Intralogistik-Spezial - jkj - Springer Fachmedien München
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jkj Besser lagern Trends und Technik in der Intralogistik Lösungen und Produkt-Updates für effiziente Abläufe in der Lagerlogistik Intralogistik-Spezial Themenspezial VerkehrsRundschau 42 | 2020
E-MMOBILIA 2020 UNTER STROM: E-MOBILITÄT TRIFFT IMMOBILIE 8.–9. DEZEMBER 2020 | BERLIN NEUER TERMIN! ÜBER 30 TOP-REFERENTEN EXKLUSIVE FACHAUSSTELLUNG AUF 2.000 QM 20 WORKSHOPS ZU ENTSCHEIDENDEN THEMEN INSPIRIERENDE DISKUSSIONEN & IMPULSE ZU LADEINFRASTRUKTUR | VERSICHERUNG ENERGIEVERSORGUNG | FINANZIERUNG MOBILITÄTS- UND SOFTWARELÖSUNGEN MEHR INFOS & ANMELDUNG: www.verkehrsrundschau.de/e-mmobilia2020 Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Editorial/Inhalt Seite 3 intraLOGISTIK Themenspezial VerkehrsRundschau 42 | 2020 Qualität und Transparenz W enn meine Lagerprozesse ohnehin eher simpel gestrickt sind, lassen sich der Wa- reneingang, das bisschen Kommissionierung 4 Kommissioniertechnik Smarter Picken mit Headset oder Datenbrille und der Warenausgang doch ganz gut per Pa- Jan Scheutzow/VerkehrsRundschau 6 Flurförderzeuge pier abwickeln, oder? Das dürfte sich so manch Die Wahl der richtigen Staplerreifen und wie kleinere Spedition denken, von denen auch heu- sich Schäden rechtzeitig vermeiden lassen te noch erstaunlich viele ohne professionelle La- gersoftware arbeiten. 8 Lagersoftware Wie auch kleinen Unternehmen der Einstieg Kein Wunder, dass der eigentliche Druck auf in die Lagerdigitalisierung gelingt Unternehmen, die Papierlisten auszurangieren und in die Digitalisierung zu investieren, vor Mareike Haus 10 Picavi allem von Kundenseite kommt. Am EDV-ba- Redakteurin Mit Business Intelligence jede Facette der sierten Lager kommen auch „die Kleinen“ nicht Lagerprozesse analysieren vorbei, wenn sie ihre Lagerbestände im Blick behalten, die Fehlerquote reduzieren und ihren Kunden Transparenz bieten wollen. Wir haben 11 TUP für diese Ausgabe den Fraunhofer-IML-Experten Günter Dietze ge- Planung und Realisierung von Pickprozessen fragt, wie der Einstieg ins digitalisierte Lager auch für Unternehmen mit modernen Solver-Lösungen ohne ausgeprägte IT-Kompetenz und schmale Budgets gelingt. Wer seine Lagerprozesse bereits datenbasiert abwickelt, hat derweil die Qual der Wahl zwischen verschiedensten Kommissionierlösungen – die auch jenseits voll- oder teilautomatisierter Anlagen immer smarter werden. Was sich zuletzt im Bereich Pick-by-Voice, Pick-by-Light und Pick-by-Vision getan hat sowie weitere innovative Lösungen und Pro- dukt-Updates für eine effizientere Intralogistik lesen Sie ebenfalls in der neuen Ausgabe des Intralogistik Spezial. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihre Redaktion Impressum: Verlag: Springer Fachmedien München GmbH, Projektkoordination: Andrea Volz Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Verarbeitung nur mit Verlag Heinrich Vogel Layout: Sabine Spanner ausdrücklicher Genehmigung der Springer Fachmedien München GmbH. Aschauer Straße 30, 81549 München Titelfotos: Petinovs/AdobeStock.com (o.); Picavi, Linde Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Bilder übernimmt die Telefon: +49 (0) 89/20 30 43-2102 Material Handling, Halfpoint/AdobeStock.com Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben Redaktion: Gerhard Grünig (verantwortlich), Druck: F&W DruckMediencenter GmbH, Holzhauser Feld die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der Auffassung der Mareike Haus, Anja Kiewitt 2, 83361 Kienberg Redaktion übereinstimmen. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. VerkehrsRUNDSCHAU | LOGISTIK INSIDE
Picavi Augmented-Reality-Anwendungen liegen im Trend: Datenbrillen sorgen für freihändiges Kommissionieren in Lager und Logistik Smarter picken Die Kommissioniertechnik in der Intralogistik wird immer smarter – auch jenseits vollautomatisierter Anlagen. Wie sich Systeme für die manuelle Kommissionierung jenseits von Pick-by-Scan kontinuierlich weiterentwickeln. K ommissioniersysteme, bei denen wird dabei immer ausgereifter. Die konti- Laut CEO Just werde dank künstlicher Logistikmitarbeiter Aufträge zusam- nuierliche Weiterentwicklung der verwen- Intelligenz (KI) künftig sogar eine indivi- menstellen, ohne ständig den Scan- deten Sprachtechnologie eröffne vollkom- duelle Sprechererkennung denkbar: „In ner in die Hand zu nehmen, sind in der Lo- men neue Anwendungsgebiete, so Tim Just, diesem Szenario reagiert das System nur gistik nicht mehr wegzudenken. Vor allem CEO des zur Ehrhardt + Partner-Gruppe auf den ihm zugeordneten Sprecher und Voice-Lösungen haben sich als Variante der (EPG) gehörenden Voice-Anbieters To- nimmt bei Arbeitsbeginn eine automati- beleglosen Kommissionierung mittlerwei- psystem, und verweist auf Technologien, sche Personalisierung der Systemeinstel- le einen festen Platz im Lager erobert: Da- die dem Prinzip neuronaler Netzwerke und lungen vor.“ bei tragen Kommissionierer ein Headset, Deep Learning folgen. über das eine Software per Sprachausgabe Die aktuelle Version von Lydia Voice hat Mehr als Leuchte an, Leuchte aus nicht nur Informationen zum Lagerort und laut Anbieter Topsystem denn auch dank Auch der Klassiker der Kommissionier- Stückzahl der zu entnehmenden Artikel lie- KI-Methoden die Erkennsicherheit unab- technik Pick-by-Light, der sich vor allem fert, sondern über das der Kommissionierer hängig von Dialekten oder Akzenten um in der Produktion, bei der Kommissionie- seinerseits per Durchsage jede Entnahme 25 Prozent gesteigert. Dies funktioniere rung von Kleinteilen und in der E-Com- quittiert. Vorteil: Er hat die Hände frei, die übrigens selbst beim Tragen eines Mund- merce-Logistik etabliert hat, wird immer Fehlerquote gilt als vergleichsweise nied- Nase-Schutzes, der in Corona-Zeiten vie- smarter. „Leuchte an – Picken – Bestäti- rig. Die bereits etablierte Pick-Technologie lerorts zur Standardausrüstung gehört. gen – Leuchte aus“ – moderne Pick-by-
Kommissioniertechnik Seite 5 Light-Systeme können mittlerweile einiges mehr. KBS Industrieelektronik, Studie sieht Wearables auf dem Vormarsch einer der führenden Anbieter von Pick- by-Light-Systemen, bietet etwa verschie- Ob smarte Headsets, mit Scannern versehe- Google Glass noch nicht sonderlich hoch ne Handschuhe oder Smart Watches – neue ausgeprägt ist: Lediglich 28 Prozent gaben dene Assistenzsysteme an, die alle Technologien sind im Transport- und Logis- an, die Datenbrillen eingesetzt zu haben. relevanten Vorgänge im Pick-by-Light- tiksektor (T&L) offenbar stark auf dem Vor- Mehr als zwei Drittel der befragten Unter- System sammeln, analysieren und mit marsch. Laut einer internationalen Studie, nehmen (68 Prozent; weltweit und in Dashboard-Aufbereitung und Benach- die im Auftrag des Anbieters von Mobilitäts- Deutschland) bestätigen derweil die Aussa- richtigungsfunktion aufbereiten. Auch und IoT-Geräte-Management-Lösungen Soti ge, dass Wearables bei Routineaufgaben Zeit eine Nachschubanforderungs-Funktion durchgeführt wurde, setzen immer mehr sparten. 64 Prozent stimmen zu, dass Weara- direkt an der Fachanzeige – auf Wunsch Unternehmen aus Transport und Logistik auf bles kosteneffizienter als Handhelds seien. mittels Sensorik im Regal – ist mittler- Alternativen zum klassischen Handheld- Bei großen Unternehmen sind es mehr als weile möglich, ebenso wie eine Ruf-Funk- Gerät. So gaben 58 Prozent der für die Studie drei Viertel aller Befragten. tion an den Teamleiter via SMS, E-Mail befragten Führungskräfte aus der T&L-Bran- Für die Studie „The Last Mile Sprint: State of che an, dass ihre Unternehmen bereits Hand- Mobility in Transportation and Logistics“ oder Voice Message. held-Geräte durch Wearables ersetzt hätten. wurden zwischen dem 19. Mai und 1. Juni In größeren Unternehmen mit 5000 bis 2020 insgesamt 450 Interviews mit Füh- Voller Durchblick mit AR 10.000 Mitarbeitern treffe dies auf 72 Prozent rungskräften in den USA, Kanada, Großbri- Ein weiterer Trend, der die Kommissio- zu, so die Studie. Gleichzeitig förderte die tannien, Schweden, Australien und Deutsch- niertechnik in den nächsten Jahren be- Befragung zutage, dass die Verbreitung von land geführt, 100 davon in Deutschland. mh stimmen dürfte, ist Augmented Reality EPG fications in sein Pick-by-Vision-System Industrie und Logistik, dürfte sich in integriert. „Sie erleichtern dem Leitstand Zukunft einiges tun. In diesem Sommer die Kommunikation mit dem Werker – vom Remote-Software-Anbieter Team- beispielsweise die Priorisierung der Viewer übernommen, will man gemein- Aufgaben. Umgekehrt kann der Kommis- sam die Entwicklung neuer sionierer Probleme vor Ort am Lagerplatz Anwendungsfälle mit Fokus auf Daten- direkt im laufenden Betrieb beim Leit- analyse und KI vorantreiben, hieß es stand melden“, erklärt Carsten Funke, im Juli in der Bekanntmachung der CSO bei Picavi. Neben dem Versand von A kquisition. Auch die strategischen Textnachrichten könnten über das in die Partnerschaften von Ubimax würden „Die kontinuierliche Weiterent- Smart Glasses integrierte Mikrofon übri- weiter fortgeführt, insbesondere diejenige wicklung der Sprachtechnologie gens auch Sprachnachrichten bidirektio- mit Fielmann, wodurch Datenbrillen eröffnet ganz neue Anwendungen.“ nal versendet werden. mit Ubimax-Software flächendeckend Tim Just, Auch bei Ubimax, ebenfalls einer der füh- auch mit Korrekturgläsern erhältlich CEO Topsystem renden Anbieter für AR-Lösungen in sind. mh (AR). Nach Einschätzung von Daniel Dombach, Director EMEA Industry Solu- tions bei Zebra Technologies, werden mo- bile Geräte im Lager zunehmend mit AR ausgestattet – ein Ansatz, der KI mit der physischen Realität kombiniere. „Stellen Sie sich vor, Sie gehen einen Lagerkorri- dor mit einem Heads-up-Display entlang. Wenn man sich dem Standort des Arti- kels nähert, leuchtet der Bereich mit dem Bild des Produkts, der zu kommissionie- renden Menge und dem Ort, an dem es auf den Wagen gelegt werden soll, auf “, beschreibt Dombach mögliche Anwen- dungen. AR sei auch auf Windschutz- scheiben von Gabelstaplern denkbar. Die Technologie Pick-by-Vision, bei der Kommissionierer ihre Aufträge mithilfe einer Datenbrille abarbeiten, kommt be- Proglove reits zum Einsatz, oft auch in Kombina- tion mit Ring- oder Handschuh-Scanner. Anbieter Picavi hat jetzt auch Push-Noti- Werden unter anderem mit Datenbrillen kombiniert: Wearables wie Handschuh-Scanner
Seite 6 Staplerbereifung Linde Material Handling Alle Netzwerkpartner von Linde MH bieten einen Reifenservice an Damit es weiter rundläuft Vor jedem Einsatz eines Gabelstaplers sind sie nach den Vorgaben der Unfall versicherung zu prüfen: die Staplerreifen. Die VerkehrsRundschau fragte vier Staplerhersteller, wie sich Schäden rechtzeitig erkennen und vermeiden lassen. D ie Wahl der richtigen Reifen ist für Luftdrucküberwachung helfen, frühzeitig Toyota Material Handling den sicheren Betrieb eines Flurför- Fehler zu erkennen und zeitnah zu reagie- derzeugs enorm wichtig, sagen Ex- ren“, erklärt Varchmin. Allerdings entbin- perten. Demnach beeinflussen die Reifen den solche Systeme ihm zufolge nicht von die Traktion des Geräts, das Bremsver- der Pflicht, den Zustand der Reifen vor halten und die Standsicherheit bei ange- jedem Fahrantritt zu kontrollieren. Denn hobenem Mast. „Staplerverantwortliche nach den Richtlinien der Deutschen Ge- sollten dem Reifenzustand entsprechende setzlichen Unfallversicherung (DGUV) Aufmerksamkeit widmen, sonst können sei jedes Flurförderzeug vor dem Einsatz sich Unfallrisiken entwickeln“, warnt Peter auf dessen Fahrtauglichkeit zu prüfen. Varchmin, Technical Product Support IC Die größten Reifen-Killer sind laut Varch- „Bei allen Reifen ist darauf zu bei Linde Material Handling in Aschaffen- min mechanische Beschädigungen. achten, dass eine einsatzbedingte burg. Unterstützend gebe es bereits erste in- „Platte Luftreifen sind die häufigste Folge. Überhitzung vermieden wird.“ telligente Lösungen der Reifenhersteller auf Aber auch Vollgummireifen sind nicht Dennis Kempf, Ersatzteilvertrieb, dem Markt. „Bei Luftreifen etwa kann eine immun gegen spitze Metallteile oder Toyota Material Handling Deutschland
Still Besuchen Sie uns! Deutscher Logistik-Kongress, Berlin 21.– 23. Oktober 2020 „je nach Reifentyp gibt es Ver- schleissgrenzen, an denen der Rei- fen ausgetauscht werden sollte.“ Jürgen Wrusch, Produkttrainer, Still scharfe Kanten. Der Gummi kann reißen und mit der Zeit bewirken, dass der Rei- fen ausgetauscht werden muss“, erklärt er. „Beim Wechsel von Rädern oder Reifen ist darauf zu achten, dass keine Schräg- stellung des Staplers entsteht“, ergänzt Jurgen Wrusch, Produkttrainer beim Staplerhersteller Still. Folgende Regeln empfiehlt er für eine optimale Standsi- cherheit auch nach dem Reifenwechsel: ■■ Nur Reifen mit gleichmäßigem und zu- lässigem Reifenverschleiß auf einer Achse verwenden ■■ Nur gleiche Räder und .Reifen je Achse verwenden, z. B. nur Superelastikreifen. ■■ Nur vom Hersteller freigegebene Räder MANCHE und Reifen verwenden. ■■ Nur Qualitätsprodukte verwenden. DENKEN, Der passende Reifen für jeden Einsatz Bei der Auswahl des passenden Reifens ist vor allem der spätere Einsatz entschei- dend. „In Einsätzen, bei denen Reifen durch Anfahrschäden oder das Einfahren von Gegenständen beschädigt werden OPTIMALE können, sind Superelastikreifen empfeh- lenswert. Sie kombinieren durch ihren LADUNGS- STABILITÄT zumeist mehrschichtigen Aufbau die Ei- genschaften der Bandagenreifen mit dem Komfort von luftbefüllten Reifen und gel- KOSTE MEHR. ten so als pannensicher. Bandagenreifen eignen sich am besten für den Einsatz im Innenbereich bei glattem, ebenem Unter- grund“, erklärt Dennis Kempf, Ersatzteil- vertrieb bei Toyota Material Handling WIR DENKEN ANDERS. Deutschland. Luftreifen seien dagegen eher für den Außeneinsatz geeignet. Bei allen Reifen ist laut Thomas Wilke, Com- mercial Aftermarket Manager Central Europe bei Hyster, darauf zu achten, dass eine einsatzbedingte Überhitzung ver- mieden wird. Die Wechselintervalle seien stark abhängig vom Einsatz. akw beumer.com
Seite 8 Digitalisierung Halfpoint/AdobeStock.com Transparente Prozesse, mehr Effizienz: Professionelle Lagersoftware ist aber gerade bei kleineren Speditionen noch lange kein Standard Lager-IT für Einsteiger Der Einsatz von professioneller Lagersoftware hat zahlreiche Vorteile, trotzdem arbeiten vor allem kleinere Speditionen noch gerne papierbasiert. Wie der Einstieg ins digitalisierte Lager gelingt, erklärt Fraunhofer-IML-Experte Günter Dietze. L agerleiter von Speditionen, die mit Pa- eigenen Lagerbestände, sondern auch Einführung professioneller Lagersoftware pierstapeln hantieren – wie verbreitet dem Kunden gegenüber, dem man dann zu beschäftigen. Gerade kleinere Speditio- ist dies heutzutage überhaupt noch? keine klare Auskunft über den Status sei- nen aber haben häufig folgendes Problem: Tatsächlich sehr verbreitet, meint Günter nes Auftrags geben könne. „Der eigentli- Sie verfügen weder über ausgeprägte IT- Dietze, Projektleiter Intralogistik und -IT che Druck, auf EDV umzustellen, geht in Kompetenz noch über große Budgets. Planung beim Fraunhofer-Institut für Ma- der Regel vom Kunden aus“, so Dietze. terialfluss und Logistik IML in Dortmund. Lagerbetreiber müssten sich also folgende Fokus auf Standardfunktionen legen „Wenn Lagerprozesse eher simpel gestrickt Fragen stellen: Werden die Sendungen „Analysieren Sie Ihre Prozesse“, rät Dietze sind – und das kann selbst bei größeren elektronisch avisiert? Erwartet das anlie- dieser Klientel. Welche Schwachstellen Speditionen der Fall sein –, kann man Wa- fernde Unternehmen elektronische Rück- und Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? reneingang, ein wenig Kommissionierung meldungen über die Anlieferung? Welche im Lager durchgeführten Tätig- und Warenausgang durchaus ohne den Erwartet der zu beliefernde Kunde zeit- keiten müssen von der Software unter- Einsatz von Software abwickeln“, so der nahe Informationen über den Bearbei- stützt werden und welche nicht? Für diese Experte. tungszustand seiner Lieferung und die Ist-Analyse könne man auch eine externe Alles gut also bei „den Kleinen“? Mitnich- Sendungsverfolgung auf Knopfdruck? Beratung hinzuzuziehen. „Hierfür gibt es ten. „Je komplexer die Lagerbestände Habe ich als Lagerbetreiber stets genaue Förderprogramme“, so Dietzes Tipp. sind, desto höher die Fehleranfälligkeit“, Kenntnis über meine Bestände? Neben der Auswahl des Lösungsanbieters stellt Dietze fest. Auf der Strecke bleibe Wenn mindestens eine dieser Fragen be- sei zudem ein wesentlicher Punkt, dass aber nicht nur die Transparenz über die jaht wird, ist es höchste Zeit, sich mit der ein Fokus auf die Standardfunktionalitä-
Digitalisierung Seite 9 Fraunhofer IML ten Transport-Management-Systeme (TMS) sein, die ein Lagerverwaltungsmo- Experten-Tipp dul mitbringen. „Der klare Vorteil ist na- türlich, dass man einen Anbieter und Wann ist es Zeit für die Einführung eines TMS/WMS? Günter Dietze, Projektleiter im damit einen Ansprechpartner für das Bereich Intralogistik und -IT Planung des Projekt hat. Schnittstellen und erforderli- Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und che Absprachen zwischen TMS- und Logistik IML, empfiehlt folgendes Aus- WMS-Anbieter werden damit obsolet“, so schlussverfahren: Dietz. Der Nachteil: Ein TMS-Anbieter legt seinen Entwicklungsfokus in der ■■ Wenn Sie bisher problemlos ohne Soft- „Der eigentliche Druck, auf EDV Regel auf die TMS-Funktionalität. „Der ware ausgekommen sind, umzustellen, geht in der regel vom Detaillierungsgrad und Funktionsumfang ■■ wenn Sie nicht den Eindruck haben, Kunden aus.“ der Lagerfunktionalitäten ist daher in der dass sie effizienter und/oder kundenori- Regel deutlich geringer“, so Dietze. entierter arbeiten könnten oder sollten, Günter Dietze, ■■ wenn Ihre anliefernden Unternehmen Projektleiter Fraunhofer IML Für einfache Anwendungen reichten die und Ihre Kunden mit dem Informations- Lagerfunktionalitäten der verbreiteten fluss zufrieden sind, Programme zwar aus. „Wer allerdings be- ■■ dann können Sie auch ohne professio- stimmte Kommissioniertechniken wie nelle Software weitermachen! ten der jeweiligen Software gelegt wird, etwa Pick-by-Light im Einsatz hat oder um teure Individualprogrammierung zu ein automatisches Kleinteilelager anbin- Sollten nicht alle Punkte zutreffen, wäre vermeiden. den will, stößt hier schnell an seine Gren- eine Analyse erforderlich, die den Kosten- Ein Ansatz, Kosten im Griff zu behalten, zen und sollte sich nach einer Nutzen-Faktor einer professionellen Soft- ist zudem, die Software zu mieten. „Die- Lagersoftware umsehen, die mehr in die ware prüft. ses reduziert zumindest die Initialkosten Tiefe geht“, rät Dietze. Umgekehrt gebe es Weiterführende Infos finden Unternehmen für das Projekt, allerdings zulasten der natürlich auch WMS-Anbieter mit TMS- auch unter: laufenden Kosten“, so Dietze. Auf den ers- Funktionalität, bei denen sich die analoge www.warehouse-logistics.com ten Blick naheliegend für Einsteiger dürf- Frage stelle. mh UNGLAUBLICH BEQUEM. Komfortabler kann der Arbeitsplatz in einem Stapler nicht sein. It’s a Linde. Mehr über die herausragende Ergonomie der neuen Linde-Gegengewichtsstapler H20–H35 unter www.linde-mh.de/komfort.
Seite 10 Anzeige Lagerperformance mit dem Picavi Cockpit steigern Wo Lagerverwaltungssysteme nur einen Basisüberblick geben, geht das Picavi Cockpit ins Detail und analysiert via Business Intelligence jede Facette des Lagerprozesses. Vielerorts gehen Anwender mit den in Lo- gistikzentren erzeugten Daten noch sehr stiefmütterlich um: Lagerverwaltungssys- teme sammeln und strukturieren die Daten bloß; das reicht in den meisten Fäl- len nur für einen grundlegenden Über- blick. Daher beschäftigte sich Pick-by- Vision-Pionier Picavi mit der Entwicklung einer tiefergehenden Analyse der Lager- prozesse. Entstanden ist die neue Busi- ness-Intelligence-Lösung Picavi Cockpit, die unter anderem ein Mobile-Device- Management (MDM) und die Möglich- keit zum Screen-Customizing der Pick- Picavi by-Vision-Brillen beinhaltet. Konkrete Optimierungspotenziale lassen sich beispielsweise die Rüst- und Die Kommissionierer arbeiten erkennen Transportzeiten, der eigentliche Pick- ergonomischer Ein Key Feature des Picavi Cockpit ist die Prozess, manuelle Mengenkorrekturen Mit dem Picavi Cockpit lassen sich zudem Smart-Data-Funktion „Analytics“, mit und das Entladen des Warenkorbs separat weitere grundlegende Daten erfassen, wie der Anwender jetzt erstmals bei der Pro- erfassen. Anwender erkennen so auf beispielsweise die Picks pro Stunde oder zessanalyse ins Detail gehen können. einen Blick, in welchem Prozessschritt die Online-Zeit der einzelnen Datenbril- Beim Prozess-Tracking in der Business- noch Zeit- und Kosteneinsparungen len. Darüber hinaus erstellt das Tool eine Intelligence-Lösung wird der Gesamtpro- möglich sind. Die Sensoren an den Da- ABC-Analyse, mit der der Logistikleiter zess in kleinste Arbeitsschritte unterteilt. tenbrillen ermöglichen der Analytics- jede Ebene im Lager einzeln betrachten Dieser granulare Ansatz bietet die Basis Komponente, nicht nur Optimierungspo- und Optimierungspotenziale identifizie- für eine fundierte Optimierung der La- tenziale beim Kommissioniervorgang ren kann. Dazu wird jeder Scan mit gerperformance – und sorgt für mehr aufzudecken, sondern auch Optimierun- einem Produkt und einem Lagerplatz Transparenz im Lager. Auf der Ebene der gen an der Lagerinfrastruktur. Störfakto- verknüpft. So entsteht eine Heatmap, die eingesetzten Picavi-Datenbrillenflotte ren werden frühzeitig erkannt und kön- visualisiert, welche Bereiche im Lager be- nen direkt beseitigt werden. Ein Beispiel sonders frequentiert werden. Die Auftei- dafür ist die Wi-Fi-Abdeckung, die im lung der Artikel auf die Lagerplätze kann Zusammenspiel von Datenbrille und Pi- dann auch unter Berücksichtigung ergo- cavi Cockpit für nomischer Aspekte vorgenommen wer- jeden Lagerplatz den. Schnelldreher lassen sich beispiels- bestimmt werden weise in Regalfächern auf Augenhöhe kann. Anhand platzieren, weniger häufig bestellte Arti- einer Heatmap kel werden in höheren bzw. niedrigeren werden Bereiche Regalen eingelagert. Das sorgt für noch mit schwacher Sig- mehr Zufriedenheit bei den Kommissio- Picavi nalabdeckung lo- nierern und für eine bessere Performance kalisiert, die den im gesamten Lager. Kommissionier- prozess unterbre- Mehr dazu unter: Das KPI-Dashboard visualisiert Optimierungspotenziale chen könnten. https://picavi.com/picavi-cockpit/
Anzeige Seite 11 Intralogistische Leistungsdaten, wie die der Kom- missionierung, bereitet TUP als detaillierte TUP Metriken auf Pick-with-Delight Effizienz steigern mit den zwei Optimierungsphasen des modernen Kommissionierens. Die Kommissionierung von Waren ist so eine erzielen schnell und in jeder Situation len MDEs am Arbeitsplatz erhält der Nut- Sache. Ihre Prozessschritte lassen sich qualitativ hochwertige Lösungen“, so zer weiterführende Informationen und zwar allgemein beschreiben, nicht jedoch Eduard Wagner, CIO der Software-Manu- kann zugleich direkt mit dem WMS inter- generalistisch betrachten. Jede intralogis- faktur TUP. Optimal parametrierte Solver agieren. Man profitiert von den Vorteilen tische Infrastruktur hat ihre individuellen liefern flexible Ergebnisse und unterstüt- der einzelnen Ansätze. „Ergänzende Auf- Parameter. Technische, bauliche und sor- zen von Batchbildung bis Routenplanung. gaben, wie kundenspezifische Wünsche, timentsbedingte Kriterien nehmen Ein- Auch Case Calculations, die beispielsweise können unmittelbar zugänglich gemacht fluss auf den gesamten Pickvorgang. eine Palette kostenminimal kalkulieren, und bereits während des Pickvorgangs Die Ursachen ineffizienten Kommissio- nutzen Solver: Nachdem der Palettenbau umgesetzt werden“, so Wagner. Der Kom- nierens auf wenige Punkte gebracht: vorab simuliert wurde, wird dieser in Se- missionierer wird visuell geleitet und WW ege und Durchlaufzeiten benötigen quenz passend beliefert. erhält in einer multimedialen Übersicht viel Zeit in Echtzeit Informationen zu aktuellem WA rbeitsvorrat reißt ab Zweite Phase Pick und Arbeitsvorrat. WM itarbeiter hat nicht rechtzeitig alle Die zweite Phase ist die Pickdurchfüh- Informationen rung. Der Fokus liegt hier auf der optima- Eine Einheit WP aletten werden nicht optimal genutzt len Usability für den Anwender und der Der Schlüssel ist, beide Phasen des Ge- daraus resultierenden Effizienz des Vor- schäftsprozesses der Kommissionierung Wer die Effizienz seiner Kommissionie- gangs. Der kommissionierende Mitarbei- so zu gestalten, dass Planung und Rea rung steigern möchte, dem eröffnen sich ter wird auf verschiedenen Ebenen lisierung in Echtzeit ineinandergreifen. somit zwei Phasen: die planerische Vor- unterstützt, das Fehlerpotenzial dezi- So wird ein hohes Maß an Transparenz bereitung des Pickprozesses und dessen miert. Der Schlüssel: hybride Arbeits- und Flexibilität im täglichen Betrieb Realisierung. platzwelten, die planerisch und technisch gewährleistet. ideal an Workflow und Mensch angepasst Erste Phase sind. Ein Beispiel dafür ist das durch TUP In der ersten Phase, der Planung des zeit- realisierte Hybrid-Picking-System. Es er- und kosteneffizienten Picks, sind moderne setzt die klassische Hardware des Pick- Solver-Lösungen das Mittel der Wahl. „Sie by-Light-Prinzips mit detaillierten Mehr Informa- werden als Rechenmodule in der Lager- MDE-Dialogen. Durch die Synergie von tionen unter: verwaltungssoftware implementiert und zusätzlichen Leitbildschirmen und mobi- www.tup.com
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