Studienrichtung in
        industriellen Produktion beteiligt sind – ob technisch, wirtschaftlich oder or­   Eisenach ist dabei auf die Produktion in der Metall­ und Elektroindustrie aus­
        ganisatorisch. Im Mittelpunkt stehen dabei die Automatisierung und die            gerichtet.
        Optimierung von Produktionsabläufen. Besonders herausgefordert wird die
        Produktionstechnik dabei durch die immer weiter wachsende Komplexität der         Dein Stundenplan ist stark von Mathematik, Physik, Mechanik und Festig­
        Produkte, die Flexibilisierung der Produktion, die Verkürzung der Entwick­        keitslehre, Elektrotechnik und Elektronik geprägt. Dabei geht es um Werk­
        lungs­ und Fertigungszeiten, der hohe Kostendruck am Markt und die zuneh­         stoffkunde, Fertigungstechnik, Arbeitsvorbereitung, Konstruktion, Maschinen­
        mende internationale Verflechtung. Zu den Aufgaben eines Produktions­             elemente, Werkzeugmaschinen, Automatisierungstechnik, Fertigungs­
        technologen gehören deshalb vor allem die Planung und Entwicklung von             messtechnik, Qualitätssicherung, Produktionsplanung und ­steuerung,
        neuen Produkten und Produktionswegen und die Lösung von Problemen in              Instandhaltung, Fabrikplanung ebenso wie Arbeitssicherheit und Umwelt­
        der Produktion. Die Anforderungen an einen Produktionstechniker sind hoch         schutz. Die theoretische Wissensvermittlung wird zusätzlich durch fachspezi­
        und die Ausbildungsinhalte umfangreich.                                           fische und fachübergreifende Laborarbeiten für Technik und Datenver­
                                                                                          arbeitung gefestigt.
        In Thüringen sorgt die BA Eisenach dabei mit einem dualen Studiengang
        aber dafür, dass dir das alles nicht zu theoretisch wird. Denn in den sechs       Außerdem machen dich Lehrinhalte zu Betriebswirtschaft, Informatik, mo­
        Semestern deiner Ausbildung besuchst du nicht nur Vorlesungen und                 derne Arbeits­, Präsentations­ und Managementtechniken sowie Fach­
        Seminare an der BA, sondern hast gleichzeitig einen Ausbildungsplatz in einem     englisch fit für das Berufsleben. Apropos, wo du dann später arbeitest? Die
        Unternehmen. Diesen musst du dir dann auch erstmal suchen, denn er ist            Bereiche der Arbeitsvorbereitung, Betriebsmittelkonstruktion und –wirt­
        Vorrausetzung für deine Zulassung zum Studium. Aber keine Sorge, du kannst        schaft, der Produktionsplanung und Auftragsbearbeitung und der Disposition
        dir von der BA helfen lassen, denn die bietet mit ihrer Studienplatzbörse freie   vorzugsweise in der Metall­ und Elektroindustrie können deine Einsatz­
        Stellen bei ausgewählten Unternehmen, die sehr gut zu den angebotenen             bereiche sein. Wenn du neben deinen fachlichen Kompetenzen auch noch ein
        Studiengängen passen. Hast du einen Betrieb gefunden, dann geht deine             Händchen für Kommunikation hast, ist dein Einsatz im Kundendienst bei der
        Ausbildung am 1. Oktober des Jahres los. Du wechselst immer im zwölfwöchi­        fachlichen Beratung von Lieferanten und Kunden gefragt. (mü)

        Foto: Manfred Jahreis/pixelio                                                                                                      WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
Titel   19

     Ausbildung oder Studium an der Dualen
     Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)
     Als Kauffrau/-mann im Einzelhandel oder als                              unseren Filialen statt, die sich in der Nähe Deines
     Verkäuferin/Verkäufer kannst Du bei uns eine                             Wohnortes befinden. In der Filiale durchläufst Du
     umfangreiche Ausbildung in verschiedenen Abtei-                          verschiedene Ausbildungsabschnitte, in denen wir
     lungen und Bereichen einer Filiale erleben. Anhand                       Dich auf Deinen Einstieg als Führungskraft vorberei-
     Deines individuellen Ausbildungsplans wirst Du in                        ten. Du arbeitest im Tagesgeschäft mit und bist für
     die einzelnen Bereiche eingearbeitet und lernst dort                     bestimmte Projektthemen verantwortlich. Struktur,
     alle notwendigen Prozesse kennen. Multimediale                           Aufgaben und Arbeitsabläufe der relevanten Bereiche
     Lernprogramme vermitteln Dir das notwendige                              im Unternehmen werden Dir so transparent. Nach Ab-
     Wissen in Bezug auf Waren- und Verkaufskunde,                            schluss des Studiums bieten wir Dir einen schnellen
     Warenwirtschaft und Kundenservice. Du wirst von                          Aufstieg in verantwortungsvolle Vertriebspositionen.
     Anfang an in das Team integriert und arbeitest an
     Projekten und Aktionen mit. Regelmäßige Azubi-                           Fach- und Führungskräfte aus den eigenen
     treffen sind bei uns fest etabliert und fördern den                      Reihen zu entwickeln – das ist unsere Stärke.
     Austausch untereinander. Nach Abschluss der                              So ist es natürlich kein Wunder, dass viele unserer
     Ausbildung kannst Du bei uns als Fach- oder Füh-                         aktuellen Führungskräfte mit einer Ausbildung oder
     rungskraft in einer unserer Filialen Verantwortung                       einem Dualen Studium bei Kaufland gestartet haben.
     übernehmen.                                                              Gerade im Handel, einer Branche in der Verantwor-
                                                                              tungsbewusstsein und Flexibilität wichtig sind, gibt
     Das DHBW-Studium zum Bachelor of Arts,                                   es tolle Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln.
     BWL – Handel ermöglicht Dir eine Karriere im                             Wenn Du gerne einmal Verantwortung für einen eige-
     Doppelpack: In einem dreijährigen Studium mit                            nen Bereich übernehmen und Kaufland bei seinem
     wechselnden Theorie- und Praxisphasen studierst                          ständigen Wachstum unterstützen möchtest, dann
     Du am Campus Heilbronn (Duale Hochschule Baden-                          bist Du bei uns genau richtig!
     Württemberg). Die praktische Ausbildung findet in

         Unsere Nachwuchskräfte
                                                                                       ung zum
                                                meinem Wehrdienst eine Ausbild
         Im Sommer 2008 begann ich nach                                        r lern te ich zunächst
                                           Kaufland. In mein     em 1. Leh rjah
         Kaufmann im Einzelhandel bei                                             Obst & Gemüse
                                           über Molkereiprodukte bis hin zu
         alle Abteilungen von der Kasse                                            nach und nach
                                           mehr Fachwissen an, so dass ich
          kennen. Ich eignete mir immer                                           Schon am Ende
                                             er besser beantworten konnte.
          die Fragen unserer Kunden imm                                               konnte im Rah-
                                                ruchsvolle Aufgabe gestellt: Ich                            Steffen Scholz
          des 1. Jahres bekam ich eine ansp                                                 ng führen.
                          ubsv ertre tung die Mol  kere iabteilung in Eigenverantwortu
          men einer Urla                                                            und machte
                                              gelang mir dies ohne Probleme
          Dank meiner guten Einarbeitung                                          die Top-Azubis“
                                             n Wet tbewerb „Kaufland sucht
          riesig Spaß. Beim firmeninterne                                              r Beweis stellen.
                                                  en im Bereich Warenkunde unte
           konnte ich im 2. Lehrjahr mein Wiss                                      and Thüringen.
                                                en 10 Azubis aus dem Bundesl
           Hier schaffte ich es unter die best                                      ialisierte ich mich auf
                                               im letzten Ausbildungsjahr spez
           Die Zeit verging wie im Flug und                                          szeit wurde ich Waren-
                                            Nach einer intensiven Einarbeitung
           die Obst & Gemüse-Abteilung.                                             bildung erfolgreich
                                             . Inzwischen habe ich meine Aus
           gruppenführer dieser Abteilung                                              ereichsleiter Food.
                                                 in der Einarbeitung zum Warenb
           abgeschlossen und befinde mich
                                                                                             Freunde
                                           bildung      szeit habe ich nicht nur sehr gute
            Mein Fazit: Während meiner Aus                                   n man   eins atzb ereit ist
                                            persönlich stark entwickelt. Wen
             gewonnen, sondern mich auch                                     n offe n!
                                              en einem bei Kaufland alle Türe
             und Spaß an der Arbeit hat, steh

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011
GeAT
GeA
  AT - Gesellschaft für                                      GeAT
                                                             G eA
                                                                AT AG
Arbeitnehmerüberlassung Thüringen AG

                                                   Dei
                                                       n
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                                                     rde    anc
                                                 in d     Azu e-
                                                      er G   bi
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                                               Bewirb Dich jetzt beim
                                               beliebtesten Thüringer
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                                               Kauffrau/
                                               Kau
                                                auffrau/
                                                a    au// -mann
                                                            a für
                                                                ü
                                               Bürokommunikation
                                               oder
                                               Personaldienstleistungs
                                                                    g -
                                               Personaldienstleistungs-
                                               kauffrau// -mann
 vv.. l. Daniela Sahl,
                 S     Juliana Bergmann,       Sende Deine Bewerbung
 Julia P  Pietschmann,
           ietschmann, Christopher Hoffmann;
  Auszubildende
  A  uszubildend        GeATT AG
                 de der GeA
                                               an: G GeAT  AG,
                                                       eAT AG,
                                               Angelika
                                                  gelika SSchulz,
                                                           chulz,
                                               Juri-Gagarin-Ring
                                                  i-Gagarin-Ring 1152,
                                                                   52,
  Aus                                          99084
                                                  084 Erfurt,
                                                        Ef t
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 Kar ildung                                    e-Mail:
                                                 Mail: aaschulz@geat.de,
                                                         schulz@geat.de,
     rier
Zuk       e! !                                 Tel.: 0361
                                                  .: 0361 / 555846-15,
                                                              5846-15,
    unf                                        www.geat.de
                                                 ww.geat.de
         t!
Titel           21

Fast 6.000 Unternehmen mit insgesamt fast 900.000 Beschäftigten – der Maschinenbau ist in Deutschland wirtschaftlich eine echte Größe, und das zu recht,
würde das alltägliche Leben ohne Maschinen doch im wahrsten Sinne des Wortes still stehen. Dabei setzt sich der Maschinenbau aus vielen verschiedenen
Bereichen zusammen. So gehören neben Planung, Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Maschinen und Anlagen auch deren Wartung, Vertrieb und
Verkauf dazu. Ein ziemlich umfassendes Gebiet – das Maschinenbau­Studium vermittelt dir das dafür nötige Wissen.

Maschinenschlau                                                                                                                                                   Was
                                                                                                                                                               studieren?
                                                                               den als erstes deine Grundlagenkenntnisse in Gang
                                                                               gebracht.

                                                                               Mit Mathe, Physik und Informatik stehen die
                                                                               Naturwissenschaften dabei klar im Vordergrund.
                                                                                                                                         Teil II
                                                                               Hinzu kommt die Einführung in Elektro­ und Werk­
                                                                               stofftechnik, Konstruktion und technische Mechanik.
                                                                               In den folgenden Semestern bekommst du dann nach
                                                                               und nach Reglungstechnik, Strömungslehre, Thermodynamik,
                                                                               Getriebelehre, Messtechnik und Co. auf den Tisch. Außerdem wirst du fit ge­
                                                                               macht in der neuesten Software wie zum Beispiel CAD für das Entwerfen und
                                                                               Konstruieren am Rechner – denn auch der Maschinenbau findet nicht mehr
                                                                               nur in der Werkhalle statt.

                                                                               Damit dir bei der zum Teil doch schweren Kost nicht die Lust vergeht, be­
                                                                               kommst du im fünften Semester die Möglichkeit, dein gesammeltes Wissen
                                                                               auch einmal in der „wirklichen Welt“ anzuwenden. Denn das sogenannte
                                                                               Praxissemester führt dich von der Hochschule weg, direkt in die Unter­
                                                                               nehmen, die im Maschinenbau tätig sind. Wo genau du dabei landest, hängt
                                                                               von deinen Interessen und späteren beruflichen Plänen ab. Danach schließt
                                                                               du im letzten Semester mit der Bachelor­Arbeit dein erstes berufsquali­
                                                                               fizierendes Studium ab.

                                                                               Apropos Abschluss, wie sieht es mit den Maschinenbau­Absolventen aus?
An der FH Jena zum Beispiel – dort beginnt dein Maschinenbaustudium je­        Die meisten landen im Maschinen­ und Fahrzeugbau, in der Luftfahrtindustrie
weils zum Wintersemester. Die insgesamt sieben Semester wirst du dann          und im Anlagenbau. Aber auch der Öffentliche Dienst, Ingenieurbüros, For­
hauptsächlich in Vorlesungssälen und Seminarräumen verbringen. Dort wer­       schungseinrichtungen und Dienstleister können Arbeitgeber sein. (mü)

                                                                                                              www.fh­jena.de

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2011                                                                                               Foto: Rainer Sturm/pixelio
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