INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
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Editorial Inhalt Werte Leser! ,, Wer die Freude vermehrt, dient Gott. Entziehe nie eine Freude demjenigen, Besinnung 3 der sie von dir erwartet, und gewähre Leserbrief 4 sie auch dem Fernstehenden, der sie Worte des Oberschulzen 5 von dir zu erwarten nicht wagt.“ Jubiläumskomitee 6 Zenta Maurina Museum 7 Weihnachten in den Anfangsjahren... Schule 8 was war damals anders? Worüber Sozialkomitee 11 haben sich die Kinder damals gefreut? VSV 12 Dazu lesen sie etwas auf den Seiten 19- Supermarkt 13 22 Semilleria 14 GIZ 15 Ich möchte mich ganz herzlich bei Estancia Ganadera 16 meinem Komitee für die gute Gedicht: Trost im Advent 18 Mitarbeit in den vergangenen 2 Jahren Weihnachten früher 19 bedanken. Auch an diejenigen, die Gedicht: Neujahr 23 Berichte eingeschickt haben, und somit Fauna in Volendam 24 geholfen haben, das Infoblatt zu Studentenheim Asunción 25 gestalten: ,,Dankeschön!“ Sanatorio Eirene 26 Ich wünsche dem neuen IFD 28 Infoblattkomitee viel Freude und Berufsbildungszentrum 30 Kreativität bei der Erstellung der Bildungszentrum Neuland 31 Infoblätter. Kinderseite 34 Rezept 35 Wir wünschen allen Infoblattlesern gesegnete und erholsame Weihnachtsfeiertage und ein angenehmes Jahr 2021! Angelika Neufeld Herausgeber: Beiträge per Post oder E-Mail an: Die Verwaltung der Kolonie Volendam Post: Volendam Info – Colonia Volendam Mitarbeiter: c.d.c. 166 Asunción, Paraguay Angelika Neufeld Tel: 0451 – 320130 Helene Quiring E-mail: volendaminfo@gmail.com Doris Bärg Nachdruck und Vervielfältigung – auch aus- Henriette Paetkau zugsweise – nur mit Genehmigung des He- rausgebers. Für unverlangt eingesendete Einsendeschluss: 15. des jeweiligen Monats. Artikel und Bilder wird keine Haftung über- Erscheint: Jeden zweiten Monat nommen. Die Beiträge geben nicht in jedem Druck: Zamphiropolos S.A. Asunción Fall die Meinung der Redaktion oder der Online zugänglich unter Verwaltung wieder. Die Redaktion behält www.volendam.com.py sich das Recht auf redaktionelle Änderun- gen und Kürzungen vor. S. 2 November / Dezember 2020
Das Licht kam in die Welt! Wenn wir in unsere Welt blicken, dann sehen wir viel Dunkelheit und viel Hoffnungslosigkeit. Kann in dieser Zeit frohe Weihnachtsstimmung aufkommen? Das Jahr 2020 war für sehr viele Menschen unserer Welt, gezeichnet von Krankheit, Unsicherheit, Unzufriedenheit, Zukunftsangst, Not und Tod. Dem Volk Israel wurde durch den Propheten Jesaja in einer sehr trüben und hoffnungslosen Zeit eine wunderbare Verheißung gegeben. Er darf ankündigen, wonach sich die Menschen sehnen. Es gibt Hoffnung. In der Finsternis dieser Welt wird ein Licht aufstrahlen. Es wird hell werden. In Jesaja 9, 1 ist das folgendermaßen formuliert: „Denn das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht. Und über den Menschen, in einem vom Tode überschatteten Land, strahlt ein heller Schein“. Wir wissen heute, dass diese Verheißung mit der Geburt Jesu Christi in Bethlehem in Erfüllung geht. Im Neuen Testament berichtet uns Johannes, dass genau das geschehen ist, doch er muss auch noch hinzufügen, dass damit noch nicht das Problem gelöst ist. Er schreibt: „Und das Licht kam in die Welt, aber die Welt nahm es nicht an.“ Wir leben also in einer Welt, in der das Licht Gottes zwar erschienen ist; aber damit es hell wird, ist es notwendig, dass wir das Licht auch annehmen und in uns aufnehmen. Um Licht und Hoffnung in diese dunkle Welt zu bringen, muss das Licht auch angenommen und aufgenommen werden. Es geht also um viel mehr, als nur zu glauben, dass das Licht existiert. Es wird hell werden, wo Menschen das Licht annehmen. Es kann nicht Licht (Weihnachten) werden, wenn wir nur wissen, dass es das Licht gibt, es aber nicht annehmen. Auch mein Leben wird erst dann hell, wenn ich das Licht annehme/aufnehme. Und ich bringe auch erst dann Hoffnung und Licht in die Dunkelheit der Welt, wenn ich es in mir trage. Weihnachten ist gute Nachricht für uns Menschen. Gott kommt in Jesus Christus, bringt Licht in die Dunkelheit dieser Welt. Er holt uns heraus aus der Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit und macht uns, so wir ihn denn empfangen, zu Menschen des Lichts und der Hoffnung. Jesus Christus, das Licht Gottes für unsere Welt, für jeden Menschen, auch für dich. Mit Jesus kommt Hoffnung, Frieden und damit auch die Freude, die es in dir hell werden lässt. Und wenn wir dann erfüllt sind mit dieser Freude, diesem Frieden und mit Hoffnung, dann tragen wir sie hinaus in die Dunkelheit unserer Welt. Keine Finsternis (kein Virus, keine Krankheit, keine Missernte usw.) kann dieses Licht auslöschen. Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, Uwe Neufeld der wird nicht wandeln in der Finsternis, Leopoldshöhe sondern wird das Licht des Lebens haben“. Johannes 8,12 Deutschland November / Dezember 2020 S. 3
Leserbrief. Sehr gerne und mit vielem Interesse lese ich das „Infoblatt Volendam“. Somit bekomme ich einen kleinen Einblick in das bewegte Leben der Kolonie und viele schöne Erinnerungen werden wachgehalten. Hiermit auch ein herzliches Dankeschön dem Redaktionsteam. Als Kolonie und Gemeinden steht ihr vor einer spannenden und gleichzeitig herausfordernden Zeit. Neben den vielen Aufgaben, die jährlich bewältigt werden müssen, kommt die Planung und Vorbereitung des 75-jährigen Jubiläums. Dem Jubiläumskomitee, wie auch allen Verantwortlichen in der Koloniesverwaltung und den Gemeinden, wünsche ich besonders für das neue Jahr viel Kraft und Weisheit. Mit freundlichem Gruß Uwe Neufeld Liebe Leser des „Infoblatt Volendam“. Wir wünschen Euch frohe und gesegnete Weihnachten. Für das Jahr 2021 wünschen wir Euch den Frieden Gottes. Möget Ihr gesegnet werden mit Hoffnung, Zuversicht und Freude. Liebe Grüße Uwe & Andrea Neufeld Sich freuen heiβt, ausschauen nach Gelegenheiten zur Dankbarkeit. Karl Barth S. 4 November / Dezember 2020
Asociación Worte des Oberschulzen Werte Volendamer und Infoblattleser! Das Jahr 2020 nähert sich mit schnellen Schritten dem Ende zu. Wie schon so oft erwähnt wurde oder man hörte es auch, ein ganz interessantes Jahr, mal ganz anders. Das pünktliche „Händewaschen müssen“, daran hat man sich schon gewöhnt. Meines Erachtens ein positiver Aspekt, den man einhalten sollte, denn das fordert auch gewisse Disziplin und ist gut für die tägliche Hygiene. Dankbar bin ich, dass wir die Weizen und Maisernte erfolgreich abschlieβen konnten. Das Wetter war zu dem Zeitpunkt gut. Über die Firma ADM sind wir bemüht, auch den letzten Mais im Hafen Mbopicuá zu verschiffen oder per Landweg wegzubringen. Immer wieder ist man bemüht, das eingeerntete Korn so gut wie möglich zu verkaufen und dann auch schnell zu verfrachten. Ein besonderer Dank an das Personal vom Silo, Hafen und von der Vermarktung. Nach den schönen Regentagen im Oktobermonat haben die meisten Bauern ihre Felder mit Soja bepflanzt. Möge Gott das richtige Wetter für Wachstum und Gedeihen schenken. Auch die Viehzüchter sind froh und dankbar für den wunderbaren Regen und das Gedeihen der Weiden. Die Sicherheit in unseren Kolonien und deren Umgebung ist uns auf den ACOMEPA Sitzungen ein sehr wichtiges Anliegen. In Bezug auf dieses Thema hatten wir als Oberschulzen die Gelegenheit mit dem Innenminister Dr. Euclides Acevedo ein positives Gespräch zu führen und ein „Convenio“ zu unterschreiben, das die Zusammenarbeit der Kolonien und der Nationalpolizei beinhaltet. Die Unsicherheit im ganzen Lande nimmt immer mehr zu, und wir werden auch in unserer Kolonie bestimmt nicht verschont bleiben. Daher ruf ich uns als Bewohner der Kolonie Volendam zu, wollen vorsichtig sein, uns gegenseitig helfen und unterstützen, falls es irgendwelche Überfälle hier geben sollte. Mein Wunsch an alle ist, dass ein jeder dies besondere Jahr positiv abschlieβen kann, dass die annähernden Festtage uns zum Segen sind, und wir aber uns auch Zeit nehmen, um über unser Leben nachzudenken. Ich wünsche allen Volendamern frohe und gesegnete Weihnachten und einen besonders guten Rutsch ins Jahr 2021! Ronald Baerg Oberschulze November / Dezember 2020 S. 5
Asociación Jubiläum Die Sammlung der Beiträge für das Jubiläumsbuch ist abgeschlossen. Diese wurden nach einer Struktur geordnet und an zuständige Personen zur Korrektur weitergeleitet. Auβer der Korrekturlesung soll die Arbeit auch Ratschläge über die gesamte Gestaltung des Jubiläumsbuches beinhalten. Wie schon bei einem früheren Bericht erwähnt wurde, hat man das Modell für das Denkmal an einen Künstler weitergegeben. Dieser hat sich bei einem Besuch einmal den Ort, wo das Denkmal aufgebaut werden soll, angeschaut und sich auch über die Zusammenhänge mit unserer Geschichte besser informiert. Mit dieser Information wird nun an der Erstellung eines endgültigen Modells gearbeitet. Weiter konnte mit einer Firma der Vertrag für den Vierertränke Film unterschrieben werden. Demnächst werden die Dreharbeiten dafür in der Kolonie beginnen. Wo es eben möglich ist, bitten wir um Mitarbeit, damit der Film gelingen kann. Die gröbere Reinigungsarbeit im “Viererpark” ist beendet. Nun müssen kleinere, gezielte Arbeiten verrichtet werden, um dem Platz einen gepflegten Aspekt zu geben. Auf die Tier- und Pflanzenwelt wird dabei großen Wert gelegt und diese soll auch weiterhin von den Besuchern beachtet werden. Wir wollen die Bürger über unsere Arbeit informieren. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass man sich mit Ideen oder Beiträgen zum Thema Jubiläum beteiligt. Man kann sich persönlich oder über folgende Adresse an das Komitee wenden: volendam75aniversario@gmail.com Werner Baerg Blühender Lapacho im Park Frühere Pferdelaufbahn S. 6 November / Dezember 2020
Asociación Museum Ziegelform mit Schmierbrett und Rohziegel (Patze) Mit diesen Rohziegeln (Patzen) wurden in den ersten Jahren die besseren Häuser gebaut. Beilchen Dieses kleine Beilchen (ungefähr 30cm lang) brachte Hans Ens sr. 1948 aus Deutschland mit. Er hatte die Vorstellung, dass er mit diesem Beilchen die Urwaldbäume fällen würde. In Para- guay wurde er eines anderen belehrt. Schiefertafel In den Anfangsjahren diente diese kleine Schiefertafel für die Schulkinder als Schreib- und Rechenheft. Lebensmittelkarte Nach der Kriegszeit konnte man in Deutschland mit dieser Karte Lebensmittel einkaufen. November / Dezember 2020 S. 7
Asociación Schule Ein verrücktes Schuljahr findet nun sein Ende. Ich habe in einem anderen Informationsblatt schon erklärt, wie wir in der Situation der Corona-Pandemie unterrichtet und gearbeitet haben. Deshalb werde ich hier nicht noch einmal darauf eingehen. Stattdessen ist es mein Bestreben, einige Erlebnisse in den Vordergrund zu stellen, die ich in diesem Jahr beobachten durfte, und die mich sehr froh gestimmt haben. 1. Viele Eltern haben sich in diesem Jahr bewiesen! Sie haben gezeigt, dass ihnen ihre Kinder wichtig sind, und dass sie aktiv an der Gegenwart und Zukunft Volendams arbeiten, indem sie ihre Kinder mit Disziplin erziehen und ihnen helfen, sich positiv zu entwickeln. Herzlichen Glückwunsch! Auβerdem haben mehrere Familien ihre Häuser geöffnet, um dort Schülergruppen aufzunehmen und zu lernen. 2. Die Lehrer haben sich viel Mühe gegeben, um mit dem neuen Unterrichtsformat klarzukommen und die Inhalte und neuen Fähigkeiten zu vermitteln. Sie mussten zusätzlich viele Kilometer mit dem Auto zurücklegen, um Hausaufgaben zu ver- teilen, und inzwischen auch lange Berichte für das Erziehungsministerium ausfüllen, die dann in irgendeiner Statistik landen sollen. 3. Mehrere Personen, die schon nicht mehr Schulkinder haben, sind viele Extra-Meilen gegangen, um andere Familien unter die Arme zu greifen, wo es finanziell, päda- gogisch oder einfach zeitlich nicht mehr ging, den Unterricht zu Hause zu machen. 4. Die meisten Schüler haben nach anfänglichen Schwierigkeiten gezeigt, dass sie das Zeug haben, auch diese schweren Situationen zu meistern und sich durch diszipli- nierte und saubere Arbeit hervorgetan 5. Der Schulvorstand hat sich oft versammelt und musste Entscheidungen treffen, die nicht immer einfach waren. Stunden wurden damit verbracht, den besten Weg für unsere Schule in dieser ungewissen Zeit zu finden und zu gehen. 6. Das Personal der Schule durfte zeitweise auch nicht zur Schule kommen.Als es erst wieder erlaubt war, haben sie mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden und geholfen, die verschiedenen bürokratischen und menschlichen Hürden zu überwinden. 7. Ohne Gottes Beistand wäre es nicht möglich gewesen dieses Jahr durchzuhalten. Er hat immer wieder Kraft und Mut gegeben, um weiterzumachen, auch wenn es hoffnungslos schien, ihm sei die Ehre. Ich lege im Januar 2021 die Arbeit als Direktor nach 5 Jahren nieder. Dankbar blicke ich auf diese Zeit zurück, weil ich erleben durfte, dass mich viele Menschen in unserer Kolonie und darüber hinaus unterstützt und gefördert haben. Danke liebe Volendamer für euer Vertrauen und für mutmachende Zusammenarbeit. Ich bin mir bewusst, dass ich viele Dinge anderes hätte machen können und auch machen sollen. Aber es geht kein Weg zurück, deshalb ist es für mich wichtig, dass ich aus den Fehlern lerne und das, was gut gelaufen ist, genieβe. Nelson Born Allen Lesern ein sehr gutes neues Jahr 2021! Direktor Colegio Privado Volendam S. 8 November / Dezember 2020
Asociación Wie war das Schuljahr 2020 für euch als Eltern? Für uns war es ein schweres Schuljahr mit 2 Schulkindern (1. und 3. Klasse), erstmal mussten wir uns an die virtuelle Art von Unterricht gewöhnen. Mir war es wichtig, dass die Kinder etwas lernen sollten und nicht nur die Aufgaben, die sie bekamen, abhacken. Wir haben viele Stunden am Tag zusammen gelernt, auch wenn sehr oft andere Arbeit liegen blieb. Für die Kinder war es auch schwer, da sie den normalen Unterricht vermissten. Ein Dank an Gott, der uns immer geholfen hat! Ein Lob an unsere Lehrer für ihre Mühe. Irene Rempel Schuljahr 2020 So auf die Schnelle würde ich sagen: Ach, es war ja halb so schlimm. Aber wenn ich mir Zeit nehme und über das Schuljahr 2020 nachdenke, muss ich mir eingestehen, dass es nicht immer leicht war. Oft war es für mich und meine Tochter frustrierend und anstrengend. Anfangs mussten wir für uns rausfinden, wann die beste Zeit zum Lernen war. Als wir das in unserem Alltag zur Angewohnheit gemacht hatten, Internet und Handy- empfang gut waren, lief alles wie am Schnürchen. Zwischen 8:00 und etwa 13:30 Uhr wurden alle Hausaufgaben erledigt und mit Handy Audios, Videos oder Fotos von der Arbeit verschickt. Ich bin froh, dass meine Tochter hier in die private Schule geht, denn ich hatte das Gefühl, dass sich die Lehrer schnell organisiert hatten, und wir den Unterricht von zu Hause aus mit Qualität weitermachen konnten. Ich glaube trotz allem können wir sagen, dass Angelina die 2. Klasse gut abgeschlos- sen hat. 3 passende Wörter zum Schuljahr 2020: * Improvisieren * Zusammenarbeit * Disziplin Viktoria Penner November / Dezember 2020 S. 9
Asociación Dieses Schuljahr war eine groβe Herausforderung für uns als Eltern. In den ersten Wochen war es sehr schwer, diese akademischen Herausforderungen zu bewältigen. Unser Glück beruhte darauf, dass Adrian auch zu Hause war und uns viel beim Ler- nen geholfen hat, obzwar er zur selben Zeit seine eigene virtuelle akademische He- rausforderung zu meistern hatte. Meinen Respekt den Lehrern des Colegio Privado Volendam, die immer bereit zum Dialog und zur Hilfe waren. Ich danke euch von Herzen! Mein Wunsch ist, dass wir im kommenden Jahr wieder präsenzial Unterricht haben können. Viel Kraft allen Lehrern für das Jahr 2021. Gottes Segen! Lili Loewen. 2020 Ein Jahr, das wir wohl alle so leicht nicht vergessen werden. Wer in diesem Jahr nicht einmal an seine Grenzen kam….hat sehr starke Nerven. Als Mutter und Haus- frau hatte ich meine Pläne für dieses Jahr…. die aber im März schon auf den Kopf gestellt wurden. Am 11. März kam die Nachricht, die Schule soll geschlossen wer- den… ja Schule geschlossen, da gingen wir freiwillig in Ferien. War das etwas Schönes!!! Doch bald stellte sich raus, dass es keine Ferien waren, und der Ernst des Alltags begann.. Was wir fühlten??? So ziemlich alles, und oft, sehr oft, sind wir an unsere Grenzen gekommen. Es war ja nicht nur für uns eine Überraschung: Lehrer, Eltern und Schüler mussten da etwas ganz Neues lernen. Mit den Wochen ver- suchten wir uns in der neuen Lage, so gut wie es eben ging, durchzuschlagen...wir sind noch am durchkämpfen und hoffen, dass wir den Hafen Schulschluss bald errei- chen. Wenn auch erschöpft, müde und nicht ganz so elegant. Aber jeder hat in die- sem Jahr Seiten in sich gefunden oder entdeckt, die wir ohne Corona wohl nicht gefunden hätten. Wir sind meiner Meinung nach: FERIENREIF!!! Gerlinde Fischer In diesem Jahr hat, glaub ich, keiner damit gerechnet, dass sich im Schulalltag bald alles ändern würde und somit alle alles von zu Hause aus machen müssten. Wenn man mich vorher gefragt hätte, dann hätte ich kategorisch NEIN gesagt. Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als nur das mögliche tun, um unseren Kindern zu helfen. So haben wir das zugesagt und mit viel Zeit und Mühe dahinter gestanden. Es ist /war oft nicht leicht. Wir haben geweint, gelacht und uns auch angeschrien. Aber wir waren nach einem geschafften Tag auch dankbar und fertig, dass alles vorbei war. Ich hoffe und wünsche, dass wir für das nächste Jahr wieder zur Schu- le können. Die Kinder haben sehr, sehr viel vermisst und würden sich wieder für das ,,normale” Leben freuen. Cynthia Koop S. 10 November / Dezember 2020
Asociación Sozialdienst Vom Sozialdienst möchten wir kurz einiges berichten. Zum Sozialdienst gehören: Anton Sawatzky, Jakob Hildebrand und Helene Quiring. Von der Verwaltung werden wir von Robert Klassen unterstützt. Im Leben gibt es immer wieder Situationen, in denen man nicht so leicht alleine zu- rechtkommt, wo man dann Hilfe braucht. Das kann einem jeden in irgendeinem Bereich passieren. Es können persönliche, familiäre, finanzielle oder auch andere Probleme sein. Da ist es gut und hilfreich, wenn man weiβ, an wen man sich wenden kann. Der Sozialdienst ist dabei, sich zu organisieren und versucht auch eine Orientierung für die Zukunft zu finden. Wir wollen Menschen eine Hilfestellung in schwierigen Lebens- lagen geben, sie ermutigen, um die Herausforderungen und Schwierigkeiten in ihrem Leben zu bewältigen. Das bedeutet, sich um die Personen zu kümmern, die sich nicht alleine helfen können. Der Sozialarbeiter ist eine Stimme für den, der keine hat. Seine Aufgabe ist: 1. Einsamen Menschen Beistand leisten 2. Verzweifelten einen Halt bieten 3. Verirrten den richtigen Weg zeigen 4. Die Schwachen aufrichten Der Sozialdienst soll eine Stelle sein, wo man Hilfe suchen kann, wenn man nicht mehr alleine weiter weiβ. Wenn hier aber keine direkte Hilfe geboten werden kann, sollte von da aus aber gezeigt werden, wo man eventuell Hilfe finden könnte. In der Sozialarbeit werden verschiedene Methoden benutzt, wie z. B.: Begleitung ein- zelner Personen. Dabei werden Einzelgespräche geführt, individuelle Lösungs- möglichkeiten gesucht und das weitere Vorgehen geplant. Die Problemsituationen kön- nen dabei ganz unterschiedlich sein. Einige Probleme sind: Suchtverhalten, familiäre Schwierigkeiten, die dann finanzielle Schwierigkeiten bringen, Schulden, weil die Ein- nahmen und Ausgaben nicht gut verwaltet wurden, Auseinandersetzungen mit anderen Mitmenschen, die dann oft zu gröβeren Problemen werden usw. Da es im Leben unzählige und sehr unterschiedliche Probleme gibt, ist auch die Arbeit eines Sozialarbeiters sehr abwechslungsreich. Der Schwerpunkt in seinem Aufgabenbe- reich ist die Beratung und Betreuung von Personen oder Personengruppen in schwieri- gen alltäglichen Lebenslagen. Neben der Begleitung von Menschen, ist es auch die Verantwortung des Sozialdienstes, die Folgen verschiedener Probleme analysieren und dann Vorbeugungen für unsere Gesellschaft in Zukunft suchen. Der Sozialdienst löst nicht alle Probleme des Einzelnen, sondern er versucht die verschiedenen Situationen an die zuständigen Institutionen weiterzuleiten, um so die Probleme nach Möglichkeiten zu lösen. Natürlich ist das mit vielen Gesprächen, Zeit und Geduld verbunden, um den Menschen zur Erkenntnis seiner persönlichen Verantwortung über seine Situation zu führen. Wir hoffen, dass wir denen, die Hilfe brauchen, eine Hilfe zur Selbsthilfe sein können. Jakob Hildebrand Sozialdienst November / Dezember 2020 S. 11
Asociación Volendamer Sport Verein 2020, ein interessantes Jahr. Da keine Programme organisiert werden durften, hat das Komitee sich bemüht, jede zweite Woche Hamburger zu verkaufen. Ein Dankeschön an alle, die den Club mit dem Kauf der Hamburger unterstützt haben! Im Oktober begann der Bau auf dem Sportgelände. Es werden Umkleideräume und Toiletten an der Nordseite des Saals angebaut. Geplant ist es, dass dieser Bau Ende Februar fertig sein soll. Im Verlaufe des nächsten Jahres sollen dann noch weitere Bauten erledigt werden. Man hat mit dem Kinderfuβball wieder begonnen, dieses wird bis Ende November geöffnet sein. So wie auch die Frauen mit dem Volleyball am Montag wieder angefangen haben. Das Komitee freut sich immer wieder auf Leute, die im Komitee mithelfen wollen, da momentan zu wenig Personen im Komitee sind. Falls Interesse ist, darf man sich gerne beim Komitee melden. Für das Jahr 2021 und 2022 sind viele Programme zu organisieren, man freut sich über jede Hilfe. Das V.S.V. Komitee S. 12 November / Dezember 2020
Kooperative Supermarkt Schnell kommt das Jahresende, und die Feiertage stehen vor uns. Man könnte sagen, dass das Jahr 2020 ein nicht so gutes Jahr war. Das Anpassen an den von der Regierung eingeführten Hygie- nemassnahmen war für Kunden und Personal schwer. Ein ganz be- sonderer Dank an das Personal und an die Kunden, die sich an die Maβnahmen gehalten haben. Dank der guten Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen der Vertretung in Asunción und unseren Lieferanten können wir sagen, dass es nicht an den wichtigsten Lebensmitteln gefehlt hat. Das Gebäude und die Einrichtungen des Supermarkts sind 13 Jahre alt, und an etlichen Sektoren hat man in diesem Jahr groβe Reparaturen und Verbesserungen gemacht. Das Kühlsystem wurde mit drei neuen Kompressoren renoviert, in der Kleiderabteilung wurden die Klimaanlagen gewechselt. Ein ganz besonderer Dank an Herrn Jakob Bergen, der immer da ist, wenn es ernst- hafte Probleme gibt. Da es immer wieder an Rinderrippen und Asadofleisch mangelt, hat man von Frigo Neuland diese Fleischarten gekauft. Die Rinder kommen aus dem Norden des Landes. Auch hat man von Upisa Schweinerippen gekauft, da es immer wie- der daran mangelte. Estación de Servicio ECOP: Der Minimarkt bei der Tankstelle wird vom Per- sonal des Supermarktes geleitet. Man probiert immer die wichtigsten Waren in den Regalen zu haben. Tiefgefrorenes Schaf- und Rinderfleisch werden täglich zum Kauf angeboten. Wir wünschen einem jeden frohe Weihnachten, schöne Feiertage und ein gesegnetes Neujahr. Un Gracias al equipo del Supermercado Volendam por el esfuerzo de cada uno! Feliz Navidad y un prospero Año Nuevo 2021. Randy Loewen November / Dezember 2020 S. 13
Kooperative KURZER BERICHT ÜBER DIE LANDWIRTSCHAFT IN DER KOLONIE VOLENDAM DER SAATGUTLADEN (Semilleria) Für die Sojaernte 2020/21 haben wir ungefähr 310 Hektar Aussaat mit drei Sor- ten gehabt, die M5947IPRO, M6410IPRO (beide intakt) und die NA5909RG. Diese alle von registrierter Kategorie, das heißt, die höchste Kategorie für die kommerzielle Saatgutproduktion. In Bezug auf die Produktion von Säcken mit 40 kg sind insgesamt 6.309 Säcke genutzt worden; dabei sind die intakten Sorten (5.385 Säcke) alle verkauft worden und es bleibt als Rest die Sorte NA5909RG auf Lager für den Verkauf. Es ist zu erwähnen, dass wir bei Weizen zwei Sorten ausgesät haben, die IPR 85 und die ITAPUA 80 mit insgesamt 163 Hektar, zwei unter sich sehr ähnliche Materialien im Reifungszyklus, Aussaatzeit, Widerstand gegen Krankheiten und Einfachheit. Diese Sorten sind im Prozess der Saatgutbehandlung für die Lagerung, um danach in Säcke gefüllt zu werden und für den Verkauf für die kommende Kampagne 2021 fertig zu sein. DAS SAATGUTANALYSE – LABOR Das Saatgut – Labor hat bisher in diesem Jahr ungefähr 200 Samenproben von Soja, Mais, Weizen und einigen Gründüngern wie Futterrübe, schwarzen und weißen Hafer, Bohnen und anderen untersucht. Wir haben Proben für die Analyse von unseren Produzenten aus der Kolonie Friesland, der Kolonie Rio Verde, Kolonie Nueva Durango, von Bauernorganisationen, von selbstständigen Produzenten, Landwirtschaftsunternehmen und anderen bekommen. In der letzten Zeit ist die Nachfrage nach Saatgutanalysen gestiegen, vielleicht, weil die Produzenten sich bewusst geworden sind, wie wichtig es ist, die physische Qualität des Saatguts vor der Aussaat zu kennen. SOJASORTENVERSUCH 2020/21 ¿ Wir haben das Versuchsfeld für Sojasorten in der Zone von 900 auf dem Feld von Herrn Heinrich Quiring eingerichtet, mit der Teilnahme von 11 Unternehmen, Vertreter von 24 Sorten, 6 von ihnen sind neu für die Kolonie. Die Auswahl der Sorten haben wir aufgrund des Reifungszyklus gemacht, von 120 bis 130 Tagen, nur die Sorten FTS sind die, die weniger als 115 Tage der Reifung haben. Der Feldtag ist für die Zeit nach der ersten Januarwoche festgelegt worden, darüber wird zu gelegener Zeit informiert werden, um am Event teilzunehmen. Die zwei Sponsorunternehmen des Events zum Feldtag sind ECOP für die Linie der Basisdünger und Bedeckung, AGROFERTIL SA für die Linie der Agrochemikalien im Allgemeinen. . Ing. Pedro Viveros Landwirtschaftsabteilung Cooperativa Volendam Ltda S. 14 November / Dezember 2020
Kooperative GIZ GIZ/Volendam Projekt Unser gegenwärtiges 3-jähriges Projekt ist einzureichen, trotzdem dass alle An- am Auslaufen, und zwar in einer etwas strengungen der meisten Kooperationspro- ungewöhnlichen Art und Weise. Im letz- gramme auf den COVID gerichtet sind. ten Jahr konnten wir praktisch keine Am 14. Dezember schlieβt unser Projekt Veranstaltungen machen, so dass sogar ab. Ich möchte mich bei allen Personen unsere Abschlussveranstaltung nicht wie bedanken, die Teil von unserem Projekt geplant durchgeführt werden kann. Trotz waren und sind. Ohne diese Unter- des atypischen Jahres konnten eigentlich stützung wäre nichts gelaufen. Ich fordere alle gesetzten Ziele erreicht werden. auch alle auf, damit weiterzumachen. Es Die Resultate, laut der GIZ, sind zu- ist entscheidend für Volendam, dass wir friedenstellend, da der Forstindustriepark gut planen und an die Zukunft unserer Or- aufgebaut werden konnte, und auch die Menge der angelegten Forst-Weide- ganisation denken. Zu erwähnen ist auch Systeme wächst. Diese Produktionsalter- das ganze Beraterteam, das sich ständig native wird im Moment auch auf für das Projekt voll eingesetzt hat. Es ist Landesebene promoviert, da man viel eine groβe Herausforderung, einen neuen Wert auf nachhaltige Produktion legt. Wirtschaftszweig zu entwickeln. Einen Seitens der Kooperative hat man vom An- ganz besonderen Dank, seitens der Ko- fang des Projektes alle Anstrengungen ge- lonie Volendam, gilt Herrn Georg Wess- macht, um die gesetzten Ziele dieser ling, der seit dem ersten Kontakt und weit Kooperation zu erreichen. über das Projekt hinaus, sich immer Eine internationale Kooperation ist für un- Gedanken macht und sich um sere Genossenschaft eine groβe Gelegen- Volendams Zukunft bemüht. heit und zugleich auch eine groβe Einen öffentlichen Dank an dir, Georg. Herausforderung. Seitens der GIZ sind alle Türen offen, um ein Folgeprojekt Norbert Weichselberger Projektleiter Ausgebildetes Team bei der Anlegung eines Forst-Weide-Systems November / Dezember 2020 S. 15
Kooperative Reproduktionsdaten in der Viehzucht In der Viehzucht gibt es eine Menge von Faktoren, die eine gute Produktion negativ beeinflussen. Bei niedriger Gewichtszunahme oder einem Gewichtsverlust, bei schlechter oder geringer Futterqualität, so auch bei Mineralmangel, kann das Rind nicht sein volles Potenzial beweisen, welches es vielleicht von der Genetik her zeigen könnte. Es hat wenig Sinn, in Genetik zu investieren, wenn nicht genügend Futter vorhanden oder die Qualität nicht gut ist. Die Kuh kann nur soviel Milch produzieren, wie die Nährstoffe im Futter es erlauben, oder sie braucht ihre Reserven auf, wie Fett und Muskelgewebe, und magert somit ab.Wenn dieses nicht zur rechten Zeit korrigiert wird, kann sie später daran zu Grunde gehn. Wenn das Kalb 3 bis 4 Monate alt wird, braucht es auch mehr Milch, und der Bedarf an Futter nimmt zu. Falls die Weidequalität nicht den Bedarf deckt, dann verliert die Kuh ihr Körpergewicht. Um die Produktion zu messen oder auszuwerten, müssen Daten festgehalten werden. Dabei geht es um kg Fleisch pro Tag, Liter Milch oder in der Viehzucht ist es die Produktion der Kuh, ein entwöhntes Kalb. Nur so kann man einen Vergleich ziehen oder die Produktion von den verschiedenen Jahren miteinander vergleichen. Die Fruchtbarkeit der Kuh ist 10 mal wichtiger als jegliche anderen Produktionsdaten. Was nützt eine groβe fette Kuh, die aber nicht pünktlich trächtig wird, abkalbt und nicht jedes Jahr ein gesundes Kalb entwöhnt? An erster Stelle geht es der Kuh, um zu überleben, dann kommt Milchproduktion fürs Kalb und als Letztes die Fortpflanzung. Wenn die Kuh nicht genügend Nährstoffe aufnimmt, kann eines von den vorher genannten nicht eintreffen. In der Milchproduktion sind es die Liter Milch, die eine Kuh in einer Laktation produziert. Bei der Mast ist es die Gewichtszunahme (kg), die ein Tier mit einer gewissen Menge Futter zunimmt. In der Zucht sind es die Reproduktionsdaten, die man sammelt und auswertet. Die Trächtigkeit wird in Prozent (%) angegeben und kann sehr verschieden sein. Trächtigkeit % = Trächtige Kühe/gedeckte Kühe x 100 Landesweit ist die Trächtigkeitsrate sehr niedrig um 55%. In unsern Niederkämpen ist es ebenfalls zwischen 45 bis 65%. Bei angepflanzter Weide kann es auch bis über 70% kommen. Wo die Ernährung optimal ist, da kann es auch über 90% sein. Die Minderung der Trächtigkeitsrate ist der Prozentsatz des Verlustes in der Zeit von der Trächtigkeitskontrolle bis zur Abkalbung . S. 16 November / Dezember 2020
Kooperative Diese Daten werden in Prozent (%) angegeben. Je nach Ernährung wird die Trächtigkeit hoch oder niedrig sein . Wird der Bedarf an Nährstoffen gedeckt, und die Kuh befindet sich in einem guten Körperzustand oder nimmt an Gewicht zu, so kann diese trächtig werden, um dann im kommenden Jahr ein Kalb abzukalben. Einige Geschlechtskrankheiten sind: Bruzelose, Leptospirose, Campylobacteriose, Tichomoniasis und andere mehr. Die hohen Temperaturen im Sommer bereiten den Kühen einen Stress, vor allem bei denen, die nicht Zebu-Rinder sind. Europäische Rassen leiden im Sommer viel mehr unter hohen Temperaturen. Der Verlust oder die Minderung der Trächtigkeit bis zur Abkalbung ist der Unterschied zwischen der Trächtigkeitskontrolle und dem Moment der Abkalbung. Dieser Prozentsatz sollte nicht höher als 4 bis 5 % sein. Alles was niedriger ist, ist positiv für die Produktion. Abkalbungsrate % = Kühe, die gekalbt haben/ trächtige Kühe x 100 Der Verlust von der Abkalbung (Geburt) bis zur Entwöhnung (Desmamante). Den Prozentsatz % = Entwöhnte Kälber/geborene Kälber x 100 Dieses sollte nach Möglichkeit nicht höher als 2 bis 3 % sein, liegt es jedoch höher, sollte es untersucht werden, wo die Ursache liegt. Das können Probleme wie Madenbefall oder Durchfall, so wie Raubtiere, die die schwachen Kälber angreifen, Kühe, die sich nicht um ihre Kälber kümmern oder Zitzen haben, die den Kälbern das Saugen erschweren. Im allgemeinen heiβt es: Gesamtsumme - 100% Verlust - ? % Die Sterberate der Viehherde Auch in der Viehherde ist es wichtig dass der Verlust festgehalten wird, um dann einen Vergleich zu andern Jahren oder mit andern Betrieben zu machen. Diese Verluste werden ebenfalls in Prozent (%) angegeben. Die Sterberate in der Viehherde sollte ebenfalls nicht höher als 1,9 % sein. Jede Abweichung, die höher ist, sollte etwas besser untersucht werden, um die Ursache festzustellen und dann bestimmte Entscheidungen für Maβnahmen zu treffen. Daher ist es äuβerst wichtig, die nötigsten Impfungen pünktlich durchzuführen und den Parasitenbefall nicht zu vergessen. Dafür ist ein Impfkalender sehr hilfreich, um die Krankheiten, die wir mit Impfungen vorbeugen können, dann auch dagegen zu impfen. Die häufigsten Krankheiten sind Milz- und Rauchbrand, andere gibt es in geringerer Anzahl. Es ist ratsam die Verluste und Gewinne festzuhalten, die in Zukunft hilfreich sein können, um dann selber Vergleiche zu ziehen. Ich wünsche nochmals den Viehzüchtern viel Erfolg in ihrem Unternehmen. G.z Dr. Edwin Paetkau November / Dezember 2020 S. 17
Allgemeines Es irren viele durch die Nacht, vom Elend hart betroffen, und nur das Kind der heilgen Nacht bleibt stets ihr ganzes Hoffen. Es trifft so manchen bittres Leid und schlägt ihm tiefe Wunden, nur durch das Licht der Ewigkeit wird wahrer Trost gefunden. Es fragt der Mensch heut´ nah und fern: ,,Was wird aus meinem Leben?” Nur überm Stalle dort der Stern kann ihm Gewissheit geben. Es gibt im Leben manchen Ort als Ruhplatz ausersehen, doch für uns Chritsten liegt er dort, wenn wir zum Kripplein gehen. Es bleibt uns in der letzten Not kein Helfer hier auf Erden als nur der Heiland der den Tod lieβ Tor zum Leben werden. O sel´ge Tage im Advent, da stets wir neu empfinden, dass unser Herz den Retter kennt, all Leid zu überwinden! Heinrich Kimmerl aus Brücke zur Heimat S. 18 November / Dezember 2020
Allgemeines Weihnachten begann in unserer Familie immer am 6. Dezember (Nikolaustag) Dann wurden Schuhe vor die Tür gestellt. Am Haus stand dann plötzlich eine Leiter und rundherum lagen Süβigkeiten. Unsere Eltern riefen: ,, Der Nikolaus war da und hat Süβigkeiten verloren!“ Manchmal kam der Weihnachtsmann zwischen dem 20.- 23. Dezember abends ins Haus. Ich erinnere mich von einem Mal, da waren wir in der Küche. Wir Kinder waren in zwei Badewannen und badeten. Es muss das Jahr 1955 oder 1956 gewesen sein. Der Weihnachtsmann kam in die Küche und wollte uns in seinen Sack stecken. Wir als Kinder hatten damals Angst vor dem Weihnachtsmann. Am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, gab es ein Programm in der Schule mit Gedichten, Liedern und einer Predigt. Herr Martin Willms machte damals wunderschöne Weihnachtsbäume. Er steckte Äste in ein Gestell, und das war dann ein natürlicher, selbstgemachter Weihnachtsbaum. Am Heiligen Abend brachten Kinder einfache, selbstgenähte Täschchen mit. Dahinein wurden die Süβigkeiten getan. Manchmal war in den Täschchen dann auch Spielzeug vom MCC drin. Das Weihnachtsprogramm wurde anfangs von den Sonntagsschullehrern eingeübt. Wenn der Weihnachtsmann am Heiligen Abend kam, sprach er nur Englisch. Ich erinnere mich, dass es Peter Martens war. Er war bei den Pax Boys (Freiwillige aus Canada) gewesen. Deshalb konnte er Englisch sprechen. Für den 25. Dezember hatten wir unsere Teller schon am Vorabend auf den Frühstückstisch bereit gestellt. Die kleinen Kinder mussten am Weihnachtsmorgen einen Weihnachtswunsch aufsagen. Z.B: Wünschen ist ein alter Brauch, Eltern o ich wünsche auch, doch ich sag nur dieses Wort: Gott sei mit euch fort und fort. Die Bescherung geschah in unserer Familie immer morgens am 25. Dezember. Dann lagen Geschenke auf dem Tisch und eben auch Süβigkeiten. Wir hatten auch einen Weihnachtsbaum. Das Beste von allem war, dass wir damals noch 3 Weihnachtsfeiertage feierten. David Paetkau Andres November / Dezember 2020 S. 19
Allgemeines Ich kann nicht sagen, dass ich mich an ein Weihnachtsfest so besonders erinnere. Aber ich kann sagen, dass Weihnachten ein sehr, sehr schönes Fest war. Die Vorweihnachtszeit war auch sehr aufregend. Und dann das neue Kleid, das für jeden Heiligabend da sein musste. Nach dem Programm kam dann der Höhepunkt, die Weihnachtsbeutel, die so schöne, leckere Sachen enthielten. Etwas ganz Besonderes war es auch, wenn von Nordamerika Weihnachtspäckchen angekommen waren. Das waren ganz besondere Geschenke. In so einem Päckchen erhielt ich einmal mehrere Tierbilder. Sie waren auf festem Karton und gelocht. Dazu gab es dann farbige Bänder, die da durchgezogen werden konnten. Sehr schön waren sie, aber noch schöner war das kleine Schokoladenentchen, das dabei war. Es war in lila Glanzpapier eingewickelt. Es war so schön, fast zu schade zum Essen. Ich schaute es mir sehr oft an. Was noch sehr beeindruckend war, war der Weihnachtsbaum mit den Lichtern. Mein Vater war einige Jahre Kirchenrat, und er musste dann dafür sorgen, dass es einen Weihnachtsbaum in der Kirche gab. Dafür fuhr er hinaus aufs Feld oder in den Wald und suchte einen passenden Baum aus. Einmal durfte ich mitfahren, den Baum aussuchen. Das war ein weiterer Höhepunkt. Ja, und dann kam das Aufstellen der Teller unter dem Weihnachtsbaum zu Hause. Morgens dann die langersehnte Bescherung. Alles sehr, sehr schön..... Erna Kroeker Das, worauf es ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet. Antoine de Saint-Exupéry S. 20 November / Dezember 2020
Allgemeines Heilig Abend - Feier in Dorf Nr. 7 (früher) Diese Feier ist in unserem Dorf schon fast zu einer Traditionsfeier geworden. So feiern wir sie bis heute noch immer gewöhnlich bei Werner Fischer im Stall. Früher, als wir im Dorf noch ein Schulhaus hatten, haben wir Heilig Abend immer in der Schule gefeiert. Damals hatten wir noch Sonntagsschule im Dorf, so dass wir das Programm als Sonntagsschullehrer eingeübt haben. Heute müssen wir eine Person suchen, die diese Arbeit übernimmt. Das ist schon schwieriger. Nun zum Programm: wir als Sonntagsschullehrer suchten Gedichte und Gespräche oder auch mal ein kleines Bühnenstück, die wir dann an die Kinder verteilten. Einige Wochen vor Weihnachten begannen wir dann mit dem Üben. Ich glaube, es machte den Kindern richtig Spaβ an einem Nachmittag zusammen zu kommen und zu üben. Weihnachtsbäume gab es damals bei uns noch nicht zu kaufen. So machten wir den Baum selber. Wir hatten einen Ständer, der mit Löchern versehen war. Am Heilig Abend nachmittags sagten wir uns dann noch einige Jugendliche aus dem Dorf, die uns dann halfen, den Weihnachtsbaum fertig zu machen. Wir holten uns Äste aus dem Wald, ( von einem „Folldibuam ) die wir so in den Ständer hineinsteckten, dass ein schöner Weihnachtsbaum daraus wurde. Dann schmückten wir ihn mit Weihnachtsschmuck und Kerzen aus. Abends war dann das Programm. Es begann damit, dass ein Prediger oder Diakon die Weihnachtsgeschichte vorlas und betete. Danach begann das Programm mit den Kindern. Sie sagten ihre Gedichte und Gespräche auf und sangen die schönsten Weihnachtslieder. Wenn die Lehrer mit ihrem Programm fertig waren, kam für die Kinder wohl ein ganz wichtiger Teil: die Verteilung der Weihnachtstütchen. Manchmal hatten wir auch einen Weihnachtsmann. Zum Schluss sangen wir dann noch gemeinsam das schöne alte Weihnachtslied: Stille Nacht, Heilige Nacht und gingen nach Hause. Peter Reimer November / Dezember 2020 S. 21
Wie war Weihnachten in deiner Kindheit? Hm...wie war das damals? Aufregend, Plätzchen und etwas Süβigkeiten. Wenn´s geheimnisvoll und spannend auf jeden einen Apfel mit diesem besondern blauen, Fall. weichen Papier gab, war das Maβ der Eine riesige Vorfreude, viel Geheim- Freude voll! niskrämerei, so begann die Vor- Ein Heiligabend war besonders, weil wir weihnachtszeit. unserer Lehrerin ein sehr schönes Die Zikaden (Sisis) zirpten sie ein, und Geschenk überreichen durften. Unser ein- wenn dann am Abend die Leuchtkäfer im geübtes Gespräch hieβ:,, Geben ist seliger Garten blinkten, dann war bald Weihnach- als nehmen” und zum Schluss als groβe ten. Überraschung dann das Geschenk für die Weihnachtsbasteleien für Geschenke und Lehrerin. Ich war so glücklich. Ich glaube, Weihnachtsbaumschmuck (konnten wir ich fühlte echt in mir, dass es stimmte. nicht kaufen, wurde fast alles selber her- Schenken macht glücklich! gestellt). Üben für Heiligabendprogramm Nach der Feier saβen wir meistens noch war meistens auch aufregend. als Familie drauβen und sangen In der Weihnachtswoche waren alle mit Weihnachtslieder oder Papa erzählte uns Plätzchen backen beschäftigt. Wir Kinder noch etwas. Wir konnten fast nicht holten Holz für den Backofen und Mama einschlafen vor lauter Aufregung. Wir wa- backte und backte. Es roch so lecker und ren dann meistens schon bei Mor- manchmal durften wir auch probieren. gengrauen wach und stürzten ins Wohn- Da war dann noch der Weihnachtsbaum. zimmer. Das war dann ein Rufen, Lachen Am 24. zogen wir los in den Wald, um und Vorzeigen von den Geschenken. Zweige für den Baum zu holen. Am Manchmal hatte Papa aber nur Zettel in Nachmittag bastelten unsere Eltern den die Teller gelegt. Es gab da Anweisungen, Baum zusammen, stellten ihn ins Zimmer, wo wir unser Geschenk finden könnten. und dann durften wir unsere Teller Das fand ich immer besonders aufregend. aufstellen. Das gab immer so ein Kribbeln Was nie unterm Weihnachtsbaum fehlte in der Magengegend. war etwas zum Musik machen. Das war Gegen Abend wurde sehr früh gebadet, so schön. (Heute würde ich sagen, wir ha- und dann durften wir unsere neuen Klei- ben echt viel Krach gemacht.) Nach dem der anziehen mit dem Vermerk, ,,aber ja Frühstück mussten wir uns dann sehr nicht schmutzig machen. “ beeilen, um noch rechtzeitig in die Kirche Das Programm konnte beginnen. Un- zu kommen. Das fand ich nicht so toll, geduldig warteten wir bis wir endlich wäre viel lieber zu Hause geblieben, um losziehen durften. Das Gemeindehaus, in weiter meine Geschenke zu genieβen. dem die Feier stattfand, befand sich nur Unsere Eltern und Sonntagsschullehrer einige Häuser von uns entfernt. Endlich! haben sich viel Mühe gegeben, uns den Wir trafen uns mit den Dorfkindern und wahren Sinn von Weihnachten nahe zu der Sonntagsschullehrerin. Bewunderten bringen. Ich fand die Geschichte von Jesu und begutachteten unsere Aufmachung. Geburt auch gut. Aber was Jesus da für Flüsterten aufgeregt und konnten fast uns gemacht hat und wieviel Liebe und nicht stillsitzen. Wir sangen und sagten Gnade Weihnachten für uns wirklich ist, Gedichte, freuten uns an den knisternden hab ich erst viel, viel später begriffen. Kerzen und sicher auch auf die Tüten mit Marie Anne Koop S. 22 November / Dezember 2020
Allgemeines Geh in das neue Jahr hinein mit einem neuen Mut! Der dich im alten Jahr beschützt, meint´s auch im neuen gut! Geh in das neue Jahr hinein mit des Allmächt´gen Kraft! Die eigne Kraft, die reicht nicht weit, doch Gott ist´s,der es schafft! Geh in das neue Jahr hinein, wie ein vertrauend Kind, das in des guten Vaters Hand sich wohlgeborgen find´t. Verfasser unbekannt November / Dezember 2020 S. 23
Name: Biberratte Spanischer Name: Coipo Wissenschaftlicher Name: Myocastor coypus Erhaltungszustand: Nicht bedroht. Lebensraum: Sie lebt ursprünglich an Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen im subtropischen und gemäßigten Südamerika. Verbreitungsgebiet: Sie kommt vom südlichen Brasilien bis nach Feuerland vor. Sie ist aber in weiten Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens eingeführt worden. Im 19. Jahrhundert stand sie kurz vor der Ausrottung, weil sie wegen ihrem Fell gejagt wurde. Ernährung: Sie sind fast reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und Hackfrüchten. Seltener werden auch Schnecken, Würmer und Süßwassermuscheln gefressen. Fortpflanzung: Sie leben monogam und können sich zu jeder Jahreszeit fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von 19 Wochen bringt das Weibchen 6 bis 8 recht weit entwickelte, sehende und voll behaarte Junge zur Welt. Generelle Info: Das Jagen dieser Art, sowie jegliche Tierart, ist in Paraguay verboten, durch das Gesetz 96/92. Fotograf: Marko Fast S. 24 November / Dezember 2020
Allgemeines Studentenheim in Asunción In diesem Jahr kamen die Studenten aus den Kolonien mit der Absicht, in den verschiedenen Universitäten zu studieren und eine entsprechende Unterkunft im Studentenheim zu beanspruchen, nach Asunción. Viele Studenten waren kaum eine Woche im Studium, und es wurde die Covid19 Pandemie angekündigt. Wir blieben jedoch mit der Hoffnung, dass alle wieder zurückkehren würden. Mittlerweile sind 9 Monate vergangen. Es blieben 5 Studenten, die die Möglichkeit hatten, virtuell weiterzustudieren und teilzeitig zu arbeiten. Das Studentenheim ACOMEPA bietet eine gute und sichere Gelegenheit, für Studenten Unterkunft zu mieten; 24 komfortable und geräumige Zimmer mit jeweils zwei Betten. Schreibtischen, Bücherregalen, Einbauschrank, Privatbad und Klimaanlage stehen zur Verfügung. Gute und abwechslungsreiche Mahlzeiten werden von Montag bis Sonntag mittags serviert. Waschmaschinen und Trockner stehen den Studenten in der Waschküche zur Verfügung. Wir stehen gerne bei Fragen um das Leben in Asunción mit verschiedenen Dienstleistungen zur Seite und freuen uns, wenn die gute Wohnanlage genutzt wird. Weitere Infos bezüglich Kosten und Einschreibung erhalten Sie unter folgender Nummer 0981200822. Monika u. Fredy Thielmann Verwalter Anbei ein Kurzbericht einer Studentin Ich bin Sandra Sawatzky und komme aus Neuland. Ich mache eine Ausbildung in Gastronomie im IGA (Instituto Gastronómico de las Americas) und arbeite zusätzlich im Mennonitenheim. Ich entschied mich im Schülerheim zu wohnen, da ich es als einen sicheren Ort empfand und zum Einstieg in Asunción erleichtert die familiäre Umgebung etwas das Einleben. Man bekommt drei ausgewogene Mahlzeiten und kann in verschiedenen Situationen bei den Heimeltern um Rat und Hilfe bitten. Auch wenn in diesem Jahr vieles nicht so verlief wie vorher geplant war, habe ich mich entschieden, weiterzumachen, und ich konnte trotz der vielen Veränderungen durch die Quarantäne, weiterhin arbeiten und am Unterricht teilnehmen. November / Dezember 2020 S. 25
Allgemeines Tag der geistig-seelischen Gesundheit Am 10. Oktober wird weltweit der Tag der geistig-seelischen Gesundheit begangen. („Día de la salud mental“) Das regt uns an, etwas mehr über Gesundheit nachzudenken. Psychische Krankheiten gibt es, das wissen wir, und damit arbeiten wir täglich. Es gibt viele verschiedene Leiden, die in Gesprächen und auch mit Medikamenten behandelt werden müssen und in der Regel auch mit gutem Erfolg. Das ist jetzt aber nicht das Thema, sondern die Gesundheit. Die wollen ja wir auch bewusst fördern. Wann ist man geistig-seelisch gesund? Der Mensch ist psychisch gesund, wenn er sich seelisch und geistig wohl fühlt. Diese integrale Gesundheit ist eine Art Idealzustand, in dem ein Mensch sein Potential voll ausschöpfen kann, um mit Belastungen und Stress in seinem Leben fertig zu werden. Dank seiner gesunden ganzheitlichen Funktion kann er bei seiner Arbeit einen produktiven Beitrag für die Gemeinschaft leisten. Im einfachen Stil kann ich meine psychische Gesundheit mit vier Fragen beschauen und dabei etwas prüfen, wo ich mit meiner Gesundheit stehe: Esse ich gesund? Es ist wichtig, danach zu schauen, dass man gesunde Nahrung zu sich nimmt. Sowohl beim Trinken wie auch beim Essen. Schaue ich danach, dass sich mein Körper gesund bewegt? Richtige Bewegung wie z.B.: Gehen, laufen, Fahrrad fahren, schwimmen… so zwei bis dreimal wöchentlich für etwa eine halbe Stunde oder mehr, bedeutet viel für die körperliche und seelische Gesundheit. Gesund schlafen ist wichtig für den gesunden Menschen. Kann ich abschalten, mich in Ruhe hinlegen und den Schlaf genießen? Wenn ich nicht abschalten kann und inzwischen aufwache und die schweren Gedenken in die Runde drehen, dann ist das ein Zeichen von Leiden und nicht der Gesundheit. Menschen sind verschieden, aber der Durchschnitt braucht etwas 7 – 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Wichtig ist, dass man sich nach dem Schlaf auch ausgeruht fühlt. Gesund denken: Es ist wichtig, dass ich mich annehme als imperfekten fehlerhaften Menschen. Das bedeutet, ich darf nicht versuchen, perfekt zu sein oder meine Schwächen zu verstecken. Das gibt mir die Freiheit, meine Begrenzungen anzunehmen und auch schwach sein zu dürfen. Diese Einstellung hilft mir andererseits auch meine Stärken zu erkennen, sie zu fördern und mit den Gaben, die Gott mir gegeben hat, für Mensch und Gott in den Dienst zu stellen. S. 26 November / Dezember 2020
Allgemeines Ich brauche nicht versuchen, Dinge in meiner Kontrolle zu haben, die ich nicht kontrollieren kann. Ich bin begrenzt und nehme meine Grenzen an. Diese Einstellung hält mich immer demütig. Sie schützt mich aber auch vor unnötigem Stress und vor eventuellem Zusammenbruch. Was ich nicht kontrollieren kann, wie z.B. die Trockenheit oder die Pandemie, gebe ich an Gott ab. So kann ich auch trotz Unsicherheit gelassen leben und mich am Leben erfreuen. Ein geistig-seelisch gesunder Mensch übernimmt die Verantwortung für sein Leben. Er macht sich nicht zum Opfer anderer, er übernimmt die volle Verantwortung für sein Verhalten, für sein Reden, für sein Denken und auch für seine Gefühle. Er sagt nicht z.B.: „Du hast mich geärgert“, sondern „ich habe mich über dein Verhalten geärgert“. Ein geistig-seelisch gesunder Mensch kann selbst entscheiden, was er denken will. Wenn er merkt, dies ist ein negativer Gedanke, der nicht gut ist, dann entscheidet er sich, den nicht mehr nachzugehen und denkt was anderes. Ein geistig-seelisch gesunder Mensch bringt sich im Prinzip positiv ein für Gott, für die Gemeinschaft mit andern, für sich und für die Natur. Er orientiert sich im Leben nach dem Beispiel des Psalmisten: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“, Ps. 129,105. Ich wünsche, dass wir in unsern Familien, Schulen und Gemeinden positiv mit unsern Gefühlen umgehen, dass wir uns erlauben, traurig zu sein, froh zu sein, enttäuscht zu sein, dass wir uns erlauben zu ärgern und Menschen und ihre Gefühle annehmen und stehen lassen können. Ich wünsche, dass wir den Kindern viel Wertschätzung, Liebe, Geborgenheit, Verantwortungsbewusstsein und eine gesunde biblisch orientierte Lebenseinstellung mitgeben können ins Leben hinein, damit die sich gesund nach Gottes Willen entwickeln können. Dafür lohnt es sich zu leben, das ist unser Auftrag. Das wird Gott segnen. Im Auftrag vom Sanatorio Eirene Hein. T. Friesen November / Dezember 2020 S. 27
Allgemeines IFD Allgemeines: Das Studienjahr begann in der zweiten Februarwoche. Knappe vier Wochen später wurden die Präsenzveranstaltungen aufgrund der Corona Krise durch den virtuellen Unterricht ersetzt. Noch im März konnte eine geeignete digitale Plattform gefunden und eingeführt werden, die es ermöglicht, die Arbeitsaufträge der Dozenten, die Arbeiten der Studenten, wie auch die Aufnahmen der durchgeführten Videokonferenzen in übersichtlicher Form in einer Cloud abzuspeichern und so als wertvolles Beweismaterial sicherzustellen. Aufnahmeprüfungen: Eine ganz besondere Herausforderung war das Aufnahmeverfahren der neuen Studenten. Die vom MEC für März und Juli vorgesehenen Aufnahmeprüfungen im Rahmen der „Nueva Formación Docente“ wurden zuerst auf September und dann auf Oktober verschoben. Die gesamte Prüfungsordnung wurde innerhalb dieser Monate komplett verändert, so dass es für alle eine bis zum Schluss aufregende Angelegenheit blieb. Die Prüfungen konnten dann endlich vom 14.-16. Oktober online geschrieben werden. Praktikum: Die unterrichtspraktische Ausbildung stellt eine sehr wichtige Komponente in der Lehrerausbildung dar. Daher gehörte es zu den schwierigsten Aufgaben, eine gute Alternative für das sonst in den Schulen stattfindende Praktikum zu finden. Folgendes wurde im Bereich Praktikum in diesem Jahr gemacht: Im 1. Praktikum im Juni haben sich die Studenten von Kurs 2 und 3 mit der Planung von Unterricht in schriftlicher Form beschäftigt und dazu auch Erklärvideos für Kinder verschiedener Klassenstufen erstellt. Im 2. Praktikum im Oktober haben die Studenten aus Kurs 1 ihre ersten Erfahrungen mit der Hospitation von Unterricht gesammelt. Sie haben am IFD unter Begleitung der Dozenten mehrere aufgenommene Unterrichtsstunden, die im Archiv des IFD von früheren Jahren zu finden waren, angeschaut und Hospitationsberichte verfasst. Die Studenten aus Kurs 2 planten in Partnerarbeit zwei Unterrichtseinheiten von je 5-6 Stunden in zwei verschiedenen Fächern. Die Studenten aus Kurs 3 hatten die Gelegenheit, ein Praktikum im Colegio Alemán Concordia (Asunción) zu machen. Dieses Praktikum bestand darin, einerseits dem Online-Unterricht der erfahrenen Lehrer dieser Institution beizuwohnen, dann aber auch darin, selber Unterricht zu erteilen. Studienfahrt und Deutschlandaufenthalt: Die Studienfahrt nach Santiago de Chile fiel in diesem Jahr aus. Stattdessen wurde eine Woche Frühlingsferien eingeschaltet. Das Deutschlandpraktikum der Studenten aus Kurs 2 hingegen wurde nicht endgültig abgesagt, sondern lediglich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. S. 28 November / Dezember 2020
Allgemeines Was hat dieses Jahr an Positivem für das IFD mit sich gebracht? Alle Studenten und Dozenten konnten ihre Medienkompetenz erweitern. Das war manchmal mühsam, aber der Lernzuwachs war enorm. Jeder Student konnte seinen eigenen Lernrhythmus und –stil entdecken und ausbauen. Eigenverantwortung und Selbstdisziplin wurden von vielen Studenten bewusst trainiert. Allen ist neu bewusst geworden, wie wichtig das soziale Miteinander ist. Die Zusammenarbeit mit dem MEC und anderen IFD konnte Dank der vielen virtuellen Seminare und Sitzungen intensiviert und ausgebaut werden. Meine Anerkennung gilt allen Studenten, dem Verwaltungspersonal und Dozenten für ihren Einsatz und ihre Flexibilität. Eugen Friesen, Institutsleiter November / Dezember 2020 S. 29
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