JAHRES-BERICHT 2020/ 2021 - DIE ÄRA WOLFGANG LAMPRECHT NEUE DIREKTORIN SUSANNE VOLL OTA-ATA-BERUFEGESETZ IN VOLLEM GANGE DISTANZUNTERRICHT 2.0 ...
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JAHRES– BERICHT 2020/ 2021 DIE ÄRA WOLFGANG LAMPRECHT NEUE DIREKTORIN SUSANNE VOLL OTA-ATA-BERUFEGESETZ IN VOLLEM GANGE DISTANZUNTERRICHT 2.0 NEUES LEITBILD
INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis 1 Editorial 3 Titelthema - 36 Jahre Wolfgang Lamprecht: Interview 4 Wechsel an der Spitze 11 Bewerberzahlen 12 Öffentlichkeitsarbeit 13 Virtuelle Wochen der offenen Tür 13 Jobbörsen Ausbildungsmessen 13 BBZ goes on Instagram 16 Frischer Wind 17 BBZ 2030 - Neues Leitbild 21 Kompetenzen am BBZ 22 Pädagogischer Tag 23 Ausbildung unter anderen Umständen 25 Beiträge der Fachschaften 28 Einsatz in der Straßenambulanz St. Franziskus e. V. 28 Interview mit zwei Auszubildenden der Vorbereitungsklasse 29 Distanz-BUG-Stunde 30 Skelettspende an BBZ 30 Fasching mal anders 31 Digitaler Unterricht – Beckenbodenmodelle 33 Ergotherapeuten = Basteltanten? 34 Ein Herz für den Präsenzunterricht 37 Humor, Lachen und gemeinsame Erlebnisse 39 Dummys im Distanzunterricht 40 Übergabe der Schultüten 40 Sich ein Herz fassen 41 Unterricht Sonderpädagogik – auch im Distanzunterricht 41 Weihnachtsbasar goes digital 42 LogOase 43 StopMotion Film-Projekt 44 Wir sind BBZ 45 Ein Blick zurück 46 1
Wenn Plan A nicht klappt 51 Wahl des kreativsten Klassenfotos 53 Zeugnisübergabe, Urkundenverleihung, Auszeichnungen, Vorklasse, Verabschiedungen 55 SMV – Das BBZ aktiv mitgestalten!, Verbindungslehrer 59 Hoffnung schenken für Heimatlose 62 Lehrerverzeichnis, Personalien, Impressum 63 Klassenfotos 69 IMPRESSUM Herausgeber: BBZ Gesundheit, Berufsfachschulen des Gesundheitswesens Krumenauerstraße 23, 85049 Ingolstadt Tel.: 0841 880 - 17 01 www.bbz-ingolstadt.de Träger: Krankenhauszweckverband Ingolstadt Verbandsmitglieder: Stadt Ingolstadt und Bezirk Oberbayern Verantwortlich, soweit nicht anders erwähnt: Wolfgang Lamprecht, Direktor des BBZ Susanne Voll, Direktorin des BBZ (seit 1.März 2021) Redaktionsteam: Susanne Voll (SL), Thomas Köck (SV), Ursula Herter-Ehlers (STL) Redaktionsschluss: 15.06.2021 Grafik und Layout: Agentur Junges Blut, Ingolstadt Fotos: BBZ Gesundheit, PR Klinikum Ingolstadt GmbH, Uli Rössle Druck: Tengler Druck, Ingolstadt Auflage 1.000 Titelbild: Bilder aus den letzten 36 Jahren Legende: SDR – Berufsfachschule für Radiologieassistenz S - Schule STP – Berufsfachschule für Physiotherapie L - Lehrpersonal STL – Berufsfachschule für Logopädie V - Verwaltung STE – Berufsfachschule für Ergotherapie D - Diagnostik SPF – Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe P - Pflege SPK/SP(G) – Berufsfachschule für Pflege T - Therapie SPH – Berufsfachschule für Hebammen SL - Schulübergreifendes Lehrpersonal OTA/SPO – Schule für operationstechnische SV – Schulverwaltung / Sekretariat Assistenz 2
DAS BBZ SETZT DIE SEGEL „WENN DER WIND DER VERÄNDERUNG oder in eine digitale Variante überführt. Auch der Tag WEHT, BAUEN DIE EINEN MAUERN, DIE der offenen Tür am BBZ, der traditionsgemäß Ende ANDEREN SETZEN DIE SEGEL.“ Januar stattfindet, konnte in seiner bewährten Art (LAO-TSE, CHINESISCHER PHILOSOPH) und Weise nicht durchgeführt werden. Allerdings fordern Veränderungen auch dazu auf, neue Wege, Der Rückblick auf das vergangene Schuljahr ver- die Erfolg versprechen, zu bestreiten – dem BBZ ist deutlicht diese alte chinesische Weisheit in zahl- dies in Form der virtuellen Wochen der offenen Tür reichen Facetten. Wie man mit der Dynamik eines gelungen. Schulbetriebes und den damit einhergehenden Ver- Besonders schmerzlich mussten wir hinnehmen, änderungen umgeht, hängt zu einem großen Teil das zweite Jahr in Folge, die aufgebauten interna- von der Veränderungsfreudigkeit des Einzelnen, von tionalen Beziehungen (u. a. Deutsch-Tschechischer den jeweils aktuellen Umgebungsbedingungen, aber Austausch mit der Partnerstadt Znojmo) coronabe- auch von der Steuerbarkeit der Prozesse ab. dingt nicht gebührend pflegen zu können. Die letzten zehn Monate waren am BBZ geprägt Die Corona-Pandemie und alle daraus resultie- von einer Mischung aus wochenlangem Distanz- renden Regularien brachten für alle Bereiche des unterricht, der immer wieder von Phasen des Wech- gesellschaftlichen Lebens seit März 2020 einschnei- sel- bzw. Präsenzunterrichts mit Mindestabstand dende Veränderungen mit sich, welche meist nur unterbrochen wurde. Ab Juni ließ es schließlich die einen sehr schmalen Grat an Selbstbestimmtheit niedrige 7-Tage-Inzidenz zu, dass voller Präsenzun- zuließen. Nachdem man zum Ende des Schuljah- terricht für alle Jahrgangsstufen erlaubt war. Zwar res 2019/2020 noch voller Hoffnung davon ausging, sind dabei seit vielen Wochen die mindestens zwei- etwas mehr Normalität in das Leben – im Falle des mal wöchentliche Selbsttestung auf Covid-19 und BBZ in das Schulleben – zu transferieren, wurden eine Mundschutzpflicht – neben anderen Vorgaben die Akteure in vielerlei Hinsicht ab September 2020 – die Voraussetzung für die Teilnahme am theoreti- eines Besseren belehrt. Nachdem die BBZ-Schulfa- schen Unterricht, doch das gilt es, billigend für ein milie aufgrund der damals aktuell vorherrschenden bisschen Normalität in Kauf zu nehmen. Der Zwang Infektionsschutzbestimmungen zum Schuljahres- zum Distanzunterricht ging mit notwendigen Verän- abschluss auf das beliebte Sommerfest im Juli 2020 derungen der Unterrichtsgestaltung einher. Mit MS verzichten musste, fielen auch andere Veranstal- Team von Microsoft wurde am BBZ ein Konferenztool tungen und bewährte Schulbetriebsaktionen der implementiert, das für alle Beteiligten einen Gewinn Covid-19-Pandemie zum Opfer. Im Oktober bot sich in vielerlei Hinsicht darstellt. Dabei spielt nicht nur bei der A-Zu-Bi (eine beliebte Berufsinformations- die Möglichkeit des Unterrichtens, sondern auch messe in Neuburg a. d. Donau) einem kompetenten die der unkomplizierten Kommunikation eine ent- Team des BBZ noch die Möglichkeit, dem Bewerber- scheidende Rolle. So manche Lehrpersonen, die bei nachwuchs in Präsenzform Rede und Antwort ste- Neuem, bei Veränderungen eher erst einmal skep- hen. Die meisten der danach geplanten Messen zur tisch sind, entdeckten an sich selbst ganz neue, „digi- Öffentlichkeitsarbeit wurden ersatzlos gestrichen tale“ Seiten und wuchsen teilweise zusammen mit 3
ihren Schülerinnen und Schülern über sich hinaus. Auf das BBZ Gesundheit werden also einige Ver- Mittlerweile ist es gang und gäbe, Veranstaltungen änderungen zukommen, die es zu meistern gilt und in Hybrid-Form zu gestalten und somit zu den sich bestimmt in der einen oder anderen Weise Einzug in vor Ort befindenden Kolleginnen und Kollegen auch die nächsten Ausgaben des Jahresberichts halten andere externe Teilnehmer zuschalten zu können – werden. ein durchaus positiver Nebeneffekt der Corona-Pan- Über die Ereignisse im Verlauf des vergangenen demie. Schuljahres können Sie sich nun beim Schmökern in den nächsten Seiten informieren. Veränderungen zeigten sich auch im Rahmen der Führungspositionen im BBZ und Krankenhaus- Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei. zweckverband. Nach drei Jahren verließ Monika Röther das Unternehmen, und Dr. Andreas Tiete Ihre übernahm zu seinem Amt des Geschäftsführers der Klinikum Ingolstadt GmbH auch die Funktion des Geschäftsleiters des Krankenhauszweckverbandes Ingolstadt. Wolfgang Lamprecht verabschiedete sich nach 37 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand und übergab das Ruder Susanne Voll. Ebenso wird eine Novellierung der Ausbildungsland- schaft in den nächsten Jahren auf das BBZ zukom- men. Zum 1. Januar 2022 tritt das Gesetz über die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin und zum Anästhesietechnischen Assistenten und über die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin und zum Operationstechnischen Assis- tenten in Kraft. Damit erfolgt eine bundeseinheitliche Ausbildungsregelung, die schon seit längerem von den Berufsverbänden und den Bundesländern gefor- dert wird und dem steigenden Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich gerecht werden soll. Mit dem MTA-Reformgesetz (rechtkräftig ab 1. Januar 2023) wird die Ausbildung in der medizinisch- technischen Assistenz modernisiert und grundle- gend reformiert. Das BBZ hat dazu an das Institut für Schulqualität und Bildungsforschung zwei kom- petente Lehrpersonen in die Lehrplankommission entsandt. 4
DIE ZEIT IST Unterricht, soweit es möglich war, in hauptberuf- lichen Unterricht umgewandelt und haben Anstöße WIE IM FLUG für Entwicklungen gegeben, die auch in überregio- nale Vorschriften eingeflossen sind, z. B. die Mitwir- kung an Lehrplänen oder an Schulordnungen. Es war VERGANGEN immer unser Ziel, dies zu bewerkstelligen, und vom Kultusministerium oder von anderen Einrichtungen ist man immer wieder auf Ingolstadt zugekommen EIN RÜCKBLICK VON WOLFGANG und hat bei uns nachgefragt. Insoweit ist dies natür- LAMPRECHT AUF 37 JAHRE ALS lich nicht nur eine lange, aber auch eine sehr prä- DIREKTOR DES BERUFSBILDUNGS- gende Zeit, die sich sehr positiv entwickelt hat. ZENTRUM GESUNDHEIT BBZ Woran denken Sie besonders gerne zurück? Worauf Herr Lamprecht, Sie haben 37 Jahre die Geschicke sind Sie stolz? des BBZ gelenkt, viele Entwicklungen initiiert und Ich freue mich besonders, dass wir sehr viele Pro- begleitet, Partnerschaften geschlossen, Koope- jekte initiieren konnten. Erwähnenswert ist vor rationen vereinbart, Reformen umgesetzt und die allem, dass wir angefragt wurden, ob wir, in Koope- Entstehung von Studiengängen unterstützt. Mit ration mit der Berufsschule 1, eine Seminarschule welchem Blick schauen Sie auf jetzt auf Ihre Zeit am für das Lehramt Gesundheits- und Pflegewissen- BBZ zurück? schaft werden wollen. Grund war sicherlich, dass In dieser langen Zeit am BBZ hat sich vieles grund- wir diese Vielfalt an Ausbildungsrichtungen haben legend verändert. Wir sind von einer Krankenhaus- und dass wir Personal hatten, das die Referendare schule zu einer richtigen Berufsfachschule geworden in ihrer Lehrerausbildung begleiten konnte. Leider und jetzt ein Berufsbildungszentrum Gesundheit, das ist das Referendariat, die Seminarschule, inzwischen sich in seinem Umfang und in seiner Vielfalt sehr von wieder abgezogen und in München konzentriert wor- anderen Bildungseinrichtungen in Bayern abhebt. den. Dies hat allerdings nichts mit unserer Schule Schon sehr früh haben wir Entwicklungen angesto- zu tun, sondern es waren strategische Überlegun- ßen, die wir als zukunftsweisend gesehen haben. gen, die die TUM München und das Studienseminar Wir haben vor allem den zunächst nebenberuflichen angestellt haben. Die Lehrerausbildung war mir ein 5
großes Anliegen, weil zunächst sehr viele der Lehr- er am besten dazu passt und natürlich war auch das kräfte keine ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer wissenschaftliche Personal in nicht so großem Maße waren, sondern sich über Weiterqualifikationen in vorhanden und die Auswahl der Professoren war das Schulleben eingebracht haben. Bei einer Lehrer- ebenfalls nicht immer ganz einfach. Letztendlich hat ausbildung werden diese Grundlagen von Haus aus es dann mit dem dualen Studiengang „Pflegewissen- mitgegeben, davon profitieren natürlich die Schüle- schaft“ geklappt. Man muss eben immer einen langen rinnen und Schüler. Besonders stolz bin ich darauf, Atem haben und einfach nicht aufgeben, auch wenn dass wir im Verlauf der Zeit eine „richtige“ Schule einem Steine in den Weg gelegt werden. geworden sind, mit allen Schattierungen. Leichter war es dann mit den weiteren Studiengängen in Regensburg und Deggendorf für die Logopädie und Welche weiteren wichtigen Projekte haben Sie wäh- die Physiotherapie, denn da waren die entsprechen- rend Ihrer Zeit initiiert? den hochschulischen Einrichtungen schon vorhanden Das zweite große und unser wichtigstes Projekt war, und wir mussten uns nur noch einklinken. Die Koope- neben der Lehrerausbildung, die Implementierung rationen mit der Technischen Hochschule Deggendorf von Studiengängen, also eine zukunftsweisende (THD) und der Ostbayerischen Technischen Hoch- Konstellation für interessierte Schülerinnen und schule (OTH) Regensburg haben wir dann sehr schnell Schüler, die gleichzeitig einen Studiengang durchlau- und erfolgreich auf den Weg bringen können. fen wollen. Das wichtigste Projekt war zunächst die Wir haben zudem für Realschülerinnen und Realschü- Einführung des Studiengangs „Pflegewissenschaft“ ler die Möglichkeit zur Doppelqualifikation „Berufs- an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. ausbildung und Fachhochschulreife“ geschaffen. So Das war nicht nur vom Umfang her sehr herausfor- können Schülerinnen und Schüler mit einem mitt- dernd, sondern auch von der Konstellation. Es muss- leren Schulabschluss während ihrer Ausbildung die ten viele Player überzeugt werden, dass es einen allgemeine Fachhochschulreife erwerben, um damit Studiengang als erstes für die Pflege, für die größte im Anschluss an ihre Ausbildung bei uns im BBZ, eine Gruppe, braucht. Natürlich war damit auch die Frage Hochschule besuchen. verbunden, wer die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stellt, auch für die KU Eichstätt-Ingol- „Gab es auch Entwicklungen, die Sie, vielleicht auch stadt war es Neuland. Man hatte zunächst überlegt, im Nachhinein, gerne verhindert hätten?“ wo dieser Studiengang angesiedelt werden kann, wo Verhindert hätte ich gerne einige Entscheidungen des Schulträgers. Als Beispiel sei genannt die Ein- stellung des Ausbildungsganges für medizinisch- technische Laboratoriumsassistenten, die, so war zumindest die hauptsächliche Begründung, aufgrund der zurückgegangenen Nachfrage von Bewerberin- nen und Bewerbern eingestellt worden ist. Es ist in der Regel immer eine kurzsichtige Vorgehensweise, Bildung einzustellen, weil dieser Erfolg, dieser Out- put, wenn man so will, sich nicht unmittelbar von heute auf morgen einstellt, denn dies ist eine lang- fristige Geschichte. 6
Wie man jetzt sieht, hat man gerade in Corona-Zeiten „Internationale Begegnungen sind aktuell leider MTLAs schmerzlich vermisst und sucht weiterhin nicht möglich. Welche Kontakte und Kooperationen nach Fachkräften. Das ist jetzt leider das negative sollten aus Ihrer Sicht weiter erhalten und gepflegt Ergebnis der Stilllegung der Laborausbildung Ende werden?“ Juli 2018. Inzwischen überlegt man schon, die Aus- Die Kooperationen haben nach der deutschen Ver- bildung wieder aufleben zu lassen, ob und wie das einigung begonnen. Wir hatten Anfragen aus ost- dann stattfindet, bleibt noch abzuwarten. Auch der deutschen Städten, die sich mit der Ausbildung in Gesetzgeber hat zwischenzeitlich reagiert und ein Gesundheitsberufen befasst haben. Zunächst war neues Gesetz veranlasst. Das ist sicherlich ebenfalls es Leipzig und dann Dresden. Mit der medizinischen ein weiterer Grund, der den Beruf attraktiver macht Berufsfachschule Dresden-Friedrichstadt haben und damit auch die Bewerberzahlen nach oben wir 2005 eine Schulpartnerschaft geschlossen, die bringt. Ein zusätzlicher Anreiz könnte auch sein, dass es gilt weiter zu pflegen. Wichtig waren dann auch es inzwischen für die Therapie und MTA-Berufe an Kooperationen und Begegnungen mit anderen Schu- kommunalen Schulen eine Ausbildungsvergütung len, vor allem mit Schulen der Partnerstädte von gibt. Das Schaffen von Anreizsystemen verhindert Ingolstadt in Serbien, in Slowenien und in Ungarn, eben auch eine zurückgehende Bewerbernachfrage. nicht zuletzt um Fachkräfte für die Kliniken zu gewin- Wobei darauf hinzuweisen ist, dass man Berufe nen. Diese Einrichtungen dort hatten sehr großes immer wieder modernisieren muss. Berufe bleiben Interesse daran mit unseren Schulen in Verbindung nicht statisch, deswegen sind Überlegungen auf zu treten, was auch schon stattgefunden hat, aber überörtlicher Basis notwendig, um diese Berufe durch Corona wurden wir sehr schnell gebremst. attraktiv zu machen. Leider konnten Begegnungen jetzt seit über einem Jahr nicht mehr stattfinden. Ein besonderes Projekt möchte ich in diesem Zusammenhang noch hervor- heben, das ist die Begegnung mit der tschechischen Schule in Znojmo. Mit dieser Schule in Znojmo in Südmähren haben wir schon seit 2016 Begegnungen durchgeführt. Eine Gruppe war hier in Ingolstadt und umgekehrt hat dann eine Gruppe unserer Schülerin- nen und Schüler in Znojmo besucht. Mit dieser Schule sind auch freundschaftliche Verbindungen und eine sehr tiefgreifende Kooperation entstanden. Leider 7
mussten wir die zwei Vorhaben, die für 2020 und 2021 nicht immer nur die bestehenden Einrichtungen sein, vorgesehen waren, aufgrund der Pandemie stop- vieles kann sich auch noch entwickeln. Ich kann also pen. Es ist meiner Ansicht nach ganz wichtig, dass alle nur ermutigen diese Begegnungen weiterzufüh- man über den Tellerrand hinausschaut und mit den ren. Es entstehen richtige Freundschaften daraus, bestehenden Kooperationspartnern, aber natürlich auch auf privater Ebene und das gilt sowohl für die auch mit weiteren Einrichtungen, Kooperationen und Schule, als im Falle Znojmo auch für die Kliniken. Begegnungen eingeht, um gegenseitig voneinander Auch bei den Aufsichtsbehörden hat sich zwischen- zu lernen. Schule ist eine lernende Einrichtung, und zeitlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass erweiterte wenn man nur in den eigenen vier Wänden agiert, ist praktische Ausbildungsinhalte auch mit Partnern im das vielleicht ganz bequem, aber letztendlich meiner Ausland stattfinden können. Meinung nach für eine Schule nicht ausreichend. Die Entwicklung muss weitergehen, und man kann dabei „Corona-bedingt sind Sie ganz leise, zunächst lernen und andererseits auch feststellen, dass man ohne öffentliche Verabschiedung in den Ruhestand mit seinen Konzepten richtigliegt, wenn man andere gewechselt. Welche Gedanken gingen Ihnen als Einrichtungen sieht. Beides ist aus diesen Kooperati- Direktor in einem weitgehend menschenleeren BBZ onen heraus möglich und für beide Seiten eine Berei- in diesen letzten Wochen und Tagen durch den Kopf?“ cherung, also eine Win-win-Situation. Ich kann daher Ich war schon etwas wehmütig, einfach so von heute die Kolleginnen und Kollegen nur dazu ermutigen, auf morgen den Schreibtisch zu verlassen. Es waren möglichst viele Kooperationen und Begegnungen, kaum Kolleginnen und Kollegen im Hause, weil sie im welcher Art auch immer, einzugehen und damit die Distanzunterricht lehrten, daher war keine gemein- Möglichkeit zu haben von anderen Einrichtungen zu same Verabschiedung möglich. Eine Sammel-E-Mail lernen oder auch die Möglichkeit, dass diese Koope- war das Einzige, was ich noch machen konnte. Die rationspartner von unserer Einrichtung profitieren Bestimmungen über die Pandemie haben oberste können, auch wenn dies natürlich immer mit orga- Priorität und damit muss eben alles andere zurück- nisatorischem Aufwand verbunden ist. Es müssen stehen. Das ist allerdings nicht nur mir so gegan- gen, auch andere Schulleiter, die jetzt im Februar in Ruhestand gegangen sind, mussten sich so still und heimlich in den Ruhestand verabschieden. Die Schul- aufsichtsbehörden oder andere Schulen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, auch von Personen, die sich noch persönlich verabschieden wollten, musste ich mit dem Hinweis vertrösten, dass die Ver- abschiedung wahrscheinlich später stattfindet. Die externen Partner haben ebenfalls schon ein paarmal nachgefragt, ob und wann eine Verabschiedung mög- lich ist. Ich hoffe, dass wir im Sommer die Gelegen- heit haben, die Verabschiedung noch nachzuholen, damit alle nochmal zusammen kommen können und ich mich persönlich verabschieden kann. 8
„Sie haben einmal gesagt: „Die Zeit rast. Warum tut „Was wünschen Sie sich für das BBZ mit Blick auf sie das?“ Was werden Sie nach der langen Zeit als die weiteren Herausforderungen und die Gestal- Direktor des BBZ besonders vermissen?“ tung der Zukunft?“ Ganz besonders vermissen werde ich natürlich Für die weiteren Jahrzehnte der Schule wünsche ich meine Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich jeden der Direktorin und auch den Kolleginnen und Kolle- Tag zusammengearbeitet habe. Natürlich waren gen im Hause, dass sie immer auf aktuelle Entwick- nicht immer alle Tage gleich gut, es gibt überall, da lungen reagieren. Wir haben schon viele Projekte wo Menschen zusammenarbeiten, Probleme, aber auf den Weg gebracht, um die Schulentwicklung die meiste Zeit war doch sehr angenehm. Diese täg- voranzutreiben. Schule ist eine Zukunftswerkstatt; lichen Begegnungen und auch die Vorhaben, die wir wenn nicht in der Schule, wo dann sollen neue Ent- immer zusammen angestoßen haben, die werde ich wicklungen aufgezeigt und ausprobiert werden? Es natürlich vermissen, aber dafür gibt es eine kompe- ist wichtig, auf die Veränderungen zu reagieren und tente Nachfolge. Ich denke, dass ich da auch vieles nicht abzuwarten, sondern aktiv mitzugestalten, um mit auf den Weg gegeben habe, um das weiterzu- die Zukunft aktiv anzugehen, damit man sie nicht ver- führen. Natürlich setzt jeder seine eigenen Akzente, passt. Das Zurücklehnen und Abwarten, was andere das ist auch gut so. Die Problemstellungen, die Situ- bestimmen und nur im Vollzug zu sein, das ist mei- ationen verändern sich, darauf muss man reagieren, ner Ansicht nach nicht zukunftsweisend. Schule ist z. B. auf die Digitalisierung, um nur ein Beispiel zu nicht nur Unterricht und Korrektur von Aufgaben nennen. und Betreuung der praktischen Ausbildung, sondern Schule ist ein Sozialsystem, das davon lebt, dass „Ihr Alltag hat sich durch den Ruhestand verändert, man solche Zukunftsaufgaben angeht, dass man was genießen Sie jetzt?“ mit Schülerinnen und Schülern auch außerunter- Ich genieße es, nicht mehr unter Termindruck zu richtliche Tätigkeiten oder Veranstaltungen macht, sein, dass ich meine Vorhaben und Termine selber Klassenfahrten zum Beispiel oder auch ein Schulfest gestalten kann und hoffe bald mal wieder reisen zu gehören dazu. Das ist die Schule, wie man sich das können. Das war eigentlich für den Ruhestand an vorstellt, sonst wären wir ein reiner Vorlesungsbe- oberster Stelle gestanden und ist momentan halt trieb ohne menschliche und soziale Kontakte. Wich- nicht möglich. tig ist auch, dass man bei den Projekten, die Ideen der Schülerinnen und Schülerinnen mit aufnimmt. Wir hatten schon mehrfach Projekte, beispielsweise unsere Logos für die einzelnen Ausbildungsbereiche, die von Schülerinnen und Schülern entwickelt wur- den. Das Beispiel zeigt, dass sehr viele Initiativen, wenn man die Schülerinnen und Schüler lässt, auf- gegriffen und angenommen werden. Das Wichtigste ist, dass man Schulen durch die Digi- talisierung in die Zukunft führt, denn wenn alles tech- nisch einwandfrei klappt, dann erleichtert dies doch sehr vieles. Es werden in Zukunft auch noch große 9
Herausforderungen anstehen. Es gilt neue Gesetze besteht darin, die Schülerinnen und Schüler darauf umzusetzen, wie beispielsweise das MTA- und OTA vorzubereiten. In den Schulen des Gesundheitswe- Gesetz, da gibt es viel zu tun, aber wenn alle mitma- sens ist es ganz besonders wichtig, dass die Leistun- chen, lässt sich das auch gut bewerkstelligen. gen exakt erbracht werden, vor allem im praktischen Bereich. Da ist es ganz wichtig, dass die Patienten „Gibt es noch etwas, das Sie Ihren ehemaligen Mit- bestmöglich behandelt und therapiert werden und arbeiterinnen und Mitarbeitern und den Schülerin- keinerlei Nachteile durch eine nicht ordentlich nen und Schülern mit auf den Weg geben möchten?“ erbrachte Behandlung, Therapie oder Pflege bekom- Die Herausforderungen der Zukunft aufzunehmen men. ist ganz wichtig. Für die Kolleginnen und Kollegen, dass sie Probleme im persönlichen Umgang nicht Ich wünsche der Schule, dass die Entwicklung auch immer als ihr alleiniges Problem ansehen, sondern zukünftig so positiv weitergeht! auch die Gemeinschaft sehen. Und dass, das habe Ursula Herter-Ehlers (STL) ich in den langen Jahren der beruflichen Tätigkeit festgestellt, Probleme, die heute ganz wichtig sind, am nächsten Tag vielleicht nicht mehr so groß sind, also mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag zu bringen, das kann ich nur als Empfehlung mitgeben. Gelassenheit und Offenheit sind ganz wichtig, wenn von Seiten der Schulaufsicht oder von anderen über- geordneten Stellen Weisungen erfolgen, die vielleicht nicht immer nachzuvollziehen sind. Man sollte offen herangehen, weil es die Notwendigkeit eines Minis- teriums oder einer Bezirksregierung ist, für eine Gleichbehandlung aller Einrichtungen sorgen. Auch wenn es für die eine oder andere Schule nicht eins zu eins umsetzbar oder nachvollziehbar ist, weil es hier andere Voraussetzungen und andere Gegeben- heiten gibt, ist das zu akzeptieren. Das heißt nicht, dass man nicht auch kritisch hinterfragen soll, ob das tatsächlich notwendig ist oder ob es dafür nicht andere Lösungen geben könnte. Für die Schülerinnen und Schüler gilt es, Verständ- nis dafür zu haben, dass Leistungsnachweise oder andere Notwendigkeiten, die von Lehrkräften ange- setzt werden, kein Wille der Lehrkraft ist, sondern dass es Rahmenbedingungen gibt, die zur Rechtssi- cherheit für die Schülerinnen und Schüler da sind. Insbesondere am Abschluss der Ausbildung sind Prüfungen zu leisten, und die Aufgabe der Lehrkräfte 10
BERUFSBILDUNGSZENTRUM GESUNDHEIT RÜSTET SICH FÜR DIE ZUKUNFT für den Bereich Krankenpflegehilfe. Als Kommis- sionsmitglied wirkte sie am Institut für Schulquali- SUSANNE VOLL TRITT NACHFOLGE tät und Bildungsforschung von 2018 bis 2019 an der VON WOLFGANG LAMPRECHT AN Erstellung des generalistisch ausgerichteten Lehr- plans für die Ausbildung zum Pflegefachhelfer mit. Zum Schulhalbjahr gibt es am Berufsbildungszent- Als Vertreterin der Gruppe der Beamten des Kran- rum Gesundheit (BBZ) einen Wechsel an der Spitze: kenhauszweckverbands Ingolstadt war sie von 2016 Nachdem sich Wolfgang Lamprecht nach fast vier bis zur Amtsübernahme im örtlichen Personalrat Jahrzehnten als Direktor in den Ruhestand verab- tätig. schiedet, wird Susanne Voll am 1. März das neue Amt übernehmen. Für die Schule der Zukunft hat Die neue Direktorin kennt die Pflegepraxis sie große Ziele. Ihre berufliche Laufbahn startete Susanne Voll nach Ganz oben auf ihrer Agenda steht die professionelle dem Abitur 1998 mit einer Ausbildung zur Kranken- Fortentwicklung der beruflichen Bildung – unter schwester – ein Beruf, in dem sie bis 2003 in der anderem im Hinblick auf die digitale Veränderung München Klinik Harlaching tätig war. Doch bereits der Bildungslandschaft, den Tendenzen zur Akade- während der Ausbildung merkte sie, dass der misierung sowie auf den verstärkten Einsatz einer Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung sehr Kombination aus bewährten und innovativen Lehr- ausgeprägt ist. „So hieß es für mich: Medizin oder und Lernmethoden. Allen voran sind hier die Hand- Lehramt. Der Entschluss, mein bereits erlangtes lungsorientierung und das exemplarische Lernen Wissen und meine Erfahrungen an andere weiter- zu nennen, wodurch die Auszubildenden anhand von zugeben, fiel mir leicht“, erinnert sich Voll. Sie stu- beruflich orientierten Lern- bzw. Handlungssituatio- dierte Lehramt an beruflichen Schulen in München nen eine ganzheitliche berufliche Handlungskompe- an der TU und LMU – in der Fachrichtung Gesund- tenz erlangen. „Die Schule der Zukunft stellt neue heits- und Pflegewissenschaft mit dem Zweitfach Möglichkeiten der beruflichen Bildung bereit. Jetzt Deutsch. Die zweite Phase ihrer Lehrerausbildung gilt es, die Chancen, die sich dadurch ergeben, zu schloss sie 2009 nach dem Referendariat an der ergreifen“, betont Voll. staatlichen Berufsschule I und an der staatlichen Sie selbst ist kein neues Gesicht im BBZ Gesundheit: Fachoberschule Ingolstadt mit dem zweiten Staats- Denn sie gehört bereits seit 2009 zum Kollegium des examen ab. „Schon während des Referendariats, Berufsbildungszentrums und unterrichtet dort neben das ich zum Teil am BBZ absolvierte, war für mich Deutsch auch verschiedene medizinische Fächer, klar, genau dort Lehrerin werden zu wollen. Im Sep- u. a. Anatomie und Physiologie, Krankheitslehre, tember 2009 stand ich dann das erste Mal vor einer Arbeitsmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe. Seit Klasse – hier am Berufsbildungszentrum – und habe 2016 ist sie Mitglied der Prüfungsfragenkommission diesen Schritt bisher nie bereut.“ 11
Bereit für die neue Aufgabe Nach über einem Jahrzehnt Lehrtätigkeit am BBZ Gesundheit Ingolstadt, wo sie sich unter anderem auch mehrere Jahre als Verbindungslehrerin der Sorgen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler annahm, ist sie nun bereit für ihre neue Aufgabe. Als Direktorin des Berufsbildungszentrums ist sie ver- antwortlich für über 600 Schülerinnen und Schü- ler in acht verschiedenen Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens sowie für über 60 Lehrkräfte. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler absolviert die praktische Ausbildung am Klinikum Ingolstadt zur Hebamme, in den Bereichen Pflege, Physiothe- rapie, Ergotherapie, Logopädie, Radiologie oder als operationstechnische Assistenten/innen. Auch wenn Pressemitteilung die Schule der Zukunft digitaler und innovativer wer- Viola Neue (Unternehmenskommunikation und Marke- den wird, nicht alles soll sich ändern: Den Kontakt ting, Klinikum Ingolstadt GmbH) und den regelmäßigen Austausch mit anderen Ein- richtungen des beruflichen Bildungswesens will sie – genauso wie ihr Vorgänger – auch in den nächsten Jahren weiter pflegen. BEWERBERZAHLEN Für das Schuljahr 2020/21 bewarben sich bei unseren Schulen: BFS für Bewerbungen 2020 Differenz zum Vorjahr Krankenpflege 155 +36 Krankenpflegehilfe 67 +6 Hebammen 244 +2 MTRA 89 +9 Ergotherapie 86 +1 Logopädie 67 +0 Physiotherapie 122 +2 Schule für OTA 56 +8 Gesamt 886 +64 12
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Auch für dieses Schuljahr waren zahlreiche Ausbildungsmessen und sonstige Events zur Berufsorientierung geplant. Doch einige Präsenzveranstaltungen fielen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Infektionsschutz-Regularien zum Opfer. Der bewährte und stets erfolgreiche Tag der offenen Tür am BBZ, der meist Anfang Februar stattfindet, wurde – der Digitalisierung sei Dank – in eine andere Form über- führt, und die virtuellen Wochen der offenen Tür 2021 waren geboren. Neben Imagefilmen, Informationen zum Bewerbungsverfahren, bot sich den Interessentinnen und Interessenten die Möglichkeit, individuelle, dann online durchgeführte Beratungsgespräche mit den aktuellen Auszubildenden der Berufsfachschulen und den jeweiligen Lehrpersonen zu vereinbaren. Auf der Homepage sind die virtuellen Türen immer noch geöffnet. Ein Blick ins BBZ lohnt sich auf jeden Fall: Startseite: BBZ Ingolstadt (bbz-ingolstadt.de) Für die letzten Wochen vor den Sommerferien stehen für das BBZ noch zwei Veranstaltungen an: Die digi- tale Fachmesse Vocatium (Institut für Talententwicklung), die an zwei Tagen in Form von Online-Beraterge- sprächen (Videochats) abgehalten wird, und Die lange Nacht der Ausbildung (Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e. V.), wobei Kleingruppen interessierter Schülerinnen und Schüler verschiedene Betriebe im Großraum Ingolstadt oder dem Landkreis Neuburg Schrobenhausen – und so auch das Berufsbildungs- zentrum Gesundheit – besuchen und einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen unserer Ausbildungsberufe erhalten. Susanne Voll Azubi Neuburg: Am 10. Oktober folgten trotz des schlechten Wetters zahlreiche Interessierte dem Aufruf der A-Zu-Bi in Neuburg a. d. Donau. Auch in diesem Schuljahr war das BBZ durch Alexander Häckl (SDR), Aline Reschke (SV), Matthias Pelzer (STL), Markus Ruß (SPO) und Bärbel Üffing (SPK) vertreten, um für unsere attraktiven Ausbildungs- berufe die Werbetrommel zu drehen. 13
Logopädie: Ist das was für mich? Du weißt, was du in Zukunft machen willst? JA JA Du weißt schon alles über die Logopädie- ausbildung? NEIN Du würdest gern mit Menschen ver- NEIN schiedener Altersstufen arbeiten? JA NEIN NEIN Informiere dich über NEIN andere Berufe auf Du arbeitest gern Du willst Menschen bei der Über- www.bbz-ingolstadt.de eigenverantwort- windung von Sprach-, Sprech-, Stimm- lich und im Team? und Schluckstörungen unterstützen? JA NEIN JA JA Du hast Lust auf JA Du willst ausbildungs- Du möchtest während deiner Ausbildung eine einen frühen integrierend an der OTH monatliche Vergütung ab 1015 Euro erhalten? Praxiseinstieg? NEIN in Regensburg studieren? JA NEIN Du bist an medizinischen UND Du willst in Zukunft gute pädagogischen Fächern interessiert? JA Berufsaussichten haben? JA BEWIRB DICH BEI UNS! Berufsfachschule für Logopädie Krumenauerstr. 23 85049 Ingolstadt www.bbz-ingolstadt.de 14
FOLGT UNS 15
BBZ GOES ON INSTAGRAM BBZ goes on Instagram Jede Berufsfachschule soll sich auf unserem Instagram Account darstellen können. Wir möchten jede Woche einen Post hochstellen. Dazu erfahrt ihr mehr von eurer SMV und Frau Anja Thorand. Sprecht uns an, wenn ihr eine gute Idee habt für einen Post. 16
„FRISCHER WIND“ Auch in diesem Jahr stellen sich einige neue Kolleginnen und Kollegen, die einen „frischen Wind“ ans BBZ bringen, kurz vor. Susanne Voll (SL) Dr. Ingrid Annemarie Kur th, In meiner Freizeit mache ich Mein Lieblings-Medizin-Latein- 56 besonders gerne… Fachwort ist… mich bewegen: im Garten, auf altgriechisch: Spondylarthritis Fachbereich / BFS dem Radl, in Joggingschuhen, auf ankylopoetica SL dem Tennisplatz, im Wasser Ich halte mich gesund durch… Ich komme ursprünglich aus… Ich mag es gar nicht, wenn… siehe Ritual von hier - gebürtige „Schanzerin“ ich mich „auf dünnem Eis Auf keinen Fall darf man zu mir Mein aktueller Lebensmittel- bewegen“ muss sagen, dass… punkt ist… Stolz bin ich auf… ich zu dick bin (s. Obelix) wieder hier - Gaimersheim unsere SuS Ich hätte schon längst einmal… Ich bin verliebt – verlobt –ver- Meinen Appetit stille ich am wieder zum Friseur gehen müssen heiratet… liebsten mit… derzeit nicht anwendbar Meine beste „Entdeckung“ im Nudeln letzten Schuljahr war… Ich bin „gelernte(r)“… Mein Lieblingswochentag ist… wie toll es ist, zur Arbeit radeln Ärztin - Phlebologie Freitagabend zu dürfen Ich wollte eigentlich einmal… Mein tägliches Ritual ist… Für das nächste Schuljahr habe werden Apfel – Joghurt - Snickers ich mir vorgenommen, dass… Ärztin mich manchmal „wärmer anzu- ziehen“ Herr Dr. Oliver Miesbauer verstärkt das Lehrerkollegium seit dem Schuljahr 2020/2021 an mehreren Berufsfachschulen des BBZ in den Fächern Mathematik und Physik. Oliver Mie s b au er 17
, Mein Lieblings-Medizin-Latein- Miha li-David Ich wollte eigentlich einmal… Fachwort ist… L arisa 4 5 werden Pschyrembel Bibliothekarin oder Ich halte mich gesund durch… Krankenschwester Bewegung Fachbereich / BFS In meiner Freizeit mache ich Auf keinen Fall darf man zu mir besonders gerne… Krankenpflege sagen, dass… Waldspaziergänge Ich vergesslich bin ;-) Ich komme ursprünglich aus… Ich mag es gar nicht, wenn… Rumänien und lebe seit Ich hätte schon längst einmal… 29 Jahren in Bayern.:-) jemand arrogant und einen 10 Finger Schreibkurs respektlos ist. machen sollen. Mein aktueller Lebensmittelpunkt ist… Stolz bin ich auf… Meine beste „Entdeckung“ im …hängt immer von der Situation ab. Tauberfeld letzten Schuljahr war… Meinen Appetit stille ich am MS-Teams ist zwar nicht meine Ich bin verliebt – liebsten mit… Entdeckung allerdings eine tolle verlobt –verheiratet… Nüsse Entwicklung und ein wunderba- verheiratet, 2 Kinder res Kommunikationsprogramm Ich bin „gelernte(r)“… Mein Lieblingswochentag ist… Kinderkrankenschwester, Fach- Freitag Für das nächste Schuljahr habe kraft für Intensiv und Anästhesie, Mein tägliches Ritual ist… ich mir vorgenommen, dass… Berufspädagogin im Gesund- Kaffee trinken und ich alles was kommt ganz gelas- heitswesen B.A. Wetterbericht lesen sen angehen werde. 18
Fachbereich / BFS Ich mag es gar nicht, wenn… SPH sich jemand etwas auf seinen Dr. Birgit B rajdic, 4 8 Titel oder Status einbildet Ich komme ursprünglich aus… Aalen (also eigentlich Hüttlingen Stolz bin ich… bei Aalen aber das kennt keiner) meine zwei erwachsenen Kinder Mein aktueller Meinen Appetit stille ich am Auf keinen Fall darf man zu mir Lebensmittelpunkt ist… liebsten mit… sagen, dass… Jetzendorf italienischem oder asiatischem ich so alt aussehe wie ich bin Essen Ich bin verliebt – verlobt – Ich hätte schon längst einmal… verheiratet… Mein Lieblingswochentag ist… eine weitere Sprache richtig ...hoffentlich bald geschieden Sonntag lernen sollen Ich bin „gelernte(r)“… Mein tägliches Ritual ist… Meine beste „Entdeckung“ im Hebamme und Europäische Frühstücken, Zähne putzen... letzten Schuljahr war… Ethnologin Mein Lieblings-Medizin-Latein- dass der Bioladen um die Ecke Ich wollte eigentlich einmal… Fachwort ist… auch Mittagessen im Angebot hat werden Marsupialisation Für das nächste Schuljahr habe Archäologin oder Tierärztin Ich halte mich gesund durch… ich mir vorgenommen, dass… In meiner Freizeit viel frische Luft, Sport, weitge- ich endlich mal den Klinik-Garten Sport (Laufen, Pilates), Wandern, hend vegane Ernährung genauer unter die Lupe nehme Lesen, Reiten, Freunde treffen, auf Konzerte gehen 19
Fachbereich / BFS Ich mag es gar nicht, wenn… SPH Gespräche oberflächlich sind Ich komme ursprünglich aus… Stolz bin ich… Berlin Meinen Sohn Mein aktueller Meinen Appetit stille ich am Christine K opfnagel, 5 4 Lebensmittelpunkt ist… liebsten mit… Meine Familie und mein Hund Wiener Würstchen Ich bin verliebt – verlobt – Mein Lieblingswochentag ist… verheiratet… Freitag Meine beste „Entdeckung“ im Verheiratet seit 02.12.2010 Mein tägliches Ritual ist… letzten Schuljahr war… Ich bin „gelernte(r)“… Kaffee und erster Spaziergang Wieder mal im Kreissaal zu sein Krankenschwester, Hebamme im Wald ganz früh Für das nächste Schuljahr habe Ich wollte eigentlich einmal… Mein Lieblings-Medizin-Latein- ich mir vorgenommen, dass… werden Fachwort ist… Ich weiterhin gelassen bleibe Landschaftsgärtner Weiß nicht, noch nie drüber nachgedacht In meiner Freizeit Wandern, lesen, gärtnern Ich halte mich gesund durch… Viel frische Luft 20
SCHULENTWICKLUNG – NEUES LEITBILD Im Januar fand die Auftaktveranstaltung des Projek- WERTSCHÄTZUNG UND BETEILIGUNG tes BBZ 2030 statt. Schulentwicklung ist ein dyna- GARANTIEREN mischer Prozess. Neben einem neu konzipierten • Unsere lebendige Beziehungsarbeit basiert auf Organigramm ist auch ein neues Leitbild entstanden. Toleranz, Respekt, Ehrlichkeit und gegenseiti- Die grafische Gestaltung ist noch nicht abgeschlos- gem Vertrauen. sen. Die Leitsätze allerdings besitzen bereits vollum- • Wir als Schulgemeinschaft handeln als Vorbild. fänglich ihre Gültigkeit am BBZ. • Eine wertschätzende Lernatmosphäre ist die Grundlage für ein transparentes Miteinander auf LERNPROZESSE BEGLEITEN allen Ebenen. WERTSCHÄTZUNG UND BETEILIGUNG GARANTIEREN • Zur Entwicklung einer beruflichen Ganzheit- lichkeit fördern wir die Eigenverantwortung, AUF DIE ZUKUNFT VORBEREITEN Konflikt- und Kritikfähigkeit sowie Flexibilität IM FOKUS: DIE GESUNDHEIT der Lernenden. • Unser kooperatives Verhalten sichert die Ent- Diese Leitsätze spiegeln unsere ethische Grundhal- wicklung eines umfassenden Wir-Gefühls und tung sowie gemeinsame Ziele und bilden die Grund- bietet die Möglichkeit zur Partizipation im Lehr- lage für unser Leitbild: Lernprozess. LERNPROZESSE BEGLEITEN AUF DIE ZUKUNFT VORBEREITEN • Auf der Grundlage unseres ganzheitlichen Bil- • Wir bereiten unsere Lernenden bestmöglich auf dungsverständnisses begleiten wir die Lernen- ihre Zukunft vor und begleiten sie bei ihrer per- den in ihrem individuellen Lernprozess, um eine sönlichen und beruflichen Entwicklung, damit qualifizierte, fundierte und praxisnahe Ausbil- sie den wachsenden Anforderungen im globalen dung im Gesundheitsbereich zu gewähren. Gesundheitswesen gerecht werden. • Wir fördern in einem partnerschaftlichen Mitein- • Im Mittelpunkt steht die Verknüpfung von Theo- ander das Lebenslange Lernen mit dem Ziel der rie und Praxis als Kernelement des Lehrens professionellen Handlungskompetenz. Hierbei und Lernens, insbesondere durch den direkten stärken wir unsere Lernenden in ihrem Engage- Kontakt mit KlientInnen im Rahmen der Aus- ment und bei der Entwicklung ihrer individuellen bildung. Persönlichkeit. • Vielfältige Kooperationen bieten unseren • Um den aktuellen und zukünftigen Herausforde- Lernenden die Möglichkeit, interdisziplinäre rungen zu entsprechen, verpflichten wir uns, die Zusammenarbeit kennenzulernen und wertvolle dafür erforderlichen Kompetenzen kontinuier- Erfahrungen für einen gelingenden Berufsein- lich zu erweitern. stieg zu sammeln. 21
KOMPETENZEN AM BBZ Aufgabenbereiche Zuständigkeit Öffentlichkeitsarbeit a) Jahresbericht Susanne Voll, Ursula Herter-Ehlers, Thomas Köck b) Messen Alexander Häckl, Aline Reschke Aline Reschke, Thomas Köck, Yvonne Opolka, c) Homepage Anja Thorand d) Soziale Medien Thomas Köck, Yvonne Opolka, Anja Thorand Manfred Peischl, Bärbel Üffing, Susanne Voll Internationale Beziehung Thomas Köck, Dr. Birgit Brajdic Schulentwicklung Susanne Voll, Ursula Herter-Ehlers, Gabriele Weiß, a) Schulentwicklungsprogramm, Leitbild Bärbel Nöldeke-Uhl, Isabell Heckmüller b) Akademisierung Dr. Franz Schweiger, Ursula Herter-Ehlers c) Umbau / Skills Lab Thomas Hellwig, Susanne Voll, Mario Ragusa d) Lehrerbildung Anja Thorand, Christine Deak, Susanne Voll Psychosoziale Belastung: Dr. Franz Schweiger, Thomas Hellwig, Anna Menz, Roland Böhm, e) Projekte : u.a. BUG (bewegt und gesund) Matthias Pelzer, Christine Kräher, Isabell Heckmüller Psychosoziale Belastung Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiterinnen: Susanne Engelhard f) Nachhaltigkeit Aline Reschke, Matthias Pelzer Digitalisierung Thomas Hellwig, Angelika Winkelmeyr Roland Böhm, ab Juni 2021 Dr. Claudia Kraus, Arbeitssicherheit Bärbel Nöldeke-Uhl Anerkennungsverfahren Karina König Hygienebeauftragte(R) Manfred Peischl, Bärbel Üffing Ersthelfer Mario Ragusa SMV Anja Thorand Christine Deak, Peter Gampl, Karina König, Prüfungsfragenkommission Eric Hurm, Susanne Voll 22
PÄDAGOGISCHER TAG Der pädagogische Tag in diesem Schuljahr am 18. November 2020 stand im Zeichen der Digitalisierung im Schulbetrieb. Die Teilnehmenden konnten in Präsenzform oder digital über die MS Teams-Plattform an ver- schiedenen Arbeitsgruppen teilnehmen und ihren Horizont und ihre Kompetenzen z. B. zum Thema digitale Werkzeuge erweitern. 23
Pädagogischer Tag am 18. November 2020 Liebe Kolleginnen und Kollegen, aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklungen des Infektionsgeschehens steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest, in welcher Form (Distanzveranstaltung über MS Teams oder in Präsenzform am BBZ) der diesjährige Pädagogische Tag stattfinden kann. Wir informieren Sie rechtzeitig über die am 18.11.2020 zu realisierende Vorgehensweise! ALLGEMEINE HINWEISE: Die Arbeitsgruppen sind (zeitlich) zweigeteilt, um die Möglichkeit zu geben, sich an diesem Tag mit zwei verschiedenen Themen auseinanderzusetzen. Ausnahme sind AG1 und AG2, da diese einen längeren Arbeits- und somit auch Zeitumfang haben. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden dann im Verlauf des Schuljahres im Rahmen von schulinternen Fortbildungen weitervermittelt. Beginn: 9 Uhr Ende: ca. 14 Uhr ABLAUF – PROGRAMMPUNKTE Raum 9.00 bis 9.15 Uhr Gemeinsamer Auftakt Herr Lamprecht Sporthalle Digitales Klassenbuch 9.15 bis 10.15 Uhr Frau Winkelmeyr Sporthalle Einführung inklusive „Selbstversuch“ 10.15 bis 10.30 Uhr Einfinden in den jeweiligen Arbeitsgruppen Arbeitsgruppen OHNE Zweiteilung AG1: Rahmenkonzept 10.30 bis 13.45 Uhr Frau Voll 232 Distanzunterricht am BBZ AG2: Digitale Werkzeuge – Tutorials Frau Valencia 246 erstellen Arbeitsgruppen MIT Zweiteilung – Runde 1 AG3: Frau Härtel 247 Arbeiten mit Outlook AG4: Frau Thorand 152 Unterricht interaktiv gestalten 10.30 bis 12.00 Uhr AG5: Frau Sommer, Frau 272 MS Teams Special Aufgabenfunktion Günter AG6: Frau Engelhard 235 MS Teams für Anfänger AG7: Herr Hellwig 149 MS Teams für Fortgeschrittene 12.15 bis 13.45 Uhr Arbeitsgruppen MIT Zweiteilung – Runde 2 13.45 bis 14.00 Uhr ABSCHLUSS 24
AUSBILDUNG UNTER ANDEREN UMSTÄNDEN FOLGE 2: „ SO SCHNELL HÄLT MICH NICHTS AUF!“ Name Katharina Böhm Alter 23 Jahre Sie sind in dieser Ausgabe des Jahresberichts Hallo zusammen, die „Hauptdarstellerin“ der Rubrik „Ausbildung ich wurde mit einem Gendefekt namens „Osteo- unter anderen Umständen“. genesis Imperfecta“, besser bekannt als Glas- Was ist denn Ihr „anderer Umstand“? knochen, geboren. Dies bedingt, dass ich mir im Laufe meines Lebens schon ca. 25-mal Knochen gebrochen habe. Dies schränkt mich im Alltag und der Ausbildung mal mehr, mal weniger ein. Glück- licherweise bin ich eher leicht betroffen und kann meistens durch das Schulhaus laufen . Nur an schlechten Tagen, oder bei Ausflügen steige ich lieber auf den Rollstuhl um, der in meinem Auto immer bereitsteht. Sie befinden sich in den letzten Zügen Ihrer a) In der neunten Klasse habe ich ein Praktikum Ausbildung zur Logopädin. im Therapiebereich der Pfennigparade in München a) Wie kamen Sie auf diesen Berufswunsch? gemacht. Körperlich war danach klar, Physio und b) Hatten Sie auch schon einmal andere Pläne? Ergo ist schön und gut, aber das wird nichts. So kam ich zur Logopädie... Das hat mir damals schon gut gefallen und ich bin immer überzeugter, dass das ein toller Beruf für mich ist. Inwiefern hat Ihre Behinderung Ihre beruflichen Einige Berufe, die ich prinzipiell interessant fand Ziele beeinflusst? sind natürlich rausgefallen. Ich wäre glaube ich sehr gerne Hebamme geworden. Das wäre aber nie möglich gewesen. 25
Was war die bisher schwierigste Heraus- Puhh schwer zu sagen finde ich. Es gab nicht ein forderung in der Ausbildung im Hinblick spezielles Ereignis glaube ich. Eher waren es die auf Ihren „Umstand“? chronischen Rückenschmerzen, die mich an man- chen Tagen doch sehr eingeschränkt haben. Und noch viele Arzttermine, die ich aufgrund der Glas- knochen nicht verhindern kann und die mich zu gewissen Unterrichtsausfällen gezwungen haben. Welche besonderen Maßnahmen mussten Sie Ich habe direkt am Anfang meinen Bürostuhl mit- während der letzten drei Jahre ergreifen, um die gebracht. Dieser begleitet mich seit der 7. Klasse Ausbildung „normal“ absolvieren zu können? in alle bisherigen Schulen und erleichtert mir das Arbeiten im Sitzen. Ansonsten habe ich einen Nach- teilsausgleich beantragt, da ich die Kraft in den Händen nicht habe, lange schriftliche Prüfungen mitzuschreiben. Ich darf also einen Laptop nutzen.. Gab es jemals einen Moment, in dem Sie ans Nein! Die Zeiten waren teilweise wirklich hart und Aufhören gedacht haben? herausfordernd. Ich bin aber noch immer über- Wenn ja, können Sie diesen bitte beschreiben. zeugt davon, dass es mein Traumberuf ist, den ich ausüben möchte. Deshalb war Aufgeben nie eine Option. Gibt es eine lustigste / eine dramatische Situa- Eines schönen sonnigen Tages im Mai habe ich mir tion der Ausbildung in Bezug auf Ihre Glaskno- gedacht, dass der Schulweg (9km) ja auch mit dem chenkrankheit? Fahrrad möglich wären... Ich habe mich also zum ersten Mal auf den Weg gemacht und bin bei einer Kurve etwas schwungvoll gewesen. So schwung- voll, dass ich möglicherweise mit meinem (dreiräd- rigen) Liegefahrrad eine Hecke begrüßt habe. Ich habe mich lädiert noch bis in die Schule gekämpft und stand dann humpelnd 20 Minuten zu spät im Klassenzimmer. Schnell war klar, wieso eine Anbindung ans Klinikum ihre Vorteile haben kann... Dort habe ich dann 3 Stunden in der Notaufnahme verbracht und bin mit einer Schulterprellung und zwei gebrochenen Zehen in den Unterricht zurück- gekehrt. Was soll ich sagen... Mit dem Fahrrad war ich seitdem nie wieder in der Schule 26
Welche Tipps können Sie anderen Menschen im Reden, Reden, Reden! Bei Problemen oder Fragen Hinblick auf die Vereinbarkeit einer chronischen nicht erst ewig in sich hineinfressen. Es können Erkrankung / Behinderung und einer Berufsaus- meist gute Lösungen gefunden werden und nie- bildung geben? mand möchte einem das Leben schwer machen. Eine gewisse Kompromissbereitschaft gehört hier aber auch dazu. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Ich werde in den nächsten 1 ½ Jahren noch weiter studieren (Logopädie Bachelor in Regensburg) und arbeite parallel für einen Tag die Woche in einer Logopädiepraxis. Ich freue mich auf alles was mich im frischen Berufsalltag noch erwartet. Was möchten Sie zum Schluss noch loswerden? Lasst euch nicht aufhalten und gebt immer offen und ehrlich zu, wenn es Probleme gibt. Vieles kann möglich gemacht werden und es gibt viele Wege, die ans Ziel führen . Viel Erfolg! 27
BEITRÄGE DER FACHSCHAFTEN EINSATZ IN DER STRASSENAMBULANZ ST. FRANZISKUS Seit dem Schuljahr 2020/2021 besteht eine Koopera- tion des BBZ mit der Ingolstädter Straßenambulanz, die von Bruder Martin Berni geleitet wird. Dort haben die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe die Chance, im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung Erfahrung in der Obdachlo- senambulanz zu sammeln. 28
EIN NEUER JAHRGANG DER VORBEREITUNGSKLASSE, HERZLICH WILLKOMMEN! Auch in diesem Jahr haben wir am BBZ wieder eine Vorbereitungsklasse auf die Pflegefachhelferausbildung. Dieser Kurs hilft Geflüchteten und Asylbewerbern dabei, sich systematisch auf eine Ausbildung im Bereich Pflege vorzubereiten. Besonders hervorzuheben ist, dass der Kurs neben allgemeinbildenden Fächern, Mathematik und Biologie, auch 16 Stunden intensiven Deutschunterricht umfasst. Zwei der Kursteilnehmer teilen mit uns ihre Eindrücke, die sie während der ersten Wochen am BBZ sammeln konnten. Kristina Kremneva Nawazi Zaher Shah „Ich bin seit zwei Jahren in Deutschland. Bevor ich „Ich bin schon seit 2015 in Deutschland. Ich komme in die Region Ingolstadt kam, war ich in Bamberg. aus Afghanistan. Mein Ziel ist es hier in Deutsch- Dort habe ich auch Praktika im Klinikum, Altenheim land eine Ausbildung im Bereich Pflege zu machen. und im Kindergarten gemacht. Das hat mir sehr viel Mir gefällt diese Arbeit wirklich gut. Ich habe im Spaß gemacht. Mir gefällt die Arbeit mit Menschen Anna Ponschab Haus und im Klinikum auch schon sehr gut. Auch in Russland habe ich bereits als Kran- ein Praktikum gemacht. Dort durfte ich Blutdruck kenpflegerin auf der neurochirurgischen Abteilung messen, die Patienten beim Anziehen und Essen gearbeitet. Mir ist aufgefallen, dass die Aufgaben unterstützen und sie auch transportieren. Mit Men- einer Krankenschwester in Russland umfangreicher schen zu arbeiten ist für mich eine große Freude. sind als hier in Deutschland. Am meisten gefällt mir Mir gefällt der Deutschunterricht bei Frau Klein am Vorbereitungskurs wirklich sehr gut, sie ist sehr freundlich und kann der Deutschunterricht mit auch sehr gut erklä- Frau Klein. Sie ist eine sehr ren, wenn wir etwas gute Lehrerin. Mein Ziel ist nicht verstehen. Ich es, immer besser Deutsch möchte mein Deutsch sprechen zu können und weiterhin verbessern eine Ausbildung als Pflege- und hier auch eine fachhelferin zu machen.“ Ausbildung beginnen. Diese zwei Schüler repräsentieren die Klasse SPF 20v, jeder der Kursteilnehmer kann sehr viel aus dem Leben erzählen. Wir wünschen euch viel Erfolg und viel Spaß bei uns im BBZ!! Thomas Köck (SV) 29
BEWEGT UND GESUND IM DISTANZUNTERRICHT Im Schuljahr 2020 / 2021 waren der Distanzunter- richt und unzählige Unterrichtsvideokonferenzen ständige Begleiter. Damit die körperliche Ertüchti- gung nicht zu kurz kommt, veranstaltete Eric Hurm mit den Schülerinnen und Schülern der SPG 20b eine Distanz-BUG (Projekt „Bewegt und gesund“ – wir berichteten bereits in einer Ausgabe darüber) Unter- richtseinheit. Der Arbeitsauftrag lautete: „Bauen Sie einen „pflegetypischen“ Schneemann!“ Das Bild zeigt, wie kreativ unsere Schülerinnen und Schüler sind. Eric Hurm (SL) und Susanne Voll SKELETTSPENDE AN BBZ Obwohl die Digitalisierungsoffensive auf Hoch- touren läuft, ist ein analoges Modell noch immer am besten geeignet, um bestimmte Sachver- halte im wahrsten Wortsinn zu „begreifen“. Unser ehemaliger Gesundheits- und Krankenpflege- schüler Paul Buchhold hat sich im Rahmen seines Studiums der Humanmedizin ein Modell des mensch- lichen Skeletts angeschafft und benötigt dieses nach erfolgreich bestandenem Physikum nicht mehr. In Erinnerung an seine Ausbildung am BBZ (2012- 2015) hat er nun dieses Modell der Schule geschenkt. DANKE @ Paul Buchhold für die Spende! Hoffentlich hält dieses Modell den harten Unterrichts- einsatz durch Herrn Hurm aus und wird noch viele Schülergenerationen durch die Ausbildung begleiten!“ Thomas Köck (SV) und Eric Hurm (SL) 30
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