Institutsbericht 2015 - Institut für sozial-ökologische Forschung
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Inhalt 4 Vorwort 6 Das ISOE 7 Ansprechpartner 8 Transdisziplinär forschen 10 Forschungsschwerpunkte 12 Wasserressourcen und Landnutzung 13 CuveWaters – Innovative Wasserversorgung in Namibia 14 IWaSP – Evaluation von Wasserpartnerschaften in Afrika 14 SASSCAL – Wasserbezogene Risiken im südlichen Afrika 15 OPTIMASS – Nachhaltiges Management von Savannen-Ökosystemen 15 NiddaMan – Nachhaltige Bewirtschaftung im Einzugsgebiet der Nidda 18 Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen 19 Innovative Konzepte für Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens: Sauber+ 20 TransRisk – Risiken durch neue Schadstoffe im Wasser- kreislauf 20 Arznei für Mensch und Umwelt? 21 DSADS – Den Spurenstoffen auf der Spur 21 netWORKS 3 – Innovative Lösungen für die Wasserwirt- schaft in Frankfurt am Main und Hamburg 22 KREIS – Innovative Stadtentwässerung und Energiege- winnung in Hamburg
22 Semizentral – Infrastrukturen für schnell wachsende 39 Lärmpausen Frankfurter Flughafen – Empirisches Städte Wahrnehmungs- und Wirkungs-Monitoring 23 NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungs- wasserwirtschaft 42 Biodiversität und Bevölkerung 44 Westafrikanische Savannen als sozial-ökologische 26 Energie und Klimaschutz im Alltag Versorgungssysteme 27 EiMap – Kommunikationsstrategie zur Sanierung beim 45 Ökosystemleistungen im Kontext von sozial-ökologischen Eigenheimerwerb Systemen 28 Stromeffizienzklassen für Haushalte – Mehr Transparenz beim Stromverbrauch 46 Transdisziplinäre Methoden und Konzepte 28 PowerFlex – Energiebedarf durch Klimatisierung von 47 TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung Wohngebäuden 48 Transdisziplinarität in der Biodiversitätsforschung 29 IndUK – Individuelles Umwelthandeln und Klimaschutz 48 Wissenschaftliche Koordination der Energiewende- 29 Homes-uP – Zukunft des Einfamilienhauses Transformation 30 Modernisierung des Blauen Engel 49 Capital4Health – Transdisziplinär forschen für die Gesundheitsvorsorge 30 Deutschland im Klimawandel 54 Begleitforschung für Reallabore in Baden- Mobilität und Urbane Räume Württemberg 34 35 Sharing-Konzepte für multioptionale Mobilität in der 52 Vernetzt forschen – national und international Rhein-Main-Region 36 share – Elektromobilität im Carsharing 56 Lehre und wissenschaftlicher Nachwuchs 36 Mobiles Baden-Württemberg – Wege der Transformation 58 Beratung zu einer nachhaltigen Mobilität 37 WohnMobil – Innovative Wohnformen und Mobilitäts- 59 Wissenschaftliche Dienste dienstleistungen 37 Smartphone statt Auto? 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 38 COMPAGNO – Personalisierter Begleiter für 67 Wissenschaftlicher Beirat Mobilität bis ins hohe Alter 38 Dezent Zivil – Neue Formen zivilgesellschaftlicher 68 Highlights 2015 Beteiligung
Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Jahr 2015 war stark geprägt von einer öffentlichen, politischen und wis- senschaftlichen Debatte um nachhaltige Entwicklung. Dazu haben die Ver- handlung und Verabschiedung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die sogenannten Sustainable Development Goals, ebenso beigetragen wie der Weltklimagipfel in Paris. Zum anderen wurden aber auch die Stimmen aus der Zivilgesellschaft in dieser Debatte lauter. So gingen etwa im November weltweit in den großen Städten Menschen für den »Global Climate March« auf die Straßen. Ihre Forderung nach mehr politischem Engagement für einen verbindlichen Klimaschutz zeigt, dass inzwischen eine breite Auseinandersetzung mit den globalen gesellschaftlichen Herausforderungen stattfindet. 4 In dieser Auseinandersetzung rückt der »Faktor Mensch« in seiner ganzen Komplexität immer mehr in den Mittelpunkt. Dies zeigt sich deutlich in der anhaltenden Diskussion um das An- thropozän – Thema unserer großen Tagung im November 2014 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des ISOE. Die Menschheit erscheint hier als die erdgeschichtlich jüngste, prägende Kraft für Veränderungen der natürlichen Umwelt. Wir beginnen gerade erst, diese neue Qualität gesellschaftlicher Naturverhältnisse wissenschaftlich und kulturell zu verarbeiten. Ganz konkret rückt damit auch die Frage nach der Bedeutung individuellen Verhaltens im Alltag stärker in den Blick. Denn längst ist deutlich geworden, dass Fragen zu Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz nicht allein mit innovativen Technologien und politischen Ab- sichten beantwortet werden können. Vielmehr wird es zunehmend auf die Bereitschaft Vieler ankommen, ihr Alltagsverhalten für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu ändern. Möglich wird dies aber nur, wenn wir die sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen weiter diesem Kurs anpassen. Dafür ist Wissen notwendig, das nicht im »Labor« erzeugt wird, sondern nur an den verschie- denen Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gewonnen werden kann. Die Wissenschaft wird hier mit dem Erfahrungswissen unterschiedlicher Akteure und ihrer jewei- ligen Alltagswelt ebenso konfrontiert wie mit dem Fachwissen von Experten. Diese unter- schiedlichen Wissensformen fruchtbar aufeinander zu beziehen, erfordert neue Methoden. Am ISOE entwickeln wir solche transdisziplinären Integrationsmethoden und wenden sie an, um wissenschaftlich fundierte und zugleich praktikable Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
In jüngster Zeit hält dieser Forschungsmodus in immer mehr Wissenschaftsbereiche Einzug: Transdisziplinarität erfreut sich regelrechter Popularität und differenziert sich immer weiter aus. Mit dieser begrüßenswerten Entwicklung wird aber auch eine Aufgabe immer dringlicher: Angesichts der Vielfalt unterschiedlicher Definitionen und Ansätze brauchen wir Kriterien zur Sicherung der Qualität und Wirksamkeit transdisziplinärer Forschung. Mit dem Projekt TransImpact nehmen wir uns dieser Aufgabe an. Ganz entscheidend war der transdisziplinäre Ansatz für den Erfolg unseres 2015 abgeschlos- senen Projekts CuveWaters. In mehr als zehn Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat das deutsch-namibische Team in einer der trockensten Regionen der Erde, im nordnamibischen Cuvelai-Etosha-Basin, ein komplexes Wasserversorgungssystem entwickelt und umgesetzt. Dem gesamten Team, den Forschungs- und Praxispartnern, die über all die Jahre zum Erfolg von CuveWaters beigetragen haben, möchten wir Respekt, Anerkennung und Dank aussprechen. 5 Gleich zu Beginn des Jahres war es uns eine große Freude, dem vormaligen Frankfurter LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) zur Integration in die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zu gratulieren, durch die das neue »Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum« zugleich in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen und verstetigt wurde. Als Gründungsmitglied und auch künftiger Kooperationspartner in BiK-F hat das ISOE diesen Erfolg gerne mitgefeiert. Bei unseren Kooperationspartnerinnen, Freunden und Fördererinnen möchte ich mich im Namen des ganzen Instituts herzlich für ein erfolgreiches Jahr bedanken. Ihre Unterstützung war für uns, gerade auch im Hinblick auf die Evaluation durch den Wissenschaftsrat in 2015, besonders wichtig und hilfreich. Das Ergebnis dieser vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst erbetenen Evaluation steht noch aus, doch ich darf mich bereits jetzt bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am ISOE für ihr außerordentliches Engagement bedanken. Meinen ausdrücklichen Dank möchte ich an dieser Stelle dem Land Hessen für die institutionelle Förderung unserer Forschungseinrichtung aussprechen. Thomas Jahn Sprecher der Institutsleitung
Das ISOE Das ISOE gehört zu den führenden unabhängi- Wir leben Kooperation. Für unsere PartnerInnen gen Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit und unsere MitarbeiterInnen. 25 Jahren entwickelt das Institut wissenschaftli- che Entscheidungsgrundlagen und zukunftsfähige Derzeit arbeiten 50 MitarbeiterInnen am ISOE, Konzepte für Politik, Zivilgesellschaft und Wirt- davon sind 36 WissenschaftlerInnen. Wir sind schaft – regional, national und international. aktiver Partner in unterschiedlichen Netzwerken und Kooperationen. Bei unserer Arbeit werden wir von einem internationalen und fachüber- Wir finden für komplexe Probleme nachhaltige greifenden Wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Lösungen. Für Mensch und Umwelt. Als gemeinnütziges Institut finanzieren wir uns Wir behandeln zielgerichtet und fallspezifisch die hauptsächlich durch öffentliche Fördermittel und drängenden globalen Probleme Wasserknappheit, Aufträge. Darüber hinaus erhalten wir eine insti- Klimawandel, Umweltzerstörung, Biodiversitäts- tutionelle Förderung durch das Land Hessen. verlust und Landdegradation. Für konkrete Kon- flikte finden wir nachhaltige Lösungen – im Wir schaffen Denkräume. Für einen ökologischen, sozialen und ökonomischen Sinne. grundlegenden Wandel in Gesellschaft und Die Soziale Ökologie ist dafür die theoretische Wissenschaft. Grundlage. Wir nehmen eine kritische Position ein, denn nur so können wir erreichen, dass die Lösungen von Wir integrieren Akteure und deren Wissen. heute nicht die Probleme von morgen werden. Für praxisnahe, zukunftsfähige Konzepte. Statt starre Ziele zu verfolgen, sehen wir Verän- Wir beziehen die verschiedenen Interessenlagen derung als Korridore möglicher und wünschens- der Akteure und ihr Wissen in den Forschungs- werter Entwicklungen. Erst auf diese Weise kön- prozess ein. So tragen wir dazu bei, dass Lösungs- nen Alternativen entstehen. Im Denken wie im konzepte in der Praxis besser angenommen und Handeln. umgesetzt werden.
Ansprechpartner Institutsleitung Thomas Jahn (Sprecher) Diana Hummel Engelbert Schramm Wissenschaftskoordination Vanessa Aufenanger Forschungsschwerpunkte Wasserressourcen und Landnutzung Stefan Liehr Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Martina Winker Interne Dienstleistungen Energie und Klimaschutz im Alltag Immanuel Stieß Finanzen und Personalverwaltung; Mobilität und Urbane Räume Jutta Deffner Sekretariat und Publikationen; Biodiversität und Bevölkerung Marion Mehring IT, Organisation und Bibliothek Frank Schindelmann Transdisziplinäre Methoden und Konzepte Alexandra Lux Wissenskommunikation Lehre und wissenschaftlicher und Öffentlichkeitsarbeit Nachwuchs Nicola Schuldt-Baumgart Diana Hummel Beratung Konrad Götz
Transdiszplinär forschen Weltweit sehen wir uns einer noch nie dagewe- Biodiversität. Wir untersuchen, inwieweit diese senen sozial-ökologischen Krise gegenüber, die Themen miteinander verbunden sind und wie sie Forschungsschwerpunkt einen Verlust an Biodiversität, Bodenzerstörung von globalen Entwicklungen beeinflusst werden. oder Klimawandel mit sich bringt. Diese Um- Welche Rolle spielen zum Beispiel die Urbanisie- bruchsituation macht eine grundlegende Trans- rung, der Klimawandel, der Biodiversitätsverlust formation notwendig – hin zu einer nachhaltigen oder demografische Entwicklungen für eine nach- Entwicklung in allen Teilen der Gesellschaft. Für haltige Veränderung von Versorgungssystemen? diese neuen Probleme und Herausforderungen Die Soziale Ökologie als die transdisziplinäre benötigen wir neues Wissen, um folgende zen- Wissenschaft der gesellschaftlichen Naturverhält- 8 trale Frage beantworten zu können: Wie können nisse liefert die theoretischen Grundlagen für un- die gesellschaftlichen Naturverhältnisse in ihrer sere Forschungsprojekte. Sie verbindet Grundla- historischen Dynamik erkannt, verstanden und genforschung mit anwendungsnaher Forschung. gestaltet werden? Dabei bleibt immer die Lösung praktischer Pro- Mithilfe der transdisziplinären Forschung geben bleme des täglichen Lebens im Blick. Ein Schwer- wir Antworten: Unsere Arbeit leistet einen Beitrag punkt der Arbeit am ISOE ist zum Beispiel die zum Verständnis sozial-ökologischer Systeme, lie- Einschätzung, in welchem Ausmaß Lebensstile fert eine Einschätzung von Krisensituationen und oder tägliche Routinen nachhaltigen Konsum be- zeigt Wege auf in Richtung einer nachhaltigen einflussen oder wie Verhaltensänderungen dazu Transformation der Gesellschaft. Transdisziplinär beitragen, dass weniger Schadstoffe in die Um- heißt, dass wir sowohl die Forschungsergebnisse welt gelangen. Das ISOE entwickelt seine wissen- verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen als schaftlichen Grundlagen kontinuierlich weiter, auch die Erfahrungen und das Wissen unter- um sie in transdisziplinäre Projekte einbringen zu schiedlicher gesellschaftlicher Akteure berück- können. Zudem entwerfen wir Strategien für den sichtigen. Die für diesen Integrationsprozess ge- Wissenstransfer. Damit unterstützen wir gemein- eigneten Methoden werden fortlaufend weiterent- same Lernprozesse von Wissenschaft, Gesellschaft wickelt. Unsere Arbeit konzentriert sich auf die und Politik auf dem Weg zu einer nachhaltigen Themenbereiche Wasser, Energie, Mobilität und Entwicklung.
ISOE-Modell des transdisziplinären Forschungsprozesses Zum Weiterlesen Jahn, Thomas /Matthias Bergmann/Florian Keil (2012): Transdisciplinarity: Between mainstreaming and marginalization. Ecological Economics 79, 1–10 dx.doi.org/10.1016/j.ecolecon.2012.04.017 Jahn, Thomas (2013): Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung braucht eine kritische Orientierung. GAIA 22(1), 29–33 http://www.oekom.de/fileadmin/zeitschriften/gaia_leseproben/GAIA_1_2013_Jahn.pdf
Forschungs- schwerpunkte Wasserressourcen und Landnutzung Trinkwasser gemessen werden. Das ISOE erarbei- Wasser prägt das gesamte tet innovative Konzepte, wie Infrastrukturen nach- System Erde: Land und Bo- haltig umgebaut und an veränderte Rahmenbe- den, das Klima, die Men- dingungen angepasst werden können. Außerdem schen, die Biodiversität und entwickeln wir Methoden, um komplexe Risiken die Energie. Deshalb ist es abzuschätzen, und Strategien, um sie zu minimie- wichtig, Wasserressourcen-Management integriert ren. Dabei spielt die zielgruppenspezifische Kom- zu betrachten, das heißt, die Einflüsse der lokalen, munikation eine wichtige Rolle. regionalen und globalen Dynamiken zu sehen. 10 Und Wasser ist knapp. Daher muss diese Res- source nachhaltig genutzt und gemanagt werden, Energie und Klimaschutz im Alltag vor allem in wasserarmen Ländern. Das ISOE Es sind die alltäglichen Rou- macht hierfür sozial-ökologische Folgenabschät- tinen und Konsummuster, zungen und Modellierungen und entwickelt Sze- die den CO2-Ausstoß in un- narien. Außerdem leiten und koordinieren wir serer Gesellschaft in die internationale Projekte zum Integrierten Wasser- Höhe treiben. Um die Treib- ressourcen-Management (IWRM). hausgas-Emissionen zu senken, ist es daher wich- tig, klimafreundliche Lebensstile durchzusetzen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen zu erhalten. Umwelt- und Sozialpolitik gehören Weltweit steht die Wasser- für uns dabei zusammen. Das ISOE untersucht, wirtschaft vor großen He- wie die Verbreitung und die Akzeptanz CO2-armer rausforderungen: Überalterte Technologien und damit verbundene Alltagsprak- und unzureichende Infra- tiken zielgruppengerecht gefördert werden können: strukturen gefährden die Ef- zum Beispiel beim Energieverbrauch oder bei der fizienz und Nachhaltigkeit. Hinzu kommen um- Ernährung. Dafür erstellen wir sozialempirische strittene Substanzen, die vermehrt im Grund- und Studien, Evaluationen und Wirkungsanalysen.
Mobilität und Urbane Räume Neben der eigentlichen Inanspruchnahme der Öko- Der Wunsch nach Mobilität systemleistungen beeinflussen auch Bevölkerungs- nimmt weiter zu – mit Fol- entwicklungen wie beispielsweise Migration oder gen für Mensch und Umwelt. Urbanisierung die biologische Vielfalt. Vor diesem Deshalb erforscht das ISOE, Hintergrund forscht das ISOE zu der Frage, wie wie Mobilitätssysteme nach- sich Biodiversität und Bevölkerung gegenseitig haltig und klimaneutral transformiert werden beeinflussen. können. Mit unserer Forschung zu Mobilitäts- stilen entwickeln wir dazu zielgruppenspezifische Konzepte. Da immer mehr Menschen in Städten Transdisziplinäre Methoden und Konzepte 11 leben, entwerfen wir außerdem Szenarien für die Transdisziplinäre Forschungs- zukunftsorientierte Entwicklung urbaner Räume. prozesse sind in der Regel Neben Analysen zu Bedürfnissen und Akzeptanz geprägt durch eine sehr hete- der Bewohner entwickeln wir auch Kommunika- rogene Zusammensetzung der tionsmaßnahmen, um die Veränderungen in der Forschungspartner. Daher ist Stadt- und Mobilitätskultur zu begleiten. es besonders wichtig, ein integrierendes For- schungsdesign und passende transdisziplinäre Methoden anzuwenden. Das ISOE entwickelt hier- Biodiversität und Bevölkerung für wissenschaftliche Grundlagen. Sie werden in Biologische Vielfalt ist eine das Gesamtinstitut vermittelt und in transdiszipli- der wesentlichen Grundlagen nären Projekten umgesetzt. Wir konzipieren au- unserer Gesellschaft. Das ßerdem Strategien für den Wissenstransfer, damit Konzept der Ökosystemleis- das entstandene Wissen auch von den beteiligten tungen erfasst alle ökonomi- Akteuren geteilt und praktisch umgesetzt werden schen, ökologischen, kulturellen und sozialen Leis- kann. Als eine unserer Kernaufgaben sehen wir es tungen der Biodiversität. Damit wird ein direkter an, die Soziale Ökologie als Grundlage unserer Bezug zu menschlichem Wohlergehen hergestellt. Arbeit stetig weiterzuentwickeln. ISOE.de
Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde – für Menschen und Tiere, Land und Boden, für Klima, Biodiversität und Energie. Und die 12 Ressource ist knapp, wenn es um gute Wasser- qualität in ausreichender Menge geht. Trotz wich- Ansprechpartner tiger Impulse für ein nachhaltigeres Management Stefan Liehr von Wasser- und damit verbundener Landres- liehr@isoe.de sourcen bleiben wesentliche Probleme ungelöst. Dazu zählen Übernutzung und Verschmutzung, aber auch die Degradation von Feuchtgebieten. Ziel unserer Forschung ist es, ein besseres Ver- ständnis dieser Probleme zu erreichen und ange- passte Lösungsstrategien zu entwickeln. Im Jahr 2015 war für uns der Abschluss des Forschungs- und Entwicklungsprojekts CuveWaters, dem bis- lang längsten und größten Projekt des ISOE, von großer Bedeutung. Mit den pilothaften Arbeiten für die Verbesserung der angespannten Wasser- situation in Namibia und der Verknüpfung von Wasser mit Ernährung, Energie und Klimawandel hat das Projekt wichtige Erkenntnisse gebracht. Diese fließen sowohl inhaltlich als auch metho- disch in unsere laufenden und geplanten Projekte und die Arbeit des Forschungsschwerpunkts ins- gesamt ein.
CuveWaters – Innovative Wissenstransfer für langfristigen Betrieb Wasserversorgung in Namibia Die letzten Pilotanlagen wurden im November 2015 an die namibischen Betreiber übergeben. In Namibia sind natürliche Wasserquellen knapp. Zuvor waren BewohnerInnen, TechnikerInnen, Besonders im Norden des Landes ist die Bevöl- BetreiberInnen und lokales Personal ebenso wie kerung auf eine nachhaltige Wassernutzung an- Studierende für Betrieb und Wartung der Anlagen gewiesen. Hier können lang anhaltende Dürren geschult worden. Die Selbstverantwortung der auf starke, flutartige Regenfälle folgen. In fast Menschen vor Ort durch ein »Capacity Develop- zehnjähriger Forschungs- und Entwicklungsar- ment« zu stärken und Konzepte für ein »Good beit hat das deutsch-namibische Projektteam von Governance« zu entwickeln, waren wesentliche CuveWaters unter der Leitung des ISOE an ver- Teile des Projekts. Sie zielen darauf, den Betrieb schiedenen Standorten im Cuvelai-Etosha Basin der Anlagen langfristig zu sichern und Impulse Lösungen für eine nachhaltige Wasserver- und für die Verbreitung des Wissens und der Techno- -entsorgung entwickelt und umgesetzt. Diese leis- logien zu setzen. ten einen Beitrag zu einem Integrierten Wasser- ➜ www.cuvewaters.net ressourcen-Management (IWRM) in der Region und sind auf andere semiaride Gebiete der Erde 13 übertragbar. Ansprechpartner Jenny Bischofberger, Thomas Kluge; bischofberger@isoe.de, kluge@isoe.de Projektpartner Deutschland Technische Universität Darmstadt, Natürliche Wasserquellen und Abwasser Institut IWAR; pro|aqua GmbH; Terrawater GmbH; Solar-Institut nutzen Jülich; Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik (IBEU); In enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, Pra- Bilfinger Water Technologies GmbH xispartnern und Bevölkerung entstanden Regen- Projektpartner Namibia Ministry of Agriculture, Water and Forestry (MAWF); Outapi Town Council; Desert Research und Flutwassersammelanlagen – in dieser Form Foundation of Namibia (DRFN); University of Namibia (UNAM); eine Innovation in Namibia. Mehrere Familien Namibia University of Science and Technology (NUST); Deut- sche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ); können nun ganzjährig Gemüse anbauen. Darü- Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ber hinaus wurden kleinskalige, solarbetriebene Laufzeit 11 /2006–12 /2015 Entsalzungsanlagen in Betrieb genommen. Ihr Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Trinkwasser ersetzt das Wasser der offenen, mi- (BMBF), Fördermaßnahme Integriertes Wasserressourcen- krobiologisch oft stark belasteten Brunnen. In der Management (IWRM) Stadt Outapi ist ein neuartiges Sanitär- und Ab- wasserkonzept mit anschließender Wasserwieder- verwendung entstanden. Etwa 1.500 Personen können Waschhäuser, Duschen und Toiletten nut- zen. Aus dem Abwasser wird nährstoffhaltiges Brauchwasser für die Feldbewässerung gewonnen und Biogas kann für die Strom- und Wärmeer- zeugung generiert werden. ISOE.de
IWaSP – Evaluierung von Wasser- SASSCAL – Wasserbezogene Risiken partnerschaften in Afrika im südlichen Afrika Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Projektpartner Overseas Development Institute (ODI) Projektpartner Universitäten Hamburg, Bremen, Hannover, Jena, Trier und Marburg; Climate Service Center 2.0; Deut- Laufzeit 10/2013–12 /2014 sches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR); Bundesanstalt Förderung Deutsche Gesellschaft für Internationale für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR); Deutscher Wet- Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn terdienst (DWD) Laufzeit 04/2013–10/2017 Weltweit haben etwa 900 Millionen Menschen Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und (BMBF), Förderinitiative Klimawandel und angepasstes Land- management in Afrika die Konkurrenz um die knappe Ressource nimmt zwischen Haushalten, Industrie und Landwirt- Im südlichen Afrika leisten die bäuerlichen Fami- schaft zu. In weiten Teilen Afrikas wird diese lienbetriebe einen entscheidenden Beitrag zur Situation noch durch die Auswirkungen des Kli- lokalen Ernährungssicherheit und zur ländlichen mawandels veschärft. Um die Konflikte zwischen Entwicklung. Im Cuvelai-Einzugsgebiet zwischen 14 den konkurrierenden NutzerInnen zu vermindern, Südangola und Nordnamibia lebt der Großteil der hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale ländlichen Bevölkerung von Ackerbau und Vieh- Zusammenarbeit (GIZ) das Programm der Was- wirtschaft. Wetterextreme wie periodische Dürren serpartnerschaften zwischen Privatwirtschaft, und Überschwemmungen verursachen Wasser- Zivilgesellschaft und öffentlichem Sektor entwi- mangel und Ernteausfälle. Zusätzlich tragen Ur- ckelt. Für dieses International Water Stewardship banisierung und ökonomische Entwicklung zu Programme (IWaSP) hat das ISOE ein Evaluati- einer Veränderung der Ressourcennutzung bei, onskonzept entwickelt und in laufenden Wasser- wodurch neue Konkurrenzen um das verfügbare partnerschaften in Uganda, Kenia, Tansania und Wasser entstehen. Das ISOE untersucht, welche Sambia angewendet. Ziel war es, Erfolgskriterien Risiken sich daraus für die Sicherung der Lebens- für derartige Partnerschaften zu identifizieren grundlagen ergeben. Das Forscherteam ist Teil und im konkreten Fall zu überprüfen. Schluss- der Initiative SASSCAL (Southern African Science folgerungen und Empfehlungen sollen die Part- Service Centre for Climate Change and Adaptive nerschaften in die Lage versetzen, ihre Erfolgs- Land Management). Es erhebt in enger Zusam- chancen zu verbessern. Die Arbeiten wurden menarbeit mit lokalen Partnern sozial-empirische gemeinsam mit dem britischen Kooperations- Daten. Diese werden in einem modellbasierten partner Overseas Development Institute (ODI) Ansatz zur Identifizierung von Gebieten mit durchgeführt. besonders hoher Vulnerabilität gegenüber Dürre ➜ www.isoe.de/iwasp analysiert. Daraus abgeleitete Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen sollen langfristig die Wasserrisiken unter Berücksichtigung möglicher Folgen des Klimawandels verringern. ➜ www.sasscal.org
OPTIMASS – Nachhaltiges Manage- NiddaMan – Nachhaltige Bewirtschaf- ment von Savannen-Ökosystemen tung im Einzugsgebiet der Nidda Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Ansprechpartnerin Carolin Völker, voelker@isoe.de Projektpartner Universität Potsdam; Freie Universität Berlin; Projektpartner Goethe-Universität Frankfurt am Main; BGS Universität Tübingen; Alfred-Wegener-Institut (AWI); Universi- Wasser – Brandt Gerdes Sitzmann Wasserwirtschaft GmbH; tät Hohenheim; Karlsruher Institut für Technologie (KIT); Univer- Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG); Eberhard Karls Uni- sity of Namibia (UNAM); Namibia University of Science and versität Tübingen; Karlsruher Institut für Technologie (KIT); Technology (NUST) Technische Universität Darmstadt; UNGER ingenieure Inge- nieurgesellschaft mbH; Hessisches Landesamt für Umwelt Laufzeit 08 /2014–07/2017 und Geologie (HLUG); Regierungspräsidium Darmstadt; Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Wetteraukreis (BMBF), Förderprogramm SPACES Laufzeit 05/2015–04/2018 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Savannen bieten mit ihrer Vegetation eine wich- (BMBF), Fördermaßnahme ReWaM tige Lebensgrundlage für Mensch und Tierwelt. In Namibia haben sie jedoch in den letzten Jahr- Die von der Quelle im Vogelsberg bis zur Mün- zehnten an ökologischer Tragfähigkeit eingebüßt: dung in den Main etwa 100 Kilometer lange Nidda Überweidung hat zu schlechteren Bodenbedin- ist nur noch teilweise in naturnahem Zustand. 15 gungen und zur Ausbreitung unerwünschter Überwiegend verläuft sie durch stark besiedeltes Pflanzenarten geführt. Von den Folgen sind rund Gebiet, das auch intensiv landwirtschaftlich und 70 Prozent der namibischen Bevölkerung betrof- industriell genutzt wird. Die hohen Nutzungs- fen, die als Selbstversorger oder als Arbeitskräfte ansprüche der gesellschaftlichen Gruppen haben von der Landwirtschaft abhängig sind. Im For- den Fluss und seine umgebenden Flächen stark schungsprojekt OPTIMASS sollen ein besseres verändert. Trotz Renaturierungsmaßnahmen Verständnis für die komplexen Rückkopplungen weist er in weiten Teilen nur einen mäßigen zwischen Geo-, Bio- und Atmosphäre in Savan- bis schlechten ökologischen Zustand auf und nen gewonnen und robuste Lösungen für ein verfehlt damit den geforderten Standard der nachhaltiges Management dieses Ökosystems EU-Wasserrahmenrichtlinie. Im Verbundprojekt entwickelt werden. Hierfür wurden in Namibia NiddaMan entwickelt das Forschungsteam Stra- drei Projektstandorte mit unterschiedlichen kli- tegien für ein nachhaltiges Wasserressourcen- matischen Bedingungen ausgewählt. Aufgabe des Management im Einzugsgebiet der Nidda. Das ISOE ist es, jene Formen des Wassermanagements ISOE verfolgt den Ansatz, über die Analyse der zu identifizieren, die geeignet sind, langfristig Konstellation der Akteure und ihrer Interessen wichtige Ökosystemleistungen zu sichern. Dabei sowie die Aufarbeitung der Konfliktfelder im wird das Wissen aus prozessbasierten Modellen Umfeld der Nidda die Chancen und Hemmnisse mit dem Praxiswissen von Akteuren zusammen- von Strategien besser zu verstehen. Der aktive geführt, um übergreifende Empfehlungen für Dialog mit den Akteuren einschließlich der Bür- Politik und Praxis abzuleiten. gerInnen wird hierbei als entscheidend für trag- ➜ www.isoe.de/optimass fähige Lösungen angesehen. ➜ www.niddaman.de ISOE.de
Veröffentlichungen Change Impacts and Adaptation Laura Woltersdorf, Stefan Liehr und Petra Döll (2015). Water 7(4), 1402–1421 Wasserbedarfsprognose 2045 für das Versorgungsgebiet von Small-scale water reuse for urban agriculture in Namibia: Mo- HAMBURG WASSER Thomas Kluge, Stefan Liehr, Oliver Schulz, deling water flows and productivity Laura Woltersdorf, Stefan Georg Sunderer und Johann Wackerbauer (2014). Gutachten Liehr, Ruth Scheidegger und Petra Döll (2015). Urban Water Journal 12(5), 414–429 Assessing the Processes and Performance of the International Water Stewardship Programme: Concept Paper Johanna Kramm, The Management of Water Resources under Conditions of Stefan Liehr, Engelbert Schramm, Martina Winker, Helen Tilley, Scarcity in Central Northern Namibia Martin Zimmermann, Ma- Nathaniel Mason und Simon Hearn (2014). ISOE-Materialien So- rian Brenda, Alexander Jokisch und Wilhelm Urban (2015) in: ziale Ökologie 44. Frankfurt am Main Susanne Hartard und Wolfgang Liebert (Hg.): Competition and Conflicts on Resource Use. Natural Resource Management and Water security and climate adaptation through storage and Policy 46, 231–242 reuse Stefan Liehr, Oliver Schulz, Thomas Kluge und Alexander Jokisch (2015). ISOE Policy Brief 1. Frankfurt am Main Das Bewässerungsdispositiv. Staatliche Strategien, lokale Praktiken und politisierte Räume in Kenia Johanna Kramm Omeya ogo omwenyo – Water is Life Jenny Bischofberger, (2015). Sozial- und Kulturgeographie 10. Bielefeld Nicola Schuldt-Baumgart und Elmer Lenzen (2015). CuveWaters Report. Frankfurt am Main Indigenität als politische Ressource in Kenia Johanna Kramm (2015). Geographische Rundschau 12, 32–37 Interactive Water Information and Planning Tool for the Cuve- lai-Etosha Basin Oliver Schulz, Helvi Shalongo und Julia Röhrig Integriertes Wasserressourcen-Management im nördlichen (2015). CuveWaters Factsheet. ISOE (Hg.). Frankfurt am Main Namibia – Cuvelai-Delta Thomas Kluge (2015). Poster, BMBF- Workshop »Ressourcen und Nachhaltigkeit international – les- Sanitation and Water Reuse in Central-Northern Namibia Mar- 16 sons learned«, 17.–18. September 2015, Bonn tin Zimmermann, Johanna Kramm, Jutta Deffner, Katharina Mül- ler, Anastasia Papangelou, Markus Gerlach und Peter Cornel Sustainable management of savannas Jenny Bischofberger, (2015). CuveWaters Factsheet. ISOE (Hg.). Frankfurt am Main Oliver Schulz, Katharina Brüser und Stefan Liehr (2015). Poster, Tropentag 2015, 16.–18. September 2015, Berlin Groundwater Desalination in Central-Northern Namibia Stefan Liehr, Anastasia Papangelou, Jutta Deffner, Alexia Krug von Sustainable management of savannas Jenny Bischofberger, Nidda und Wilhelm Urban (2015). CuveWaters Factsheet. ISOE Oliver Schulz, Katharina Brüser und Stefan Liehr (2015). Poster, (Hg.). Frankfurt am Main Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ), 31. August 2015, Göttingen Floodwater Harvesting in Central-Northern Namibia Alexander Jokisch, Oliver Schulz, Isaac Kariuki, Alexia Krug von Nidda, Jutta Deffner, Stefan Liehr und Wilhelm Urban (2015). CuveWa- ters Factsheet. ISOE (Hg.). Frankfurt am Main Vorträge Rainwater Harvesting in Central-Northern Namibia Alexander Jokisch, Oliver Schulz, Isaac Kariuki, Alexia Krug von Nidda, Research needs for rangeland management in Namibia Jutta Deffner, Stefan Liehr und Wilhelm Urban (2015). CuveWa- OPTIMASS Stakeholder-Workshop, Universität Potsdam, Uni- ters Factsheet. ISOE (Hg.). Frankfurt am Main versity of Namibia, ISOE, 21. November 2014, Windhoek/Nami- Sustainable management of savannas – Integrating practitio- bia (Oliver Schulz, Jenny Bischofberger) ner’s knowledge Jenny Bischofberger, Oliver Schulz, Katharina Wasserbedarfsprognose für HAMBURG WASSER Tagung des Brüser und Stefan Liehr (2015) in: Eric Tielkes (Hg.): Conference Umweltausschusses Hamburg, 27. November 2014, Salzhausen, on International Research on Food Security, Natural Resource Landkreis Harburg (Stefan Liehr) Management and Rural Development. Tropentag 2015, Berlin, Impact of drought on the inhabitants of the Cuvelai watershed: 16.–18. September 2015 A qualitative exploration International Conference on DROUGHT: Impact of drought on the inhabitants of the Cuvelai watershed: Research and Science‐Policy Interfacing, 10.–13. März 2015, A qualitative exploration Robert Lütkemeier und Stefan Liehr Universitat Politècnica de València / Spanien (Robert Lütke- (2015) in: Joaquin Andreu Alvarez, Abel Solera, Javier Paredes- meier) Arquiola, David Haro-Monteagudo und Henny van Lanen (Hg.): Governing the Water-Land Nexus. Insights from a case study Drought: Research and Science-Policy Interfacing. London, 41–48 in Kenya Achte WasserLandWerkstatt: Der Wasser-Land Nexus, Rainwater Harvesting for Small-Holder Horticulture in Nami- DIE – Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, 19.–20. März bia: Design of Garden Variants and Assessment of Climate 2015, Bonn (Johanna Kramm)
The OPTIMASS project – an overview Rangeland Advisory CuveWaters III Mid-term Workshop CuveWaters, 23. Oktober Committee meeting, Namibian Agriculture Union, 8. Mai 2015, 2014, River Crossing Lodge, Windhoek/Namibia (Thomas Kluge, Windhoek /Namibia (Oliver Schulz) Alexia Krug von Nidda, Stefan Liehr, Johanna Kramm, Martin Zimmermann) Sozial-ökologische Forschung im Südlichen Afrika. Aktuelle Projekte des Instituts für sozial-ökologische Forschung Tagung CuveWaters Digital Atlas Workshop and Training Ministry of »Millenniumsziele in Afrika und die Rolle der Geowissenschaf- Agriculture, Water and Forestry, 13.–14. November 2014 und ten«, Afrikagruppe deutscher Geowissenschaftler (AdG), 26.– 12.–13. Mai 2015, Windhoek/Namibia (Oliver Schulz) 27. Juni 2015, Frankfurt am Main (Robert Lütkemeier, Stefan Liehr) Alles Schwarzmalerei? – Wer zahlt für die Folgen unseres Drought Vulnerability in Southern Africa. Update on current re- Wohlstandes? Podiumsdiskussion, Frankfurter Bürger-Univer- search activities in the Cuvelai watershed Water Colloquium, sität der Goethe-Universität, 8. Dezember 2014, Frankfurt am Geographisches Institut, Universität Bonn, 7. Juli 2015, Bonn Main (Thomas Kluge) (Robert Lütkemeier) CuveWaters: Oswin Namakalu Wastewater Treatment and Costs and Evaluation of the CuveWaters Sanitation and Water Reuse Plant, Budget Planning and Scenarios 2015/2016 Work- Reuse System CuveWaters Sanitation Information Event, 30. Juli shop on the financial planning of the sanitation facilities, treat- 2015, Windhoek /Namibia (Martin Zimmermann) ment plant and irrigation fields in Outapi, Outapi Town Council, Closing the urban sanitation loop in practice: An example from 26.–27. Februar 2015, Outapi /Namibia (Martin Zimmermann) Namibia SuSanA (Sustainable Sanitation Alliance) meeting; Nachhaltige Wassernutzung in Namibia – Das Beispiel Sustainable cities: Closing the urban sanitation loop Working CuveWaters Nacht der Museen, Senckenberg Naturmuseum, Group Exchange (WG 6: Cities), World Water Week, SEI, 22.– 25. April 2015, Frankfurt am Main (Stefan Liehr) 28. August 2015, Stockholm/Schweden (Thomas Kluge) Gleiches Recht für Alle? Wie kann die Weltbevölkerung mit Dürrevulnerabilität im Cuvelai: Zwischenergebnisse erster sauberem Trinkwasser versorgt werden? Veranstaltungsreihe 17 empirischer Untersuchungen SASSCAL Workshop, 26.–27. Au- der Frankfurter Bürger-Universität »Blaue Zukunft – Die kost- gust 2015, Hannover (Robert Lütkemeier) bare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)«, Water and food security on the household level: a multi-dimen- Goethe-Universität und ISOE, 10. Juni 2015, Frankfurt am Main sional approach to measure water scarcity risk in the Cuvelai (Thomas Kluge) Summer School »Collecting, Processing and Presenting Infor- Which »governance and institutional structures« are key to mation in Bio-Geo-Sciences«, Volkswagen Stiftung, 20. Septem- successful implementation of priority measures? Workshop ber bis 11. Oktober 2015, Äthiopien (Robert Lütkemeier) »Water resources and health«, Water Science Alliance e. V. Forschung für eine nachhaltige Entwicklung: Transdisziplina- (ISOE), 18. Juni 2015, Berlin (Oliver Schulz, Stefan Liehr) rität am Beispiel des CuveWaters-Projektes Deutscher Kon- Vom Sinn und Unsinn des Wassersparens Veranstaltungsreihe gress für Geographie, Deutsche Gesellschaft für Geographie, der Frankfurter Bürger-Universität »Blaue Zukunft – Die kost- 1.–4. Oktober 2015, Berlin (Johanna Kramm) bare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)«, Shared Water Risk: ein neues fuzzy concept der internationa- Goethe-Universität und ISOE, 24. Juni 2015, Frankfurt am Main len Wasserpolitik? Deutscher Kongress für Geographie, Deut- (Stefan Liehr) sche Gesellschaft für Geographie, 1.–4. Oktober 2015, Berlin Implementing IWRM in Namibia – CuveWaters Podiumsdiskus- (Johanna Kramm, Heide Kerber) sion, Konferenz »Sustainable Development Goals – A water per- Food security in the Cuvelai basin: Uncertainty analysis of sa- spective«, The Global Water System Project (GWSP) and Future tellite rainfall datasets for estimating agricultural yields Zam- Earth, 17.–18. August 2015, Bonn (Thomas Kluge) bia Water Forum and Exhibition (ZAWAFE), 3. November 2015, Lusaka/Sambia (Robert Lütkemeier) CuveWaters Abschlussveranstaltung 25. November 2015, Wind- hoek/Namibia (Johanna Kramm, Jenny Bischofberger, Thomas Kluge). Vorträge: »Introducing the CuveWaters Project« (Tho- mas Kluge); »Learning for the Future« (Stefan Liehr); »Closing the Water Loop: Sanitation, Water Reuse, and Irrigation in Veranstaltungen Outapi« (Martin Zimmermann) Workshop on the monitoring, operation and maintenance of the sanitation facilities, treatment plant and irrigation fields in Outapi Outapi Town Council, CuveWaters, 21. Oktober 2014, Ou- tapi /Namibia (Martin Zimmermann) ISOE.de
Forschungsschwerpunkt Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Die Wasserwirtschaft steht weltweit vor großen Herausforderungen: Überalterte und wenig fle- xible Infrastrukturen gefährden Effizienz und 18 Nachhaltigkeit. Hinzu kommen umstrittene Subs- tanzen, die vermehrt im Grund- und Trinkwasser Ansprechpartnerin gemessen werden. Für eine nachhaltige Anpas- Martina Winker sung der Infrastrukturen an sich verändernde winker@isoe.de Rahmenbedingungen erarbeiten wir praxisrele- vante Konzepte. Zudem entwickeln wir Methoden zur Abschätzung und Verringerung komplexer Risiken. Im Forschungsprojekt netWORKS 3 unter- suchen wir in Frankfurt und Hamburg, unter wel- chen Voraussetzungen eine Transformation der Wasserinfrastruktur sinnvoll ist. Im chinesischen Quingdao begleiten wir im Zuge des Projekts Semizentral die Umsetzung eines neuartigen Was- serinfrastruktursystems mit Blick auf Ressourcen- effizienz und Vulnerabilität. Parallel haben wir in Sauber+ und DSADS eine sozial-ökologische Wir- kungsabschätzung zur Bewertung von Maßnah- men entwickelt und erprobt, die den Eintrag von Arzneimitteln in die aquatische Umwelt reduzie- ren können. Zudem erarbeitet ein Team in NaCoSi ein Nachhaltigkeitscontrolling für die Siedlungs- wasserwirtschaft.
Innovative Konzepte für Abwasser Emissions-Check zur Risikominimierung aus Einrichtungen des Gesundheits- Obwohl bei den meisten Einrichtungen das Ab- wesens: Sauber+ wasser nicht stärker belastet war als in Privat- haushalten, empfehlen die WissenschaftlerInnen Pharmazeutische Einträge in den Wasserkreislauf im Einzelfall, den vom ISOE mitentwickelten gehören nicht nur zum klinischen Alltag von »Emissions-Check« durchzuführen – beispiels- Krankenhäusern. Auch in Spezialkliniken, Senio- weise, wenn es sich um eine große Einrichtung in renresidenzen, Pflegeheimen und Hospizen ge- einer kleinen Gemeinde handelt. Damit können langen regelmäßig Arzneimittelrückstände ins Umweltbeauftragte prüfen, ob in der Einrichtung Abwasser. Die Risikoprofile dieser Emissionen bezogen auf die Arzneimittelfrachten eine »kriti- wurden im Projekt Sauber+ erstmals erfasst und sche« Situation vorliegt. Soweit erforderlich, kön- bewertet. nen dann Maßnahmen eingeleitet werden, wobei technische Reinigungsoptionen nur eines von Mit Zukunftsszenarien zu Handlungsstrategien mehreren Handlungsfeldern darstellt. Unterstützt von Stakeholdern aus Gesundheitswe- ➜ www.sauberplus.de sen, Wirtschaft und Gesellschaft haben die ISOE- ForscherInnen Szenarien entwickelt, wie sich die 19 Gewässerbelastung mit diesen Stoffen zukünftig Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de verringern lässt. Ein »Trendszenario« und ein Projektpartner RWTH Aachen, Institut für Siedlungswasser- wirtschaft (Projektleitung); Leuphana Universität Lüneburg, »Nachhaltigkeitsszenario« bilden die Entwick- Institut für Umweltchemie und Institut für Umweltkommuni- lungsmöglichkeiten des Gesundheitsmarktes, der kation; DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommuni- Umweltpolitik und der Arzneimittelinnovation ab. kations- und Kooperationsforschung mbH; team ewen; Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Umweltmedizin und Dabei wurden neuartige Maßnahmen berück- Krankenhaushygiene; Emschergenossenschaft/Lippever- sichtigt, etwa eine Integration von Umwelt- und band; Ortenau Klinikum; Carbon Service & Consulting GmbH & Co. KG; Microdyn-Nadir GmbH; Umex GmbH Gesundheitspolitik und Anreize zur Entwicklung Laufzeit 10 /2011–05/2015 von umweltfreundlichen Arzneimitteln. Basierend auf diesen Zukunftsszenarien wurden Handlungs- Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme RiSKWa strategien und Maßnahmen abgeleitet, deren Wir- kungen mithilfe Bayes’scher Netze abgeschätzt wurden. Grundsätzlich lässt sich am besten mit einer Strategie vorsorgen, die sich nicht auf Umwelttechnik beschränkt, sondern Maßnahmen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern umfasst. Dazu gehören auch Informations- und Beratungs- angebote für PatientInnen und Verschreibungs- alternativen für ÄrztInnen. ISOE.de
TransRisk – Risiken durch neue Arznei für Mensch und Umwelt? Schadstoffe im Wasserkreislauf Ansprechpartner Konrad Götz, goetz@isoe.de Ansprechpartner Konrad Götz, goetz@isoe.de Projektpartner European Academy for Environmental Medi- Projektpartner Bundesanstalt für Gewässerkunde (Koordina- cine e. V.; Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Nach- tion); Goethe-Universität Frankfurt am Main; Technische Uni- haltige Chemie und Umweltchemie; IUTA – Institut für Ener- versität Dresden; Technische Universität Darmstadt; Ludwig- gie- und Umwelttechnik e. V.; Universität Witten/Herdecke, Maximilians-Universität München; Technische Universität Lehrstuhl und Institut für Gesundheitssystemforschung Berlin; Karlsruher Institut für Technologie (KIT); Zweckverband Landeswasserversorgung; ECT Oekotoxikologie GmbH; Konrad- Laufzeit 08 /2012–07 /2015 Zuse-Zentrum für Informationstechnik; ITT Water & Wastewa- Auftraggeber Umweltbundesamt (UBA) ter Herford AG; Stulz-Planaqua GmbH; Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Laufzeit 11/2011–04 /2015 Etwa 38.000 Tonnen Arzneimittel werden in Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutschland jährlich verbraucht. Ein Teil der Arz- (BMBF), Fördermaßnahme RiSKWa neimittelwirkstoffe gelangt über Ausscheidungen und unsachgemäße Entsorgung in den Wasser- In unseren Gewässern befinden sich zahlreiche kreislauf. Die Rückstände sind in nahezu allen Spuren von Medikamenten, Desinfektionsmitteln Gewässern nachweisbar. Auch in geringen Kon- 20 und Kosmetika. Schon in kleinen Mengen bergen zentrationen bergen sie Risiken für die Umwelt. diese Stoffe Risiken für die Umwelt – zum Bei- Neben der Weiterentwicklung der Kläranlagen- spiel für Kleinstlebewesen im Wasser. Im Projekt technik und der Arzneimittelherstellung spielt der TransRisk wurde ein Risikomanagement für den verantwortungsvolle Umgang mit Arzneimitteln Umgang mit diesen Substanzen entwickelt. Dazu eine wichtige Rolle bei der Verringerung dieser gehört auch die Sensibilisierung der Bevölkerung Einträge. Bei der Verschreibung und in der Kom- durch zielgruppenspezifische Kommunikation. munikation mit PatientInnen kommt ÄrztInnen Hierfür wurden im Vorfeld Wissensstand, Risiko- eine Schlüsselrolle zu: Sie haben die Möglichkeit, einschätzung und Handlungsbereitschaft der einen verantwortungsvollen Arzneimittelver- Bevölkerung erfasst. ISOE-WissenschaftlerInnen brauch zu fördern und über die richtige Entsor- haben in einer Repräsentativbefragung 2.000 gung von Medikamenten zu informieren. Dafür Deutsche befragt. Danach war knapp der Hälfte entwickelte das ISOE mit den Projektpartnern ein der Befragten nicht bekannt, dass schon durch Ausbildungskonzept, das an der Universität Wit- die Einnahme von Medikamenten und deren ten /Herdecke als Blockseminar für Studierende Ausscheidung Spurenstoffe in den Wasserkreis- der Medizin umgesetzt wurde. Zusammen mit der lauf gelangen. Große Wissenslücken gab es auch Landesärztekammer Baden-Württemberg wurde bei der Entsorgung von Medikamentenresten. eine Fortbildung durchgeführt, an der 56 Perso- Beispielsweise gaben 47 Prozent der Befragten nen teilnahmen. an, flüssige Medikamente mehr oder weniger oft ➜ www.isoe.de/arznei-mensch-umwelt über die Spüle oder die Toilette anstatt über den Hausmüll zu entsorgen. ➜ www.transrisk-projekt.de
DSADS – Den Spurenstoffen auf netWORKS 3 – Innovative Lösungen der Spur für die Wasserwirtschaft in Frankfurt Ansprechpartner Konrad Götz, goetz@isoe.de am Main und Hamburg Projektpartner Lippeverband, Essen (Konsortialführer); Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung Ansprechpartnerin Martina Winker, winker@isoe.de (RISP); Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Nachhal- Projektpartner Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (Difu); tige Chemie und Umweltchemie; keep it balanced (kib) Technische Universität Berlin, Fachgebiet Wirtschafts- und Laufzeit 10 /2012–09 /2015 Infrastrukturpolitik; COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt GbR; ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteili- Förderung Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirt- gungsgesellschaft mbH und ABGnova GmbH; Hamburger schaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Stadtentwässerung AöR Westfalen (MKULNV); Kofinanzierung durch INTERREG-IV-B im Rahmen des EU-Projekts NoPILLS Laufzeit 05 /2013–10 /2016 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme INIS Über das Abwasser gelangen Arzneimittelrück- stände in unsere Gewässer. Aus Umweltgründen Unternehmen der Wasserwirtschaft stehen vor und zur Vorsorge sollten bereits heute Maßnah- großen Aufgaben. Der Klimawandel, steigende men gegen zukünftige Risiken ergriffen werden. Energiekosten und demografische Entwicklungen 21 Dazu gehören zum einen sehr kostspielige tech- fordern die bestehende Wasserinfrastruktur nische Lösungen, wie der Ausbau der Kläran- heraus. Allerdings ist die Wasserver- und Ab- lagen mit der vierten Reinigungsstufe. Daneben wasserentsorgung auf jahrzehntelange Nutzung geht es darum, durch eine möglichst breite Ver- ausgelegt und kurzfristig wenig flexibel. Ziel des haltensänderung den Eintrag von Spurenstoffen Projekts netWORKS 3 ist es daher, Kommunen zu verringern. Dafür sollen NutzerInnen von bei der Anpassung an sich verändernde Rahmen- Arzneimitteln ebenso sensibilisiert werden wie bedingungen zu unterstützen. Die Anwendung die Ärzteschaft. Sie sind ExpertInnen für die neuer Techniken bedeutet, dass sich auch Akteurs- Gesundheitsversorgung, doch Aspekte des Ge- konstellationen im Planungs- und Umsetzungs- wässerschutzes im Zusammenhang mit der Ein- prozess verändern (müssen). Dafür bedarf es – nahme und Entsorgung von Arzneimitteln spie- so ein zentrales Projektergebnis – eines bewusst len in ihrem beruflichen Alltag bislang kaum gestalteten Kooperationsmanagements. Dieses eine Rolle. Das ISOE beriet das Projekt DSADS in kann die Umsetzung teilräumlich angepasster Dülmen bei der Planung und Durchführung von Lösungen erleichtern, insbesondere, solange hier- Kommunikations- und Fortbildungsmaßnahmen für Planungsroutinen fehlen. Die empirischen für Bevölkerung, ÄrztInnen und ApothekerInnen. Erhebungen zeigen, dass BewohnerInnen über- Außerdem wurde mittels Bayes’scher Netze be- wiegend aufgeschlossen gegenüber neuartigen rechnet, welche Wirkung derartige Maßnahmen Systemen sind und solche als sinnvoll erachten. hinsichtlich der Reduktion von Spurenstoffen im Ein reibungsloses und unauffälliges Funktionie- Wasser haben. ren muss dabei allerdings gewährleistet sein. ➜ www.dsads.de ➜ www.networks-group.de ISOE.de
KREIS – Innovative Stadtentwässerung Semizentral – Infrastrukturen für und Energiegewinnung in Hamburg schnell wachsende Städte Ansprechpartner Engelbert Schramm, schramm@isoe.de Ansprechpartnerin Martina Winker, winker@isoe.de Projektpartner Bauhaus-Universität Weimar, Institut für Projektpartner Technische Universität Darmstadt, Institut Siedlungswasserwirtschaft (wissenschaftliche Koordination); IWAR (Projektleitung); Kocks Consult GMBH; Endress+Hauser Hamburger Stadt-Entwässerung (Projektleitung); OtterWasser Conducta; Bilfinger Water Technologies GmbH; m+p con- GmbH; Hochschule Ostwestfalen-Lippe; Technische Universi- sulting; Emscher Wassertechnik; Cosalux; Far Eastern mbH; tät Hamburg-Harburg; Öko-Institut e. V.; Solar- und Wärme- Gebr. Heyl Vertriebsgesellschaft; Gummersbach Environment technik Stuttgart (SWT); VacuSaTec Vacuum Sanitärtechnik Computing Center, Fachhochschule Köln GmbH & Co. KG; Buhck Umweltservices GmbH & Co. KG; Laufzeit 06 /2013–05/2016 Consulaqua Hamburg GmbH Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Laufzeit 11 /2011–02 /2015 (BMBF), Fördermaßnahme CLIENT Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme INIS Schnell wachsende Städte in Schwellen- und In einem neuen Stadtquartier auf einem 35 Hek- Entwicklungsländern leiden häufig unter Wasser- tar großen ehemaligen Kasernenareal in Ham- knappheit. Zugleich ist die Entsorgung der Ab- burg wird erstmals das neuartige Sanitärkonzept wässer problematisch. Hier sind nachhaltige Kon- 22 HAMBURG WATER Cycle® umgesetzt: In mehr zepte für die Wasser- und die Sanitärversorgung, als 600 Wohneinheiten werden Schwarzwasser die Abwasserbeseitigung und die Abfallwirtschaft und Grauwasser voneinander getrennt. Zudem gefragt. Am Projektstandort Qingdao, einer nord- sind alle Haushalte mit wassersparenden Vaku- chinesischen Hafenstadt, in der in kürzester Zeit umtoiletten ausgestattet, sodass aus dem konzen- ein Stadtteil für 12.000 Menschen entstand, setzt trierten Schwarzwasser in einer Biogasanlage das internationale Verbundprojekt Semizentral Energie gewonnen wird. Aufgabe des Verbund- auf eine effiziente und integrierte Systemplanung. projektes »KREIS – Kopplung von regenerativer Dazu werden modulare Ver- und Entsorgungs- Energiegewinnung mit innovativer Stadtentwäs- strukturen erprobt, die sich dem Bevölkerungs- serung« war es, den Planungs- und Bauprozess wachstum flexibler anpassen und Abwasserteil- sowie in einer zweiten Projektphase die Inbetrieb- ströme nach ihrer Entstehung und Verschmutzung nahme zu begleiten. Das Forschungsteam des unterscheiden. Aufgabe des ISOE ist es, das ISOE hat untersucht, wann Vakuumtoiletten von Verhalten der BewohnerInnen des Stadtteils im den künftigen BewohnerInnen akzeptiert werden. Umgang mit Wasser sozio-empirisch zu erfassen. Zudem wurde ermittelt, wo sich Übergabepunkte Wir analysieren zudem, wie sich die Stoffströme zwischen öffentlicher und häuslicher Abwasser- durch die semizentralen Strukturen und die leitung verändern und welche Betreiber- und Grauwassernutzung verändern und identifizieren Kooperationsmodelle sich für den Betrieb der in einer Vulnerabilitätsanalyse Schwachstellen. neuartigen Wasserinfrastruktur eignen. ➜ www.semizentral.de ➜ www.kreis-jenfeld.de
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