Magazin Januar 2017 - Unsere Freiwilligen im Spannungsfeld zwischen Heim- und Fernweh - Baumhaus Projekt
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www.baumahus-projekt.de Magazin Januar 2017 Afrika Abenteuerlust Arbeit Zum ersten Mal sind Erfahren Sie mehr über die Unsere Freiwilligen im Freiwillige in Ghana aktiv Projekte der neunten Spannungsfeld zwischen Generation Heim- und Fernweh
Liebe Leserinnen und Leser Es mag Ihnen vielleicht etwas zu pathetisch klingen, wenn das Leitthema für dieses Magazin die Auseinandersetzung mit den Gefühlen Heimweh und Fernweh ist, da dies ein sehr subjektives und emotionales Thema ist. Aber wer, wenn nicht wir, hat das Recht, pathetisch zu reden. Wir sind weit weg von der Heimat und das auch noch ganze zwölf Monate und wenn wir wiederkommen, werden wir, sowie die Heimat, sich so sehr verändert haben wie noch nie – zumindest in unserer Wahrnehmung. Damit stellen wir uns und unsere Gefühle in den Mittelpunkt. Nur der Freiwillige hat erlebt und wahrgenommen, was in diesem Magazin dargestellt wird. Das Baumhaus-Magazin ist ein Mosaik aus all diesen kleinen und großen Erfahrungen. Und ebenso ist das gesamte Projekt ein Mosaik aus Erfahrungen aktueller und ehemaliger Freiwilliger, aber auch der Projektleitung und allen anderen Beteiligten. Es ist also überaus angebracht, Ihnen heute unser Schaffen, sowie unsere Sicht auf uns und unseren Freiwilligendienst unter der Überschrift Baumhaus- Magazin zu präsentieren. Aber bevor Sie nun anfangen, sich unser anzunehmen, gibt es noch eine Angelegenheit. Das Baumhaus-Projekt gewinnt dieses Jahr einen neuen Mosaikstein: Mit der 9. Generation sind nun auch Baumhaus-Freiwillige in Ghana aktiv. Seien Sie also bei der Premiere dabei. Viel Spaß beim Lesen wünscht das PR-Team der 9. Generation 3 Baumhaus Magazin
In diesem Magazin Vorwort 3 Die Gedanken einer Generation 6 Zwischen Heimat und Ferne 8 Should I Stay or Should I Go? 11 Peru 12 Abentuer Anden 13 Fútbol Fantastico 16 China 18 Eine Nachricht ans andere Ende der Welt 19 Fußballtraining an der YiZhong 20 老达保 – Lao da bao 21 oder die Chinesiche Spontanität Ghana 24 Ein neuer Standort 25 Das ist Ghana 26 Die Top Five – Tonverirrungen aus Fernost 28 Vom Witz zur Theorie 29 Spendenaufruf Slumkids-Projekt 30 Impressum 31 4 Baumhaus Magazin
Global Fernweh in der Heimat und Heimweh in der Ferne. Unsere Freiwilligen sind weltweit unterwegs, da bleiben Gedanken über die Heimat nicht aus. Lesen Sie ab Seite 8, was die Baumhäusler bewegt. Peru Die aktuellen Freiwilligen haben bereits viele Ecken ihres Gastlandes erkundet. Auf Seite 13 wollen sie diese Erfahrungen mit Ihnen teilen. China Ein Freiwilliger aus Ximeng führt seine Schüler per E-Mail ans andere Ende der Welt. Erfahren Sie mehr auf Seite 19. Ghana Die 9. Generation ist eine ganz besondere, denn zum ersten Mal dürfen Freiwillige in Ghana unterrichten. Seite 25 5 Baumhaus Magazin
Gedanken einer Generation Immer mal wieder hört man einen Esel durch das Dorf schreien oder ein Pferd wiehern und plötzlich wird einem wieder ganz bewusst, in welch einem anderen Land man sich befindet. Wenn man dann noch zum Futter schneiden Jorid für an die 100 Meerschweinchen Ccoyabamba, Peru gerufen wird, ist der Eindruck perfekt. Jay? - Que cosa? - Was gibt's? Immer wenn dieser Ruf durch das Haus schallt, wundern wir uns, warum unsere Gastmutter plötzlich anfängt, auf Englisch zu reden, da das Wort genauso klingt wie das englische "Hi". Gemeint ist natürlich der Kunde in dem kleinen Laden, der nicht unhöflich, aber bestimmt dazu Fabian aufgefordert wird, zu sagen, Ccoyabamba, Peru was er denn wolle. Wenn ich ehrlich bin, habe ich jetzt schon Angst vor dem Abschied. Die Kinder werden mir am Ende des Jahres Tom mehr beigebracht haben als ich ihnen. Pu'er, China Schon seltsam… 6 Baumhaus Magazin
Ohne Fernweh wäre man kaum aufgebrochen – und auch Heimweh wird einem immer wieder helfen, herauszufinden, wo eigentlich seine „Heimat“ ist. Eine andere Möglichkeit, Sascha das herauszufinden, kann ich mir Pu'er, China persönlich nicht vorstellen. Man hat in der nun als Deutschland definierten Heimat Fernweh und in der Rafael Ferne, nun Ghana, Heimweh. Teshie, Ghana Es fühlt sich an, als ob ein kleiner Sturm in einem herrscht, der einen Lisa versucht, in die Ferne zu ziehen. Teshie, Ghana 7 Baumhaus Magazin
Zwischen Heimat und Ferne In diesem Magazin setzten wir uns mit einer der meistgestelltesten Fragen unseres Freiwilligendienstes auseinander: „Hast du Heimweh?“, sowie dem Beweggrund für das Weltwärtsjahr mit Baumhaus, dem Fernweh. Doch was ist das eigentlich? Und wie definieren wir für uns Heimweh? flugspläne, um möglichst viel Das Einzige, das uns übrig Vom Fernweh... von dem neuen Land zu ent- bleibt, ist, sich ständig wei- decken. Wir haben schon ein terzuentwickeln, neue Erfah- Sucht man nach einer Defini- Viertel unseres Jahres absol- rungen zu sammeln und da- tion für Fernweh, so er- viert und obwohl es sich wie zuzulernen, zu wandern, scheint diese zunächst recht einige Ewigkeit anfühlt, durch unsere neue Heimat, einfach: Die Sehnsucht nach kommt uns unsere Ankunft aber auch durch unseren der Ferne, im Englischen doch wie gestern vor. Jeden Geist. auch „Wanderlust“ genannt. Tag lernt man ein neues Doch für uns Freiwillige Wort, ein neues Gericht oder Um den Begriff „Heimweh“ steckt so viel mehr hinter neue Leute kennen und im- zu verstehen, muss man erst dem Begriff: Es ist der Grund, mer noch (jedenfalls in Chi- einmal den Begriff „Heimat“ warum wir überhaupt unse- na) zeigen die Leute mit dem definieren. Dabei gibt es ren Freiwilligendienst ange- Finger auf einen, machen nicht richtig und falsch, denn treten haben. Für uns steht heimlich Fotos oder rufen für jeden bedeutet Heimat „Fernweh“ für Träume , Wün- „Ausländer!“ oder auch etwas anderes. sche und Sehnsüchte. Jeder Heimat sind die Familie und nennt andere Gründe, warum er jetzt ist, wo er ge- rade ist. Viele wollten schon immer eine andere Kultur „ Doch haben wir jetzt noch Fernweh, obwohl die Freunde, die in Deutsch- … und vom kennenlernen, eine neue wir am Zielort Heimweh Sprache lernen und fremde Welten bereisen, fast jeder angekommen sind? land geblieben sind. Heimat hat Lust auf ein scheinbar „Amerikaner!“. Trotzdem ist der sichere Hafen, eine aufregendes Leben. Fernweh setzt früher oder später bei Art Anker. Heimat ist kein ist ein ungeduldiges Warten, jedem die Normalität ein, die Ort, sondern ein Gefühl. eine hibbelige Aufgeregtheit, chinesische, peruanische Was ist dann demnach ein Sturm, der in einem oder ghanaische Normalität. Heimweh? Heimweh bedeu- herrscht und versucht, einen Der Alltag fühlt sich einer- tet, die Heimat zu vermissen in die Ferne zu ziehen. seits gut an, aber wollten wir und alles, das diese definiert. Die meisten hat es jetzt im dem damit verbundenen Heimweh ist der Drang, allen neuen Land richtig gepackt Trott nicht eigentlich entflie- in Deutschland gebliebenen und so stehen schon jede hen? Egal was man macht, er die vielen Erlebnisse und Ein- Menge Reise- und Aus- setzt früher oder später ein. drücke mitteilen zu wollen. 8 Baumhaus Magazin
Moderne Technologien er- Bräuchte man womöglich merhin kommt es auf die leichtern die Kommunikati- eine Auszeit, damit das Definition des Begriffes an on, eine Sprachnachricht „Abenteuer“ seinen Reiz zu- sich an. oder Fotos sind schnell ge- rück gewinnt? Egal wen man fragt, jeder schickt und Anrufe sind auch von uns wird sagen, dass kein Problem mehr. Heimweh ist auch immer ein China, Peru oder Ghana sei- Doch wann hat man Heim- Kampf mit sich selbst, die ne zweite Heimat oder sogar weh? Disziplin, sich zusammenzu- seine neue Heimat gewor- reißen und nicht völlig den den ist. Wir wurden alle mit Heimweh kommt phasen- Ängsten zu verfallen. Am so viel Herzlichkeit von unse- weise, zum Beispiel zur nächsten Morgen sieht die ren Gastfamilien oder Schu- Weihnachtszeit oder wenn Welt oft schon besser aus len aufgenommen, dass die- es einem nicht gut geht, bei und wenn man nach einem se nicht mehr aus unserem Krankheit, Langeweile oder Tag voller Erlebnisse zuhause Leben wegzudenken sind. nach schlechten Erlebnissen. anruft, scheint doch oft alles Mit immer mehr Vertrautheit Der Moment der völligen beim Alten geblieben zu sein kommt auch ein Gefühl der Fremdheit, wenn niemand Verpflichtung gegenüber der dieses tiefe Gefühl verstehen zu scheint. „ Only missing home when you hate the neuen Familie auf. In vielen Ländern hat „Familie“ eine viel größere Bedeutung als in Allgemein vermisst man oft Deutschland. In China sind mehr die Menschen als alles road. nicht nur deine biologischen andere, denn Heimweh ist und jeder der tollen Momen- Verwandten, sondern auch auch Einsamkeit. Das Leben te erinnert einen daran: „Ge- deine Freunde, die Freunde geht in Deutschland auch nau deswegen bin ich hier!“ deiner Eltern, deine Kollegen weiter und die Angst, etwas Allgemein ist „Fernweh“ ein auf der Arbeit, der Nudel- zu verpassen oder „verges- positiv aufgefasster Begriff, mann, bei dem du jeden Tag sen“ zu werden, schleicht wohingegen „Heimweh“ oft einkaufst und der Staat sich oft nachts, wenn man al- negativ gewertet wird. Doch selbst (auf chinesisch „Land- leine im Bett liegt und über sein Leben sinniert, ein. Heimweh heißt doch auch, dass das Leben vor dem „ Heimweh ist ein „ Heimat ist, wenn überhaupt lokal neuen Land nicht so schlecht gewesen sein kann und des Weiteren geht auch beides: erdrückendes Gefühl, das einen an einem Ort glücklich sein einfrieren lässt, begrenzt, weder und trotzdem Heimweh ha- einen auf ben. festgelegt, noch unangenehme Art konstant. Wenn man jetzt aber ganz und Weise betäubt genau nach dem Motto und doch von innen Nachdem die Anfangseu- geht, stellt sich die Frage: phorie verflogen ist, stellt Wo ist denn jetzt unsere Hei- brodeln lässt. sich auch oft die Frage „Was mat? Deutschland oder Chi- mache ich überhaupt hier? “ na? Deutschland oder Peru? familie“) deine Familie. Es ist oder „Wäre ein halbes Jahr Deutschland oder Ghana? normal, zu den wichtigen nicht genug?“. Auch diese Frage regt zum Festen nach einer mehrtägi- Nachdenken an, denn im- gen Anreise nur ein, zwei 9 Baumhaus Magazin
Tage bei den Verwandten zu Doch warum vermisst dann verweilen. In Deutschland jeder Freiwillige irgendwann würde keiner so weit fah- das Essen in Deutschland? ren.Trotzdem bleibt ein un- Wir sind halt doch mehr terschwelliges Gefühl, dass durch unser deutsches Leben es nur ein Zuhause auf Zeit geprägt, als wir annehmen ist, denn ein Jahr ist ja und an einiges kann man schließlich auch begrenzt. sich halt dann doch nicht ge- Und so schauen wir Freiwilli- wöhnen. Deshalb steht Essen gen uns oft kopfschüttelnd auch an zweiter Stelle der an und fragen uns, wo die Dinge, die vermisst werden, Zeit geblieben ist, wenn es gleich nach der Familie. schon wieder Zeit wird, Mo- natsberichte zu schreiben. Weltenbummler Man findet also jede Menge positive Dinge an der neuen Viele haben schon einen Heimat, aber auch ein paar Plan für „die Zeit danach“, negative, die die Dankbarkeit andere wollen sich mit dem gegenüber dem Leben in Gedanken noch nicht ausein- Deutschland oft verstärken. andersetzen. Ob Uni, Ausbil- Vor dem Auslandsjahr denkt dung oder Arbeiten, in ei- man, dass Essen in Deutsch- nem sind sich alle einig: Wir „ Home is where your heart is! wollen noch mehr von der Welt entdecken, denn ein Jahr ist nicht genug und ein Land reicht bei weitem nicht! land schon einen hohen Stel- lenwert hat. Kommt man erst Dieses Leben ist eine Mög- einmal nach China, steigt lichkeit, Erfahrungen zu sam- dieser jedoch ins Unermess- meln und ein bisschen weni- liche. Es wird mehrmals am ger ignorant gegenüber den Tag eine große Mahlzeit ein- uns unbekannten, unzähli- genommen und dabei be- gen Kulturen, Sprachen, Le- kommt „groß“ eine andere bens- und Denkstilen zu Bedeutung. Zwischendurch sein. Bis jetzt haben wir ja wird man noch mit allem Er- gelernt, dass Ländergrenzen denklichen, von Obst bis Sü- fließend sein können und so- ßigkeiten, von den beliebten mit eigentlich die Welt selbst Sonnenblumenkernen bis unser Zuhause ist, denn an hin zu chinesischen Köstlich- jedem Ort, den wir bereisen, keiten, gefüttert. Dem Essen lassen wir einen kleinen Teil sind keine Grenzen gesetzt unseres Herzens zurück. In und würde man in einer China, Peru und Ghana Gastfamilie und nicht alleine wahrscheinlich auch einen in einer Schule leben, wäre großen! man 24 Stunden täglich satt. 10 Baumhaus Magazin
Should I Stay or Should I Go? Dem Heimweh auf der Spur Die deutsche Sprache ist, wohlfühlt“ ist ein häufig zu tischer: Homesickness ist was das Wort „Fernweh“ an- findender Satz am Ende von schon fast eine ernstzuneh geht, ziemlich schmerzhaft: diesen Geschichten, auch in mende Krankheit – und dass Immerhin schmerzt es, wenn Liedern wie „Hänschen Klein“ Heimweh durchaus als so man das Bedürfnis nicht er- läuft es auf diese Botschaft eine anzusehen ist, kann je- füllt. Im Englischen heißt hinaus, denn auch er der bestätigen, der schon Fernweh “wanderlust”, also „kommt nach Haus, ge- einmal mit diesem Gefühl zu die Lust, wegzuwandern, schwindt“. Dies findet sich kämpfen hatte. Im Chinesi- umherzuschweifen, auf jeden auch so in der Art bei zeitge- schen heißt „Heimweh“ übri- Fall nicht standhaft zu wer- nössischen Sängern wieder: gens 思乡 “ (sixiang), was den. „Lust“ kann in der engli- Johannes Oerding besingt in wörtlich übersetzt so viel wie schen Sprache aber noch um „Heimat“ die Stadt Hamburg, „an die Heimat denken“ be- einiges stärker sein, nämlich ein Ort der „immer da“ ist – deutet, was also eine sehr sogar sexuelles Verlangen und auf den er immer ver- milde Form ist, vor allem, ausdrücken, also hat das trauen kann. Und vor allem wenn man das Wort mit dem „Wandern“ sogar etwas Be- bleibt dieser Ort immer bei englischen vergleicht. Jedoch friedigendes, wenn man es ihm, er trägt ihn bei sich – sind wohl beide Gefühle un- erfüllt. Noch spannender ist und das macht Heimat wohl abdinglich für jemanden, der da das Französische: Fern- am meisten aus: Ein Ort, den sich freiwillig in ein Abenteu- weh heißt da nämlich „nost- man immer bei sich trägt, er stürzt, wie wir es getan algie du voyage“, es geht den man mit den schönsten haben, denn ohne Fernweh also auch wieder um ein Ver- Erinnerungen verbindet und wäre man ja kaum aufgebro- langen – jedoch kann „nost- der einen auch nach dem chen – und auch Heimweh algie“ alleine auch „Heim- tausendsten Mal noch ver- wird einem immer wieder weh“ heißen – im Französi- zaubern kann, egal, wo die- helfen, herauszufinden, wo schen wird also die Ferne ser ist. eigentlich seine „Heimat“ ist. dann auf einmal zur Heimat. Eine andere Möglichkeit, das Diese Vorstellung ist doch Beim Thema Heimweh wird herauszufinden, kann ich mir eigentlich richtig schön! Im- das Englische hier auch dras- persönlich nicht vorstellen. merhin suchen wir doch alle ein neues Heim, wenn wir in die Ferne gehen - egal, ob es ein Zweitagesstädtetrip oder ein einjähriger „weltwärts“- Freiwilligendienst, oder so- Was wisset ihr, dunkele Wipfel, gar ein noch längeres Unter- Von der alten, schönen Zeit? nehmen ist. Aber was ist Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, denn überhaupt die „Hei- mat“? Wie liegt sie von hier so weit! In Kinderbüchern wird es Joseph von Eichendorff, Heimat meistens so beschrieben: „Zu Hause ist dort, wo man sich 11 Baumhaus Magazin
Peru Buenas noches, hija - Gute Nacht, mein Kind „ Diesen Satz nach nur ein paar Tagen in der Gastfamilie zu hören, gibt einem sofort das Gefühl, ein Zuhause gefunden zu haben. Und das hat man auch, man ist für seine Eltern immer Sohn oder Tochter und für die Geschwister "hermanito" oder "hermanita". Nina, Lucre
Abenteuer Anden Von Meerschweinchen, Bergen und der weißen Stadt Die Berge! Für mich als Berli- noch um einiges höher als die Landschaft von einem ner Großstadtkind schon im- unser mickriger Hausberg… der Aussichtstürme anzu- mer etwas Besonderes... Und Auch von oben zu erspähen: schauen, ist für mich immer auch wenn ich schon oft in Die Lagune von Huacarpay. sehr beruhigend; kleine Krei- den Alpen war, ist diese di- Es ist ein wunderschöner Ort, se, wo die Fische an die rekte Nähe einfach umwer- an dem man super entspan- Oberfläche kamen, Schatten fend. Wandern direkt von nen, den Sonnenaufgang be- der Lagunenmeerschwein- der Haustür aus ist hier wirk- obachten, spazieren, chen im Schilf, Vogelgezwit- lich wörtlich zu nehmen! schwimmen (wird bald aus- scher. Definitiv einer meiner probiert!) oder auch joggen Lieblingsorte! Diese Chance haben Arne gehen kann. Die Lagune be- Unsere Mentorin hier, In- und ich auch schon genutzt steht aus einem größeren grith, ist Teil des Club Leo und sind querfeldein den See und einem sumpfarti- San Jeronimo. Dieser ist die nächsten Hügel hochgewan- gen, aus vielen kleinen Tüm- U30-Variante des internatio- dert. Hügel ist hier relativ zu peln bestehenden Teil. nalen Lion´s-Clubs, haupt- nehmen, es hat trotz wenig Drumherum führt eine sächlich in Sachen Wohltä- Pausen sechs Stunden ge- Straße, die Lucre auf der tigkeit engagiert. Und zum dauert und sowohl die Stre- Treffen aller dieser Leos wur- cke als auch der Ausblick waren atemberaubend! Alles von oben zu sehen, ist wirk- „ Definitiv einer meiner Lieblingsorte! den wir eingeladen, nach Arequipa! Die „weiße Stadt“ (irrtümli- lich spannend und wir konn- einen Seite mit Anchibamba, cherweise auf das weiße Sili- ten in der Ferne Schneeber- auf der anderen Seite mit katgestein der Häuser, stam- ge erspähen, dann doch Huacarpay verbindet. Sich mend von den drei nahen 13 Baumhaus Magazin
Vulkanen Misti, Picchu Pic- Radio läuft) geht nach der Bis jetzt war schon jeder bis chu und Chachani zurückge- Zeit auf die Nerven... auf Fabian mindestens ein führt; tatsächlich jedoch von Die peruanische Antwort auf Mal im Krankenhaus, da der ursprünglich hauptsäch- Müllers Joghurt mit der Ecke: bringt auch die Typhusimp- lich spanischen/ weißen Be- Batti-Mix! Einfacher Vanille- fung nichts! Zum Glück ha- völkerung stammend) liegt joghurt mit Schokokugeln im ben wir hier eine sehr nette etwa zehn Stunden Busfahrt Deckel, trotzdem hat selten deutsche Ärztin an unserer von Cusco entfernt. etwas so gut geschmeckt! Seite, die uns immer unter- In Arequipa herrscht ein an- Denn das Essen ist hier recht stützt. Die deres Gefühl als in Cusco, einseitig (Tee mit Brot, Sup- zumindest für mich. Das Kli- ma ist wärmer, die Leute sprechen kein Quechua (die pe, Reis, Tee, Kartoffeln und ach ja: Suppe), was einigen von uns auf Dauer eintönig „ Gekocht wird häufig über Feuer von den Inka gebliebene erschien. Zum Glück gibt es Gastfamilien sind zwar zum Sprache, die in Cusco und kleine Läden an der Straße, größten Teil wirklich sehr vor allem in unseren Dörfern die Minitüten Chips, Schoko- nett, die Hygiene aber ist vorherrscht) und man trifft riegel und Bananen verkau- überhaupt nicht mit andere Leute. In unserem fen! Um die peruanische Kü- Deutschland zu vergleichen. Hostel zum Beispiel Ben aus che aber nicht zu Unrecht zu Gekocht wird häufig über Mönchengladbach (Grüße verurteilen: es gibt viele le- Feuer, manchmal gibt es län- gehen raus). ckere Gerichte! Als Beispiel gere Zeit kein fließendes hier papa rellena, eine Art Wasser und in der Küche Die Leos hielten ihre Konfe- riesige, gefüllte Krokette. treiben Meerschweinchen ihr renzen in einem großen Park Unwesen. ab, der auch für uns einen In Cusco treffen wir uns ein Trotz alledem gefällt es uns Pool bereitstellte. Etwas Ent- Mal im Monat mit allen Frei- in unserem neuen Leben spannung tat uns wahr- willigen. Wir gucken uns zu- sehr gut. Als Gruppe sind wir scheinlich allen gut. Wir sammen die kulturellen nach drei Monaten schon su- schauten uns die Stadt an Schätze der Stadt an und be- per zusammengewachsen und waren am zweiten suchen gefühlt jedes Mal und freuen uns auf die uns Abend in einem Restaurant Leute im Krankenhaus. noch bevorstehende Zeit! mit Blick über den Plaza de Armas. Etwas Entspannung probie- ren wir Freiwillige, uns auch selbst zu schaffen: Treffen zum Pfannkuchenbraten, Be- stellung von deutschen Sü- ßigkeiten bei der Familie in Deutschland oder erleichter- tes Aufatmen bei englischer Musik (80er Discomusik scheint hier sehr beliebt zu sein!), denn auch Huayno(die traditionelle Musik, die sehr häufig und laut im Lucre- 14 Baumhaus Magazin
Manan monanichu! - No quiero! - Nein, ich möchte nicht! „ Einer der wichtigsten Quechua Begriffe, wenn deine Gastmutter mal wieder einen Nachschlag zum Essen geben will und du noch vom vorherigen Essen total satt bist. Jorid, Ccoyabamba
Fútbol Fantastico Projektarbeit auf Hochtouren Zugegeben, wir hätten uns ren seitdem einmal die Wo- Dorf zur Verwaltung von mit der Projektarbeit auch che mit circa zehn hochmoti- Ccapi gehört. Aber auch da ein kleines bisschen mehr vierten Kindern. Auch in den wollen wir bald Englischun- beeilen können. Aber in den Ferien werden wir das Trai- terricht anbieten (in der ersten Monaten waren wir so ning täglich weiter anbieten, Krankenstation!) und ein überwältigt von den ganzen weil es in Ccapi nicht viele Schachprojekt starten. Au- neuen Eindrücken und muss- Freizeitangebote für Schüler ßerdem sind noch ein Baum- ten erstmal verstehen, wie gibt. In Ccoyabamba gibt es pflanzprojekt und ein Zahn- das Leben hier so abläuft. immer noch ein paar Proble- hygieneprojekt geplant. Deshalb haben wir erst ge- me mit der Planung, weil das gen Ende Oktober so richtig mit der Projektplanung be- gonnen. Die läuft jetzt aber an allen Standorten auf Hochtouren. In Lucre startete im Dezember unser Lesepro- jekt an der Grundschule, mit dem wir die Kinder (und El- tern) dazu motivieren wollen, mal etwas anderes zu tun als immer nur Fernsehen. Au- ßerdem sind wir dabei, die Sommerschule in den Ferien zu planen. In Ccapi haben wir das Projekt Fútbol Fanta- stico in die Welt gerufen. Bisher wurde das Fußballsta- dion nur von grasenden Schafen genutzt, und daran musste sich natürlich etwas ändern. So entstand die Idee, Fußballtraining für Kinder „ Bisher wurde das Fußballstadion nur von grasenden Schafen genutzt und Jugendliche in Ccapi an- zubieten. Bereits im November haben wir angefangen und trainie- 16 Baumhaus Magazin
www.baumhaus-projekt.de 17 Baumhaus Magazin
China „ Wer in China auf einem Schulhof lebt, braucht keine Uhr; und sich auch nicht vor Langeweile fürchten. Jonah, Ning'er Baumhaus Magazin
Eine Nachricht ans andere Ende der Welt Digital und international in Ximeng Ein letztes Mal die E-Mail- rückgeschickt worden. Mein Ich denke, das Projekt ist Adresse checken. Auf „Sen- Plan ist, dass die Schülerin- sinnvoll, weil Deutsche und den“ drücken. Geschafft. nen und Schüler nun selbst Chinesen ihr gelerntes Eng- entscheiden, ob sie beim lisch anwenden können und Im Dezember haben 20 Schüler der „Number One Middle School Ximeng“ ihre ersten E-Mails ans andere Schreiben der nächsten E- Mail meine Hilfe brauchen oder nicht. Für alle, die Hilfe wollen, werde ich das Pro- „ Ich bin auf die E-Mail ausgewichen Ende der Welt, genauer ge- jekttreffen weiter anbieten. es gleichzeitig zu einem in- sagt ins sächsische Döbeln, ternationalen Austausch geschickt. Das war der erste Die Idee eines Austauschpro- kommt, bei dem die Schüle- große Höhepunkt eines E- jektes zwischen deutschen rinnen und Schüler Gleichalt- Mail-Projektes, welches ich an meinem Einsatzort in Südchina durchführe. Über einen Monat hatte ich mit vielen motivierten Chine- sen an dieser ersten E-Mail gearbeitet. Erst in hand- schriftlicher Form, später am Computer, haben wir zusam- men erarbeitet, wie man eine E-Mail schreibt und wie man in verständlichem Englisch sich selbst, seinen Heimatort und seine Schule vorstellt. Wöchentlich gab es dafür in der großen Abendpause ein Projekttreffen, wo jeder sei- nen Text Abschnitt für Ab- schnitt zu Papier gebracht hat. Manche Schüler arbeite- ten fast komplett selbststän- Das wöchentliche dig, andere brauchten viel Treffen Hilfe und machten teilweise echt lustige Fehler. Ein Bei- und chinesischen Schülern rige aus einem völlig ande- spiel: „My dragon is to be a hatte ich schon länger. Erst rem Lebensumfeld kennen- policeman“ wollte ich eine Art Briefpro- lernen. jekt starten, doch da Briefe Nun sind fast alle E-Mails von China nach Europa eine Ich bin sehr gespannt, wie abgeschickt und die ersten Ewigkeit benötigen, bin ich sich das Projekt weiterentwi- Rückmeldungen aus auf die E-Mail ausgewichen. ckelt. Deutschland sind schon zu- 19 Baumhaus Magazin Das wöchentliche Projektreffen
Der Sportplatz der YiZhong in Pu'er, hier gibt man in den Abendstunden nochmal alles Fußballtraining an der YiZhong Ein Schule im Ballfieber Fußballtraining an der YiZhong In Pu'er hält man den Ball ganz und gar nicht flach „Pao qi lai, bu yao zou“ gewachsen. In nächster Zeit wohl so gut ankam, dass wir („laufen, nicht gehen!“) sind planen wir also ein paar jetzt auch die Jungs jeden mit die ersten Vokabeln, die teambildende Einheiten, wie Donnerstag mit Kraft- und Nele J.B., Rebecca und ich z.B. eine Fahrradtour mit Ausdauerübungen an ihre gelernt haben, denn wir sind Picknick oder einen High- Grenzen bringen. die neuen Trainerinnen der School-Musical-DVD-Abend, Alles in allem macht uns das Mädchenfußballmannschaft an der YiZhong in Pu'er. zu veranstalten. Das Fußballniveau der Mä- „ Jetzt auch die Jungs Training sehr viel Spaß, wir Das Projekt wurde von Frei- dels ist ebenfalls sehr unter- freuen uns schon darauf, ers- willigen der 8. Generation ins schiedlich, da einige bereits te Fortschritte zu sehen und Leben gerufen und wir mö- seit letztem Jahr trainieren auf die Turniere, die ab Fe- gen es sehr gerne und haben und andere blutige Beginner bruar 2017 starten werden. viel Spaß mit dem Team. sind. Im Training bringen wir Die Mannschaft besteht aus ihnen daher erst einmal Pas- „ Das Projekt wurde von der 8. Generation ins sen, Torschießen oder Ball- kontrolle bei, damit die Ba- sics für ein gutes Spiel gefes- Leben gerufen tigt werden. Viel Wert legen wir nicht nur auf das Können Mädchen der Jahrgangsstufe am Ball, sondern auch auf Senior 1 und Senior 2. Durch die körperliche Fitness. So den Jahrgangsunterschied haben wir einmal die Woche kennen sich die Spielerinnen unser „Energytraining“, wel- leider noch nicht so gut und ches bei dem Trainer der sind daher noch zu keiner Jungsfußballmannschaft richtigen Einheit zusammen- 20 Baumhaus Magazin
⽼达保 Lao da bao oder die chinesische Spontanität Habe ich schon einmal er- sind, können wir gar nicht Kleinbus, begleitet von ei- wähnt, dass Chinesen (wir “nein” sagen. Somit machen nem Kamerateam, einem nutzen hier mal das Stereo- wir, Nele, Eva, Rebecca, Sa- Fahrer und unserem Studen- typ, es gibt natürlich auch scha und ich, uns am nächs- ten, fahren wir ca. vier Stun- Ausnahmen, China ist ten Morgen auf den Weg zu den bis nach Laodabao. Mit schließlich groß) unglaublich einem Hotel, bei dem wir ab- der Zeit stellt sich heraus, spontan sein können? Nicht geholt werden sollen. Eine dass wir dort hin fahren, um nur das; sie erwarten auch, Dreiviertelstunde nach ver- einen Werbefilm zu drehen. dass man alles stehen und einbarter Uhrzeit werden wir Das Dorf ist bevölkert von liegen lässt und immer von einem Studenten abge- der Minderheit Lahu, welche spontan Zeit für sie hätte. holt. Dieser soll uns auf dem von westlichen Missionaren Hier eine schöne Anekdote Trip als Dolmetscher dienen. zum Christentum und zum dazu: Samstag Abend, ca. 19 “Hast du schon gegessen?” Gitarre spielen gebracht wur- Uhr klingeln unsere Handys, dient hier nicht nur als stän- de. Letzteres macht dieses eine unserer Lehrerinnen in- dige Begrüßung, sondern Dorf ziemlich bekannt und formiert uns über einen Trip wird manchmal auch ernst prägt ein jedes Kind (es gibt nach Laodabao, ein von un- gemeint. Wir gehen also sicherlich auch dort Ausnah- serem Heimatort 114 km erstmal im Hotel Früh- men) – man sagt, jeder kön- weit entferntes Dorf. Der stücken: Möhrenbrot, Kaffee, ne dort Gitarre spielen und Ausflug sei von der Regie- Müsli, aber auch Nudelsuppe tanzen! rung organisiert und wir wä- und gebratener Reis machen ren von Sonntag bis Diens- uns mehr als glücklich! An- In dem Dorf angekommen, tag unterwegs. Abenteuer- schließend geht es dann ist mein erster Eindruck, dass lustig und neugierig wie wir auch wirklich los. In einem es traumhaft schön und sehr 21 Baumhaus Magazin
idyllisch ist. Jedes Haus be- ich solch eine Ausstattung in dern auch als recht unbe- steht mehr oder weniger al- diesem auf mich recht ein- dacht herausgestellt hat. Es lein aus Holz und Holzstel- fach gestrickt wirkenden herrschen in China einfach zen. Fensterscheiben existie- Dorf nicht erwartet hätte. andere Selbstverständlich- ren nicht und überall laufen Wenn ich genauer darüber keiten als in Deutschland kleine Kinder barfuß herum, nachdenke, wird mir aber und obwohl es ein Schwel- Frauen transportieren Gemü- bewusst, dass WLAN in Chi- lenland ist, ist es Deutsch- se in Körben auf dem na keine Besonderheit ist, land in mancher Hinsicht um Rücken, Huhner ziehen mit sondern an vielen Orten als einiges voraus. Was ich aus ihren Kücken durch die Ge- selbstverständlich angese- diesem Ausflug gelernt habe, gend und Hunde laufen hen wird. So haben auch vie- ist, Vorannahmen zu über- schwanzwedelnd um einen le Cafés ihr eigenes WLAN. denken und meine eigenen herum. Von überall riecht Ebenso ist es hier selbstver- Ansichten kritisch zu hinter- und hört man Kuhe und ständlich, dass jeder ein fragen. Ich denke, das ist et- Schweine, die Wege beste- Smartphone hat, was in was, was wir alle aus diesem hen aus Schotter. Dieser An- Deutschland zwar keine Be- Freiwilligendienst lernen blick erzeugt bei mir zu- sonderheit ist, aber als können. nächst die Vorstellung, dass Selbstverständlichkeit würde wir uns mit kalten Wasserkü- ich es dann doch nicht be- Nun zu unserem Werbefilm. beln waschen und auf Stroh- zeichnen. Der ungefähre Plot verläuft matten schlafen werden. so: Wir, fünf Ausländer, lau- In unserem Hotel erwarten Ich habe diese Reise mit ei- fen durch dieses wunderschö- uns allerdings große Betten, ner Vorannahme angetreten, ne Dorf und sind total be- warme Duschen und WLAN. die sich im Nachhinein nicht geistert von den Menschen, Das überrascht mich erst, da nur als unzutreffend, son- der Kultur und dem Dorf an 22 Baumhaus Magazin
sich. Eine einheimische Stu- nächste Szene aufgebaut sehr erlebnisreicher, inter- dentin führt uns durch Lao- wird, posen wir fur das essanter und lehrreicher dabao und wir werden in ei- nächste Bild! Ab und an kann Ausflug! Betrachtet man es nem Touristenladen, vor ein- man aber doch die ein oder mit dem Wunsch, die Tradi- heimischen Taschen und andere Sache ohne Kamera tionen dort so beibehalten beim Tanzen mit traditionell betrachten. Ich finde es am zu können, wie sie sind, gekleideten Frauen gefilmt. schönsten zu beobachten, könnte man den Wunsch Zwischendurch versuchen wie die Menschen dort le- nach Tourismus auch negativ wir, ein wenig von ihrer ben, die Kinder scheinbar sehen. Die vielen kleinen Sprache zu lernen: Hallo unbeschwert spielen und zu Dörfer und sehr natürliche heißt zum Beispiel “Noda”. entdecken, wie die wunder- Lebensweise werden Stück Zum Dreh lässt sich noch sa- schönen Häuschen von in- für Stück ausgetauscht ge- gen, dass die ziemlich junge nen aussehen! Am Dienstag gen ein “modernes” Leben. Crew mit sehr viel Enthusias- Morgen machen wir uns Die Traditionen mögen viel- mus und Spaß an dem gan- dann mit vielen neuen leicht nicht mehr so gelebt zen Projekt arbeitet. Unsere Freundschaften, satt von werden, wie dies im Moment tatsächliche und nicht nur köstlichem Essen und mit der Fall ist, aber auf der an- gespielte Begeisterung wunderschönen Erinnerun- deren Seite können sie durch steckt natürlich auch etwas gen auf den Weg nach Hau- den Tourismus auch aufblü- an! Wenn wir gerade mal se. hen und geteilt werden. nicht gefilmt werden oder Ein paar Worte im Nachhin- darauf warten, dass die ein: Insgesamt war dies ein 23 Baumhaus Magazin
Ghana „ Und jeden Abend zum Einschlafen hört man die schrillen und schallenden Kirchengesänge. Lisa, Teshie Baumhaus Magazin
Ein neuer Standort Lisa und Rafael berichten über Projekt und Leben Versteckt in dem ehemaligen gen einen immer wieder aufs men wir einen noch ehrliche- Fischerdorf Teshie, liegt die Neue zum Lächeln. ren und tieferen Einblick in Bethel Bridge International das Leben, die Kultur und die School, eine Grundschule mit Da wir mit in der Familie der Sprachen Ghanas und vor al- integrierter Vorschule und Direktorin wohnen, bekom- lem unseres Ortes Teshie. Kinderkrippe. 2009 startete die Privatschule mit dem Bau Pause an der der Kinderkrippe, bis sie sich Brethel immer weiter hocharbeitete. Bridge Das Ziel der Schule ist es, hochwertigen Unterricht International auch für ärmere Familien zu School in ermöglichen, weswegen die Teshie Schulgebühren sehr niedrig sind im Vergleich zu anderen Privatschulen. Die Hauptaufgabe von uns beiden Freiwilligen ist das Unterrichten der deutschen Sprache. Da auch auf unsere individuellen Wünsche und Fähigkeiten eingegangen wurde, unterrichtet Rafael außerdem Mathe und ist Klassenlehrer der 6. Klasse. Mir wurde das Fach Kunst zugesprochen. Zwischen meinen Unterrichtsstunden helfe ich in der Kinderkrippe aus. Kleine Aktionen zum guten Zweck bleiben auch nicht aus. So fand beispielsweise bereits eine Müllsammel- und Zahnputzaktion statt. Außerdem gab es eine kleine gemeinärztliche Untersu- chung für die Kinder der Schule. Die Kinder jedoch sind sowieso das Beste an der ganzen Schule und brin- 25 Baumhaus Magazin
Das ist Ghana Die Lieblingsorte eines Freiwilligen Die ersten fünf Monate sind schauen dem bunten Treiben National Park, ein Stück Re- fast um. Nun ist es auf jeden der Menschenmenge zu. genwald nördlich von Cape Fall schon mal möglich, Unser nächster Ausflug trieb Coast, zu besichtigen. Dieser einen Überblick zu geben uns nach Cape Coast, eine Park hat neben der Anzie- über das, was bisher passiert drei Stunden entfernte Pro- hung eines Regenwaldes ist. Man kennt sich nun in vinzhauptstadt am Meer mit auch noch die Attraktion ei- der näheren Umgebung sehr idyllisch gelegenem ner Hängebrücke über den doch ganz gut aus, kann die Strandhostel. Die Entfernung Baumwipfeln zu bieten. In richtigen Fahrzeuge zu den der beiden Städte Cape diesem Teil konnte man so- richtigen Orten finden und Coast und Accra wird hier gar zum ersten Mal auch ist nicht mehr so abhängig immer in Stunden angege- eine Kakaofrucht probieren, auf Hilfe von wo auch im- ben und nicht in der eigentli- die, wenn man es nicht auf mer. Vieles, was passiert ist, findet in unserem Alltag in der Schule statt und somit werde ich zuerst von dort berichten. Nachdem wir in den ersten Wochen in der Schule nur wenig zu tun hat- ten, sind wir dort nun gut beschäftigt und können an Schultagen kaum mal etwas Anderes erleben. Wenn dann jedoch Wochenende oder Feiertag ist, kann man schon eher mal etwas unterneh- Der Weg ist men. So konnten wir an ei- das Ziel nem der reichlichen Feierta- ge mit nahezu der ganzen Familie den Strand besichti- chen Entfernung in Kilome- das Kakaopulver abgesehen gen, der zwar sauber genug tern. Generell gab es hier hat, einen sehr süßen zum Baden ist, aber dann aufgrund des Sklavenhan- Schleim zwischen den einzel- doch nicht sauber genug ist, dels besonders viel zu be- nen Bohnen hat. um mein Lieblingsort zu sichtigen, was vielleicht et- werden. Der Strand ist hier was makaber klingt, aber Für mich besonders inter- eher ein Erlebnis als Erho- auch die Ghanaer strömen essant in Cape Coast war je- lung. Die Ghanaer legen sich zu diesen alten Sklavenbur- doch ein Basketballplatz, der nicht wirklich in die Sonne, gen, von denen die älteste in gleich in der Nähe des Stran- um sich zu bräunen, sondern Elmina, einem Fischerdorf in des und des Cape Coast setzen sich auf die Steine, der Nähe Cape Coasts, steht. Castles lag. Dieser Ort, den die an den Rändern den ich, wäre er doch nur in un- Strand beendigen und Neben dieser „Attraktion“ ser Stadt, ganz sicher zu gab es auch den Kakuum meinem Lieblingsort erkoren 26 Baumhaus Magazin
hätte, zog viele Basketball- dem Weg zur Schule oder im den Morgen freundlich in spieler aus aller Welt an Laden, immer freundlich grü- Empfang nimmt. Neben die- (Cape Coast ist wahrschein- ßen. Der zweite Ort ist der sen spezifischen Beispielen, lich der internationalste Ort nächste Laden, bei dem wir die ich nun aufgezählt habe, Ghanas). einkaufen. Ein Laden für al- gibt es noch eine Reihe wei- les, was man braucht mit terer Orte, an denen man Hier in unserer Stadt gibt es sehr freundlichen Verkäufe- sich immer willkommen nicht wirklich einen Ort, den rinnen, die einem alles etwas fühlt, aber nie verweilt. ich zu meinem Lieblingsort günstiger verkaufen als der ausrufen würde. Generell la- Laden direkt um die Ecke. Neben den Orten gibt es den nicht viele Orte zum Zuletzt kommen wir zu ei- hier natürlich noch eine Rei- Verweilen ein. Man läuft an nem Ort, an dem man aus- he anderer Dinge, die wir in Orten vorbei, sieht, dass es nahmsweise mal nichts kau- Deutschland nicht haben, ganz gut ins aber haben Umfeld passt sollten. Zu und läuft wei- diesen Din- ter. Das, was es gen gehört in hier aber so erster Linie schön macht, das Essen. sind die Leute, Beispiele hier- die immer grü- für sind Fufu, ßen und eine Art Kloß, freundlich hel- der zusam- fen, wenn man men mit einer mal Hilfe ge- besonderen brauchen kann. Suppe ge- Somit sind es reicht wird zumeist Men- und immer schen, die man unglaublich immer wieder lecker an denselben schmeckt. Orten trifft, die Dann Kose, diese Orte be- das am ehes- sonders attrak- ten mit tiv machen. Quarkbäll- Man kommt chen zu ver- also an seinen gleichen ist, Lieblingsorten jedoch herz- vorbei, grüßt haft und verweilt schmeckt. dort nicht für länger. fen kann. Es ist ein Haus, das Das letzte, aber auch das zwar schon etwas verfallen, vielleicht wichtigste Beispiel Lieblingsort Nummer 1 ist aber sorgfältig mit Pflanzen ist Watse, eine Kombination ein kleiner Laden für Gemü- verschönert und mit typisch aus Reis und Bohnen, die se, bei dem wir immer mal griechischen Fensterläden zusammen mit Salat und ei- einkaufen. Hier arbeiten eine geschmückt einfach schön ner Pfeffersauce ordentlich Mutter und ihre beiden aussieht. Die Besitzerin ist scharf, aber auch sehr lecker Töchter, die, egal ob auf eine ältere Frau, die einen je- schmeckt. 27 Baumhaus Magazin
Tonververwirrungen aus Fernost Für den Westler ist Chinesisch die wohl schwerste Sprache der Welt: Tausende Schriftzeichen, die in Teilen so gleich aussehen, dass sie auch für dasselbe stehen könnten,lauter Laute, die sich kaum von manchen anderen unterscheiden und für die man erst einige Quälereien auf sich nehmen muss, damit sie halbwegs richtig hervorkommen und sich kaum von manchen anderen unterscheiden – und dann gibt es da ja noch die Töne: Einmal nicht aufgepasst und schwupps! wird aus einem Kompliment eine Beleidigung, aus einer Begrüßung ein Kommentar über die Beschaffenheit des Fußbodens o. A. Nun, so krass ist es zumindest in Yunnan nicht. Trotzdem sollte man ab und zu mal auf die Töne achten, sonst können dabei schon gewisse Verständnisschwierigkeiten aufkommen, wie die folgenden Top Fünf sehr schön zeigen: Platz 5: sĭ und sì – Platz 4: tāng und táng: oder: vom Sterben und Zählen Zucker in der Suppe Beim Zählen wird man immer wieder gemahnt, ja Nach unserer ersten Chinesischstunde den Ton der Zahl vier (sì) richtig zu benutzen, denn bemerkten wir die Ähnlichkeit von manchen sonst könnte einem ein unangenehmer Patzer Essenswörtern: So heißt Suppe tāng und Zucker passieren: sǐ bedeutet nämlich „sterben“ – und wer táng, das kann in manchen Situationen (z.B. im will schon anstatt über einige schmackhafte Äpfel Supermarkt) schon für große Verwirrungen auf über den Tod reden? beiden Seiten sorgen! Die Top Platz 3: bèizi und bèizì – hier steckt der Teufel im Detail! Five Platz 2: xiăoshuĭ und xiăoshuì – wenn es echt gefährlich wird Wenn man zweisilbige Wörter Die erste Hälfte ist noch sehr hat, wird die ganze Sache noch einfach: Hier ist nämlich alles gleich, einmal komplizierter, denn nun auch das Schriftzeichen ist dasselbe: muss man auch auf zwei Töne 小 – oder halt klein! Bei der achten – vor allem, wenn, wie in zweiten Hälfte wird es dann schon diesem Beispiel, nur eine einzige etwas gefährlicher, denn nur eine Betonung anders ist: bèizi ist Betonung unterscheidet, ob man eine gemütliche Decke, vor der ein Nickerchen (xiăoshuì) oder ein nichts weiter zu befürchten ist, kleines Bedürfnis (xiăoshuǐ – bèizì hingegen ist das Unglück! „kleines Wasser“) hat! Platz 1: yuan – klein, aber oho! Bisher haben wir immer Worte gegenüber gestellt, die sich unglaublich ähnlich waren – bei der Nummer eins drehen wir den Spieß um! Hier kommt ein Wort, das mit verschiedenen Tönen alle möglichen Bedeutungen haben kann und damit ganz bestimmt in dieses Ranking rein muss: yuan! Da gibt es 远 yuăn (weit entfernt), 元 yuán (altertümlich oder auch die Währung Chinas), 园 yuàn (Hof, aber auch Campus) und noch 渊 yuān (tief, tiefgründig) – und das ist erst die Spitze! Denn bei gleichen Betonungen kann es dann noch unterschiedliche Schriftzeichen geben, wodurch das Wort dann wieder eine andere Bedeutung erhält, so gibt es noch 源 (yuán – Quelle), 园 (yuán – 22 Bepflanzungsgebiet), 援 (yuán – helfen), oder auch 缘 (yuán – entlang)! Und keine Panik, es gibt noch mehr, Baumhaus aber das sollte erstmal ausreichen, sonst wird diese Sprache endgültig unerlernbar. Magazin Oh, Chinesisch, du wunderbare Sprache!
Vom Witz zur Theorie Nach der Lektüre unserer „Top Five“ sind Sie sicherlich erheitert, so haben Sie doch die bitter wahren Witze der chinesichen Sprache durchaus verstanden. Auch ohne zu wissen, wie genau man nun yuān oder yuăn ausspricht. Der Scherz ist aber nicht alles im Leben und sicherlich nicht das Ende unseres Magazins. Auch Sie sollen etwas Theorie erfahren, mit der Sie sich beim nächsten Smalltalk sehen lassen können. Wir wenden uns jetzt also den Tönen zu. Was sind das für Striche über den Vokalen? Unter einem Ton verstehen wir den Verlauf der Stimme, mit dem eine Silbe ausgesprochen wird. Im Hochchinesichen finden wir vier solcher Töne an. In der Regel trägt jede Silbe einen solchen Tonverlauf. Die Kombination aus Silbe und Ton ist entscheidend für die Bedeutung eines Wortes. Kommt es dort zu Verwirrungen, kommen wir schnell in Schwierigkeiten, wie Sie in unserer „Top Five“ lesen können. In der nebenstehenden Abbildung können Sie den Tonverlauf der vier Töne erkennen. Steigt die Kurve, so geht die Stimme hoch, fällt die Kurve, so wird die Stimme tiefer. Der 1. Ton ist ein hochgesprochener, aber gleichbleibender Ton. mā Der 2. Ton beginnt auf mittlerer Höhe und steigt dann. Ähnelt damit eine fragenden Intonation im Deutschen. má Der 3. Ton setzt leicht unter dem 2. Ton an, fällt und steigt wieder. mǎ Der 4. Ton setzt hoch an und fällt dann ab. Ähnlich einer Erleichterung. mà Sicherlich haben Sie bereits versucht, die verschiedenen „ma“ -Tonverläufe nachzuahmen. Damit Sie nun auch wissen, was Sie da überhaupt reden, folgt eine Übersetzung. „Māma“ bedeutet „Mutter“, „mà“ bedeutet „schimpfen“ und „mǎ“ bedeutet „Pferd“. Also hieße „Māma mà mǎ“: Die Mutter schimpft mit dem Pferd. 29 Baumhaus Magazin
Peter Jochimsen Stiftung g. PJSitung g. Kieler Straße 78 24340 Eckernförde www.baumhaus-projekt.de Kuratoriumsvorsitzender: Spendenaufruf Prof. Dr. Peter Jochimsen Das Baumhaus-Projekt der Peter-Jochimsen-Stiftung g. engagiert sich seit acht Jahren in der chinesischen Provinz Yunnan, indem es jedes Jahr deutsche Freiwillige für ein Jahr nach Yunnan entsendet. Diese sind dort als Englischlehrer tätig und bringen den Schülern vor allem gesprochenes Englisch näher. Daneben entwickeln die Freiwilligen soziale Projekte. In der Präfektur Nujiang an der Grenze zu Myanmar konnten die Freiwilligen ein ganz besonderes Projekt aufbauen: das Slumkids-Projekt. Rund um die Stadt Liuku im Nujiang-Tal gibt es einige Familien, die ihre Kinder aus Geldmangel nicht zur Schule schicken können. Durch ein Patenschaftsprogramm mit Paten in Deutschland ermöglicht das Baum- haus-Projekt derzeit 57 Kindern den Schulbesuch. Da die von uns betreuten Familien der Minder- heit der Lisu angehören, sprechen die Kinder oft nur sehr wenig Chinesisch, was den Schulalltag erschwert. Aus diesem Grund wurde die Summerschool ins Leben gerufen. Diese Nachhilfeschule während der Sommerferien ermöglicht es den Kindern, Stof aus dem ver- gangenen Schuljahr zu wiederholen und zu vertiefen. Gleichzei- tig können die neu einzuschulenden Kinder bereits an den Schulalltag herangeführt werden. Durch das Einbinden chinesi- scher Freiwilliger können die Kinder in kleinen Klassen unterrich- tet werden, wodurch individuell auf ihre Probleme eingegangen werden kann. Weiterhin üben die Freiwilligen mit den Kindern einfache Hygienemaßnahmen wie Zähneputzen und Händewa- schen, die im normalen Alltag oft untergehen. Durch die Summerschool entstehen für das Baumhaus-Projekt eine Reihe von Kosten, beispielswei- se für Frühstück und Mittagessen sowie Busfahrten der Kinder, die durch die Beiträge der Paten nicht komplett gedeckt werden können. Damit wir unseren Slumkids weiterhin eine Summerschool ermöglichen können, brauchen wir Ihre Hilfe! Bereits eine kleine Spende von zehn Euro unter dem Verwendungzweck „Slumkids/Summerschool“ reicht für einmal Frühstück für alle Kinder! Name: Peter Jochimsen Stiftung Kontonummer: 1001630662 IBAN: DE45 21050170 1001630662 Bankleitzahl: 210 501 70 BIC: NOLADE21KIE Bank: Fördesparkasse Für weitere Informationen sowie einen ausführlichen Bericht der Summerschool 2016 besuchen Sie: www.baumhaus-projekt.de oder kontaktieren Sie uns unter: slumkids@baumhaus-pro- jekt.de. Wir danken Ihnen bereits im Voraus für Ihre Unterstützung! Ihr Baumhaus-Team Erstellt von: Geprüt von: Freigegeben: Peter-Jochimsen-Situng g. Geschätsstelle www.baumhaus-projekt.de Vorstand: Wei Qian Kieler Str. 78 Tel: +49 (0)4351 667 650 24340 Eckernförde Fax: +49 (0)4351 667652 Kuratorium: Prof. Dr. Peter Jochimsen Dr. Siegmund Ote Pu Qian Yizhu Li
Impressum Autorenverzeichnis Vorwort Jonah Trubbas Zwischen Heimat und Ferne Alle Freiwilligen der 9. Generation; zusammengestellt von Katharina Schippmann Should I Stay or Should I Go? Sascha Sacknieß Abentuer Anden Florian Herzler Fútbol Fantastico Nane Gerth Eine Nachricht ans andere Ende der Welt Friedhelm Finsterbusch Fußballtraining an der YiZhong Eva Haffmanns 老达保 Lao da bao Lea Jäger oder die chinesische Spontanität Ein neuer Standort Lisa Reinhold Das ist Ghana Rafael Eifler Die Top Five – Tonverirrungen aus Fernost Sascha Sacknieß Vom Witz zur Theorie Jonah Trubbas Spendenaufruf Slumkids-Projekt Sofie Schmidt Bilder Das Baumhaus-Logo, die Bilder auf Seite 2, 13, 14, 15,19, 20 (oben), 21, 22, 23 25, 26, 27 und 30 sowie die Grafiken auf Seite 28 und 29 wurden von Freiwilligen erstellt. Die übrigen Bilder und Grafiken auf Seite 1, 3, 12, 16, 18, 20 (unten) und 24 wurden von pixabay.com bereitgestellt. Korrektur: Franka List Layout: Jonah Trubbas Erfahren Sie mehr: © 2017 Peter-Jochimsen-Stiftung g. www.baumhaus-projekt.de Alle Rechte vorbehalten, auch teilweiser www.facebook.com/baumhaus.projekt Abdruck oder anderweitige Wiedergabe nicht gestattet
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