Marktperspektiven für 2020 Wie Politik in Österreich, Europa und der Welt die Märkte beeinflusst - ZFA Jahresauftakt
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Marktperspektiven für 2020 Wie Politik in Österreich, Europa und der Welt die Märkte beeinflusst ZFA Jahresauftakt Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt UniCredit Bank Austria @S_Bruckbauer Wien, 22. Jänner 2020
• Konjunktur deutlich abgekühlt! • Stimmungseinbruch warum? • Wie geht es weiter mit der Konjunktur? • Wie geht es weiter an den Finanzmärkten? • Risiken 2
Welthandel kühlt deutlich ab – zum 3. Mal in 20 Jahren (nach Dot/Com-Platzen, Lehman) Exporte des Euroraums folgen dem schwachen globalen Handel rasch Welthandel Welthandel und Euroraum Welthandel (real, Importe, % Veränderung) Welthandel (real,und Euroraum % Veränderung zum Vorjahr) (real, Importe, Veränderung zum Vorjahr in %) (real, saisonber., 3-Monats-Durchschnitt Veränderung zum Vorjahr) 20% Extra-Euroraum Exporte 9% Exporte Euroraum (inkl. Intra-Euroraum) 15% Welthandel 7% 10% 5% 5% 3% 0% 1% -5% -1% -3% -10% Welthandel Langjähriger Durchschnitt -5% Schwellenländer Importe USA Importe -15% Extra Euroraum Importe -7% -20% 3 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research
China betroffen von Handelskonflikt, Abschwächung der Importe Importe der Schwellenländer verlieren generell deutlich an Dynamik China Importe China Importe und und Exporte Exporte Exporte Export in die EM in die EM (USD, Veränderung zum Vorjahr) (USD, Veränderung zum Vorjahr, 3 Monate Durchschnitt) (USD, Veränderung zum Vorjahr) (USD, Veränderung zum Vorjahr, 3 Monate Durchschnitt) 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% 0% -10% -10% Importe Gesamt aus USA -20% -20% Exporte aus Euroraum aus Deutschland aus Österreich -30% -30% 2013 2015 2017 2019 2013 2015 2017 2019 4 Quelle: Datastream, UniCredit Research Quelle: Datastream, UniCredit Research
Deutliche Abschwächung der globalen Industriekonjunktur Vor allem im Euroraum – besonders Deutschland und Italien, nun auch Österreich Industrieproduktion Industrieproduktion Industrieproduktion Industrieproduktion (real, % Veränderung zum Vorjahr) (real, sb., 3-Monatsdurchschnitt, Vrdg. zum Vorjahr) (real, % Veränderung zum Vorjahr) (real, saisonber., 3-Monats-Durchschnitt, Veränderung zum Vorjahr) 10% 9% 8% DE OE FR ES IT Welt Industrieländer USA Euro EM 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% -3% -4% -5% -6% 2015 2016 2017 2018 2019 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Datastream, UniCredit Research 5
Trotz Rückgang der Stimmung derzeit kein Einbruch wie 2007/08 Ein „normaler” zyklischer Abschwung, der 18. seit 1960 und nur 2 waren Krisen OECD OECD Global Leading Global Leading Indicator Indicator (Angepasst an Niveau, langjähriger(Angepasst Durchschnitt an Niveau, langjähriger Durchschnitt = = 100) 100) 104 103 102 101 100 5 9 18? 8 14 99 1 11 17 6 12 16 2 3 98 10 13 97 7 15 Finanzkrise 96 4 1961 1971 1981 1991 2001 2011 Q: OECD, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 6
Konjunkturabkühlung seit Dezember 2017 Globaler Abschwung seit September 2018, aber erste Anzeichen einer Erholung OECD Global Leading Indicator Global OECD(x-Achse Leading = Niveau, Indicator Langzeitdurchschnitt = 100; y-Achse = Veränderung zum Vormonat) (x-Achse = Niveau, Langzeitdurchschnitt = 100; y-Achse = Veränderung zum Vormonat) 0.20 0.15 Erholung Erholung Dez 2016 Wachstum Wachstum 0.10 0.05 Sept. 2019 0.00 April 2016 Dez 2017 -0.05 -0.10 Abschwächung Abschwung Abschwung Abschwächung -0.15 Sept. 2018 -0.20 98.5 99 99.5 100 100.5 101 101.5 Quelle: OECD, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 7
• Konjunkturstimmung deutlich abgekühlt! • Stimmungseinbruch warum? • Wie geht es weiter mit der Konjunktur? • Wie geht es weiter an den Finanzmärkten? • Risiken 8
Nur 40% der Wertschöpfung der Industrie Deutschlands werden im Inland verkauft 1/4 geht in den EU-Binnenmarkt und immer mehr in den Rest der Welt, vor allem nach Asien Anteil Wertschöpfung Anteil exportierte exportierte Wertschöpfung der 2015 der Industrie Industrie (Basierend auf Value (Basierend auf ValueAdded-Daten Added-Daten und inund % derin % der Wertschöpfung Wertschöpfung der Industrie, der Sachgütererzeugung, Waren 2015, Waren und und Dienstleistungen, 2015) Dienstleistungen) 60% RoW 5,6% Rest Asien 50% 6,4% China 4,0% 42% 2,9% Rest Amerika 2,0% 8,5% US 7,1% 5,2% 8,2% 9,3% Rest Europa 4,6% 7,8% 24,4% EU 25,4% 8,9% EUR DE 2015 DE 2005 Quelle: OECD Trade in Value Added Data, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 9
Die USA - ein wesentlicher Partner für alle Länder der Welt Für Österreich der Handelspartner #2 Abhängigkeit Abhängigkeit des BIP des BIP von US-Nachfrage von US-Nachfrage (Basierend (Basierend auf 2015 VA-Daten und in % des BIP) auf Value Added-Daten 2015 und in % des BIP) CAMX IR CH; 5,9% DE; 4,2% EA; OE; 3,5% 3,3% AG; 1,1% CA MX IR SG CH KO MY CO PH HU IN CL DE BE CHI UK DK EA NL OE JP NZ HK SW SX IT PT SA FN GR ID FR RU ES PO BZ HR RO AU TK AG 10 Quelle: OECD, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
• Konjunkturstimmung deutlich abgekühlt! • Stimmungseinbruch warum? • Wie geht es weiter mit der Konjunktur? • Wie geht es weiter an den Finanzmärkten? • Risiken 11
Konjunkturstimmung zeigt nur kleine Anzeichen der Erholung Vorläufig lediglich in den EM, nicht im Euroraum; US-Industrie fällt unter 50 Industriestimmung Global (EMI) Industriestimmung (EMI) Industriestimmung Global (EMI) Industriestimmung (EMI) 62 62 Euroraum 60 USA 60 58 EM Durchschnitt 58 56 seit 2007 56 54 54 52 52 50 50 48 48 46 44 46 42 44 40 42 38 40 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: IHS Markit, UniCredit Research Quelle: Refinitiv Datastream, IHS Markit, UniCredit Research 12
Schwache Industrie in fast allen Ländern Einbruch der Exportaufträge drückte auf Stimmung in der Industrie Industriestimmung Industriestimmung in Europa in Europa Exportaufträge Exportaufträge (EMI) (EMI) (EMI*) (EMI*) 65 65 Deutschland Frankreich UK Euroraum Deutschland Italien Österreich Österreich 60 60 55 55 50 50 45 45 40 40 35 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2015 2016 2017 2018 2019 *Teilindikator für die Sachgütererzeugung Quelle: Datastream, IHS Markit, UniCredit Research Quelle: IHS Markit, UniCredit Research 13
Stabilisierung im Euroraum dank Binnenwirtschaft wird aber schwächer Industrie schrumpft, Dienstleistungssektor weiter im Plus, aber sinkend Euroraum EMI Stimmung Euroraum Stimmung Euroraum (EMI Gesamtwirtschaft) Euroraum EMI (EMI Gesamtwirtschaft) 65 EMI Gesamt Industrie 65 Euroraum Dienstleistung Deutschland 60 60 55 55 50 50 45 45 40 40 35 2015 2016 2017 2018 2019 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Quelle: Datastream, IHS Markit, UniCredit Research Quelle: Datastream, IHS Markit, UniCredit Research 14
Warum sind die USA so wenig betroffen? Steigendes Budgetdefizit „schützt“ USA USA zudem, zumindest kurzfristig, eine „geschlossene” Volkswirtschaft Struktureller Struktureller Budgetsaldo Budgetsaldo Abhängigkeit des BIP von Auslandsnachfrage Abhängigkeit des BIP von Auslandnachfrage (Basierend auf 2015 VA-Daten und in % des BIP) (in % des Potenzial-BIP) (in % des Potenzial-BIP) (Basierend auf 2015 VA Daten und in % BIP) 0 -2 -0,7 davon EU27-Binnenmarkt (nur für EU27) Auslandsnachfrage -4 OE; 35% -6 DE; 30% EUR; 29% -6,3 CHI; 17% 18% UK; -8 USA 11% 21% JP; 14% 11% Euroraum US; -10 10% 20% 20% 18% -12 2001 2006 2011 2016 IR SG HU SX MY CH BE OE NL DK PO HR KO SW DE HK EUR PT RO FN CL RU ES SA CA NZ IT PH FR GR MX UK TK ID AU CHI IN JP CO BZ AR US 15 Quelle: IMF, Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: OECD, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Rahmenbedingungen 2020 schwieriger: USA 2020 mit „milder” Rezession Längster Aufschwung nähert sich dem Ende Aufschwungsdauer Aufschwungsdauer USA USA BIP USA (in(inMonaten, Jahr bezieht sich auf Ende des Aufschwungs) Monaten, Jahr bezieht sich auf Ende des Aufschwungs) BIP USA zum Vorquartal in % auf Jahresbasis) (Veränderung (Veränderung zum Vorquartal in % auf Jahresbasis) 127 Potenzialwachstum 140 4% Jahresdurchschnitt 120 2.9% 120 3% 106 2.3% 100 USA Konjunktur 2% 80 China stimulus und PMI 1.1% 0.9% 1% 60 0% 40 -1% 20 -2% 0 2013 2015 2017 2019 2021 1857 1860 1865 1869 1873 1882 1887 1890 1893 1895 1899 1902 1907 1910 1913 1918 1920 1923 1926 1929 1937 1945 1948 1953 1957 1960 1969 1973 1980 1981 1990 2001 2007 2020 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: NBER, UniCredit Research 16
Rahmenbedingungen 2020: Hoffnung auf Kreditexpansion in China Stimmung der Industrie steigt Kreditwachstum China China (Veränderung zum Vorjahr) China (EMI; Industrieproduktion, Veränderung zum Vorjahr) Kreditwachstum China (EMI; Industrieproduktion, Veränderung zum Vorjahr) 60 10 20% 58 8 18% 56 6 16% EMI Industrie 54 4 14% Industrieproduktion (rechte Skala) 52 2 12% 50 0 10% 48 -2 8% Nominell 46 -4 6% Real 4% 44 -6 2% 42 -8 0% 40 -10 2011 2013 2015 2017 2019 2013 2015 2017 2019 Quelle: Bank of China, Datastream, UniCredit Research 17 Quelle: Datastream, UniCredit Research
Kein "harter Brexit" zu Jahresbeginn Aber Unsicherheit bleibt auch 2020 und noch ein langer Weg • UK verlässt die EU im Jänner 2020 • Beginn der Übergangsphase, keine Änderung für Handel und Dienstleistungen • UK und EU müssen zukünftigen Status festlegen (Free Trade Agreement, ……) • Mitte 2020, Regierung muss entscheiden, ob sie eine Verlängerung der Übergangsfrist haben möchte • Regierung plant Gesetz, das Verlängerung der Übergangsfrist verbietet • Wenn es keine Verlängerung gibt, dann endet die Übergangsfrist Ende 2020 • Risiken eines harten Brexits sind also Mitte 2020 oder Ende 2020 wieder da • Unrealistisch, dass man in einem Jahr einen Deal bekommt 18
Inlandskonjunktur im Euroraum unterstützt durch starken Arbeitsmarkt Arbeitslosenquoten erreichen Niveaus wie vor der Krise oder sogar tiefer Beschäftigte Beschäftigte (2008=100) Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote(in %) (2008=100) (in %) 115 Österreich 14 Österreich Deutschland Deutschland 12.1 Euroraum 111 12 110 Euroraum 10 105 106 7.9 8 7.5 100 102 6 5.7 4.3 4.2 4 95 2 3.1 90 0 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Quelle: LFS, Eurostat, UniCredit Research 19 Quelle: Eurostat Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Lohnzuwächse über der Inflationsrate in fast allen Ländern des Euroraums Dies stützt Inlandskonsum Lohn pro Beschäftigten Lohn pro Beschäftigten Einzelhandelsumsätze Einzelhandelsumsätze (Veränderung (Veränderung zum zum Vorjahr in %)Vorjahr) (Veränderung (Veränderung zuminVorjahr zum Vorjahr in %*, real) %, real) 5.0 6.0 4.5 OE DE FR IT* 5.0 Euroraum OE DE 4.0 4.0 3.5 3.0 3.0 2.0 2.5 1.0 2.0 0.0 1.5 -1.0 1.0 -2.0 0.5 -3.0 0.0 -4.0 2009 2012 2015 2018 2009 2012 2015 2018 20 Quelle: BLS, ECB, Eurostat, UniCredit Research *) vier Quartale Durchschnitt Quelle: EZB, Eurostat, UniCredit Research 3 Monate Durchschnitt
Stimmung der Konsumenten weiterhin überdurchschnittlich Aber erste Anzeichen der Vorsicht – Sparquote beginnt zu steigen Konsumentenstimmung Konsumentenstimmung Sparquote BruttoSparquote Brutto (Standardisiert, Durchschnitt seit 2000=0) (Standardisiert, Durchschnitt seit 2000=0) (in (in % des % desEinkommens verfügbaren verfügbaren Einkommens plus Abschreibung) plus Abschreibung) 3 20 Euroraum OE DE IT Euroraum DE FR OE 18 2 16 1 14 0 12 -1 10 -2 8 -3 6 2000 2005 2010 2015 2020 2002 2005 2008 2011 2014 2017 Quelle: Refinitiv Datastream, Eurostat, UniCredit Research Quelle: ECB, Statistik Austria, Datastream, UniCredit Research 21
Mit 2,7% erreicht das Weltwirtschaftswachstum 2020 den niedrigsten Wert seit 2009 Erholung 2021 erwartet, aber weiterhin unter langfristigem Durchschnitt Reales BIP Wachstum der Welt Reales BIP Wachstum der Welt (Veränderung zum Vorjahr in %) (Veränderung zum Vorjahr in %) 6 Average since 5 2000; 3.9 4 3.0 3.2 3 2.7 2 1 0 -1 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Q: IMF, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 22
Ausblick in der Übersicht Wirtschaftswachstum (real) Wirtschaftswachstum (real) Vorl. Vorl. Prognose Prognose 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 USA 2.5 2.9 1.6 2.4 2.9 2.3 1.1 0.9 Consensus 1.8 Euroraum 1.4 1.9 1.7 2.5 1.9 1.2 0.8 1.0 Consensus 1.0 Deutschland 1.6 1.7 1.9 2.5 1.5 0.6 0.7 0.8 Consensus 0.9 Italien 0.0 0.8 1.3 1.7 0.7 0.2 0.2 0.5 Consensus 0.4 Schweiz 2.4 1.3 1.7 1.8 2.8 0.8 0.6 0.7 Consensus 1.2 Österreich 0.7 1.0 2.1 2.5 2.4 1.5 1.0 1.3 Consensus 1.2 CEE (EU) 3.0 4.0 3.1 4.8 4.3 3.8 2.7 China 7.3 6.9 6.7 6.8 6.6 6.1 5.9 5.7 Consensus 5.8 23 Quelle: UniCredit Research, Refinitiv Datastream
• Konjunkturstimmung deutlich abgekühlt! • Stimmungseinbruch warum? • Wie geht es weiter mit der Konjunktur? • Wie geht es weiter an den Finanzmärkten? • Risiken 24
Inflationsdruck bleibt gering Und Inflationserwartung "bricht" ein 2019 und noch keine deutliche Stabilisierung Inflation Inflation Euroraum im Euroraum Mittelfristige Inflationserwartung Mittelfristige (Veränderung in %) (5 Jahre/5 Jahre Inflationsswap) (Veränderung in %) Inflationserwartung (5Jahre/5Jahre Inflationsswap) 5 2.6 Inflationsrate Kerninflationsrate 4 2.4 3 2.2 USA 2.0 2 Euroraum 1.8 1 1.6 0 1.4 -1 1.2 -2 1.0 2005 2008 2011 2014 2017 2020 2016 2017 2018 2019 2020 25 Quellen: ECB, UniCredit Research Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Langfristige Zinsen parallel zur sinkenden Inflationserwartung Zusätzlicher Druck auf das lange Ende (QE) senkte Zinserwartungen "dramatisch" Anleihezinsen 10 Jahre Erwartete Zinsen Euroraum Anleihezinsen 10 Jahre (impliziteErwartete TerminzinsstrukturkurveZinsen Euroraum basierend auf AAA Staatsanleihen Euroraum errechnet (Staatsanleihen) (implizite Terminzinsstrukturkurve basierend auf AAA Staatsanleihen Euroraum (Staatsanleihen) durch EZB, implizite Inflationserwartung basierend auf Inflationsswaps) errechnet durch EZB, implizite Inflationserwartung basierend auf Inflationsswaps) 3.5 2.5 3.0 2.0 Nominell 2.5 1.5 Real 2.0 1.0 0.7 1.5 USA 0.5 1.0 Deutschland 0.0 0.5 -0.5 0.0 -1.0 -1.1 -0.5 -1.5 -1.0 -2.0 2016 2017 2018 2019 2020 0 5 10 15 20 25 30 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: EZB, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 26
EZB mit Zinssenkung auch 2019 Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms Leitzinsen Nettokäufe und Bestand der EZB an (in %) Wertpapieren Nettokäufe im der und Bestand Rahmen EZB andes APP* im Wertpapieren Leitzinsen (pro Monat in Mrd. Euro) Rahmen des APP* (pro Monat in Mrd. Euro) 3.00 110 3500 Angekündigte Käufe 2.50 Käufe 3059 2.50 Bestand (Mrd. Euro, rechte Skala) 2819 1.75 3000 90 2.00 2,25 80 2500 70 1.50 Fed Funds Target Rate 0.75 2000 1.00 EZB Repo Rate 50 EZB Einlagezins 1500 0.50 0.00 30 60 0.00 1000 32 -0.50 10 15 20 ? 500 -0.40 -0.50 -0.50 -1.00 -10 0 2017 2018 2019 2020 2021 2015 2017 2019 2021 27 Quelle: UniCredit Research, Datastream Quelle: EZB, UniCredit Research *APP: Asset Purchase Programmes der EZB
"Money for nothing" – Schulden machen kostet(e) nichts mehr! Auch die Realwirtschaft pessimistisch, aber nicht wie 2009/2013 10Staatsanleihen 10 jährige jährige Staatsanleihen Markt versus Markt versus Wirtschaft Wirtschaft (in %) (Inflationserwartung) (Inflationserwartung) (in %) Inflationserwartung Finanzmarkt** 3.0 2.8 3.0 Inflationserwartung Wirtschaft* (rechte Skala,standardisiert) 2.5 2.6 GR 2.0 2.0 2.4 IT PT 2.2 1.0 1.5 ES 2.0 1.0 SL 0.0 "well past" IR 1.8 0.5 BE 1.6 -1.0 FR 0.0 FN 1.4 -2.0 OE -0.5 1.2 NL DE 1.0 -3.0 -1.0 2009 2011 2013 2015 2017 2019 01 2019 04 2019 07 2019 10 2019 01 2020 * Durchschnitt Verkaufspreiserwartung Retail und Dienstleistungen, EMI 28 Industrieabsatzpreise, **5Jahre/5Jahre Inflationsswap Q: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Datastream, IHS Markit, EU UniCredit Research
Aktienmärkte auf neuen Höchstständen dank Zentralbanken Aber auch positive Entwicklung bei Anleihen im Euroraum – Bestperformer: Österreichs 100jährige Aktienmärkte Aktienmärkte seit 2007 seit 2007 Entwicklung Entwicklung seit seit Ende 20182018 (Ende 2007=100) (Ende 2007=100) (EndeEnde 2018=100) (Ende 2018=100) 250 180 MSCI Welt Euro Stoxx 50 225 US S&P 170 200 10 jährige Anleihe Euro Stoxx 160 Deutschland 175 Dax 150 100 jährige Anleihe 150 ATX Österreich 140 125 130 100 75 120 50 110 25 100 0 90 2007 2010 2013 2016 2019 01 2019 04 2019 07 2019 10 2019 01 2020 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research 29
Das Wachstum von kurzfristigen Einlagen liegt weiter höher als das gesamte GV Wachstum Einlagen bestimmen weiterhin das Wachstum des Geldvermögens in Österreich Geldvermögensbildung* Haushalte 4Q Einlagen privater Haushalte (Österreich, Neugeschäft (netto), 4Q-Durch., Einlagen privater Haushalte Geldvermögensbildung* Haushalte 4Q Jahreswerte, EUR (Neugeschäfte (netto), (Neugeschäfte (netto), 4Q-Durch., 4Q-Durch., Jahreswerte, Jahreswerte, EUR Mrd.) EUR Mrd.) Mrd)Jahreswerte, EUR Mrd) (Österreich, Neugeschäft (netto), 4Q-Durch., 20 14 13.2 Einlagen Anleihen 15.1 12 11.9 Fonds Aktien 15 10 LV Gesamt* 8 10 6 5 4 1.0 Gebundene Einlagen Täglich fällig 2 0 -0.4 0 -3.2 -0.6 -2 -5 -4 -10 -6 2012 2014 2016 2018 2012 2014 2016 2018 Quelle: OeNB, UniCredit Research Quelle: OeNB, UniCredit Research 30 * ohne sonstige Anteilswerte und Cash
Es wird grundsätzlich zu viel gespart Trotzdem können Japan und Deutschland ihre Realeinkommen steigern Überschuss Überschuß desdes privaten privaten Sektors Sektors BIP BIP pro Kopf pro real Kopf real (Ersparnis minus (Ersparnis Investitionen minus Investitionen des privaten des privaten Sektors in % BIP) Sektors in % BIP) (2009=100) (2009=100) 12 118 116 10 Deutschland Japan 114 8 112 Deutschland Japan 110 6 108 4 106 104 2 102 0 100 2009 2011 2013 2015 2017 2009 2011 2013 2015 2017 31 Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Es wird zu viel gespart: Aber unterschiedliche Lösungen für Deutschland und Japan Deutschland nutzt das Ausland, Japan den Staat Leistungsbilanzsaldo Leistungsbilanzsaldo Saldo des Staates Saldo des Staates (in % BIP) (in % BIP) (in % BIP) (in % BIP) 10% -12 9% -10 8% -8 7% -6 6% Deutschland Japan 5% Deutschland Japan -4 4% -2 3% 0 2% 2 1% 0% 4 2009 2011 2013 2015 2017 2009 2011 2013 2015 2017 32 Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Es wird zu viel gespart: Unterschiedliche Konsequenzen für Deutschland und Japan Deutschland mit immer mehr Auslandsinvestitionen, Japan mit immer höherer Staatsverschuldung Nettoauslandsvermögen Nettoauslandsvermögen Staatsverschuldung Staatsverschuldung (Veränderung seit 2009 in % BIP) (Veränderung seit 2009 in % BIP) (Veränderung seit 2009 in % BIP) (Veränderung seit 2009 in % BIP) 40% 40% 30% Deutschland Japan 30% 20% 20% Deutschland Japan 10% 10% 0% 0% -10% -10% -20% -20% 2009 2011 2013 2015 2017 2009 2011 2013 2015 2017 33 Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: IMF, OECD, BIS, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Trotzdem können sich Erwartungen am Markt schnell ändern Besonders in Zeiten von Unsicherheiten, so tief muss es nicht immer bleiben Terminzinsstrukturkurve Terminzinsstrukturkurve (implizite Terminzinsstrukturkurve basierend auf AAA Staatsanleihen Euroraum errechnet durch EZB, jeweils 14. August) (implizite Terminzinsstrukturkurve basierend auf AAA Staatsanleihen Euroraum errechnet durch EZB, jeweils 14. August) 5 2007 4 3 2012 2 2017 1 Aktuell 2016 "well past" 0 28. Aug. 2019 -1 -2 0 5 10 15 20 25 30 34 Quelle: EZB, UniCredit Research
EZB Politik "under review" – die Feinheiten des "neuen" Inflationsziels Unter 2% oder nahe bei 2% oder im Durchschnitt 2% ……..? Inflationsziel Inflationziel der EZB der EZB Inflationsziel Inflationziel der EZB der EZB (Kerninflation und Inflationsziel) (Kerninflation) (Kerninflation (Kerninflation bzw.bzw. Inflationserwartung Inflationserwartung laut Inflationsswaps) laut Inflationsswaps) 5.0 5.0 Kerninflation bzw. Inflationserwartung laut Swaps 4.5 Unter 2% 4.5 4.0 Unter, aber nahe bei 2 % 4.0 Kerninflation 3.5 3.5 Mittelfristig 2% 3.0 3.0 Zwischen 2.5% und 1.5% Unter aber 2.5 2.5 nahe 2% 2.0 2.0 1.5 1.5 1.0 1.0 0.5 0.5 0.0 0.0 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 2020 1999 2009 2019 2029 2039 2049 35 Quellen: ECB, UniCredit Research Quellen: Refinitiv Datastream, EZB, UniCredit Research
• Konjunkturstimmung deutlich abgekühlt! • Stimmungseinbruch warum? • Wie geht es weiter mit der Konjunktur? • Wie geht es weiter an den Finanzmärkten? • Risiken und Chancen 36
Mehr als 10% der österreichischen Kfz-Wertschöpfung gehen in die USA In % des BIP ist jedoch Deutschland mit 0,4% am stärksten betroffen Abhängigkeit Abhängigkeit der der Kfz-Industrie von USA-Exporten (in % derKfz-Industrie von Wertschöpfung der USA Exporten Kfz-Industrie und in % des BIP, 2017) (in % der Wertschöpfung der Kfz-Industrie und in % des BIP, 2017) 12% 0,45% OE 10,4% 0,40% 10% DE in % der KFZ Industrie 9,2% in % des BIP (rechte Skala) 0,35% EUR 8% 7,4% 0,30% 0,25% 6% 0,20% 4% 0,15% 0,10% 2% 0,05% 0% 0,00% EU EUR OE DE IT UK HU SD SK ES BE IR FN DK NL FR PT SL CZ PL GR 37 Quelle: Eurostat, WIOTable, UniCredit Research
Risiko Ölpreis? +10% ca. -0.1 Prozentpunkte Wachstum Unsere Annahme 58 USD, bei 70 USD ca. -0.2 Prozentpunkte Ölpreis Ölpreis Ölpreis(inseit Ölpreis 1970 seit 1970 (in USD pro Barrel) (in USD pro Barrel) USD pro Barrel und zu Preisen 2019*) (in USD pro Barrel und zu Preisen 2019*) 100 180 In USD In USD 90 160 80 In USD zu Preisen 2019* 140 70 120 60 100 50 80 40 30 60 20 40 10 20 0 0 2018 2019 2020 1970 1980 1990 2000 2010 2020 38 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research, Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research, * deflationiert mit Inflation der G7
Risiko kommt vom Firmenanleihemarkt in den USA Anleihevolumen stieg, Eigenkapital sank Firmverbindlichkeiten in USA den USA Firmenverbindlichkeiten in den USA Firmenverbindlichkeiten in den Firmenverbindlichkeiten in den (Transaktionen kumuliert seit 2007, USA Nicht-finanzielle Firmen (Nicht-finanzielle Firmen in Mrd. USD) (Nichtfinanzieller Corporate Sektor in Mrd. USD) (Transaktionen kumuliert seit Ende 2007, Nichtfinanzieller Corporate Mrd. USD) Sektor in Mrd. USD) 35000 4000 Firmenanleihen Firmenanleihen 30,236 Marktwert Aktien (Verbindlichkeiten) 3000 Netto Aktienausgabe 30000 2000 25000 1000 20000 16,299 0 15000 -1000 -2000 10000 6,587 -3000 3,351 5000 -4000 0 -5000 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2008 2013 2018 39 Quelle: Fed UniCredit Research Quelle: Fed, UniCredit Research
Risiken ◼ Erneute Eskalation des Konflikts zwischen USA und China (und EU) beschleunigt globale Abschwächung ◼ Stärkere Abschwächung der Konjunktur in China ◼ Brexit mit No-Deal würde sowohl UK als auch den Euroraum und damit auch Österreich treffen ◼ Die USA erhöhen die Zölle auch gegenüber dem Euroraum, vor allem im Kfz-Bereich ◼ Lokale Ereignisse (Iran) mit Auswirkungen auf globale Konjunktur (etwa Ölpreisanstieg) 40
Chancen ◼ Handelskonflikt zwischen USA und China (und EU) entspannt sich ◼ USA kann Abkühlung 2020 vermeiden ◼ Brexit wird ordentlich abgewickelt mit starker Anbindung UK und EU oder lange Verschiebung ◼ Der Euroraum erkennt die Zeichen der Zeit und investiert bzw. entlastet (untere) Einkommen (antizyklisch und strukturell) ◼ Der Euroraum kann sich besser gegen die globale Abschwächung abschirmen und die Binnennachfrage lässt den Euroraum stärker wachsen als von uns erwartet 41
Was wäre wenn am Beispiel Österreich +/- ¾ Prozentpunkt Wachstumsszenario Wachstumsszenario und die Auswirkungen und Auswirkungen von Prognoserisiken von Prognoserisken (Österreich in % und Prozentpunkten) (in Prozentpunkten) 3.5 3 2.5 2.3 +0.6 +0.15 -0.1 -0.2 2 -0.5 1.5 1 0.5 0 Kumuliertes Keine US Entspannung Anhebung Auto Harter Brexit China Hard Wachstum Rezession Handelskonflikt Zölle Landing 2020/21 42 Quelle: UniCredit Research
Fiskalpolitischer Spielraum dank Zinspolitik Jährliche Ersparnis war bereits 2018 über 2% des BIP im Euroraum, 4% in den USA Zinsersparnis desMrd. Staates 2018 Zinsersparnis des Staates 2018 (in % des BIP und Euro, Durchschnittszinssatz auf Schuld im Vergleich zu 2007*) (in % des BIP und Mrd. Euro, Durchschnittszins auf Schuld im Vergleich zu 2007*) 800 4.5% 4.0% 4.0% 700 3.5% 600 2.8% 3.0% 500 2.5% 2.5% 2.1% 2.0% 400 1.7% 2.0% 300 1.5% 200 Mrd. EUR 1.0% in % des BIP 100 0.5% 249 58 60 50 8 687 0 0.0% EUR DE FR IT OE US 43 Quelle: Refinitiv Datastream, EU Kommission, UniCredit Research * Fiktive Berechnung, zusätzlich unter der Annahme, die Hälfte der kumulierten ZInsersparnis reduzierte auch die Staatsschuld
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