Inpuncto - Heinrich Pesch Haus
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inpuncto.Das Magazin aus dem Heinrich Pesch Haus März 2016 Spannungen aushalten & lösen In der In der Schule und In der Familie am Arbeitsplatz Gesellschaft Pubertät – Zeit, Prädikat: christlich – Warum sich das erwachsen zu pädagogische Konzepte HPH für Flüchtlinge werden und Visionen aus dem HPH engagiert
340 Menschen der Stadt haben sich an der Kampagne »Willkommen in Ludwigshafen« beteiligt und heißen Flüchtlinge willkommen. Die Plakate wurden initiiert und umgesetzt von Thomas Brenner, Fotokünstler aus Kai- serslautern. Die Schwarz-Weiß-Fotografien werden zurzeit im HPH ausgestellt. Stellver- tretend für das ganze Haus zeigen hier drei HPH-Angestellte Gesicht. Kai Stenull ist Bildungsreferent im HPH, unter anderem mit dem Schwerpunkt »Politische Jugendbildung«. Bruder Matthias Rugel SJ koordiniert die Ehrenamtstätig- keit für Flüchtlinge im HPH und ist im Koordinationsteam KAI STENULL des AK Flüchtlinge in Ludwigshafen Oggersheim. BILDUNGSREFERENT IM HEINRICH PESCH HAUS WEIL ASYL EIN MENSCHENRECHT IST Jana Schmitz-Hübsch ist Referentin der Familienbildung FLÜCHTLINGE im Heinrich Pesch Haus und mitverantwortlich für die Spiel- und Sprachgruppe für Flüchtlingskinder. WILLKOMMEN! M AT T HI A S RUGEL S J BILDUNGSREFERENT IM HEINRICH PESCH HAUS WA S H ÄT T E D E N N J E S U S G E TA N ? FLÜCHTLINGE Impressum WILLKOMMEN! inpuncto März/2016 Herausgeber: Heinrich Pesch Haus JA N A SCHMI T Z- HÜBSCH Bildungszentrum Ludwigshafen e.V., BILDUNGSREFERENTIN IM HEINRICH PESCH HAUS Frankenthaler Straße 229, 67059 Ludwigshafen, WEIL MENSCHLICHKEIT KEINE GRENZEN KENNT Direktorium: Pater Johann Spermann SJ (ViSdP), FLÜCHTLINGE Ulrike Gentner, Telefon (0621) 5999-0, Telefax (0621) 517225, info@hph.kirche.org, www. heinrich-pesch-haus.de Redaktion: Brigitte Deiters, Jochen Koenigs, Andrea Neumann, Jana Schmitz-Hübsch Realisierung: Agentur Zielgenau GmbH, WILLKOMMEN! Darmstadt Gestaltung: wunderlichundweigand Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang Bilder: Umschlagmotive © Stefan Weigand Seite 2 (Hintergrund) © Nonnakrit /shutterstock. com, 2/3 © napri/photocase.com, 8l g215/shutterstock.com, 14 © Wavebreakmedia/ iStock.com, 17 © Pressmaster/shutterstock.com, 19 © Denis Vrubleski/shutterstock.com alle weiteren: HPH und ReferentInnen
Inhalt 4&5 Pubertät – eine spannungsreiche Zeit Liebe Leserinnen und Leser, Stimmen zum Erwachsenwerden ein Blick in die Tageszeitung und die Nachrichtensendungen im Fernsehen zeigt es: Spannungen gibt es jeden Tag, überall 6 Zu Demokraten heranwachsen auf der Welt. Der Krieg in Syrien, bei dem keine Lösung in Wie junge Menschen im HPH lernen, Sicht scheint, die Diskussion über eine Obergrenze aufzu- sich einzubringen nehmender Flüchtlinge aus den Krisengebieten und deren Integration oder die alltäglichen politischen Debatten. In 7 Mut zum Helfen diesen Wochen scheinen sich die Konflikte besonders zu Wie geht die christliche Jugend mit kriti- verdichten – es ist eine zum Knistern aufgeladene Zeit. schen Fragen zur Flüchtlingskrise um? Auch im privaten und beruflichen Bereich begegnen uns 8 Spiritualität von Spannungsfeldern Spannungsfelder, die uns immer aufs Neue herausfordern. Sei es die Pubertät – eine Zeit, die mit ihren Fragen und Wach bleiben durch Widerspruch Neuorientierungen viele junge Menschen und Familien auf die Probe stellt. Oder in der Schule, in der Partnerschaft, am 9 In Stille Spannung spüren und lösen Arbeitsplatz: Spannungen erleben wir in verschiedensten Entspannen bei der Zen-Meditation Umständen mit ganz unterschiedlichen Menschen. Als Chris- im HPH ten bewegt uns die Frage nach unserem Verhältnis zu Gott und wie wir im Alltag unseren Glauben leben können. 11 Unbeschwert Kind sein Das Ferienprogramm im HPH Jedes dieser Themen birgt große Sprengkraft in sich – und lässt Kinder aufatmen ebenso großes Potenzial: Denn Spannungen auszuhalten und zu lösen bedeutet gleichzeitig, zu wachsen und stark zu werden. Wir im Heinrich Pesch Haus möchten unsere Kom- 12 Raus aus der Ungewissheit petenzen einsetzen und Sie dabei unterstützen, Reibungen Ein Beispiel für das HPH-Engagement als Chance zu nutzen: Wie das funktionieren kann, zeigen für Flüchtlinge in Ludwigshafen wir Ihnen in dieser inpuncto-Ausgabe anhand vieler Projekt- beispiele. 13 MAV: Paritätisch Spannungen lösen Fit für »Zwischen den Stühlen« Wir sind davon überzeugt: Wer Spannung mit Beständigkeit begegnet, der wird belohnt. Ganz wie ein Muskel, der durch 14 Prädikat: christlich regelmäßige Aktivität gekräftigt wird – und in den Pausen Die Pädagogik der Jesuiten macht Schule wächst. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre! 16 Gott ist keine Privatsache Wie Schüler_innen lernen, nach Gott zu fragen 17 Vernetzte Denker von morgen Wie Schulen zum digitalen Denken erziehen sollen Johann Spermann SJ Ulrike Gentner 18 Moderne Technik nimmt den Druck Direktorium des Heinrich Pesch Hauses Das HPH-Veranstaltungsteam sorgt für reibungslose Abläufe 19 Heute kein Nachtisch Verzicht – kein Muss in der HPH-Küche inpuncto. 1/2016 3
Jeder Mensch durchlebt die Pubertät. Zum Glück lässt sie auch jeder hinter sich. Aber während sie herausfordert, bringt sie viele Jugendliche – und deren Familien – an ihre Grenzen. So klingen Betroffene und Profis. Pubertät – eine spannungsreiche Zeit Ich spüre und sehe genau, dass In der Pubertät geht ich in der Pubertät bin. Mein es weniger um’s Körper verändert sich. Aber man Erziehen, sondern wird auch selbstständiger, ich hinterfrage vielmehr um die alles. Und dadurch, dass ich zu vielem gewachsene Be- jetzt eine eigene Meinung habe, gibt es ziehung zwischen Eltern und auch mehr Differenzen – mit meinen El- Kindern. Eltern bleiben wichtige tern und mit Leuten in meinem Alter. Man Vorbilder, prägende Modelle lässt sich einfach nicht mehr so viel von und Sparringspartner für ihre den Eltern reinreden. Ich finde das aber Kinder. Da ist Selbstreflexion auch total spannend, weil ich Zeit habe, und die bewusste Auseinander- die Dinge zu machen und auszuprobieren, setzung mit Werten und Verhal- die ich möchte. Noch wird mir ja relativ ten sowie ein offener Austausch viel Verantwortung abgenommen – ich bin etwas ganz Wesentliches. halt zwischen Kind und Erwachsenem. Iris Letsch ist Familienpädagogin und bei Charlotte Holland, 16 Jahre der Familienbildung Referentin unter an- derem für einen Workshop für Mütter, die Töchter in der Pubertät haben 4 inpuncto. 1/2016
Aaron ist unser drittes Kind, und bei ihm fällt es uns am Ich merke es durch mei- meisten auf, dass er in der ne Eltern, dass ich in der Pubertät ist. Es sind die Pubertät bin. Das Verhält- einfachsten Sachen, die wir nis ist anders, wir streiten ihm zehnmal erklären, und er viel. Man will halt seine macht es trotzdem nicht. Ich bin schon ein Grenzen austesten, zum bisschen wütend, aber eher traurig. Das Beispiel, wie lange ich weggehen hab ich ihm auch schon gesagt. Ich denke, darf. Meistens gewinnen meine wir gehen in unserer Familie sehr ehrlich Eltern, weil sie meine Großeltern miteinander um, und es gibt bei uns auch einbeziehen. Und mit denen laufen nicht viele Regeln. Aber die wenigen sollten die Gespräche anders, da reagiere eingehalten werden, dass es miteinander ich anders. Eigentlich ist das nicht funktioniert. ok, aber es ist halt die Pubertät. Barbara Illig, Aarons Mutter Aaron Illig, 16 Jahre Die Zeit der Pubertät ist ein gemeinsames Aben- teuer für Eltern und Jugendliche. Es braucht gegenseitiges Vertrauen und Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche. Verantwortung über- tragen und übernehmen sind in dieser Zeit zentrale Themen. Dafür braucht es vor allem das respekt- volle Gespräch. Werner Strubel ist KESS-Trainer und bietet im HPH eine Kursreihe an für Eltern von Kindern ab zehn Jahren. Die Reihe trägt den Untertitel »Abenteuer Pubertät«. Die Familienbildung im HPH unterstützt Familien in dieser herausfordernden Zeit mit Vorträgen und Workshops. Nähere Informationen zur Familienbildung und aktuelle Angebote finden Sie im Internet unter: www.familienbildung-ludwigshafen.de inpuncto. 1/2016 5
Zu Demokraten heranwachsen J ugendliche sind nicht unpoli- erklärt er. »Handeln bedeutet da- Die HPH-Seminare zur tisch. Viele wollen sich enga- bei zu entscheiden: Was bedeutet politischen Jugendbildung gieren.« Davon ist Kai Stenull das, was ich erfahren und beurteilt überzeugt – Politische Jugend- habe, für mich – und was kann ich bereiten Jugendliche da bildung ist im HPH sein Thema. selbst verändern?« rauf vor, mit gesellschaft- Er weiß: »Es ist wichtig, dass Ju- Für Kai Stenull ist klar: Wenn er lichen Herausforderungen gendliche Orte haben, an denen ein Seminar hält, dann nicht wert- sie gesellschaftliche Themen dis- frei, sondern im jesuitischen Sinne wertebasiert umzugehen. kutieren, ihre eigenen Themen basierend auf Werten wie Gerech- einbringen und Kompetenzen zur tigkeit oder Einsatz für Menschen- Partizipation entwickeln können.« würde und Menschenrechte. Dazu gehört, Entwicklungen und Gleichzeitig ist es ein Grundsatz Positionen zu analysieren, in der von politischer Jugendbildung, Öffentlichkeit zu sprechen, zu ar- Teil nehmende nicht zu indoktri- gumentieren und sich zu organi- nieren, sondern ihnen die Freiheit sieren. über ihr Urteilen und Handeln zu »Wir machen politische Jugend- lassen – wie immer das Ergebnis bildung im Dreischritt von ›Sehen dann auch aussehen mag. »Diese – Urteilen – Handeln‹, der aus der Offenheit muss man aushalten.« katholischen Soziallehre kommt«, »Durch politische Jugendbildung im HPH wollen wir demokratische Werte vermitteln. Gleichzeitig müssen wir die Jugendlichen ernst nehmen und zulassen, dass sie zu eigenen Entscheidungen und Handlungen kommen.« HPH-Referent Kai Stenull zu den spannenden Herausforderungen seiner Arbeit 6 inpuncto. 1/2016
Mut zum Helfen Christliche Jugendliche helfen aus ihrem Grundver- ständnis von Glauben heraus – aber sie möchten auch kritische Fragen zur Flüchtlingskrise stellen. G unter Straub ist Jugendrefe- Eine dreiteilige Veranstaltungs- rent im Dekanat Ludwigsha- reihe richtet sich an Gruppenleiter, fen und weiß: »Christlich ge- um ihnen Anregungen für Grup- prägte Jugendliche haben oft einen penstunden und Veranstaltungen weniger komplizierten Zugang zur rund um das Thema Flüchtlinge Flüchtlingsproblematik und zum zu geben. Gleichzeitig erhalten Helfen. Für sie ist helfen ur-christ- sie vielfältige Informationen und lich, ein Teil der Kernbotschaft un- können sich untereinander und seres Glaubens«. mit Experten austauschen. Mit Trotzdem sind auch sie unsicher verschiedenen Methoden werden und stellen kritische Fragen. Diese in der Reihe diese Themenkom- Fragen kennt auch Kai Stenull: »Wie plexe beleuchtet: »Ankommen erfahre ich mehr über Flüchtlinge, in Deutschland«, »Mein Leben in wie geht es ihnen in Deutschland, Deutschland« sowie »Begegnung Politische Jugendbildung stimmt das Bild, das die Medien und Integration«. im HPH vermitteln?«, nennt er als Beispie- Gunter Straub und Kai Stenull Als Bildungseinrichtung unter- le. »Gleichzeitig sind auch Ängste sind davon überzeugt: »Gut infor- stützen wir Jugendliche dabei, ihre und Unsicherheiten da, weil ja viel miert können Jugendliche besser Persönlichkeit zu entwickeln. Das über negative Vorfälle berichtet entscheiden, ob und wo sie helfen heißt auch, dass sie zu aktuellen wird. Und überall wird die Frage möchten – und konkret Stellung gesellschaftlichen Debatten Position gestellt, ob und wie man die Zahl beziehen« beziehen und mitreden können – der Flüchtlinge, die nach Deutsch- und erfahren, dass eine reflektierte land kommen, reduzieren soll.« Meinung Gehör findet. Die Jugendzentralen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Junge Christen haben einen direkteren (BDKJ)für die Dekanate Ludwigs- Zugang zur Flüchtlingsproblematik hafen, Speyer und Bad Dürkheim haben ihren Sitz im HPH. Gemein- und zum Helfen. sam entwickeln HPH, BDKJ-Vor- Gunter Straub, Jugendreferent stand und Jugendreferent Gunter des BDKJ in Ludwishafen Straub eine Veranstaltungsreihe zum Thema Flüchtlinge, die Mitte Juni starten soll. Anzeige inpuncto. 1/2016 7
Spiritualität von Spannungsfeldern Dort, wo Themen sich zu widersprechen scheinen, entspringt häufig Inspiration: Die Reibung hilft, innerlich wach zu bleiben. M it einer Vielzahl von Ansprü- um eine wissenschaftliche Arbeit zu chen und Idealen konfrontiert schreiben. Zugleich bin ich Ordens- zu sein ist ein Charakteristi- mann und möchte Zeit für das Gebet, kum des modernen Lebensstils: Im für die Gemeinschaft oder für die eine Beruf gilt Durchsetzungsvermögen, oder andere ehrenamtliche Tätigkeit in Beziehung und Familie Einfüh- finden. Die Spiritualität des Hl. Igna- lungsvermögen. Für den Arbeitgeber tius hilft mir zu sehen: Weder das eine, zählen Flexibilität und Erreichbarkeit, noch das andere ist absolut. Auch im Privaten müssen wir gerade dieser wenn ich das, was ich mache, sehr Verfügbarkeit für die Arbeit Grenzen gerne tue und gut machen will, darf ziehen. Solche Spannungen sind nicht ich wissen: Das Entscheidende kommt einfach aufzulösen. Sie kosten Kraft. nicht von mir. Als ich die ignatianische Spirituali- Wenn ich aufmerksam bleibe und tät erstmals als eine »Spiritualität von auf Gottes guten Geist achte, stehen Spannungsfeldern« kennenlernte, war die Spannungspole nicht einmal im ich, ehrlich gesagt, etwas überrascht. Widerspruch. Sie können sich gegen- Kann das sein, dachte ich? Müsste man seitig inspirieren: Die Arbeit kann nicht viel eher sagen: Die Frucht des mich zum Gebet führen, das Gebet Geistes ist »Liebe, Freude, Friede …« zu den Menschen, die Menschen zum (Gal 5,22)? Und wenn wir Jesuiten erneuten Engagement im Studium. »Gott in allen Dingen finden« wollen, Manchmal erahne ich, dass ich gerade heißt das nicht, dass die Spannungen so Jesu Wirken in dieser Welt mitvoll- in Gottes Frieden aufzulösen sind? ziehen kann. Ein näherer Blick auf unsere Spiritu- »Gott suchen und finden in allen alität hat mich jedoch überzeugt – die Dingen« gilt dann gerade dank der ignatianische Spiritualität ist geprägt Verschiedenheit der Spannungspole. von Spannungsfeldern: von der Span- Natürlich löst das nicht sofort jede nung zwischen Gottvertrauen und dem ungute Spannung auf. Aber allein der Einsatz der eigenen Fähigkeiten, zwi- Wechsel der Blickrichtung ist ein wert- schen Beten und Handeln, zwischen voller Schritt. Papstgehorsam und dem Dienst an den Rändern von Kirche und Gesellschaft. Wie können solche Spannungsfelder Stefan Hofmann SJ lebt als Quelle von Inspiration und Kraft seit September 2014 in fruchtbar sein? der Kommunität der Mir scheint, das Wissen um die je- Jesuiten im Heinrich weiligen Spannungspole hilft, den Pesch Haus. Er arbeitet Blick für den jeweils anderen freizu- an einer Habilitation halten und nicht in der momentanen in Moraltheologie in Tätigkeit auf- oder unterzugehen: Ich Tübingen und engagiert selbst sitze lange Zeit am Schreibtisch, sich ehrenamtlich im HPH, z.B. in der Flüchtlingsarbeit oder im ethischen Lektüre-Salon. 8 inpuncto. 1/2016
In Stille Spannung spüren und loslassen Regelmäßige Meditation kann helfen, innere Spannungen zu lösen. Jeden Dienstagabend trifft sich eine Gruppe von Geübten und Unerfahrenen zur Zazen-Meditation im HPH. M an muss erst einmal lernen, die Stille aus- dankenkarussell, das uns sonst gefangen hält, wird bewusst zuhalten«, sagt Birgit Meid-Kappner. Die wahrgenommen und so unterbrochen. Was zählt ist die Bildungsreferentin leitet die Meditation ›Präsenz‹: eine hohe Achtsamkeit für das Innen und Außen, gemeinsam mit Pater Gangolf Schüßler SJ. HPH- für Empfindungen – zu denen natürlich auch Spannungen Öffentlichkeitsreferentin Brigitte Deiters hat gehören – und für alles, was uns umgibt. Hier öffnen wir das Stillsitzen ausprobiert. auch Gott einen Raum in uns. So wird es möglich, mit dem Es ist still in der Kapelle des HPH und das Licht ›inneren Auge‹ hinter das Sichtbare zu schauen.« ist gedämpft. Zehn Männer und Frauen sitzen auf »Abschalten klappt nicht immer, es kommt auch auf das Stühlen oder auf dicken Matten, kleinen Sche- Ankommen an«, erzählt im Anschluss Christine Butz, die meln oder Kissen. Eine Klangschale, ein Klang- seit fast drei Jahren regelmäßig meditiert. Für sie ist es ein holz, eine Uhr – mehr braucht es nicht. Pater Weg, sich besser kennenzulernen, Bewusstsein und Acht- Schüßler begrüßt kurz und wünscht »Uns allen samkeit zu stärken. ein gutes Meditieren«. Er schlägt die Klangschale. Die ersten 20 Minuten sind um, der Klang der Klangscha- Ich sitze auf der Matte. Ich höre die Geräu- le markiert es. Wir stehen auf und gehen langsam im Kreis. sche aus dem Foyer, ordne sie zu. Ich traue mich Meine Füße sind eingeschlafen. »Am Anfang hat mir alles nicht, mich zu rühren – aus Angst, ich könnte weh getan«, beruhigt ein anderer Teilnehmer, Dr. Eberhard die anderen stören, und überlege, ob ich das Ambach, »das kommt von der starren Haltung.« dreimal 20 Minuten aushalte. Natürlich kann Für mich viel zu schnell ist das erlösende Gehen zu Ende. ich auch die anderen nicht beobachten, bin also Wir sitzen wieder. In der zweiten Runde schaue ich heimlich auf mich gestellt. Tausend Gedanken kommen, auf die Uhr: 15 Minuten sind vergangen – schneller, als ich springen von einem Thema zum anderen. Ist das gedacht habe. Und die dritten 20 Minuten vergehen schein- schon Meditieren?! bar noch schneller. Ja, meint Pater Schüßler: »Durch das Verwei- Ich spüre, dass es nicht leicht ist, diese Stille ganz für len in Stille in aufrechter Haltung, das häufig mich auszuhalten. Aber die Gespräche mit den anderen verbunden wird mit der Beobachtung des eige- Teilnehmern machen mir Mut, dass ich wie sie lernen kann. nen Atems, beruhigt sich unser Geist. Das Ge- Das HPH als Ruhepol Finden Sie zu sich und wachsen Sie in der Entspannung, Reflexi- on und Kontemplation – in unserer Veranstaltungsübersicht informieren wir Sie unter der Kategorie Religion & Spiritualität über aktuelle Angebote: www.heinrich-pesch-haus.de/ veranstaltungen Die Zazen-Meditation, wie sie hier beschrieben wird, können Geübte und Ungeübte regelmäßig dienstags von 19 bis 20.15 Uhr im HPH wahrnehmen. inpuncto. 1/2016 9
Das HPH engagiert sich für Flüchtlinge, weil sie in unserer Nachbarschaft leben. Kinderferienprogramm (Kreativland) Was? Erlebnisreiche Ferienwochen für Kinder von 6 bis 12 Jahren aus finanziell schwachen Familien und Flüchtlingsfamilien Übungs- und Wann? Immer in den Kommunikationskurse Freitagsausflüge Sommerferien Was? Sprachtraining im intensiven Wohin? Kulturelle, touristische oder Austausch miteinander zur Ergän- auch ganz praktische Ziele – ein zung der Sprachangebote von VHS, Krankenhaus, eine Apotheke, eine Caritas und Diakonie Bibliothek oder ein Tischtennisverein Wann? Regelmäßig an drei Wann? Jeden Freitag, 16.30 Uhr Vormittags- und zwei bis in den frühen Abend Abendterminen Begleiten Sie uns doch mal! Flucht-Debatten Politische Jugendbildung Was? Persönliche Auseinandersetzung Was? Veranstaltungsreihe für Jugend Helfertreffen liche zum Thema Flüchtlingskrise. Viele mit den Hintergründen von Migration, Abschottung und Willkommenskultur Was? Organisation, Koordination Referenten berichten direkt aus ihrer – innere Stärke entwickeln, Ängste und Vernetzung der Helfer; Best- Arbeit mit den Flüchtlingen und freuen durchschauen Practice, persönlicher Austausch sich auf den Austausch und Ideenfindung – hier entste- Wann? Ab Juni 2016 Wann? 13. April, 11. Mai, 8. Juni 2016 hen neue Angebote. jeweils mittwochs, 19–20.30 Uhr Wann? Monatlich Monatliche Ausflüge Spiel- und Wohin? Zum Beispiel in ein Sprachgruppe Naherholungsgebiet Was? Kindgerechte Vermittlung der Wann? An einem aus deutschen Sprache in Begleitung gedehnten Wochenendtag der Mutter oder des Vaters im Monat Wann? Wöchentlich, zweimal zwei Stunden 10 inpuncto. 1/2016
Unbeschwert Kind sein Unter dem Motto »Komm, wir gehen ins Kreativland« findet in diesem Sommer im dritten Jahr das Kinderferienprogramm im HPH statt. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jah- ren erleben hier tolle Ferienwochen – dies möchten wir auch Kindern aus finanziell schwachen Familien und in diesem Jahr erstmals Flüchtlingskindern ermöglichen. Schenken Sie einem Kind D as Kreativland schreibt jeden Ferientag neue, schöne Kinder- geschichten: Sei es der achtjährige Florian, der im Rollstuhl unvergessliche Ferien! sitzt, und mit seinem Betreuer gemeinsam zum allerersten Mal auf die Hüpfburg kann; Bilal, der zum ersten Mal Zitronenseife selbst macht, oder Keanu, der entdeckt hat, dass man Zeitungen wiederverwerten kann, um daraus bunte Cowboyhüte zu falten. Das HPH gibt Kindern die Möglichkeit, eine ganze Woche der Sommerferien einfach Kind zu sein – gemeinsam spielen, lernen, basteln. Losgelöst von den Sorgen, die es in ihrer Familie gibt oder die sie auf der Flucht aus ihrem Heimatland erfahren mussten. Das Programm ist vielfältig: Jeder Morgen beginnt mit einer Ge- schichte und mit einem neuen Thema, wie etwa »Recycling« oder »Farben«, das den Kindern vielfältige Bildungsanreize bietet. Und weil so viel Neues hungrig macht, gibt es jeden Tag ein gesundes und leckeres Mittagessen, das mit einem Tischspruch eingeleitet Für 40 Euro wird – diese Tagesstruktur gibt den Kindern Halt, lässt aber gleich- schenken Sie einem Kind einen zeitig alle Freiheiten, sich zu entfalten. Tag voller Spaß und Abwechslung. Die Ferien im HPH sind für die Kinder eine unbeschwerte und glückliche Zeit: Sie können es kaum erwarten, wiederkommen zu dürfen, oder, wie es Nico-Pascal ausdrückt: »Meine Ferien verbrin- Für 80 Euro ge ich ab jetzt immer bei euch!« verdoppeln Sie die Freude: Am Abend eines wunderschönen Ferientages kann ein Kind sich auf einen weiteren freuen! Der schönste Termin Sie möchten uns unterstützen? für Kinder in 2016 In diesem Jahr findet das Kinder Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten! Für 200 Euro ferienprogramm in den Wochen Angelika Bauer, ermöglichen Sie einem Kind die vom 18. bis 22. Juli sowie vom Direktionsassistentin Teilnahme am kompletten Ferien 25. bis 29. Juli statt. Zum Abschluss Tel: (0621) 5999-161 programm – eine ganze Ferien bekommt jedes Kind eine Urkunde E-Mail: bauer@hph.kirche.org woche mit neuen Erlebnissen! für seine Teilnahme – und es gibt ein Förderverein des Fest für die ganze Familie! Hier be- Heinrich Pesch Hauses gegnen sich die Eltern vieler Kulturen Liga Bank und feiern gemeinsam die schönen IBAN: DE35 7509 0300 0000 0588 58 Erlebnisse und kreativen Ergebnisse BIC: GENODEF1M05 ihrer Kinder. inpuncto. 1/2016 11
Mitmachen & informieren Webseiten des HPH www.heinrich-pesch-haus.de Die Portalseite bündelt ###Platzhalter ca. 1/3 der das Online-Angebot aus Halbseite für den Dank zu allen Bereichen des HPH. den Spendenaufrufen aus dem Raus aus der Surfen Sie mal rein! ersten Heft www.zefog.de Ungewissheit Die neue Webseite des ZEFOG: Geballte Kom- petenz in den Bereichen Ethik, Personal und Organisationsentwicklung. In der inpuncto Dezember/2015 berichten Bruder Matthias Rugel SJ vom HPH organisiert wir auf S. 17 ausführlich über das neue Zentrum. unter anderem Freitagsausflüge für Flücht- linge – darunter sind immer viele Kinder. Die Ausflüge erleichtern es ihnen, ihre ungewisse Lebenssituation zu ertragen. D as Drahtgittertor zur neuen Umgebung vertraut zu Flüchtlingsunterkunft in machen. Als Begleitung – und der Mannheimer Straße für viele andere Aufgaben und steht immer offen. Unter den Angebote – koordiniert Bru- Ehrenamtlichen, mit denen der Rugel zurzeit rund 25 frei- sich Bruder Matthias Rugel SJ willige Helfer. Viele von ihnen Das HPH bei Facebook im Innenhof trifft, ist auch sind außerhalb des Freiwilli- Antje Koester mit ihrer Hündin gendienstes beruflich einge- Neuigkeiten aus dem Haus, Ava – »wie Ava Gardner.« Ava spannt, so dass immer etwas Veranstaltungshighlights und ist eine Attraktion für die Kin- Unvorhergesehenes passieren vieles mehr – unsere Facebook-Seite der, die sie umringen und alle kann. Auch ist nie klar, wie vermittelt einen guten Eindruck gleichzeitig streicheln. viele Flüchtlinge das Ange- vom Abwechslungsreichtum im HPH. Hamed (14) beschäftigt sich bot an diesem Tag tatsächlich besonders liebevoll mit Ava. wahrnehmen. Er sagt »Sit!« und drückt sanft Heute ist es vielen schlicht inpuncto – Das Magazin aber bestimmt auf das Hinter- zu kalt. Nur die Kinder wol- aus dem HPH teil. Sie setzt sich hin, wedelt len alle mit – sie dürfen die mit dem Schwanz. »In Damas- schöne Ava abwechselnd an Möchten Sie auch die nächste kus, in Syrien, hatte ich auch der Leine führen. »Improvi- Ausgabe der inpuncto beziehen? einen Hund«, sagt Hamed. Kein sation ist gefragt. Wir peilen Wunder, dass er sich besonders den Bahnhof Oggersheim Brigitte Deiters sendet auf diese Spaziergänge freut. an.« Bruder Rugel schaut den sie Ihnen gerne zu. Die Frage, wie er seine Zeit kleinen Jungen mit der roten Tel: (0621) 5999-186 verbringt, wenn kein Hund da Wollmütze an, den er an der E-Mail: deiters@ ist, beantwortet er mit einem Hand führt. »Vielleicht blei- hph.kirche.org Schulterzucken. ben wir aber auch schon auf Bruder Rugel sucht attrakti- dem Spielplatz hängen.« ve Ziele in Ludwigshafen aus, um die Menschen mit ihrer 12 inpuncto. 1/2016
MAV: Paritätisch Spannungen lösen Die Rechte der Mitarbeitenden kennen und gerade in herausfor- dernden Zeiten dafür einstehen – das ist die Aufgabe der MAVen. Der HPH-Kurs liefert Argumente, die die Mitarbeitervertretung im Dialog mit der Dienstgeberseite braucht. I m Betrieb muss die Kommunikation stimmen – das etwas auf sie zukommt.« Wolfram Schiering ermuntert gilt auch in kirchlichen und caritativen Einrichtun- die Teilnehmer dazu, sich im Fall der Fälle externe Hilfe gen. Angesichts möglicher struktureller Veränderun- zu holen, »denn solche Vorgänge sind hoch komplex«. gen wie Betriebsübergang, Teil- oder Komplettschlie- Und er weiß: Die Dienstgeberseite tut das auch. ßung und Outsourcing bedarf es einer gut moderierten Schiering berät und schult Mitarbeitervertretungen – Abstimmung innerhalb der Dienstgemeinschaft. aber auch Personalabteilungen kirchlicher Unternehmen Damit Mitarbeitervertretungen (MAV) auch in – darin, wie sie die Zusammenarbeit so gestalten, dass dieser Situation kompetent agieren können, vermit- es zum Wohle der Einrichtung funktioniert. Das ist für telt das HPH in einem dreitägigen Kurs für MAVen in ihn kein Widerspruch: »Wenn ich Personalverwaltungen kirchlichen Einrichtungen das notwendige Know-how. schule, dann profitieren davon auch die Mitarbeiter«, Die beiden zentralen Fragestellungen sind laut Refe- sagt er. Er plädiert für einen Umgang auf Augenhöhe. rent Wolfram Schiering: »Welche Beteiligungsrech- Unternehmen, die sich davor verschließen, riskieren sei- te habe ich als MAV? Und: Wie setze ich sie durch?« ner Ansicht nach viel: »Es kostet Zeit, Geld und Nerven, Da geht es um rechtliches Hintergrundwissen, um die wenn man mit einer MAV nicht umgehen kann.« Vergewisserung der eigenen Rolle und auch um das Egal, um welche Themen es sich in der MAV-Arbeit Selbstverständnis. Gearbeitet wird an Fallbeispielen und den passenden MAV-Kursen handelt: Am Ende aus Schierings alltäglicher Arbeit. geht es immer darum, dass Arbeitgeber und Arbeit- Aus Erfahrung weiß Wolfgang Schmidt, zuständiger nehmer sich einigen. Die Grundlage des kirchlichen Bildungsreferent im HPH, dass die Teilnehmer des Kur- Arbeitsrechts, der so genannte »Dritte Weg«, ist der ses aktuell betroffen sind oder damit rechnen, »dass Begriff der Dienstgemeinschaft. Dienstgeber und Mit- arbeitervertretungen sind verpflichtet, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und sich in der Erfüllung ihrer Aufgaben gegenseitig zu unterstützen, zum Wohle der MAV-Kurse im HPH Beschäftigten und der Einrichtung. Das HPH ist der Anbieter für Kurse der Mitarbei- tervertretungen (MAV) im deutschen Südwesten, mittlerweile in über dreißig Themenbereichen und mit mehr als sechzig Schulungsterminen pro Jahr. Die Kurse informieren über die Rechte und Unsere Angebote sind wichtig, Pflichten von MAVen, geben Tipps für eine effek- damit die MAV-Mitglieder für tive Arbeit, greifen Fragen aus Arbeitsrecht und Tarifrecht auf. Hinzu kommen Veranstaltungen zu ihre Zusammenarbeit mit dem Themen wie Mobbing, Kommunikation, Burnout Dienstgeber gut aufgestellt sind – und Mediation. zum Nutzen für ihre Kolleginnen Aktuelle Veranstaltungen für MAVen finden Sie unter der entsprechenden Kategorie in unserer und Kollegen. Veranstaltungsübersicht: Wolfgang Schmidt, Bildungsreferent www.heinrich-pesch-haus.de/veranstaltungen für den Bereich MAV-Fortbildungen inpuncto. 1/2016 13
Prädikat: christlich U Christliche Schulträger stehen vor mbrüche in Kirche und Gesellschaft stellen die eingefahrenen Traditionen und das Profil von der Herausforderung, die christliche Schulen und Schulverbänden in Frage: Wer sei- Basis – die den Geist der Schule nen eigenen Ansprüchen treu bleiben will, muss sich prägt und unverwechselbar macht – entwickeln. »Das ZIP ist professionell unterwegs. Ich erlebe die gemeinsam mit der gesamten ##Textals Zusammenarbeit wird bearbeitet sehr bereichernd – und wenig Schulgemeinschaft stetig weiter- dogmatisch.« Schuldezernent Erhard Porten vermit- telt als Mitglied des Leitungsteams des Katholischen zuentwickeln. Das ZIP mit Sitz im Schulverbandes in Hamburg ZIP-Angebote an ange- HPH unterstützt alle am Schulleben gliederte Schulen – so auch für die Sankt-Ansgar- Beteiligten bei ihren vielschichti- Schule in Hamburg-Mitte. »Das Programm zeichnet sich aus durch zentrale Inhalte, die Leitung elementar gen Aufgaben, damit das Prädikat voranbringen können. Derzeit unterstützt uns das »christliche Schule« jederzeit als ZIP mit einer eigenen Modulreihe, um die Grundla- gen der Selbst- und Mitarbeiterführung aufzufrischen Gütesiegel dienen kann. und christliche, wertgebundene Leitungsaspekte neu zu reflektieren.« Die Kombination von wichtigen Inhalten und pro- fessionellem Handling – das macht die Zusammen- arbeit aus: »Unsere Sankt-Ansgar-Schule ist in das »Die Rückmeldungen Netzwerk ignatianisch geprägter Schulen eingebun- von den Schulleitungen den und macht seitdem besondere Fortschritte in den Bereichen der inneren Schulentwicklung sowie der bestätigen das positive äußeren Profilierung«, so Porten. Das gemeinsame Bild: Das sind Profis, die Wirken innerhalb des Netzwerkes der Bildungsein- wissen, was sie tun.« richtungen erlebe er »als sehr fruchtbringend für die Schule als Gesamtsystem sowie für die involvierten Erhard Porten Kolleginnen und Kollegen.« 14 inpuncto. 1/2016
Als Kompetenzzentrum für Ignatianische Pädago- gik bietet das ZIP für alle Akteure und Themenfelder tragfähige Lösungen: • Wir führen Schulen zu einem klaren und überzeugenden Profil. • Wir reflektieren gemeinsam mit Lehrkräften und Leitung die schulinterne Kommunikation und Das Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP) unterstützt verbessern die Handlungsfähigkeit aller Beteilig- Jesuitenkollegien und weitere christlich geprägte Schulen dabei, ten. hohe pädagogische Qualitätsmaßstäbe zu verwirklichen und • Wir helfen Schulen, ihre pädagogischen Ziele zu Werte im Alltag spürbar werden zu lassen. Als Veranstaltungsan- verwirklichen und Werte im Alltag spürbar werden bieter, Ideengeber und Koordinationspunkt ist es das Netzwerk zu lassen. für pädagogische Exzellenz. • Wir qualifizieren Fachkräfte im religiös-spirituel- len Bereich. Gegründet wurde es im Jahr 2013 in Ludwigshafen am Rhein. Weitere Informationen zum ZIP Die Deutsche Provinz der Jesuiten und das Heinrich Pesch Haus, gibt Ihnen gerne: Katholische Akademie Rhein-Neckar, sind die Träger. Das Projekt Andrea Neumann leiten Pater Johann Spermann SJ und Ulrike Gentner unter Mit- Projektassistenz ZIP arbeit von Kai Stenull und Bruder Matthias Rugel. Tel: (0621) 5999-265 E-Mail: zip@heinrich-pesch-haus.de Das ZIP kooperiert mit Schulen, Schulstiftungen, Schulverbän- den und Diözesen in Deutschland, Österreich, Ungarn, Litauen Informieren Sie sich ausführlich und dem Kosovo sowie mit Schulvereinigungen auf europäi- auf unserer Webseite: scher Ebene. www.zip-ignatianisch.org Profil- & Austausch- Seminare & Perspektiv- plattform Tagungen werkstatt Wie geht CK, AKO, ignatianisch? Projekt digitale MWS Mainz Bildung Kurs Vernetzungs- Vorträge & Vorträge & treffen: Schulungen Schulungen – Schulen Wer sind wir? – Fachgruppen Wozu sind wir da? Lobbyarbeit – Leitungen Wie machen wir es? und bildungs- – Europa »Am politischer Anderen Diskurs Marken- und wachsen« PROFIL & Strategieentwicklung Buch PÄDAGOGISCHE ORGANISATIONS- Wissenschaft- EXZELLENZ ENTWICKLUNG Artikel, Gemeinsame liche Begleitung, Ignatian Talk Website Reflexion und Weiterentwick- lung Evaluation von Schule Träger- SPIRITUALITÄT LEADERSHIP coaching und Strategie- Schul- entwicklung »Gott in seelsorge allen Führen & Prozessbegleitung Dingen Leiten Anleitungs- finden« Buch Schulungen und Gebets- Buch Leitungs- Führen & karten kompetenz Buch Leiten entwickeln »Kreuz Tools Kurs und mehr« Exerzitien Beten Glaubens- mit kurs Exerzitien Leitungs- Supervision & Kindern im Alltag kompetenz Coaching für Buch reflektiert Rektoren und Buch Werk- Filme anwenden Schulleitungen Tools Leitungs- buch Kurs personen Schul- vernetzen, pastoral Buch Synergien fördern inpuncto. 1/2016 15
Gott ist keine Privatsache P. Johannes Siebner SJ will seinen Schüler_innen die Frage nach Gott einladend stellen, sie aber auch her- ausfordern – und dabei stets begleiten. P. Johannes Siebner SJ ist Rektor des Aloisiuskollegs, ZIP-Partner in Bonn Warum ist es wichtig, die Frage Wo gibt es Widerstände? Wie bekomme ich ein Gespür für nach Gott – nicht nur, aber insbe- Aus der Erfahrung der Pädagogen das »Ignatianische«? sondere an den Jesuitenschulen – gibt es die größten Widerstände Ignatianisch ist der Versuch, die wach zu halten? weniger bei den Eltern als tat- Welt so zu sehen und in der Welt Dazu fallen mir spontan zwei As- sächlich bei den Kindern und Ju- zu leben, wie Gott die Welt sieht pekte ein. Erstens: Kinder und gendlichen selbst. Die Frage nach und in ihr lebt. Ignatius lädt uns Jugendliche haben geradezu ein Gott wurde vielen als Privatan- ein, Gott in allen Dingen zu su- Recht auf Begleitung bei religi- gelegenheit beigebracht, und sie chen und zu finden. Das heißt ösen Grundfragen, bei der Frage haben sich diese Sicht zu eigen konkret, dass ich – genau wie Sie nach Gott. Zweitens: Wir möch- gemacht. Zunehmend erfahre ich es in Ihrer Frage formulieren – die ten in den Jesuitenschulen neben außerdem, dass viele Lehrkräfte Spuren Gottes in der Welt spüre, einem möglichst intellektuell ni- und pädagogische Fachkräfte sich schmecke, rieche, sehe und höre. veauvollen Religionsunterricht nicht leicht tun, von Gott zu spre- Dass ich Gott zutraue, dass er mir religiöse Erfahrungen hinzuneh- chen oder gar Zeugnis zu geben; tatsächlich in meinen Regungen, men. Gott soll nicht nur ‚Gegen- der Widerstand rührt da aus einer in den Beziehungen mit ande- stand‘ oder ‚Thema‘ sein, sondern Überforderung. ren Menschen und in der ganzen als Gegenüber und im Miteinan- Schöpfung begegnen möchte. der an religiösen Begegnungsor- Wie gehen Sie mit diesen Wider- ten, in der Gemeinschaft, in der ständen um? Wie setzen Sie es im Schulalltag um? Liturgie, im Gebet erlebt werden. Wir nehmen sie ernst. Wir kon- Das, was ich eben schöpfungs- frontieren die Kinder und Jugend- theologisch formuliert habe, muss lichen so einladend und attraktiv für den pädagogischen Alltag be- wie möglich mit der Frage nach deuten, dass wir achtsam mitein- Gott, ohne dabei deren Ernsthaf- ander umgehen. Dass wir über die tigkeit zu vernachlässigen – im Dinge, die wir lernen, auch nach- Unterricht, in der Liturgie, bei denken, damit wir uns kritisch Besinnungstagen. Den Kollegin- dazu verhalten können. nen und Kollegen geben wir Spra- che und Methoden für ihren Un- Pater Siebner, wir danken Ihnen für terricht, für Besinnungstage oder dieses Gespräch. für den Schulgottesdienst an die Hand. Gott soll nicht nur »Gegenstand« oder »Thema« sein, sondern als Gegenüber und im Miteinander erlebt werden. 16 inpuncto. 1/2016
digital Leadership Vernetzte Denker von morgen »Arbeit 4.0« stellt neue Anforderungen an die heutigen und die zukünftigen Generationen: Wer durchdringt die digitalen Innovationen der Zukunft? Welche zukünftigen Fach- und Führungskräfte werden sie auf ihren Nutzen hin beurteilen und auswählen können? Das Konzept »Digital Leadership«, das gemeinsam vom Canisius-Kolleg (Berlin) und dem Zentrum für Ignati- anische Pädagogik (ZIP) am HPH entwickelt wird, soll schon Schülerinnen und Schüler zu digitalen Denkern und Gestaltern befähigen. D ie Zeichen der Digitalisierung gehören zum Arbeitsprozesse werden nicht ansatzweise genutzt«, so Alltagsbild: Smartphones mit schneller mobi- Zimmermann. »Die Fertigkeiten dazu müssen möglichst ler Internetverbindung sind längst Standard früh, systematisch und fortwährend erworben werden. und verändern die Kommunikationsgewohnheiten. Die zukünftigen Verantwortungsträger müssen sich Zuhause ist, wo wir WLAN haben. jetzt in den Schulen auf den Weg machen.« Der Nutzen der Digitalisierung scheint sich bisher Das Canisius-Kolleg in Berlin stellte bereits 2014 auf den Informationskonsum zu beschränken. Das im Rahmen einer Profil- und Perspektivwerkstatt des ist laut einer Studie des Beratungs- und Analysten- ZIP die Weichen für die digitale Zukunft. »Im Zentrum hauses Crisp Research in Kassel auch das Problem stand die Profilschärfung des Canisius-Kollegs. Es wur- vieler Firmen: Ihnen fehlen die Vordenker und Ge- de schnell deutlich, dass die Digitalisierung als eines der stalter der Digitalisierung, so genannte »Digital Lea- gesellschaftlichen Kernthemen ein Bereich war, in dem der«. wir Entwicklungspotenzial für das Canisius-Kolleg sa- »Wo Konzepte entstehen, kommen sie nicht in hen – und darüber hinaus für alle Schulen, für das ge- den Schulen an. Die Schulen sind bei der digitalen samte Bildungssystem.« Kulturrevolution bisher konkret nicht mitgedacht.«, Seitdem wurde das Konzept »Digital Leadership« für so Pater Tobias Zimmermann, Rektor des Canisius Schulen schrittweise mit Experten ausgestaltet. Es be- Kollegs. »Dabei ist gerade hier ein Handeln dringend inhaltet auch Dokumentationsprozesse und Evaluation, notwendig, denn digitale Kompetenz ist komplex. so dass ein reibungsloser Transfer auf andere Schulen Bildungsprozesse, die diese Komplexität spiegeln, sichergestellt werden kann. brauchen Raum und Vernetzung unter Fächern. Dazu Im Sommer 2016 wird »Digital Leadership« – so die kommt das enorme Tempo: Ständig fluten Innova- Planung – direkt am Ort der Entstehung, am Canisius- tionen den Markt. Meistens bleibt es den Schülern Kolleg in Berlin, pilotieren. Für die Modellphase ab 2017 allein überlassen, sie zu entdecken.« Das Begreifen, gibt es bereits Interessenten aus dem europäischen Aus- was digitale Information ausmache, und die Bildung land. Begleitet werden die Schulen und die zukünftigen von Kritikfähigkeit in Bezug auf die sozialen und an- Digitaldenker vom Zentrum für Ignatianische Pädago- thropologischen Folgen finde nicht statt. »Die Chan- gik am Heinrich Pesch Haus. cen länderübergreifender Vernetzung in Lern- und inpuncto. 1/2016 17
links: Thomas Born vom HPH-Veranstaltungsteam schraubt am perfekten Klangbild für den Saal unten: Auch so kann ein Mikrofon aussehen – die Wurfmikrofone im HPH Moderne Technik nimmt den Druck Das Hotel im HPH ist als Anbieter von Veranstaltungsräumen Trendsetter in T der Metropolregion Rhein-Neckar. Dem echnisch sind wir up to date«, sagt Hoteldi- rektorin Heidi Lueg-Walter. Das Veranstal- Technikteam gelingt es, Veranstaltern ein tungsteam im HPH kümmert sich praktisch sicheres Gefühl zu geben. ##Text um alles: wird bearbeitet Beleuchtung, Belüftung oder auch um die Beschallung in der Aula und dem Konferenzraum. »Oft können wir den Veranstaltern mit einfachen Mitteln den Stress nehmen und so die Veranstal- tung zu ihrem Event werden lassen«, sagt Jens Reb- mann, im HPH verantwortlich für Technik und IT. IT & Veranstaltungstechnik im HPH Dank der technischen Möglichkeiten, gepaart mit großer Sachkenntnis und gekonnten Handgriffen, • Voll vernetzte Arbeitsplätze für wird der eine oder andere »Wow-Effekt« kreiert. bis zu 500 Teilnehmende Die IT des HPH bietet Unternehmen die perfekte • Separate Netzwerkanschlüsse in Umgebung, um ihre Projekte zu realisieren. So ist allen Seminarräumen es beispielsweise kurzfristig möglich, für bis zu 500 • 6 x 3,5 Meter große Leinwand mit potentem Menschen komplett vernetzte Arbeitsplätze mit Beamer (15.000 Lumen) in der Aula hohen Bandbreiten einzurichten. Die Aula, die für • Moderne Beamer in allen Seminarräumen 400 Teilnehmende ausgelegt ist, verfügt über einen • Leistungsfähige Tonanlage, die die besonders leistungsstarken Beamer für ein gesto- Tonausgabe der Sprecherstimme und chen scharfes Bild aller Präsentationsmaterialien den Umgebungsgeräuschen anpasst auf der 6 × 3,5 Meter messenden Leinwand. • Zwei Catch-Boxes (Wurfmikrofone) Ein Auflockerer für jede Veranstaltung sind zwei Wurfmikrofone: Die mit Schaumstoff gepolster- Alle Fragen rund um Ihre Veranstaltung ten Würfel in sympathischem Grellorange können beantworten die Mitarbeitenden im nach Belieben quer durch den Saal geworfen wer- Veranstaltungsbüro den – das garantiert Überraschungen und sorgt Telefon: 0621 5999-162 für Schmunzeln und gute Laune unter den Teilneh- E-Mail: veranstaltungen@hph.kirche.org menden. 18 inpuncto. 1/2016
Fisch für 4 – Heute kein nicht nur zur Fastenzeit Zutaten: Nachtisch 12 Matjesfilets oder Bismarckheringsfilets 200 g Schmand (20 % Fett) 200 g Saure Sahne (10 % Fett) 50 g Mayonnaise Verzicht ist hochmodern: Eine Weile lang 2 mittelgroße Zwiebeln auf rotes Fleisch, Schokolade oder Al- 2 Karotten Variationsmöglichkeiten: kohol zu verzichten, kann Energien frei- 2 Gewürzgurken 2 Esslöffel Senf und/oder den Dill durch ein ande- setzen. HPH-Küchenchef Gunter Paul ist 1 Apfel res Gewürz ersetzen, z.B. vorbereitet. 1 Bund Dill, zupfen und schneiden Kresse, Basilikum oder Salz, Zucker, Pfeffer, Essig Bärlauch D Beilage: Mehlig kochende Pellkartoffeln er Spannungsbogen von Gründonnerstag bis Oster- sonntag offenbart sich auch in den Mahlzeiten, die Gunter Paul und sein Team im HPH zubereiten. Zubereitung: Karotten putzen, in Scheiben schneiden und »An Gründonnerstag kochen wir nicht so aufwendig« – dünsten – zur Seite stellen und abkühlen lassen. Gewürz- das darf dann auch mal Rührei mit Spinat und Kartof- gurken ebenfalls in dünne Scheiben schneiden, den Apfel feln sein oder ein Gemüseeintopf. An Karfreitag gibt es vierteln und in dünne Spalten teilen. Den Dill zupfen und selbstverständlich Fisch. »Aber da fahren wir nicht See- fein hacken. teufel auf, sondern – ganz im Sinne des Fastens – keinen Schmand, Saure Sahne, Mayonnaise und Gewürze mit dem Edelfisch.« Am Karsamstag gibt es ein reguläres Menü, Schneebesen verrühren. Dann die übrigen Zutaten unterhe- bevor der Ostersonntag mit einem Brunch gekrönt wird: ben. Am Schluss den Fisch in die Soße einlegen. »Räucherlachs, Würstchen, gebratener Speck – und ab Karsamstag gibt es ja auch wieder bunte Eier.« So wird’s perfekt: Die Speisepläne im HPH variieren je nach Jahreszeit: • Einen Tag im Kühlschrank gut durchziehen lassen Das Team legt Wert darauf, dass für alle Geschmäcker • Bei Matjes nur sehr wenig Salz zugeben etwas dabei ist - und nimmt auch auf besondere Ernäh- • Bei Bismarckhering mit dem Essig sparen rungsgewohnheiten Rücksicht. Privat mag es Küchenchef Paul gerne deftig und kräftig abgeschmeckt. Fastentipp aus der Küche Wir im HPH können und wollen niemandem vorschreiben, ob gefastet wird oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Wer möchte, kann die leichteren Varianten unserer Menüs wählen – ein vegetarisches Gericht, aus- nahmsweise nur eine Suppe oder einen Salat. Und vielleicht auch mal auf das Dessert verzichten. Gunter Paul, Küchenleiter, kocht seit 1997 für die Gäste und Mitarbeitenden im HPH inpuncto. 1/2016 19
»… wenn du mir Heinrich Pesch Haus zeigst, wie du betest, Bildungszentrum Ludwigshafen e.V. Frankenthaler Straße 229 werde ich lernen, den 67059 Ludwigshafen Gott zu entdecken, Telefon: (0621) 5999-0 Telefax: (0621) 517225 den du erlebst, und E-Mail: info@hph.kirche.org www.heinrich-pesch-haus.de wenn du mir zeigst, wie du lebst, werde ich lernen, an den Gott zu glauben, zu dem du betest«. Papst Franziskus (Februar 2016)
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