HAUPTSACH GUDD GESS - Rezepte. Orte. Geschichten - KBBZ Saarbrücken
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Wer wir sind Klassenfoto Seit August 2013 lernen wir an der Friedrich-List-Schule KBBZ in Saarbrücken den Beruf Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation. Unsere Klassenlehrerin Frau Spaniol und unser Lehrer Herr Bastong unterstützen uns auf diesem Weg tat- kräftig. Die Schüler kommen aus einem großen Umkreis innerhalb und außerhalb des Saar- landes und treffen sich zweimal die Woche zum Unterricht in Saarbrücken. Unser Deutsch-Projekt „Rezepte. Orte. Geschichten.“ zog sich über zwei Schuljahre hin und findet nun seinen Abschluss in diesem Buch. Wir sind der Meinung, das Saarland hat viel zu bieten. Vor allem kulinarisch und ört- lich. Unser Beweis ist dieses Buch mit leckeren Rezepten und Beschreibungen der schönsten Flecken des Landes. Viel Spaß beim Lesen Schüler von links nach rechts: ... 4
Editorial Die kaufmännische Berufsschule ist durch eine große Heterogenität in der Vorbil- dung der Schülerinnen und Schüler geprägt. Die Unterschiedlichkeit reicht vom all- gemeinen Haupt- und Realschulabschluss über das Fachabitur bzw. die allgemeine Hochschulreife bis zum Fachhochschulabschluss und Universitätsexamen. Außerdem haben viele Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen im Berufsleben sammeln können. Gleichzeitig stellt man aufgrund der Herkunft vieler Schülerinnen und Schü- ler unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Spra- che fest. In diesem Spannungsverhältnis findet Deutschunterricht statt; in der dualen schuli- schen Ausbildung werden dabei folgende Lernziele angestrebt: die Sprache soll adressaten- und situationsgerecht angewendet werden; im schriftlichen Sprachgebrauch beschäftigen wir uns mit informativen, kom- mentierenden und appellativen Textarten; literarische Texte sollen analysiert und interpretiert werden; die mündliche Kommunikation soll verbessert werden, der Gebrauch einer Fachsprache wird eingeübt; Formen des Schriftverkehrs werden entsprechend des Berufsfeldes angewen- det und die Vielfalt moderner Medien werden von den Schülerinnen und Schülern sinnvoll genutzt. Die Schülerinnen und Schüler sollen in drei Jahren Deutschunterricht an der Berufs- schule vor allem die mündliche und schriftliche Kommunikation im Berufsleben ler- nen. Dabei entziehen sie sich gerne, wenn es darum geht, eigenständig und ohne Hilfe des Lehrers bzw. des Ausbilders etwas zu schreiben. Und so habe ich versucht, ein Thema zu finden, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler freier bewegen können, bei dem sie beim Schreiben nicht so eingeengt sind und das ihnen auch noch Spaß macht. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ein bekanntes Kochrezept aus ihrem Heimatort oder aus ihrem Heimatland und danach stellen sie diesen Ort bzw. dieses Land unter touristischen Gesichtspunkten vor. Da- bei beschäftigen sie sich mit ihrem eigenen Heimatort, beschreiben diesen verständ- lich und formulieren ein Kochrezept selbstständig und nachvollziehbar. Anschlie- ßend erfinden sie eine Geschichte, wie dieses Rezept entstanden sein könnte, sind also auch kreativ. Ein Rezept aus der Fülle der Rezepte haben die Schülerinnen und Schüler an einem Vormittag in der Schule zusammen gekocht, es entstand ein schö- nes Zusammengehörigkeitsgefühl und es hat eine Menge Spaß gemacht. Bei der anschließenden Gestaltung dieses Kochbuches haben sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig Gedanken gemacht über das Layout des Buches, wie die Bilder hinein passen und welchen Titel das Buch haben sollte. Außerdem überlegen sie, in welchem Druckverfahren gedruckt werden soll, stellen eine Druckanfrage und überwachen anschließend auch den Druck. Sie haben sich also mit Tätigkeiten be- schäftigt, mit denen sie im Normalfall auch in ihren Marketing-Betrieben zu tun ha- ben – sie arbeiten hier also auch betriebs- und praxisaffin. Alle Schülerinnen und Schüler freuen sich darüber, wenn ihr Kochbuch von vielen gelesen und für gut be- funden wird – urteilen Sie selbst. 5
Inhalt 1. Wer wir sind 2. Vorwort 3. Von wo wir kommen 4. Inhalt 5. Kreativmappe: Rezepte. Orte. Geschichten. Gefüllte Klöße von Yvonne Bryant Sackschisser von Gloria Rebmann Bunter Kartoffelsalat von Simon Weber Grumbeersupp von Mareike Erhorn Saure Stambes von Caroline Strzelczyk Grumbeer-Gelleriewe-Supp von Alice Laufer Lyonerkuchen von Christoph Bömer Schneebällchen von Marc Noll Grumbeerkischerlchja von Marie Badem Mehlknepp von Michaela Borchert Gefilde mit Speck-Sahne-Soße von Nathalie Buschmann Lammspieße mit gebratenen Tomaten und Gewürzreis von Niaz Namin Kabbesröllcher von Nina Michels Löwenzahnsalat von Ann-Kathrin Hessemer Gellerriewemutsch von Paul Rohleder Saarländische Mehlknepp von Patrick Kratz Bibbelschesbohnesupp von Samanta Hussong Schneebällchen von Thea Hamacher Frühligsrollen von Hieu Hoang Hoorische mit Specksoße von Anna Altmayer 7
Gefüllte Klöße Danke, dass du mein Rezept gewählt hast, um deine Gäste mit einem „Festtags- Zutaten für 6 Portionen: Schmaus“ zu verwöhnen. Damit dein Essen auch reibungslos über die Bühne 1 Packung Fertigkloßteig läuft, hier die Anleitung. 8 angetrocknete Bröt- chen (am besten vom Folgende Zutaten benötigst du für 6 Personen: Vortag) 400 gr. Lauch 300 gr. Schinkenspeck / Zuerst solltest du für die richtige Stimmung sorgen. Mach das Radio an oder spie- Dörrfleisch le deine Lieblings-CD ab. Mit einem Gute-Laune-Lied wie „Happy“ von Pharrell 4 Eier Wiliams macht das Kochen doch gleich doppelt so viel Spaß. Salz, Pfeffer, Muskatnuss Jetzt kann mit der Füllung begonnen werden. Dazu nimm dir die getrockneten Brötchen, schneide sie in 1 cm große Würfel und sammele sie in einer großen Schüssel. Weil du gerade so schön am Schneiden bist, widme dich nun dem Lauch und danach dem Speck. Den Lauch in 5 mm schmale Ringe schneiden und das Dörrfleisch in kleine, zierliche Würfel. Der nächste Schritt bringt etwas mehr Herausforderung mit sich. Also, gib dir Mühe und brenne nichts an! Um die Füllung fertig zu stellen, benötigst du eine Pfanne, die 28 cm breit und mindestens 10 cm hoch ist. Denn die Brötchenwürfel werden Platz brauchen. Die Pfanne sollte gut heiß sein, damit du darin die Speckwürfel anbraten kannst und sie ihr Aroma abgeben kön- nen. Den Lauch in die Pfanne hinzugeben, sobald der Speck angebraten ist. Auf mittlerer Hitze die Speck-Lauch- Mischung mit Hilfe des Deckels weiter dünsten. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt. Nach ca. 10 min werden die Brötchenwürfel in die Pfanne gegeben, aber nicht umrühren! Die Würfel müssen Feuchtigkeit aufneh- men, damit später alles gut zusammen klebt. Währenddessen schlage die Eier in einer Schüssel und würze diese mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss, je nach Belie- ben. Die Eier nun über die Brötchenwürfel gießen und alles gut miteinander vermischen. Die Füllung muss nun 20- 25 min abkühlen, damit sie später in ca. 7 cm große Kugeln geformt werden kann. Wusstest du, dass der Kloßteig früher eine sehr aufwendige Angelegenheit war? 1/3 der Kartoffeln wurde roh gerieben und 2/3 wurden gekocht. Die rohe Kartoffelmasse musste dann durch ein Geschirrhandtuch gepresst werden, um diese von ihrer Flüssigkeit zu trennen. Die gekochten Kartoffeln wurden dann mit den rohen, geriebenen Kartoffeln vermischt. Damit du heute nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen musst, empfehle ich den Fertigkloßteig, den es mitt- lerweile überall zu kaufen gibt. Dieser ist zwar nicht „selbstgemacht“, aber schmeckt genauso gut. Der Teig, ob nun selbstgemacht oder gekauft, muss in sechs gleich große Stücke geteilt werden. Nimm den Kloß- teig in die Hand und drücke ihn flach. Gebe die Füllung in Form einer Kugel darauf und verschließe den Teig rund- herum, in dem du die Klosteigränder zusammenführst und aneinander drückst. Koche die Klöße ca. 20 min in ge- salzenem Wasser. Zu den Klößen kann Butter-Sahne-Sauce oder Apfelmus gereicht werden. Viel Spaß beim Kochen und lass es dir schmecken! 9
Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand Hans ist ein sehr fleißiger Bauer. Er lebt auf seinem Bauernhof mit Ehefrau Margaretha, seinen sechs Kindern Marx, Casper, Barthel, Melchior, Dorothea und Ottilia, seiner Schwiegermutter Walburga sowie seinen Kühen, Schweinen, Pferden, Hühnern, Ziegen, Hasen und Gänsen. Samstage sind für die 9-köpfige Familie immer mit Stress verbunden. Hans und seine Söhne sind mit den Tieren auf dem Bauernhof beschäftigt. Die Kühe und Ziegen müssen schon früh morgens gemolken und danach auf die Weide getrieben werden. Die Schweine bekommen ihr Kraftfutter, das aus den Kartoffel-, Mais-, Karotten- und Kohlabfällen der Küche besteht. Die gelegten Eier der Hühner müssen ebenfalls eingesammelt werden. Während die Männer des Hauses mit ihren Aufgaben beschäftigt sind, schmieren die Frauen ein paar Brote für die Pausen zwischendurch und bereiten alles für das Abendessen vor. Danach geht es in den Garten. Sie graben Kar- toffeln zum Lagern für den Winter, ernten unter anderem Zwiebeln, Lauch, Karotten, Sellerie, Gurken und Kohl. Kräuter und Salat gehören natürlich auch dazu. Da sich der Garten nicht in unmittelbarer Nähe des Bauernhofs befindet, ist es Hans Aufgabe, das vorbereitete Abendessen zu wärmen. Hans liebt die gefüllten Hühner seiner Frau und seine Schwiegermutter macht die besten Klöße. Heute jedoch ist Hans mit dem Abendessen nicht ganz zufrieden. Zwar gibt es die leckeren Klöße von Wal- burga, aber nur das Füllsel der geliebten gefüllten Hühner. Hans kam nämlich gestern nicht mehr dazu, die Hühner für das heutige Abendessen zu schlachten. Da kommt Hans auf eine Idee, die ihm sicherlich Ärger einbringen wird. Er denkt sich: „Wenn das Füllsel schon nicht im Huhn sein kann, dann vielleicht in einem Kloß.“ Hans überlegt nicht lange und formt die Klöße um das Füllsel herum. Er legt die Klöße in das siedende Wasser und lässt sie darin erwärmen. Nach 20 Minuten kommen auch schon seine Frau, Schwiegermutter und Töchter nach Hause. Walburga und Margaretha fällt sofort auf, dass nur ein Kochtopf auf dem Herd steht. Als Hans Ihnen erklärt, was er getan hat, kassiert er zunächst rechts und links eine Ohrfeige. Denn mit dem Essen der Frauen experimentiert „Mann“ nicht. Nach 10 Minuten Streiterei sind die Klöße gut. Margaretha schmilzt noch schnell Butter in einer Pfanne, gießt et- was Sahne dazu und würzt die Soße mit Salz. Jeder bekommt einen halben Kloß auf den Teller mit etwas Sahne- Soße darüber. Walburga will erst gar nicht probieren, aber wie sie sieht, dass Ihre Enkelkinder sich regelrecht das Essen in den Mund schaufeln, muss sie es doch probieren. Alle sind so begeistert von Hans Kreation, sogar Hans selbst kann nicht fassen, was er da geschaffen hat. Ohne lan- ge zu zögern, entschuldigen sich seine Ehefrau und Schwiegermutter für die Ohrfeigen. Hans bekommt sogar noch ein kleines Dankeschön – Apfelmus – was auch hervorragend zu den „gefüllten Klößen“ passt. 10
Hettenrodt Hettenrodt – Der perfekte Familienurlaub auf dem Land Das kleine Dorf Hettenrodt, das erstmals 1321 urkundlich festgehalten wurde, liegt an der Ostseite eines Höhenzuges zwischen Idarbach und Siesbach. Es gehört zum vorderen Hunsrück und grenzt direkt an die Edelsteinmetropole Idar-Oberstein. Mit seinen ca. 850 Einwohnern gehört Hettenrodt zu den ruhigeren Dörfern, das die Na- tur um sich herum schätzt. Der ortsansässige Bauer, der Schweine züchtet und Kühe hält, genießt es, allen Besuchern einen Eindruck von seiner Arbeit zu gewähren. Im Frühjahr und Herbst kann man, dank der überdachten Herberge der Kühe, beobach- ten, wie fast jeden Tag ein neues Kalb auf die Welt kommt. Selbst die Kinder lieben es dort hin zu spazieren und die neuen Kälbchen zu begrüßen. Dies ist aber nicht die einzige Attraktion für Kinder. Der Reiterhof des Dorfes begrüßt die Kleinen gern und zeigt ihnen, wie man die Pferde striegelt, sattelt, füttert, mistet und natürlich reitet. Außerdem können im Dorf auch sämtliche Hühner, Gänse und sogar Esel begutachtet werden. Hettenrodt gehörte zu den Schleiferdörfern und noch heute kann man erkennen, dass nahezu jedes Haus eine ei- gene Edelsteinschleiferei besaß. Mehrere Hobbyschleifereien und ein Edelsteinmuseum können besichtigt werden. Der Ortsmittelpunkt, der mit einem großen Grill und Überdachung ausgestattet ist, wird ein paar Mal im Jahr für Feste benutzt. Das Tafelfest ist eine der Hauptattraktionen. Wenn dieses Fest, meistens im Juni, stattfindet, wird ein Teil der Hauptstraße, um den Ortsmittelpunkt herum, gesperrt, und Festzeltgarnituren ziehen sich über einige hundert Meter, um eine riesige Tafel zu präsentieren. Auf beiden Straßenseiten befinden sich die Stände der Orts- bewohner, die sämtliche Köstlichkeiten, wie z.B. Salate, regionale Bratkartoffeln, Kaffee, Kuchen und vieles mehr anbieten. Für eine stimmungsvolle Unterhaltung sorgen unter anderem das Blasorchester, der Gesangsverein und die Tanzgruppe von Hettenrodt. Neben den Festen von Hettenrodt kann man auch sehr schön die Wälder genießen. Das Dorf verfügt über mehrere Wanderwege in alle Himmelsrichtungen. Die Edelsteinmine Steinkaulenberg befindet sich ca. 3km entfernt und kann bequem durch die schönen Hunsrückwälder erreicht werden. Die historische Weiherschleife, die sich im Idar- Obersteiner Ortsteil Tiefenstein befindet, erreicht man zu Fuß in etwa 45 Minuten. Außerdem befinden sich die Orte Kirschweiler, Siesbach und Leisel in unmittelbarer Nähe und bieten weitere Sehenswürdigkeiten. Was Unterbringung und Verpflegung betrifft ist Hettenrodt für ein kleines Dorf bestens ausgestattet. Mehrere Be- wohner des idyllischen Dorfes bieten Ferienwohnungen an und ein Dorfladen inklusive Metzger und Bäckerei- dienst ist auch vorhanden. Wie Sie sehen, bietet Hettenrodt viele Möglichkeiten des Zeitvertreibs für Jung und Alt und bietet dazu noch eine Alternative zu den großen, lauten Städten. Überzeugen Sie sich selbst, was die frische Landluft alles bewirken kann! 11
Gloria Rebmann chiss er Sacks ser S a c kschis vo m ende Die Leg eiler Ballw 12
Sackschisser Ein typisches saarländisches Gericht ist „Sackschisser“. Zutaten für 4 Portionen: Oft werden diese Gaumenfreuden an Dorf- und Stadtfesten 800 g Bratwurstmasse von ortsansässigen Vereinen angeboten, wie beispielsweise 5 Zwiebeln auf dem Blieskasteler Altstadtfest. 4 Brötchen Ich möchte dir gerne erklären, wie du dir einen original Ein wenig Bratfett saarländischen Sackschisser zubereitest. Schritt 1 – Zubereitung der Zwiebeln Zuerst blätterst du die äußeren Schichten der Zwiebeln ab, das geht ganz ein- fach mit den Händen. Dann schneidest du die Zwiebeln in dünne feine Schei- ben und stellst sie danach erst mal zur Seite. Schritt 2 – Zubereitung der Bratwurstmasse/Anbraten der Zwiebeln Du gibst ein wenig Fett in die Pfanne und drehst die Herdplatte auf volle Hitze. Dann formst du pro Portion jeweils 200g der Wurstmasse zu einer Scheibe, so wie man es von einem Burger kennt, und gibst diese in die Pfanne, sobald das Fett zu brutzeln beginnt. Durch ständiges Wenden dauert es etwa 10 Minuten, bis das Fleisch durchgegart ist. Gleichzeitig kannst du die bereits zubereiteten Zwiebelscheiben in die Pfanne dazu geben und zusammen mit der Bratwurstmasse goldbraun anbraten. Schritt 3 – Bötchen belegen Utensilien: Ist die Wurstmasse durch und die Zwiebeln angebraten, legst du alles auf ein Eine Pfanne aufgeschnittenes Brötchen. Brötchenboden, das Fleisch, die Zwiebeln und der Ein Schneidebrett Brötchendeckel. Fertig! Einen Pfannenwender Ein scharfes Messer So schnell kannst du deinen leckeren, saftigen Sackschisser direkt aus der Hand Ein großes Brotmesser genießen! Musiktipp Mit Musik geht alles leichter von der Hand! Um beim Braten die typisch lockere Atmosphäre eines saarländischen Stadtfestes zu erzeugen, empfehle ich dir das Live-Album „Where the light is – live in Los Angeles“ von John Mayer. Lieder wie „Good Love is one the way“ oder „I don’t need no doctor“ verleihen durch ihren lässigen Live-Charakter das typische Sommerfest-Feeling, das man mit dem Geschmack original saarländischer Sackschisser verbindet. 13
Die Legende vom Sackschisser „Hmmm, bald ist endlich wieder die Zeit der Dorf- und Stadtfeste! Und weißt du, was das heißt? Es gibt wieder leckere Sackschisser“, freut sich Kathrin. „Oh ja, da hast du Recht! Das wird lecker!“ stimmt Gloria ein. „Aber sag mal, hast du eigentlich eine Ahnung, warum dieses feine Gericht SACKSCHISSER heißt? Klingt ja nicht gerade so appetitlich, oder was meinst du? „Nein, hab ich mir auch noch nie Gedanken drüber gemacht. Meinst du, da hat einer in den Sack geschissen oder was?“ Die Mädchen brechen in Gelächter aus. „Na los, lass es uns rausfinden, wir fragen mal einen der Dorfältesten“. „Super Idee, da bin ich jetzt aber gespannt.“ Angekommen bei Edelbert, einem älteren Mann aus Ballweiler, steigt die Neugier der beiden Mädchen. „Ihr wollt wissen, woher der Sackschisser seinen Namen hat? Nun, ich weiß, dass mehrere unterschiedliche Legen- den darüber existieren, doch mir ist eine besonders bekannt. Ich werde sie euch bei einer Tasse Tee gerne verra- ten.“ Beim gemütlichen Beisammensein in Edelberts paradiesischem Garten beginnt er zu erzählen. „Jedes Jahr werden im Sommer in Ballweiler Sackschisser gebraten, schon seit gut 100 Jahren. Die leckere Brat- wurstmasse kommt direkt vom Bauernhof am Ortsrand und die dazu gereichten Zwiebeln sind vom örtlichen An- bau einiger Bewohner. Nur die Brötchen, die müssen gekauft werden. Traditionsgemäß werden diese aus einem Nachbardorf in Frankreich importiert. Die Franzosen sind ja bekannt für ihre köstlichen Backwaren! Maître Chissé heißt der gute Mann, der mit seinen knusprigen Brötchen unsere Sackschisser zu einer solchen Gaumenfreude macht. Im Sommer werden jeden Montagmorgen gegen neun Uhr drei Säcke voller Brötchen von unserem Dorfbo- ten Heinrich in Frankreich abgeholt. Heinrich spricht nämlich sehr gut Französisch, er kann sich super mit Maître Chissé unterhalten, das muss man mal gehört haben! Nun, wenn Heinrich einmal nicht kann, wegen einer Erkäl- tung oder einem sonstigen Termin, wird Josef geschickt. Josef, müsst ihr wissen, ist kein Mann von Geduld. Er regt sich ständig auf und ist rund um die Uhr am Fluchen. Dass er Heinrichs Vertretung übernehmen muss, das passt ihm gar nicht, immerhin ist es mit Aufwand verbunden. Aber wenn es heißt: ‚Wer geht dann no Frankreich die Säck vom Chissé abhole?‘ und Heinrich ist verhindert, springt der gute Josef ein, wenn auch etwas widerwillig. Mit mie- ser Laune macht er sich mit dem Rad auf den Weg Richtung Frankreich. ‚Da is doch so e Mist, was en Ufwand für so eh paar blede Bretcha! Un ich Depp muss widda inspringe fa de ach so kranke Heinrich‘, hört man ihn den gan- zen Weg über fluchen. Endlich bei der Bäckerei von Maitre Chissé angekommen, betritt Josef den Laden. ‚Salut! Heinrich…äää...malade, also krank...moi… les sacs de Monsieur Chissé‘ ‚Ah oui, vous êtes Monsieur Josef de Ball- weiler, vous voulez les sacs avec les petits pains? Alors, je vais les vous donner, attendez‘. Josef wird immer ge- nervter, denn außer Ballweiler hat er mal wieder kein einziges Wort verstanden. ‚Oh man, was hatten der awai geschwetzt, ich kann doch gar kenn franzesisch, bin ich froh, wenn ich endlich die Säck vom Chissé han un widda hemm fahre kann.‘ Nach ewigen Minuten bekommt er die Säcke überreicht und kann erleichtert nach Hause fah- ren. Der Rückweg ist nur leider noch viel anstrengender, bergauf mit den Säcken im Gepäck. Dass das Fahrrad auf der Hälfte der Strecke einen Platten hat, hebt die Laune des Boten nicht wirklich. Nach einer anstrengenden Heim- reise kommt der jähzornige Josef endlich in Ballweiler an. ‚Josef! Do bische jo endlich, mir dachte schon, du komm- sch gar nemme, mir han Hunger!‘ ruft ihm der Grillmeister zu. Verärgert schimpft er zurück ‚jetzt reichts mir! Ich bin doch net de Dorfdepp! Do hanna eire Sackschisser!‘ Da hat der Josef in seiner Rage aus den ‚Säcken vom Chissé‘ die Bezeichnung ‚Sackschisser‘ geschöpft. Den Bewoh- nern gefiel das so sehr, dass sie es übernommen haben. Seitdem essen wir nicht mehr einfach nur Bratwurst auf Weck, sondern saftige Sackschisser.“ 14
Ballweiler Ballweiler – Blühende Idylle Ballweiler ist ein kleines Örtchen im Herzen der Bliesgau-Biosphäre. Mit seinen 1150 Einwohnern liegt es, eingebettet von dem östlichen Kalbenberg und dem westlichen Hölschberg, in atemberaubender Natur. Zu jeder Jahreszeit gibt es in Ballweiler einiges zu entdecken und erleben. Natur Pur! Wollen Sie eine ruhige, erholsame Zeit inmitten bewundernswerter Natur verbringen? Dann sind Sie in Ballweiler genau richtig! Für Wanderer, Fahrradfahrer und Naturfreunde ist das malerische Örtchen perfekt geeignet. Im großflächigen Mischwald können Sie zahlreiche Wege erkunden, unter anderem den Schmetterlingspfad oder den Gänseweg. Aber auch für kleine gemütliche Spaziergänge bei Sonnenuntergang gibt es eine wunderschöne Route. Ein Spazier- weg, der um den Kalbenberg herum zum Nachbardorf Wolfersheim führt, lässt keine Wünsche mehr offen. Umringt von bunten Blumenwiesen und goldenen Ährenfeldern können Sie hier Ihre Seele baumeln lassen. Im Frühjahr gibt es auf dem Kalbenberg etwas ganz Besonderes zu entdecken: Die Kuhschellen! Diese wundervoll lila blühenden Blumen stehen sogar unter Naturschutz. Im ganzen Saarland gibt es nur drei Orte, denen Sie solche Prachtexemplare bewundern können. Nebenbei empfiehlt es sich, von dort oben den ausge- zeichneten Blick über das im Tal liegende Ballweiler zu genießen. Als Naturverbundener sollten Sie diese Entde- ckungen also auf keinen Fall missen. Auch in den kalten Jahreszeiten ist Ballweiler eine Reise wert. Im Winter verwandelt sich das Wunderwäldchen in ein unberührtes Schneeparadies. Ruhesuchende können den Zauber der Stille genießen und für die Aktiveren unter Ihnen gibt es einige Möglichkeiten, sich mit Schlittenfahren oder Langlauf die Zeit zu verschönern. Kultur erleben! Im Ortskern von Ballweiler erhebt sich die katholische Pfarrkirche St. Josef. Sie wurde 1929 erbaut und zeigt neobarocke Einflüsse. Hier können Sie jeden Sonntag an feierlichen Gottesdiensten teilnehmen. Dank der vielen Mitwirkenden finden auch regelmäßig besondere Feste statt. So zum Beispiel die Jugendgottesdienste mit musikalischer Gestaltung des Jugendchores Ballweiler. Oft können Sie hoch- wertige Konzerte von Jugendchor, Kirchenchor, Männergesangverein und Musikverein in der St. Josef Kirche besu- chen, die Sie als Kulturfan unbedingt miterleben sollten! Fußball feiern! Die Werner-Sand-Sportanlage ist in Ballweiler ein Besuchermagnet für alle Sportinteressierten und Fußballfans. Die ortsansässigen Mannschaften der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim tragen hier am Wochenende ihre Spiele aus. Spannende Partien der Verbandsliga Nord/Ost sind für Fans des Amateurfußballs tolle Events zum Mitfiebern in der Gemeinschaft. Biosphärenflair zum Mitnehmen! Wenn Sie ein Souvenir aus dem idyllischen Ballweiler mitnehmen wollen, ist das kleine Honiggeschäft in der Haupt- straße sehr zu empfehlen. Hier können Sie selbst gemachte Honigprodukte von glücklichen Biosphärenbienen kau- fen. 15
Simon Weber a arla nd nte n S im bu ffe lsalat Karto t ste hung Die En e u s weiler H 16
Kartoffelsalat im bunten Saarland 600 g Allians Kartoffeln 200 g Salatgurke 1/2 Paprika, rot ½ Paprika, gelb ½ Dose Mais 3 Gewürzgurken 1 Zwiebel 1 EL Weißweinessig 1 EL Zitronensaft 3 EL Wasser, kalt 3 EL 1 EL frische Kräuter Pfeffer, SalzSonnenblumenöl Im ersten Schritt die Kartoffeln als Pellkartoffeln abkochen, in kaltem Wasser abkühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden. Danach die Kartoffelscheiben in eine Salatschüssel geben. Salatgurke schälen, in kleine Würfel schneiden und vorsichtig mit den Kartoffeln mischen. Die rote und gelbe Paprika halbieren, von weißen Häuten und Kernen befreien und in kleine Würfel schneiden. Anschließen die Würfel vorsichtig den Kartoffeln untermischen. Mais in ein Sieb geben, um ihn gründlich unter fließendem Wasser zu spülen. Bitte nach dem Säubern gut trocknen! Anschließend ebenso wie die Paprika den Mais den Kartoffeln unterheben. Gewürzgurken und Zwiebeln fein würfeln und ebenso hinzugeben. Aus dem Weinessig, Zitronensaft, kaltem Wasser und dem Öl eine Marinade rühren. Diese mit frisch gemahlen Pfeffer, Salz und den kleingehackten Kräutern würzen. Nach Belieben eine Prise Zucker zufügen. Die Marinade über den Salat gießen und vorsichtig untermengen. Der bunte Kartoffelsalat sollte mindestens 2 Stunden ziehen. 17
Die Entstehung In dem kleinen Dorf namens Lönneberga herrscht Erntezeit – die Kartoffeln sind bereit, das Licht der Welt zu er- blicken und müssen dringend aus der Erde. Alfred und Michel überlegen bereits, welchen Streich man(n) wieder aushecken könnte, um der Familie und vor allem klein Ida eins auszuwischen. Die beiden brauchen natürlich nicht lange, bis ihnen DER Einfall kommt. Lausjunge Michel schnappt sich Alfred und erzählt ihm seine Idee. Eine Kutschfahrt nach Mariannelund soll es sein. Mariannelund ist nicht schwer zu erreichen und bietet tolle Möglichkeiten, sich mit marktfrischen Utensilien einzudecken. Kaum hat Michel seinen großen breiten Freund um Hilfe gebeten, macht Alfred auch schon die Pferde bereit. Auf der Fahrt möchte Alfred natürlich alles ganz genau wissen und löchert den Lausjungen bis in seine typisch schwedischen Holzclogs. Dieser aber ist selbst noch planlos und will sich verbissen etwas einfallen lassen. In Mariannelund angekommen, laufen die Beiden über den Markt und schauen sich die verschiedenen Marktschreier, welche mit dem Lausjungen Mi- chel sehr wohl schon Bekanntschaft gemacht haben, an. An dem kleinsten Stand, gleich links hinter dem Hühner- angebot, kommt Michel eine Idee. „Heute soll es Kartoffelsalat geben, Alfred.“, sagt Michel und starrt eine gefühlte Ewigkeit auf die roten, schon fast leuchtenden Paprika vor ihm. „Sollen wir nicht unsere beiden Kronen für dieses Gemüse lassen, Alfred?“, fragt Michel. Alfred ist erstaunt und antwortet: “Michel, ich kann meine Krone nicht hergeben, die Magd will doch hei- raten und ich hab noch immer keinen Ring." Michel, tüchtig und ausgefuchst, wie er ist, überlegt nicht lange und streckt der Marktschreierin seine Krone hin, verlangt sich zwei der feinen Paprika und eine dritte gleich dazu. "Schließlich haben die Lönneberga jede Menge Hunger!", behauptet Michel und dieser weiß von seiner Mutter, wie schwer es ist, deren Mäuler zu stopfen. Die Verkäuferin hat einen guten Tag und schenkt ihm eine zwar nicht sehr große, aber dennoch prächtige Paprika dazu. Michel bedankt sich bei ihr ungewohnt höflich und stolziert mit Alfred an der Hand zurück zu Lukas, eines der Zugpferde. Auf dem Heimweg schnippelt Michel was das Zeug hält! Er trägt ja schließlich immer sein kleines, aber sehr feines Schnitzmesser in der rechten Hosentasche. Und stolz ist er! Stolz über seine Verhandlungskünste auf dem Markt. Zurück in Lönneberga kann Alfred beobachten, wie der kleine Lausjunge kurz vor dem Essen klammheim- lich, als keiner schaut, die Paprika einfach der auf dem Tisch stehenden Schüssel voll mit Kartoffelsalat beifügt, das Ganze vermischt, abschmeckt und den Deckel wieder schließt. "Das hat gerade keiner gemerkt! Ich bin ein Fuchs!", steht dem Lausjungen ganz groß auf der Stirn geschrieben. Alle am Tisch sitzend, öffnet die Mutter die Schüssel, erschrickt sich und lässt den guten Porzellandeckel zu Boden fallen. Alle am Tisch starren auf einen Kar- toffelsalat, der so viel anders aussieht, als sie ihn kennen. Michel will sich erklären, doch bevor er überhaupt an- fangen kann, schickt ihn sein Vater in den Tischlerschuppen. Michel ist wütend! Richtig wütend! Im Tischlerschup- pen angekommen, schnitzt er und schnitzt und schnitzt, ohne, dass ihm auffällt, dass er gerade an seinem zwei- hundertsten Holzmännchen arbeitet. Im Haus herrscht dabei Fraglosigkeit und auch Alfred, der das Missverständ- nis im Nu aufklären könnte, bleibt ruhig und schaut zu. Als der Vater probiert und merkt, dass es sich wohl um ein für sie noch unbekanntes Gemüse handelt, das auch noch schmeckt, muss er sich zuerst setzen und durchatmen. Alfred lacht. Die Mutter probiert ebenso und lässt sich von Alfred aufklären. "Eine Krone!", flüstert Alfred vor sich hin. "Eine!" Alle Lönneberga sind sprachlos und wollen nur noch vom bunten Kartoffelsalat kosten. Derweil öffnet sich im Tischlerschuppen plötzlich eine Tür und große Augen schauen den kleinen blonden Laus- jungen stolz an. Es ist der Vater. Ebenso stolz wie Michel auf der Kutsche gewesen zu sein scheint. Wortlos nimmt er den Jungen zur Hand und führt ihn zurück an den Tisch. Alle lieben die neue Variante des Sala- tes und essen sich satt. Die Lönneberga sind glücklich und von Michel überrascht. Michel nimmt es seinem Vater nicht krumm, dass er wieder mal in den Schuppen musste, aber das erst, als er merkt, dass diese Aktion seine Holzmännchen-Sammlung mit dem zwei hundertsten vervollständigt hat. 18
Heusweiler Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken und Hauptort des oberen Köller- tals. Die Gemeinde liegt in landschaftlich reizvoller Lage inmitten des Saarlandes. Durch Ihre sehr gute Verkehrsanbin- dung, hier kreuzen sich die Autobahnen A1 und A8. Somit ist Heusweiler idealer Ausgangspunkt für Tagestouren in die nähere und weitere Umgebung. So erreicht man von hier innerhalb kürzester Zeit die Städte Saarbrücken, Neunkirchen, Saarlouis oder Völklingen. Seit 2011 ist die Gemeinde Heusweiler auch an das Schienennetz der Saarbahn angebunden. Dies macht die Ge- meinde noch attraktiver. Heusweiler hat aber noch mehr zu bieten als lediglich nur Autobahnen und einen Saarbahnanschluss. Des weiteren bietet Heusweiler attraktive Einkaufsmöglichkeiten durch sein zentrales Einkaufszentrum am Markt, hier kann man täglich Einkäufe erledigen. Die Gemeinde Heusweiler verfügt über ein starkes Kultur- und Vereinsleben. Dazu gehören unter anderem Fuß- ball, Ringen, Tischtennis, Karnevalsvereine und u.v.m... Die Gemeinde Heusweiler ist auch sehr attraktiv für Familien. Dazu gehören Kindergärten, Grundschulen wie auch weiterführende Schulen. Somit ist ein perfekter Rahmen für die Entwicklung der Kinder und Jugend gege- ben. Für den Saarländischen Rundfunk ist die Gemeine Heusweiler auch schon seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Standort. Im Jahre 1935 wurden die beiden Sendemasten errichtet. Diese sind weit über die Gemeinde hinaus Sichtbar. Alles in allem eine sehr moderne und attraktive Ortschaft in unserem kleinen, aber sehr reizvollen Saarland. 19
Mareike Erhorn be e rsupp s c he Grum rländi al saa Origin h re Suppe u n d i rike Friede ri c hsthal Fried 20
Original saarländische Grumbeersupp Damit Dein Gericht richtig gut gelingt, brauchst Du zunächst einmal die folgenden Zutaten: 2 kg Kartoffeln Wenn Du alle Zutaten beisammen hast, beginnst Du am besten erst einmal 2 Stk. Lauch mit den Vorbereitungen. Fang mit den Kartoffeln an. Diese musst Du schälen. 3 Stk. Möhren Anschließend den Lauch, die Möhren, den Sellerie und den Paprika in gleich- 1 Stk. Sellerie mäßige kleine Stücke schneiden. Vergesse dabei nicht, die Möhren zu schälen 1 rote Paprika und den Lauch und den Sellerie von der äußersten Haut zu befreien. 1 grüne Paprika 3 Scheiben Brot Nun kann es losgehen. Setze zwei große Töpfe mit ca. 2 Litern Wasser auf 1 halber Lyoner und gebe in den ersten Topf die Bouillon dazu. Sobald das Wasser kocht gibst 1 Becher Sahne du das klein geschnittene Gemüse in den ersten Topf hinzu. Die Brotscheiben 3 Würfel Bouillon rupfst Du nun in kleine Stückchen und gibst sie auch in das kochende Wasser. 1 wenig Petersilie Durch das Brot wird die Suppe besonders sämig und bekommt einen noch Pfeffer besseren Geschmack. Salz Im zweiten Topf kochen wir die Kartoffeln. Wichtig ist hier, dass Du weich kochende Kartoffeln benutzt. Gib also etwas Salz in das kochende Wasser und gebe anschließend die Kartoffeln hinzu. Lass zum Kochen die Schale unbe- dingt dran. Dadurch gehen weniger Nährstoffe verloren. Koche die Kartoffeln nun, je nach Größe, bis sie gar sind. Dann kannst Du sie abgießen und schälen. Schneide die geschälten Kartoffeln in gleichmäßige Stückchen. Nun brauchst Du kurz eine mittel große Schüssel um das gekochte Gemüse kurz zwischenzulagern. Schöpfe das Ge- müse nach ca. 30 min aus dem ersten Topf und gebe es in die Schüssel. Unsere gestückelten Kartoffeln geben wir nun in den Suppenfond (ohne das Gemüse) und geben auch die Sahne in den Topf. Das ganze wird nun gut püriert bis die Suppe schön sämig und geschmeidig ist. Nun hast du eine le- ckere Kartoffelsuppe, aber das Gemüse fehlt ja noch. Das kannst du nun aus der Schüssel zurück in die Suppe geben. Die Lyoner geben wir zu Schluss dazu. Schneide die Lyoner in feine Stückchen und gebe Sie nach Belieben zur Suppe dazu. Das ganze lassen wir nun bei mittlerer Hitze nochmal für 10 Minuten kochen. Zum Schluss wird dieses leckere Gericht noch gewürzt und abgeschmeckt. Mit Salz und Pfeffer, wie Du es am liebsten magst, abschmecken. Ich gebe immer noch fein gehackte Petersilie dazu. Das rundet die Suppe perfekt ab. Nun geht es auch schon zum Servieren: Nimm Dir einen tiefen Teller und gib die Suppe vorsichtig mit einer Kelle in den Teller. Zur Deko kannst Du auch noch ein paar Blätter Petersilie zur Krönung auf die Suppe setzen. Ein kühles Karlsberg dazu und der Tag könnte schöner nicht sein. Lass es Dir schmecken. 21
Friederike und ihre Suppe Friederike liebt Essen. Sie liebt es in allen Formen und Farben. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Ihrer Mutter bereitet das Kopfzerbrechen. Mit keinem Essen ist Friederike aus Friedrichsthal zufrieden zu stellen. Be- kommt sie Grumbeeren, dann fehlt ihr das Fleisch. Bekommt sie Gemüse, ist es ihr zu fad. Brot ist ihr zu trocken. Wie also soll Friederikes Mutter sie nur zufriedenstellen? Jeden Tag das gleiche Problem: Friederike passt das Essen nicht. Ihre Mutter kann sie mit keinem Gericht glück- lich machen. Sie hat endgültig genug von dem Theater und stellt ihre Tochter vor ein Ultimatum. Ab heute wird Friederike vorerst kein Essen mehr auf der Tisch gestellt. Schafft Friederike es in einem Tag ein Ge- richt zu finden, das all ihren wahnsinnigen Anforderungen entspricht, dann würde ihre Mutter es auch gerne für sie kochen. Wenn nicht, dann ist das das Ende mit Mutters Bewirtung. Sie schickt die kleine Friederike also los. Sie soll sich auf die Suche machen. Friederike schlürft widerwillig aus der Haustür. In Friedrichsthal gibt es doch so viele Hügel und Berge. Am liebsten würde sie direkt wieder umdrehen. Aber sie will ja etwas zum Kochen finden. Sie geht also los. Vom Ortskern aus geht sie zunächst in den kleinen Laden an der Ecke. Dort findet sie Lyoner und Paprika. Auf dem Wochenmarkt entdeckt sie dann herrlich frische Zutaten. Der Duft von Sellerie und Lauch schleicht um ihre Nase. Sie bekommt Appetit und kauft es. Auch Möhren und Grumbeeren gibt es hier. Aber für ein Gericht reicht das Friederike noch nicht. Also geht sie zum Bäcker und kauft Brötchen. Dort bekommt sie auch frische Sahne vom Bauer. Friederike fragt sich, woher sie noch weitere Zutaten bekommen könnte. Auf den Feldern hinter dem Ort, meint sie sich erinnern zu können, wächst Petersilie. Also nimmt sie auch diesen letzten Weg auf sich um sich einen Strauß davon zu pflücken. Voller Stolz über ihre Zutaten macht sie sich anschließend auf den Heimweg. Ihre Mutter staunt nicht schlecht, als sie den Korb voller Zutaten in Friederikes Arm entdeckt. Die kleine Friederike ist von ihrem langen Ausflug ganz erschöpft und legt sich in den Schaukelstuhl. Ihre Mutter verschwindet in der Küche. Nach einer Stunde verbreitet sich ein herrlicher Duft im ganzen Haus. Friederike kann es kaum erwarten zu sehen, was ihre Mutter in der Küche für sie zaubert. Aus den Zutaten hat sie eine leckere Grumbeersupp gekocht. Friederike ist ganz gespannt vor dem ersten Löffel. Eine Suppe? Klingt zu- nächst ja eigentlich nicht sehr spektakulär. Doch als Friederike probiert, fangen ihre Augen an zu strahlen. Das ist wirklich das Beste, was sie je gegessen hat. Von allen guten Dingen ein bisschen. Zusammen unschlagbar. Das ist ihr neues Leibgericht: Die original saarländi- sche Grumbeersupp. Ihre Mutter kann ihr Glück kaum fassen. Es schmeckt ihrer Tochter. Und zwar so sehr, dass sie es nun jeden Tag essen möchte. Was soll‘s denkt sich die Mutter. Hauptsach gudd gess. 22
Friedrichsthal Friedrichsthal Saar Einfach mal abschalten - leicht gemacht Die kleine Stadt Friedrichsthal lockt besonders die Menschen an, die wissen wie man den „Ausschalter“ vom alltäglichen Stress und Arbeitsrythmus betätigt. Für all jene, die es noch nicht wissen: Kommen Sie nach Friedrichsthal und lassen sie doch einfach mal für ein paar Stunden Ihre Seele baumeln. Sie wird es Ihnen danken. Seelenbaumler Nr.1 Rund um Friedrichsthal finden sich mehrere Landschaftsschutzgebiete. Ihre Schönheit spiegelt sich vor allem im breitgefächerten Landschaftsbild, das vor allem durch seine Eigenart überzeugt. Verschiedene Weiher, wie unter anderem auch die Wei- heranlage im Trenkelbachtal schließen sich dem Schutzgebiet an. Auf dem Papier dienen sie in erster Linie der Erhaltung des Grüngürtels außerhalb der Stadt, doch für die Bewohner ist es aus allen Bereichen der Stadt nur ein Katzensprung bis ins Grüne. Diese grünen Flecken Land bieten den Bewohnern von Friedrichsthal da- her einen Ort der Ruhe, Erholung und vor allem auch Gesundheit. Denn die herrli- chen Wald- und Feldwege laden nicht nur Spaziergänger sondern auch Läufer, Fahrradfahrer oder Reiter dazu ein, ein paar Stunden im Grünen zu verbringen. Seelenbaumler Nr.2 Wasser ist ein besonders angenehmes Medium um sich zu entspannen. Auch hier hat Friedrichthal einiges zu bieten. Das Hallen- und Freibad liegt zentral in der Stadt und ist Anlaufpunkt für Groß und Klein. Wer genug vom kühlen Nass hat, findet sicherlich im angrenzenden Saunabereich einen Platz an dem er relaxen kann. Seelenbaumler Nr.3 Wer sich richtig auspowert kann am Abend gut schlafen. Auch ein Weg, um ein- mal runterzukommen und abzuschalten. Sportvereine gibt es in Friedrichsthal ei- ne Menge. Ob Fußball, Tennis, Handball, Minigolf, Schwimmen oder klassisches Turnen und Gymnastik. Für jeden ist das Richtige dabei. Anfängergruppen gibt es für Groß und Klein. Jeder kann also einsteigen und keine hat eine Ausrede auf der Couch zu bleiben. Sport tut gut. Das wird in Friedrichsthal aktiv gelebt. Seelenbaumler Nr.4 Auf andere Gedanken kommen, abtauchen und den Trubel hinter sich lassen. Spannende Geschichten, Bilder und Hörbücher sind der Klassiker zum abschalten. In der Friedrichsthaler Bücherei haben Sie die Wahl. Welche Sie auch treffen. Le- sen bereichert. Seelenbaumler Nr.5 Die Innenstadt von Friedrichsthal ist Reich an Charme, Gemütlichkeit und trotz- dem auch einer gewissen Moderne. Interessante kleine Cafés sind hier Seite an Seite mit Musikgeschäften, Jugendclubs, guten Restaurants und vielem mehr. Bei einem Spaziergang durch die Straßen treffen Sie viele interessante Orte und Men- schen. 23
Caroline Strzelczyk s re S tambe Sau ta m bes“ en S der „Saur hu ng Entste b e n - Rodt Ta 24
Saure Stambes Da auch die Heimatliebe bekanntlich durch den Magen geht, zeige ich Dir jetzt was mein Heimatort Taben-Rodt kulinarisch zu bieten hat. Taben befindet sich nicht nur 5 km nördlich des Saarlandes, es war auch von Juli 1946 bis Juni 1947 ein Teil des kleinen Bundeslandes. Dementsprechend ist das Für den Saure Stambes brauchst Du: Verhältnis an der Grenze, neben ein paar typischen Saarländer-/ 250 g Mehl Pfälzerwitzen, relativ gut. 2 Eier (Größe M) Mein Rezept eignet sich hervorragend für ein Essen mit der Familie oder ½ l Milch (Pfannkuchen) ein paar Freunden. Die Zutaten können fünf hungrige Mäuler stopfen (ca. 225 ml Milch (Püree) 5 gerollte Pfannenkuchen mit Püreefüllung). Püreeflocken Für das Essen musst Du circa 35 Minuten einplanen, wenn Ihr zu zweit Eine kleine dose Erbsen (200g) seid, geht es etwas schneller. Als erstes bringst Du 500 ml Wasser (mit Eine Prise Salz einer Prise Salz) zum kochen. Wenn das Wasser kocht, nimm den Topf 1 ½ EL Essig von der Kochstelle und füge 225 ml Milch hinzu. Die Püreeflocken werden anschließend untergerührt – kurz quellen lassen (1 Min.) – und dann alles vorsichtig durchrühren (nicht schlagen). Um dem sauren Stambes das besondere etwas zu verleihen, mischst du 1 ½ EL Essig und eine kleine Dose Erbsen (200 g) unter den noch warmen Püree. Spätestens jetzt solltest du das Lied „Dreitagebart“ von der besten Band der Welt, den Ärzten, aus dem Jahr 1996 auf Dauerschleife stellen. Denn gerade in dem nächsten Schritt kann vielleicht etwas schief laufen und das Lied zaubert Dir, egal bei welchen Pannen, immer ein Lächeln ins Gesicht und verleiht dem ganzen eine musikalische Würze. Den ersten Teil des Sauren Stambes hast Du mit dem Püree also schon mal fertiggestellt. Jetzt kommen wir zu dem Pfannenkuchenteig. Dazu Für den Beilagensalat: gibst Du Mehl, Eier und Milch in eine Schüssel und verarbeitest diese mit 1 Kopf Blattsalat einem Rührgerät zu einem Pfannenkuchenteig. Den Teig schüttest Du in 1 große Zwiebel eine gefettete Pfanne (bis der Pfannenboden nicht mehr sichtbar ist) und 200 g Feta-Käse brätst ihn goldbraun, also ca. 1 Minute pro Seite. 2 kleine Tomaten Wenn Du einen Mithelfer hast, kann dieser die Pfannenkuchen weiter- eine Prise Salz, Pfeffer Maggi braten, während Du den Salat vorbereitest. Dazu musst Du den Salat na- 150 ml Wasser türlich zuerst waschen und etwas zerkleinern. Für die Salatsoße schüttest 3 EL Essig Du eine Prise Salz, Pfeffer und Maggi, 150 ml Wasser und 3 EL Essig in eine Schüssel. Die Tomaten, der Feta Käse und die Zwiebel werden jeweils in kleine Würfel geschnitten und zusam- men mit dem gewaschenen Salat in die Soße geschüttet. Wenn die Pfannkuchen fertig sind, streichst Du drei gehäufte EL Püree (je nach Größe der Pfannkuchen) darauf und rollst sie ein. FERTIG. Majusebedder schmeckt dat gut! 25
Entstehung „Saure Stambes im Jahr 1954 So erlebte ich die Entstehung des “Sauren Stambes im Jahr 1954“ Nach dem historischen Weltmeistertitel 1954 ist Deutschland nicht nur in den Nachbarländern ein beliebtes Ur- laubsziel, Menschen von allen Kontinenten strömen in das Weltmeisterland. Ich kam damals mit meiner Familie in den kleinen Ort Taben-Rodt, wo wir von herzlichen Gastgebern empfangen wurden. Das Zusammentreffen der guten Landwirtschaft und der verschiedenen Kulturen machte sich besonders in der ländlichen Küche bemerkbar. Wir kochten oft zusammen mit den Tabenern, um die deutsche Küche besser kennen zu lernen. Die Kartoffeln ver- arbeiten wir zu würzigem Püree, pflanzten unsere geliebten Erbsen und erweiterten den Kräutergarten um einige exotische Elemente. Wie vielen anderen “WM-Einwanderern“ gefällt uns das Leben in Deutschland so gut, dass wir mit unseren Fami- lien hier sesshaft werden. Doch mit einer Sache können wir uns nicht anfreunden – das Essen der Deutschen ist für unseren Gaumen zu lasch, es fehlen Gewürze und pfiffige Zutaten - deshalb importieren wir immer mehr der ein- heimischen Spezialitäten in die fruchtbaren Tabener Gärten. Wir verfeinern zum Beispiel das Püree mit saftigem Essig und mischen die Erbsen darunter. Leider bekommt die Region rund um Taben-Rodt nur wenig von dem Wirtschaftswunder nach dem ersten WM- Titel mit. Die Häuser sind runtergekommen, Straßen kaputt und die Technologie zurückgeblieben. Doch wir erken- nen den großen Vorteil eines eigenen Bahnhofs in Taben. Durch den Bahnhof werden immer mehr Geschäftsrei- sende an der Saar begrüßt. Die meisten sind nur schnell auf der Durchreise und haben nicht viel Zeit zum Essen. Warum also nicht die neue Kreation aus Püree, Essig und Erbsen als Handsnack für zwischendurch verkaufen? Die Tabener stellen dazu aus Mehl, Eiern und Milch den Pfannkuchenteig und wir das neu entdeckte Püree her. Das Püree wird in den fertigen Teig eingerollt und kann so als würziger Handsnack für Pendler angeboten werden. In diesem Moment entsteht in Taben das heute weltweit bekannte Fastfood. So eine hervorragende Geschäftsidee verbreitet sich in einer kleinen Region rasant, wir müssen unserem “Pfannkuchenpüree“ also auch einen ansprechenden Namen geben. Kurz und knackig soll er sein – und so kom- men wir zum “Sauren Stambes“. Sauer weil wir, laut unseren Gastgebern, das Püree so herrlich sauer würzen und Stambes, weil es der traditionelle Name für Püree ist. So entstand das Rezept aus meinem Heimatort! 26
Taben-Rodt: Die Perle der an der Saar In rund 250 Höhenmetern befindet sich der idyllische Fremdenverkehrsort Taben-Rodt. Hier können Sie einen ent- spannten Urlaub ganz ohne Stress und Hektik genießen. Zahlreiche Wander- und Radwege führen Sie über sanfte Hügel und grüne Wiesen. Wanderungen durch romanti- sche Wälder lohnen sich zu jeder Jahreszeit! An warmen Sommertagen spenden die vielseitigen Baumarten will- kommenen Schatten und im Winter verzaubern sie mit einem atemberaubenden Schneekleid. Oben über den Baumwipfeln der Region genießen Sie einen tollen Ausblick über die Saar, das Saarland und die umliegenden Dör- fer. Schnüren Sie die Wanderschuhe und erkunden Sie die scheinbar unberührte Natur, lernen Sie die herzlichen Gastgeber kennen und entdecken Sie seltene Tiere. Der Kaiserweg und der Felsenpfad „Auf Maunert“ führen Sie zu Naturdenkmälern, Kultstätten und beeindruckenden Felsformationen. Besonders beliebt sind auch Wanderungen zu der Saarschleife in Orscholz und deren kleiner Schwester in Serrig. Die Saarschleife zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region und wird nicht nur von Touristen gerne besucht. Doch für herrliche Aussichten und tolle Erlebnisse muss man das Dorf gar nicht verlassen. Die historische Michaels- kapelle ist das Wahrzeichen des Dorfes und lockt, genau wie das Barschelskreuz, jedes Jahr viele Touristen an. Kulturinteressierte Gäste finden sich in der Propstei St. Josef wieder. Entdecken Sie die 1000-jährige Geschichte der heutigen Kinder- und Jugendhilfe. Hier befindet sich auch der Hochseilgarten der Erlebniswerkstatt Saar. Um- geben von Mischwäldern können Sie auf bis zu 15 m Höhe die Region aus einem ganz neuen Blickwinkel erleben. Schwindelfrei muss man auch bei einem Gleitschirmflug durch die Urlaubsregion sein. Startpunkt für das einmalige Freiheitsgefühl ist die kleine Schwester der Saarschleife, die „Schöne Aussicht“. Sehr eindrucksvoll ist auch ein Besuch des Hartsteinwerkes Johann Düro. Schon seit 1877 baut die Johann Düro GmbH & Co. KG hochwertige Quarzitlagerstätten mit einer Mächtigkeit von über 200 m ab. In dem Hartsteinwerk werden Straßenbaustoffe, Bahnschotter und vieles mehr produziert und in mehrere Länder exportiert. Weitere Ausflugsziele sind die Stadt Saarburg mit ihren historischen Wasserfällen (10 km), die Römerstadt Trier (30 km) und der Eifelpark Gondorf mit tollen Familienattraktionen (70 km). Kulinarische Hochgenüsse erleben Sie im Hotel-Restaurant „Rodter Eck“, denn hier kocht der Chef noch selbst! Das familiengeführte Hotel-Restaurant bietet den Gästen eine vielseitige Speisekarte und das freundliche Personal hat immer einen Geheimtipp auf Lager. 27
Alice Laufer p r i ewe-Sup e be e r-Gell G rum tand a ute r n ents pt i n Fraul e ein Rez Wie m u tern Fraula 28
Grumbeer-Gelleriewe-Supp Ein Prolögchen zum Gedichtchen: Ich habe mir überlegt – wie kann ich das Rezept so gestalten, dass man sich noch gut daran erinnern kann? Denn selbst ich musste noch einmal grübeln, wie meine Oma das früher so lecker hinbekommen konnte. Da wir uns Din- ge eher merken, wenn sie gereimt sind und ähnlich klingen, verfasste ich mein Rezept für Dich in Gedichtform. Viel Spaß! 500 g Kartoffeln , weichkochend Allerliebste Gloria, folgend Mahl schmeckt wunderbar. – aus Saarlouis, Lisdorfer Bau- Die Omi hat’s mir beigebracht und das wäre doch gelacht, ernladen wenn ich es Dir nicht könnt erklären, drum bitt‘ ich Dich, tu’s nicht ver- 500 g Karotten wehren. 1 Scheibe Sellerie, 1 Scheibe In Fraulautern in der Harsbergstroß', ging das Ganze richtig los. Jetzt geht es an das Kochen ran, so ziehe Deine Schürze an. Brot ohne Kruste (z.B. Sauer- Auch die Musik darf nicht mehr fehlen. Ich will Dich wirklich nicht beleh- teigbrot), ren, aber Hank Williams’ „Hey good looking“, passt unglaublich prima zum Cooking! 300 ml Wasser Zunächst musst du die Grumbeern schälen. Und die Augen gut entfer- Gewürze: Salz, Pfeffer, frische nen. Ins kochend‘ Wasser geht’s hinein, sie müssen noch recht bissfest sein. Liebstöckel-Blätter (Maggikraut) Nach circa 10 Minuten dann, kommt das Keramikmesser dran. Die Grumbeern müssen aus dem Topf, jetzt geht es ihnen an den Schopf. Die Grumbeern werden nun halbiert, und auf die Seite dann platziert. Schälen musst Du sanft die Möhren, aber bitte nicht halbieren. Denn diese werden kleingeschnitten, in fingerdicke Stücke splitten. Gemüse und Wasser in den Topf, fast fertig unsre Hausmannskost. Die Grün-Gewürze grob zerkleinern, dass sie die gute Supp‘ verfeinern. Auch die Scheibe Sellerie, fehlt nicht in der Szenerie. In den Topfe mit hinein, der Geschmack wird himmlisch sein. Auf mittler' Stufe Deckel drauf, die Suppe, die nimmt ihren Lauf. Nach 10 Minuten dann, bist Du mal wieder dran. Mit Salz und Pfeffer nach Belieben kannst Du nun Dein Werk berieseln. Die Scheibe Brot muss mit hinein, sie lässt die Supp' nicht wässrig sein. Ist denn das Gemüse gar? Dann kommt jetzt der Zauberstab. Mit diesem kannst Du es pürieren und danach stilvoll servieren. Ein, zwei Deko-Blätter mit und die Suppe wird zum Hit. Fertig ist das Leibgericht - guten Appetit für Dich! 29
Wie mein Rezept in Fraulautern entstand So hat es sich zugetragen, dass vor rund 800 Jahren, im Frauenkloster Lutra im heutigen Fraulautern, Magdalena lebte. Da war ich nun - eine 19-jährige, junge Frau in dem berühmten Frauenkloster Lutra. Dazu auch noch mein erster Tag. Oberin Elisabeth war so freundlich, mich durch das Kloster zu führen und ich folgte ihr, ganz in Gedanken ver- sunken, was heute wohl noch auf mich zu kommen mag: „…und gegen Mittag wird unsere Köchin dann das Fest- mahl für Erzbischof Johann I. servieren. Er wird am Sonntag die Messe zur Ersten Heiligen Kommunion unserer Kinder halten, daher möchte er anschließend, vor seiner anstrengenden Heimfahrt gen Vatikan, noch ausgiebig speisen. Da werden Sie dann in der Küche helfen. Schwester Magdalena? Hören Sie aufmerksam zu?“ „Oh ja – verzeihen Sie Oberin Elisabeth. Ich bin nur so aufgeregt. Aber ich habe alles verstanden: Erst eine Einfüh- rung in die Regeln, dann eine kleine Führung durch den Garten. Anschließend helfe ich beim Kochen.“ Nachdem ich geantwortet hatte, beginnen wir mit unserem Pflichtprogramm. Der frühe Mittag bricht soeben an und frohen Mutes betrete ich die Küche und muss mit Erschrecken feststellen, dass sich soeben unsere Köchin mit dem Messer tief in den Finger geschnitten hat. Sofort rufe ich nach der Oberin Elisabeth und sie eilt zu Hilfe. Zusammen beruhigen wir die Köchin, doch sie muss umgehend versorgt werden. Während die Oberin die verletzte Köchin aus der Küche begleitet, ruft sie mir entschlossen über die Schulter zu: „Schwester Magdalena“, beginnt sie und ich ahne schon, was kommen sollte: „Sie kann nicht weiter kochen und wir haben nicht mehr viel Zeit! Sie müssen das Festmahl zubereiten!“. Mit noch offenem Mund und ungläubigem Blick über die derzeitigen Geschehnisse, antworte ich nur „Ja, ich gebe mein Bestes!“, obwohl ich glaube, dass die Oberin schon so weit entfernt war, als dass sie noch etwas hätte verstehen können. Sofort beginnt mein Herz zu pochen und ich suche mir sämtliche Zutaten zusammen, die mir als Erstes in den Sinn kommen. „Was hat die Kö- chin hier schon vorbereitet? Kartoffeln! Nun gut, dann wird es eben eine Kartoffelsuppe“. Wie im Akkord stelle ich Wasser auf, gebe Gewürze rein, schäle die Kartoffeln und gebe sie ebenfalls dazu. Nach einem kurzen Geschmacks- test muss ich feststellen, dass ich diese Brühe so nicht servieren kann. Dann sehe ich die Möhren, die bestimmt auch als Ingredienz gedacht waren und die Suppe sicherlich aufpeppen würden. Und prompt, eine Minute später, befinden sich klein geschnittene Möhren in meiner Kartoffelsuppe. Erneut gebe ich Gewürze hinzu und dieses Mal auch einige Kräuter, wie beispielsweise Liebstöckel. Nach wiederholtem Probieren und Würzen komme ich zu dem Schluss, dass die Gemüsesuppe jetzt gar nicht mal so schlecht schmeckt. Ein Blick auf die Zeit sagt mir, dass sie noch ein wenig köcheln kann, bevor ich sie servieren muss, also schneide ich Sellerie, der wenig später ebenfalls im Topf landet. Um Punkt 12 blicke ich stolz und erleichtert auf mein Werk aus Kreativität und Spontaneität. Ich schöpfe die Suppe in einen edlen Teller, verziere sie mit Kräutern und begebe mich in den großen Saal, wo schon der Erzbischof und seine Begleitung gespannt auf das Essen warten. Beim Eintreten erblicke ich Oberin Elisabeth, die mich ange- spannt anschaut, dass ich beim Servieren fast die Suppe verschütte. „Ach langsam mein Kind. Die Suppe macht sich besser in meinem Mund als auf meinem Gewand!“, sagt der Erzbischof Johann I. Noch während er diese Worte ausspricht, führt er bereits den Löffel an seinen Mund. Ich kann vor Anspannung kaum atmen und ein Blick zur Oberin Elisabeth sagt mir, dass es ihr nicht anders geht. Erst als sich seine Mundwin- kel langsam nach oben bewegen und er mehr und mehr zu lächeln beginnt, stoße ich einen erleichterten Luft- hauch aus. „Vorzüglich, wirklich sehr vorzüglich, mein Kind. Sagen Sie, was haben Sie denn hinein getan, dass sie einen solch unverwechselbaren Geschmack erhielt?“. Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet, so beginne ich stotternd: „Ka…Kartoffeln und ähm Ka…Karotten…“. Ich konnte meinen Satz nicht beenden, da schreit Frau Oberin vor Bestürzung: „Sie haben Hasenfutter da rein getan? Um Himmels Willen!“. Schnell antwortet der Erzbischof, der mir dadurch unerwartet zu Hilfe kommt: „Nun, Schwester Elisabeth, lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Was den Hasen schmeckt, kann doch auch nicht schlecht für uns sein, oder? Ich für meinen Teil finde diese Kartoffel- Karotten-Suppe jedenfalls ausgesprochen köstlich. Und sie kommt in meine Sammlung aus Kochrezepten, die ich im Vatikan aufbewahre. Sie sollten diese Suppe nun öfter kochen, denn ich gebe ihr meinen Segen!“. 30
Sie können auch lesen