"ICH BIN DAS LICHT DER - WELT" JOH.8,12 49. JAHRGANG | April - Juni 2021 - Lebensmission Haiti
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30 JAHRE IN UND MIT gigen Spende eine Mikrokreditkasse ben und Kräften gebrauchen ließen 50 – vielleicht gute Möglichkeiten, hier DER LEBENSMISSION gegründet werden, die vor allem hai- tianischen Frauen dabei hilft, mit der und gemeinsam an Gottes Werk der Lebensmission bauten. Auch wenn wieder anzuknüpfen? Und nicht nur diejenigen wiederzuse- Von Barbara Knochel FÜR HAITI Schaffung oder Vergrößerung eines sich Wege trennten und man den ei- hen, die in irgendeiner Form arbeits- Kleinhandels das Auskommen ihrer nen oder die andere mit der Zeit aus mäßig mit der Lebensmission ver- Familie zu sichern. den Augen verlor – ihr habt alle einen bunden sind, sondern darüber hinaus „...denn was gibt es Schöneres, Ja, es gab gelegentlich Entscheidun- Links: Barbara Knochel 2005 im ganz festen Platz in meinem Herzen! auch möglichst viele von Ihnen, die als auch in der Arbeit Gott und gen, die, obwohl lange durchdacht Büro der Lebensmission Neben gemeinsamen Arbeitstagen, Sie als Freunde, Beter und Spender die Seinen Kindern zu dienen?“ und umbetet, bevor man sie traf, spä- Rechts: der Artikel von 1991 D ter revidiert werden mussten. Es gab Unten: Barbara Knochel menschliches Versagen. Es gab Mitar- und Beatrice Varonier 1993 im Kinderdorf reißig Jahre ist das jetzt her, beiter, die mit viel Elan und Einsatz- dass ich dies in dem Artikel schrieb, bereitschaft in ihren Dienst starteten Das Kinderdorf, 1983 gegründet, ist mit dem ich mich hier im Missi- und irgendwann die gemeinsame heute nach wie vor ein blühender Ort onsheft der Lebensmission als neue Vision für und in Haiti aus den Augen und ein liebevolles Zuhause für haiti- Büro-Mitarbeiterin vorstellen durfte, verloren haben, von denen sich die anische Kinder. und ich kann es auch heute noch aus Lebensmission trennen musste. Das Patenschaftsprojekt, zunächst vollem Herzen bestätigen. Aber Gott hat durchgetragen, neue nur für die Kinderdorfkinder gedacht, Vorangestellt hatte ich dem Artikel da- Türen geöffnet, neue Mitarbeiter be- betreut heute daneben mehr als 260 mals meinen Taufspruch: „Der Herr rufen und neue Wege geebnet. Schul-Patenschaften und rund 50 Aus- ist mein Licht und mein Heil, vor wem Und ja, es gab Projekte, die zwar nicht zubildende und Studenten, nicht nur sollte ich mich fürchten?“ (Ps. 27,1). „fürchterlich“, aber auch nicht dau- finanziell, sondern vor allem auch be- Immer wieder leistete die Lebensmis- Auch dieser Vers hat mich all die Jah- erhaft erfolgreich waren und nach ratend, unterstützend und fördernd, um sion über Monate und Jahre hin Ka- re begleitet, und auch er hat sich stets einiger Zeit beendet wurden, wie die der heranwachsenden Generation eine tastrophenhilfe oder engagierte sich bewahrheitet. Unterstützung verschiedener Schulen Perspektive für ein neues Haiti zu geben. in Einzelfällen oder für bestimmte Ja, man hätte sich vielleicht fürchten in Haiti, der eigene Kindergarten oder Wie vielen Kindern insgesamt konnte Gruppen in besonderer Not. mögen in den Zeiten der finanziellen die Schreiner-Lehrwerkstatt und das die „Mission de Vie“ in den Jahrzehnten Habitat-LM baut inzwischen seit zehn Nöte, die wir erlebt haben, Jahren, in Strick- und Näh-Atelier. ihres Bestehens diese Chance geben? Ich Jahren erdbebensichere und men- denen wir nie wussten, wie die mo- Aber Gott hat durchgetragen und sie vermag es nicht zu sagen, wir haben sie schenwürdige Häuser für bedürftige natlichen Budgets für Haiti und die in der Zeit ihres Bestehens zum Segen nicht gezählt. Aber Gott hat jedes einzel- Familien, als eigenständiges Projekt, Auslagen in Europa gedeckt werden für viele werden lassen. Und vielleicht ne von ihnen gesehen und gesegnet. aber mit enger Verbindung zu Infra- sollten, in denen wir Budgets und Ge- freuen sich auch heute noch Manche Nicht nur haitianische Kinder stehen struktur und Mitarbeitern der Lebens- hälter dies- und jenseits des Atlantiks an den warmen in Haiti gestrickten So- im Fokus unserer Arbeit, auch für mission vor Ort. kürzen mussten, um wenigstens die cken oder über die schöne Patchwork- Erwachsene und Familien durfte ich Und in Europa? Natürlich hatte ich dringendsten Ausgaben zu decken. decke, die in Gonaives gefertigt wurde, arbeiten. Den Mitarbeitern der „Missi- es in den vergangenen dreißig Jahren Aber Gott hat durchgetragen und im- und vielleicht spielen auch heute noch on de Vie“ steht seit vielen Jahren eine immer wieder einmal mit mehr oder mer wieder Spenderherzen berührt Kinder in Europa mit den Spielzeugau- Mitarbeiter-Kreditkasse zur Finan- weniger anstrengenden Menschen zu und Türen geöffnet. tos aus der Lehrwerkstatt? zierung ihrer persönlichen Bedarfe tun, aber „Zum Fürchten“ – nein, da Doch es gibt eben auch die Projekte, zur Verfügung. Bereits in den 1990er gab es niemanden. Vielmehr erinnere Sitzungen, Mitgliederversammlun- Arbeit der Lebensmission erst möglich Unten l+r: Kinderdorf 1983 die kontinuierlich gewachsen sind: Jahren konnte dank einer großzü- ich mich voll Freude und Dankbarkeit gen etc. waren immer auch die früher machen. Es fasziniert mich immer an all die lieben und engagierten Kol- jährlichen Missionsfeste, einige „Ha- wieder, zu sehen, wie viele von Ihnen legInnen, Mit-Vorstände und Vorstän- iti-Chérie“-Abende und Jubiläumsfei- die Lebensmission schon sehr lange de (vor und nach meinen Jahren im ern eine schöne Gelegenheit sich zu begleiten, teilweise viel länger als ich, Vorstand), Mitglieder, Haupt- und Eh- treffen und auszutauschen. teilweise bereits in der zweiten oder renamtlichen in und für Haiti, Spen- 2023 jährt sich die Gründung des Kin- dritten Generation. Wie schön wäre es, der und Freunde, denen ich begegnen derdorfes zum vierzigsten Mal, zwei einmal etwas über Ihre Erfahrungen durfte und die sich alle mit ihren Ga- Jahre später wird unser Verein bereits mit der Lebensmission zu hören! 2 3
In den Briefen unserer Patenkinder an ihre Paten lesen wir immer wieder: „Nach Gott bist du derjenige, dem ich LICHT IN DER alles bisher Erreichte zu verdanken habe!“ Und so ist es wirklich: Auch wenn Gott derjenige ist, der Türen öffnet, mit seinem Licht den richtigen Weg zeigt und alles in seiner Hand FINSTERNIS hält und zu einem guten Ende führt – ohne Sie gäbe es die Lebensmission „ICH schon lange nicht mehr, hätte auch ich vielleicht schon seit Jahren dieser sinnvollen und schönen Aufgabe im Büro der Lebensmission nicht mehr nachgehen können. Deshalb an die- BIN DAS ser Stelle ein ganz persönliches, von Herzen kommendes „Dankeschön!“ LICHT Von Martina Wittmer von mir. Also: „Vor wem sollte ich mich fürch- DER ten?“ Ich persönlich und die Le- bensmission als Verein und Träger WELT“ der „Mission de Vie“ in Gonaives? JOH.8,12 A Vor nichts und niemanden. Es mag auch in Zukunft immer wieder Ent- wicklungen geben, die Aktuelles und llerlei Gedanken drängten Vergangenes in einem neuen Licht er- sich mir im März d.J. vor meiner Reise scheinen lassen werden, Umwege und nach Haiti auf: Es sei kein guter Zeit- holprige Wegstrecken. Aber solange punkt, muss es denn wirklich sein, es das Licht Gottes ist, in dem alles kann man nicht auch per Zoom die betrachtet und entschieden wird, ist Dinge regeln, als Frau ganz alleine kein Raum für Furcht. Vorherrschen reisen und dann umständlich über darf die Neugierde und die Freude auf die Dominikanische Republik, ist es das, was noch kommt und sich entwi- ein unnötiges Risiko angesichts der ckeln darf. steigenden Kidnappingfälle und der aktuellen Banden-Kriege mit der Poli- PS: Ich habe im oben Geschriebenen zei, wie werden meine Kids und mein bewusst keinerlei Namen genannt, Mann zurechtkommen während ich um niemanden zu übergehen und weg bin, wie wird es meiner Seele er- keinem auf die Füße zu treten. Aber gehen zum ersten Mal als „Besucher“ einen ganz besonderen Menschen, in das Land zu reisen, das acht Jahre möchte ich an dieser Stelle nun doch unsere Heimat war, ... nennen, denn er ist im April d.J. von Zugleich wusste ich, Präsenz ist das uns gegangen. Er war mit immer ein Wertvollste, was ich den Menschen ge- guter Freund und Ratgeber und in ben kann. Es stehen wichtige Themen mancher schwierigen Situation eine und Prozesse an, die es anzustoßen sichere Stütze: Danke, Heinz! gilt. Chris braucht die Unterstützung um nun nach den ersten Sprachlern- 4 4 55
monaten tiefer in die Projekte einstei- Ich liebe Kerzenschein. Wenn ich so Genauso wenig meine Überzeugun- weder von Covid 19 noch Kidnapping, sondern er hat das Licht, das ihn zum gen zu können. Das Leitungsteam ist in die Flamme blicke, so erkenne ich, gen, das Gute, das ich erkannt habe Banditen oder meinen Ängsten er- Leben führt.“ auf den Schulterschluss mit Europa dass die Stärke der Flamme an sich zu tun. Ich mag auch nur ein kleines schüttern lassen. Als Jesus wegen dieser Worte der angewiesen, um an der Front Dinge unverändert bleibt. Umstände mögen Licht sein, mit meinen Begrenzungen Johannes 8,12 „Ich bin das Licht der Blasphemie beschuldigt wird, zeigt umzusetzen. Gewisse Knotenpunkte sich ändern. Mitten im Tageslicht tritt und allem Menschlichen. Genauso, Welt. Wer mir nachfolgt, er Verständnis für ihr Unver- wollen mit Feingefühl identifiziert der Schein der Kerze fast nicht her- wie ich bin, möchte ich zu Got- wird nicht in der Dun- ständnis: „Ich weiß, wo- und gelöst werden. Neue Mitarbeiter vor. Je dunkler die Finsternis, desto tes Ehre dienen und mich kelheit umherirren, her ich komme und warten auf die persönliche Begeg- deutlicher scheint diese kleine Kerze wohin ich gehe; ihr nung, gerade in der kollektivistischen in einem hellen Licht. Meine aber wisst das al- Kultur, in der das Knüpfen einer Identität ändert sich nicht. les nicht.“ Vertrauensbeziehung eine gelingende Zusammen- arbeit erst möglich macht. Mein Herz sehnt sich danach, meine Kids und Jugend- lichen wieder zu sehen, sie zu erle- ben, Atmosphäre zu spüren, da zu sein. So stehen sich Argumente ge- genüber, Pro und Kontra, doch was gibt den Ausschlag zur Entschei- dung? 6 7
Wissen wir, woher wir kommen und Angeline (Kindermutter): Escarel (Gärtner): In Haiti gibt Djsharlens (Sozialpädago- Philistin (Chauffeur, Dienst- Felonie (Kindertante): Die wohin wir gehen? Für unser persön- 3 Wochen war ich nun in Urlaub und es ein Sprichwort „afe pam pa afe w“ ge): Die Mission de Vie ist nicht nur ältester): Es gab eine Zeit, in der die Leitung reagiert immer weise und liches Leben genauso wie als Teil der voller Freude komme ich zurück hier (meine Arbeit ist nicht deine Arbeit). eine Arbeitsstelle, es ist eine Familie. Mission zerstreut daniederlag, doch mit Ruhe auf Situationen. Ja, die Kids Lebensmission? in Eure Mitte am Montagmorgen. Ich Hier in der Mission de Vie erlebe ich Während des Corona-Lockdowns bin durch Martina und Walner wurden wie- und Jugendlichen provozieren Mo- Wir sind als Lebensmission berufen, hätte es nie für möglich gehalten, eine Kollaboration, bei der mir im- ich mit meiner Familie auf den Hof der solide Strukturen aufgebaut. Gott ist mente, in denen man auch stark im- Lichtträger zu sein, hin zum Leben ein fremdes Kind so sehr zu lieben. mer Leute helfen, wie beispielsweise gezogen und durfte dies hautnah mit uns geblieben. Für mich ist dies ein pulsiv reagieren könnte, wie gut dass zu führen. Dies ist nur dann möglich, Mehrfach kam mir der Gedanke, ich beim Gießen, und wir gemeinsam intensiv erleben. In dem Jahr ohne großes Zeugnis von Gottes Treue. wir so gute Leiter haben, die sich da- wenn wir uns bewusst sind, woher wir hätte nicht so lange Urlaub am Stück beratschlagen für den Garten. Es geht Europäer war es nicht einfach, alles von nicht hinreißen lassen. Gott hat kommen und wohin wir gehen. Al- nehmen sollen, weil ich Steevenson so nicht um Konkurrenz oder darum, am Laufen zu halten. Nur Feuer kann sie ausgewählt für diesen Platz. Sie les begann mit einer Person, die sich sehr vermisste. Gott ist groß, er öffnet wer am besten hervorsticht, sondern wieder Feuer anzünden. Danke, dass vermitteln uns, dass es keine „Oben- von Kindern auf der Straße berühren mein Herz und lässt mich stärker lie- wie wir gemeinsam den Hof zum es Leitungspersonen gibt, die bren- Unten“ Ebenen gibt, ein jeder hier ist ließ und daraufhin mit Freunden ein ben als ich dachte dazu fähig zu sein. Blühen bringen. Der Chef ist immer nen, mich coachen und mich immer gesetzt, um seine Berufung zu leben. Heim und ein Projekt für Schulbil- freundlich, hat immer ein Lächeln, wieder konkret motivieren und unter- dung gründete. Seitdem sind wir auf auch für seine rangniedrigsten Mit- stützen. Besonderen Dank an Myriam dem Weg, mit klaren Zielen vor Augen arbeiter. Walner ist ein großer Segen. aus dem deutschen Büro, die mit mir und Werten für die wir einstehen. für das Projekt Kinderdorf zusam- Wer könnte dies besser bezeugen als menarbeitet. Es ist kostbar zu wissen, unsere Mitarbeiter vor Ort? dass meine Arbeit dort gesehen und wertgeschätzt wird. Anbei Zitate während der Mitarbeiterversammlung Majorie (Köchin): Wir sind am 5. April 2021 mit Martina: in Martinas Herzen, sonst wäre sie Violette (Köchin): Die Mis- nicht in dieser Zeit gekommen. Im- sion de Vie lässt keinen Raum für mer wieder gingen wir Köchinnen Egoismus, wir halten zusammen. ängstlich auf den Markt. Nicht nur Die Pförtner helfen mir immer, die einmal wurde plötzlich wieder ge- schossen, man musste rennen und Natalie (Kindermutter): In schweren Einkaufstaschen hoch zur Küche tragen, wenn ich vom Markt hatte Sorge, heil mit den Einkäufen jedem Dorfleben wird es wohl stets Kettura (Waschfrau): Ein komme. Dies ist ein anschauliches zurückzukehren. Doch wie könnten Gerede geben, aber bei uns überwiegt ganz großes Dankeschön: Während Marie-Vonette (Haushälte- die Toleranz, einer versucht den an- Symbol unserer Arbeitsmoral. Mar- wir sagen, wir gehen nicht wieder des Lockdowns (Covid) konnten wir rin für Europäer): Auch wenn deren zu verstehen. Das ist wertvoll. tina kommt zu uns, trotz all dieser hin? Wir haben die Kinderdorfkinder Tagelöhner keinen einzigen Tag ar- ich viele Familien habe kommen und zu versorgen und die Mitarbeiter, die Zugleich wollen wir täglich daran schwierigen Umstände, es ist eine beiten und haben am Monatsende gehen sehen, wir bleiben im Geist und Dieunette (Gästehaus): Bitte mutige Frau, die zeigt, dass niemand lasst uns wieder vorangehen und be- auf uns zählen für das Mittagessen. arbeiten, dass gegenseitiger Respekt trotzdem unseren Lohn bekommen. im Herzen verbunden. Wir beten für- So zögern wir nicht und ziehen jede stets wachsen möge statt abnehmen. nur auf seine eigene Bequemlichkeit Das ist einzigartig. Keine andere In- einander, das ist wohl die größte Ver- ten, dass neue Volontäre und Besucher schaut, sondern auf das, wo andere kommen können, auf dass ich wieder Woche wieder los. Weil wir das Gute stitution oder Privatperson hätte dies bindung die man miteinander haben im Land nicht wegen des Bösen ver- gerade Unterstützung brauchen. gemacht. kann. Arbeit habe (sie ist als Tagelöhnerin aktuell nur 14 tägig zum Reinigen nachlässigen wollen. des Gästehauses angestellt). 8 9
Wilby (Techniker): Auf mei- Marie-Mène (Kinderdorflei- Thomon (Patenschaft): An- Walner (Direktor): Es war eine Wilfrid (Patenschaft): Gott Lenddie (Buchhaltung Pa- nem Posten bin ich allein und alle tung): In meiner Position kann ich gesichts der Kriminalität, politischen große Herausforderung in den letzten drückt sich durch unsere Projekte tenschaft): Mittendrin im „Peyi- rufen mich für vielerlei Reparaturen nicht jedem seine Wünsche erfüllen. Situation und Covid hatte ich letz- zwei Jahren. Man sagt mit zu recht, aus, er hat sie uns aufs Herz gelegt. lok“ (politischen Lockdown) fand ich auf dem großen Hof, die ich nicht alle Das braucht oft Geduld und mein Herz tes Jahr eine tiefe Krise. Ich schrie die Ausländer kommen und bauen Qualität hat einen hohen Stellen- 2019 diese neue Arbeitsstelle und es gleichzeitig machen kann. Das frus- muss auch manchmal ganz schön was zu Gott „Sieh doch all die Jahre, auf, übergeben an Haitianer und diese wert. Die Lebensmission schenkt ist mir wie ein Zeugnis der Hoffnung. triert mich oft. Ich wünsche mir für aushalten. Danke, dass das Sekretariat die wir schon für dieses Land beten verprassen in kürzester Zeit und rich- wirklich Leben für viele Menschen Alle mögen sagen, es gibt nichts, das die Zukunft eine zweite Person, die und die anderen Leiter mich stets un- - und wohin führt es? Wieso nur bist ten zu Grunde. Doch wir haben diese in Haiti. Wer im Kleinen treu ist, Land bietet dir nichts, suche dein mich in diesem Bereich unterstützen terstützen. Wenn wir wachsen wollen, du nicht sichtbarer?“ Ich nahm mir Herausforderung mit Gottes Licht ge- wird im Großen ernten, wir alle Glück woanders, doch ich erlebe eine kann. müssen wir uns zunächst einmal im eine Zeit, nur noch Bibel zu lesen und meistert: wir brennen und glänzen. dürfen uns gewiss sein, dass un- andere Wahrheit. Seit ich hier arbei- Hier und Jetzt einschränken und mit mich von Nachrichten fern zu halten, Damit alle erleben, es gibt Haitianer sere Ernte groß sein wird. Trotz te, bin ich mit einer Misere konfron- allem Kleinen gut wirtschaften. Nicht die mich nur noch mehr frustrier- mit aufrichtigem Herzen und mit in- unserer Schwächen und unserer tiert, über die ich mir nicht bewusst weil wir nicht großzügig wären, son- ten. Heute kann ich sagen, ich habe tegrem Charakter. Möge sich dieses Grenzen, Gott dient durch uns dem war, dass Menschen in Gonaives so dern weil wir eine große Verantwor- eine Erkenntnis gewonnen, um beim Licht multiplizieren, auch über die haitianischen Volk. Und er ist noch leben. Es gibt viel Not und ich will tung haben, das Ganze angemessen Beispiel der Bäume zu bleiben: Man Mission de Vie hinaus. lange nicht fertig. Es gibt noch so dazu beitragen, diesen Familien ge- zu verwalten. In dem Sinne mag es hätte noch so intensiv und lange Man könnte sagen, Martina ist ein Viele, die dieses Leben brauchen. nauso Hoffnung zu geben, wie ich ein undankbarer Job sein, die Hausver- beten können, hätte niemand gesät, hohes Risiko eingegangen, um hier So beten wir weiter! Und wenn wir sie erfahren habe. Und eines möchte waltungen im Detail zu supervisieren, gepflanzt, gegossen und schwitzend bei uns zu sein. Doch ich möchte Lücken sehen, so beten wir weiter, ich hier aussprechen: Danke an mei- aber jeder möchte gern die Früchte se- die Schubkarre geschoben in der ergänzen, es ist der Glaube, der sie auf dass Gott diese schließen wird. ne männlichen Leiter und Kollegen! hen, wenn wir denn wachsen und Geld Sonne, so wäre nie etwas entstanden. führt. Hätte die Mission de Vie in Wir Älteren haben so viele Jahre in- Ihr Verhalten war immer aufrichtig haben um beispielsweise das 3. Kinder- Wir Christen müssen unsere junge all den Jahren nicht immer wieder tensiv gebetet, bis manche Jüngeren und rein. Das ist ebenso eine außer- haus neu zu bauen. Generation lehren, dass Gebet im- Glaubensschritte getan, indem man nun gekommen sind, um Lücken gewöhnliche Hoffnung, die nicht der mer mit Taten einhergeht. Das Land Risiken eingegangen ist, würden wir tatkräftig zu schließen und in die üblichen Realität als junge Frau auf Chris (europäischer Lei- braucht Menschen, die anpacken. In heute nicht dort stehen, wo wir stehen. Bresche zu springen. Es ist wie mit einem Buchhaltungs-Sekretär-Pos- ter/Missionar): Wieso sitzen wir der Patenschaft sind die Gebete und Auch die neue Möglichkeit, Sanierun- den Bäumen, sie wurden von unse- ten entspricht. Ich schätze Direktor hier zusammen? Wozu tun wir, was die Spenden aus Europa Gold wert; gen durch Darlehen zu finanzieren, ren ältesten Mitarbeitern gepflanzt, Walner von ganzem Herzen für die- wir tun, tagtäglich neu? Wir sehnen wir Mitarbeiter vor Ort, wir setzen ist ein Risiko, das aus Glauben gebo- begossen und gehegt, und nun sit- sen Schutz! uns danach, dass unsere Arbeit und dies dann mit den Familien tatkräf- ren wurde. Es beweist, wie stark Euro- zen die jüngeren Mitarbeiter in ih- unsere vielfältigen Projekte einen Im- tig um. So reichen wir uns die Hän- pa uns Haitianern vertraut, wie gewiss rem Schatten. So webt Gott eine Zu- pact hinterlassen im Leben all derer, de und bringen beides ein, auf dass man sich unserer guten Zusammen- sammenarbeit über Generationen die wir berühren. Wir sind ein starkes unser Land vorankommt. Und dies arbeit ist, auf dass wir dies monatlich hinweg, alles zu seiner Ehre und und ein wirklich großes zahlreiches geht nicht ohne Reibung einher, da treu zurückzahlen werden können. zum Dienst an den Bedürftigen. Team. Und jeder Einzelne trägt sei- knallen auch mal Persönlichkeiten So lasst uns allezeit so agieren, im nen Teil dazu bei, indem er seine Ar- aufeinander. Doch wo es Reibung Kleinen und im Großen, damit man beit gut macht. gibt, gibt es auch Wärme, und Her- uns vertraut! Jerfreed (Administrator): Es zen wachsen zueinander hin, so wie ist so interessant, den anderen Mitar- es in der Zusammenarbeit zwischen beitern zuzuhören., wenn sie über die Europa und Haiti in vielen kleinen Geschichte der Mission de Vie erzäh- Situationen geschehen ist. Ich bin so len. Das macht mich als Neuling neu- dankbar für dies alles. gierig, mehr darüber zu erfahren. 10 10 11
DER KLEINE HANS WIR BEGRÜSSEN LEBT SICH EIN WEDLYSON LOUIS DOLMA IM KINDERDORF Von Myriam Wittmann Von Myriam Wittmann M it wachem Blick beobach- tet er neugierig seine Umgebung, Da sich in den vergangenen vier Mona- ten leider kein Familienmitglied melde- te, erhalten wir nun die offiziellen Papie- I m Februar erhielten wir noch einen und Wedlysons Papa bat im Kinder- dorf um Hilfe für seinen Sohn. Und so und man hat den Eindruck, dass er re vom Jugendamt und dürfen Neuzugang: Wedlyson Louis Dolma. zog Wedlyson im Februar im vierten mehr versteht, als man auf den ers- eine Geburtsurkunde Der kleine Wedlyson blickt mit seinen Kinderhaus ein. ten Blick vielleicht meint. Sprachlich für Hans bean- gerade einmal zwei Jahren schon auf Man merkt ihm die Unterernährung kommt nun immer mehr von ihm tra- eine bewegende Lebensgeschichte zu- noch deutlich an und so erhält er und er fühlt sich spürbar wohl in rück. Die Mutter ließ ihn als Säugling weiterhin zusätzlich eine Spezial- seiner neuen Umgebung. Mehr und gen, um beim Vater zurück und verschwand nahrung. Der körperliche Mangel hat mehr sieht man ihn lächeln und er ihn langfristig spurlos. Der Vater, alleinstehend seine Spuren hinterlassen und Wedly- ist offen für allerlei Späßchen und im Kinderdorf als neu- und mittellos, konnte ihn nicht son ist in seiner Gesamtentwicklung lustige Spielchen mit den anderen em Zuhause aufzunehmen. ausreichend versorgen. Da ihn verzögert. Es wird Zeit brauchen, viel Kindern oder Mitarbeitern. So hat er Bei der Untersuchung durch niemand aus der Familie Liebe, Geduld und Förderung, um mit unserem Missionar Chris schon unseren Kinderarzt wurde festgestellt, aufnehmen wollte, muss- all das Erlebte zu verarbeiten. Hoffen ein eigenes Begrüßungsritual entwi- dass Hans an einer angeborenen te er den Kleinen in und beten wir zusammen für diesen ckelt, was nur die beiden miteinander Fehlstellung an Knie und Fuß leidet Gonaives bei einem kleinen tapferen Jungen, dass er sich teilen. Einfach bezaubernd, ihn dabei und eine orthopädische Behandlung Freund unterbringen, weiter erholen und gesund entwickeln zu beobachten, wie er sich Schritt für dringend notwendig ist. So wurde das um eine Arbeit zu kann. Schritt öffnet. Orthopädiezentrum „Healing Hands“ finden. Dort er- Mittlerweile hat er sich schon gut in in Port-au-Prince konsultiert, Hans ging es Wedly- seinem neuen Zuhause eingelebt, und wurde genau untersucht, Gipsabdrü- son leider sehr aus dem anfänglich oft kritischen cke für Beinorthesen und Fußeinla- schlecht. Ne- Blick aus einem ernsten Gesicht- gen wurden angefertigt. Diese werden ben desolaten chen blitzt nun immer öfter ein ver- nun hergestellt und bei einem weiteren hygienischen schmitztes Lächeln hervor. Mit dem Termin vor Ort angepasst. Mehrere B e d i ng u ng e n fast gleichaltrigen Hans verbringt er Fahrten nach Port-au-Prince sind not- bekam er nicht ausreichend zu viel Zeit und die beiden sind schon wendig, und wachstumsbedingt müs- essen und nach wenigen Mona- richtige „Kumpels“ geworden. Wie sen in regelmäßigen Abständen neue ten litt er lebensbedrohlich an Un- schön, diese Entwicklung zu sehen Schienen und Einlagen produziert und terernährung, so dass der Vater ihn und zu erleben, dass nun eine Zeit der angepasst werden. Die gute Nachricht zu den Barmherzigen Schwestern in Chancen und Möglichkeiten für diese ist, dass man diese Fehlstellungen im Gonaives brachte. Sie nehmen Kinder beiden Jungs anbricht. Kleinkindalter noch sehr gut behan- bei sich auf, die sich akut in Lebens- Möchten Sie die den kleinen Wedly- deln kann und die Prognosen für eine gefahr befinden und versuchen sie son als Paten ein Stück auf seinem vollständige Ausheilung gut sind. So werden sich mit einem speziellen Ernährungs- Lebensweg begleiten und mit ihrer sind wir zuversichtlich, dieses Handicap auf ca. 3000 programm vor dem Hungertod zu Unterstützung zu seiner Versorgung nachhaltig lösen zu können. Die Be- € jährlich be- retten. Sie päppelten Wedlyson ca. 3 beitragen? handlung wird voraussichtlich mindes- laufen. Monate auf und er überlebte. Doch Wir freuen uns über Ihre tens 2 bis 3 Jahre dauern und die Kosten dauerhaft kann er nicht dortbleiben Rückmeldung. 12 13
Spr. 27:18 „Wer den Feigen- auf dem Grundstück ihres Elternhau- ist, lernen sie, positiv in die Natur Aufgabe bewähren wollen. für die Menschen ist ein positiver Ne- Welche Nutzbäume sind baum hütet, wird seine Frucht ses oder bei Verwandten Nutzbäume, zu investieren und sie pfleglich Wunsch wäre, dass die Jün- beneffekt. im Blick? essen.“ deren Früchte ihre Familien ernten zum eigenen Nutzen zu ge- geren in den folgenden Jahren diese Durch diese Baumpflanzungen wol- Aktuell steht der in Haiti heimische können. brauchen. Das soll ihnen Einblick in Art von Auszeichnung anstre- len wir ein Segen für das ökonomisch Moringa-Baum, dessen Teile voller Anlass In Gonaives und seinem Umland ist Wachstum und Schutzbedürfnis ben werden, ja kaum erwarten zerschundene Gonaives sein. Es ist lebenswichtiger Nährstoffe und Vita- Als unser Direktor Walner Michaud die Landschaft kahl, die Vegetation von Gottes Schöpfung geben, können. ein kleiner Ansatz zur Milderung der mine sind, im Fokus, da er auch in im Februar 2020 in Landau war, ent- dürftig und rar. Die Abholzung der um den Auftrag zu ergreifen, Um die Motivation schlimmen Umweltbilanz in Haiti kargen Böden schnell wächst. Weitere wickelten sich beim Besuch eines be- Wälder rund um das Berggebiet Mont sie aktiv zu bewahren. der Familie der und Verschönerung des Stadtbildes heimische Nutzbäume, die in Frage freundeten Försters die hier beschrie- Bienac ist klar erkennbar. Wie könn- Beginnen möchten wir Patenkinder zu för- der kahlen Umgebung der Stadt. Jeder kommen, sind Mandel-, Mango- und benen Gedanken für ein grüneres ten unsere Patenkinder die Natur mit den Kindern in dern, wählen wir Bäume, die nicht Baum bindet Kohlendioxid – ein klei- Avocado-Bäume. Gonaives. Ein Baumpflanzungspro- besser schätzen, pflegen und nutzen der Staatsprüfung der nur Schatten sondern auch Früchte ner Beitrag zur Klimaverbesserung. jekt ergänzt unser Patenschaftspro- lernen? Durch den praktischen Zu- 6. Schulklasse. Mögen spenden. Ein finanzielles Bonussys- Die Einsicht, dass dem Klima nur ge- Nachhaltigkeit gramm und rundet es ab. gang zur Pflanzung und Pflege des sie die Gabe des Baumes für tem wird die Aktion flankieren. So holfen wird, wenn in allen Weltteilen Ohne Nachhaltigkeit verpufft die Hil- Baumes erleben sie seine Entwicklung das elterliche Grundstück und ihre soll das Interesse wachgehalten und angesetzt wird, setzt sich in Europa fe, sie bringt keinen dauerhaften Nut- Ziel und allgemeine Über- aus nächster Nähe. In der städtischen Einführung in die Baumpflege als Nachhaltigkeit gesichert werden. mehr und mehr durch. Möge die Be- zen. Wie wollen wir sie sicherstellen? legungen Umgebung von Gonaives, wo ein nor- besonderen Vertrauenszuspruch im Der Gewinn einer zusätzlichen Nah- reitschaft zur Unterstützung weiter- > Durch Relevanz – die Pflanzaktion Patenkinder pflanzen und pflegen maler Bezug zur Natur nicht möglich Teeniealter sehen und sich in dieser rungs- und Vitaminquelle hin wachsen. soll in die Kultur passen, Von Günther Bogatscher NUTZBÄUME 14 FÜR PATENKINDER IN GONAIVES 15
> Durch Begleitung und Korrektur DAS SCHIFF, DASS SICH MISSION DE VIE NENNT... – falsche Erwartungen müssen über- wunden und die Realität angenom- men, Chancen erkannt und genutzt werden. So lernen Kinder frühzeitig, Von Chris Köhl D dass Hindernisse überwindbar sind. > Durch praktischen Mehrwert – die Aktion soll für das Patenkind, die Fa- ie Lebensmission befindet Kleines Boot oder großes der haitianischen Kultur, die nicht (zu milie und Gesellschaft einen Mehr- sich offensichtlich in einem Wachs- Schiff? stark) beschnitten werden soll, obwohl wert bringen. tumsprozess, der schon seit einiger Um einmal die bildliche Metapher sie aus europäischer Sicht zunächst Zeit Fahrt aufgenommen hatte. eines Boots/Schiffs zu benutzen: Bei hinderlich wirken? Beispielsweise Next steps zur Durchführung Konkret sichtbar wird dies an reinen einem kleinen Segelboot mit 2-3 Per- wird in Besprechungen oft gemein- > Auswahl der Kinder anhand der Zahlen, spürbar wird es vor allem sonen Besatzung kümmert sich der sam gegessen und allgemein über das Altersgruppe und geeignetem Grund- in der praktischen Arbeit. Einerseits Kapitän auch um noch so kleinste Ar- Leben geredet. Dies kostet Zeit und stück im deutschen Büro, andererseits na- beiten. Bei einem großen Passagier- wirkt aus deutscher Sicht ineffektiv, ist > Vernetzung mit Agronomen aus Go- türlich aber auch direkt vor Ort in schiff jedoch macht dies wenig Sinn. aber in der stark beziehungsorientier- naives und aus Les Cayes (SEED Mi- Gonaives. Wo in vergangenen Tagen Der Kapitän delegiert Aufgaben, der ten Kultur Haitis ein wichtiger Aspekt, nistries), um das notwenige Knowhow automatisch jeder Bescheid wusste, Steuermann steuert, der Koch kocht, den man nicht vernachlässigen sollte. zu erwerben wenn irgendwas gelaufen ist, kriegen und so weiter... Hier stellt sich dann die Frage, inwie- > Jerfreed wird das Projekt im De- jetzt doch nicht mehr alle alles mit. weit man hier deut- tail konzeptionieren und anleiten, Wo in vergangenen Tagen die Lei- sche Aufgaben- gemeinsam mit der bewährten tungspersonen in alles unmittelbar orientierung Begleitungsstruktur durch unsere involviert waren, jede noch so kleine imple- Patenschaftsmitarbeiter Wilfrid Entscheidung mitgetroffen haben und Thomon. und überall mitdiskutiert haben, stößt Dieses Jahr soll das Projekt im Kleinen man inzwischen an Kapazitätsgren- starten, um erste Erfahrungswerte zu zen. Versucht man wei- sammeln. Bewährt es sich und lassen terhin in jeder sich die ersten Ergebnisse konstruktiv Besprechung zu evaluieren, würde 2023 eine größere jedem Thema Pflanzaktion folgen. mit dabei zu sein, Auf ein grüneres Gonaives! dann fallen alleine zeitlich bedingt auch Moringa-Baum - mit freundlicher > Durch ganzheitliche Bildung – mal Dinge hinten runter, die aber mentie- Genehmigung von Lemuel Suisse den praktischen Umgang der Baum- eigentlich wichtig wären. Gewisse ren kann, wo die Nutzbäume müssen bekannt pflanzung zu erleben und auf begeis- Strukturen, die in der Vergangen- aber auch sein, die Tätigkeit historisch in einen ternde Weise darin fachlich geschult heit passend und gut waren, müssen d ie sb ez üg- Rahmen gestellt werden. Theorie zu werden, möge die Einstellung der innerhalb des Wachstumsprozesses Kultur lich die kul- und konkrete Praxis müssen sich die jungen Kinder so prägen, dass sie im überdacht und geändert werden. Ab- vs. Effek- turellen Gren- Hände reichen. besten Fall zu Multiplikatoren wer- läufe und Zuständigkeiten wollen neu tive Abläu- zen respektiert > Durch die eigene Motivation – der den. abgestimmt, konkretisiert und an fe? werden wollen. Nutzen für die Kinder mit ihren Fa- > Durch Sinn- und Wertgebung – das Mitarbeiter delegiert werden. Solche Bei der Arbeit der Einerseits gilt milien soll die innere treibende Kraft Erleben der Selbstwirksamkeit des Kin- Veränderungen lassen sich natürlich Lebensmission steht es eine gewisse an der Basis sein. Ziel ist es, Schatten des wächst mit der Einsicht: ‚Mein Bei- nicht von heute auf morgen umset- über allem auch im- Zielorientie- zu genießen, frühzeitige Ernten ein- trag bringt etwas Wertvolles und macht zen, sondern bedürfen einer gewissen mer die Frage: Welche rung in die zufahren und einen Geldbonus zu Sinn für das große Ganze, auch wenn Entwicklungszeit und Eingewöh- Vorgehensweisen oder Abläufe zu erhalten. er noch so klein ist.‘ nungsphase. Traditionen entsprechen integrieren, 16 17
aber gleichzeitig bedeutet Zweck- Was ist dann meine Rolle Wohin fährt das Mission- Das gefällt mir hier schon richtig gut. Getränke verkaufen. Ich kenne zwar dienlichkeit im interkulturellen als „Missionar“ vor Ort? de-Vie-Schiff? Das tägliche gemeinsame Mittages- keinen der Jungs, die dort abhängen, Kontext eben auch diese kulturellen Natürlich bin ich hier nicht herge- Mit was muss es beladen und ausge- sen mit den Mitarbeitern ist immer aber ohne langes Abtasten ist man Fragen zu berücksichtigen. Verliert kommen um als Weißer den großen stattet werden und wer übernimmt für ein paar Späße gut. Jeder hat so nach 1-2 Minuten in eine angeregte man nämlich seine Mitarbeiter, weil Chef zu spielen, sondern ich möchte wie welche Aufgaben? Was sind die seine Eigenheiten, auch beim Essen. Diskussion über Fußball verstrickt. man die Kultur nicht respektiert hat, den Menschen und der Arbeit der Le- nächsten Schritte, die anstehen? Mittlerweile heißt die SEHR scharfe Einfach herrlich! bringen alle noch so zeitsparenden bensmission dienen. Ich bin dazu da, Nach nun vier Monaten in Gonaives Soße „Thomon“, da Patenschafts- und effektiven Abläufe nichts. Wir als die Haitianer in verschiedensten Be- finde ich jetzt immer mehr in meine mitarbeiter Thomon immer beson- Lebensmission wollen ja nah an den reichen zu fördern. Ob das technische Rolle hinein, verstehe auf immer tie- ders viel mit der Soße nachwürzt. Menschen sein! Wir wollen eine gute Ausstattung betrifft, die Stärkung der ferer Ebene die verschiedenen Aspekte Fleischstückchen heißen „Lenddie“: Balance finden, die den Menschen und der Arbeit dient. Leitungsrolle von Direktor Walner, Hil- fe bei Fragen der Organisation, Persön- der Projekte, Rollen und Persönlich- keiten der Mitarbeiter. Ein paar erste Patenschaftssekretärin Lenddie zeigt immer Begeisterung, wenn es Fleisch Wir suchen noch Wachstumsprozesse gehen immer auch mit Wachstumsschmerzen oder lichkeitsförderung oder eben bei der Fortschritte, was beispielsweise die gibt. Und nimmt jemand eine auffal- lend kleine Menge an Reis, dann wird dringend Spender, Unterstützung struktureller Fragen. Besprechungsstruktur betrifft, sind gewissen Reibungen (vgl. Hautspan- Neben den üblichen Aufgaben, die für mich auch schon sichtbar. das eben als „Chris“ bezeichnet, Du die gezielt Chris nungen) einher. Wo gehobelt wird, dem „Missionar“ automatisch zufal- verstehst... da fallen Späne. Manches muss aus- len, als verbindendem Element zwi- Haitianische Gemeinschaft Habe ich Abends mal spontan Lust unterstützen. probiert und eingeübt werden und schen Europa und Haiti mit seinen Eine besondere Qualität der haitia- auf ein kühles Bier oder einen Soft- benötigt dann vielleicht auch wieder vielen Facetten, bin ich auch dazu da, nischen Lebensweise ist die Gemein- drink, dann gehe ich einfach zum Anpassungen. Wir sind auf einem insbesondere bei diesem Aspekt der schaft. Einfach entspannt mitein- Tor raus auf die Straße gleich um Weg, der gut und wichtig ist um ge- strukturellen Entwicklung und Füh- ander abzuhängen, gemeinsam zu die Ecke zu einem der Verkäufer, die meinsam voranzukommen. rung zu unterstützen. sitzen und zu reden, Witze zu machen. aus ihren Kühltruhen heraus kalte 18 19
10-JÄHRIGES JUBILÄUM HABITAT Dieufort Wittmer lässt die Zeit nochmal Revue passieren Von Johanna Märtz 10 Jahre ... ven Zahn ziehen, zu denken, in Haiti men. Es gab Veränderungen in der den zusammenkommen, was Dieu- Ein Grund zum Feiern! warten alle auf Hilfe und man würde Bautechnik - von Holzbau zu Beton- fort besonders als Segen sieht. 10 von den Institutionen vor Ort unter- bau, die Qualität verbesserte sich, und „Am prägendsten war für mich, ge- stützt. Ich würde auf Enttäuschungen so sind die Hausmodelle entstanden, meinsam mit Waisenkindern als ehe- Jahre, die nicht immer hinweisen, sagen, dass sie kommen die auch heute gebaut werden. malige Kinderdorfkinder ein gemein- einfach waren, die viel gekostet ha- und einfach dazugehören. Wichtig sames Projekt starten zu können. Die ben, aber die es wert waren! wäre mir, den Kontakt zu der Heimat- „Wir schaffen Raum zum Not im Land war groß und es war so 2011 machten sich Dieufort und seine gemeinde, den Menschen zuhause, in Leben.“ begeisternd zu sehen, wie das Projekt Frau Martina mit den beiden Töch- den Fokus zu rücken, denn das gibt Das war das Motto von Habitat von angenommen wurde, und Familien tern auf nach Haiti. Sie ließen ihre einem, besonders in schweren Zeiten Anfang an und daran hat sich nichts mit angepackt haben, um ein neues europäischen Sicherheiten hinter Halt - man ist nicht alleine.“ Die an- geändert. Es soll ein Lebensraum Zuhause zu erhalten.“ sich, mit einem Traum, einer Vision, fänglich geplanten zwei Jahre vergin- geschaffen werden, ganz praktisch Wir schauen auf 10 Jahre großen Se- um den Menschen vor Ort zu dienen. gen so schnell unter der vielen Arbeit, durch Hausbau, aber es gibt noch gen zurück und sind dankbar, dass „Meinem Ich vor 10 Jahren würde ich manchmal war es zu viel. Aus zwei einen weiteren, wichtigen Punkt: Es Dieufort und seine Familie sich auf- heute sagen, dass es schwer sein, aber wurden insgesamt acht Jahre in Ha- werden und wurden langfristige Ar- gemacht, die Sicherheit verlassen und dass es sich lohnen wird. Wir haben iti, und mit der Zeit wurde das Projekt beitsplätze geschaffen, die es jungen damit eine Menge verändert haben. ein sicheres Leben verlassen, voller immer mehr angenommen und es Männern ermöglichen, sich Geld Nach 10 Jahren dürfen wir erwar- Begeisterung und Taten- kamen mehr und mehr zu erarbeiten anstatt zu betteln, in tungsvoll in die Zukunft schauen, weil drang. Ich Spen- dem sie ihre Kraft und Fähigkeiten die Mannschaft vor Ort nicht stillsteht würde ihm nutzen. Mittlerweile gibt es eine feste und mit voller Kraft die Vision weiter den nai- Mannschaft, die zu Habitat zählt. vorantreibt. Eine Mannschaft, die ein festes „Habitat ist noch viel größer als das Gehalt bekommt und damit Häuserbauen an sich. Ich würde nicht nur ihre Familie, son- gerne sehen, dass wir in 10 weiteren dern auch viele Menschen um Jahren 50 Menschen dauerhaft Arbeit sich herum mitversorgt. In der geben, in Projekten wie Habitat-LM, haitianischen Kollektivgemein- dem Baugeschäft, der Produktion schaft leben ca. zehn weitere Men- und dem Bausektor an sich. Wir wol- schen von einem Gehalt. Doch Haiti len Raum zum Leben schaffen, dies ist teurer geworden, die Materialien, ist und bleibt unsere Triebfeder.“ Schulgeld, aber auch der Lebens- unterhalt allgemein, was natürlich 10 Jahre Habitat. Über 50 Häuser und Auswirkungen auf die Löhne hat. Seit Latrinen. Circa 480.000 Euro Spen- den für 10 Jahren können regelmäßig Löhne den. 20 Mitarbeiter im festen Team. die Häuser zusam- ausbezahlt werden, weil genug Spen- Eine Vision. Ein Traum. Ein Segen. 20 21
„Wir sind damals aus Überzeugung Schritte gegangen, wir hatten den hätten wir jetzt ein Haus und wären beruflich weit oben auf dem Trepp- weitergehen sollte, in solch einer Situ- ation haben wir dann einen Auftrag PATEN GESUCHT Von Barbara Knochel Mut, einem Traum zu folgen. Wir ha- chen, aber es hätte uns nicht diese für eine Schule bekommen, was dafür Die kleine Mirania RAYMOND wur- ben nicht auf uns geschaut, sondern innere Zufriedenheit geben können, gesorgt hat, dass wir als Mannschaft de 2014 als siebtes Kind ihrer Eltern Opfer gebracht und den sicheren Ha- die wir jetzt haben dürfen. Wenn wir für ein Jahr lang finanziell versorgt Sainthérèse und Michael geboren; fen verlassen, auch wenn es heute be- zurück schauen, dürfen wir so viel Se- waren. Gott hat uns getragen und uns nach ihr kam noch ein weiteres ruflich und auch im Privatleben ganz gen sehen, den wir schenken durften, damit gezeigt auf dem richtigen Weg Mädchen zur Welt. Seit dem Tod des anders aussehen könnte. Vielleicht und dadurch ist mein eigenes Leben zu sein.“ Vaters vor einigen Jahren ist die 42- reicher geworden. Wir dürfen Früch- Aktuell ist die Familie Wittmer in jährige Mutter alleine für die Kinder te sehen, Segen erleben. Gott war Deutschland, aber wer weiß, wie das verantwortlich, von denen noch fünf uns gnädig, er hat uns in so vielen in 10 Jahren aussieht. Eines ist si- zuhause leben. Ein Verwandter hat Situationen bewahrt und seins dazu cher, wir werden auch dann noch ihr ein Zimmer in einem baufälligen gegeben, um unsere Arbeit gelingen eine Menge von Habitat hören. Wir Haus zum Wohnen gegeben. Sainthé- zu lassen. Alle Enttäuschungen, alle als Lebensmission sind unglaublich rèse versucht, die Familie mit einem Rückschläge haben nichts an der Lie- dankbar, dass wir diesen Weg beglei- Kleinhandel über Wasser zu halten. be für das Land und für die Menschen ten dürfen, und dankbar für den Mut, Obwohl sie selbst Analphabetin ist, geändert. Es gab mehrere Momente, den die Beiden hatten und die Kraft, ist es ihr wichtig, dass ihre Kinder die in denen wir nicht wussten, wie es voranzugehen, wo noch kein Weg ist. Schule besuchen und es später ein- Ihr habt den Weg freigemacht und mal etwas leichter im Leben haben. viele Grundsteine gelegt. Ihr habt Deshalb hat sie einen Antrag auf eine Menschen Hoffnung gegeben, wo Schul-Patenschaft für Mirania, die in keine Hoffnung mehr war und ihr der Vorschulklasse des Kindergartens seid geblieben, wo andere vielleicht ist, gestellt und hofft auf die Hilfe ei- aufgegeben hätten. Denn eines hat nes Paten/einer Patin. sich nach all den Jahren nicht geän- dert: Die Liebe für das Land und seine Für jeweils ein Kind unserer Mitar- Menschen, die Vision, mit der Marti- beiter vermitteln wir Zusatz-Paten- na und Dieufort losgezogen sind: Wir schaften, die etwas günstiger sind als schaffen Raum für Leben. Schul-Patenschaften, weil sie nur zur Deckung der Schulgebühren dienen. So auch für Jad Noah Dawson SIMON, das älteste von zwei Kindern von Félo- nie BRIZE, die bereits seit acht Jahren bei der „Mission de Vie“ angestellt ist und seit der Geburt des kleinen Jun- gen stundenweise als Kindertante arbeitet. Gerade weil sowohl Félonie als auch ihr Mann Jackson eine gute Schulbildung haben und einen Beruf erlernen konnten, ist es ihnen wichtig, dies auch ihren Kindern zu ermögli- chen. Obwohl beide eine Anstellung und ein regelmäßiges Einkommen haben, können sie Jad Noah und sei- ne kleine Schwester schulisch nicht so fördern, wie sie es gerne würden. Auch Jad Noah besucht den Kindergarten 22 22 23 23
von unserem Missionsgründer Hel- Als Freund und Mitchrist sage ich Mit dieser Würdigung von Heinz und mut Walther bei einem Autostau auf (Karlheinz), dass ich Heinz von Her- seinem Leben, und speziell seinem der Autobahn ein Missionsheft der Le- zen bessere und unbelastetere letzte Einsatz, wollen wir aber auch Dank- bensmission in die Hand gedrückt be- Jahre gewünscht hätte. Manches barkeit zum Ausdruck bringen: Dafür, kam und erfuhr, dass die Lebensmis- verstehen wir als Menschen einfach dass wir ihn so lange gehabt haben sion Mitarbeiter für die Nachfolge von nicht und müssen darauf vertrauen, als Freund und Mitchristen und Mit- Helmuts Sohn Matthias suchte – und dass es erst in der Ewigkeit einmal streiter für das Reich Gottes und spe- dann relativ schnell zusammen mit Antworten für ungelöste Fragen ge- ziell auch für die Lebensmission und seiner Frau Helga zur Entscheidung ben wird. für Haiti und seine Menschen. NACHRUF kommen konnte, mit zwei kleinen Kindern in ein ihm bis dato kaum be- HEINZ kanntes Land mit einer damals noch sehr kleinen und unbekannten Orga- nisation zu gehen! ÖSTREICHER Großartig finde ich auch die Treue von Heinz und die Konstanz seines Engagements über die Jahrzehnte hinweg für Haiti und seine Menschen und für die Lebensmission. Neben der Von Karlheinz Wittmer Tätigkeit in Verein und Vorstand fal- len mir da auch Aktionen ein wie die Socken-Strickwerkstatt in Haiti (Hel- gas Idee und Initiative, die Heinz aber M voll unterstützt und mit verwirklicht war von 1986 - 1990 zweiter Vorsitzen- Für uns (Karlheinz und Stefanie) ist hat) und den Verkauf dieser in Haiti eine Frau Stefanie und der der Lebensmission und danach 10 Heinz ein Mann des Volkes gewesen, gestrickten Socken auf Märkten im ich haben Heinz und Helga Östrei- Jahre lang Beisitzer im Vorstand, und der eine Sprache gesprochen hat, die Freiburger Raum, oder die Aufnahme cher 1982 in Haiti kennengelernt. Sie von 2000 - 2015 sogar erster Vorsit- jeder verstehen konnte. Er konnte einer jungen Haitianerin ins eigene haben uns dort sechs Monate einge- zender. In diesen ganzen Jahren hat Menschen sofort auf einer Ebene be- Haus, um ihr den Start in ein besse- arbeitet und auf die Übernahme der es immer wieder einmal Reisen nach gegnen, ohne in der Gefahr zu stehen, res Leben in Deutschland zu ermög- Verantwortung vor Ort in der noch im Haiti gegeben, die sie entweder als auf irgendjemand herabzusehen. Das lichen, nachdem alle ihre Versuche Aufbau begriffenen Arbeit der Lebens- Ehepaar gemeinsam oder auch ein- hat ihm nicht nur in Deutschland gescheitert waren, dies in Haiti für sie mission e.V. vorbereitet. Aus dieser zeln gemacht haben. Auch ihr Ein- viele Freunde gebracht, sondern spe- zu erreichen. Natürlich: Vieles haben gemeinsam in Haiti verbrachten Zeit satz in der Öffentlichkeit zugunsten ziell auch in Haiti, wo es eben nicht Heinz und Helga zusammen getan, ist dann eine lebenslange Verbindung Haitis und der Lebensmission speziell selbstverständlich ist für privilegierte und ohne eine Ehefrau, die genauso zwischen uns als Ehepaaren gewach- im Raum Teningen/Freiburg war be- Europäer, auch den einfachsten und motiviert war wie Heinz selbst, wäre sen, die auch dazu geführt hat, dass merkenswert. Dort hat er auch öffent- ärmsten Bauern im Hinterland ernst Vieles nicht gegangen. wir Heinz und Helga noch wenige liche Anerkennung gefunden, indem zu nehmen und als ebenbürtig zu Tage vor Heinz‘ Tod besuchen und die Stadt Teningen Heinz und Helga behandeln. Seit sechs Jahren haben Heinz und von Heinz Abschied nehmen konn- beim Neujahrsempfang 2012 eine Heinz war ein handwerklicher All- Helga und Familie auch gegen Heinz ten. „Auszeichnung für ehrenamtlich tä- rounder, der sich vor keiner prakti- Krebsleiden tapfer gekämpft und Heinz und Helga haben Haiti und sei- tige Bürger“ verliehen hat. schen Herausforderung gescheut hat weder die ärztliche Kunst noch alle nen Menschen und auch der Lebens- Heinz war geprägt von einem tiefen und sie irgendwann in den Griff be- Gebete um Heilung haben es letzt- mission nicht nur in ihrer aktiven und authentischen Glauben an Jesus, kommen hat. Außerdem hat er Mut, endlich besiegen können. So ist Heinz Zeit von 1982 bis 1984 vor Ort in Haiti der das Fundament seines Lebens Entschlusskraft und Gottvertrauen am Sonntag, 25. April 2021, heimge- gedient, sondern auch in den ganzen und der Ursprung seiner Motivati- besessen. All dies hat er unter ande- gangen. Jahren danach bis heute. Heinz selbst onen und Handlungen gewesen ist. rem schon damals bewiesen, als er 1982 - Heinz + Helga in Haiti 24 25 25
Seine Offenheit und Einsatzbereit- wandten wollen wir unser von Her- DANK UND schaft für Menschen in Nöten, sein zen kommendes Beileid aussprechen Mitgefühl und Verständnis für ande- zu ihrem Verlust und wünschen viel re haben ihn ganz besonders ausge- Kraft und Gnade Gottes für die kom- zeichnet. Sehr viele Menschen haben nun einen lieben Freund und Bruder mende Lebenszeit ohne Heinz als Ehegatten und Vater, Schwiegervater FÜRBITTE in Christus verloren. oder Opa. Helga, Daniel, Benjamin, Madeleine Karlheinz und Stefanie Wittmer für und Jonathan und allen Schwie- Vorstand und Verein der Lebensmis- WIR DANKEN GOTT gerkindern, Enkelkindern und Ver- sion e.V. „Jesus für Haiti“ für die tiefe Verbundenheit unserer Mitarbeiter und ihr Engagement an DER STAUDAMM ihrem jeweiligen Arbeitsplatz für den großen Einsatz aller Ehrenamtli- „BARAJ MARYON“ chen und Freunde der Lebensmission Von Martina Wittmer für Beständigkeit und Wachstum der Projekte in Haiti E für unsere neuen Kinderdorfkinder Das Projekt hat 10 Millionen USD gekos- in wunderbares Projekt wurde tet und wurde in 3 Jahren bei Tag- und für die Stabilität der Wechselkurse der am 1.Mai 2021 durch Jovenel Moi- Nachtarbeit in Zusammenarbeit mit ku- banischen Ingenieuren erstellt. Etablierte vergangenen Monate se eingeweiht: der Staudamm Baraj Maryon im Nordosten Haitis bei Cap haitianische Firmen hatten dem Staat Oben: Unten: Haitien. ein Angebot von 70 Millionen USD und 2005 - Heinz und Pastor Denis † 2013 - Heinz bei Einweihung des Bürogebäudes Durch diesen Damm wird ein ca. 100 15 Jahren Bauzeit gemacht, welches der BITTE BETEN SIE MIT UNS Hektar großer See entstehen, mit dem Präsident Jovenel Moise ablehnte. Ziel Welch wunderbares Projekt, das zeigt, in- für Trost und Kraft für die Familie unseres > 20.000 Hektar Ackerland zu bewäs- wiefern Wassermanagement, Elektrizität, verstorbenen ehemaligen 1. Vorsitzenden sern, Landwirtschaf und Tourismus florieren Heinz Östreicher > Fischerei als Wirtschaftselement in können in Haiti, wenn politisch konstruk- der Region zu fördern, tive Entscheidungen getroffen werden. für Möglichkeiten der Öffentlichkeits- > Strom zu gewinnen durch eine Mögen zukünftige Generationen an na- arbeit und von Veranstaltungen, sobald Wasserkraftturbine, tionalen Firmen sich von der Korruption diese wieder stattfinden können >die Bevölkerung vor Überschwem- abwenden und konstruktive Wege ein- mung zu schützen schlagen, um solch tolle Projekte zu rea- für unser haitianisches Team und neue > und zukünftig Freizeitparks und lisieren, die Segen für viele nachfolgenden Mitarbeiter, die derzeit gesucht werden Hotelanlagen zu errichten. Generationen bringen! für die beginnenden Bau- und Renovie- rungsarbeiten im Kinderdorf für eine gelingende Umsetzung des geplanten Baumpflanz-Projektes 26 26 27 27
Spende AKTUELLES Wasserproben fürs Labor baren Weg finden, was viel wichtiger ist als eine schnelle und oberflächli- über Zusammengestellt Martina brachte Rohwasser vom von Martina Wittmer, Brunnen und aufbereitetes Wasser che Lösung. Paypal von der neuen Trinkwasseranlage Redaktionsschluss mit, um diese Proben in einem deut- Mauersanierung 30. 04. 2021 schen Labor untersuchen zu lassen. Die Arbeiten an der Mauer haben be- BANK SÜDPFALZ �������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������� ��������������������������� Dort staunte man über die Wasserhär- gonnen. Am selben Tag müssen Stütz- pfosten herausgehauen, neuer Stahl LEBENSMISSION E.V. 76829 LANDAU te und den hohen Salzgehalt. Andere ������������������ ����������� ���������������������������������������������� ���������������������������������������������� Werte waren - wie zu erwarten - im geknüpft und alles neu zubetoniert ��������������������������������������� Politik Rohwasser hoch, wie z.B. der Keimge- werden, damit die Mauerabschnitte DE65548625000000783200��� VR � ��� Die Regierung plant ein Referendum halt. Man kann sagen, dass die kleine nicht über Nacht frei zugänglich sind. (Volksabstimmung) über die neue Trinkwasseranlage eine erstaunliche So geht es Stück für Stück voran. Verfassung, die u.a. eine Neuerung SPENDE FÜR HAITI Verbesserung der Keimbelastung er- ���������������������� ������������������� ����������������� der Zusammenstellung des Parla- zielt. ments, höhere Abgeordnetenanzahl ������������ Wir stellen ein Technikerteam zu- ����������� ��������� für mehr Volksvertretung, Dezentra- sammen, das aufgrund der validen lisierung der politischen Macht durch DE Ergebnisse ein passendes Konzept er- eigene Verwaltungsstrukturen der De- stellen soll. Einen Wassermeister und � � � � � � partments, Erhöhung des politischen �������������������� eine Person von der Trinkwasserü- ������������������ Frauenanteils, Wahlrecht für Haitia- berwachung eines Gesundheitsamtes ��������������� ������� ���������������� ner im Ausland, Bearbeitungsfristen kennen wir bereits, gute Techniker der Parlamentarier für exekutiven könnten wir noch gebrauchen. Bei Gesetzesentwürfe (um die strategi- der Lösungsfindung werden außer der ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� sche Blockierung zu entheben), Aus- ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Wasserqualität auch die Bedingungen weise für alle Bürger, um das Wahl- der Brunneneinfassung und der tech- recht ausüben zu können, beinhaltet. nischen Installation, die langen Lei- Die Opposition macht weiterhin stark tungswege, die Wassertanks und die Druck, um das Referendum und die hohe Grundwassertemperatur sowie ������������������ Vorbereitung der Wahlen für Februar mögliche Desinfektionsmaßnahmen 2022 zu blockieren. eine Rolle spielen. Bei der Auswahl Die Presse betitelte eine Aprilwoche der technischen Lösungen und Aus- �������� ������������������������� ����������������������������������������������������������������������������� als „schwarze Woche“, aufgrund ex- führung vor Ort sind wir auf Eure tremer Kidnapping- Fälle in und um Gebete angewiesen, um mit Weisheit Port-au-Prince. Banden bekriegen einen nachhaltigen und doch gang- sich in der Region „Plateau central“ ��� ������������������������������������������������������������������ mit der Polizei. Es wird darüber ge- Straßenarbeiten + Kanal sprochen, ob Haiti internationale ���������������� DE65548625000000783200 Um die leidige Situation der moras- Hilfe in Anspruch nehmen sollte, tigen Straße zu verändern, ist unser um die instabile Situation zu been- Leitungsteam vor Ort immer wieder ��������������������������� den. im Gespräch mit den Verantwortli- ����������������������������������������������� GENODE61SUW chen der Stadtverwaltung in Gonaives. Kinderdorf Nun beteiligten wir uns mit 50.000 In Gonaives und um das Kinderdorf gds (ca. 500 EUR) an der Anmietung ist es weiterhin recht ruhig, Schulen eines Baggers. Es werden wohl noch und Märkte fast durchgängig wieder weitere Kosten auf uns zukommen, geöffnet. wenn wir eine Lösung möchten. �� ����� ���� ���� �� 28 29
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