Jahresrückblick 2007 Gemeinsam segeln. Wir haben Visionen! - Landesverband für Menschen mit Körper

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Jahresrückblick 2007
Gemeinsam segeln. Wir haben Visionen!

                                                                                    Leinen los! -
                                                                                  Segeln für alle!
                                                                                      Foto: lvkm

Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte Baden-Württemberg e.V.
Haußmannstraße 6 • 70188 Stuttgart • Telefon 0711 / 2155 – 220 • www.lv-koerperbehinderte-bw.de
Jahresrückblick 2007

„Leben ist immer spannend,                        nachten 2006 hatte die Landesregie-
lebenswert und sinnvoll.“                         rung angekündigt, die Personalkosten-
                                                  zuschüsse an die Schulkindergärten
      Dr. Ursula Broermann, Freudenstadt          freier Träger zum Jahresbeginn 2007
      ehemalige Vorsitzende des Dachver-          zu kürzen, da es sich um freiwillige
      bandes für integratives Planen und          Leistungen des Landes handle. Im
      Bauen Stuttgart, an Amyothrophe La-         Jahr 2008 sollten weitere fünf Prozent
      teralsklerose (ALS) erkrankt, 2007
                                                  gekürzt werden. Es war fast wie zur
                                                  Gründerzeit unseres Verbandes, in der
                                                  Eltern körper- und mehrfachbehinder-
Vorwort                                           ter Kinder sich für eine frühe Förde-
                                                  rung ihrer Kinder engagiert haben.
Auf dem Wunschzettel der Deutschen                Was wäre das „Kinderland Baden-
stehen weder moderne Flachbild-                   Württemberg“ ohne frühe Hilfen für
schirme, teure Designer-Uhren noch                schwer behinderte Kinder? Unser be-
neue Computer ganz oben. Nach einer               harrliches Eintreten hatte Erfolg. Die
Emnid-Umfrage für „Reader’s Digest“               Landtagsabgeordneten besserten bei
steht Gesundheit die Wunschliste für              der Beratung des Staatshaushaltspla-
2008 an. Nach der Umfrage erhoffen                nes 2007 / 2008 nach und wischten die
sich 34 Prozent der Befragten nichts              Kürzungspläne vom Tisch. Eine ge-
sehnlicher als Gesundheit. Dabei war              setzliche Absicherung haben wir nicht
es unerheblich, ob Menschen in der                erreicht, doch es wurde uns zugesi-
Stadt oder auf dem Land, Frauen oder              chert, dass keine weiteren Kürzungen
Männer befragt wurden. Je älter die               zu erwarten seien.
Befragten werden, desto höher ist
auch der Stellenwert der Gesundheit.              Wachsam müssen wir auch sein im
Auf Platz zwei kam mit elf Prozent der            Blick auf die Weiterentwicklung der
Wunsch nach Wohlstand und Reich-                  Eingliederungshilfe. Jeder Stadt- und
tum, auf Platz drei folgt mit acht Pro-           Landkreis in Baden-Württemberg defi-
zent die Sehnsucht nach Frieden. Auf              niert die notwendigen Hilfen für behin-
die Frage nach dem schönsten Ge-                  derte Menschen anders. Menschen mit
schenk gaben die meisten der 1.000                schweren Behinderungen, die ständig
Befragten die Familie an. „Das Wich-              auf Hilfe Dritter angewiesen sind,
tigste im Leben ist nicht etwa das                brauchen verlässlich und dauerhaft
Glück, sondern Sinn. Die Familie stiftet          Hilfe im Alltag. Sie brauchen Pla-
in hohem Maße Sinn, denn sie gibt uns             nungssicherheit und damit die Ge-
wie nichts anderes eine Beziehung zu              wissheit, heute und in Zukunft die Hilfe
und eine langfristige Bindung an ande-            in dem jeweils individuell benötigten
re Menschen, erklärte Glücksforscher              Umfang zu erhalten. „Hilfe nach Kas-
Wilhelm Schmid von der Universität                senlage“ lehnen wir ab. Deshalb mi-
Erfurt die Umfrageergebnisse.                     schen wir uns ein – vor Ort in den
                                                  Stadt- und Landkreisen, auf Landes-
Familien stärken ist für uns als Eltern-          und Bundesebene!
selbsthilfe eine Selbstverständlichkeit.
Das gemeinsame Eintreten für ein An-              Unser Dank gilt allen, die uns 2007
liegen – mit Augenmaß und Beharr-                 unterstützt haben. Wir brauchen ver-
lichkeit, sich als „Experten in eigener           lässliche Wegbegleiter und starke
Sache“ einmischen, gehört dazu. Um                Partner – gestern, heute und morgen.
den Jahreswechsel 2006 / 2007 war
genau dieses verlangt. Kurz vor Weih-

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Jahresrückblick 2007

Interne Arbeit                                   rung. Weitere Themen betrafen vor
                                                 allem verbandsinterne Strukturen.

Vorstand                                         In großer Trauer musste der Landes-
                                                 verband Abschied nehmen von seinem
Im Berichtsjahr setzte sich der Vor-             früheren Landesvorsitzenden Werner
stand wie folgt zusammen:                        Bitz, der im Alter von 55 Jahren am 30.
Vorsitzender: Hans Ulrich Karg (Hilfe            November 2007 verstorben ist.
für Körper- und Mehrfachbehinderte,
Ravensburg / Weingarten)
Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Ul-          Mitgliederversammlung
rich Noll, MdL (Aichtal)
Schatzmeister: Thomas Seyfarth (Kör-             Im Berichtsjahr fand eine Mitglieder-
perbehindertenförderung Neckar-Alb,              versammlung am 17. November 2007
Mössingen).                                      in Stuttgart statt. Auf der Tagesord-
Beisitzer: Armin Bönisch (Schrozberg);           nung standen Regularien wie Jahres-
Jutta Hertneck (Stuttgart); Christine            abschluss 2006, Haushaltsplan 2008,
Kühnau (Verein für Körper- und Mehr-             und Entlastung des Vorstandes. Die im
fachbehinderte       Mannheim);    Rolf          Vorjahr beschlossene Änderung der
Schneider      (Körperbehindertenverein          Vereinssatzung (mit Ausnahme der
Stuttgart, Stuttgart).                           verkürzten Einladungsfristen) wurde im
                                                 Sommer 2007 ins Vereinsregister ein-
Im Berichtsjahr traf sich der Vorstand           getragen. In seinem mündlichen Be-
insgesamt fünf Mal zu Vorstandssit-              richt verwies der Vorstand auf den
zungen, bei denen die inhaltlichen               schriftlichen Jahresrückblick 2006. Da-
Schwerpunkte der Verbandsarbeit                  bei wurde nochmals an das 40-jährige
festgelegt und beraten wurden.                   Verbandsjubiläum im Oktober 2006 in
                                                 Stuttgart erinnert. Eingegangen wurde
Gegenstand der Beratungen waren                  ebenfalls auf das intensive und enga-
insbesondere: die Zukunft der Schul-             gierte Eintreten um den Erhalt der
kindergärten, das Einreichen einer öf-           Schulkindergärten in freier Träger-
fentlichen Petition nach der gescheiter-         schaft im gesamten Jahr 2007.
ten Verbandsklage Bahnhof Oberko-
chen, die Zukunft der Einglie-                   Einstimmig verabschiedete die Mitglie-
derungshilfe – Auswirkungen der Ver-             derversammlung einen Vier-Punkte-
waltungsreform Baden-Württemberg,                Katalog zur Abgrenzung von Eingliede-
Kinder- und Jugendpolitik – Einbezie-            rungshilfe und Pflege. Da der Deut-
hung behinderter Kinder und Jugendli-            sche Bundestag aktuell über die Wei-
cher, das neu gegründete Landesfo-               terentwicklung der Pflegeversicherung
rum „Rehabilitation und Teilhabe von             berät, erneuerte der Landesverband
Menschen mit Behinderungen in Ba-                seine Forderung, die Leistungen der
den-Württemberg“ unter Leitung von               Pflegeversicherung in Einrichtungen
Staatssekretär Dieter Hillebrand, die            der Behindertenhilfe (Eingliederungs-
Vorbereitung des „5. Tages der Men-              hilfe) zu erhöhen.
schen mit Behinderung im Landtag“,
die Umsetzung der Föderalismusre-                Die Mitgliederversammlung lebt in be-
form im Wohnungswesen, die Vorbe-                sonderem Maße vom Erfahrungsaus-
reitung des Wettbewerbs „barrierefreie           tausch zwischen den Ortsvereinen un-
Gemeinde in Baden-Württemberg“,                  tereinander und dem Landesverband.
Weiterentwicklung der Pflegeversiche-

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Jahresrückblick 2007

Unter dem Tagesordnungspunkt „Be-                 mit der Deutschen Bahn. Behinderung
richte aus den Ortsvereinen“ gibt es              dürfe nicht zur Ausgrenzung führen,
Raum, um Einblicke in die Arbeit der              wie dies noch immer viele Menschen
anderen zu erhalten.                              mit Behinderung und ihre Familien im
                                                  Alltag erleben. Deshalb hat die Mitglie-
Die Stärkung der Selbsthilfe steht bei            derversammlung den Vorstand aufge-
den Ortsvereinen Aalen, Esslingen und             fordert, das Thema „Integration in die
Karlsruhe im Mittelpunkt, die Elternge-           Gesellschaft“ verstärkt aufzugreifen.
sprächskreise, Samstags- und Ferien-
betreuungen, Rollstuhltanz oder „Ge-
schenke verpacken“ anbieten. Ohne
eine umfassende Barrierefreiheit ge-              Arbeitskreise
lingt körper- und mehrfachbehinderten
Menschen keine Teilhabe am Leben in               Das Konzept der Arbeitskreise, die für
der Gesellschaft. Mitglieder aus Aalen            einzelne Themenfelder initiiert wurden,
arbeiten daher in der lokalen Agen-               hat sich bestens bewährt. Vertreter
dagruppe „Aalen barrierefrei“ mit und             und Vertreterinnen der Ortsvereine
testen regelmäßig öffentliche Gebäude             arbeiten intensiv und engagiert an der
und Plätze auf Barrierefreiheit. Im               Entwicklung fundierter Positionen zu
Rahmen einer Bürgerbeteiligung war                den vielfältigen Themenbereichen. Die
der Ortsverein Reutlingen in Planun-              Arbeitskreise stehen allen Interessier-
gen der Stadt Reutlingen eingebun-                ten zur Mitarbeit offen.
den. „Lörrach für alle“ heißt ein Projekt
zur Barrierefreiheit, in dem der Ortsve-          Im Berichtsjahr gab es folgende Ar-
rein Lörrach ebenso aktiv und enga-               beitskreise:
giert mitwirkt wie an der Sozialplanung
im Landkreis Lörrach. Der Ortsverein
Lörrach hat eine Mitgliedsfamilie er-             AK Kindergarten
folgreich vor dem Landessozialgericht             Im Arbeitskreis arbeiten pädagogische
Baden-Württemberg vertreten – die                 Fachkräfte aus Schulkindergärten eng
Klage richtete sich gegen die Pflege-             zusammen. Der Arbeitskreis traf sich
kasse, die eine Maßnahme der Ver-                 im Berichtsjahr vier Mal. Dabei ging es
hinderungspflege im Ausland nicht ü-              regelmäßig um den Erfahrungsaus-
bernehmen wollte. Das Urteil hat auch             tausch über die Verwaltungsreform
Auswirkungen auf andere Familien.                 Baden-Württemberg.
Die Körperbehindertenförderung Ne-
ckar-Alb will in den Schulkindergärten            Die Weiterentwicklung des Schulkin-
verstärkt integrativ arbeiten und schafft         dergartens für Körperbehinderte inner-
dazu die notwendigen organisatori-                halb der vorschulischen Förder- und
schen Voraussetzungen. Die Planun-                Betreuungsangebote stand dabei im
gen des Ortsvereins Stuttgarts für das            Blick der Beratung: wie können die
„Dach für Behinderte“ nehmen konkret              Belange der behinderten Kinder und
Gestalt an. Bis Ende 2008 sollen am-              ihrer Eltern möglichst zur Zufriedenheit
bulante Angebote, Tagesförderstätte               aller unter einen Hut gebracht werden?
und Vereinsgeschäftsstelle auf dem                Welche pädagogischen Konzepte und
Baur-Areal eine neue Heimat finden.               organisatorischen Rahmenbedingun-
Berichtet wurde ebenfalls von langwie-            gen (z.B. Öffnungszeiten auch in
rigen Bewilligungsverfahren für bean-             Schulferienzeiten) sind künftig not-
tragte Hilfen, neu zu schaffende                  wendig? „Der Schulkindergarten für
Wohnangebote sowie Reiseerlebnisse

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Jahresrückblick 2007

Körperbehinderte im Feld vorschuli-               ohne Behinderung gab den Impuls,
scher Bildung und Erziehung“ lautete              sich intensiver damit zu befassen. Be-
daher auch das Thema der Schulkin-                sonders beeindruckt waren einige Mit-
dergartenkonferenz 2007.                          glieder des Arbeitskreises von den
                                                  Schilderungen des gemeinsamen Un-
Aus aktuellem Anlass befasste sich                terrichts im Bereich des Deutschen
der Arbeitskreis intensiv mit der Zu-             Schulamtes in Südtirol. Im Jahr 2008
kunft der Schulkindergärten in freier             ist daher eine Studienfahrt nach Bozen
Trägerschaft und deren Finanzierung.              (Südtirol) sowie zu der Partnerschule
                                                  des Körperbehindertenzentrums Ober-
                                                  schwaben nach Mantua (Oberitalien)
AK Schule                                         geplant. Die Ergebnisse sollen die
Im Arbeitskreis arbeiten Eltern und pä-           Grundlage für die Weiterentwicklung
dagogische Fachkräfte aus Schulen                 eines Bildungskonzeptes für körper-
eng zusammen. Der Arbeitskreis traf               und mehrfachbehinderte Kinder unter
sich im Berichtsjahr fünf Mal. Im Mittel-         Einbeziehung eines gemeinsamen Un-
punkt standen Fragen, wie es nach der             terrichts von Schülern mit und ohne
Schule weitergeht.                                Behinderung bilden.

In einem Wochenendseminar im Feb-
ruar 2007 in Ilshofen drehte sich alles
um die Frage „Schule – und wie wei-               Zusammenarbeit mit den Orts-
ter?“. Die Ergebnisse des Seminars
wurden in mehreren Treffen aufgear-               vereinen
beitet. Sie bildeten die Grundlage für
eine Entscheidungshilfe von Eltern für            Für die Weiterentwicklung seiner Ar-
Eltern. Die Veröffentlichung „Schule –            beit ist der Landesverband auf eine
und wie weiter? Hilfen zur richtigen              enge, dialogorientierte Zusammenar-
Entscheidung“ ist im Frühjahr 2008                beit mit den Ortsvereinen angewiesen.
vorgesehen.                                       Die regelmäßig erscheinenden Orts-
                                                  vereinsrundschreiben stellen dabei ein
„Bildung ist Zukunft!“ lautete die Über-          wichtiges Bindeglied dar. Insgesamt
schrift eines Thesenpapiers einer Ar-             haben wir fünf OV-Rundschreiben he-
beitsgruppe beim „5. Tag der Men-                 rausgegeben. Außerdem gab es meh-
schen mit Behinderung im Parlament“.              rere Kurzinfos: Schulkindergärten in
Die Federführung lag beim Arbeitskreis            freier Trägerschaft – Kürzung der Per-
Schule.                                           sonalkostenzuschüsse ab 1. Januar
                                                  2007 durch das Land: Argumentati-
Regelmäßig wurden im Arbeitskreis die             onshilfe für den Protest der Vereine
Erfahrungen mit der Verwaltungsre-                vor Ort; Info Abzweigung von Kinder-
form beraten. Weitere Themen waren                geld bei vollstationärer Unterbringung
u. a.: Nachteilsausgleich behinderter             – Argumentationshilfe für Eltern voll-
Schüler, Zusammenarbeit mit dem                   jähriger behinderter Kinder: Umset-
Kommunalverband für Jugend und So-                zung der Urteile des Bundesfinanzho-
ziales mit dem Schwerpunkt Angehöri-              fes.
genarbeit.
                                                  Mittlerweile  sind   alle Mitglieds-
Eine Anhörung der Landtagsfraktion                organisationen per eMail erreichbar.
der GRÜNEN im Juli zum gemeinsa-                  Der Informationsaustausch via eMail
men Unterricht von Kindern mit und                gewinnt zunehmend an Bedeutung

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Jahresrückblick 2007

und erleichtert die Kommunikation un-            In der Rubrik „Aus den Ortsvereinen“
tereinander. Aktuelle Informationen              haben wir kurz und knapp über Neuig-
und Pressemitteilungen können ohne               keiten aus den Ortsvereinen berichtet.
zeitliche Verzögerung verteilt werden.           Berichtet wurde über die Vorstands-
Seit 2006 gibt der Landesverband ei-             wahlen in Esslingen, Lörrach und
nen newsletter heraus, der direkt über           Weingarten, das 40-jährige Vereinsju-
die Internetseite des Landesverbandes            biläum der Ortsvereine in Esslingen,
abonniert werden kann. Im Berichts-              Lahr und Ludwigsburg, die Aktion des
jahr wurden 25 newsletter verschickt.            KBV Stuttgart „Was ist Glück?“.

Im Berichtsjahr waren es erneut die              Da schriftliche Informationen den per-
sozialpolitischen Themen sowie zahl-             sönlichen Kontakt zwischen dem Lan-
reiche gesetzliche Neuregelungen, die            desverband und den Ortsvereinen
breiten Raum in der Berichterstattung            nicht ersetzen, sondern nur sinnvoll
einnahmen: die Weiterentwicklung der             ergänzen können, nahmen daher
Eingliederungshilfe und der Pflegever-           Vertreterinnen und Vertreter des Lan-
sicherung, die Kommunalisierung der              desverbandes im Berichtsjahr an Mit-
Behindertenhilfe und die Beteiligung             gliederversammlungen, Begegnungs-
der Betroffenen in Planungsprozesse,             tagen und Elternabenden teil.
die Umsetzung der Föderalismusre-
form im Wohnungswesen und im
Heimrecht (Landesheimgesetz), die
dauerhafte Sicherung von Schulkin-               Geschäftsstelle
dergärten in freier Trägerschaft, die
Unterhaltsheranziehung von Eltern, die           Die Geschäftsstelle ist mit vielen Or-
Abzweigung von Kindergeld bei voll-              ganisationen, Landesministerien sowie
stationärer Unterbringung erwachsener            den Landtagsfraktionen in ständigen
behinderter Kinder, die Vorbereitung             Arbeitskontakten. Der ständige Dialog
und Durchführung des 5. Tages der                trägt mit dazu bei, dass der Landes-
Menschen mit Behinderung im Land-                verband als kompetente Anlauf- und
tag, die Umsetzung der Feinstaubver-             Beratungsstelle geschätzt wird. Der
ordnung, das Einreichen einer öffentli-          Landesverband erhält zeitnah und un-
chen Petition im Deutschen Bundestag             mittelbar Informationen über aktuelle
mit der Forderung eines barrierefreien           Entwicklungen, die körper- und mehr-
Zugangs zum Bahnsteig.                           fachbehinderte Menschen und ihre
                                                 Familien betreffen. Dies ist besonders
Zu den wesentlichen und festen Be-               bedeutend für die Wahrnehmung der
standteilen der Ortsvereinsrundschrei-           sozialpolitischen    Interessensvertre-
ben zählt neben den aktuellen Infor-             tung.
mationen auch ein Serviceangebot.
Dazu gehören zahlreiche Hinweise auf             Aus der Elternberatung ist Internet und
Veranstaltungen, Seminare, Broschü-              die Kommunikation via eMail nicht
ren und „handfeste“ Tipps für den All-           mehr wegzudenken. Immer mehr – vor
tag wie z.B. der Verweis auf eine För-           allem jüngere – ratsuchenden Einzel-
derung beim Einbau von Diesel-                   personen (Menschen mit Behin-
Rußpartikelfilter, Sparmöglichkeiten mit         derungen oder deren Angehörige) tre-
Hilfe des Landesfamilienpasses oder              ten online in Kontakt mit dem Landes-
Umgang mit dem „Merkzeichen B“ im                verband. Der Internetauftritt des Lan-
Schwerbehindertenausweis.                        desverbandes enthält viele Erstinfor-

                                           -6-
Jahresrückblick 2007

mationen einer breiten Themenpalette              tiert die Zusammenarbeit mit dem Na-
und wird daher kontinuierlich ausge-              turpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
baut und aktualisiert.                            mit Sitz in Murrhardt. Der Landesver-
                                                  band berät den Schwäbischen Albver-
Die meisten Anfragen von Menschen                 ein bei der Herausgabe eines Wander-
mit Behinderung und ihren Familien                führers für Rollstuhlfahrer und Gehbe-
befassten sich mit gesetzlichen Neu-              hinderte. Die Zusammenarbeit im Be-
regelungen im Bereich des Sozialge-               reich barrierefreier Tourismus ist viel-
setzbuches (Eingliederungshilfe, Ge-              fältig und lässt sich weiter ausbauen.
sundheitswesen, Pflegeversicherung).
Sehr viele Fragen drehten sich um den             Im Berichtsjahr hat die Geschäftsstelle
Bezug von Kindergeld sowie die He-                mehrfach Stellungnahmen im Rahmen
ranziehung der Eltern zum Unterhalt               der Anhörung der Träger öffentlicher
ihrer erwachsenen behinderten Kinder,             Belange im Rahmen von Maßnahmen,
die im Wohnheim leben. Oft ging es                die    nach     dem      Gemeindever-
um Möglichkeiten der Familienentlas-              kehrsfinanzierungsgesetz     gefördert
tung (Kurzzeitunterbringung), Wohn-               werden, abgegeben. Dies ist eine Fol-
formen für erwachsene Menschen mit                ge der frühzeitigen Beteiligung von
Behinderung, Finanzierung von alltäg-             Selbsthilfeorganisationen   der    Be-
lichen Hilfen (Hilfsmittelversorgung,             hindertenhilfe nach dem Bundes-
Assistenz) sowie die Umsetzung des                gleichstellungsgesetz.
Persönlichen Budgets. Ein weiterer
Schwerpunkt sind Fragen zum barrie-               „Barrierefrei mobil in der Region Stutt-
refreien Planen und Bauen sowie zum               gart“ heißt ein gemeinsames Faltblatt
barrierefreien Nahverkehr.                        der S-Bahn Stuttgart (DB) und des
                                                  Verbands Region Stuttgart, das in Be-
Neben den eher „klassischen“ Aufga-               teiligung unseres Landesverbandes im
ben einer Landesberatungsstelle für               Berichtsjahr entwickelt wurde.
körper- und mehrfachbehinderte Men-
schen und ihren Familien wirkte die               Im Berichtsjahr war das Sekretariat mit
Geschäftsstelle in Person der Ge-                 zwei Teilzeitmitarbeiterinnen (insge-
schäftsführerin als Referentin bei Ta-            samt 0,7 Vollkräfte) besetzt. Diese un-
gungen, Veranstaltungen und Info-                 terstützen die hauptamtliche Ge-
abenden mit.                                      schäftsführerin. Die Gehaltsabrech-
                                                  nung wird seit 1995 extern vom Paritä-
Die Landesverbandsgeschäftsstelle ist             tischen Wohlfahrtsverband Baden-
eine kompetente Anlaufstelle in Fragen            Württemberg, die Buchführung wird
zur Barrierefreiheit. Kommunen, Bau-              seit 2005 extern von einem Steuerbe-
rechtsbehörden, Planungsbüros und                 ratungsbüro erledigt.
Bauherren wenden sich mit Einzelfra-
gen an den Landesverband. Das Wirt-               Nur durch das enge und gute Zusam-
schaftsministerium               Baden-           menwirken zwischen der Geschäfts-
Württemberg hat im Herbst 2007 Pla-               stelle und dem ehrenamtlichen Vor-
nungshinweise zum Barrierefreien                  stand (im Berichtsjahr fiel die haupt-
Bauen in einer Broschüre zusammen-                amtliche Geschäftsführerin aufgrund
gefasst, in der der Landesverband als             einer Krankheit fast drei Monate aus)
Beratungsstelle     für    barrierefreies         sowie durch Unterstützung einzelner
Wohnen benannt ist. Die Broschüre                 Honorarkräfte war es möglich, die Viel-
„Naturpark für alle – barrierefreies Na-          zahl der Aufgaben zeitnah und kom-
turerleben in Deutschland“ dokumen-               petent zu erfüllen.

                                            -7-
Jahresrückblick 2007

„Bienvenidos“: Ferienhäuser                       ge Klima in dieser Region ist beson-
                                                  ders für körperbehinderte Menschen
In seiner Satzung verpflichtet sich der           ideal. Die offene, unkomplizierte und
Landesverband, „Freizeitmöglichkeiten             herzliche Art der Spanier trägt eben-
zu schaffen und geeignete Einrichtun-             falls dazu bei, dass sich unsere Mit-
gen zu unterhalten.“                              glieder in Roquetas de Mar wohl füh-
                                                  len.
Solche geeigneten Ferieneinrichtun-
gen unterhält der Landesverband seit              Die Hausverwaltung vor Ort liegt in
den 70er Jahren in Form eines Strand-             den Händen einer Deutschen, die in
bungalows sowie zweier Ferienhäuser               unmittelbarer Nachbarschaft zu den
für Familien mit behinderten Angehöri-            Ferienhäusern des Landesverbandes
gen im Club Tropicana in Roquetas de              wohnt. In den letzten Jahren wurden
Mar / Südspanien. Roquetas de Mar,                die Ferienhäuser umfassend renoviert.
an der Costa de Almeria (Andalusien)              Im Sommer 2007 wurde die Küche im
gelegen, hat sich in den vergangenen              Strandbungalow sowie teilweise ge-
Jahren zu einem modernen Ferienort                meinsame Leitungen mit dem Nach-
und touristischen Zentrum an der an-              barbungalow erneuert, weshalb der
dalusischen Mittelmeerküste entwi-                Bungalow nicht vermietet werden
ckelt. Die Gemeinde ist Mitunterzeich-            konnte. Mit Hilfe der Verwalterin vor
nerin der „Erklärung von Barcelona –              Ort ist es gelungen, Dauergäste für
die Stadt und die Behinderten“ und                das Winterhalbjahr zu gewinnen, was
setzt sich für die Teilhabe behinderter           zur Wirtschaftlichkeit erheblich beiträgt.
Menschen sowie der barrierefreien
Gestaltung von Gebäuden und öffentli-             Die Belegung der Ferienhäuser auf
chen Plätzen und Wegen ein. Insge-                einen Blick:
samt 3,61 Mio. Euro investiert das
                                                  Monat        Bunga-     Haus 31    Haus 32
spanische Umweltministerium in die                             low 27
behindertengerechte Ausstattung der
Strände an den Küstengemeinden der                Januar             31         31          8
Provinz Almeria. Das Programm wird                Februar            28         28         22
in vier Phasen umgesetzt, zum Start               März               31         31          0
                                                  April              18         10          7
der Urlaubssaison 2008 soll auch ein              Mai                 0         14          0
Leitfaden herausgebracht werden, der              Juni                0         25          0
den „Badespaß ohne Hürden“ be-                    Juli                3         19         14
schreibt (Parkplätze für Rollstuhlfahrer,         August             31         25         14
Informationstafeln, behindertengerech-            September          11         23          0
                                                  Oktober            21          6         11
te Duschen und Umkleidekabinen, stu-              November           21         19         28
fenloser Zugang zum Strand).                      Dezember           15         31         14
                                                  SUMME             192        262        118
Die Urbanisation wird von einer langen            (Vorjahr:)      (255)      (232)      (241)
Strandpromenade umsäumt, die für
mobilitätsbehinderte Menschen ideal               Auslastung     52,6 %    71,8 %     32,3 %
ist. Der Club Tropicana grenzt unmit-
telbar an die befestigte Strandprome-
nade, von der aus auch Rollstuhlfahrer
an vielen Stellen bereits durch Ram-
pen bis an den Strand des Mittelmee-
res fahren können. Das warme, sonni-

                                            -8-
Jahresrückblick 2007

Finanzielles                                      gen angefallen. Diese wurden von der
                                                  Paul-Lechler-Stiftung gGbmH erstattet.
Ziel des Landesverbandes war und ist
es, möglichst einen ausgeglichenen                Förderung durch die Landesstiftung
Jahresabschluss vorzulegen. Dies ist              Baden-Württemberg gGmbH
dank der Förderung und Unterstützung              Im Rahmen des Programms „Förde-
Vieler gelungen. Im Einzelnen:                    rung der Selbständigkeit und Eigen-
                                                  verantwortung von Menschen mit Be-
Förderung durch das Land Baden-                   hinderung“ fördert die Landesstiftung
Württemberg                                       Baden-Württemberg das Projekt „Auf
Ein wichtiger Grundpfeiler für die Fi-            eigenen Füßen stehen – Koch- und
nanzierung der umfangreichen Bera-                Haushalttipps für selbständiges Woh-
tungsarbeit in der Selbsthilfe stellt die         nen“. Im Herbst 2007 starteten in Do-
institutionelle Förderung in Höhe von             naueschingen und Löffingen die ersten
46.000 Euro durch das Land Baden-                 Kochkurse für Menschen mit Behinde-
Württemberg dar. Diese Landesförde-               rung. Die Kosten wurden von der Lan-
rung ist als eine sog. „Freiwilligkeits-          desstiftung Baden-Württemberg erstat-
leistung“ im Staatshaushaltsplan des              tet.
Sozialministeriums      verankert.    Ein
Rechtsanspruch auf eine Förderung                 Selbsthilfeförderung durch die
besteht nicht. Aus der Förderung im               gesetzliche Krankenversicherung
Berichtsjahr ist für die Folgejahre nicht         Erfreulich entwickelt hat sich die
abzuleiten, ob und ggf. in welcher Hö-            Selbsthilfeförderung im Rahmen der
he Fördermittel bereit stehen. Eine               gesetzlichen Krankenversicherung. Im
Planungssicherheit besteht somit nicht.           Berichtsjahr haben fast alle gesetzli-
                                                  chen Krankenkassen die Arbeit unse-
Förderung durch die Aktion Mensch                 res Verbandes im Rahmen der Selbst-
Aktion Mensch förderte das Wochen-                hilfeförderung unterstützt.
endseminar „Schule – und wie weiter?“
sowie die Fachtagung „Die Würde des               Im Einzelnen:
Menschen ist unantastbar – wie gelingt            Krankenkasse                Betrag
die Teilhabe von Menschen mit Behin-
derungen zwischen Solidarität und
Kostendruck?“ Berücksichtigt werden               AOK Baden-Württemberg         4.000,00 €
                                                  Barmer Ersatzkasse              500,00 €
nur die zusätzlichen Aufwendungen                 Betriebskrankenkassen         2.170,00 €
(z.B. Kosten für externe Referenten,              Bundesknappschaft               200,00 €
Raummiete).                                       Deutsche- Angestellten-
                                                  Krankenkasse - DAK            2.500,00 €
Förderung durch die Paul-Lechler-                 Gmünder Ersatzkasse             350,00 €
                                                  Hamburg-Münchner Ersatz-
Stiftung gGmbH                                    kasse                            0,00 €
Die Paul-Lechler-Stiftung mit Sitz in             Hanseatische Krankenkasse       30,00 €
Ludwigsburg unterstützt den Wettbe-               Innungskrankenkasse BW         510,00 €
werb „Gesucht: barrierefreie Gemeinde             Kaufmänn. Krankenkasse         500,00 €
in Baden-Württemberg 2008“. Im Be-                Landwirtschaftliche
                                                  Krankenkasse Baden-Württ.       300,00 €
richtsjahr sind nur die Kosten für die            Techniker-Krankenkasse        1.300.00 €
Ausschreibung des Wettbewerbs (v.a.               SUMME                        12.360,00 €
Gestaltung eines Fragebogens, der im
Internet als download bereit steht) und           Vorjahr (2006)               12.190,00 €
Versand der Ausschreibungsunterla-

                                            -9-
Jahresrückblick 2007

In dieser Summe enthalten ist neben                 Die Mitgliedsbeiträge sind seit 1998
einer institutionellen Förderung sämtli-            unverändert. Bei Seminaren werden
cher Kassen auch eine Projektförde-                 moderate Teilnehmerbeiträge erhoben.
rung für das Infomagazin „rolli-aktiv“              Die Mietpreise für die Ferienhäuser in
durch die AOK Baden-Württemberg.                    Spanien entsprechen der ortsüblichen
                                                    Miete, wobei Menschen mit Behinde-
                                                    rungen Sonderkonditionen eingeräumt
Spenden und Bußgeld                                 werden. Insgesamt ist der Landesver-
Unser Landesverband verfügt über                    band bemüht, seine Arbeit aus unter-
einen seit vielen Jahren stabilen                   schiedlichen Quellen zu finanzieren,
Freundeskreis, der regelmäßig spen-                 um Abhängigkeiten zu vermeiden und
det. Die Spendeneinnahmen im Be-                    mögliche Schwankungen auszuglei-
richtsjahr betrugen 21.965,39 Euro                  chen. Gezielt werden sämtliche eigene
(Vorjahr: 27.501,91 Euro). Es sind fast             Finanzierungsmöglichkeiten genutzt.
ausschließlich Einzelpersonen, die den              Dazu gehört auch die Kooperation mit
Landesverband unterstützen. 63,9                    anderen Organisationen bei der Durch-
Prozent der eingegangenen Zuwen-                    führung von Veranstaltungen.
dungen sind Einzelbeträge unter 50
Euro. Für diese kontinuierliche Unter-
stützung sind wir sehr dankbar. Im Be-              Selbstverpflichtung zur Wahrung
richtsjahr gingen keine Bußgelder ein.              der Neutralität und Unabhängigkeit
                                                    Der Landesverband verpflichtet sich
Spenden über Internet spielen keine                 zur Wahrung von Neutralität und Un-
Rolle. Der Landesverband verweist auf               abhängigkeit der gesundheitsbezoge-
seiner Homepage auf die Möglichkeit,                nen Selbsthilfe zum Umgang mit Wirt-
die Arbeit des Landesverbandes mit                  schaftsunternehmen bei gleichzeitiger
einer Spende zu unterstützen. Aus Si-               Förderung durch die Krankenkassen
cherheitsgründen wird auf den „kon-                 und hat eine entsprechende Erklärung
ventionellen“ Zahlungsweg verwiesen.                unterzeichnet.

Der letzte Körperschaftssteuerfreistel-             Rechnungslegung und Revision
lungsbescheid datiert vom 10. Oktober               Die Stuttgarter Steuerberatungsgesell-
2006 und betrifft die Jahre 2003 bis                schaft Kruse & Partner GmbH erledigt
2005. Er wurde vom Finanzamt Stutt-                 mit Hilfe von DATEV die Buchhaltung
gart Körperschaften ausgestellt. Der                des Landesverbandes. Die Personal-
Landesverband ist demnach be-                       buchhaltung liegt in den Händen des
rechtigt, Zuwendungsbestätigungen für               Paritätischen     Wohlfahrtsverbandes
Mitgliedsbeiträge und Spenden auszu-                Baden-Württemberg. Laut Satzung
stellen.                                            wird die Rechnungslegung von drei
                                                    von der Mitgliederversammlung ge-
                                                    wählten ehrenamtlichen Kassenprüfern
Eigenmittel                                         geprüft. Zusätzlich sieht die Satzung
Umgesetzt wurde der Vorstandsbe-                    die Prüfung des Jahresabschlusses
schluss vom Januar 2002, Entgelte für               durch einen Wirtschaftsprüfer vor. Laut
Serviceleistungen (v. a. Referententä-              Beschluss der Mitgliederversammlung
tigkeit) des Landesverbandes (erbracht              vom 17. November 2007 wurde die
durch die Geschäftsführerin) an Dritte              Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
zu erheben. Insgesamt konnte der                    REVISO GmbH in Kirchheim / Teck mit
Landesverband 704 Euro erzielen.                    der Prüfung des Jahresabschlusses
                                                    2007 beauftragt.

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Jahresrückblick 2007

Entwicklung       der      Mitglieder-                junge Eltern seltener den Weg in einen
                                                      Elternverein finden.
zahlen

Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren
                                                      II. Tagungen, Seminare &
relativ konstant.

Die Mitgliederzahlen zum 31.12.2007                   Veranstaltungen
auf einen Blick:
35 Mitgliedsorganisationen mit insge-
samt 3.955 Einzelmitgliedern bzw.
Familien mit behinderten Kindern (Vor-                „Schule – und wie weiter?“
jahr: 4.202) sowie rund 4.500 haupt-                  23. / 24. Februar 2007 in Ilshofen
amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar-                 Wer kennt die „richtigen“ Antworten auf
beitern (inkl. Zivildienstleistende, Prak-            die drängenden Zukunftsfragen in den
tikanten und FSJler). 14 Einzelperso-                 Bereichen Wohnen / Arbeiten / Frei-
nen sind unmittelbar Mitglied im Lan-                 zeit? Welche Chancen hat mein
desverband und unterstützen dessen                    schwer behindertes Kind auf dem all-
Arbeit durch ihre Fördermitgliedschaft.               gemeinen Arbeitsmarkt? Welche Alter-
                                                      nativen gibt es zur Werkstatt für behin-
Im Berichtsjahr wurden folgende Or-                   derte Menschen? Kann mein Kind trotz
ganisationen als ordentliche Mitglieder               Behinderung alleine leben? Wie viel
durch Beschluss des Vorstandes neu                    Betreuung braucht es? Wer hilft weiter,
aufgenommen:                                          wenn es „brennt“?
am 22. Januar 2007: Stiftung Niko-                    Gemeinsam mit Fachleuten der Son-
lauspflege, Stuttgart;                                derpädagogik suchen Mütter und Väter
am 18. Juli 2007: Verein Lebens-                      behinderter Schulkinder Wege für das
Heimat e.V., Baden-Baden;                             „Leben nach der Schule“. In Referaten
am 17. November 2007: St. Gallus-                     wurden die unterschiedlichen Anforde-
Hilfe für behinderte Menschen gGmbH,                  rungen, Erwartungen und Möglichkei-
Meckenbeuren;        St.   Lukas-Klinik               ten vorgestellt. In Kleingruppen wurden
gGmbH, Meckenbeuren, Stiftung Lie-                    Bausteine für eine Entscheidungshilfe
benau, Meckenbeuren.                                  für Eltern von Eltern erarbeitet. Die
                                                      Entscheidungshilfe soll im Frühjahr
Ausgeschieden ist dagegen zum Jah-                    2008 veröffentlicht werden.
resende 2007 der Verein INSEL e.V. –
Betreutes Wohnen und Arbeiten für
Behinderte im Landkreis Ludwigsburg.                  Tag behinderter Menschen im
Elternselbsthilfe ist wichtig. Die Le-                Parlament – Politiker suchen
benssituation behinderter Kinder und                  den Dialog
ihrer Familien hat sich im Vergleich zur              14. Juni 2007 in Stuttgart
Gründerzeit erheblich verändert – und
                                                      Für den Landtag von Baden-
doch gibt es noch immer viele offene
                                                      Württemberg ist es zu einer guten Tra-
Fragen. Durch die Pionierarbeit der
                                                      dition geworden, mindestens einmal in
Eltern damals sind Einrichtungen und
                                                      der Legislaturperiode die Aufmerk-
Dienste entstanden, die heute selbst-
                                                      samkeit ausdrücklich auf die Lebenssi-
verständlich angenommen werden.
                                                      tuation von Menschen mit Behinderun-
Dies ist einer der Gründe, weshalb
                                                      gen zu richten. Zum fünften Mal lud

                                             - 11 -
Jahresrückblick 2007

der Landtag 150 Menschen mit Behin-                durch das Vorstandsmitglied Armin
derungen (ggf. mit Begleitpersonen) in             Bönisch und der Geschäftsführerin
das Parlament ein, um mit Abgeordne-               beteiligt. Die von der Arbeitsgruppe
ten ins Gespräch zu kommen. In der                 konzipierte Informationsveranstaltung
Vorbereitungsgruppe     wirkten    mit:            richtete sich an Fach- und Führungs-
Dachverband Integratives Planen und                kräfte in der Eingliederungshilfe der
Bauen Stuttgart, LAG Selbsthilfe, Lan-             Stadt- und Landkreise. Vorgestellt
desverband Lebenshilfe, Landesver-                 wurden Praxisbeispiele aus den Krei-
band für Körper- und Mehrfachbehin-                sen, etwa im Rahmen der Kreisbehin-
derte und Sozialverband VdK. Unser                 derten- oder Hilfeplanung. Auch der
Landesverband hat dabei die Feder-                 Erfahrungsaustausch kam nicht zu
führung für die Arbeitsgruppen am                  kurz.
Vormittag „Bildung ist Zukunft!“ und
„Selbstbestimmtes Wohnen – mit
Heimgesetz?!“ sowie für die Ge-                    Segeln für Menschen mit Be-
sprächsrunde am Nachmittag „Woh-
nen in der Gemeinde – barrierefrei und             hinderung
integriert?“ übernommen.                           14. Juli 2007 in Stuttgart
Der Landtag von Baden-Württemberg                  Zunächst war es nur eine Idee, die
erstellt eine Dokumentation der Veran-             dann mit Hilfe von Partnern tatsächlich
staltung, die im Internet unter                    umgesetzt werden konnte. Wolfgang
www.landtag-bw.de abrufbar ist.                    Schmid aus Köngen war mit seiner
                                                   Familie und seinem körperbehinderten
                                                   Sohn Volker beim Segeln am Traun-
Angehörigenarbeit in der Ein-                      see. Da sich der Sohn für den Was-
                                                   sersport begeisterte, wollte Schmid
gliederungshilfe                                   das Segeln auch anderen Kindern und
2. Juli 2007 in Herrenberg-Gültstein               Jugendlichen mit Behinderung ermög-
Der Kommunalverband für Jugend und                 lichen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau
Soziales (KVJS) Baden-Württemberg                  gründete er im Juni 2006 FIDS – Stif-
unterstützt die Angehörigen von be-                tung für behinderte Menschen und be-
hinderten Menschen mit vielen Ange-                gann, Kontakte zu knüpfen und Geld
boten. Gleichzeitig geben die Angehö-              zu sammeln, um Mini-12 Segelboote
rigen dem KVJS wichtige Impulse für                bauen zu lassen. Diese kleinen Ein-
seine Arbeit. Nach der Kommunalisie-               Mann-Kielboote eignen sich besonders
rung der Eingliederungshilfe will der              gut für die Anforderungen schwer be-
KVJS dazu beitragen, bei den Angehö-               hinderter Menschen. Sie sind einfach
rigen und den örtlichen Sozialhilfeträ-            zu segeln und sehr sicher. Das Projekt
gern Vertrauen zu schaffen. Eine Ar-               zog schnell Kreise, aus dem Traum
beitsgruppe – bestehend aus Vertre-                wurde Wirklichkeit. Im Mai 2007 wur-
tern der örtlichen Sozialhilfeträger,              den am Bodensee im Beisein von
dem KVJS und Betroffenenverbände                   Schirmherrn Wirtschaftsminister Ernst
(LAG Angehörigenvertretungen in Ein-               Pfister die Boote getaut.
richtungen für Menschen mit geistiger
Behinderung, Landesverband Lebens-                 „Leinen los!“ hieß es dann beim
hilfe, Landesverband für Körper- und               Schnuppersegeln am Max-Eyth-See in
Mehrfachbehinderte) – hat Anregun-                 Stuttgart. Vom 9. bis 13. Juli 2007
gen für die Sozialhilfepraxis zur Zu-              konnten behinderte Kinder und Ju-
sammenarbeit mit Angehörigen erar-                 gendliche aus der Nikolauspflege
beitet. Unser Landesverband war                    Stuttgart, der Rohräckerschule Esslin-

                                          - 12 -
Jahresrückblick 2007

gen, der Diakonie Stetten im Remstal,               Zusammenarbeit mit der Schulverwal-
der Offenen Hilfen der Landeshaupt-                 tung als auch in der Zusammenarbeit
stadt Stuttgart sowie der Christian-                mit den Stadt- und Landkreisen als
Hiller-Schule Stuttgart jeweils einen               zuständige Sozialhilfeträger unzurei-
Tag lang das Segeln ausprobieren. Am                chend berücksichtigt werden. Dies trifft
14. Juli 2007 gab es ein „Schnupper-                vielfach auch auf die Spitzenverbände
segeln für alle“. Der Landesverband                 der Freien Wohlfahrtspflege zu, da die
hatte die Schirmherrschaft für das                  Heimsonderschulen im Blick auf die
Schnuppersegeln übernommen.                         Mitgliederstruktur nur einen kleinen
                                                    Anteil einnehmen. Aus diesen Überle-
Neben einem kleinen Einführungskurs                 gungen entstand die Idee, eine Platt-
mit Segeltheorie und Knotenkunde be-                form für den Erfahrungsaustausch un-
stand die Möglichkeit, in Begleitung                tereinander zu schaffen und gemein-
von erfahrenen Trainern erste Segeler-              sam – unabhängig von der Zugehörig-
fahrungen zu sammeln. Mit dabei wa-                 keit zu einem Wohlfahrtsverband –
ren Helferinnen und Helfer vom DLRG                 Positionen zu beziehen. Die Teilneh-
Landesverband Baden-Württemberg,                    mer streben die Gründung einer „Ar-
dem Rotaract Esslingen, SG Stern –                  beitsgemeinschaft privater Heimson-
Sparte Segeln, Wassersport Center                   derschulen“ an. Ein weiteres Treffen ist
am Neckar sowie dem Yachtclub unter                 Ende Februar 2008 geplant.
Teck. S-pod-Reporter des Paritäti-
schen Wohlfahrtsverbandes dokumen-                  Inhaltlich befassten sich die Vertreter
tierten das Schnuppersegeln in Radio-               der Heimsonderschulen mit den Bera-
beiträgen fürs Internet.                            tungen der Vertragskommission nach
Kinder und Jugendliche mit Behinde-                 SGB XII und der Weiterentwicklung
rung sollten das selbständige Segeln                des Rahmenvertrages (landeseinheitli-
erlernen und dadurch ihr Selbstwertge-              che Kriterien, Rahmendaten für Ent-
fühl und Selbstbewusstsein erheblich                geltverhandlungen).
stärken. Mit viel Freude und Begeiste-
rung wurde dieses Ziel „ganz neben-
bei“ erreicht. Die FIDS – Stiftung für              Die Würde des Menschen ist
behinderte Menschen plant auch 2008,
Segeln für Menschen mit Behinderung                 unantastbar – wie gelingt die
anzubieten.                                         Teilhabe von Menschen mit Be-
                                                    hinderungen zwischen Solidari-
Heimsonderschulkonferenz                            tät und Kostendruck?
3. September 2007 in Stuttgart                      26. September 2007 in Stuttgart
Aus den Reihen der privaten Heim-                   Die Geburt eines behinderten Kindes
sonderschulen entstand der Wunsch                   verändert die Lebenssituation einer
nach einem Treffen der Heimsonder-                  Familie grundlegend. Nichts ist mehr
schulen in freier Trägerschaft. Da meh-             wie es vorher war. Neue „alte“ Werte
rere Heimsondersonderschulen Mit-                   schieben sich in den Vordergrund: So-
glied im Landesverband sind, hat der                lidarität, soziale Teilhabe, Respekt vor
Landesverband den Impuls aufgegrif-                 dem Anders-Sein. Das in Artikel 1 des
fen und ein Treffen in Stuttgart organi-            Grundgesetzes           festgeschriebene
siert. Dabei wurde deutlich, dass die               Menschenwürdegebot wird zum stän-
Besonderheiten der Heimsonderschu-                  digen Begleiter und zur Leitlinie des
len in freier Trägerschaft sowohl in der            eigenen Handelns.

                                           - 13 -
Jahresrückblick 2007

Die gemeinsame Fachtagung des                         Landesstiftung Baden-Württemberg
Landesverbandes gemeinsam mit der                     „Auf eigenen Füßen stehen“
Akademie der Diözese Rottenburg-                      Kochkurse in Löffingen und Donau-
Stuttgart widmete sich ausführlich der
Frage, wie Teilhabe und Integration                   eschingen
behinderter Menschen auch unter Kos-                  Schluss mit dem „Topfgucker“ – selbst
tendruck gelingen kann.                               ist die Frau und der Mann. „Förderung
                                                      der Selbständigkeit und Eigenverant-
„Die Würde als Integrität des behinder-               wortung von Menschen mit Behinde-
ten Menschen ist unantastbar. Sich                    rung“ lautet das Programm der Lan-
dafür einzusetzen, ist besser als jede                desstiftung Baden-Württemberg. Der
moralische Entrüstung.“ In einem be-                  Landesverband beteiligt sich daran mit
eindruckenden Grundsatzreferat ging                   dem Projekt „Auf eigenen Füßen ste-
Prof. Dr. Dietmar Mieth auf die Frage                 hen – Koch- und Haushalttipps für
ein, wie die Menschenwürde und die                    selbständiges Wohnen“. Im Herbst
sich daraus abzuleitenden Rechte im                   2007 starteten die ersten Kochkurse in
Alltag besser respektiert werden kön-                 Zusammenarbeit mit dem Haus Le-
nen. Das Recht auf menschenwürdi-                     bensheimat in Löffingen-Reiselfingen.
ges Leben mit Behinderung ist anzuer-                 An mehreren Kursabenden schwangen
kennen und zu achten. Er forderte da-                 junge Menschen mit Behinderung den
zu auf, Vielfalt zu fördern, die Differenz            Kochlöffel. Die Vorgabe: Rezepte
anzuerkennen und trotz der Differenz                  müssen einfach, kostengünstig, ge-
gleiche Anerkennung zu gewähren.                      sund und vielseitig sein. Auf dem
Auf „disability mainstreaming“ (umfas-                Speiseplan standen bislang „Blumen-
sender Ansatz zur Einbeziehung und                    kohlsuppe, Frikadellen mit Kartoffel-
Berücksichtigung von Belangen behin-                  brei, Gyrospfanne, Pizza, Salat, Waf-
derter Menschen) setzt das Überein-                   feln und – Weihnachtsgebäck“. Nach
kommen der Vereinten Nationen über                    anfänglicher Zurückhaltung waren die
die Rechte behinderter Menschen.                      Teilnehmerinnen und Teilnehmer be-
Dies bedeutet in der Politik, dass in                 geistert dabei – und wagen damit ei-
einem ersten Schritt zu prüfen ist, wel-              nen weiteren Schritt hin zu mehr Selb-
che Auswirkungen ein Gesetz auf                       ständigkeit.
Menschen mit Behinderungen hat.

In Arbeitsgruppen wurden Praxisbei-                   Schulkindergartenkonferenz
spiele vorgestellt. Dabei ging es um                  „Der Schulkindergarten für
die Wahrung der Menschenwürde in
Wohnheimen, der Teilhabe von mehr-                    Körperbehinderte im Feld vor-
fachbehinderten Menschen in der Ge-                   schulischer Bildung und Erzie-
meinde und im Arbeitsleben sowie um
die Beteiligung an der Sozialplanung                  hung“
eines Landkreises.                                    28. November 2007 in Stuttgart
                                                      Baden-Württemberg setzt seit vielen
                                                      Jahren deutliche Akzente in der früh-
                                                      kindlichen Bildung wie z.B. mit der In-
                                                      terdisziplinären Frühförderung und den
                                                      Schulkindergärten. Im Rahmen des
                                                      Ausbaus des „Kinderlandes Baden-
                                                      Württemberg“ steht die Stärkung früh-
                                                      kindlicher Bildung und Erziehung in

                                             - 14 -
Jahresrückblick 2007

Familie,     Kindertageseinrichtungen,            stätten für körper- und mehrfachbehin-
Kinderkrippen, Tagespflege, usw. im               derte Menschen zu intensivieren – un-
Mittelpunkt. Die Bedeutung dieser all-            abhängig von der Trägerschaft. Im Be-
gemeinen Entwicklung im Blick auf die             richtsjahr hat der Landesverband zu
Bedürfnisse körper- und mehrfachbe-               zwei Treffen eingeladen: am 24. April
hinderter Kinder und die Schulkinder-             2007 (Bruchsal) und am 16. Oktober
gärten standen daher im Mittelpunkt               2007 (Stuttgart). Etwa 10 bis 15 Ver-
der Schulkindergartenkonferenz 2007.              treter von Wohnstätten nehmen durch-
„Alles hängt zusammen.“ In Referaten              schnittlich an den Wohnstättenkonfe-
und Arbeitsgruppen befassten sich die             renzen teil.
Teilnehmer intensiv über mögliche
Weiterentwicklungen der Schulkinder-              Im Mittelpunkt stand der Erfahrungs-
gärten.                                           austausch zur Kommunalisierung der
                                                  Behindertenhilfe - sowohl um die Be-
                                                  willigung von Eingliederungshilfe in
Symposium „Leben mit Behinde-                     Einzelfällen (z.B. bei Neuaufnahmen
                                                  im Wohnheim, Abzweigung von Kin-
rung im Alter“                                    dergeld und Bewilligung von Barbetrag
12. Dezember 2007 in Mannheim                     bzw. Bekleidungspauschale) als auch
Immer mehr Menschen mit Behinde-                  um die bedarfsgerechte Weiterentwick-
rungen erreichen heute ein hohes Al-              lung von Wohnplätzen. Außerdem
ter. Dafür sorgen insbesondere die                wurde ein Raster für eine Umfrage der
demografische Entwicklung und der                 vorhandenen Wohnformen entwickelt.
medizinische Fortschritt. Deshalb hat             Die Ergebnisse sollen in einer Arbeits-
die Stadt Mannheim zu einem Sympo-                hilfe über die unterschiedlichsten
sium „Leben mit Behinderung im Alter“             Wohnformen dokumentiert werden.
eingeladen. Ziel war, den Fachdialog              Die Weiterentwicklung des Verfahrens
zu einem bislang wenig bearbeiteten               zur Feststellung des Hilfebedarfes
Thema zu eröffnen und dabei auch                  stand im Mittelpunkt der Wohnstätten-
Betroffenen Raum zur Darstellung ih-              konferenz im Oktober. Ein Vertreter
rer Sichtweisen zu geben. Für die Lei-            des Paritätischen Wohlfahrtsverban-
tung des Workshops „besondere Her-                des berichtete über die aktuellen Über-
ausforderungen für Menschen mit kör-              legungen in der Vertragskommission
perlicher bzw. Sinnesbehinderung“ war             nach SGB XII. In der Diskussion wurde
die Geschäftsführerin des Landesver-              angeregt, eine Informationsveranstal-
bandes vorgesehen. Da zeitgleich die              tung über das ICF-basierte Hilfebe-
Trauerfeier für den überraschend ver-             darfsverfahren wie es beispielsweise in
storbenen früheren Landesverbands-                der Schweiz eingesetzt wird, zu orga-
vorsitzenden stattfand, übernahm der              nisieren. Der Paritätische Wohlfahrts-
Referent des Paritätischen die Mode-              verband hat dazu die Federführung
ration des Workshops. Das zuvor erar-             übernommen und lädt im April 2008 zu
beitete Thesenpapier wird in die Do-              einer eintägigen Veranstaltung nach
kumentation aufgenommen.                          Freiburg im Breisgau ein.

                                                  Nicht zu kurz kommen bei den Treffen
Wohnstättenkonferenzen                            der Erfahrungsaustausch untereinan-
                                                  der sowie das Kennenlernen der jewei-
Ziel der Wohnstättenkonferenzen ist
                                                  ligen Einrichtung.
der Erfahrungsaustausch zwischen
den Einrichtungsträgern von Wohn-

                                         - 15 -
Jahresrückblick 2007

III. Publikationen &                                schen mit Behinderung, öffentliche Pe-
                                                    tition „barrierefreier Zugang zum
Öffentlichkeitsarbeit                               Bahnsteig“ des Landesverbandes, so-
                                                    zialpolitische Informationen (Heranzie-
                                                    hung von unterhaltspflichtigen Eltern,
www.lv-koerperbehinderte-bw.de                      Abzweigung von Kindergeld, Forde-
                                                    rungskatalog zur Abgrenzung von Ein-
Der erste Kontakt zum Landesverband
                                                    gliederungshilfe und Pflege, Gesetz-
erfolgt immer häufiger via Internet.
                                                    entwurf zur Weiterentwicklung der
Durchschnittlich wurden monatlich
                                                    Pflegeversicherung, Umsetzung der
9.209 Besuche (Vorjahr: 3.025) regist-
                                                    Feinstaub-Verordnung), Hinweise auf
riert,  im     Berichtsjahr insgesamt
                                                    Tagungen, Veranstaltungen und Wett-
110.514 Besuche (Vorjahr: 36.307).
                                                    bewerbe, Freizeit- und Ausflugtipps.
Die Homepage ist über die gängigen
Suchmaschinen leicht zu finden, da sie
auch viele Verknüpfungen zu anderen
Seiten bietet.                                      Webradio www.swef-radioportal.de
                                                    SWEF ist das erste Spartenradio im
Die Internetseite ist übersichtlich ge-             Internet für soziale und soziokulturelle
gliedert und enthält viele Informationen            Themen. Der Paritätische Wohlfahrts-
zum Leben mit Behinderung. Über die                 verband Baden-Württemberg bietet
Navigationsleiste werden die Besucher               seinen Mitgliedsorganisationen eine
direkt zu den einzelnen Rubriken gelei-             neue Medienplattform. Sie können bei
tet: Themen, Leben ohne Barrieren,                  SWEF ihre soziale Arbeit, ihr Engage-
Recht und Politik, Mitgliedsorganisati-             ment und ihr Dienstleistungsangebot
onen, Landesverband, Publikationen,                 vorstellen, z.B. im Kanal „Leben mit
downloads, Termine, Links, Ferien-                  Behinderung“. Die Internetseite von
häuser, Kontakt & Impressum. An ex-                 SWEF ist barrierefrei gestaltet.
ponierter Stelle finden sich zudem
Links zum Bundesverband, zur LAG                    Der Landesverband sieht im Webradio
Selbsthilfe, zu den gemeinsamen Ser-                eine gute Möglichkeit, eigene Themen
vicestellen, zu den gesetzlichen Kran-              und Anliegen an die Öffentlichkeit zu
kenkassen, zum Behördenwegweiser                    transportieren. Im Berichtsjahr hat der
Baden-Württemberg,         zum     swef-            Landesverband zwei Radiobeiträge
radioportal sowie zu den Ferienhäu-                 zum Thema „Behinderte Menschen im
sern des Landesverbandes.                           Krankenhaus“ produziert.

Newsletter                                          Infomagazin „rolli-aktiv“
Über die Internetseite kann ein news-               Seit 1998 gibt der Landesverband zwei
letter abonniert (oder abbestellt) wer-             Mal jährlich das Infomagazin „rolli-
den. Dieser Informationsdienst wird                 aktiv“ heraus. Der Adressatenkreis um-
gerne und viel sowohl von Familien mit              fasst Mitglieder, Freunde und Förderer,
schwer behinderten Kindern als auch                 Einrichtungen für Körperbehinderte
von Fachleuten der Behindertenhilfe                 sowie Verantwortliche in Politik und
und Vertretern aus Verwaltung und                   Verwaltung. Es steht auch als pdf-
Politik genutzt. Insgesamt wurden im                Datei als download im Internet bereit.
Berichtsjahr 25 newsletter versandt.
Themen waren: Hinweise auf Publika-
tionen, Fernsehtipps in Sachen Men-

                                           - 16 -
Jahresrückblick 2007

„Bildung für alle – von Anfang an!“ war            dessen unermüdliches, über zwei
der Aufmacher der Sommerausgabe                    Jahrzehnte währendes Engagement
Nr. 20. Dabei stand die Umsetzung                  als „Anwalt für Familien von körper-
des Rechts auf Bildung unabhängig                  und mehrfachbehinderten Kindern“.
von der Kassenlage im Mittelpunkt, vor
allem ging es um den Erhalt der                    Auf große Resonanz stieß das Inter-
Schulkindergärten und deren Zukunft.               view „Alles Geld der Welt macht unse-
„Pflegebedürftig – na und? Leben wie               re Kinder nicht gesund.“ mit der Lörra-
und wo ich mag …“ hieß es in der Win-              cher Kreisvereinsvorsitzenden und
terausgabe Nr. 21. Aktueller Anlass                Mutter eines körperbehinderten Soh-
dazu lieferte der Gesetzentwurf der                nes, Irmgard Sutter. Sichtlich beein-
Bundesregierung zur Weiterentwick-                 druckt hat der Lörracher Landrat in
lung der Pflegeversicherung in Ab-                 seiner Rede beim Neujahrsempfang
grenzung zur Eingliederungshilfe.                  2008 darauf Bezug genommen. Der
                                                   SÜDWESTRUNDFUNK griff das The-
Ausführlich berichtete rolli-aktiv über            ma in Form eines Radiointerviews mit
die öffentliche Petition des Landesver-            Frau Sutter auf.
bandes, in der ein barrierefreier Zu-
gang zum Bahnsteig gefordert wurde.
Informationen über aktuelle politische             Selbsthilfe und Gesundheitsinitiati-
Entwicklungen sind selbstverständli-               ven im PARITÄTISCHEN
cher Bestandteil des rolli-aktiv: Kom-             Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe
munalisierung der Eingliederungshilfe;             ist ein wichtiges Element in unserer
Abzweigung des Kindergeldes; neue                  Gesellschaft. Selbsthilfe stärkt Eigen-
Barbeträge für Heimbewohner; keine                 verantwortung, bewahrt Kompetenzen
Heranziehung unterhaltspflichtiger El-             von betroffenen Menschen und fördert
tern, deren erwachsene behinderte                  deren Wohlbefinden. In Selbsthilfe-
Kinder, die von zuhause aus eine Ein-              gruppen sind Menschen aktiv, um ge-
richtung besuchen; Persönliches Bud-               meinsam gesundheitliche und soziale
get; Verhinderungspflege im Ausland                Probleme        zu      lösen.      Der
als Leistung der Pflegeversicherung;               PARITÄTISCHE hat im März 2007 ein
verbesserter Zugang zu Eltern-Kind-                Verzeichnis über die Selbsthilfehilfeor-
Kuren; Änderung des Wohnungseigen-                 ganisationen im Paritätischen veröf-
tumsgesetzes; Wegfall der Fehlbele-                fentlicht. Vorgestellt wird dabei auch
gungsabgabe; kostengünstige Nach-                  die Arbeit unseres Landesverbandes.
rüstung mit Diesel-Rußpartikelfilter).
Nicht fehlen durften Berichte über ver-
schiedene Veranstaltungen (Tag be-
hinderter Menschen im Parlament,                   Sicher an Bord –
Schnuppersegeln am Max-Eyth-See,                   Kinder als Mitfahrer
Kochkurse) oder auch Hinweise auf                  Viel zu groß ist die Zahl der Kinder, die
Einsatzmöglichkeiten neuer Technolo-               jährlich im Straßenverkehr verunfallen.
gien         in        der       Schule            Deshalb gibt es vielfältige Aktionen zur
(www.besonderekinder-                              Verkehrssicherheit. Im Juni 2007 hat
besonderewege.de), Wettbewerb „bar-                die ARGE Kinder / Sicherer Schulweg
rierefreie Gemeinde“ und Umfragen.                 – Koordinierungs- und Entwicklungs-
Überraschend starb am 30. November                 stelle    Verkehrsprävention     Baden-
2007 der frühere Vorsitzende des Lan-              Württemberg in Tübingen das Faltblatt
desverbandes, Werner Bitz. In einem                „Sicher an Bord – Kinder als Mitfahrer“
Nachruf würdigte der Landesverband                 veröffentlicht. Dabei geht es vor allem

                                          - 17 -
Jahresrückblick 2007

um Rechtsfragen und Kindersitze so-                   wachsenen behinderten Kinder in die
wie die sichere Beförderung von Kin-                  Selbständigkeit zu entlassen. Angehö-
dern im Auto, in Bussen / Taxen, auf                  rige und KVJS wollen für neue Ideen
dem Motorrad und dem Roller sowie                     werben, Ängste ausräumen, Chancen
auf dem Fahrrad bzw. im Fahrradan-                    und Risiken der unterschiedlichen
hänger. Ein Kapitel beschäftigt sich mit              Wohnformen – vom ambulant betreu-
der sicheren Beförderung von Kindern                  ten Wohnen bis zum Wohnheim –
mit Behinderung. Unser Landesver-                     aufzeigen, um Hilfestellung für die Ent-
band ist hier als Ansprechpartner für                 scheidung zu geben. Dabei ist eines
Detailfragen benannt. Das Faltblatt ist               klar: entscheiden müssen die Betroffe-
als pdf-Datei unter www.gib-acht-im-                  nen selbst. Die Broschüre ist als pdf-
verkehr.de oder in gedruckter Form                    Datei unter www.kvjs.de oder in ge-
über Polizeidienststellen zu beziehen.                druckter Form über die örtlichen Sozi-
                                                      alämter bzw. die Geschäftsstelle des
                                                      Landesverbandes zu beziehen.
KVJS-Service Behindertenhilfe: Zu-
sammenarbeit mit den Angehörigen
in der Eingliederungshilfe. Anregun-                  Barrierefreies Bauen im öffentlichen
gen für die Sozialhilfepraxis                         Raum, in öffentlich zugängigen Ge-
Mit diesem Leitfaden will der KVJS die                bäuden, in Arbeitsstätten und in
Stadt- und Landkreise in Baden-                       Wohnungen
Württemberg unterstützen, eine aktive                 Das Wirtschaftsministerium Baden-
Zusammenarbeit mit Angehörigen von                    Württemberg hat gemeinsam mit dem
Menschen mit Behinderung zu gestal-                   Beauftragten der Landesregierung für
ten. Die Arbeitshilfe richtet sich an                 die Belange behinderter Menschen im
Fachleute der entsprechenden Behör-                   Herbst 2007 eine komplett neu überar-
den. Die Broschüre mit Vorschlägen                    beitete Broschüre zum Barrierefreien
und Beispielen wurde von einer Ar-                    Bauen veröffentlicht. Sie zeigt auf,
beitsgruppe des KVSJ, der Stadt- und                  welche Regelungen der Gesetzgeber
Landkreise sowie der Angehörigenver-                  zum barrierefreien Bauen getroffen
bände (darunter auch unser Landes-                    hat, erläutert sie und gibt weitergehen-
verband) in Baden-Württemberg erar-                   de Hinweise. Die Broschüre enthält
beitet. Die Arbeitshilfe ist als pdf-Datei            Empfehlungen und Anregungen für
unter www.kvjs.de zu beziehen.                        alle, die Bauwerke planen und bauen,
                                                      und für die Verantwortlichen aus den
                                                      verschiedenen Verwaltungen. Unser
Wohnformen in verschiedenen                           Landesverband ist als Beratungsstelle
Lebensphasen                                          und damit als Ansprechpartner für bar-
                                                      rierefreies Bauen und Wohnen ge-
KVJS-Ratgeber für geistig, körper-                    nannt. Die Broschüre ist als pdf-Datei
lich und mehrfach behinderte Men-                     unter                   www.wm.baden-
schen und ihre Angehörigen                            wuerttemberg.de oder in gedruckter
Eltern publizieren für Eltern. Gemein-                Form über die Pressestelle des Wirt-
sam mit unserem Landesverband und                     schaftsministeriums               Baden-
der LAG Angehörigenvertretungen hat                   Württemberg zu beziehen.
der KVJS den Ratgeber „Wohnformen
in verschiedenen Lebensphasen“ he-
rausgegeben. Der Ratgeber will Müt-
tern und Vätern Mut machen, ihre er-

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