Informationsschrift Masterplan Lenk - Leitlinien für die mittelfristige Entwicklung der Infrastruktur des Wohn- und Tourismusortes Lenk - Gemeinde ...
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Informationsschrift Masterplan Lenk Leitlinien für die mittelfristige Entwicklung der Infrastruktur des Wohn- und Tourismusortes Lenk Erarbeitet durch die Arbeitsgruppe «Masterplan Lenk» bestehend aus: Vertreter der Gemeinde Lenk, der Lenk Bergbahnen und der Lenk–Simmental Tourismus AG: − René Müller (Vorsitz), Gemeinderat Lenk − Christian von Känel, Gemeinderatspräsident Lenk − Silvia Steiger, Gemeinderätin Lenk − Jakob Trachsel, Bauinspektorat Lenk − Urs Heimberg, Planungsbüro Panorama − Hans Grünenwald, Präsident Lenk Bergbahnen − Hansueli Schläppi, Geschäftsführer Lenk Bergbahnen − Walter Tritten, Präsident Lenk–Simmental Tourismus AG Projektleitung − Manfred Fiegl, Geschäftsführer Lenk–Simmental Tourismus AG − Assistenz: Matthias Werren, Lenk–Simmental Tourismus AG Moderation − Peder Plaz, BHP – Hanser und Partner AG, Zürich Lenk, im Mai 2007
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Warum ein Masterplan? Ausgangslage Merksätze zum Masterplan Die Gemeinde Lenk und mit ihr bedeutende touristische Leistungsträger wie die Lenk Bergbahnen und die Lenk– Simmental Tourismus AG sehen sich im Bereich der Der Masterplan ist eine Grundlage für die Infrastrukturbedürfnisse mit zahlreichen Herausforde- Investitionsplanung der Gemeinde Lenk, rungen konfrontiert: der Lenk Bergbahnen, der Lenk–Simmental • Mengenmässige Beherrschung (personell wie fi- Tourismus AG und der Wirtschaft in Lenk. nanziell) der anfallenden Projekte • Finanzierungsengpässe und Erneuerungsbedarf bei bestehender Infrastruktur Der Masterplan ist kein Gesetz, sondern • Innovationsstau im Dorfbereich in den letzten 10 nur eine Planungshilfe und soll der strategi- Jahren und somit fehlende Produkte mit Alleinstel- schen Planung der genannten Partner die- lungsmerkmalen nen. • Fehlende Möglichkeiten für räumliches Wachstum einzelner Leistungsträger • Touristische Infrastrukturen entsprechen den ver- änderten Gästebedürfnissen nur noch beschränkt Die Akzeptanz des Masterplans durch die Leistungsträger ist ein grundsätzliches Be- Aus diesem Grund haben die drei vorgenannten Leis- kenntnis zu einer gemeinsamen Vorwärts- tungsträger entschieden, die anfallenden Projekte mit- strategie der Region Lenk. tels einem Masterplan zu koordinieren, der Auskunft über folgende Fragen gibt: • Welche Bedürfnisse bestehen für die Entwicklung Mit dem Masterplan werden keine Projekte der Infrastrukturen an der Lenk? bewilligt. Die Projektbewilligung erfolgt • Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen den auch weiterhin von Fall zu Fall. einzelnen Projekten? • Mit welchen Kosten ist zu rechnen? • Wer ist für die Projekte zuständig? • Welche Institution setzt welche Massnahmen um? • Welche Prioritäten werden gesetzt? Beim Projekt Masterplan handelt es sich primär um eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Standortentwicklung in Lenk. Aus diesem Grund nimmt der mit Abstand wichtigste Wirt- schaftsmotor «Tourismus» eine zentrale Stellung in den Überlegungen ein. Beim Masterplan handelt es sich jedoch nicht um eine abschliessende Aufzählung aller Bedürfnisse der Gemeinde Lenk. Es wurden deshalb nur diejenigen Bedürfnisse aufgenommen, die entweder für die Standortentwicklung von zentraler Bedeutung sind oder einer Koordination zwischen Tourismusträgern und Gemeinde erfordern. Aus diesem Grund wurde auf die Aufnahme von Bedürfnissen verzichtet, die nur die Gemeinde betreffen (z.B. Abwasseranlagen, Bildungs- einrichtungen, etc.).
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Masterplan und Projekte Die Beurteilung der Infrastrukturbedürfnisse und möglicher Realisierungsstandorte hat dazu geführt, folgende Optionen und Projekte im Masterplan vorzusehen: 15 7 13 5 12 6 11 9 14 10 8 18 1 19 21 16 20 22 2 17 4 7 7 3 23 8 26 25 24 25 28 27 30 29 1 Bauland «Hohliebi» ( Potenzielle Ansied- 11 Gemeindehaus ( Sanierung bzw. 21 TEC-Areal ( Neubau Mehrzweckhalle) lungsfläche für warme Betten) Devestitionsfläche) 2 Bauland «Sporthotel Betelberg» ( Poten- 12 Brückmatte ( Devestitionsfläche, 22 TEC-Areal ( Neubau Eventplatz) zielle Ansiedlungsfläche für warme Betten) Dorfkerngestaltung oder Verdichtung) 3 Bauland Maurersrohr ( Potenzielle An- 13 Devestitionsfläche «Bärenmatte» 23 Bestehende Einstiegsstation Betelberg siedlungsfläche für warme Betten) 4 Mögliches touristisches Entwicklungsge- 14 Devestitionsfläche «Halte» 24 Talstation möglicher Verbindungsbahn biet «Unter der Halte» Betelberg-Bühlberg/Metsch 5 Bahnhofareal ( Umnutzung in Kooperati- 15 Hallenbad ( Sanierung, Ausbau oder 25 Verbindungslinie Gondelbahn Betelberg- on mit der MOB) Neubau) Bühlberg 6 Gestaltung Dorfkernzone (Rawilstrasse 16 Sporthotel Betelberg ( Alternativflä- 26 Verbindung zwischen Dienstleistungs- und Marktplatz) che für Bäderanlage) zentrum und Mittelstation 7 Umfahrung light in verschiedenen Varian- 17 «Walliser-Matte» ( Parkiermöglich- 27 Mittelstation möglicher Verbindungsbahn ten ( Alternativvariante) keiten) Betelberg-Bühlberg/Metsch 8 «Ostumfahrung» ( Alternativvariante) 18 TEC-Areal ( Neubau Dienstleis- 28 Talabfahrt Bühlberg-Lenk tungszentrum) 9 Tourist Center ( Aufgabe des Standortes 19 TEC-Areal ( Neubau Vermietungs- 29 Naherholungsgebiet Lenkerseeli bzw. Sanierung) zentrum usw.) 10 Büro Lenk Bergbahnen ( Aufgabe des 20 TEC-Areal ( Neubau Freizeitanlage) 30 KUSPO ( Devestitionsfläche, Sanie- Standortes bzw. Sanierung) rung, Wohnen für Einheimische) Als Infrastrukturbedürfnisse mit hoher Priorität werden im Masterplan folgende Projekte festgehalten: • Touristische Ansiedlung • Bäderanlage/Sanierung Hallenbad • Dienstleistungszentrum, Sanierung TEC und neue Mehrzweckhalle • Verkehrsberuhigung Dorfkernzone/Umfahrung In der Folge werden diese Projekte näher erläutert.
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Touristische Ansiedlung Ausgangslage Stand des Projekts Die Ferienregion Lenk verliert kontinuierlich «warme Vertreter der Arbeitsgruppe Masterplan haben bereits Betten» (Ferienwohnungen und Hotels, die einer regel- Flächen identifiziert, die für eine Ansiedlung von war- mässigen Vermietung zugeführt werden). Im Ferien- men Betten in Frage kommen könnten und Sondie- wohnungsbereich beträgt die Abnahme jährlich ca. 40 rungsgespräche mit den Landeigentümern geführt. Wohneinheiten (160 Betten), was eine Wertschöpfungs- Aufgrund der Rückmeldungen der Landeigentümer minderung von jährlich ca. CHF 1 Mio. am Standort bezüglich der Verfügbarkeit der Landreserven und der Lenk nach sich zieht. Ebenso ist mit einem weiteren Bedürfnisse eines allfälligen Betreibers bzw. Investors Rückgang der Betten in der Hotellerie zu rechnen. Die kann davon ausgegangen werden, dass vor allem die heute verfügbaren «warmen Betten» weisen eine durch- Räume «Hohliebi», «Hotel Betelberg», «Mauresrohr» schnittliche Auslastung von ca. 35% aus. Im Vergleich und «unter der Halte» die Voraussetzungen für eine dazu weiss man, dass professionelle Beherbergungsan- erfolgreiche Ansiedlung erfüllen (Nr. 1, 2, 3 und evtl. 4). bieter im Bereich von Feriendorfsiedlungen (z.B. REKA) eine Auslastung von 65% bis 80% erreichen. Die bisherigen Kontakte mit potentiellen Investo- ren/Betreibern haben jedoch gezeigt, dass die Ansied- Projektidee lung eines Beherbergungsanbieters an der Lenk eine grosse Herausforderung darstellt. Einerseits führt der Die Erfahrung aus anderen Ferienregionen zeigt, dass Standortwettbewerb zwischen den Schweizerischen die Ansiedlung eines professionellen Beherbergungs- Tourismusorten um diese Investoren/Betreiber dazu, anbieters (z.B. TUI, Hapimag, Thomas Cook) ein be- dass seitens dieser Partner hohe Erwartungen an die währtes Mittel ist, um die Übernachtungszahlen in einer Nebenleistungen der Standortgemeinden gestellt wer- Tourismusregion nachhaltig zu erhöhen. Ziel ist, einen den. Andererseits weichen die Vorstellung der Investo- Anbieter zu finden, der in einem – heute durch die Fe- ren bezüglich der Realisierungsgeschwindigkeit solcher rienregion kaum bearbeiteten Markt (z.B. Benelux, Projekte umfangreich von den kantonalen und kommu- Deutschland oder Grossbritannien) – tätig ist, damit die nalen Rahmenbedingungen (z.B. Planungsverfahren, bestehenden Ferienwohnungsanbieter (hauptsächlich Gemeindeversammlungsbeschlüsse) ab. Es gilt des- Schweizer Gäste) nicht konkurrenziert werden. Da man halb, heute bereits die Voraussetzungen zu schaffen (z. bei einer solchen Ansiedlung mit zahlreichen anderen B. Flächen sichern, Zonenplanung), auch wenn eine Destinationen in Konkurrenz steht, ist es notwendig, Ansiedlung nicht unmittelbar bevorsteht. Bei den ange- einem solchen Beherberger ein möglichst attraktives fragten Betreibern/Investoren stand bisher die Ansied- Angebot zu unterbreiten. Hauptbestandteile eines sol- lungsfläche «Hohliebi» im Vordergrund. Grund dafür chen Angebotes sind: war, dass an diesem Standort grundsätzlich ein «Ski in/Ski out» realisiert werden könnte. • Möglichst gut erschlossene Fläche (mind. 30'000 m2) • direkte Anbindung der Fläche an ein Skigebiet Empfohlenes weiteres Vorgehen (Ski-in/Ski-out) • Bereitschaft der lokalen Trägerschaft, sich an den Das Projekt Ansiedlung geniesst in den Augen aller Risikoinfrastrukturen (z.B. Schwimmbad oder Par- angefragten Institutionen höchste Priorität. Die Gesprä- king) zu beteiligen. che mit möglichen Betreibern und Investoren eines Feriendorfes sollen mit hohem Engagement der Ge- Ansiedlungen von Feriendörfern in anderen Orten ha- meinde weitergeführt werden. Gleichzeitig soll geprüft ben gezeigt, dass im optimalen Fall ein Feriendorf mit werden, ob eine Ansiedlung mit der Realisierung eines 80–160 Wohneinheiten realisiert wird, das ca. 60'000– neuen «Badeangebots» kombiniert werden kann. Un- 100'000 Logiernächte generieren kann. Es ist offen- abhängig vom unmittelbaren Interesse von Investoren sichtlich, dass eine entsprechende Ansiedlung den sollen die notwendigen Voraussetzungen für künftige Tourismusstandort Lenk auf Jahre hinaus wesentlich Ansiedlungen geschaffen werden (z.B. Zonenplan, stärken würde. Bauvorschriften, Flächen sichern)
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Bäderanlage/Sanierung Hallenbad Ausgangslage Ausgangslage Die Projektgruppe erachtet es als notwendig, dass der als Angelegenheit des «Wohnortes Lenk» betrachtet Wohn- und Ferienort Lenk über ein öffentliches Bäder- werden soll. angebot verfügt. Trotzdem muss festgestellt werden, dass, das heutige Angebot den Ansprüchen der Gäste bzw. dem üblichen Standard nicht mehr genügt. Über- Diskussionsstand dies ist das bestehende Hallenbad (Nr. 15) sanier- rungsbedürftig und verursacht jährliche Defizite von ca. Zu Beginn der Grundlagenerarbeitung wurde der Neu- CHF 500'000.00 (gerechnet nach Vollkosten, d.h. inkl. bau einer Bäderanlage zusammen mit einem privaten rückzahlbare Darlehen etc.), die bisher durch die Lenk– Investor geprüft. Aufgrund erster Grobkalkulationen hat Simmental Tourismus AG und die Gemeinde Lenk ge- sich dieser Partner jedoch zurückgezogen. Parallel tragen wurden ( CHF 365.00 pro Steuerzahler). Auf- dazu wurden vergleichbare Anlagen in der gesamten grund der fehlenden Attraktivität, den zu erwartenden Schweiz besucht. Dabei wurde festgestellt, dass sämtli- Kosten für Sanierungen, den weiter rückläufigen Besu- che besuchte Anlagen in den letzten 2–3 Jahren auf- cherzahlen (1995: 55'000 Eintritte, 2006: 37'000 Eintrit- grund ihres Alters saniert und alle einem Teilausbau im te) und den sinkenden Finanzierungsmöglichkeiten der Bereich Attraktivitätssteigerung unterzogen wurden. Es Gemeinde und der Lenk–Simmental Tourismus AG sind durfte zudem festgestellt werden, dass diese Projekte Alternativen zu suchen. Denkbare Ansätze sind: Investitionskosten in der Grössenordnung von CHF 5–6 Mio. nach sich gezogen haben und in allen Fällen voll- • Minimale Sanierung der notwendigen Bereiche umfänglich durch die Gemeinden getragen wurden. (z.B. Heizung) und Weiterbetrieb im heutigem Aufgrund dieses Erfahrungsaustausches erscheint ein Standard (Defizit von jährlich ca. CHF 500'000.00) Teilausbau der bestehenden Anlage notwendig und • Teilausbau der bestehenden Anlagen (Kosten von realisierbar. Ein Neubau einer Anlage in Kombination ca. CHF 5–6 Mio.) mit anderen Projekten (z.B. Dienstleistungszentrum • Neubau einer zeitgemässen Freizeitanlage (Kos- oder Feriendorfansiedlung) hingegen dürfte nur schwer ten von ca. CHF 10–13 Mio.) zu realisieren sein, muss aber im Sinne einer vollstän- digen Überprüfung der Situation berücksichtigt werden. Projektidee Um das Bäderangebot für den Tourismusstandort Lenk Empfohlenes weiteres Vorgehen interessanter zu machen, wäre eine deutliche Ange- botsverbesserung notwendig. Aus diesem Grund er- Die Gemeinde Lenk erteilt den Auftrag zur Erarbeitung scheint der Neubau eines attraktiven aber einfachen einer Grobstudie hinsichtlich der Möglichkeiten (hin- «Wellness/Erlebnisbads» wünschenswert (Nr. 16, 20). sichtlich Angebotsgestaltung und Investitionsbedarfes) Idealerweise müsste dieses mit weiteren Angeboten eines Teilausbaus der bestehenden Anlage zur Attrakti- gekoppelt werden, wie beispielsweise mit der Ansied- vitätssteigerung. Die Ergebnisse der Studie sollten bis lung eines Feriendorfes. So könnten Partner gefunden Mitte Juli 2007 vorliegen und Aufgrund der Erkenntnis- werden, die ein entsprechendes Angebot mitfinanzieren se dieser Studie die entsprechenden Schritte unverzüg- würden. lich eingeleitet werden. Sofern ein neues Angebot aufgrund der Investitionskos- Im Sinne der Prüfung aller Alternativen sollte diese ten oder fehlender Partner nicht realisiert werden kann, Studie auch eine Grobberechnung der Investitionskos- ist die Sanierung des bestehenden Hallenbads zu prü- ten eines Neubaus beinhalten, damit bei allfälligen sich fen. In diesem Fall wäre aber auch zu überprüfen ob es ergebenden Kombinationsmöglichkeiten (z.B. Ferien- sinnvoll ist, dass die Lenk–Simmental Tourismus AG dorfsiedlung) notwendige Entscheidungsgrundlagen die Beiträge aufrecht erhält oder das Angebot künftig vorhanden sind.
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Dienstleistungszentrum (DLZ), Sanierung TEC und 1 Dienstleistungszentrum 2 Vermietstation Mehrzweckhalle 3 Parkplätze 4 Eventplatz 5 Gastronomie 6 Freizeitanlage (Wasser/Eis) 7 MehrzweckhalleParkplätze (Schule) 3 4 1 7 2 6 5 Ausgangslage Ausgangslage Die drei touristischen Leistungsträger Lenk Bergbah- • Freizeitanlagen TEC (Nr. 20) nen, die Lenk–Simmental Tourismus AG und die Lenk • Mehrzweckhalle (Nr. 21) Sport & Events AG sind in den vergangenen fünf Jah- • Attraktive Umgebungsgestaltung (Nr. 4) ren aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen • Evtl. Bad (Bergbahnfusion, Destinationsbildung und Ausbau Dienstleistungsangebot) stark gewachsen und weisen könnten einerseits verschiedene Bedürfnisse gedeckt heute massgebliche Kapazitätsengpässe auf. Ausser- werden und andererseits zwischen den verschiedenen dem muss festgestellt werden, dass die Ansprüche der Anlagen hohe Synergien erzielt werden. Wenn ein ent- Gäste bezüglich Servicequalität in den letzten Jahren sprechendes Zentrum geschickt realisiert wird, könnten stark gestiegen ist. Die heutige Situation mit örtlich un- langfristig weitere Module an das Zentrum angeschlos- abhängigen Informations- und Verkaufsstellen muss als sen werden (z.B. Skigebietsverbindung (Nr. 24–27), ungenügend bezeichnet werden. Einerseits verunmög- Ansiedlung, Golf (Nr. 4). Für ein solches Dienstleis- lichen sie dem Gast Dienstleistungen aus einer Hand tungszentrum drängt sich unter dem Aspekt der Schaf- zu beziehen und andererseits ist die Ausgestaltung der fung von Voraussetzungen für eine künftige Weiterent- Informationsstellen vor dem Hintergrund der Kunden- wicklung der Angebote, der Standort «TEC/Unter der freundlichkeit, Öffnungszeiten (z.B. 24-Stunden- Halte» auf. Andere Standorte wurden geprüft, wären Schalter) und dem Einsatz technologischer Unterstüt- aber für ein Dienstleistungszentrum nur teilweise ge- zungen veraltet. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen eignet. stellt sich die Frage, ob die drei Unternehmen an den bestehenden Standorten die Kapazitäten ausweiten oder gemeinsam ein Dienstleistungszentrum beziehen Stand der Diskussion sollen. Für ein gemeinsames Dienstleistungszentrum spricht die Tatsache, dass beträchtliche Synergien ge- Im Rahmen der Entwicklung der Projektidee «DLZ» hat nutzt, dem Gast Dienstleistungen aus einer Hand an- die Gemeinde Lenk ihr Interesse bekundet sich eben- geboten und verschiedene zusätzliche Leistungspakete falls an der Realisierung eines DLZ zu beteiligen. Es integriert werden könnten. wurde eine Projektträgerschaft bestehend aus der Ge- meinde Lenk, den Lenk Bergbahnen, der LST AG und Unabhängig von den Bedürfnissen der Tourismusträger der Lenk Sport & Events gebildet, die mit Unterstützung wurde im Rahmen des Baus der Schulhausanlage einer externen Begleitung das Projekt konkretisiert. durch die Gemeinde der Bevölkerung der Bau einer Mehrzweckhalle in Aussicht gestellt. Die bestehende Empfohlenes weiteres Vorgehen Turnhalle entspricht nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemässen Turnunterricht und die bestehen- Im Rahmen der Ideenkonkretisierung sollten nun auf- den Mehrzweckhallen im Obersimmental stossen an grund der Raumbedürfnisse der einzelnen Partner erste ihre Kapazitätsgrenzen. In der Thematik Mehrzweckhal- kubische Berechnungen und die Definition des Grund- len gilt es zudem zu berücksichtigen, dass in der Ge- flächenbedarfs vorgenommen werden. Gleichzeitig gilt meinde Lenk kaum geeignete Räumlichkeiten für die es zu klären, welches Vorgehen hinsichtlich Projekt- Durchführung grösserer Anlässe bestehen. entwicklung (Wettbewerb vs. Einladung) sinnvoll ist. Als wichtige Rahmenbedingungen sind ein allfälliger Mas- Projektidee terplan des Skigebietes Adelboden–Lenk, sowie die kantonalen Vorgaben bzgl. Destinationsbildung zu be- Mit einer ganzheitlichen Arealentwicklung im Raum rücksichtigen. Erste Ergebnisse dieser Arbeiten sollten TEC beinhaltend die Module im Sommer 2007 vorliegen. • Dienstleistungszentrum (Büros, Vermietstation Sportgeräte, Restauration) (Nr. 18, 19, 22)
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Verkehrsberuhigung Dorfkernzone Ausgangslage Ausgangslage Die heute bestehende Verkehrskonzeption an der «Walliser Matte» (Nr. 17) oder eine Kombination mit Lenk darf als suboptimal bezeichnet werden. Vor einer Arealentwicklung TEC (Nr. 18–22). Bei einer allem in den Wintermonaten kann das Verkehrsauf- Realisierung der ZPP «Bahnhofareal», wäre hinge- kommen nur schwer über die bestehenden Achsen gen die Erstellung eines Parkhauses denkbar. abgewickelt und es können zu wenige Parkiermög- lichkeiten angeboten werden. Sollte eine touristische Bestandteil der Verkehrskonzeption wäre dannzumal Ansiedlung bzw. die Entwicklung eines Tourismus- auch die Attraktivierung der Rawilstrasse (Nr. 6), areals realisiert werden können, würde sich diese Gestaltung des Marktplatzes und evtl. Nutzung der Situation weiter verschärfen. Brückmatte (Nr. 12). Dieser Bereich könnte aufgrund der angetönten Umfahrungsvarianten mit gestalteri- Zusätzlich wurde die Ferienregion Lenk im Rahmen schen Mitteln zum eigentlichen Dorfzentrum avancie- verschiedener kantonaler Studien darauf aufmerk- ren und zu einer Flanier- und Begegnungszone wer- sam gemacht, dass eine gästefreundliche Gestaltung den. Ausserdem könnte der Abschnitt an der Ra- des Dorfzentrums (verkehrsfrei, Begegnungsplätze, wilstrasse (zwischen Markplatz und Dorfkreuzung) Beleuchtung) als notwendig erachtet wird. Diese aufgrund der Umfahrungsvarianten verkehrsberuhigt Wahrnehmung hat sich in der Vergangenheit auch werden. bei der Bevölkerung verstärkt und wird heute in re- gelmässigen Abständen gefordert. Stand der Diskussion Projektidee Die Ideen wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe «Masterplan» diskutiert. Für die Umsetzung ist primär Aus verkehrstechnischer Sicht sind grundsätzlich die Gemeinde gefordert. Im Gegensatz zu anderen zwei Varianten denkbar. Einerseits wäre eine voll- Projekten, lässt sich dieses Projekt schrittweise und kommen neu gestaltete «Ostumfahrung» im Raum relativ unabhängig von anderen Projekten umsetzen. Bärenmatte-Under der Halte-Krummenbach denkbar (Nr. 8). Diese Variante bedarf jedoch noch der Lö- sung einiger planerischer Herausforderungen und der Empfohlenes weiteres Vorgehen Sicherung der notwendigen Landreserven. Einfacher realisierbar wäre eine «Umfahrung light» mit dem Die Gemeinde erarbeitet eine Planung zur Thematik Ausbau bestehender Verkehrsverbindungen im Raum «Verkehrsberuhigung/Umfahrung» und setzt diese «Wallbach» – «Obere Rawilstrasse»–«Lischmatte» entsprechend den vorhandenen Mitteln schrittweise (vgl. Nr. 7). um. Eine der beiden Varianten wird zum Zeitpunkt der allfälligen Realisation einer Ansiedlung zwingend notwendig. Bestandteil dieser Verkehrskonzeption ist auch eine Lösung der Parkierproblematik. Aus Sicht der Projektgruppe erscheint es aus betriebswirt- schaftlichen Gründen schwierig, ein Parkhaus zu erstellen. Als einfachster Lösungsansatz erscheint die Realisierung eines Parkplatzareals im Bereich der
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Finanzierung der Projekte und Rolle der Gemeinde Ausgangslage und Abhängigkeiten Ausgangslage und Abhängigkeiten Die Umsetzung des vorliegenden Masterplans setzt • Weitere Optimierung der Kostenstrukturen der öf- unter anderem voraus, dass die Gemeinde Lenk in der fentlichen Hand (z.B. durch Verzicht auf nicht be- Lage ist, mehrere Projekte gleichzeitig und nacheinan- nötigte Aufgaben und verstärkte Zusammenarbeit der zu finanzieren. Das bedeutet, dass der Masterplan mit anderen Gemeinden) zur Erhöhung des finan- als Grundlage in die Finanzplanung der Gemeinde Lenk ziellen Spielraums. Eingang findet sollte. Es stellt sich also primär die Fra- ge für die Gemeinde Lenk, welche Finanzierungsquel- Die am einfachsten zu realisierende Strategie ist len grundsätzlich bestehen. Klassische Finanzierungs- selbstverständlich die Veräusserung von nicht benötig- quellen sind: ten Flächen und Anlagen. Insbesondere auch darum, • Finanzierung aus dem Cashflow weil im Moment eine sehr gute Nachfrage nach Liegen- • Steuererhöhung schaften und Bauland in der Gemeinde Lenk besteht und die Gemeinde Lenk über entsprechende Flächen • Veräusserung von nicht mehr benötigtem Vermö- verfügt (Nr. 12–15). Als angenehmer Nebeneffekt eines gen Baulandverkaufs könnte die Gemeinde potenziellen • Fremdfinanzierung Interessenten die Möglichkeit bieten, Wohnraum zu realisieren. Selbstverständlich wäre bei einer Aus- Die Finanzplanung der Gemeinde zeigt, dass kaum ein schreibung von Bauflächen sicherzustellen, dass ein- grosser Spielraum für eine Fremdfinanzierung oder für heimische Interessenten (Interesse an Erstwohnungen) eine Finanzierung aus dem Cashflow besteht. Auch die gegenüber Zweitwohnungsinteressenten bevorzugt Steuerbelastung von knapp 9% (Kantons- und Gemein- würden. Zudem würde eine grundsätzlich gewünschte desteuern) liegt im innerkantonalen Vergleich und im Verdichtung der Siedlung mit der Überbauung der ent- Vergleich mit Tourismusorten in anderen Kantonen sprechenden Flächen erfolgen. (z.B. Bündner und Walliser Tourismusdestinationen ca. 6%–7%) eher hoch. Somit ist eine Steuererhöhung kaum erstrebenswert. Diskussionsstand Es gilt zunächst zu klären, ob die Gemeinde es sich Abb. 1: Steuerbelastung in ausgewählten Gemeinden im vorstellen kann, nicht benötigte Landparzellen und Lie- Vergleich genschaften für die Finanzierung der Weiterentwicklung des Standortes Lenk zu verkaufen. Konkret werden 10.00 entsprechende Geschäfte jedoch erst zum Zeitpunkt, 9.00 wenn ein bestimmtes Projekt ausgearbeitet wird, für S t e u e r b e l a s tu n g ( Bu n d , K a n t o n , G e me i n d e ) d e s Bru t t o a rb ei t se i n ko m me n s . 8.00 dessen Finanzierung die Gemeinde zuständig ist (z.B. ( V e r h e i r a t e t e P e r s o n m i t 2 K i n d er n ) i m 2 0 0 5 i m V e r g l e i c h 7.00 Mehrzweckhalle, Anteil an Bäderanlage usw.). 6.00 5.00 Empfohlenes Vorgehen 4.00 3.00 Die Arbeitsgruppe empfiehlt der Gemeinde zu prüfen, 2.00 ob sie gewillt ist im Bedarfsfall Flächen und Liegen- 1.00 schaften zu verkaufen. Zudem sollten die zonentechni- - schen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die entsprechenden Flächen zum dannzumaligen Zeitpunkt d en n z en rn n n n nk en un ie al er de ke ne Be Le ng m Th an Sp lw iB rla bo un m ri Sa de on be te ei si br el möglichst zu guten Preisen abgesetzt werden können. rin ei nt M Ad In er i ur Zw Ka G ut M La Quelle: Eidg. Steuerverwaltung Es verbleiben für die Finanzierung der künftigen Investi- tionen aus Sicht der Gemeindefinanzen folgende Stoss- richtungen für die nähere Prüfung und Konkretisierung: • Veräusserung von nicht notwendigen/nicht strate- gischen Anlagen und Flächen.
Informationsschrift zum Masterplan der Gemeinde Lenk Bedeutung des Masterplans und Empfehlungen der Arbeitsgruppe Was bedeutet es, wenn der Masterplan von zen müssen, die zu einem tendenziellen Abbau der den Akteuren akzeptiert wird? Leistungen führen (z.B. Verzicht auf Unterstützung Hal- lenbad, Verzicht auf Skigebietsverbindung, Verzicht auf Mit der Genehmigung des Masterplans durch die we- Ausbau Lenker Seeli). sentlichen Akteure (Gemeinde Lenk, Lenk Bergbahnen, Lenk–Simmental Tourismus AG) bekennen sich diese Hingegen bleibt auch bei einem Verzicht auf den Mas- zu einer grundsätzlichen Entwicklungsrichtung der Fe- terplan die Notwendigkeit bestehen, einen wesentlichen rien- und Wohnregion Lenk. Die Akteure verpflichten Teil der im Masterplan aufgeführten Investitionen vor- sich moralisch, ihre Investitionen mit den Ideen des zunehmen. Masterplans in Einklang zu bringen bzw. Anpassungen des Masterplans mit den Partnern abzusprechen. Empfehlungen der Arbeitsgruppe «Masterplan» Mit dem Masterplan erhalten die verschiedenen Akteure im Gegenzug eine gewisse Planungssicherheit. Weil Die Arbeitsgruppe «Masterplan Lenk» hat mit dem vor- mit der Verabschiedung des Masterplans ein Konsens liegenden Bericht eine Auslegeordnung und einen Akti- über die Entwicklungsrichtung besteht, lohnt es sich für onsplan für das weitere Vorgehen vorgelegt. Aus heuti- die verschiedenen Akteure, unter anderem schwierige ger Sicht empfiehlt die Arbeitsgruppe folgendes Vorge- Projekte wie die Suche von Investoren und Betreibern hen für die Umsetzung des Masterplans: von kommerziellen Betten oder die Planung einer Ski- • Das Projekt Ansiedlung soll umgehend weiter be- gebietsverbindung voranzutreiben. Weil diese Projekte arbeitet werden. Sofern ein konkretes Interesse gewisse Vorinvestitionen voraussetzen, ist es für die der Investoren zur Realisierung der Projekte be- Projektinitianten wichtig zu wissen, dass entsprechende steht, soll durch die Gemeinde eine Taskforce mit Projekte grundsätzlich erwünscht sind und von den angemessenen Kompetenzen und Budgets für die übrigen Partnern zum geeigneten Zeitpunkt wohlwol- Realisierung eingesetzt werden. lend unterstützt werden. • Parallel zu den Gesprächen mit potenziellen Inves- toren soll das Projekt Dienstleistungszentrum So gesehen ist der Masterplan primär ein Bekenntnis durch die Lenk Bergbahnen, die Lenk–Simmental zu einer aktiven Weiterentwicklung des Tourismus- und Tourismus AG, die Lenk-Sport & Events AG und Wohnortes Lenk mit klaren Zielen. die Gemeinde Lenk im Sommer 2007 konkretisiert werden. Was geschieht, wenn der Masterplan von den • Im Bereich Bäderangebot sollte eine Studie zu den Akteuren verworfen wird? Möglichkeiten einer Attraktivitätssteigerung und den daraus folgenden Investitions- und Betriebs- Der Verzicht auf eine gemeinsame Sicht heisst, jeder kosten für die bestehende Anlage in Auftrag gege- Akteur verfolgt seine eigene Strategie bzw. spricht sich ben werden. Als Entscheidungsgrundlage sollte im Einzelfall mit anderen Partnern in Lenk ab. Mit dem zusätzlich die Grobkalkulation eines Neubaus er- Verzicht auf den Dialog und die Abstimmung der Inves- arbeitet werden. titionen zwischen den verschiedenen Akteuren wird • Unabhängig vom Zustandekommen der Ansied- aber gleichzeitig auf Synergien verzichtet und die Ge- lung sollten die vorgesehenen Ansiedlungsflächen fahr von Doppelspurigkeiten oder suboptimalen Investi- mit Kaufrechten im Laufe des Jahrs 2007 gesichert tionen steigt. werden. • Sofern die Zusammenarbeit beim Projekt Ansied- lung zustande kommt, sollte dieses Projekt prioritär Ob alle Projekte realisiert werden können, muss sich behandelt werden. Andernfalls erscheint es sinn- erst noch zeigen, da die wesentlichsten Projekte vom voll, zunächst das Projekt Dienstleistungszentrum Interesse der privaten Investoren abhängig sind. Es evtl. in Kombination mit der Mehrzweckhalle vo- kann aber festgehalten werden, dass wenn keine zu- ranzutreiben (Entscheidungszeitpunkt Herbst kunftsgerichteten Projekte erfolgen, die touristischen 2007). Leistungsträger defensive Strategien umsetzen müs- • Die Umfahrung light kann durch die Gemeinde von sen, die primär auf ein Halten statt ein Ausbauen des den übrigen Projekten weitgehend unabhängig Tourismusstandortes abzielen. konzipiert und umgesetzt werden. • Spätestens im Herbst 2007 sollte durch die drei Das könnte heissen, dass die Lenk Bergbahnen und die beteiligten Organisationen der Umsetzungsstand Lenk–Simmental Tourismus AG primär Kostenoptimie- «Masterplan» überprüft und das weitere Vorgehen rungen auf Basis der bestehenden Frequenzen umset- festgelegt werden.
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