INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay

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INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
INFOBLATT
                       VOLENDAM
Jahrgang 28            November / Dezember 2020   Nr. 11/12
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INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
Editorial                                      Inhalt

   Werte Leser!

   ,, Wer die Freude vermehrt, dient Gott.
   Entziehe nie eine Freude demjenigen,       Besinnung                             3
   der sie von dir erwartet, und gewähre      Leserbrief                            4
   sie auch dem Fernstehenden, der sie        Worte des Oberschulzen                5
   von dir zu erwarten nicht wagt.“           Jubiläumskomitee                      6
                            Zenta Maurina     Museum                                7
   Weihnachten in den Anfangsjahren...        Schule                                8
   was war damals anders? Worüber             Sozialkomitee                         11
   haben sich die Kinder damals gefreut?      VSV                                   12
   Dazu lesen sie etwas auf den Seiten 19-    Supermarkt                            13
   22                                         Semilleria                            14
                                              GIZ                                   15
   Ich möchte mich ganz herzlich bei          Estancia Ganadera                     16
   meinem Komitee          für die gute       Gedicht: Trost im Advent              18
   Mitarbeit in den vergangenen 2 Jahren      Weihnachten früher                    19
   bedanken. Auch an diejenigen, die          Gedicht: Neujahr                      23
   Berichte eingeschickt haben, und somit     Fauna in Volendam                     24
   geholfen haben, das Infoblatt zu           Studentenheim Asunción                25
   gestalten: ,,Dankeschön!“                  Sanatorio Eirene                      26
   Ich      wünsche     dem      neuen        IFD                                   28
   Infoblattkomitee viel Freude und           Berufsbildungszentrum                 30
   Kreativität bei der Erstellung der         Bildungszentrum Neuland               31
   Infoblätter.                               Kinderseite                           34
                                              Rezept                                35
   Wir wünschen allen Infoblattlesern
   gesegnete       und     erholsame
   Weihnachtsfeiertage   und      ein
   angenehmes Jahr 2021!
                           Angelika Neufeld

Herausgeber:
                                               Beiträge per Post oder E-Mail an:
Die Verwaltung der Kolonie Volendam            Post: Volendam Info – Colonia Volendam
Mitarbeiter:
                                               c.d.c. 166 Asunción, Paraguay
Angelika Neufeld                               Tel: 0451 – 320130
Helene Quiring                                 E-mail: volendaminfo@gmail.com
Doris Bärg                                     Nachdruck und Vervielfältigung – auch aus-
Henriette Paetkau                              zugsweise – nur mit Genehmigung des He-
                                               rausgebers. Für unverlangt eingesendete
Einsendeschluss: 15. des jeweiligen Monats.    Artikel und Bilder wird keine Haftung über-
Erscheint: Jeden zweiten Monat                 nommen. Die Beiträge geben nicht in jedem
Druck: Zamphiropolos S.A. Asunción             Fall die Meinung der Redaktion oder der
Online zugänglich unter                        Verwaltung wieder. Die Redaktion behält
www.volendam.com.py                            sich das Recht auf redaktionelle Änderun-
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S. 2                              November / Dezember 2020
INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
Das Licht kam in die Welt!
Wenn wir in unsere Welt blicken, dann sehen wir viel Dunkelheit und viel
Hoffnungslosigkeit. Kann in dieser Zeit frohe Weihnachtsstimmung aufkommen? Das
Jahr 2020 war für sehr viele Menschen unserer Welt, gezeichnet von Krankheit,
Unsicherheit, Unzufriedenheit, Zukunftsangst, Not und Tod.
Dem Volk Israel wurde durch den Propheten Jesaja in einer sehr trüben und
hoffnungslosen Zeit eine wunderbare Verheißung gegeben. Er darf ankündigen,
wonach sich die Menschen sehnen. Es gibt Hoffnung. In der Finsternis dieser Welt
wird ein Licht aufstrahlen. Es wird hell werden. In Jesaja 9, 1 ist das folgendermaßen
formuliert: „Denn das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht. Und
über den Menschen, in einem vom Tode überschatteten Land, strahlt ein heller
Schein“.
Wir wissen heute, dass diese Verheißung mit der Geburt Jesu Christi in Bethlehem in
Erfüllung geht. Im Neuen Testament berichtet uns Johannes, dass genau das geschehen
ist, doch er muss auch noch hinzufügen, dass damit noch nicht das Problem gelöst ist.
Er schreibt: „Und das Licht kam in die Welt, aber die Welt nahm es nicht an.“
Wir leben also in einer Welt, in der das Licht Gottes zwar erschienen ist; aber damit es
hell wird, ist es notwendig, dass wir das Licht auch annehmen und in uns aufnehmen.
Um Licht und Hoffnung in diese dunkle Welt zu bringen, muss das Licht auch
angenommen und aufgenommen werden. Es geht also um viel mehr, als nur zu
glauben, dass das Licht existiert. Es wird hell werden, wo Menschen das Licht
annehmen. Es kann nicht Licht (Weihnachten) werden, wenn wir nur wissen, dass es
das Licht gibt, es aber nicht annehmen.
Auch mein Leben wird erst dann hell, wenn ich das Licht annehme/aufnehme. Und ich
bringe auch erst dann Hoffnung und Licht in die Dunkelheit der Welt, wenn ich es in
mir trage.
Weihnachten ist gute Nachricht für uns Menschen. Gott kommt in Jesus
Christus, bringt Licht in die Dunkelheit dieser Welt. Er holt uns heraus aus der
Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit und macht uns, so wir ihn denn empfangen, zu
Menschen des Lichts und der Hoffnung.
Jesus Christus, das Licht Gottes für unsere Welt, für jeden Menschen, auch für
dich. Mit Jesus kommt Hoffnung, Frieden und damit auch die Freude, die es in dir hell
werden lässt. Und wenn wir dann erfüllt sind mit dieser Freude, diesem Frieden und
mit Hoffnung, dann tragen wir sie hinaus in die Dunkelheit unserer Welt. Keine
Finsternis (kein Virus, keine Krankheit, keine Missernte usw.) kann dieses Licht
auslöschen.
Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,                Uwe Neufeld
der wird nicht wandeln in der Finsternis,                                  Leopoldshöhe
sondern wird das Licht des Lebens haben“. Johannes 8,12                    Deutschland

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INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
Leserbrief.

Sehr gerne und mit vielem Interesse lese ich das „Infoblatt
Volendam“. Somit bekomme ich einen kleinen Einblick in das
bewegte Leben der Kolonie und viele schöne Erinnerungen werden
wachgehalten. Hiermit auch ein herzliches Dankeschön dem
Redaktionsteam.
Als Kolonie und Gemeinden steht ihr vor einer spannenden und
gleichzeitig herausfordernden Zeit. Neben den vielen Aufgaben,
die jährlich bewältigt werden müssen, kommt die Planung und
Vorbereitung des 75-jährigen Jubiläums.
Dem Jubiläumskomitee, wie auch allen Verantwortlichen in der
Koloniesverwaltung und den Gemeinden, wünsche ich besonders für
das neue Jahr viel Kraft und Weisheit.
                                                             Mit
                                               freundlichem Gruß
                                                     Uwe Neufeld

Liebe Leser des „Infoblatt Volendam“. Wir wünschen Euch frohe
und gesegnete Weihnachten. Für das Jahr 2021 wünschen wir Euch
den Frieden Gottes. Möget Ihr gesegnet werden mit Hoffnung,
Zuversicht und Freude.
                                 Liebe Grüße Uwe & Andrea Neufeld

             Sich freuen heiβt,
             ausschauen nach
       Gelegenheiten zur Dankbarkeit.
                             Karl Barth

S. 4                    November / Dezember 2020
INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
Asociación
                     Worte des Oberschulzen
                   Werte Volendamer und Infoblattleser!
        Das Jahr 2020 nähert sich mit schnellen Schritten dem Ende zu. Wie schon
so oft erwähnt wurde oder man hörte es auch, ein ganz interessantes Jahr, mal ganz
anders. Das pünktliche „Händewaschen müssen“, daran hat man sich schon
gewöhnt. Meines Erachtens ein positiver Aspekt, den man einhalten sollte, denn
das fordert auch gewisse Disziplin und ist gut für die tägliche Hygiene.
      Dankbar bin ich, dass wir die Weizen und Maisernte erfolgreich abschlieβen
konnten. Das Wetter war zu dem Zeitpunkt gut. Über die Firma ADM sind wir
bemüht, auch den letzten Mais im Hafen Mbopicuá zu verschiffen oder per
Landweg wegzubringen.
      Immer wieder ist man bemüht, das eingeerntete Korn so gut wie möglich zu
verkaufen und dann auch schnell zu verfrachten. Ein besonderer Dank an das
Personal vom Silo, Hafen und von der Vermarktung.
       Nach den schönen Regentagen im Oktobermonat haben die meisten Bauern
ihre Felder mit Soja bepflanzt. Möge Gott das richtige Wetter für Wachstum und
Gedeihen schenken. Auch die Viehzüchter sind froh und dankbar für den
wunderbaren Regen und das Gedeihen der Weiden.
       Die Sicherheit in unseren Kolonien und deren Umgebung ist uns auf den
ACOMEPA Sitzungen ein sehr wichtiges Anliegen. In Bezug auf dieses Thema
hatten wir als Oberschulzen die Gelegenheit mit dem Innenminister Dr. Euclides
Acevedo ein positives Gespräch zu führen und ein „Convenio“ zu unterschreiben,
das die Zusammenarbeit der Kolonien und der Nationalpolizei beinhaltet. Die
Unsicherheit im ganzen Lande nimmt immer mehr zu, und wir werden auch in
unserer Kolonie bestimmt nicht verschont bleiben. Daher ruf ich uns als Bewohner
der Kolonie Volendam zu, wollen vorsichtig sein, uns gegenseitig helfen und
unterstützen, falls es irgendwelche Überfälle hier geben sollte.
       Mein Wunsch an alle ist, dass ein jeder dies besondere Jahr positiv
abschlieβen kann, dass die annähernden Festtage uns zum Segen sind, und wir aber
uns auch Zeit nehmen, um über unser Leben nachzudenken.

      Ich wünsche allen Volendamern frohe und gesegnete
   Weihnachten und einen besonders guten Rutsch ins Jahr
                                    2021!
                                                                    Ronald Baerg
                                                                     Oberschulze

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Asociación
                                   Jubiläum
Die Sammlung der Beiträge für das Jubiläumsbuch ist abgeschlossen. Diese wurden
nach einer Struktur geordnet und an zuständige Personen zur Korrektur weitergeleitet.
Auβer der Korrekturlesung soll die Arbeit auch Ratschläge über die gesamte Gestaltung
des Jubiläumsbuches beinhalten.
Wie schon bei einem früheren Bericht erwähnt wurde, hat man das Modell für das
Denkmal an einen Künstler weitergegeben. Dieser hat sich bei einem Besuch einmal
den Ort, wo das Denkmal aufgebaut werden soll, angeschaut und sich auch über die
Zusammenhänge mit unserer Geschichte besser informiert. Mit dieser Information wird
nun an der Erstellung eines endgültigen Modells gearbeitet.
                                   Weiter konnte mit einer Firma der Vertrag für den
          Vierertränke             Film unterschrieben werden. Demnächst werden die
                                   Dreharbeiten dafür in der Kolonie beginnen. Wo es
                                   eben möglich ist, bitten wir um Mitarbeit, damit der
                                   Film gelingen kann.
                                   Die gröbere Reinigungsarbeit im “Viererpark” ist
                                   beendet. Nun müssen kleinere, gezielte Arbeiten
                                   verrichtet werden, um dem Platz einen gepflegten
                                   Aspekt zu geben. Auf die Tier- und Pflanzenwelt
                                   wird dabei großen Wert gelegt und diese soll auch
                                   weiterhin von den Besuchern beachtet werden.
Wir wollen die Bürger über unsere Arbeit informieren. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, dass man sich mit Ideen oder Beiträgen zum Thema Jubiläum beteiligt.
Man kann sich persönlich oder über folgende Adresse an das Komitee wenden:
volendam75aniversario@gmail.com
                                                                            Werner Baerg
   Blühender Lapacho im Park

                                                               Frühere Pferdelaufbahn

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                  Museum

            Ziegelform mit Schmierbrett und Rohziegel (Patze)
            Mit diesen Rohziegeln (Patzen) wurden in den ersten
            Jahren die besseren Häuser gebaut.

                Beilchen
                Dieses kleine Beilchen
                (ungefähr 30cm lang)
                brachte Hans Ens sr.
                1948 aus Deutschland
                mit. Er hatte die
                Vorstellung, dass er
                mit diesem Beilchen
                die Urwaldbäume
                fällen würde. In Para-
                guay wurde er eines
                anderen belehrt.

                  Schiefertafel
                  In den Anfangsjahren diente diese kleine
                  Schiefertafel für die Schulkinder als Schreib-
                  und Rechenheft.

Lebensmittelkarte
Nach der Kriegszeit konnte man in
Deutschland mit dieser Karte
Lebensmittel einkaufen.

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                                       Schule
Ein verrücktes Schuljahr findet nun sein Ende.
Ich habe in einem anderen Informationsblatt schon erklärt, wie wir in der Situation der
Corona-Pandemie unterrichtet und gearbeitet haben. Deshalb werde ich hier nicht noch
einmal darauf eingehen.
Stattdessen ist es mein Bestreben, einige Erlebnisse in den Vordergrund zu stellen, die
ich in diesem Jahr beobachten durfte, und die mich sehr froh gestimmt haben.
1. Viele Eltern haben sich in diesem Jahr bewiesen! Sie haben gezeigt, dass ihnen ihre
    Kinder wichtig sind, und dass sie aktiv an der Gegenwart und Zukunft Volendams
    arbeiten, indem sie ihre Kinder mit Disziplin erziehen und ihnen helfen, sich positiv
    zu entwickeln. Herzlichen Glückwunsch! Auβerdem haben mehrere Familien ihre
    Häuser geöffnet, um dort Schülergruppen aufzunehmen und zu lernen.
2. Die Lehrer haben sich viel Mühe gegeben, um mit dem neuen Unterrichtsformat
    klarzukommen und die Inhalte und neuen Fähigkeiten zu vermitteln. Sie mussten
    zusätzlich viele Kilometer mit dem Auto zurücklegen, um Hausaufgaben zu ver-
    teilen, und inzwischen auch lange Berichte für das Erziehungsministerium ausfüllen,
    die dann in irgendeiner Statistik landen sollen.
3. Mehrere Personen, die schon nicht mehr Schulkinder haben, sind viele Extra-Meilen
    gegangen, um andere Familien unter die Arme zu greifen, wo es finanziell, päda-
    gogisch oder einfach zeitlich nicht mehr ging, den Unterricht zu Hause zu machen.
4. Die meisten Schüler haben nach anfänglichen Schwierigkeiten gezeigt, dass sie das
    Zeug haben, auch diese schweren Situationen zu meistern und sich durch diszipli-
    nierte und saubere Arbeit hervorgetan
5. Der Schulvorstand hat sich oft versammelt und musste Entscheidungen treffen, die
    nicht immer einfach waren. Stunden wurden damit verbracht, den besten Weg für
    unsere Schule in dieser ungewissen Zeit zu finden und zu gehen.
6. Das Personal der Schule durfte zeitweise auch nicht zur Schule kommen.Als es erst
    wieder erlaubt war, haben sie mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden und geholfen,
    die verschiedenen bürokratischen und menschlichen Hürden zu überwinden.
7. Ohne Gottes Beistand wäre es nicht möglich gewesen dieses Jahr durchzuhalten. Er
    hat immer wieder Kraft und Mut gegeben, um weiterzumachen, auch wenn es
    hoffnungslos schien, ihm sei die Ehre.
Ich lege im Januar 2021 die Arbeit als Direktor nach 5 Jahren nieder. Dankbar blicke
ich auf diese Zeit zurück, weil ich erleben durfte, dass mich viele Menschen in unserer
Kolonie und darüber hinaus unterstützt und gefördert haben.
Danke liebe Volendamer für euer Vertrauen und für mutmachende Zusammenarbeit. Ich
bin mir bewusst, dass ich viele Dinge anderes hätte machen können und auch machen
sollen. Aber es geht kein Weg zurück, deshalb ist es für mich wichtig, dass ich aus den
Fehlern lerne und das, was gut gelaufen ist, genieβe.
                                                                    Nelson Born
       Allen Lesern ein sehr gutes neues Jahr 2021!                 Direktor
                                                                    Colegio Privado Volendam

S. 8                             November / Dezember 2020
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           Wie war das Schuljahr 2020 für euch
                       als Eltern?

Für uns war es ein schweres Schuljahr mit 2 Schulkindern (1. und 3. Klasse), erstmal
mussten wir uns an die virtuelle Art von Unterricht gewöhnen. Mir war es wichtig,
dass die Kinder etwas lernen sollten und nicht nur die Aufgaben, die sie bekamen,
abhacken. Wir haben viele Stunden am Tag zusammen gelernt, auch wenn sehr oft
andere Arbeit liegen blieb. Für die Kinder war es auch schwer, da sie den normalen
Unterricht vermissten.
Ein Dank an Gott, der uns immer geholfen hat! Ein Lob an unsere Lehrer für ihre
Mühe.

                                                                        Irene Rempel

Schuljahr 2020
So auf die Schnelle würde ich sagen: Ach, es war ja halb so schlimm. Aber wenn ich
mir Zeit nehme und über das Schuljahr 2020 nachdenke, muss ich mir eingestehen,
dass es nicht immer leicht war. Oft war es für mich und meine Tochter frustrierend
und anstrengend.
Anfangs mussten wir für uns rausfinden, wann die beste Zeit zum Lernen war. Als
wir das in unserem Alltag zur Angewohnheit gemacht hatten, Internet und Handy-
empfang gut waren, lief alles wie am Schnürchen. Zwischen 8:00 und etwa 13:30
Uhr wurden alle Hausaufgaben erledigt und mit Handy Audios, Videos oder Fotos
von der Arbeit verschickt.
Ich bin froh, dass meine Tochter hier in die private Schule geht, denn ich hatte das
Gefühl, dass sich die Lehrer schnell organisiert hatten, und wir den Unterricht von zu
Hause aus mit Qualität weitermachen konnten.
Ich glaube trotz allem können wir sagen, dass Angelina die 2. Klasse gut abgeschlos-
sen hat.
3 passende Wörter zum Schuljahr 2020: * Improvisieren
                                          * Zusammenarbeit
                                          * Disziplin
                                                                      Viktoria Penner

                                         November / Dezember 2020              S. 9
INFOBLATT VOLENDAM - Jahrgang 28 November / Dezember 2020 Nr. 11/12 - Cooperativa Volendam Paraguay
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Dieses Schuljahr war eine groβe Herausforderung für uns als Eltern. In den ersten
Wochen war es sehr schwer, diese akademischen Herausforderungen zu bewältigen.
Unser Glück beruhte darauf, dass Adrian auch zu Hause war und uns viel beim Ler-
nen geholfen hat, obzwar er zur selben Zeit seine eigene virtuelle akademische He-
rausforderung zu meistern hatte.
Meinen Respekt den Lehrern des Colegio Privado Volendam, die immer bereit zum
Dialog und zur Hilfe waren. Ich danke euch von Herzen!
Mein Wunsch ist, dass wir im kommenden Jahr wieder präsenzial Unterricht haben
können.
Viel Kraft allen Lehrern für das Jahr 2021. Gottes Segen!
                                                                       Lili Loewen.

2020
Ein Jahr, das wir wohl alle so leicht nicht vergessen werden. Wer in diesem Jahr
nicht einmal an seine Grenzen kam….hat sehr starke Nerven. Als Mutter und Haus-
frau hatte ich meine Pläne für dieses Jahr…. die aber im März schon auf den Kopf
gestellt wurden. Am 11. März kam die Nachricht, die Schule soll geschlossen wer-
den… ja Schule geschlossen, da gingen wir freiwillig in Ferien. War das etwas
Schönes!!! Doch bald stellte sich raus, dass es keine Ferien waren, und der Ernst des
Alltags begann.. Was wir fühlten??? So ziemlich alles, und oft, sehr oft, sind wir an
unsere Grenzen gekommen. Es war ja nicht nur für uns eine Überraschung: Lehrer,
Eltern und Schüler mussten da etwas ganz Neues lernen. Mit den Wochen            ver-
suchten wir uns in der neuen Lage, so gut wie es eben ging, durchzuschlagen...wir
sind noch am durchkämpfen und hoffen, dass wir den Hafen Schulschluss bald errei-
chen. Wenn auch erschöpft, müde und nicht ganz so elegant. Aber jeder hat in die-
sem Jahr Seiten in sich gefunden oder entdeckt, die wir ohne Corona wohl nicht
gefunden hätten. Wir sind meiner Meinung nach: FERIENREIF!!!
                                                                     Gerlinde Fischer

In diesem Jahr hat, glaub ich, keiner damit gerechnet, dass sich im Schulalltag bald
alles ändern würde und somit alle alles von zu Hause aus machen müssten. Wenn
man mich vorher gefragt hätte, dann hätte ich kategorisch NEIN gesagt. Aber es
blieb uns nichts anderes übrig, als nur das mögliche tun, um unseren Kindern zu
helfen. So haben wir das zugesagt und mit viel Zeit und Mühe dahinter gestanden.
Es ist /war oft nicht leicht. Wir haben geweint, gelacht und uns auch angeschrien.
Aber wir waren nach einem geschafften Tag auch dankbar und fertig, dass alles
vorbei war. Ich hoffe und wünsche, dass wir für das nächste Jahr wieder zur Schu-
le können. Die Kinder haben sehr, sehr viel vermisst und würden sich wieder für
das ,,normale” Leben freuen.

                                                                     Cynthia Koop

S. 10                                  November / Dezember 2020
Asociación
                                      Sozialdienst
Vom Sozialdienst möchten wir kurz einiges berichten.
Zum Sozialdienst gehören: Anton Sawatzky, Jakob Hildebrand und Helene Quiring.
Von der Verwaltung werden wir von Robert Klassen unterstützt.
Im Leben gibt es immer wieder Situationen, in denen man nicht so leicht alleine      zu-
rechtkommt, wo man dann Hilfe braucht. Das kann einem jeden in irgendeinem Bereich
passieren. Es können persönliche, familiäre, finanzielle oder auch andere Probleme
sein. Da ist es gut und hilfreich, wenn man weiβ, an wen man sich wenden kann.
Der Sozialdienst ist dabei, sich zu organisieren und versucht auch eine Orientierung für
die Zukunft zu finden. Wir wollen Menschen eine Hilfestellung in schwierigen Lebens-
lagen geben, sie ermutigen, um die Herausforderungen und Schwierigkeiten in ihrem
Leben zu bewältigen.
Das bedeutet, sich um die Personen zu kümmern, die sich nicht alleine helfen können.
Der Sozialarbeiter ist eine Stimme für den, der keine hat.
Seine Aufgabe ist:
1. Einsamen Menschen Beistand leisten
2. Verzweifelten einen Halt bieten
3. Verirrten den richtigen Weg zeigen
4. Die Schwachen aufrichten
Der Sozialdienst soll eine Stelle sein, wo man Hilfe suchen kann, wenn man nicht mehr
alleine weiter weiβ. Wenn hier aber keine direkte Hilfe geboten werden kann, sollte von
da aus aber gezeigt werden, wo man eventuell Hilfe finden könnte.
In der Sozialarbeit werden verschiedene Methoden benutzt, wie z. B.: Begleitung ein-
zelner Personen. Dabei werden Einzelgespräche geführt, individuelle Lösungs-
möglichkeiten gesucht und das weitere Vorgehen geplant. Die Problemsituationen kön-
nen dabei ganz unterschiedlich sein. Einige Probleme sind: Suchtverhalten, familiäre
Schwierigkeiten, die dann finanzielle Schwierigkeiten bringen, Schulden, weil die Ein-
nahmen und Ausgaben nicht gut verwaltet wurden, Auseinandersetzungen mit anderen
Mitmenschen, die dann oft zu gröβeren Problemen werden usw.
Da es im Leben unzählige und sehr unterschiedliche Probleme gibt, ist auch die Arbeit
eines Sozialarbeiters sehr abwechslungsreich. Der Schwerpunkt in seinem Aufgabenbe-
reich ist die Beratung und Betreuung von Personen oder Personengruppen in schwieri-
gen alltäglichen Lebenslagen. Neben der Begleitung von Menschen, ist es auch die
Verantwortung des Sozialdienstes, die Folgen verschiedener Probleme analysieren und
dann Vorbeugungen für unsere Gesellschaft in Zukunft suchen.
Der Sozialdienst löst nicht alle Probleme des Einzelnen, sondern er versucht die
verschiedenen Situationen an die zuständigen Institutionen weiterzuleiten, um so die
Probleme nach Möglichkeiten zu lösen. Natürlich ist das mit vielen Gesprächen, Zeit
und Geduld verbunden, um den Menschen zur Erkenntnis seiner persönlichen
Verantwortung über seine Situation zu führen.
Wir hoffen, dass wir denen, die Hilfe brauchen, eine Hilfe zur Selbsthilfe sein können.
                                                                             Jakob Hildebrand
                                                                                  Sozialdienst

                                   November / Dezember 2020                          S. 11
Asociación
                           Volendamer Sport Verein

                           2020, ein interessantes Jahr.

Da keine Programme organisiert werden durften, hat das Komitee sich bemüht, jede
zweite Woche Hamburger zu verkaufen. Ein Dankeschön an alle, die den Club mit dem
Kauf der Hamburger unterstützt haben!
Im Oktober begann der Bau auf dem Sportgelände. Es werden Umkleideräume und
Toiletten an der Nordseite des Saals angebaut. Geplant ist es, dass dieser Bau Ende
Februar fertig sein soll. Im Verlaufe des nächsten Jahres sollen dann noch weitere
Bauten erledigt werden.
Man hat mit dem Kinderfuβball wieder begonnen, dieses wird bis Ende November
geöffnet sein. So wie auch die Frauen mit dem Volleyball am Montag wieder
angefangen haben.
Das Komitee freut sich immer wieder auf Leute, die im Komitee mithelfen wollen, da
momentan zu wenig Personen im Komitee sind. Falls Interesse ist, darf man sich gerne
beim Komitee melden.
Für das Jahr 2021 und 2022 sind viele Programme zu organisieren, man freut sich über
jede Hilfe.

                                                                Das V.S.V. Komitee

S. 12                          November / Dezember 2020
Kooperative
                   Supermarkt
Schnell kommt das Jahresende, und die Feiertage stehen vor uns.
Man könnte sagen, dass das Jahr 2020 ein nicht so gutes Jahr war.
Das Anpassen an den von der Regierung eingeführten Hygie-
nemassnahmen war für Kunden und Personal schwer. Ein ganz be-
sonderer Dank an das Personal und an die Kunden, die sich an die
Maβnahmen gehalten haben.
Dank der guten Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen der Vertretung in
Asunción und unseren Lieferanten können wir sagen, dass es nicht an den
wichtigsten Lebensmitteln gefehlt hat.
Das Gebäude und die Einrichtungen des Supermarkts sind 13 Jahre alt, und an
etlichen Sektoren hat man in diesem Jahr           groβe Reparaturen und
Verbesserungen gemacht. Das Kühlsystem wurde mit drei neuen Kompressoren
renoviert, in der Kleiderabteilung wurden die Klimaanlagen gewechselt. Ein
ganz besonderer Dank an Herrn Jakob Bergen, der immer da ist, wenn es ernst-
hafte Probleme gibt.
Da es immer wieder an Rinderrippen und Asadofleisch mangelt, hat man von
Frigo Neuland diese Fleischarten gekauft. Die Rinder kommen aus dem Norden
des Landes. Auch hat man von Upisa Schweinerippen gekauft, da es immer wie-
der daran mangelte.
Estación de Servicio ECOP: Der Minimarkt bei der Tankstelle wird vom Per-
sonal des Supermarktes geleitet. Man probiert immer die wichtigsten Waren in
den Regalen zu haben. Tiefgefrorenes Schaf- und Rinderfleisch werden täglich
zum Kauf angeboten.
Wir wünschen einem jeden frohe Weihnachten, schöne Feiertage und
                     ein gesegnetes Neujahr.
Un Gracias al equipo del Supermercado Volendam por el esfuerzo de cada uno!
          Feliz Navidad y un prospero Año Nuevo 2021.
                                                              Randy Loewen

                          November / Dezember 2020                    S. 13
Kooperative
            KURZER BERICHT ÜBER DIE LANDWIRTSCHAFT
                   IN DER KOLONIE VOLENDAM

DER SAATGUTLADEN (Semilleria)
       Für die Sojaernte 2020/21 haben wir ungefähr 310 Hektar Aussaat mit drei Sor-
ten gehabt, die M5947IPRO, M6410IPRO (beide intakt) und die NA5909RG. Diese
alle von registrierter Kategorie, das heißt, die höchste Kategorie für die kommerzielle
Saatgutproduktion.
       In Bezug auf die Produktion von Säcken mit 40 kg sind insgesamt 6.309 Säcke
genutzt worden; dabei sind die intakten Sorten (5.385 Säcke) alle verkauft worden und
es bleibt als Rest die Sorte NA5909RG auf Lager für den Verkauf.
       Es ist zu erwähnen, dass wir bei Weizen zwei Sorten ausgesät haben, die IPR 85
und die ITAPUA 80 mit insgesamt 163 Hektar, zwei unter sich sehr ähnliche
Materialien im Reifungszyklus, Aussaatzeit, Widerstand gegen Krankheiten und
Einfachheit. Diese Sorten sind im Prozess der Saatgutbehandlung für die Lagerung, um
danach in Säcke gefüllt zu werden und für den Verkauf für die kommende Kampagne
2021 fertig zu sein.
       DAS SAATGUTANALYSE – LABOR
       Das Saatgut – Labor hat bisher in diesem Jahr ungefähr 200 Samenproben von
Soja, Mais, Weizen und einigen Gründüngern wie Futterrübe, schwarzen und weißen
Hafer, Bohnen und anderen untersucht. Wir haben Proben für die Analyse von unseren
Produzenten aus der Kolonie Friesland, der Kolonie Rio Verde, Kolonie Nueva
Durango,      von     Bauernorganisationen,     von    selbstständigen    Produzenten,
Landwirtschaftsunternehmen und anderen bekommen.
       In der letzten Zeit ist die Nachfrage nach Saatgutanalysen gestiegen, vielleicht,
weil die Produzenten sich bewusst geworden sind, wie wichtig es ist, die physische
Qualität des Saatguts vor der Aussaat zu kennen.
       SOJASORTENVERSUCH 2020/21
        ¿

       Wir haben das Versuchsfeld für Sojasorten in der Zone von 900 auf dem Feld
von Herrn Heinrich Quiring eingerichtet, mit der Teilnahme von 11 Unternehmen,
Vertreter von 24 Sorten, 6 von ihnen sind neu für die Kolonie. Die Auswahl der Sorten
haben wir aufgrund des Reifungszyklus gemacht, von 120 bis 130 Tagen, nur die Sorten
FTS sind die, die weniger als 115 Tage der Reifung haben.
       Der Feldtag ist für die Zeit nach der ersten Januarwoche festgelegt worden,
darüber wird zu gelegener Zeit informiert werden, um am Event teilzunehmen.
      Die zwei Sponsorunternehmen des Events zum Feldtag sind ECOP für die Linie
der Basisdünger und Bedeckung, AGROFERTIL SA für die Linie der
Agrochemikalien im Allgemeinen.
                                                               .   Ing. Pedro Viveros
                                                                   Landwirtschaftsabteilung
                                                                   Cooperativa Volendam Ltda

S. 14                             November / Dezember 2020
Kooperative
                                             GIZ
         GIZ/Volendam Projekt
Unser gegenwärtiges 3-jähriges Projekt ist          einzureichen, trotzdem dass alle An-
am Auslaufen, und zwar in einer etwas               strengungen der meisten Kooperationspro-
ungewöhnlichen Art und Weise. Im letz-              gramme auf den COVID gerichtet sind.
ten Jahr konnten wir praktisch keine                Am 14. Dezember schlieβt unser Projekt
Veranstaltungen machen, so dass sogar               ab. Ich möchte mich bei allen Personen
unsere Abschlussveranstaltung nicht wie             bedanken, die Teil von unserem Projekt
geplant durchgeführt werden kann. Trotz             waren und sind. Ohne diese Unter-
des atypischen Jahres konnten eigentlich            stützung wäre nichts gelaufen. Ich fordere
alle gesetzten Ziele erreicht werden.               auch alle auf, damit weiterzumachen. Es
Die Resultate, laut der GIZ, sind zu-               ist entscheidend für Volendam, dass wir
friedenstellend, da der Forstindustriepark
                                                    gut planen und an die Zukunft unserer Or-
aufgebaut werden konnte, und auch die
Menge der angelegten Forst-Weide-                   ganisation denken. Zu erwähnen ist auch
Systeme wächst. Diese Produktionsalter-             das ganze Beraterteam, das sich ständig
native wird im Moment auch auf                      für das Projekt voll eingesetzt hat. Es ist
Landesebene promoviert, da man viel                 eine groβe Herausforderung, einen neuen
Wert auf nachhaltige Produktion legt.               Wirtschaftszweig zu entwickeln. Einen
Seitens der Kooperative hat man vom An-             ganz besonderen Dank, seitens der Ko-
fang des Projektes alle Anstrengungen ge-           lonie Volendam, gilt Herrn Georg Wess-
macht, um die gesetzten Ziele dieser                ling, der seit dem ersten Kontakt und weit
Kooperation zu erreichen.                           über das Projekt hinaus, sich immer
Eine internationale Kooperation ist für un-         Gedanken        macht    und   sich    um
sere Genossenschaft eine groβe Gelegen-             Volendams           Zukunft        bemüht.
heit und zugleich auch eine groβe                   Einen öffentlichen Dank an dir, Georg.
Herausforderung. Seitens der GIZ sind
alle Türen offen, um ein Folgeprojekt

                                                                    Norbert Weichselberger
                                                                    Projektleiter

  Ausgebildetes Team bei der Anlegung eines Forst-Weide-Systems

                                     November / Dezember 2020                                S. 15
Kooperative
                  Reproduktionsdaten in der Viehzucht
In der Viehzucht gibt es eine Menge von Faktoren, die eine gute Produktion negativ
beeinflussen. Bei niedriger Gewichtszunahme oder einem Gewichtsverlust, bei
schlechter oder geringer Futterqualität, so auch bei Mineralmangel, kann das Rind nicht
sein volles Potenzial beweisen, welches es vielleicht von der Genetik her zeigen
könnte. Es hat wenig Sinn, in Genetik zu investieren, wenn nicht genügend Futter
vorhanden oder die Qualität nicht gut ist. Die Kuh kann nur soviel Milch produzieren,
wie die Nährstoffe im Futter es erlauben, oder sie braucht ihre Reserven auf, wie Fett
und Muskelgewebe, und magert somit ab.Wenn dieses nicht zur rechten Zeit korrigiert
wird, kann sie später daran zu Grunde gehn. Wenn das Kalb 3 bis 4 Monate alt wird,
braucht es auch mehr Milch, und der Bedarf an Futter nimmt zu. Falls die
Weidequalität nicht den Bedarf deckt, dann verliert die Kuh ihr Körpergewicht.
Um die Produktion zu messen oder auszuwerten, müssen Daten festgehalten werden.
Dabei geht es um kg Fleisch pro Tag, Liter Milch oder in der Viehzucht ist es die
Produktion der Kuh, ein entwöhntes Kalb. Nur so kann man einen Vergleich ziehen
oder die Produktion von den verschiedenen Jahren miteinander vergleichen. Die
Fruchtbarkeit der Kuh ist 10 mal wichtiger als jegliche anderen
Produktionsdaten. Was nützt eine groβe fette Kuh, die aber nicht pünktlich trächtig
wird, abkalbt und nicht jedes Jahr ein gesundes Kalb entwöhnt? An erster Stelle geht
es der Kuh, um zu überleben, dann kommt Milchproduktion fürs Kalb und als Letztes
die Fortpflanzung. Wenn die Kuh nicht genügend Nährstoffe aufnimmt, kann eines von
den vorher genannten nicht eintreffen.
In der Milchproduktion sind es die Liter Milch, die eine Kuh in einer Laktation
produziert. Bei der Mast ist es die Gewichtszunahme (kg), die ein Tier mit einer
gewissen Menge Futter zunimmt. In der Zucht sind es die Reproduktionsdaten, die man
sammelt und auswertet. Die Trächtigkeit wird in Prozent (%) angegeben und kann sehr
verschieden sein.

Trächtigkeit % = Trächtige Kühe/gedeckte Kühe x 100
Landesweit ist die Trächtigkeitsrate sehr niedrig um 55%.
In unsern Niederkämpen ist es ebenfalls zwischen 45 bis 65%.

Bei angepflanzter Weide kann es auch bis über 70% kommen.
Wo die Ernährung optimal ist, da kann es auch über 90% sein.
Die      Minderung         der      Trächtigkeitsrate       ist     der      Prozentsatz
des Verlustes in der Zeit von der Trächtigkeitskontrolle bis zur Abkalbung .

S. 16                            November / Dezember 2020
Kooperative
Diese Daten werden in Prozent (%) angegeben. Je nach Ernährung wird die
Trächtigkeit hoch oder niedrig sein . Wird der Bedarf an Nährstoffen gedeckt, und
die Kuh befindet sich in einem guten Körperzustand oder nimmt an Gewicht zu,
so kann diese trächtig werden, um dann im kommenden Jahr ein Kalb abzukalben.
Einige Geschlechtskrankheiten sind: Bruzelose, Leptospirose, Campylobacteriose,
Tichomoniasis und andere mehr. Die hohen Temperaturen im Sommer bereiten
den Kühen einen Stress, vor allem bei denen, die nicht Zebu-Rinder sind.
Europäische Rassen leiden im Sommer viel mehr unter hohen Temperaturen.
Der Verlust oder die Minderung der Trächtigkeit bis zur Abkalbung ist der
Unterschied zwischen der Trächtigkeitskontrolle und dem Moment der
Abkalbung. Dieser Prozentsatz sollte nicht höher als 4 bis 5 % sein. Alles was
niedriger ist, ist positiv für die Produktion.
Abkalbungsrate % = Kühe, die gekalbt haben/ trächtige Kühe x 100
Der Verlust von der Abkalbung (Geburt) bis zur Entwöhnung (Desmamante).
Den Prozentsatz % = Entwöhnte Kälber/geborene Kälber x 100
Dieses sollte nach Möglichkeit nicht höher als 2 bis 3 % sein, liegt es jedoch
höher, sollte es untersucht werden, wo die Ursache liegt. Das können Probleme
wie Madenbefall oder Durchfall, so wie Raubtiere, die die schwachen Kälber
angreifen, Kühe, die sich nicht um ihre Kälber kümmern oder Zitzen haben, die
den Kälbern das Saugen erschweren.
                                                Im allgemeinen heiβt es:
                                                Gesamtsumme - 100%
                                                Verlust        - ? %
Die Sterberate der Viehherde
Auch in der Viehherde ist es wichtig dass der Verlust festgehalten wird, um dann
einen Vergleich zu andern Jahren oder mit andern Betrieben zu machen. Diese
Verluste werden ebenfalls in Prozent (%) angegeben. Die Sterberate in der
Viehherde sollte ebenfalls nicht höher als 1,9 % sein. Jede Abweichung, die
höher ist, sollte etwas besser untersucht werden, um die Ursache festzustellen und
dann bestimmte Entscheidungen für Maβnahmen zu treffen. Daher ist es äuβerst
wichtig, die nötigsten Impfungen pünktlich durchzuführen und den Parasitenbefall
nicht zu vergessen. Dafür ist ein Impfkalender sehr hilfreich, um die Krankheiten,
die wir mit Impfungen vorbeugen können, dann auch dagegen zu impfen. Die
häufigsten Krankheiten sind Milz- und Rauchbrand, andere gibt es in geringerer
Anzahl.
Es ist ratsam die Verluste und Gewinne festzuhalten, die in Zukunft hilfreich sein
können, um dann selber Vergleiche zu ziehen. Ich wünsche nochmals den
Viehzüchtern viel Erfolg in ihrem Unternehmen.
                                                              G.z Dr. Edwin Paetkau

                               November / Dezember 2020                        S. 17
Allgemeines

            Es irren viele durch die Nacht,
               vom Elend hart betroffen,
          und nur das Kind der heilgen Nacht
            bleibt stets ihr ganzes Hoffen.
           Es trifft so manchen bittres Leid
            und schlägt ihm tiefe Wunden,
           nur durch das Licht der Ewigkeit
             wird wahrer Trost gefunden.
        Es fragt der Mensch heut´ nah und fern:
             ,,Was wird aus meinem Leben?”
            Nur überm Stalle dort der Stern
               kann ihm Gewissheit geben.
            Es gibt im Leben manchen Ort
               als Ruhplatz ausersehen,
          doch für uns Chritsten liegt er dort,
            wenn wir zum Kripplein gehen.
            Es bleibt uns in der letzten Not
               kein Helfer hier auf Erden
            als nur der Heiland der den Tod
              lieβ Tor zum Leben werden.
               O sel´ge Tage im Advent,
              da stets wir neu empfinden,
           dass unser Herz den Retter kennt,
                all Leid zu überwinden!
                                                  Heinrich Kimmerl
                                             aus Brücke zur Heimat

S. 18             November / Dezember 2020
Allgemeines

Weihnachten begann in unserer Familie immer am 6. Dezember (Nikolaustag)
Dann wurden Schuhe vor die Tür gestellt.
Am Haus stand dann plötzlich eine Leiter und rundherum lagen Süβigkeiten. Unsere
Eltern riefen: ,, Der Nikolaus war da und hat Süβigkeiten verloren!“

Manchmal kam der Weihnachtsmann zwischen dem 20.- 23. Dezember abends ins Haus.
Ich erinnere mich von einem Mal, da waren wir in der Küche. Wir Kinder waren in zwei
Badewannen und badeten. Es muss das Jahr 1955 oder 1956 gewesen sein. Der
Weihnachtsmann kam in die Küche und wollte uns in seinen Sack stecken. Wir als
Kinder hatten damals Angst vor dem Weihnachtsmann.

Am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, gab es ein Programm in der Schule mit
Gedichten, Liedern und einer Predigt. Herr Martin Willms machte damals wunderschöne
Weihnachtsbäume. Er steckte Äste in ein Gestell, und das war dann ein natürlicher,
selbstgemachter Weihnachtsbaum. Am Heiligen Abend brachten Kinder einfache,
selbstgenähte Täschchen mit. Dahinein wurden die Süβigkeiten getan. Manchmal war in
den Täschchen dann auch Spielzeug vom MCC drin. Das Weihnachtsprogramm wurde
anfangs von den Sonntagsschullehrern eingeübt. Wenn der Weihnachtsmann am
Heiligen Abend kam, sprach er nur Englisch. Ich erinnere mich, dass es Peter Martens
war. Er war bei den Pax Boys (Freiwillige aus Canada) gewesen. Deshalb konnte er
Englisch sprechen.
Für den 25. Dezember hatten wir unsere Teller schon am Vorabend auf den
Frühstückstisch bereit gestellt. Die kleinen Kinder mussten am Weihnachtsmorgen einen
Weihnachtswunsch aufsagen. Z.B:

                         Wünschen ist ein alter Brauch,
                          Eltern o ich wünsche auch,
                         doch ich sag nur dieses Wort:
                         Gott sei mit euch fort und fort.
Die Bescherung geschah in unserer Familie immer morgens am 25. Dezember. Dann
lagen Geschenke auf dem Tisch und eben auch Süβigkeiten. Wir hatten auch einen
Weihnachtsbaum.
 Das Beste von allem war, dass wir damals noch 3 Weihnachtsfeiertage feierten.

                                                               David Paetkau Andres

                                 November / Dezember 2020                      S. 19
Allgemeines
Ich kann nicht sagen, dass ich mich an ein Weihnachtsfest so besonders erinnere. Aber
ich kann sagen, dass Weihnachten ein sehr, sehr schönes Fest war. Die
Vorweihnachtszeit war auch sehr aufregend. Und dann das neue Kleid, das für jeden
Heiligabend da sein musste.

Nach dem Programm kam dann der Höhepunkt, die Weihnachtsbeutel, die so schöne,
leckere Sachen enthielten.

Etwas ganz Besonderes war es auch, wenn von Nordamerika Weihnachtspäckchen
angekommen waren. Das waren ganz besondere Geschenke.
In so einem Päckchen erhielt ich einmal mehrere Tierbilder. Sie waren auf festem
Karton und gelocht. Dazu gab es dann farbige Bänder, die da durchgezogen werden
konnten. Sehr schön waren sie, aber noch schöner war das kleine Schokoladenentchen,
das dabei war. Es war in lila Glanzpapier eingewickelt. Es war so schön, fast zu schade
zum Essen. Ich schaute es mir sehr oft an.

Was noch sehr beeindruckend war, war der Weihnachtsbaum mit den Lichtern.

Mein Vater war einige Jahre Kirchenrat, und er musste dann dafür sorgen, dass es einen
Weihnachtsbaum in der Kirche gab. Dafür fuhr er hinaus aufs Feld oder in den Wald
und suchte einen passenden Baum aus. Einmal durfte ich mitfahren, den Baum
aussuchen. Das war ein weiterer Höhepunkt.

Ja, und dann kam das Aufstellen der Teller unter dem Weihnachtsbaum zu Hause.
Morgens dann die langersehnte Bescherung.

Alles sehr, sehr schön.....
                                                                         Erna Kroeker

                     Das, worauf es ankommt,
                können wir nicht vorausberechnen.
             Die schönste Freude erlebt man immer da,
                wo man sie am wenigsten erwartet.
                                  Antoine de Saint-Exupéry

S. 20                            November / Dezember 2020
Allgemeines
                     Heilig Abend - Feier in Dorf Nr. 7 (früher)
Diese Feier ist in unserem Dorf schon fast zu einer Traditionsfeier geworden. So feiern
wir sie bis heute noch immer gewöhnlich bei Werner Fischer im Stall. Früher, als wir im
Dorf noch ein Schulhaus hatten, haben wir Heilig Abend immer in der Schule gefeiert.
Damals hatten wir noch Sonntagsschule im Dorf, so dass wir das Programm als
Sonntagsschullehrer eingeübt haben. Heute müssen wir eine Person suchen, die diese
Arbeit übernimmt. Das ist schon schwieriger.
Nun zum Programm: wir als Sonntagsschullehrer suchten Gedichte und Gespräche oder
auch mal ein kleines Bühnenstück, die wir dann an die Kinder verteilten. Einige Wochen
vor Weihnachten begannen wir dann mit dem Üben. Ich glaube, es machte den Kindern
richtig Spaβ an einem Nachmittag zusammen zu kommen und zu üben.
Weihnachtsbäume gab es damals bei uns noch nicht zu kaufen. So machten wir den
Baum selber. Wir hatten einen Ständer, der mit Löchern versehen war. Am Heilig
Abend nachmittags sagten wir uns dann noch einige Jugendliche aus dem Dorf, die uns
dann halfen, den Weihnachtsbaum fertig zu machen. Wir holten uns Äste aus dem Wald,
( von einem „Folldibuam ) die wir so in den Ständer hineinsteckten, dass ein schöner
Weihnachtsbaum daraus wurde. Dann schmückten wir ihn mit Weihnachtsschmuck und
Kerzen aus.
Abends war dann das Programm. Es begann damit, dass ein Prediger oder Diakon die
Weihnachtsgeschichte vorlas und betete. Danach begann das Programm mit den
Kindern. Sie sagten ihre Gedichte und Gespräche auf und sangen die schönsten
Weihnachtslieder. Wenn die Lehrer mit ihrem Programm fertig waren, kam für die
Kinder wohl ein ganz wichtiger Teil: die Verteilung der Weihnachtstütchen. Manchmal
hatten wir auch einen Weihnachtsmann.
Zum Schluss sangen wir dann noch gemeinsam das schöne alte Weihnachtslied:
                          Stille Nacht, Heilige Nacht
und gingen nach Hause.
                                                                          Peter Reimer

                                  November / Dezember 2020                       S. 21
Wie war Weihnachten in deiner Kindheit?

Hm...wie war das damals? Aufregend,          Plätzchen und etwas Süβigkeiten. Wenn´s
geheimnisvoll und spannend auf jeden         einen Apfel mit diesem besondern blauen,
Fall.                                        weichen Papier gab, war das Maβ der
Eine riesige Vorfreude, viel Geheim-         Freude voll!
niskrämerei, so begann die Vor-              Ein Heiligabend war besonders, weil wir
weihnachtszeit.                              unserer Lehrerin ein sehr schönes
Die Zikaden (Sisis) zirpten sie ein, und     Geschenk überreichen durften. Unser ein-
wenn dann am Abend die Leuchtkäfer im        geübtes Gespräch hieβ:,, Geben ist seliger
Garten blinkten, dann war bald Weihnach-     als nehmen” und zum Schluss als groβe
ten.                                         Überraschung dann das Geschenk für die
Weihnachtsbasteleien für Geschenke und       Lehrerin. Ich war so glücklich. Ich glaube,
Weihnachtsbaumschmuck (konnten wir           ich fühlte echt in mir, dass es stimmte.
nicht kaufen, wurde fast alles selber her-   Schenken macht glücklich!
gestellt). Üben für Heiligabendprogramm      Nach der Feier saβen wir meistens noch
war meistens auch aufregend.                 als Familie drauβen und sangen
In der Weihnachtswoche waren alle mit        Weihnachtslieder oder Papa erzählte uns
Plätzchen backen beschäftigt. Wir Kinder     noch etwas. Wir konnten fast nicht
holten Holz für den Backofen und Mama        einschlafen vor lauter Aufregung. Wir wa-
backte und backte. Es roch so lecker und     ren dann meistens schon bei Mor-
manchmal durften wir auch probieren.         gengrauen wach und stürzten ins Wohn-
Da war dann noch der Weihnachtsbaum.         zimmer. Das war dann ein Rufen, Lachen
Am 24. zogen wir los in den Wald, um         und Vorzeigen von den Geschenken.
Zweige für den Baum zu holen. Am             Manchmal hatte Papa aber nur Zettel in
Nachmittag bastelten unsere Eltern den       die Teller gelegt. Es gab da Anweisungen,
Baum zusammen, stellten ihn ins Zimmer,      wo wir unser Geschenk finden könnten.
und dann durften wir unsere Teller           Das fand ich immer besonders aufregend.
aufstellen. Das gab immer so ein Kribbeln    Was nie unterm Weihnachtsbaum fehlte
in der Magengegend.                          war etwas zum Musik machen. Das war
Gegen Abend wurde sehr früh gebadet,         so schön. (Heute würde ich sagen, wir ha-
und dann durften wir unsere neuen Klei-      ben echt viel Krach gemacht.) Nach dem
der anziehen mit dem Vermerk, ,,aber ja      Frühstück mussten wir uns dann sehr
nicht schmutzig machen. “                    beeilen, um noch rechtzeitig in die Kirche
Das Programm konnte beginnen. Un-            zu kommen. Das fand ich nicht so toll,
geduldig warteten wir bis wir endlich        wäre viel lieber zu Hause geblieben, um
losziehen durften. Das Gemeindehaus, in      weiter meine Geschenke zu genieβen.
dem die Feier stattfand, befand sich nur     Unsere Eltern und Sonntagsschullehrer
einige Häuser von uns entfernt. Endlich!     haben sich viel Mühe gegeben, uns den
Wir trafen uns mit den Dorfkindern und       wahren Sinn von Weihnachten nahe zu
der Sonntagsschullehrerin. Bewunderten       bringen. Ich fand die Geschichte von Jesu
und begutachteten unsere Aufmachung.         Geburt auch gut. Aber was Jesus da für
Flüsterten aufgeregt und konnten fast        uns gemacht hat und wieviel Liebe und
nicht stillsitzen. Wir sangen und sagten     Gnade Weihnachten für uns wirklich ist,
Gedichte, freuten uns an den knisternden     hab ich erst viel, viel später begriffen.
Kerzen und sicher auch auf die Tüten mit                               Marie Anne Koop

S. 22                           November / Dezember 2020
Allgemeines

   Geh in das neue Jahr hinein
       mit einem neuen Mut!
Der dich im alten Jahr beschützt,
   meint´s auch im neuen gut!

   Geh in das neue Jahr hinein
   mit des Allmächt´gen Kraft!
         Die eigne Kraft,
      die reicht nicht weit,
 doch Gott ist´s,der es schafft!

  Geh in das neue Jahr hinein,
    wie ein vertrauend Kind,
  das in des guten Vaters Hand
   sich wohlgeborgen find´t.

                         Verfasser unbekannt

      November / Dezember 2020                 S. 23
Name: Biberratte
Spanischer Name: Coipo
Wissenschaftlicher Name: Myocastor coypus

Erhaltungszustand: Nicht bedroht.
Lebensraum: Sie lebt ursprünglich an Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen im
subtropischen und gemäßigten Südamerika.
Verbreitungsgebiet: Sie kommt vom südlichen Brasilien bis nach Feuerland vor.
Sie ist aber in weiten Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens eingeführt
worden. Im 19. Jahrhundert stand sie kurz vor der Ausrottung, weil sie wegen
ihrem Fell gejagt wurde.
Ernährung: Sie sind fast reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von
Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und Hackfrüchten. Seltener
werden auch Schnecken, Würmer und Süßwassermuscheln gefressen.
Fortpflanzung: Sie leben monogam und können sich zu jeder Jahreszeit
fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von 19 Wochen bringt das Weibchen 6 bis 8
recht weit entwickelte, sehende und voll behaarte Junge zur Welt.

                               Generelle Info:

Das Jagen dieser Art, sowie jegliche Tierart, ist in Paraguay verboten, durch
das Gesetz 96/92.

                                                         Fotograf: Marko Fast

S. 24                        November / Dezember 2020
Allgemeines
                          Studentenheim in Asunción

In diesem Jahr kamen die Studenten aus den Kolonien mit der Absicht, in den
verschiedenen Universitäten zu studieren und eine entsprechende Unterkunft im
Studentenheim zu beanspruchen, nach Asunción.
Viele Studenten waren kaum eine Woche im Studium, und es wurde die Covid19
Pandemie angekündigt. Wir blieben jedoch mit der Hoffnung, dass alle wieder
zurückkehren würden. Mittlerweile sind 9 Monate vergangen. Es blieben 5 Studenten,
die die Möglichkeit hatten, virtuell weiterzustudieren und teilzeitig zu arbeiten.
Das Studentenheim ACOMEPA bietet eine gute und sichere Gelegenheit, für
Studenten Unterkunft zu mieten; 24 komfortable und geräumige Zimmer mit jeweils
zwei Betten. Schreibtischen, Bücherregalen, Einbauschrank, Privatbad und
Klimaanlage stehen zur Verfügung.
 Gute und abwechslungsreiche Mahlzeiten werden von Montag bis Sonntag mittags
                                  serviert.
   Waschmaschinen und Trockner stehen den Studenten in der Waschküche zur
                                 Verfügung.
Wir stehen gerne bei Fragen um das Leben in Asunción mit verschiedenen
Dienstleistungen zur Seite und freuen uns, wenn die gute Wohnanlage genutzt wird.
Weitere Infos bezüglich Kosten und Einschreibung erhalten Sie unter folgender
Nummer 0981200822.
                                                           Monika u. Fredy Thielmann
                                                           Verwalter

                     Anbei ein Kurzbericht einer Studentin

Ich bin Sandra Sawatzky und komme aus Neuland. Ich mache eine Ausbildung in
Gastronomie im IGA (Instituto Gastronómico de las Americas) und arbeite
zusätzlich im Mennonitenheim. Ich entschied mich im Schülerheim zu wohnen, da
ich es als einen sicheren Ort empfand und zum Einstieg in Asunción erleichtert die
familiäre Umgebung etwas das Einleben. Man bekommt drei ausgewogene
Mahlzeiten und kann in verschiedenen Situationen bei den Heimeltern um Rat und
Hilfe bitten. Auch wenn in diesem Jahr vieles nicht so verlief wie vorher geplant
war, habe ich mich entschieden, weiterzumachen, und ich konnte trotz der vielen
Veränderungen durch die Quarantäne, weiterhin arbeiten und am Unterricht
teilnehmen.

                               November / Dezember 2020                         S. 25
Allgemeines
                  Tag der geistig-seelischen Gesundheit
Am 10. Oktober wird weltweit der Tag der geistig-seelischen Gesundheit begangen.
(„Día de la salud mental“) Das regt uns an, etwas mehr über Gesundheit
nachzudenken. Psychische Krankheiten gibt es, das wissen wir, und damit arbeiten
wir täglich. Es gibt viele verschiedene Leiden, die in Gesprächen und auch mit
Medikamenten behandelt werden müssen und in der Regel auch mit gutem Erfolg.
Das ist jetzt aber nicht das Thema, sondern die Gesundheit. Die wollen ja wir auch
bewusst fördern.

Wann ist man geistig-seelisch gesund?

Der Mensch ist psychisch gesund, wenn er sich seelisch und geistig wohl fühlt.
Diese integrale Gesundheit ist eine Art Idealzustand, in dem ein Mensch sein
Potential voll ausschöpfen kann, um mit Belastungen und Stress in seinem Leben
fertig zu werden. Dank seiner gesunden ganzheitlichen Funktion kann er bei seiner
Arbeit einen produktiven Beitrag für die Gemeinschaft leisten.
Im einfachen Stil kann ich meine psychische Gesundheit mit vier Fragen beschauen
und dabei etwas prüfen, wo ich mit meiner Gesundheit stehe:

   Esse ich gesund? Es ist wichtig, danach zu schauen, dass man gesunde Nahrung
      zu sich nimmt. Sowohl beim Trinken wie auch beim Essen.

   Schaue ich danach, dass sich mein Körper gesund bewegt? Richtige Bewegung
      wie z.B.: Gehen, laufen, Fahrrad fahren, schwimmen… so zwei bis dreimal
      wöchentlich für etwa eine halbe Stunde oder mehr, bedeutet viel für die
      körperliche und seelische Gesundheit.

   Gesund schlafen ist wichtig für den gesunden Menschen. Kann ich abschalten,
      mich in Ruhe hinlegen und den Schlaf genießen? Wenn ich nicht abschalten
      kann und inzwischen aufwache und die schweren Gedenken in die Runde
      drehen, dann ist das ein Zeichen von Leiden und nicht der Gesundheit.
      Menschen sind verschieden, aber der Durchschnitt braucht etwas 7 – 8
      Stunden Schlaf pro Nacht. Wichtig ist, dass man sich nach dem Schlaf auch
      ausgeruht fühlt.

   Gesund denken:
      Es ist wichtig, dass ich mich annehme als imperfekten fehlerhaften Menschen.
      Das bedeutet, ich darf nicht versuchen, perfekt zu sein oder meine Schwächen
      zu verstecken. Das gibt mir die Freiheit, meine Begrenzungen anzunehmen
      und auch schwach sein zu dürfen. Diese Einstellung hilft mir andererseits
      auch meine Stärken zu erkennen, sie zu fördern und mit den Gaben, die Gott
      mir gegeben hat, für Mensch und Gott in den Dienst zu stellen.

S. 26                          November / Dezember 2020
Allgemeines
Ich brauche nicht versuchen, Dinge in meiner Kontrolle zu haben, die ich nicht
   kontrollieren kann. Ich bin begrenzt und nehme meine Grenzen an. Diese
   Einstellung hält mich immer demütig. Sie schützt mich aber auch vor
   unnötigem Stress und vor eventuellem Zusammenbruch. Was ich nicht
   kontrollieren kann, wie z.B. die Trockenheit oder die Pandemie, gebe ich an
   Gott ab. So kann ich auch trotz Unsicherheit gelassen leben und mich am Leben
   erfreuen.

Ein geistig-seelisch gesunder Mensch übernimmt die Verantwortung für sein
   Leben. Er macht sich nicht zum Opfer anderer, er übernimmt die volle
   Verantwortung für sein Verhalten, für sein Reden, für sein Denken und auch für
   seine Gefühle. Er sagt nicht z.B.: „Du hast mich geärgert“, sondern „ich habe
   mich über dein Verhalten geärgert“.

Ein geistig-seelisch gesunder Mensch kann selbst entscheiden, was er denken will.
   Wenn er merkt, dies ist ein negativer Gedanke, der nicht gut ist, dann
   entscheidet er sich, den nicht mehr nachzugehen und denkt was anderes.

Ein geistig-seelisch gesunder Mensch bringt sich im Prinzip positiv ein für Gott,
   für die Gemeinschaft mit andern, für sich und für die Natur. Er orientiert sich
   im Leben nach dem Beispiel des Psalmisten: „Dein Wort ist meines Fußes
   Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“, Ps. 129,105.

Ich wünsche, dass wir in unsern Familien, Schulen und Gemeinden positiv mit
   unsern Gefühlen umgehen, dass wir uns erlauben, traurig zu sein, froh zu sein,
   enttäuscht zu sein, dass wir uns erlauben zu ärgern und Menschen und ihre
   Gefühle annehmen und stehen lassen können.

Ich wünsche, dass wir den Kindern viel Wertschätzung, Liebe, Geborgenheit,
   Verantwortungsbewusstsein und eine gesunde biblisch orientierte
   Lebenseinstellung mitgeben können ins Leben hinein, damit die sich gesund
   nach Gottes Willen entwickeln können. Dafür lohnt es sich zu leben, das ist
   unser Auftrag. Das wird Gott segnen.
                                                        Im Auftrag vom Sanatorio Eirene
                                                                       Hein. T. Friesen

                             November / Dezember 2020                            S. 27
Allgemeines
                                                                       IFD
  Allgemeines: Das Studienjahr begann in der zweiten Februarwoche. Knappe vier
  Wochen später wurden die Präsenzveranstaltungen aufgrund der Corona Krise durch
  den virtuellen Unterricht ersetzt. Noch im März konnte eine geeignete digitale
  Plattform gefunden und eingeführt werden, die es ermöglicht, die Arbeitsaufträge
  der Dozenten, die Arbeiten der Studenten, wie auch die Aufnahmen der
  durchgeführten Videokonferenzen in übersichtlicher Form in einer Cloud
  abzuspeichern und so als wertvolles Beweismaterial sicherzustellen.
     Aufnahmeprüfungen: Eine ganz besondere Herausforderung war das
  Aufnahmeverfahren der neuen Studenten. Die vom MEC für März und Juli
  vorgesehenen Aufnahmeprüfungen im Rahmen der „Nueva Formación Docente“
  wurden zuerst auf September und dann auf Oktober verschoben. Die gesamte
  Prüfungsordnung wurde innerhalb dieser Monate komplett verändert, so dass es für
  alle eine bis zum Schluss aufregende Angelegenheit blieb. Die Prüfungen konnten
  dann endlich vom 14.-16. Oktober online geschrieben werden.
    Praktikum: Die unterrichtspraktische Ausbildung stellt eine sehr wichtige
  Komponente in der Lehrerausbildung dar. Daher gehörte es zu den schwierigsten
  Aufgaben, eine gute Alternative für das sonst in den Schulen stattfindende
  Praktikum zu finden. Folgendes wurde im Bereich Praktikum in diesem Jahr
  gemacht:
    Im 1. Praktikum im Juni haben sich die Studenten von Kurs 2 und 3 mit der
       Planung von Unterricht in schriftlicher Form beschäftigt und dazu auch
       Erklärvideos für Kinder verschiedener Klassenstufen erstellt.
    Im 2. Praktikum im Oktober haben die Studenten aus Kurs 1 ihre ersten
      Erfahrungen mit der Hospitation von Unterricht gesammelt. Sie haben am IFD
      unter Begleitung der Dozenten mehrere aufgenommene Unterrichtsstunden,
      die im Archiv des IFD von früheren Jahren zu finden waren, angeschaut und
      Hospitationsberichte verfasst. Die Studenten aus Kurs 2 planten in
      Partnerarbeit zwei Unterrichtseinheiten von je 5-6 Stunden in zwei
      verschiedenen Fächern. Die Studenten aus Kurs 3 hatten die Gelegenheit, ein
      Praktikum im Colegio Alemán Concordia (Asunción) zu machen. Dieses
      Praktikum bestand darin, einerseits dem Online-Unterricht der erfahrenen
      Lehrer dieser Institution beizuwohnen, dann aber auch darin, selber Unterricht
      zu erteilen.
     Studienfahrt und Deutschlandaufenthalt: Die Studienfahrt nach Santiago de
  Chile fiel in diesem Jahr aus. Stattdessen wurde eine Woche Frühlingsferien
  eingeschaltet. Das Deutschlandpraktikum der Studenten aus Kurs 2 hingegen wurde
  nicht endgültig abgesagt, sondern lediglich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

S. 28                           November / Dezember 2020
Allgemeines
  Was hat dieses Jahr an Positivem für das IFD mit sich gebracht?
  Alle Studenten und Dozenten konnten ihre Medienkompetenz erweitern. Das war
     manchmal mühsam, aber der Lernzuwachs war enorm.
  Jeder Student konnte seinen eigenen Lernrhythmus und –stil entdecken und
     ausbauen.
  Eigenverantwortung und Selbstdisziplin wurden von vielen Studenten bewusst
     trainiert.
  Allen ist neu bewusst geworden, wie wichtig das soziale Miteinander ist.
  Die Zusammenarbeit mit dem MEC und anderen IFD konnte Dank der vielen
     virtuellen Seminare und Sitzungen intensiviert und ausgebaut werden.
   Meine Anerkennung gilt allen Studenten, dem Verwaltungspersonal und Dozenten
für ihren Einsatz und ihre Flexibilität.
                                                                         Eugen Friesen,
                                                                         Institutsleiter

                                          November / Dezember 2020                  S. 29
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