Jahrespressekonferenz - Handelsverband Deutschland (HDE) Berlin | 1. Februar 2022
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Jahrespressekonferenz
Handelsverband Deutschland (HDE)
Berlin | 1. Februar 2022
1
Corona-Chronik 18.3.20 – 31.1.22 569 Verkaufstage stationär davon 263 Tage geschlossen oder Einschränkungen im stationären Nonfoodhandel* (46%) Lockdown 1 18.3.20 Teilöffnung 20.4.20 Öffnung 6.5.20 Lockdown light Nov.20 Lockdown 2 16.12.20 Lockerungen 8.3.21 Öffnung Jun 21 2G ab Dez.21 26 13 149 38 67 68 157 51 18.3.20 31.1.22 Quelle: HDE; Verkaufstage ohne Sonntage und bundeseinheitliche Feiertage; bundeslandspezifische Abweichungen möglich; *Unternehmen mit entsprechenden Restriktionen, Ausnahmen möglich; Angaben ohne Gewähr
Weihnachtsgeschäft: Umsätze stiegen moderat
Umsatz Monate Nov + Dez und Veränderung zu Vorjahr
Nonfood und Food; online und stationär
Nov + Dez in Mrd. Euro zu Vorjahr
112,1 15%
109,5
102,8
98,3 99,4
100,0 94,7
90,5
83,5 82,7 82,9 84,4 85,0
82,2 80,3 80,5 81,1 10%
78,7
80,0
6,6% 6,5%
60,0 4,6%
3,8% 5%
3,4%
3,0%
2,4%
2,0% 1,8%
1,6%
40,0 1,1%
0,7% 0,7%
0,2% 0,2%
0%
20,0
-2,2%
-3,9%
0,0 -5%
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Quelle: HDE-Berechnungen auf Basis Statistisches Bundesamt; HDE-Prognosen; ohne Umsatzsteuer
Umsatzentwicklung 2021
Einzelhandel insgesamt* Stationärer Handel Stationärer Handel
in Mrd. Euro 504,6 -0,7% 501,1 2021 zu 2020
darunter:
577,4 587,8
0,8%
+1,8%
2020 2021 -2,1%
-9,0%
Onlinehandel Lebensmittelhandel Nonfoodhandel Bekleidungshandel
stationär
+19,2%
72,8 86,7
-30%
2020 2021 2020 2021 zu 2019
Quelle: Destatis; HDE-Berechnungen auf Basis Destatis; nominale Veränderung zu Vorjahr; ohne Umsatzsteuer; * ohne Kfz, Tanstellen, Brennstoffe, Apotheken (WZ08-47103)
Aktuelle Geschäftslage im Frühjahr 2022
2G drückt die Stimmung – besonders in Innenstädten
nach Coronaregeln nach Standort
gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht
keine Regelungen über Innenstadt-
13% 38% 49%
Maskenpflicht und Hauptgeschäftslage
allgemeine 34% 42% 24%
Innenstadt-
Hygieneregeln hinaus 16% 42% 41%
Nebengeschäftslage
städtischer Vorort/
29% 36% 36%
Stadtteilzentrum
Sonder-/ Gewerbegebiet 34% 44% 22%
Zugang nur über 2G 14% 40% 46%
ländliche Gemeinde 26% 49% 26%
Quelle: HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr (n=1.300)Aktuelle Geschäftslage im Frühjahr 2022
Bekleidungshandel mit Schwierigkeiten – besonders
kleinere Unternehmen betroffen
nach Branche
nach Beschäftigten
gut befriedigend schlecht
Nahrungs- und Genussmittel,… 49% 44% 7%
gut befriedigend schlecht
Bekleidung, Textilien 8% 30% 62% weniger als 5… 9% 40% 52%
Schuhe, Lederwaren 7% 41% 52% 5 bis 10 Beschäftigte 23% 43% 34%
Bau- und Heimwerkerbedarf 20% 50% 30%
11 bis 20 Beschäftigte 27% 39% 34%
Möbel, Einrichtungsgegenstände,… 36% 42% 22%
21 bis 100 Beschäftigte 31% 42% 27%
Haushaltwaren, Glas, Porzellan 14% 41% 45%
mehr als 100 Beschäftigte 27% 38% 35%
Elektronische Erzeugnisse 21% 57% 21%
Sportartikel 19% 48% 33%
Spielwaren 25% 44% 31%
Uhren, Schmuck 29% 49% 22%
Quelle: HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr (n=1.300)Lieferschwierigkeiten
aktuelle Engpässe
Ist Ihr Unternehmen derzeit von Lieferschwierigkeiten der Hersteller/ Lieferanten betroffen?
ja, in erheblichem Maße (mehrere Produkte oder längere Lieferverzögerungen)
ja, in geringem Maße (einzelne Produkte oder geringe Lieferverzögerungen)
nein
weiß nicht
Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 26% 64% 9%
Bekleidung, Textilien 27% 59% 13%
Schuhe, Lederwaren 47% 48% 4%
Bau- und Heimwerkerbedarf 78% 20% 3%
Möbel, Einrichtungsgegenstände, Heimtextilien 69% 27% 3%
Haushaltwaren, Glas, Porzellan 69% 31% 0%
Elektronische Erzeugnisse 74% 26% 0%
Sportartikel 86% 14% 0%
Spielwaren 53% 44% 3%
Uhren, Schmuck 5% 69% 25%
Quelle: HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr (n=1.300)Warenüberhänge und Winterschlussverkauf
Haben Sie in Ihrem Unternehmen derzeit nennenswerte Warenüberhänge?
ja nein weiß nicht
Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 6%
Bekleidung, Textilien 43%
Schuhe, Lederwaren 32%
Bau- und Heimwerkerbedarf 40%
Möbel, Einrichtungsgegenstände, Heimtextilien 21%
Haushaltwaren, Glas, Porzellan 21%
Elektronische Erzeugnisse 12%
Sportartikel 16%
Spielwaren 14%
Uhren, Schmuck 28%
Nehmen Sie an Aktivitäten im Rahmen eines Winterschlussverkaufs teil (z.B. Werbung, Promotions)?
ja nein weiß nicht
Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 5%
Bekleidung, Textilien 76%
Schuhe, Lederwaren 68%
Bau- und Heimwerkerbedarf 18%
Möbel, Einrichtungsgegenstände, Heimtextilien 23%
Haushaltwaren, Glas, Porzellan 39%
Elektronische Erzeugnisse 19%
Sportartikel 49%
Spielwaren 14%
Uhren, Schmuck 13%
Quelle: HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr (n=1.300)Umsatzerwartung 2022
Vergleich zu Vorjahr
deutlich über Vorjahr leicht über Vorjahr auf Vorjahresniveau leicht unter Vorjahr deutlich unter Vorjahr
Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 5% 29% 24% 29% 13%
Bekleidung, Textilien 10% 34% 23% 13% 20%
Schuhe, Lederwaren 15% 35% 25% 15% 9%
Bau- und Heimwerkerbedarf 5% 38% 8% 28% 21%
Möbel, Einrichtungsgegenstände, Heimtextilien 5% 29% 23% 30% 12%
Haushaltwaren, Glas, Porzellan 3% 31% 17% 31% 17%
Elektronische Erzeugnisse 7% 26% 29% 29% 10%
Sportartikel 23% 30% 23% 12% 12%
Spielwaren 8% 39% 19% 14% 19%
Uhren, Schmuck 4% 42% 32% 13% 9%
Quelle: HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr (n=1.300)Einzelhandel 2022
10 Annahmen im mittleren Szenario
Konjunktur und Arbeitsmarkt stabil
Privater Konsum erholt sich im Jahresverlauf deutlich
Corona-Einfluss nimmt im Jahresverlauf ab
Insolvenzen bleiben auf einzelne Segmente beschränkt
Sparquote geht langsam zurück
Inflation belastet Kaufkraft
Lieferengpässe bilden sich zurück
Onlinehandel wächst weiter dynamisch, Offline kaum Impulse
Frequenzen im stationären Handel erreichen nicht Vorkrisenniveau
Klimawandel und Nachhaltigkeit beeinflussen Kaufverhalten
www.einzelhandel.de/handelsszenarioErwartungen 2022
mittleres Szenario
Agnda
Einzelhandelsumsatz wächst 2022 nominal um 3 Prozent zum Vorjahr, preisbereinigt weitgehend
Stagnation.
Der Onlinehandel ist weiterhin der wichtigste Wachstumstreiber. Der Wachstumspfad flacht
jedoch in 2022 leicht ab. Marktanteilsgewinne führen in zahlreichen Branchen zu mehr oder
weniger deutlichen Umsatzverlusten im stationären Handel.
Die Anzahl der Geschäfte nimmt weiter ab. Vor allem im Nonfood-Fachhandel verlieren
kleinbetriebliche Fachhändler an Bedeutung. Aber auch Filialisten und Fachmärkte können sich
teilweise nur mit Filialbereinigungen behaupten. Der Onlineanteil des Fachhandels nimmt dabei
nur langsam zu.
Besonders die innenstadtrelevanten Branchen verlieren. Die zentralen Standorte, deren
Geschäftsmodell auf hohe Frequenzen ausgerichtet ist, leiden besonders stark unter sinkenden
Kundenzahlen. Parallel hierzu gibt es Ausgabenverschiebungen zwischen den Branchen.
Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandelskonsum bleiben dabei insgesamt durchaus
günstig. Für 2022 ist mit einer positiven Konjunkturentwicklung, einer stabilen Situation auf dem
Arbeitsmarkt, einer moderaten Rückbildung der Sparquote und einer Normalisierung in den
Lieferketten (Stichwort: Lieferengpässe) zu rechnen.
Ein erhebliches Risiko ist in anhaltend steigenden Preise zu sehen, auch wenn sich die
Entwicklung in 2022 voraussichtlich etwas verlangsamen wird.
www.einzelhandel.de/handelsszenarioSzenarien für 2022
Einzelhandelsumsatz
1,5
1,5
www.einzelhandel.de/handelsszenarioSzenario 2022
Onlinehandel
53,3
2022p
www.einzelhandel.de/handelsszenarioSzenario 2022
Onlineanteile 2019-2022
www.einzelhandel.de/handelsszenarioSzenario 2022
Anzahl der Geschäfte sinkt
2015 bis 2019 verliert der Einzelhandel rund 5.000 Geschäfte pro Jahr.
2022 wird es rund 16.000 Geschäfte (mittlere Variante) weniger geben als noch 2021 und rund 60.000 weniger im Vergleich zu 2015. In allen Szenario-
Varianten verliert vor allem der kleinbetriebliche Fachhandel. Zunehmend sind aber auch die Geschäfte von Filialbetrieben von Schließungen bedroht.
www.einzelhandel.de/handelsszenarioUmsatzentwicklung 2022
Einzelhandel insgesamt* Stationärer Handel Stationärer Handel
in Mrd. Euro 499,4 +1,2 % 505,3 2022 zu 2021
darunter:
+3,0 % 605,4
587,8
3,0%
2021 2022 -0,6% -2,0%
Onlinehandel Lebensmittelhandel Nonfoodhandel Bekleidungshandel
stationär
+13,5% 98,4
86,7
-31%
2021 2022 2021 2022 zu 2019
Quelle: Destatis; HDE-Berechnungen auf Basis Destatis; nominale Veränderung zu Vorjahr; ohne Umsatzsteuer; * ohne Kfz, Tanstellen, Brennstoffe, Apotheken (WZ08-47103)Sie können auch lesen
