ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen

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ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
2011/74   Forum für gesellschaftspolitische Alternativen

            ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT

                                           2010
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
INHALT                                                    EDITORIAL
                                                            E
           EDITORIAL                                               in Viertel des Budgets einzusparen sei zur
           Robert Reithofer/Brigitte Brand                         Sicherung der Zukunft unabdingbar, ließ die
                                                                   steirische Landesregierung schon letztes Jahr
   2       Veranstaltungsrückblick                          verlauten. Wie dramatisch die daraus resultierenden
   4       Wir sind da - MigrantInnen in der                Folgen sind, wird immer konkreter sichtbar, während
           Mitte unserer Gesellschaft                       das Editorial zur aktuellen Ausgabe der ISOTOPIA
   5       Trans/National                                   geschrieben wird. Wie immer ist die erste Ausgabe des
   6       Interkulturelle Treffpunkte                      Jahres dem Tätigkeitsbericht gewidmet. Gerade
                                                            angesichts der zurzeit heftig geführten Auseinan-
           ISOP-PROJEKTE 2010                               dersetzungen um das Budget kann ein Rückblick auf
  7        Arbeitsplätze schaffen/Beschäftigung             die Arbeit des letzten Jahres auch als Anlass dafür
  9        Beratung & Betreuung                             dienen, grundsätzlichere Überlegungen dahingehend
 14        Qualifizierung, Lernen                           anzustellen, nach welchen Prioritäten Politik gestaltet
 22        Jugendarbeit                                     wird. Trotz Wirtschaftskrise bleibt eines unbestreitbar:
 27        Nachmittags- und Freizeitbetreuungen             Der in Österreich und auch der Steiermark erwirtschaftete
 34        ESF-geförderte Projekte                          Reichtum macht uns zu einer der materiell wohlha-
                                                            bendsten Gesellschaften der Welt. Es stellt sich also
 38        FORTBILDUNG                                      die Frage, nach welchen Kriterien dieser verteilt wird.
                                                            Alle Studien belegen, dass Armut und Reichtum immer
 39        EQUALITY MAINSTREAMING                           weiter auseinander klaffen. Seriöse Wirtschafts-
                                                            forscherInnen rechnen uns vor, dass etwa durch eine
 40        ISOP-BETRIEBSVEREINBARUNG ZUR                    Besteuerung von Vermögen und Kapital problemlos ein
           NICHTDISKRIMINIERUNG                             ausgeglichenes Budget über den Konjunkturzyklus
           QUALITÄTSMANAGEMENT                              erreichbar ist. Gleichzeitig könnte durch eine ent-
           PUBLIKATIONEN                                    sprechende Finanzpolitik in jene Felder investiert
                                                            werden, die für die Zukunft von besonderer Bedeutung
           ISOP-MITARBEITERINNEN & VORSTAND                 sind. Eine offensive Bildungspolitik, die nicht weiterhin
                                                            soziale Ungleichheit hervorbringt, gehört dazu ebenso
                                                            wie die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, sozialer
                                                            Exklusion und Armut sowie die Förderung einer kritischen
                                                            weltoffenen Kultur.

                                                            Investitionen in die Zukunft: Projekte gegen
IMPRESSUM                                                    soziale Ausgrenzung und Diskriminierung
Herausgeber:
                                                            Der vorliegende Rückblick auf das Engagement von
ISOP - INNOVATIVE SOZIALPROJEKTE GmbH,
Dreihackengasse 2, 8020 Graz,                               ISOP im Jahr 2010 vermittelt einen Überblick über jene
Tel.: 0316/76 46 46, www.isop.at; E-Mail: isop@isop.at      Arbeitsfelder, in denen wir uns gegen soziale
Redaktion: Robert Reithofer, Brigitte Brand, Jutta Zniva    Ausgrenzung eingesetzt haben. Auf Basis unseres
Koordination und Layout: Jutta Zniva                        Leitbildes und unserer Betriebsvereinbarung zur
Lektorat: Michael Kern                                      Nichtdiskriminierung verstehen wir unsere Arbeit als
Coverfoto: Franz Horvath                                    antidiskriminatorische Praxis. Unserem Selbstverständnis
Druck: Khil, Graz                                           nach geht es uns insbesondere darum, Menschen dabei
                                                            zu unterstützen, ein selbstbestimmteres Leben führen zu

                              Die Arbeit von ISOP wird gefördert von:

„ Soziales und         „ Stadtschulamt                 Sozialhilfeverband
                                                         Mürzzuschlag
  Arbeit               „ Amt für Jugend
„ Jugend, Bildung          und Familie
„ Gesundheit           „ Sozialamt                                                             Marktgemeinde
„ Kultur               „ Integrationsreferat                                                        Gratwein
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
EDITORIAL
können, in anderen Worten geht es uns um die
Ermöglichung und Unterstützung von Empowerment
jenseits von ausgrenzenden und diskriminierenden
Zuschreibungen. Ein möglichst selbstbestimmtes Leben
führen zu können, hängt ganz maßgeblich von
Zugangschancen zu Bildungsangeboten und möglichst
qualifizierten Jobs ab. Sowohl in unseren Bildungs-
und Beratungsangeboten als auch den Jugend- und
Beschäftigungsprojekten für langzeitarbeitslose
Menschen unterstützen und begleiten wir Menschen
mit ihren ganz individuellen Bedürfnissen. Unabhängig         konnte ein breites Programm umgesetzt werden. Dazu
davon, ob es sich um Männer oder Frauen, Menschen             gehörten Angebote der offenen Jugendarbeit, Streetwork
mit oder auch ohne Migrationshintergrund, junge oder          und Schulsozialarbeit ebenso wie Freizeit- und Lernbe-
alte, Menschen mit oder ohne Behinderung handelt,             treuungsangebote.
geht es immer darum, einen Beitrag zu mehr Chancen-
gerechtigkeit zu leisten. Solange unsere Gesellschaft                   Gleichstellung & Interkultur -
allerdings durch tief verfestigte strukturelle Diskriminie-             Basisbildung - Jugendarbeit:
rung geprägt ist, bedarf es auch spezifischer Maßnah-                   ISOP als Kompetenzzentrum
men. Auf dem Weg zu realer Gleichstellung müssen
sie im Sinne von Empowerment einen Gegenentwurf               Herzstück der Arbeit von ISOP war auch im letzten Jahr
zu ausgrenzenden Sondermaßnahmen darstellen.                  die ganz konkrete Unterstützung und Begleitung von
Vor diesem Hintergrund haben sich im abgelaufenen             Menschen. Bedürfnisse, Anliegen und Problemlagen
Jahr über 200 ISOP-KollegInnen in ihren                       wurden in diesem Kontext kontinuierlich sichtbar,
jeweiligen Projekten engagiert. Nicht nur Graz,               insbesondere auch Barrieren beim Zugang zu
sondern auch steirische Gemeinden und                         Dienstleistungen sowie Diskriminierungen, die teils
Regionen von Liezen und Bruck über Deutschlands-              rechtlich vorgegebene Benachteiligung festschreiben.
berg, Gleisorf und Feldbach bis Mureck gehörten zu            Strukturelle Diskriminierung abzubauen und für sozialen
den Einsatzbereichen. Insgesamt wurde steiermark-weit         gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig einzutreten,
im Berichtszeitraum mit fast 20.000 Menschen                  bedarf u.a. auch fachkundiger Kompetenz. Resultierend
gearbeitet (TeilnehmerInnen an unseren Projekten der          aus den tagtäglichen Erfahrungen in der Beratungs- und
Öffentlichkeitsarbeit sind darin nicht enthalten).            Bildungsarbeit war es uns im letzten Jahr ein Anliegen,
Die Vermittlung von Basisbildung stellte einen unserer        unser Knowhow an MultiplikatorInnen zu vermitteln und
großen Schwerpunkte dar. Viele Menschen sind nach             damit einen Beitrag zum nichtdiskriminatorischen
wie vor nicht in der Lage, einfachste Texte sinnerfassend     Umgang mit gesellschaftlicher Diversität zu leisten.
zu lesen. Dementsprechend führten wir unterschiedliche        In diesem Zusammenhang wurden ISOP-KollegInnen
Basisbildungskurse durch. Zudem wurden Jugendliche            regelmäßig als ExpertInnen in den Bereichen Gleich-
und Erwachsene, die über keinen Pflichtschulabschluss         stellung, Interkultur und Nichtdiskriminierung sowie
verfügen, erfolgreich auf den Hauptschulabschluss             Basisbildung und Jugendarbeit nachgefragt. Vortragstä-
vorbereitet. Im Bereich der Deutsch- und                      tigkeit, die Leitung von Workshops, aber auch die
Alphabetisierungskurse ist die Nachfrage im letzten Jahr      Begleitung von Organisationsentwicklungsprozessen etwa
weiterhin angestiegen. Besonders ist auf den Bedarf           zum Thema „Vielfalt gestalten“ gehörten dazu. Zudem
an zertifizierten Kursen zu verweisen. Als zertifiziertes     wurden 2010 auch eigene Lehrgänge in den Bereichen
Prüfungszentrum führte ISOP zahlreiche Kurse durch,           „interkulturelle Kompetenz“ und „Deutsch als Zweitspra-
die u.a. im Rahmen der sogenannten Integrations-              che“ umgesetzt.
vereinbarung benötigt wurden. Weiters wurden auch
verschiedene berufsbezogene Schulungen umgesetzt.                                    Ausblick
Dabei ging es um fachspezifisches Deutsch ebenso
wie um fachliche Qualifizierungen und Ausbildungen.           Wie durch falsche Prioritätensetzungen in der
In Beschäftigungsprojekten wurden langzeitarbeitslose         (Budget)Politik der soziale Zusammenhalt von Gesell-
Menschen unterstützt. Die oft sehr schwierige Vorberei-       schaften ausgehöhlt und Populismus und Rassismus
tung auf einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt stand      gestärkt werden, wird zurzeit europaweit sichtbar. Für die
dabei im Fokus, wobei dem Casemanagement und                  kleine Welt der Steiermark liefert der vorliegende
der sozialpädagogischen Begleitung besonderes                 Tätigkeitsbericht Belege dafür, wie kostengünstig
Augenmerk geschenkt wurde.                                    nachhaltige Sozial-, Bildungs-, Arbeitsmarkt-, Kultur- und
Die Beratungs- und Betreuungsangebote umfassten               Jugendpolitik in volkswirtschaftlicher Hinsicht ist. Wie
soziale und (fremden)rechtliche Belange, Fragen der           teuer Sparen am falschen Ort eine Gesellschaft zu stehen
Integrations- und Gesundheitsassistenz und - als              kommt, kann aus dem Bericht ebenfalls abgeleitet
quantitativ größtes Feld - die berufsbezogene Beratung        werden.
und Betreuung. Migrationsspezifischem und Basisbil-
dung kam im Bereich der berufsbezogenen Angebote
besondere Bedeutung zu.                                                       Robert Reithofer & Brigitte Brand
In Projekten der Jugendarbeit und der Freizeitbetreuung                                ISOP-Geschäftsführung

                                                                                                           ISOTOPIA        1
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VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK

                          Veranstaltungen
                          2010
   7.1., 19.30:       Interkultureller Musikstammtisch (in Kooper. mit dem Steirischen Volksliedwerk), Körösistubn
   4.2., 20.00:       „Tags DEUTSCHER nachts TÜRKE“, Kabarett mit Mussin Omurca (D), ISOP
   5.2., 18.00:       Tag der Kindersoldaten/ Diskussionsabend „Es geht uns alle etwas an“, ISOP
   13.2.:              Mixed Music: Timeout-Eröffnungsevent, ISOP
   19.2.,19.00:       Finissage „Lebensstraßen“/JoJo , ISOP-plauderBar
   29.2.:             3-Jahresfeier Streetwork Region Oberes Mürztal in Mitterdorf
   4.3., 19.30:       Interkultureller Musikstammtisch (in Kooper. mit dem Steirischen Volksliedwerk), Andrä Foyer
   12.3.,15.00:       7 Jahre [aus]ZEIT JUGENDhaus Gleisdorf
   23.3., 20.00:      Literatur.Ost>
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VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK
                                                                             Interkultureller
                                                                             Stadtspaziergang durch
                                                                             Graz im Juni
Foto: Martin Leitner

                                                                                                                                                Foto: Gregor Fasching
                                        Bühne frei für Mixed Music im Mai:
                                                    „Open Stage“ bei ISOP

                                                                                                                                                  Foto: Steirisches Volksliedwerk
Foto: Margareta Brigitzer

                                                                                          Tanzbein-Schwingen beim
                                                                                       Interkulturellen Musikstammtisch
                                        Die traditionelle ISOP-Weltnacht
Foto: Franz Horvath

                                                                               In.Bewegung-Abschlusstagung im Mai
                                                                                                                    Foto: Margareta Brigitzer

                            Zum Tag der Menschenrechte präsentierte
                            ISOP im Dezember das Buch „Grenzenlos“.
                            Texte von KursteilnehmerInnen las
                            Wolfgang Dobrowsky. Die musikalische
                            Umrahmung gestalteten Berndt Luef und
                            Irina Karamarkovic. Die Fotoportraits der
                            KursteilnehmerInnen steuerte die iranische       Zu seinem Buch „Interkultur“ referierte im
                            Fotografin Maryam Mohammadi bei.                  Juni der Schriftsteller Mark Terkessidis.
                                                                                                               ISOTOPIA                                              3
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WIR SIND DA

                                                                                                                     Fotos: Christopher Mavric
   Wir sind da
   MigrantInnen in der
   Mitte unserer Gesellschaft

   M
            igration, wie sie in ihrer Alltäglichkeit
             die steirische Gesellschaft prägt,
             künstlerisch zu verarbeiten, ist seit
   2008 Schwerpunkt mehrerer ISOP-Projekte der
   Schriftstellerin Maruša Krese und der
   Fotografin Meta Krese. Dabei ging es
   immer darum, künstlerische und sozial-
   arbeiterische Arbeitsweisen zueinander in
   Beziehung zu setzen.

   Im April 2010 wurde in den Arkaden des
   Landhaushofs die bis August gezeigte
   Ausstellung „Wir sind da – MigrantInnen in
   der Mitte unserer Gesellschaft“ eröffnet.
   Gezeigt wurden Fotoportraits von Zuwan-
   derInnen aus der Türkei und auch von Land-
   schaften, die das Leben und die Erinne-

                                                        rungen der Porträtierten bestimmen. Rot und Weiß sind
                                                        die Farben sowohl der österreichischen als auch der
                                                        türkischen Flagge. Sie bildeten den Hintergrund der im
                                                        Landhaushof gezeigten Fotoportraits und können als
                                                        Vorschein einer anderen Gesellschaft, als Verweis auf
                                                        ein transnationales Gemeinsames gelesen werden.
                                                        Wenn teils auch Unsicherheit im Ausdruck der Por-
                                                        trätierten spürbar ist, so stehen doch Selbstbewusstsein
                                                        und Stolz im Vordergrund.

                                                        „Wir sind da, wir sind längst Teil der steirischen Gesell-
                                                        schaft“, sagen uns die aus der Türkei zugewanderten
                                                        Frauen, Männer und Jugendlichen. Wir sind da, nach
                                                        einer langen Reise angekommen im Landhaus, dem

ISOTOPIA     4
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
TRANS/NATIONAL
Sitz des steirischen Landtages. Wir sind stolze
Mitglieder dieser Gesellschaft.

„Wir sind da“ lässt sich als dritter Teil einer in
den letzten Jahren realisierten Trilogie lesen.
Das von Theodor W. Adorno geliehene Motto
„Ohne Angst verschieden sein“ bildete
den Titel und Arbeitsschwerpunkt des ISOP-
Beitrages zur regionale08. „Neue Heima-
ten?“ knüpfte 2009 an die geleisteten
Vorarbeiten an und mündete im letzten Jahr in
die Ausstellung im Landhaushof.
Alle Teile verweisen aufeinander. Dasein als
Frage nach neuen Heimaten, die doch brüchig

                                                                                          Foto: Christopher Mavric
sind. Sie beinhalten immer auch Erinnerungen
an türkische Landschaften, die neben den
Portraits in der Ausstellung gezeigt werden.
Neue Heimaten zu gestalten umschreibt die
Notwendigkeit, an einem neuen Begriff von
gesellschaftlicher Solidarität jenseits natio-
nalistischer Grenzziehungen zu arbeiten.
                          Robert Reithofer

Trans/National
robert.reithofer@isop.at

D
        ass Kultur immer hybrid ist, an diese vom         Leben in der Fremde:
        Literaturwissenschaftler Homi K. Bhabha kon-      Am Wort – Im Bild
       statierte Erkenntnis knüpfte das Projekt „Trans/
National“ im letzten Jahr an. In den letzten Jahrzehn-    Diese Workshopreihe wurde von der renommierten ira-
ten wurden in diesem Kontext künstlerische Arbeitswei-    nischen Fotografin Maryam Mohammadi geleitet.
sen entwickelt, die in neuartiger Form Migration und      Migrantische Lebensentwürfe wurden u.a. durch Fotos
transnationale Identitäten bearbeiten.                    sichtbar gemacht.

Lesereihe Ost – West
in Kooperation mit
Minoriten/Literatur und IHAG

März 2010: Laurynas Katkus (Litauen) & Christoph
Szalay (A)

Mai 2010: Jaroslav Rudiš & Delphine Blumenfeld
(unter dem Titel: ARBEITSlos HEIMATlos ALLES los)

Juni 2010: Jessica Weintraub (USA) + Marko
Vidojkovic (Serbien) (unter dem Titel „Holding
Places“

September 2010: Shamshad Abdullaev (Usbekis-
tan) & Andreas Unterweger (Österreich), (unter dem
Titel: Als lebe man an einem unbekannten Ort)

November 2010: LUST IN TRANSLATION -
LESEFEST mit Barbi Markovic, Belgrad/Wien, Julya
Rabinowich, St. Petersburg/Wien, Hamid Sadr,
Teheran/Wien, Zehra Çirak, Istanbul/Berlin mit
musikalischer Umrahmung von „fatima spar and the
freedom fries“                                                        Maryam Mohammadi

                                                                                                                     ISOTOPIA   5
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
INTERKULTURELLE TREFFPUNKTE

                            Interkulturelle Treffpunkte
                            plauderBar                                             Interkulturelle Fachbibliothek
                            Dreihackengasse 2, 8020 Graz                           und Infothek
                            Tel. 0316/72 36 54-36                                  Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                            plauderbar@isop.at                                     Tel. 0316/76 46 46-18
                                                                                   bibliothek@isop.at
                            „ Mittäglicher Treffpunkt zum Essen aus
                            aller Welt für ISOP-MitarbeiterInnen,
                            -TeilnehmerInnen und -PartnerInnen
                            „ Mittagsverköstigung einer
                            SchülerInnengruppe aus der NMS St. Andrä
                            „ Interkulturelles Veranstaltungslokal, in
                            dem Ausstellungen, Musikstammtische etc. stattfinden
                            „ Interkulturelles Catering bei ISOP-Veranstal-
                            tungen und für externe AuftraggeberInnen wie z.B.
                            AMS, Karl-Franzens-Universität Graz, Fachhoch-
                            schule Joanneum                                        Die ISOP-Bibliothek/Infothek wurde auch 2010 wieder
                                                                                   von zahlreichen Personen genutzt. Von insgesamt
                            Besondere Aktivitäten:                                 3581 Medien aus den Bereichen Integration, Jugend,
                            „ plauderBar-Stand im Bücherdorf am Grazer             Pädagogik, Migration, Soziologie und einigen mehr
                            Hauptplatz im Juni                                     fanden wieder zahlreiche Entlehnungen statt. Die
                            „ in rasendem Tempo ausverkauftes plauderBar-          inhaltlichen Schwerpunkte der ISOP-Bibliothek bilden
                            Buffet bei der ISOP-Weltnacht                          jene Themen, die selten Eingang in öffentliche
                                                                                   Bibliotheken finden. Durch die angebotene Fachlite-
                                                                                                     ratur werden Einblicke in Rand-
                                                                                                     bereiche sozialer Handlungsfelder
                                                                                                     angeboten. 84 neue Bücher wurden
                                                                                                     im Jahr 2010 gekauft.

                                                                                                       Die ISOP Bibliothek/Infothek war
                                                                                                       auch eine wichtige Anlaufstelle für
                                                                                                       Erstinformationen. 6155 Perso-
Foto: Margareta Brigitzer

                                                                                                       nen (3271 Frauen und 2884
                                                                                                       Männer) nutzten die Bibliothek/
                                                                                                       Infothek, um sich über ISOP-
                                                                                                       Bildungs- und Beratungsangebote
                                                                                                       und ISOP-Veranstaltungen zu
                                                                                                       informieren oder muttersprachliche
                                                                                                       Beratung und Unterstützung bei
                                                                                                       integrationsspezifischen Fragestel-
                            plauderBar-Buffet am 28.4.2010 im Ritter-                                  lungen zu bekommen. Ein PC-
                            saal des Landhauses anlässlich der Vernis-             Arbeitsplatz mit Internetzugang für alle BenutzerInnen
                            sage von „Wir sind da. MigrantInnen in der             der Bibliothek/Infothek war auch 2010 ein ebenfalls
                            Mitte unserer Gesellschaft“                            gern und oft genutztes Angebot.

    ISOTOPIA                        6
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
ARBEITSPLÄTZE, BESCHÄFTIGUNG
ISOP-PROJEKTE 2010
Arbeitsplätze schaffen,
Beschäftigung
X     Unterstützung beim (Wieder-)Einstieg in den ersten
      Arbeitsmarkt durch bedürfnisorientierte Verknüpfung von Arbeit,
      Betreuung und Qualifizierung in Beschäftigungsprojekten

Gemeinnütziges                                          Integrationsmodell
Beschäftigungsprojekt -                                 Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                                                        Tel. 0316/72 36 54
Interkulturelles und                                    beschaeftigungsprojekt@isop.at
Pädagogisches Forum
                                                        Das Integrationsmodell bietet befristete Arbeitsplätze
und IKU                                                 für Personen mit Migrationshintergrund und Asyl-
Dreihackengasse 2, 8020 Graz                            berechtigte, die langzeitbeschäftigungslos oder/und
0316/76 46 46-19                                        SozialhilfebezieherInnen sind.
brigitte.donnelly@isop.at
                                                        Die Kombination von
Im gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt – Interkul-     Arbeit: Mitarbeit in der plauderBar, bei ISOP-
turelles & pädagogisches Forum und IKU von ISOP         Veranstaltungen und in anderen ISOP-Projekten (z.B.
wurden 2010 32 Personen angestellt.                     Kinderbetreuung im Rahmen von Sprachkursen,
In den Tätigkeitsbereichen                              Essensbegleitung einer SchülerInnengruppe aus der
„ Jugendarbeit                                          NMS St. Andrä)
„ Interkulturelle Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit   Qualifizierung: Erwerb bzw. Verbesserung der
„ Lernunterstützung und -betreuung                      Deutschkenntnisse inkl. Ablegung von ÖSD-Prüfun-
„ Elternarbeit                                          gen (österreichisches Sprachdiplom), Erwerb von
„ Organisations- und Integrationsassistenz              EDV-Grundkenntnissen, Gastronomie-Weiterbildung,
der unterschiedlichen ISOP-Projekte waren 29            Erhöhung der sozialen und interkulturellen Kompe-
Frauen und 3 Männer aus 13 verschiedenen                tenzen, Empowerment etc. sowie
Ländern beschäftigt. Neben der Arbeit in den            sozial- und berufspädagogischer
unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen gab es über die   Begleitung
gesamten Anstellungszeiträume sozialpädagogische        hat die Chancenverbesserung der
Begleitung und die Möglichkeit, an Weiterbildungen      TransitmitarbeiterInnen beim (Wieder)Einstieg in den
und Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen.              1. Arbeitsmarkt zum Ziel.

                                                        TransitmitarbeiterInnen 2010:
                                                        12 Frauen und 2 Männer
                                                                                                                 Foto: Margareta Brigitzer

                                                                                                    ISOTOPIA             7
ISOP-TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Forum für gesellschaftspolitische Alternativen
ARBEITSPLÄTZE, BESCHÄFTIGUNG

   aus Afghanistan, Ägypten (2), Albanien (2), Bosnien         Materialienentwicklung im DAF/DAZ-Be-
   (2), Irak, Iran (2), Kirgisistan, Nigeria, Tschetschenien   reich für die beteiligten Betriebe
   (2).                                                        „ Auf Basis der Bedarfsmeldungen der beteiligten
                                                               Betriebe werden laufend arbeitsplatznahe Sprach-
   Verstärkt wurde das Team durch 1 Transitmit-                materialien erstellt, die das Ziel haben, die (betriebli-
   arbeiterin von Graz Jobs MIGRA.                             che) Integrationsqualität zu erhöhen. Ausgehend von
                                                               den Tätigkeiten und Aufgaben der Transitarbeitskräfte
   Für 7 KollegInnen war die Anstellung im Integrations-       im Betrieb unterstützen die Materialien sowohl den
   modell der erste Arbeitsplatz in Österreich.                Spracherwerbsprozess als auch die innerbetriebliche
   Trotz Wirtschaftskrise konnte ein Gutteil der ausge-        Kommunikation.
   stiegenen Personen auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß
   fassen.                                                     Interkulturelle Workshops mit den
                                                               Schlüsselarbeitskräften und den
   Besondere Aktivitäten:                                      SozialpädagogInnen
   „ Ausflug nach Maria Trost mit Wanderung durch              „ Neben der Sprachkompetenz der migrantischen
   den Leechwald auf dem Pfad der Menschenrechte               Transitarbeitskräfte werden interkulturelle Sensibilität
   „ eintägiger Workshop „Empowerment“ mit Araba               und Kompetenz der Betriebsverantwortlichen als
   Evelyn Johnston-Arthur für die TransitmitarbeiterInnen      wesentlich für eine nachhaltige Integration betrachtet.
                                                               In insgesamt sechs Workshops wurden betriebsüber-
                                                               greifend Erfahrungen ausgetauscht und Lernfelder
                                                               geöffnet, die sich Fragen der innerbetrieblichen
                                                               interkulturellen Durchlässigkeit auf der Struktur-, der
   Graz Jobs                                                   Haltungs- und der Verhaltensebene stellten.
                                                               „ Erstellung eines Leitfadens
   Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                                                               „ Die Ergebnisse aus den Workshops werden –
   0316/76 46 46-19
                                                               zumal sie als exemplarisch für betriebliche
   brigitte.donnelly@isop.at
                                                               Integrationsarbeit gelten – in einem Leitfaden bear-
                                                               beitet zusammengestellt und auf diese Weise für eine
   Im Beschäftigungsprojekt Graz Jobs, das in Koopera-
                                                               innerbetriebliche Nachhaltigkeit aufbereitet.
   tion mit BAN, Bicycle, Caritas, ÖKO-Service und
   Heidenspaß durchgeführt wird, wurden seitens ISOP
   im Jahr 2010 7 Personen aus 6 verschiedenen
   Ländern beschäftigt.

   Neben ihren Tätigkeiten in den Bereichen Freizeit-
   betreuung, Reinigung, Instandhaltung und
   Plauderbar sowie der sozialpädagogischen Beglei-
   tung konnten im Rahmen der Beschäftigung berufs-
   bezogene Deutschkurse besucht werden.

   Graz Jobs: Sprachcoaching
                                                                                                                           Fotos: Videoproduktion Andreas Rieger

   Dreihackengasse 2, 8020 Graz
   Tel.: 0316/71 66 78
   silvia.goehring@isop.at

   Begleitendes fachsprachliches Coaching für
   die Transitarbeitskräfte in Kleingruppen
   „ Ausgehend vom allgemeinen Zugangs- und
   Abklärungstool des Projektes wurden die Transit-
   arbeitskräfte ins Sprachcoaching zugewiesen und
   entsprechend ihres jeweiligen Sprachlevels für wö-
   chentlich vier Stunden in ihre Spracherwerbsgruppe
   eingeteilt.

ISOTOPIA    8
BERATUNG & BETREUUNG

Beratung &
Betreuung
X      Unterstützung von MigrantInnnen und Flüchtlingen sowie Menschen mit
       Basisbildungsbedarf beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und in
       berufliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
X      Hilfe in integrationsspezifischen Bereichen, zB beim Umgang mit
       Behörden und Angeboten des Gesundheitssystems
X      Unterstützung bei Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung von
       Angeboten

Integrationsassistenz                                     Moldawien, Mongolei, Nicaragua, Nigeria, Pakis-
Dreihackengasse 2, 8020 Graz                              tan, Philippinen, Polen, Rumänien, Russland,
Tel. 0316/72 36 54                                        Serbien, Simbabwe, Slowakei, Slowenien, Sudan,
integrationsassistenz@isop.at                             Tadschikistan, Tschetschenien, Tunesien, Türkei,
                                                          Uganda, Ukraine, Ungarn) die (muttersprachliche)
Die ISOP-IntegrationsassistentInnen verfügen über         Integrationsassistenz in Anspruch, ebenso aber auch
eigene langjährige Integrationserfahrungen und            öffentliche und private Einrichtungen, wie z.B. das
haben sich Wissen in integrations- und alltags-           Amt für Jugend und Familie, Kindergärten oder das
relevanten Bereichen des „Systems Österreich“ erwor-      Gewaltschutzzentrum.
ben.
Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und beim              Es gab an die 1400 Kontakte, davon 66% mit
Erstellen von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben,       Frauen. Die Unterstützung durch die
(muttersprachliche) Informationsweitergabe bei            IntegrationsassistentInnen fand v.a. in den Sprachen
integrations- und alltagsrelevanten Fragen, Erklärung     Albanisch, Arabisch, Armenisch, Bosnisch-Kroatisch-
von (Amts)Briefen, Telefonate mit MitarbeiterInnen von    Serbisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Russisch
Ämtern und anderen Einrichtungen, Begleitung bei          und Türkisch statt.
Behörden- und Arztwegen, Kooperation mit Kindergär-
ten (z.B. bei Elternabenden oder Elterngesprächen),       Aus den diversen Weiterbildungen, die die
dem Gewaltschutzzentrum und verschiedenen Dienst-         IntegrationsassistentInnen 2010 absolvierten, sind
stellen des Magistrats Graz und der Landesregierung       der Abschluss des Ausbildungslehrgangs zur inter-
gehörten zum Arbeitsalltag der                            kulturellen Eltern-Kind-Gruppenleiterin der Kinder-
IntegrationsassistentInnen.                               freunde Steiermark von Valbone Fetahi sowie der
                                                          erste männliche im Rahmen eines Projektes von
Themen bei frauenspezifischen Unterstützungen waren       Styria vitalis ausgebildete Zahngesundheitsmentor der
v.a. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für             Steiermark, Umed Nori, hervorzuheben.
Migrantinnen, Vereinbarkeit von Betreuungs- und
familiären Pflichten mit dem Berufsalltag sowie Kultur-   IntegrationsassistentInnen 2010:
und Freizeitangebote in Graz. In diesem
Kontext ist auch auf die Kooperation mit
HIPPY, dem Hausbesuchsprogramm für
Eltern von Vorschulkindern von alpha nova,
zu verweisen.

Im Jahr 2010 nahmen wieder Menschen
aus 44 Herkunftsländern (Afghanis-
tan, Ägypten, Albanien, Algerien,
Armenien, Äthiopien, Bosnien, Bulgarien,
China, Dominikanische Republik, Frank-
reich, Georgien, Ghana, Guatemala, Irak,
Iran, Jordanien, Kirgisien, Korea, Kosovo,
Kroatien, Marokko, Mazedonien,

                                                                                                   ISOTOPIA       9
BERATUNG & BETREUUNG

   Integration &                                        Auskunft über die Anzahl an Menschen, untergliedert
                                                        in unterschiedliche Berufsgruppen und Branchen in die-
   interkulturelles                                     ser Region, die einen Bedarf an Basisbildung haben,
   Zusammenleben in                                     andererseits aber auch über die konkreten Lern-
   Deutschlandsberg                                     bedürfnisse dieser Menschen.

   Frauentalerstr. 16b, 8530 Deutschlandsberg           12 TrainerInnen wurden im Rahmen einer eigens
   Tel.: 0650/7557575                                   für das Projekt entwickelten und mit den Anforderun-
   hanan.kotschar@isop.at                               gen des Netzwerks Basisbildung und Alphabetisierung
                                                        abgestimmten Ausbildung zu BasisbildungstrainerInnen
   In Deutschlandsberg wurde im Jahr 2010 ein umfas-    weitergebildet. Damit verfügt diese Region über spezi-
   sendes Beratungs-, Betreuungs- und Kursangebot für   alisierte TrainerInnen vor Ort.
   Menschen mit Migrationshintergrund umgesetzt.
   Dieses enthielt soziale und berufliche, allgemeine   Bildungsanbieter aus der Region wurden in einer regi-
   Deutschkurse und Schulungen, die zur Erfüllung der   onalen Entwicklungsgruppe von ISOP auf den aktuel-
   Integrationsvereinbarung absolviert werden müssen.   len Stand der Basisbildung gebracht und in der Ent-
                                                        wicklung ihrer eigenen Basisbildungsprojekte unterstützt.
   Deutschkurse: 142 TeilnhemerInnen                    Mit Ende des Jahres 2010 entstanden so 7 unter-
   Berufliche und soziale Beratung: 184 Perso-          schiedliche Projekte, die teilweise auch schon er-
   nen                                                  probt wurden. Damit wurden Angebote der Basisbildung
   Interkulturelle Schulprojekte: in Zusammenar-        in diese Region integriert.
   beit mit zwei Deutschlandsberger Schulen (465)
                                                        Know-how-Aufbau in der Region und Öffentlichkeits-
                                                        arbeit waren weitere Schwerpunkte des Projekts. War
                                                        die Region im Jahr 2008 noch ein weißer Fleck auf der
                                                        Basisbildungslandkarte, so trugen auch die Aktivitäten
    Projekt Basisbildung                                in dieser Richtung Früchte. 7 unterschiedliche Ver-
                                                        anstaltungen, zahlreiche Presseartikel und Aktionen
    Oberes Murtal                                       rund um den Welttag der Alphabetisierung (8. Septem-
    in Kooperation mit dem Bildungs-                    ber) erregten öffentliches Aufsehen, stimmten die
    netzwerk Steiermark                                 EntscheidungsträgerInnen freundlich und waren die
    und IFA                                             gesamte Projektlaufzeit präsent.
    Dreihackengasse 1, 8020 Graz
    Tel: 0699/146 00009
    alfred.berndl@isop.at

    Das Projekt Basisbildung
    Oberes Murtal endete im De-
    zember. Grund genug, einen
    Rückblick über die Aktivitä-
    ten und das Engagement
    von ISOP zu ziehen. In den
    zwei Jahren und acht Mo-
    naten Projektlaufzeit ist uns
    doch Einiges gelungen:

    Eine breit angelegte Ziel-
    gruppenanalyse wurde von
    ISOP und IFA (Institut für
    Arbeitsmarktforschung)
    durchgeführt und aufberei-
    tet. Die Studie gibt einerseits

ISOTOPIA    10
BERATUNG & BETREUUNG
Elternrunden für Eltern
mit Migrationshintergrund
Dreihackengasse 2, 8020 Graz
Tel.: 0316/76 46 45-30
interkulturelle_jugendarbeit@isop.at

Im abgelaufenen Jahr wurden bei den Elterntreffs im
Rahmen regelmäßiger Zusammenkünfte folgende
Themenschwerpunkte bearbeitet:

„ Aufklärung und Information zur Pubertät
„ Familiäre Konfliktbewältigung
„ Rollenmuster/geschlechtsspezifische Beziehung
„ das Bildungs- und Schulsystem                        Voitsberg, Mureck
„ Peer-Beziehungen                                     In den regionalen Geschäftsstellen des AMS
                                                       Tel.: 0699/12569607
                                                       arbeitsassistenz@isop.at

                                                       Feldbach, Hartberg
Interkulturelle                                        In den regionalen Geschäftsstellen des AMS
                                                       Tel.: 0699/11347273
Gesundheitsassistenz für                               arbeitsassistenz@isop.at
MigrantInnen
Tel.: 0316/385-60032 (LKH) oder 0664/1101102           Fürstenfeld
algader@inode.at                                       In der regionalen Geschäftsstelle des AMS
                                                       Tel.: 0699/11788981
2010 ist die Nachfrage nach den Angeboten des          arbeitsassistenz@isop.at
Projektes weiterhin sehr hoch gewesen.
                                                       Deutschlandsberg
Die Anzahl der Gesamteinsätze betrug im letzten        Frauentalerstraße 16b, 8530 Deutschlandsberg
Jahr 1223.                                             Tel.: 03462/39 9 93
Es wurden 1014 Menschen aus 24 Ländern                 arbeitsassistenz@isop.at
unterstützt(weiblich: 558; männlich: 456).
                                                       Zielgruppe:
Unterstützung beim Zugang zum Gesundheitssystem        Beim AMS vorgemerkte Frauen, Männer und Jugend-
für Menschen mit Migrationshintergrund wurde vor       liche mit Migrationshintergrund
allem im Landeskrankenhaus Graz organisiert.
Mediation, Begleitung und insbesondere Dolmetsch-      Angebot:
dienste in zahlreichen Sprachen standen im Fokus       „ Unterstützung bei der Arbeitsuche
der Projektarbeit. Soziale Betreuung und alltägliche   „ Ausbildungsberatung und Ausbildungsplanung
Unterstützungen zum Beispiel beim Ausfüllen von        „ sprachliche und fachliche Vorbereitung für den
Formularen waren weitere Arbeitsfelder.                Einstieg in Ausbildungen
                                                       „ sprachliche und sozialpädagogische Ausbildungs-
                                                       begleitung
                                                       „ Unterstützung bei Nostrifizierungsfragen
                                                       „ Anschlussberatung nach Absolvierung von Quali-
Arbeitsassistenz für                                   fizierungen
                                                       „ soziale Beratung & Unterstützung bei
MigrantInnen Steiermark                                „ (fremden-)rechtliche Beratung
                                                       „ sprachgestützte Einführung in die EDV
Obersteiermark                                         „ sprachliches Coaching
Koloman Wallischplatz 12, 8600 Bruck/M.
Tel.: 03862/58 2 15 DW 13                              Zahlen:
arbeitsassistenz-bruck@isop.at                         Ca. 750 Personen wurden durchschnittlich 8
                                                       Stunden pro TeilnehmerIn in der Entwicklung und
Leibnitz                                               Umsetzung ihrer beruflichen Pläne und Vorstellungen
Augasse 9a, 8430 Leibnitz                              von den ISOP-BeraterInnen individuell unterstützt.
Tel.: 03452/73 0 38 und im AMS Leibnitz
Tel.: 0699/12569607                                    Die Zuweisung erfolgte über die jeweiligen regionalen
arbeitsassistenz@isop.at                               Geschäftsstellen des AMS.

                                                                                                   ISOTOPIA    11
BERATUNG & BETREUUNG

   Interkulturelle                                      Neustart Grundbildung
   Berufsberatung für                                   Basisbildung für Beruf und Alltag
   MigrantInnen (IBB)                                   Lesen – Schreiben – Rechnen –
   Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                                                        Computer
   Tel.: 0316/71 66 78
   silvia.goehering@isop.at                             Neustart Grundbildung Graz:
                                                        Dreihackengasse 2, 8020 Graz
   Zielgruppe:                                          Tel.:0699/11357801
   Beim AMS Graz vorgemerkte Frauen, Männer und         barbara.andree@isop.at
   Jugendliche mit Migrationshintergrund
                                                        Neustart Grundbildung Obersteiermark
   Angebot:                                             Koloman Wallisch Platz 12, 8600 Bruck
   „ Unterstützung bei der Arbeitssuche, inkl.          Tel.: 03862/58 2 15, 0699/12548460
   Bewerbungstraining und Erstellen von Bewerbungs-
   unterlagen                                           Neustart Grundbildung Leibnitz
   „ Ausbildungsberatung und Ausbildungsplanung         Augasse 9a, 8430 Leibnitz
   „ sprachliche und fachliche Vorbereitung für den     Tel.: 0699/11357802
   Einstieg in Ausbildungen
                                                        Neustart Grundbildung Gleisdorf
   „ sprachliche und sozialpädagogische Ausbildungs-
                                                        Stadtbücherei Gleisdorf,
   begleitung
                                                        Weizer Straße 3, 8200 Gleisdorf
   „ Unterstützung bei Nostrifizierungsfragen
                                                        Tel.: 0699/11357802
   „ Anschlussberatung nach Absolvierung von Quali-
   fizierungen
   „ sprachliches Coaching zur Absolvierung der         Basisbildung ist in den letzten Jahren zu einem
   TaxilenkerInnenprüfung                               wichtigen bildungs- und sozialpolitischen Thema
   „ soziale Beratung                                   geworden. Die gesellschaftlichen Veränderungen,
   „ (fremden-)rechtliche Beratung                      insbesondere die Entwicklung moderner Informations-
   „ sprachgestützte Einführung in die EDV              und Kommunikationstechnologien bzw. deutliche
   „ sprachliches Coaching                              Umstrukturierungen und Veränderungen am Arbeits-
                                                        markt haben die Anforderungen an einzelne Men-
   Zahlen:                                              schen angehoben. Wer heutzutage nicht über
   Ca. 300 Personen wurden durchschnittlich 10          ausreichende Basisbildungskompetenzen verfügt, wer
   Stunden pro TeilnehmerIn in der Entwicklung          also nicht ausreichend gut lesen und schreiben kann,
   und Umsetzung ihrer beruflichen Pläne und Vorstel-   wer sich bei mathematischen Aufgaben schwer tut,
   lungen von den ISOP-BeraterInnen individuell         oder wer den Computer nicht benutzen kann, der ist
   unterstützt. Die Zuweisung erfolgte über das AMS     zunehmend von der gesellschaftlichen Teilhabe,
   Graz.                                                insbesondere aber vom Erwerbsleben
   Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Verein      ausgeschlossen.Das vom AMS Steiermark geförderte
   Zebra und dem Verein Chiala‘Afriqas umgesetzt.       Projekt Neustart Grundbildung bietet erwachsenen

ISOTOPIA   12
BERATUNG & BETREUUNG
Menschen die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den       „ Englisch-Modul: Basale
Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und im Um-          Englischkenntnisse sind
gang mit dem Computer aufzufrischen und zu              zunehmend auch Voraussetzung
vertiefen und dadurch ihre Beschäftigungschancen        für die Berufswelt. Neustart
und Qualifizierungsmöglichkeiten zu erhöhen.            Grundbildung hat deshalb ein
                                                        niederschwelliges Basismodul
Angebote: individuell abgestimmte Unterstützungs-       „Englisch“ entwickelt. Dieses
maßnahmen, Abklärungsgespräche, Einzel-                 Modul umfasst 21 Unterrichts-
beratungen, Kleingruppentrainings, Lernberatung.        einheiten und wird bedarfsorien-
Beratung und Unterricht gehen von alltags-,             tiert an allen Standorten angeboten.
arbeitsmarkt- und berufsrelevanten Bedürfnissen der     „ Bumerang: 2010 gab es 2 Ausgaben der
TeilnehmerInnen aus.                                    TeilnehmerInnen-Zeitschrift bumerang. Die
                                                        einzelnen Ausgaben stehen unter
Zielgruppen: Die Zielgruppe hat sich im Laufe des       http://isopbumerang.wordpress.com
Jahres 2010 geändert. Neue Zielgruppe seit Oktober      zum Download bereit.
2010: TeilnehmerInnen in Maßnahmen des AMS,
Transitarbeitskräfte sowie beschäftigte Personen, die
durch ihre Basisbildungsdefizite bedroht sind, ihren
Arbeitsplatz zu verlieren.

Kleine Zahlenspiele 2010:                               Beratungsstelle für
„ 19 Beratungsgruppen
„ 299 Teilnehmende, davon 137 Frauen und                Integration und
162 Männer                                              Antidiskriminierung Feldbach
„ 50 Teilnehmende an PC-Basismodulen (Zertifi-          Grazerstraße 9, 8330 Feldbach
kat „PC Start“ der Österreichischen Computer-           Tel.: 0699/12651650
gesellschaft)                                           michael.kern@isop.at

Wichtige Meilensteine 2010:                             Die Lernbetreuung für Kinder nicht
                                                        österreichischer Herkunft mit schulischem Unter-
„ Podcasts und Social Media im Unterricht:              stützungsbedarf betreute während der Schulmonate
Neustart Grundbildung bietet im Rahmen des              monatlich 40 Kinder in drei nach Schuljahrgängen
Unterrichts einen sehr niederschwelligen Zugang zu      getrennten Gruppen. Die Nachfrage konnte damit
neuen Medien. 2010 wurden Podcasts im Unterricht        jedoch nicht gedeckt werden. Deswegen gibt es
eingesetzt und Social Media Tools angewendet (Blogs,    bereits Gespräche zwischen den beteiligten Schulen,
Wikis etc.).                                            der Jugendwohlfahrt Feldbach, der Gemeinde
„ Gesundheit in der Basisbildung: In Zusam-             Feldbach und ISOP über Möglichkeiten der Erweite-
menarbeit mit dem ISOP-Projekt „Gesundheits-            rung des Angebotes.
kompetenz in der Basisbildung“ wurden im Projekt-
jahr 2010 Workshops für TeilnehmerInnen und             Der inhaltliche Schwerpunkt der Beratungs-
TrainerInnen angeboten. Damit wurde Know-how zum        tätigkeit lag wieder im fremdenrechtlichen Bereich
Thema Gesundheit im Projekt aufgebaut und               und stand in engem Zusammenhang zu den Neue-
Gesundheitsthemen im Unterricht thematisiert.           rungen im Jahr 2010. Besonders hervorzuheben ist
„ Kleinprojekte mit Teilnehmenden: Diverse              die neu geschaffene Möglichkeit für subsidiär schutz-
Kleinprojekte ermöglichten den Teilnehmenden, sich      berechtigte Menschen, die bis 31.12.2009 zwar ein
mit den Themen „Ernährung“, „Landtagswahlen             Aufenthaltsrecht und freien Zugang zum
2010“ oder „Drogen“ vertiefend auseinander zu           österreichischen Arbeitsmarkt, jedoch keine realisti-
setzen und selbstständig zu lernen. Darüber hinaus      sche Aussicht auf eine Niederlassung hatten. Dies
nahmen Teilnehmende von Neustart Grundbildung           änderte sich mit 01.01.2010. Die Folge war, dass im
am EU-Projekt „Breaking Down Barriers“ teil.            Lauf des Jahres 2010 25 subsidiär schutzberechtigte
„ Zentrum für Basisbildung:                             Menschen beim Verfahren zur Erlangung einer
Ein wichtiger Meilenstein des Projektes war der         Niederlassungsbewilligung in der Beratungsstelle
Umzug in das neue „Zentrum für Basisbildung“ im         beraten und begleitet wurden.
Herbst 2010. Dem Projekt stehen damit gut ausge-
stattete Kurs- und Büroräume zur Verfügung.             Im Bereich der Sprachförderung wurde 2010 ein
„ Kreatives Schreiben: Eine interne Arbeits-            „Integrationskurs zur Erfüllung der Integrations-
gruppe von Neustart Grundbildung hat sich intensiv      vereinbarung“ abgeschlossen und ein zweiter begon-
mit dem Thema „kreatives Schreiben“ auseinander-        nen. Zudem wurden wieder Alphabetisierungkurse in
gesetzt und entsprechende Materialien für den Einsatz   drei verschiedenen Niveaus durchgeführt. Am Ende
in Basisbildungstrainings entwickelt. DVD und           des Jahres 2010 war die Anmeldeliste für den nächs-
Unterlagen dazu gibt es bei Ursula Skrabitz             ten Integrationskurs bereits voll und 20 Personen
(ursula.skrabitz@isop.at).                              standen auf der Warteliste.

                                                                                                  ISOTOPIA      13
QUALIFIZIERUNG, LERNEN

                        Qualifizierung,
                        Lernen
   X       Nachholen des Pflichtschulabschlusses
   X       allgemeine und berufsbezogene Deutschkurse
   X       Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse
   X       interkulturelle Bildungsarbeit

   IQUAP - Interkulturelles                              Sprache und Orientierung für
   Qualifizierungsprogramm                               Migrantinnen im Gast-
   für ImmigrantInnen                                    gewerbe – Feldbach
                                                         in Kooperation mit INNOVA Austria
   IQUAP Obersteiermark                                  Dreihackengasse 2, 8020 Graz
   für die regionalen Geschäftsstellen des               Tel.: 0316/716678
   AMS Bruck/M., Leoben und Mürzzuschlag                 silvia.goehring@isop.at
   Koloman Wallisch Platz 12, 8600 Bruck
   Tel.: 03862/58 2 15                                   Zielgruppe: beim AMS Feldbach vorgemerkte
   arbeitsassistenz-bruck@isop.at                        Migrantinnen, deren Deutschkenntnisse für eine
                                                         Arbeitsmarktintegration zu gering sind und die ein
   IQUAP Süd-, Ost-, Weststeiermark                      Interesse an der Ausübung eines Berufes im Gast-
   Für die regionalen Geschäftsstellen des               gewerbe/Tourismus interessiert sind
   AMS Leibnitz, Voitsberg, Mureck, Feldbach,
                                                         Angebot:
   Hartberg u.a.
                                                         „ Deutsch
   Annenstraße 27, 8020 Graz
                                                         „ Kompetenzprofilerhebung
   Tel.: 0316/72 19 05
                                                         „ Berufliche Orientierung in Gastro-Berufen
   iquap@isop.at
                                                         „ Persönlichkeitsbildung und Schlüsselqualifikationen
                                                         „ Praktika
   Zielgruppe: Menschen mit Migrationshintergrund,
   deren Deutschkenntnisse für eine nachhaltige          Geschlossene Ausbildungsgruppe:
   Arbeitsmarktintegration zu gering sind                20 Migrantinnen

   Angebot:
   „ Deutschqualifizierung und Erhöhung der schriftli-   IQ – Individuelle Qualifizie-
   chen und mündlichen Sprachkompetenz mit einem
   Schwerpunkt auf berufs- und arbeitsmarktbezogenen     rung in Liezen, Leibnitz und
   Texten                                                Köflach
   „ begleitende sozial- und berufspädagogische          in Kooperation mit dem bit schulungscenter
   Unterstützung                                         Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                                                         Tel.: 0316/716678
   Zahlen: 176 TeilnehmerInnen in 10 Kursen              silvia.goehring@isop.at
   mit einer Dauer von entweder 8 Wochen oder 12
   Wochen                                                Die Zuweisung in die Qualifizierungsmaßnahmen
                                                         erfolgte über die jeweilige regionale Geschäftsstelle
                                                         des AMS

                                                         Zielgruppe: Beim AMS vorgemerkte Personen,
                                                         ISOP-Schwerpunkt: Menschen mit Migrations-
                                                         hintergrund

                                                         Angebot:
                                                         „ wöchentliche Einstiege in 12-wöchige Ganz- und
                                                         Halbtagesqualifizierungen

ISOTOPIA   14
QUALIFIZIERUNG, LERNEN

                                                       Interkulturelle
                                                       Organisationsberatung und
                                                       Diversity-/Nicht-
                                                       diskriminierungstrainings
„ Einstiegs- und Orientierungsphase
„ Qualifizierungsphase, die mindestens 50% der         TrainerInnen, BeraterInnen und sonstige
Gesamtverweildauer beträgt, in: EDV, Gastronomie,      MitarbeiterInnen von ISOP gestalteten auch 2010
Sprachen (Englisch, Deutsch, Italienisch), Handel,     zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen (Seminare,
Lager, EBC*L, Projektmanagement, Persönlichkeits-      Trainings, Workshops, Vorträge) für andere Einrich-
bildung, Medienkompetenz, Gesundheitsförderung,        tungen:
Betriebspraktika, Lernzentrum
„ begleitende Vermittlungsunterstützung                Interkulturelle Organisationsentwicklung:
„ begleitendes Einzelcoaching                          Kinderbüro, in Kooperation mit Mafalda (Projekt
                                                       „Vielfalt leben“, im Auftrag des Landes Steiermark)
Zahlen:
Tageskapazität: 310 TeilnehmerInnen                    Steirisches Integrationsleitbild:
                                                       Moderation des Arbeitskreises „Arbeit & Wirtschaft“
Der inhaltliche Schwerpunkt von ISOP liegt in den      im Rahmen der steirischen Integrationsleitbild-
Bereichen Deutsch als Zweitsprache und Vermittlungs-   entwicklung
unterstützung
                                                       Lesezentrum:
                                                       Fachvorträge zu „Migration – Integration – interkul-
Reden & Verstehen                                      turelle Öffnung – interkulturelle Bibliotheksarbeit“ bei
am Arbeitsplatz                                        den Regionaltagungen des Lesezentrums für die
                                                       steirischen (Schul-)BibliothekarInnen in Graz,
in Kooperation mit dem bit schulungscenter
                                                       Lannach, St. Lorenzen am Wechsel, Kapfenberg,
Dreihackengasse 2, 8020 Graz
                                                       Liezen, Fürstenfeld, Judenburg
Tel.: 0316/716678
silvia.goehring@isop.at                                Interkulturelle Trainings:
                                                       Lebenshilfe Steiermark, Universität Graz, bit
Zielgruppe:                                            schulungscenter, BFI Steiermark, Kinderbüro, Jugend-
Beim Arbeitsmarkt-                                     zentrum Judenburg, Kinderfreunde Steiermark,
service Graz                                           Stadtgemeinde Leoben, Verein Omega, Steirische
arbeitslos vorge-                                      volkswirtschaftliche Gesellschaft, Coaches4you u.a.
merkte Wiederein-
steigerinnen mit
nicht deutscher
Muttersprache und                                      Lehrgang zur interkulturellen
einem rechtlichen Zugang zum Arbeitsmarkt, die         Beratung von ZuwanderInnen
Bedarf an zusätzlicher Förderung der Deutsch-
kenntnisse mittels intensiver Konversation haben       und Organisationen
                                                       in Kooperation mit dem bfi Steiermark
Angebot:                                               Dreihackengasse 2, 8020 Graz
„ Ziel ist die Verringerung sprachlicher Defizite im   Tel.: 0316/76 46 46-35
Deutschen und die Erhöhung der kommunikativen          helga.schicho@isop.at
Kompetenz zu Themen des Arbeitsmarktes sowie die
Verbesserung der arbeitsmarktbezogenen Handlungs-      Der Andrang zum sechsten Lehrgang zur interkultu-
kompetenz                                              rellen Beratung war enorm, letztlich wurden 22 Per-
„ Sprachqualifizierung rund um die Thematik „Frau      sonen für die Teilnahme ausgewählt. Besonders
und Erwerbstätigkeit“ mit begleitender Kinder-         erfreulich ist der Umstand, dass neben Teilnehmenden
betreuung                                              aus Graz wieder einige Personen aus anderen
                                                       steirischen Bezirken sich die Mühe machten, zur
Zahlen: 5 Durchgänge von Februar bis Juli              Weiterbildung nach Graz zu pendeln, namentlich aus
2010 à 5 Wochen mit 12 Wochenstunden; 77               Bruck an der Mur, Fohnsdorf, Graz Umgebung,
Teilnehmerinnen aus 29 Ländern                         Kapfenberg und Bad Radkersburg.

                                                                                                   ISOTOPIA       15
QUALIFIZIERUNG, LERNEN

   Im Sinne eines
   formulierten
   Lehrgangsziels,
   nämlich, die Kompe-
   tenz bei der Einlei-
   tung und Weiterent-
   wicklung von inter-
   kulturellen Öffnungs-
   prozessen zu fördern,
   können folgende
   dienstgebende Einrichtungen am Lehrgang partizipie-       selbstorganisierter Transfergruppenarbeit. Den
   ren: alea & partner GmbH, Beratungszentrum                Abschluss bildete eine schriftliche Arbeit mit Praxis-
   Knittelfeld, Verein BIG, Caritas Regionalstelle Leoben,   relevanz für das jeweilige Arbeitsfeld der
   Verein Danaida, Deutsch in Graz, ErfA Graz, Frau-         VerfasserInnen. Als zusätzliche Angebote gab es
   enhaus Graz, Verein Frauenservice Graz, Stadtge-          Seminare zu Projektmanagement sowie Kreativ-,
   meinde Kapfenberg, ISOP, Jugend am Werk Stmk.             Präsentations- und Moderationstechniken.
   GmbH, LFI Steiermark, Mosaik GmbH, Verein                 Die feierliche Zertifikatsübergabe an die
   OMEGA, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft,      AbsolventInnen des Lehrgangs fand am 28. Februar
   Volksschule Brockmann und Fischerau.                      2011 mit Landtagsabgeordneten Detlef Gruber bei
                                                             ISOP statt.
   Da die ReferentInnen und die Teilnehmenden eine
   große Heterogenität und Vielfalt widerspiegelten, die
   sowohl ihre Herkunft (Äthiopien, Bosnien und Herze-
   gowina, BRD, China, ehemalige DDR, Ghana,                 FLIeG – FAMILIEN LERNEN
   Finnland, Kosovo, Kroatien, Marokko, Österreich,          in Graz
   Polen, Kanada) als auch ihr jeweiligesTätigkeitsfeld
                                                             Dreihackengasse 4 - 6, 8020 Graz
   betreffen (Universität, NGOs, Kommune, Politik-
                                                             Tel. 0699/10 74 12 64
   beratung; Arbeit mit Erwachsenen, Jugendlichen,
                                                             flieg@isop.at
   Kindern, zum Teil in differenzierten Angeboten für
   Frauen bzw. Mädchen, für Menschen mit Behinde-
                                                             FLIeG – FAMILIEN LERNEN in Graz stellt konkrete
   rungen und Menschen mit Migrationshintergrund
                                                             Angebote im Bereich der familienorientierten Basis-
   etc.), war der Austausch innerhalb der Lehrgangs-
                                                             bildung. Es ist das erste und bisher einzige Basis-
   gruppe und mit den ReferentInnen entsprechend
                                                             bildungsprojekt in Österreich, das in der Tradition der
   spannend und horizonterweiternd.
                                                             international bewährten FAMILY LITERACY–
                                                             Projekte steht und mit seinem Programm auf die
   Das Themenfeld des Lehrgangs war weit gesteckt,
                                                             generationsübergreifenden Folgen von Bildungs-
   umkreiste aber von vielen Seiten und Blickwinkeln aus
                                                             benachteiligung abzielt.
   immer wieder das Spannungsfeld
   Migration – Integration – Diversität – Anti-              Die Angebote des Projektes sind so konzipiert, dass
   diskriminierung und Gleichstellung innerhalb              sie in die Familie hineinwirken: Sie helfen den
   der österreichischen Gesellschaft und im internatio-      Müttern/Vätern, ihre eigenen Fertigkeiten in Lesen,
   nalen Vergleich.                                          Schreiben, Rechnen und am PC zu stärken, zu
                                                             erweitern oder neu zu erlernen, gleichzeitig dieses
   Die 11 Seminare fanden in einer Mischung aus              neu erworbene Wissen in die Familie zu tragen und
   theoretischen Inputs, Praxisübungen und Selbst-           damit die Kinder im Wissenserwerb schon sehr früh
   reflexion statt.                                          zu unterstützen.

   Zu Beginn des Lehrgangs fanden 4 Unterrichts-             Das FLIeG- Basisbildungsangebot besteht aus:
   einheiten zur Initiierung des Gruppenfindungs-            „ Basisbildungskursen für Frauen/Eltern: Lesen,
   prozesses statt. Begleitend zum Seminarprogramm           Schreiben und Rechnen trainieren, Erwerb von PC-
   gab es für die Teilnehmenden Reflexionsmodule sowie       Grundlagen, Einstiegsberatung zu Beginn mit
   Coachingstunden. In vertiefenden Austausch zu             Festlegung der eigenen Lernziele (individueller
   selbstgewählten Themen traten die TeilnehmerInnen in      Förderplan), Volks- bis Hauptschulniveau, Ein- und
ISOTOPIA   16
QUALIFIZIERUNG, LERNEN
                                                       Deutschen für eine nachhaltige
                                                       Arbeitsmarktintegration in den
                                                       gewählten Berufsfeldern zu
                                                       gering sind

                                                       Angebot:
                                                       „ fachliche Grundausbildung
                                                       im Bau- und Bauneben-
                                                       gewerbe, Lager/inkl. Staplerschein, Gastronomie
                                                       „ Deutschqualifizierung
                                                       „ EDV
                                                       „ Schlüsselqualifikationen
                                                       „ sozialpädagogische Begleitung
                                                       „ Praktikum
Ausstiege jederzeit möglich, Kleingruppen mit max. 5
Lernenden, familienfreundliche Kurszeiten              Zahlen:
„ Kinderbetreuung mit kreativem, literalem und         Graz: jeweils 3 Ausbildungsgruppen in den Bereichen
sprachlichem Schwerpunkt                               Lager und Gastronomie und zwei im Bereich Bau-
„ Veranstaltungen bzw. gemeinsame lern-                und Baunebengewerbe; Feldbach: ein Kurs im
und entwicklungsförderliche Aktivitäten für            Bereich Bau- und Baunebengewerbe; Gruppengröße:
Eltern und Kinder in den Bereichen Bildung, Kultur,    jeweils 12 TeilnehmerInnen pro Gruppe.
Gesundheit und Kreativangebot
„ Open Learning mit Nutzung der Lern-
infrastruktur (PC, Internet, Drucker, Übungs-          Ausbildung von Migrantinnen
materialien, Bibliothek) zum eigenständigen Lernen     zur Fachsozialbetreuerin mit
und Üben
                                                       Schwerpunkt Altenarbeit
2010 betreute FLIeG 24 Familien/Frauen, die das        in Kooperation mit nowa- Netzwerk für
FLIeG-Angebot in Anspruch nahmen.                      Berufsausbildung und der Caritas, Schule
Seit 01.09.2010 befindet sich der FLIeG-Standort in    für Sozialberufe
der Dreihackengasse 4 – 6. Durch neue, barrierefreie   Dreihackengasse 2, 8020 Graz
Räumlichkeiten ist es möglich, noch bessere Lern-      Tel.: 0316/71 66 78
bedingungen und Lernorte für die Kursteilneh-          silvia.goehring@isop.at
merInnen und ihre Kinder zu gewährleisten.             sowie Schule für Sozialberufe/Wielandgasse und
                                                       nowa/Jakominiplatz

                                                       Zielgruppe: Frauen mit Migrationshintergrund, die
                                                       beim AMS vorgemerkt sind; geschlossene Aus-
                                                       bildungsgruppe (24 Teilnehmerinnen)

                                                       Angebot:
                                                       „ dreijährige Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin
                                                       „ begleitender Deutschunterricht
                                                       „ Ausbildungsreflexion
                                                       „ Schlüsselqualifikationen und interkulturelle
                                                       Kompetenz
                                                       „ Einzelcoaching

Fachliche Grundqualifizierung
mit begleitender Deutsch-Aus-
bildung in Graz und Feldbach                           Grundtvig-Lern-
in Kooperation mit dem bit schulungscenter             partnerschaften
Dreihackengasse 2, 8020 Graz
Tel.: 0316/71 66 78                                    Lernpartnerschaft „Measuring Quality“
silvia.goehring@isop.at                                Dreihackengasse 1, 8020 Graz
                                                       Tel.: 0699/14600009
Zielgruppe: Frauen und Männer mit Migrations-          alfred.berndl@isop.at
hintergrund, die beim AMS vorgemerkt sind, an
fachlichen Grundausbildungen in den Bereichen          ISOP nimmt seit 2009 an der Lernpartnerschaft
Bau- und Baunebengewerbe, Lager und Gastronomie        „Finding Innovative Ways of Defining and Measuring
interessiert sind und deren Sprachkenntnisse im        Quality in Adult Education Provision for Socially and

                                                                                                ISOTOPIA       17
QUALIFIZIERUNG, LERNEN

   Economically Adult                                                                                   vier Länder:
   Learners“ im                                                                                         Schottland,
   europäischen                                                                                         Portugal,
   Kontext teil. An                                                                                     Spanien und
   diesem Projekt                                                                                       Österreich.
   nehmen insgesamt                                                                                     Durch die
   7 Partner aus 6                                                                                      Mitarbeit am
   Ländern (Irland,                                                                                     Projekt
   England, Litauen, Portugal, Deutschland und Öster-          „Breaking down barriers“ verbessern die Teilnehmen-
   reich) teil. Wir stellen uns die Frage, wie sich Qualität   den im Austausch mit Lernenden aus anderen
   vor allem für unsere KursteilnehmerInnen anfühlt,           Ländern ihre sprachlichen Kompetenzen, ihren
   bzw. wie man die Qualität unserer Maßnahmen                 Umgang mit den neuen Medien, ihre Fähigkeiten in
   messen kann. Zu diesem Zweck treffen wir uns bis            der Organisation und Planung von Projekten. Um
   zum Ende des Projekts im Jahr 2011 einmal in jedem          miteinander in Kontakt zu treten und Informationen
   Land. Bis Ende 2010 fanden somit Treffen in                 auszutauschen, nutzen die Teilnehmenden der
   Graz, Porto, Galway (Irland) und Siauliai                   Basisbildungskurse in Stirling (Schottland), Graz
   (Litauen) statt. Als Produkte dieser Lernpartner-           (Österreich), Ubrique (Spanien) und Evora (Portugal)
   schaft werden eine Infobroschüre und Videos erstellt,       die neuen Technologien (moodle-Lernplattform
   die Interviews mit TeilnehmerInnen, TrainerInnen und        www.7villas.es, Internet). Die Teilnehmenden stellen
   Projektverantwortlichen beinhalten.                         einander unter anderem auch ihre Heimatstadt bzw.
   Jede Partnerorganisation erstellt ein Video mit mehre-      ihr Heimatland in einer selbst verfassten Broschüre
   ren Interviews, das ab Juli 2011 auf der eigens             vor, die gleichzeitig als kleiner Reiseführer dienen
   eingerichteteten website www.adqualed.eu zur Ver-           soll, wenn die Teilnehmenden ihre ProjektpartnerInnen
   fügung stehen wird. Ein wichtiges Ergebnis dieses           vor Ort besuchen. Die Teilnehmenden können mit
   Projekts besteht aber auch aus den Erfahrungen, die         Hilfe eines Übersetzungsprogramms im Internet
   während der Studienreisen gemacht werden.                   sprachliche Barrieren fürs erste überwinden. Für den
   So besteht bei jedem Treffen die Möglichkeit, Unter-        Besuch im Ausland werden einige wichtige Redewen-
   richt zu besuchen, Lernorganisationen aus der               dungen und Begriffe in der Fremdsprache ausge-
   jeweiligen Region kennen zu lernen und mit den              tauscht.
   TeilnehmerInnen vor Ort zu sprechen und zu dis-
                                                               „Breaking down barriers“ überschreitet somit nicht
   kutieren.
                                                               nur in Gedanken Grenzen, sondern tut dies im
                                                               wahrsten Sinne des Wortes auch in der Realität. Die
   Lernpartnerschaft                                           Begegnung mit Menschen, die vielleicht ähnliche
   „Breaking down barriers“                                    Lebenssituationen und Biographien mitbringen, aber
   Dreihackengasse 4-6, 8020 Graz                              in anderen Ländern und Kulturen leben, ermöglicht
   Tel.: 0699/14600016                                         eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen
   ursula.skrabitz@isop.at                                     Standpunkten, der eigenen Sprache und Kultur sowie
                                                               eine behutsame Annäherung an das Fremde und
   ISOP nimmt seit 2009 auch an der Lernpartnerschaft          schließlich die Entwicklung neuer, weltoffener Pers-
   „Breaking down barriers“ teil. Beteiligt sind insgesamt     pektiven.

ISOTOPIA   18
QUALIFIZIERUNG, LERNEN

IKU – Spielend erleben                             Deutschkurse und
Annenstraße 27/1, 8020 Graz                        Zertifizierungen für
Tel: 0316/72 10 53
iku@isop.at                                        Flüchtlinge und
                                                   MigrantInnen
Im Jahr 2010 haben wir 15 Kindergärten, 11         Dreihackengasse 2, 8020 Graz
Volksschulen und 3 Hauptschulen besucht.           Tel: 0316/76 46 46-34, Fax-DW: 6
Wir haben insgesamt mit unserer interkulturellen   deutschkurse@isop.at
Bildungsarbeit ca. 8200 Menschen (Kinder,
SchülerInnen, Jugendliche, Eltern, PädagogInnen
und BesucherInnen) erreicht. Neben der Haupt-
tätigkeit von IKU fanden 2010 folgende Projekt-
aktivitäten statt:
     Diskussionsabend: „Kindersoldaten:: Es geht
uns alle etwas an“

                                                        Deutschkurse für Jugendliche und Erwachsene in
                                                   7 Niveaustufen
                                                       Vorbereitungskurse für das ÖSD
                                                   (Österreichisches Sprachdiplom)
    Workshops im Kindermuseum Frida & Fred             spezielle Integrationskurse zur Erfüllung der
zur Ausstellung „Erzähl‘ mir was vom Tod“          Integrationsvereinbarung
    Kooperation mit dem AIS Jugendservice Graz          Prüfungstraining bzw. Prüfungsvorbereitung zum
    Workshops mit Jugendlichen der FAB             Erwerb verschiedener Zertifikate
Produktionsschule Graz                                 begleitende soziale Betreuung
und Kapfenberg                                         Entwicklung von kursbegleitenden Materialien
     Afro Nacht                                         Inskriptionstage
     „Interkulturelle                                   Durchführungen der ÖSD-Prüfungen in 5 Stufen
Familienfeste“ in Graz                                 Qualifikationsnachweise und Zertifizierungen
                                                   zum Niveau A2
Das IKU-Highlight                                      Modul-2-Nachweis als Voraussetzung zur
2010:                                              Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft
Am Ende des Jahres folgten                             Modul-2-Nachweis als Voraussetzung für die
wir dem Auslandsauftrag                            Erteilung einer unbeschränkten Niederlassungs-
nach Deutschland, wo wir in                        bewilligung bzw. einer Niederlassungs-
den Gemeinden Annaburg                             bewilligung aus humanitären Gründen (Bleiberecht)
und Jessen an drei Schulen                             Integrationsprüfung zur Erfüllung der
arbeiten durften.                                  Integrationsvereinbarung

                                                                                           ISOTOPIA      19
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