JOHANNES-GEMEINDE Ev. Johannes-Kirchengemeinde Berlin-Lichterfelde - Nr. 7/8 | Juli/August 2021 Lichterfelde-West, Johanneskirchplatz
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JOHANNES-GEMEINDE Ev. Johannes-Kirchengemeinde Berlin-Lichterfelde Nr. 7/8 | Juli/August 2021 Lichterfelde-West, Johanneskirchplatz www.ev-johannes.de
Du bist ja groß geworden, na, Du kommst doch sicher in die Schule! Der erste Schultag – ein besonderer Tag für Sie und für Ihr Kind! Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, und wir freuen uns mit Ihnen. Ihr Kind ist wahrscheinlich voller Vorfreude und aufgeregt dazu. Und Sie als Eltern? Auch ein wenig aufgeregt vor dem Tag und dem neuen Alltag? Vielleicht empfinden Sie auch ein wenig Wehmut: Die Kindergarten- zeit ist vorbei. Sie lassen Ihr Kind wieder ein Stück mehr los in eine neue Welt hinein. Im Einschulungsgottesdienst am 13. August um 18 Uhr in der Johanneskirche bringen wir diese Gedanken vor Gott. Und feiern mit und für unsere Erstklässler einen Wir, das sind: Religionslehrende der Athene- und Clemens- kindgerechten Gottesdienst. Wir beten und empfangen Brentano-Grundschule, Erzieherinnen der Johannes-Kita, den Segen Gottes. die Kantorin und die Pfarrerinnen der Johannes- und der Liebe Eltern, es erleichtert die Planung, wenn Sie kurz Johann-Sebastian-Bach-Gemeinde. schreiben, mit wie vielen Personen Sie kommen. Für die Johannes-Kirchengemeinde: (klehmet@ev-johannes.de) Ihre Pfarrerin Ulrike Klehmet Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin Begonnen hatte es mit den „Hygienedemos“ zu Beginn In einer Online-Veranstaltung am Mittwoch, den der Corona-Pandemie. Seit letztem Sommer gab es dann 18. August 2021 von 18 bis 19.30 Uhr informiert der immer mehr „Querdenker“-Demos, an denen sich bekannte Projektkoordinator von Berlin gegen Nazis dazu. Herr Rechtsextremisten und viele weitere Gruppen und Per- Mätschke-Gabel vom Bündnis für ein weltoffenes und sonen mit verschwörungsideologischen Statements tolerantes Berlin und eine Verantwortliche der Berliner beteiligten. Nun mobilisieren auch kleinere Ableger des Registerstelle zur Erfassung rechtsextremer und diskrimi- Querdenken-Spektrums zu Kundgebungen und Demons- nierender Vorfälle stehen ebenfalls für Informationen und trationen in verschiedenen Berliner Bezirken – auch in anschließende Fragen und Diskussionen bereit. Steglitz-Zehlendorf. Für Anfang und Ende August sind bereits mehrere große Demonstrationen angemeldet. Die Veranstaltung wird von den Ev. Kirchenkreisen Charlottenburg/Wilmersdorf und Steglitz angeboten. Welche Personen und Inhalte stecken hinter diesen geplanten Demonstrationen? Und welche Möglichkeiten Bitte melden Sie sich dazu an unter: gibt es, ihnen nicht den öffentlichen Raum zu überlassen? integration@kirchenkreis-steglitz.de MITMACHEN! Wir danken denen, die auch ein kleineres Gemeindeleben in der Pandemie möglich gemacht haben, ermuntern sie weiter zu machen und andere uns einfach kennen zu lernen. Kommen Sie vorbei. MITMACHEN und gemeinsames Leben in Lichterfelde gestalten. Auf geht’s! Sonntag, 15. August 11 Uhr Gottesdienst in der Johanneskirche Anschließend kleiner Schmaus und Improvisationstheater Bericht aus dem Gemeindekirchenrat Die Andacht zu Beginn der Sitzung des GKR am 25. Mai zwei der kircheneigenen Häuser. 2021 hielt Elke Holthausen-Dux mit einem Text über das Die diesjährige Familienfreizeit in Hirschluch ist vom 27. Staunen. bis 29. August 2021 geplant, am selben Wochenende soll Es waren einige Beschlüsse, die bereits im April im auch die Teamerfahrt stattfinden. Mehrere Jugendliche Umlaufverfahren verabschiedet worden waren, noch werden zum Jugendleiterseminar 2021 beim Kirchenkreis einmal formal zu bestätigen. Diese betrafen Vergütungs- Steglitz angemeldet und erhalten dafür einen Zuschuss. und Arbeitszeitregelungen für einzelne Angestellte der Gemeinde sowie notwendige Sanierungsmaßnahmen in Eva-Maria Baxmann-Krafft 2
Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! 1. Korinther 6,2 Zurzeit ist in kirchlichen Kreisen das Wort Aufbruch in aller Es mag vieles unfreiwillig und herausfordernd gewesen Munde. Wer aufbricht, der kann hoffen! Der neue Präses sein, aber es ist geschehen. Wir sind längst aufgebrochen, unserer Landessynode Harald Geywitz hat unserer Kirche gerade in der schlimmsten Zeit, als der Radius immer klei- diesen schönen Satz für die neue Legislaturperiode ins ner und die Angst immer größer wurde, als alles dicht war, Stammbuch geschrieben. sogar die Kirchentüren: Wir haben Briefe geschrieben, ein Flugzeug fliegen lassen, Gottesdienste per Telefon und Auf der letzten Steglitzer Kreissynode am 8. Mai 2021 per Zoom gehalten, Konfirmandenunterricht per Konfi- hörten die Synodalen einen Vortrag von Pröpstin Chris- App und Jugendarbeit per Instagram organisiert, liebevoll tina Maria Bammel dazu: Abbruch – Umbruch – Aufbruch kleine Geschenktüten fürs Krippenspiel zu Hause gepackt. – Kirche auf neuen Wegen. Hätten Sie gedacht, dass wir in der Kirche so beweglich, so spontan, so innovativ sein könnten? Inspirationshorizont ist das Lied von Klaus-Peter Hertzsch: Vertraut den neuen Wegen. Geschrieben im September Jetzt stehen wir vor großen Fragen. Welche Fäden nehmen 1989. Das Lied endet mit diesen Zeilen: Die Tore stehen wir wieder auf? Was lassen wir los, weil es dem Wandel im offen, das Land ist hell und weit. Weg steht? Wie ergreifen wir die Nahezu prophetische Worte in Chance, die in diesem unfreiwil- dieser Zeit, in der der Druck in der ligen Aufbruch liegt, etwas wirklich DDR immer größer wurde. Der Neues zu beginnen? Wille zum Aufbruch war da, aber auch die Angst war groß. Heute In der Theologie des Apostels wissen wir es besser. Aber im Sep- Paulus findet sich der Gedanke tember 1989 war nicht klar, wie des Kairos, auf Deutsch Zeit, das enden würde. Eine Revolution, Zeitpunkt, Augenblick, Gelegen- die Grenzen und Mauern sprengt heit. Der Kairos ist eine beson- ohne einen einzigen Schuss. Ein ders gefüllte Zeit, in der etwas Wunder. aufbricht, losgeht, nach Erfüllung strebt. Ein Zeitfenster, in dem Gott Der hoffnungsvolle Text des uns besonders ruft, wirksam wer- Liedes war neu, die Melodie nicht. den will. Sie stammt aus dem 16. Jahrhun- dert. Genau das ist die Aufgabe, Im 2. Korintherbrief, Kapitel 5+6 vor der wir Christinnen und Chris- schreibt Paulus: ten immer wieder stehen. Neue 5,17: Ist jemand in Christus, so Texte zu erfinden zu der schönen ist er eine neue Kreatur, das Alte alten Glaubensmelodie, die uns ist vergangen, siehe, Neues ist geschenkt ist. geworden. 6, 2 Denn Gott spricht „Ich habe Aufbruch ist nicht immer freiwillig. dich zur Zeit der Gnade erhört und So ist das auch mit dem Aufbruch habe dir am Tag des Heils gehol- in unserer Kirche. Sinkende Mitgliederzahlen seit Jahr- fen.“ (Jes 49,8) Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, zehnten. Die Freiburger Studie spricht von einer Halbie- jetzt ist der Tag des Heils! rung der Kirchenmitglieder bis zum Jahr 2060. Unter dem Druck etwas zu ändern, drehen wir uns immer mehr um Es ist unsere Aufgabe als Christin, als Christ uns von Gott uns selbst. Dann auch noch Corona. Wir stehen vor einer gebrauchen zu lassen, damit Gutes wächst. Was heißt dreifachen Herausforderung, die Pandemie zu verarbeiten, das für die Gemeinde? Christina Maria Bammel beschrieb das Gemeindeleben wieder anzukurbeln und gleichzeitig das in ihrem Vortrag mit zwei Begriffen: Kirche als Trostge- den Wandel der Kirche voranzubringen. meinschaft und Kirche als Nachbarschaftsort, eine Trost- gemeinschaft, die die Schätze ihrer Spiritualität lebt, die Ich habe im November an einer Zoom-Tagung zum Thema Zuflucht bietet für die Mühseligen und Beladenen und ein Kirche und Corona teilgenommen. Die Theologin Sandra Nachbarschaftsort, der seine Räume und seine Themen Bils beschrieb mit Hilfe eines Veränderungsmodells aus teilt und sich über die Kirchengrenzen hinaus mit allen der Organisationsberatung, dass die Kirche plötzlich auf Partnern guten Willens verbindet. eine andere Stufe gesprungen sei. In die Stufe des Expe- rimentierens und des Wandels. Durch Verbote und Ver- Ich glaube genau jetzt ist so ein Kairos, von dem Paulus ordnungen wurde uns die Entscheidung dafür abgenom- spricht. Die Zeit der Gnade, die Zeit des Heils. Jetzt! Trost, men. Der Sprung geschah mit einer Wucht, die brutal und Zuflucht und Nachbarschaft – wie könnte das aussehen in schmerzhaft war und viel Kraft gefordert hat. Das spüren Lichterfelde? Was gibt es schon, was will noch wachsen? viele von uns. Nicht wenige sind erschöpft. Wir haben eine harte Zeit hinter uns. Pfarrerin Heidrun Miehe-Heger 3
Praktische Friedensprojekte statt Besserwisserei In diesem Jahr wird anlässlich des Festjahres „1700 Jahre Woran denken Sie dabei konkret? jüdisches Leben in Deutschland“ bundesweit die ökume- Etwa zu den freien Wahlen, die in Israel – im Unterschied nische Kampagne #beziehungsweise – jüdisch-christlich: zu den meisten Nachbarländern – durchgeführt werden. näher als du denkst organisiert. Ihr Ziel: Vorurteile gegen- Wo bleibt denn etwa so was wie „Saudi-Arabien-Kritik“, über dem Judentum abbauen und Gemeinsamkeiten wenn dort Menschenrechte nicht eingehalten werden? sowie Unterschiede entdecken. Besonders gut eignet sich Wo bleibt denn eine Art „Jordanienkritik“, weil es dort dafür ein Vergleich der religiösen Feste. Deshalb erscheint keine Demokratie gibt? Auch Syriens Herrscher, obwohl jeden Monat ein Plakat zu je einem jüdischen und einem seit Jahren ursächlich mitverantwortlich für Bürgerkrieg christlichen Fest, die wir auch in diesem Gemeindebrief und Mord, kommen selten so sehr in den Fokus wie die vorstellen. so oft betriebene „Israelkritik“. Der Ausdruck „Syrienkritik“ findet sich jedenfalls nicht als Begriff in unserer Sprache, Jüdisch-Christlich näher als du denkst. Es hat Jahrhun- „Israelkritik“ ist hingegen ein eingefahrenes Genre. derte gedauert bis Christinnen und Christen wieder einfiel, Es geht mir nicht darum, irgendetwas in der einzelnen wie eng Judentum und Christentum miteinander verbun- Politik Israels zu rechtfertigen, was nicht zu rechtfertigen den sind. An die schönen Fragen nach den Festen gren- ist oder gerechtfertigt werden müsste. Ich frage allerdings, zen im Sinne einer ökumenischen Verständigung auch die was es mit diesem Stereotyp der scheinbar ständig not- weniger schönen: Wie wäre es, wenn vor unseren christli- wendigen „Israelkritik“ auf sich hat. Steckt darin nicht chen Kindertagesstätten immer Polizei stehen müsste, um schon selbst ein Stereotyp? Bei keinem anderen Land die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten? Wie wäre wird so gefragt, wie Sie jetzt die Frage hier gestellt haben. es, wenn wir uns mit einer Kreuzkette nicht in bestimmte Das scheint mir wichtig einmal wahrzunehmen. Das soll Viertel unserer Stadt wagen könnten… nicht die Regierung Israels vor Kritik immunisieren, aber es soll doch aufmerksam machen, wie hier gefragt wird. Die jüngsten politischen Ereignisse im Nahen Osten haben wieder einmal schmerzhaft vor Augen geführt, wie Und der zweite Teil der Frage: Wo hört Ihrer Meinung nach nötig es ist gegen Antisemitismus aufzustehen. Jedes sachliche Kritik auf und wo fängt Antisemitismus an? Ereignis dort hat erschreckende Auswirkungen auf Juden Sollten wir nicht alle wissen, was Antisemitismus ist und und Jüdinnen, die hier bei uns leben, auch wenn sie nicht wo er anfängt? Bei Stereotypenbildung, bei pauschaler aus Israel stammen und manches kritisch sehen, das dort Verurteilung, bei Verknüpfung mit alten antisemitischen passiert. Mustern. Antizionismus von links und von rechts hat sich stets antisemitischer Sprachbilder bedient, Antiisraelis- Wir drucken im Folgenden ein Interview von Sibylle Sterzik mus ebenso. Das Geraune von „israelischer Lobby im mit Bischof Stäblein ab, das vor einem Jahr in der Evange- Bundestag“ etwa, das vor einigen Monaten durch große lischen Wochenzeitschrift Die Kirche erschien. Auch wenn deutsche Magazine zog, bedient sich eines alten antijü- es sich auf ein anderes politisches Ereignis bezieht, ist es dischen Stereotyps, ebenso der Antisemitismus auf den immer noch aktuell. sogenannten Hygienedemonstrationen. Man muss diesen Pfarrerin Heidrun Miehe-Heger Kontext wahrnehmen, um die Frage, ob man Israels Politik denn nicht kritisieren dürfe, einzuordnen. Herr Bischof Stäblein, israelische Politik zu kritisieren, ist immer heikel, weil man dabei schnell in den Verdacht von Wie beurteilen Sie das Bestreben der israelischen Regie- Antisemitismus gerät. Wo hört Ihrer Meinung nach sach- rung, das Jordantal sowie weitere Teile des besetzten liche Kritik auf und wo fängt Antisemitismus an und ist Kri- palästinensischen Gebiets zu annektieren? tik in diesem Fall berechtigt? Zweifellos sehr problematisch. Dazu ist meines Erachtens Schon die Frage scheint mir sonderbar. Es klingt so, als in den letzten Jahren, ja, Jahrzehnten, wenn es um die wolle man die Politik Israels auf jeden Fall kritisieren und Siedlerpolitik geht, oft genug das Nötige gesagt worden. eventuelle Vorwürfe von vornherein ausschließen. Wer Das wird man so sachlich und nüchtern festhalten können die Politik Israels kritisiert – das ist meines Erachtens und müssen: Mit Blick auf Friedensgespräche, Zweistaa- selbstverständlich möglich und wird ja auch ständig von tenlösung und einem friedlichen Miteinander ist schon die den verschiedensten Personen und Institutionen getan bloße Überlegung der Annexion aus unserer, aus meiner –, muss feststellen, dass er oder sie das immer in einem Sicht ein völlig falscher Weg, den wir nachdrücklich kriti- bestimmten Kontext tut. Zu diesem Kontext gehört, dass sieren. Das tut die Bundesregierung, soweit ich weiß, auch sich Israelkritik leider oft bestimmter Stereotype bedient, in genau dieser sachlich angemessenen Weise. Und mit bestimmte schreckliche Traditionen reproduziert oder mit ihr viele gesellschaftliche Institutionen, auch die Kirchen. pauschalen Verurteilungen arbeitet. Und ja, es scheint aus meiner Sicht geradezu eine Art Premier Netanjahu begründet nach Medienberichten die- Reflex bei vielen zu geben, zu meinen, man müsse bei sen Schritt auch damit, dass in der Region laut der Bibel jeder Gelegenheit Israels Politik kritisieren. Wie gesagt, die Wiege der jüdischen Nation liegt. Haben Sie Verständ- man darf und soll das, wo das sachlich geboten erscheint. nis dafür? Ich frage mich allerdings manchmal, wo denn – wenn die Da muss man, meine ich, differenzieren. Dass sich jüdische Kritik so wichtig ist und zugleich immer betont wird, dass Politik immer wieder auch auf die biblischen Traditionen das aber nicht antijüdisch gemeint sei – ab und zu auch bezieht, gehört zur jüdischen Existenz. Der Zionismus des die Zustimmung zur Politik Israels bleibt. 19. und 20. Jahrhunderts hat das getan, in der Bibel selbst 4
wird das so getan. Auch und gerade das große Dokument Kirche sich für ihre Rechte einsetzen? des Rheinischen Synodalbeschlusses von 1980 hat eine Das Leid in der Region ist an vielen Stellen groß. Ich staune solche Verbindung von Landverheißung und Staat Israel manchmal, wie sehr wir meinen, wir hätten nun besonders festgehalten. In der christlichen Theologie ist das heiß dis- gute Ratschläge für eine Region, in der ja oft an vielen kutiert, immer wieder: die Frage der Einschätzung einer Stellen Angst und Existenzkampf das Leben bestimmen. Beziehung zwischen biblischer Tradition und politischer Niemand von uns kennt ein wiederkehrendes Leben in Staatsgründung beziehungsweise staatlichen Handelns Bunkern, weil Terroranschläge drohen, niemand kennt im 20. und 21. Jahrhundert. Wer das christlich-jüdische auch das Leben unter Ausgangssperre oder bei Vergel- Gespräch und die Erneuerung des christlich-jüdischen tungsaktionen. Die zum Glück wenigen Terroranschläge Verhältnisses der letzten 70 Jahre wertschätzt, kann und bei uns haben uns einen Eindruck davon vermittelt, wie darf an dieser Stelle nicht einfach über die notwendigen groß das Sicherheitsbedürfnis werden kann, wenn man Differenzierungen und Wahrnehmungen hinweggehen. sich an öffentlichen Plätzen nicht mehr sicher fühlt. Vor Von dieser allgemeinen Antwort zu unterscheiden ist die allem Urteilen und Ratschläge austeilen empfehle ich das Frage, ob ich Verständnis für die Versuche der Legitima- alles mitzubedenken. tion und Begründung durch Premier Netanjahu habe. Da Unsere Aufgabe würde ich daran sehen, verbindende würde ich sagen: Mir scheint das eine recht durchschau- Friedensprojekte zu unterstützen. Auf allen Seiten und bare Instrumentalisierung biblischer Tradition in einem möglichst viele Seiten miteinander verbindend. Das tun aktuellen politischen Konflikt zu sein. Für die Gründer wir ja auch über das Missionswerk und an anderen Stel- des Staates Israel, etwa David Ben Gurion, war es kein len. Praktische Friedensprojekte statt Besserwisserei und Problem, die biblischen Traditionen heute in einem ande- erhobener Zeigefinger. Und ja, dazu gehört auch und ren Teil des Landes verwirklicht zu sehen. Das ist eine unbedingt, unseren christlichen Geschwistern beizuste- innerjüdische und innerisraelische Auseinandersetzung hen. mit hoher politischer Brisanz, da ist niemand frei von Ins- Die EMOK rief in ihrer Erklärung die Bundesregierung trumentalisierungen. Ich meine, dass wir gerade deswe- auf, sich im Rahmen der anstehenden EU-Ratspräsident- gen die Dinge so differenziert wahrnehmen sollten, wie schaft für eine zentrale Vermittlerrolle der Europäischen es unsere Geschichte und die fundamentale christlich- Union zu engagieren. Welche Rolle könnten die Kirchen jüdische Verbundenheit gebieten. Die Verbundenheit zum in Europa und im Heiligen Land dabei spielen? jüdischen Volk steht für uns an allererster Stelle. Die EMOK macht meines Erachtens kluge, vermittelnde Vorschläge und Perspektiven auf. Das ist sehr hilfreich. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat alle Bezie- Aus der Geschichte heraus erweist sich die Rolle Europas hungen zu Israel eingestellt, die Hamas sieht die Annexion selten als einfach, auch hier scheint mir: Lieber gut ver- jüdischer Siedlungen als Kriegserklärung an das palästi- mitteln, so vielfältig wie möglich Solidarität üben und prak- nensische Volk. Viele Christ*-innen im Heiligen Land sind tische Friedensarbeit unterstützen als allzu laut tönen. Palästinenser und gehören zur evangelisch-lutherischen Partnerkirche der EKBO. Sie fühlen sich manchmal von Christian Stäblein ist Bischof der Evangelischen Kirche der Staatengemeinschaft allein gelassen. Wie kann die Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Wohnung für Familie Hanhouni/Saleh Ein junges Mädchen greift das Mikrofon, holt tief Luft und der Gemeinschaftsunterkunft in der Goerzallee und sucht beginnt, die 1. Sure des Korans auf Arabisch zu rezitie- dringend eine Wohnung, ein Zuhause. Die Familie, das ren. Wer den Gottesdienst am Diakoniesonntag 2020 in ist ein Sechs-Personenhaushalt (zwei Erwachsene, drei der Johanneskirche besucht hat, erinnert sich vielleicht an Töchter und ein Sohn zwischen sieben und 16 Jahren). die eindrückliche Rezitation und an die Familie Hanhouni/ Saleh. Sie hat mit uns den Gottesdienst gestaltet. Seit lan- Lieber Leser, liebe Leserin, vielleicht können Sie bei der gem wird die Familie von Lupine Mentoring e.V. begleitet, Wohnungshilfe behilflich sein, haben Tipps, einen Rat, einem gemeinnützigen Verein, der Kinder und Familien in wissen von einer frei-werdenden Wohnung. Die Warm- Zehlendorf, Lankwitz, Lichterfelde und Steglitz begleitet. miete darf bis 1150 Euro hoch sein. Den Verein haben wir im letzten Jahr mit einer Spende aus dem Kindernotfonds bedacht. Frau Helga Homann begleitet die Familie seit Jah- ren und ist erreichbar unter: Tel. 030 / 84 70 75 98 bzw. Die Familie Hanhouni/Saleh lebt seit drei Jahren (sic!) in e-Mail: hom.family@t-online.de 5
Israelsonntag 2021 Predigt Ex 19,1-8 #Beziehungsweise. 1.700 Jahre jüdisches Leben in tragen hatte. Das Volk war einhellig einverstanden: »Alles, Deutschland – das feiern und erinnern wir auch in den was Er uns hat sagen lassen, wollen wir ausrichten.« Mose Kirchen dieses Landes. Mit verschiedenen Plakaten in brachte diese Entscheidung zu Ihr zurück. Schaukästen wurde und wird auf die enge Beziehung zwi- schen Judentum und Christentum hingewiesen. Die Aktion Wir sind als Hörende heute auf dem Weg mit Israel durch macht deutlich: Es ist ein vielschichtiges Geflecht, das die Wüste. Am Rande des Sinai. Eine Migrationsgeschichte zwischen Israel und christlicher Kirche besteht. Es sind wird hier überliefert. Das Volk Israel ist auf der Flucht aus beispielsweise die Verbindungslinien zwischen gelebten Ägypten, auf dem Weg ins verheißene Land. Der Weg, der Festen wie Pfingsten und dem Wochenfest Shavuot; oder bis zu diesem Punkt bereits hinter den Israelit/innen liegt, zwischen dem Laubhüttenfest Sukkot und dem Ernte- war beschwerlich, lebensbedrohend. Militär, das ihnen dankfest. Die Gegenstände der Feste waren und sind seit hinterherjagte; Hunger und Durst, der auszehrte und die jeher eng miteinander verknüpft. Das Judentum und das Flucht beschwerlich machte. Zukunftsängste, Zweifel und Christentum sind enger miteinander verbunden, als viele Sorgen greifen um sich. Flucht und Migration, Existenz- denken. Denn im Raum der christlichen Kirche wurde die bedrohung. Das Leid der Geflüchteten ist Teil der Heils- positive Spur der jüdischen Tradition in der Vergangenheit geschichte Israels. Das Gottesvolk lebt in Zelten; noch bewusst missachtet. »Endlich« möchte man sagen: End- sind es keine massiven Mauern eines festen Tempels. Die lich werden wir aufmerksam auf den reichen Schatz einer Geschichte Israels entwickelt sich aus einer Flucht- und gemeinsamen Tradition. Migrationsgeschichte. Wie abwegig die Beschreibung der Migration als Ursache aller politischen Probleme im Heute Das Jahr 2021 macht auf die spannungsvolle Geschichte erscheint. Bibel und die Geschichte Israels sind ein star- aufmerksam. Es zeigt uns, wie abhängig und verbunden kes Gegennarrativ. die christliche Kirche vom und mit dem Judentum ist. Wenn wir auf 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Nun also durch die Wüste: Der beschwerliche Weg ins ver- blicken, blicken wir aber auch auf christliche Missachtung heißene Land soll durch diese unwirtliche Gegend führen. und Ausgrenzung. Die Beziehung ist eine des vollzogenen Die bisher sich angestauten Zweifel, der Vertrauensverlust Bruches. Ein Bruch, der von einer dominanten und macht- gegenüber Mose könnte unter den Israelit/innen nun auf vollen Kirche ausgegangen ist. Die Beziehung zum Juden- die Spitze getrieben werden: »Bis hierher und nicht weiter! tum wurde über Jahrhunderte so geführt, dass sich die Lieber zurück und in sicherer Unfreiheit leben als diesen eigene christliche Erhabenheits-Überheblichkeit auf dem Weg einschlagen!« Zanken, Murren, Unverständnis – das Rücken der älteren Mutterreligion vollzog. waren die sozialen Begleiterscheinungen der bnej Israel, der Kinder Israels, während der Flucht aus Ägypten. Kaum ein anderer Tag als der heutige Israelsonntag ist so in der Lage, einerseits das verflochtene Miteinander von Doch in unserem Predigttext spielt dies keine Rolle. Kein Judentum und Christentum und andererseits den gewalt- Aufbegehren oder heftige Kritik am Plan mehr. Es schlägt samen Bruch bewusst werden zu lassen. Ein Tag, an dem hier vielmehr durch: Die Begleiterin dieser Flucht ist die der Spiegel uns vorgehalten wird. An dem die Rückschau göttliche Bewahrung, der Segen für das Leben. Die Wol- auf das gemeinsame Verhältnis und der Ausblick auf die kensäule am Tag, die Feuersäule in der Nacht führt die Beziehung zum Judentum stehen können. Israelit/innen aus Ägypten in Sicherheit. Diese dyna- Das Zusammenspiel zwischen Rückschau und Ausblick ist mische und bewegende Begleitung findet am Berg in der auch im heutigen Predigttext (Übersetzung aus der Bibel Wüste Sinai ihren personalen Ausdruck. Die glückende in gerechter Sprache) angelegt: Flucht wird für Mose und damit stellvertretend für die Isra- elit/innen entschlüsselt: Ihr habt miterlebt, wie ich Ägypten Am Anfang des dritten Monats nach dem Auszug aus behandelt habe. Euch aber habe ich wie auf Adlerflügeln Ägypten erreichte Israel die Wüste Sinai, es war genau am hierher zu mir gebracht. Die Erfahrung der Bewahrung ersten Tag. Sie waren von Refidim aus in Richtung Sinai und Rettung wird vorangestellt. gewandert und schlugen nun ihre Zelte in der Wüste, vor dem Gottesberg auf. Die Zusage, die an das Volk Israel ergeht, hat sich in der Mose stieg zu Gott hinauf. Er rief ihm vom Berggipfel her Not und Flucht gezeigt. Freudig stimmen die Israelit/innen zu: »Das sollst du den Nach- kommen Jakobs, allen Isra- ein: Ja, wir wollen in diesem Gottesverhältnis stehen. Ja, elitinnen und Israeliten, mitteilen: Ihr habt miterlebt, wie wir wollen danach handeln. ich Ägypten behandelt habe. Euch aber habe ich wie auf Die Rückschau auf die vergangene Zeit in Ägypten ver- Adlerflügeln hierher zu mir gebracht. Wenn ihr jetzt auf bindet sich hier mit der Zusage der Erwählung Gottes. In mich hört und euch an meine Bundessatzung haltet, dann der Phase der Not der Israelit/innen wählt sich Gott Israel werdet ihr unter allen Nationen mein bevorzugtes Eigen- als sein Eigentum. Das, was bereits in Ägypten und auf tumsvolk sein, denn mir gehört die ganze Welt. Ihr seid der Flucht geschah, war Ausdruck für Gottes Zusage, für mich ein priesterliches Volk, eine heilige Gemeinschaft. für Gottes rettende Hand. Doch in der Zusage der Erwäh- Das sollst du Israel sagen.« lung steckt mehr: Gott fordert von den bnej Israel die eige- Mose kam zurück und rief die Sippenvorstände zusam- ne Beteiligung an diesem Verhältnis ein. Die Erwählung men. Er legte ihnen die Botschaft vor, die Sie ihm aufge- Israels wird so zu einem Akt der Emanzipation. Die Erwäh- 6
lung ist gebunden an das Mit- handeln der Menschen, der schlusses zwischen Gott und Israel; wir sehen weiterhin Israelit/innen. Gottes Gnade und Errettung ist dort, wo die die Aufkündigung und Bagatellisierung der Thora durch Stimme Gottes gehört und nach ihr gehandelt wird; wo die protestantische Theolog/innen. Es ist weiter präsent, dass Thora und die Bundesschlüsse nicht in Abrede gestellt der Protestantismus sich in einer Negativfolie von Gesetz- werden. Die Antwort der Israelit/innen ist einhellig: Dieser lichkeit oder dem Pharisäischen meint abheben zu müs- Zusage Gottes wollen wir Taten folgen lassen. Die aktive sen. Weiter wird #Beziehungsweise auf eine fatale Weise Beziehung zwischen dem handelnden Gott und den Men- der Abgrenzung ausbuchstabiert. Auch heute noch mur- schen drückt sich in menschlichen Taten aus. Rückschau, ren Christ/innen über die Auserwählung Israels, lehnen Zusage und Ausblick auf die Zukunft Israels verbinden das Verhältnis Gottes mit Israel ab. sich an dieser Stelle aufs Engste. Also, zurück nach Ägypten? Zurück in die vermeintliche Und dieses Zusammenspiel von Rückschau und Ausblick Sicherheit, nur in Christus das exklusive Heil zu sehen? kann auch für den Israelsonntag am heutigen Tag charak- Weg vom Sinai? Der Weg durch die Wüste ist auch für die teristisch sein. Der Israelsonntag ist verbunden mit dem Kirche, uns Christ/innen nicht beendet. Und so stehen wir Tischa B’av, einem jüdischen Trauer- und Gedenktag an am heutigen Israelsonntag mit am Gottesberg. Zurück in die zweifache Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Der die alte Sicherheit der Abgrenzung und Abwertung? Die Trauer- und Gedenktag erinnert im Judentum an das Ende Sogkräfte sind weiter spürbar. des Tempels; der Tag erinnert an Exil und die Vernichtung jüdischer Existenz in Jerusalem. Der Tischa B’av ist ein Wir sind heute in der Rolle der Zuhörer/innen: Wir hören Erinnerungstag, an dem die fortwährende Gefährdung heute das Wort der Auserwählung, das Wort der Zusiche- jüdischen Lebens thematisiert wird. rung Gottes, der Gott Israels zu sein. Wir hören auf die Ankündigung Israels, in diesem Gottesverhältnis zu leben Der Israelsonntag, wie er im Protestantismus begangen und danach zu handeln. Wir hören, dass die Zuwendung wurde, steht dazu in einem schwierigen Verhältnis. Seit der und Auserwählung Israels fortbesteht. Die Worte der Reformation wurde auch im Christentum auf die Zerstö- Zuwendung und Auserwählung sind ausgesprochen an rung des Tempels geblickt. Jedoch nicht im (Mit-)Trauern, Israel; gelingt es uns zu hören und diese Worte nicht auto- sondern bisweilen in der selbstvergewissernden Häme: matisch auf uns selbst zu beziehen? Hat Gott nicht mit der Zerstörung des Tempels gezeigt, dass er seine Treue mit Israel beendet und aufgelöst hat? Das Gehörte geht Christ/innen an, auch wenn es nicht an Die Abwertung des Judentums, der christliche Antijuda- die Kirche gerichtet ist. Die Israelit/innen haben freudig ismus wurde bis ins 20. Jahrhundert am Israelsonntag und einhellig geantwortet. Es wäre an der Zeit, in diese zelebriert. Freude miteinzustimmen, und zwar über den Israelsonn- tag hinausgehend: In einem solidarischen Ja das Verhält- Erst in den 1960er Jahren änderte sich dies: Im Schat- nis zwischen Gott, Israel und den Menschen zu feiern. Es ten der NS-Zeit wurde in Frage gestellt, inwiefern diese wäre an der Zeit, die Freude an der Gabe der Thora zum Deutung der Zerstörung des Tempels noch sag- und denk- Ausdruck zu bringen; der Weg für Christ/innen in Richtung bar ist. Stimmen der eigenen verzagenden Klage über die Jerusalem ist die Mitfreude an den Bundesschlüssen und Zerstörung des Verhältnisses zum Judentum wurden hör- an der Thora Gottes. bar. Versuche wurden unternommen, gemeinsam mit dem Judentum die Zerstörung des Tempels in Jerusalem zu Hans-Ulrich Probst betrauern. Und auch wenn diese Versuche der gemein- Aus: Predigthilfe und Materialien für die samen Klage, der Bindung an das Judentum in den ver- Gemeinde. Israelsonntag 2021 gangenen Jahrzehnten formuliert wurden: Wir blicken auch Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, S. 8ff heute noch auf die fortwährende Abwertung des Bundes- Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors. Familien-Wochenende vom 27. bis 29. August 2021 in der Ev. Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch. Noch sind Anmeldungen möglich! Das Wochenende in Weitere Informationen bei: Vollverpflegung in einem Familienzimmer kostet pro Per- Brigitte Schöne, Pfarrerin der Johann-Sebastian-Bach son 80 Euro. Kinder bis 2 Jahre sind frei. Ab dem 2. Kind Gemeinde zahlen die Kinder 50 %. Gegen ein Entgelt können Bettwä- brigitte.schoene@bach-kirchengemeinde.de sche (4,50 €/Set) und Handtücher (3,50 €/Set) vor Ort aus- Tel. 84 85 00 80 geliehen werden. Unsere Gemeinden unterstützen Sie und Euch ggf. finanziell; bitte sprechen Sie uns an. Die Anreise Ulrike Klehmet, Pfarrerin der Johannes-Kirchengemeinde erfolgt in eigenen Autos und Fahrgemeinschaften. klehmet@ev-johannes.de, Tel. 85 96 48 37 7
Welche Farbe trägt der Israelsonntag?1 Lange Zeit stand im Vordergrund des Gottesdienstes am findet sich im Darmstädter Wort aus dem Jahr 1947. 10. Sonntag nach Trinitatis das Gedenken an den Tag der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 durch den römischen Zu einer wirklichen Neufassung des Verhältnisses kam Kaiser Titus. Der Tag trug schwarz, zum Teil war sogar es erst Jahrzehnte später, maßgeblich durch den Rhei- Trauerkleidung üblich wie am Totensonntag. Vielleicht nischen Synodalbeschluss Zur Erneuerung des Ver- teilte die Gemeinde die Tränen Jesu über die Zerstö- hältnisses von Christen und Juden, der am 11. Januar rung Jerusalems, von denen das Evangelium des Tages 1980 verabschiedet wurde. Die Evangelische Kirche im erzählt. (Lukas 19,41-48). Mitgefühl und Empathie mit dem Rheinland machte darin Aussagen zum Staat Israel und jüdischen Volk, das weiterhin verfolgt und getötet wurde, zur Judenmission, die über Stellungnahmen der EKD fehlte allerdings in der Regel. Es war eher eine schwarze und anderer christlicher Kirchen weit hinausgingen. Das Pädagogik im Programm. Die Zerstörung wurde als Strafe bewirkte langsam eine Veränderung. Der Gedenktag Gottes gegenüber dem Volk Israel angesehen. des Untergangs von Jerusalem wurde mehr und mehr zu einem Tag der Erinnerung der Gemeinsamkeiten von Auch heute könnte dieser Tag noch schwarz tragen, wenn Juden und Christen. wir daran erinnern möchten, welche Katastrophe der Tag der Zerstörung Jerusalems, nach jüdischem Kalender, Das schlug sich auch liturgisch nieder: Das Gottesdienst- der 9. Aw 5252, in der kollektiven Erinnerung von Juden buch führte als alternative Lesung des Evangeliums Die und Jüdinnen bis heute bedeutet. Im Sinne einer christli- Frage nach dem höchsten Gebot (Mk 12,28-34) oder chen Trauer- und Bußübung wäre dann auch der Zwangs- Johannes 4,19-28 ein. Jetzt konnte man den jüdischen taufen, Tötungen und des Massenexodus der spanischen Jesus erleben, der mit Gelehrten seines Volkes diskutiert Juden vor der Inquisition zu gedenken. oder hören: Das Heil kommt von den Juden! (Johannes 4,22). Welche Farbe trägt der Israelsonntag? Wie wäre es mit der Christusfarbe Weiß? Unser Messias ist Jude. Der Welche Farbe trägt der Israelsonntag? Da wäre noch die Israelsonntag feierte mit der Farbe Weiß, dass der Hei- Farbe Rot zu erwägen. Rot ist die Farbe der Kirchenfeste, land der Welt im Volk der Juden geboren wurde. Es ginge die Farbe der Reformation. Es ist auch die Farbe der neben dem weihnachtlich vertrauten kleinen Kind in der Märtyrer und Glaubenszeuginnen. Im Markus-Evange- Krippe dann auch um das kleine, aus Liebe von Gott lium bezeugt Jesus seine jüdische Tradition des höchs- erwählte Volk Israel (5. Buch Mose 7,7f.). ten Gebots, in dem er das Schema Israel aus dem Alten Testament zitiert. Mit dem Schema Israel auf den Lippen Oder wäre die einzig angemessene Farbe nicht doch die gingen Jüdinnen und Juden in den Tod. der Buße, also Violett! Es hat erschreckend lange gedau- ert, bis die Kirchen sich nach dem 2. Weltkrieg dem Ent- Der Israelsonntag, ein Tag mit vielen Farben. Ein Tag der setzen stellten, dass die meisten Mörder des Holocaust Trauer und der Buße, ein messianisches Gedenken, ein getaufte Christen waren. Das Stuttgarter Schuldbekennt- Tag der Umkehr und der Reformation. nis im Jahr 1945 erwähnt die Mitschuld an dem millionen- fachen Mord noch nicht. Eine erste Auseinandersetzung Pfarrerin Heidrun Miehe-Heger 1 Vgl.: https://bcj.de/media/Arbeitshilfen/Israelsonntag_2015_Sonntagsblatt_Muenchen.pdf Jüdisch und christlich – Beziehungen erkennen und ausbauen 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – dieses Jubi- geben Einblicke in die persönliche Wahrnehmung ihrer Reli- läum wollte uns in diesem Jahr deutschlandweit sehr viele gion und auch in ihre Studienschwerpunkte – z.B. der ortho- kulturelle und religiöse Veranstaltungen bescheren. Durch doxe Rabbiner, dem immer wieder lustige Geschichten und Corona ließ sich das bisher nur ansatzweise und über- Witze zu den Fragen des Publikums einfallen, die katholische wiegend virtuell umsetzen. Kontinuierlich stattfinden kann Professorin, die einen feministisch-theologischen Blick auf allerdings die ökumenische Kampagne #beziehungsweise : Frauen in die Hebräische Bibel wirft oder die Rabbinerin, jüdisch und christlich – näher als du denkst. Sie begleitet die ursprünglich evangelische Theologie studiert hat. Wenn das Festjahr mit 14 Themenpaaren. Jüdische und christ- „Gelehrte im Gespräch“ zusammenkommen, fühlt es sich liche Theologinnen und Theologen erzählen von Festen, manchmal an wie ein echtes theologisches Seminar, dem Bräuchen und mehr und geben den Teilnehmenden bei man zugeschaltet ist. Es wird regelmäßig aufgezeichnet, so überwiegend virtuellen Veranstaltungen den Vorgeschmack dass man die Folgen ein weiteres Mal anschauen kann. auf das, was sich hoffentlich bald auch real erleben und mit- feiern lässt. „Frag den Rabbi/die Rabbinerin und die Pfarrerin/den Pfar- rer!“ Mit dieser Aufforderung startet jeden Monat eine wei- Faszinierend ist die Vielfalt dieser Veranstaltungsformate. tere Reihe zum jeweils aktuellen Thema. Ein Interview mit Theologinnen und Theologen aus dem In- und Ausland dem Duo in der evangelischen Zeitung „Die Kirche“ gibt 8
dazu den Einstieg, den die beiden in einer virtuellen Ver- tet jeden Monat einen (noch virtuellen) Gottesdienst zu anstaltung miteinander vertiefen. Auch hier können die Teil- den Themen. Die jüdischen Partnerinnen und Partner sind nehmenden ihre Fragen stellen. auch hier in vielfältiger Weise beteiligt: Kantorinnen singen jüdische Lieder, Rabbiner lesen Bibeltexte auf Hebräisch Eine weitere Veranstaltungsreihe ist der monatliche Pod- und beten gemeinsam mit der Pfarrerin oder dem Bischof. cast, zu dem unser Bischof Dr. Christian Stäblein jeweils Am Ende des Gottesdienstes empfangen die Mitfeiernden einen jüdischen Gast einlädt. Zusammen mit ihnen sitzen häufig einen doppelten Segen. wir gefühlt im Zimmer und lauschen dem lockeren und viel- seitigen Gespräch. Auf einem Tisch steht z.B. die Milch, die Über diese festen Veranstaltungsformate hinaus beteiligen den rabbinischen Gast dazu anregt, zu erzählen, was Milch sich viele Gemeinden und andere Organisationen mit ein- und Käse mit Schawuot zu tun haben und welches sein zelnen Veranstaltungen an der Kampagne. Lieblings-Käsekuchen ist. Gemeinsam öffnen die beiden Alle Informationen finden Sie unter https://www.ekbo.de/wir/ dann knisternd die Tüte mit Fragen, die anstelle der Zuhö- interreligioeser-dialog/beziehungsweise.html. renden das Redaktionsteam vorbereitet hat. In der Kampagne #beziehungsweise lässt sich nicht nur Christiane Kehl lernen, fragen, zuhören oder zuschauen, sondern auch Beauftragte für den Bereich Migration und mitfeiern. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche veranstal- Integration im ev. Kirchenkreis Steglitz Auszeit vom Alltag: Schabbat beziehungsweise Sonntag Eine christliche Stimme Gott sei Dank, es ist Sonntag! Aber was ist das eigentlich, Der Sonntag ist „der achte Tag“. Acht, Symbolzahl der der Sonntag? Vollendung und der Ruhe. Acht Menschen birgt die Arche. Jeder Sonntag ist ein Ostertag. Das macht ihn schön. Taufbecken sind oft achteckig. Grund zum Lebensmut, zu Stirbt der Sonntag am Wochenende? Der Sonntag ist nicht einem Leben in heiterer Gelassenheit: Freude. der letzte, sondern der erste Tag der Woche, der Tag nach dem Sabbat. Heute kämpfen Kirchen und Gewerkschaften gemeinsam In einem neuen Licht. Gott lässt seinen Christus nicht in um die Bewahrung des Sonntags, um seine aus Zwängen der Nacht. und Routinen befreiende Kraft. Wir haben es vom Sabbat Da kommt Freude auf. Der Ostertag, und der wöchentliche gelernt. Haben wir es gelernt? In Zeiten von Corona, des Ostertag, ist der erste Tag einer verwandelten Wirklichkeit. Rund-um-die-Uhr-Home-Office, in Zeiten, in denen wir mit Lassen wir das zu? Lassen wir uns aufrichten, üben wir einem Click alles jederzeit bestellen können, ein vergeb- – nicht nur - sonntags den aufrechten Gang? licher Einsatz? Treue Erinnerung an die Ursprünge - hilft. Tag des Herrn. Nicht des Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Müller, sondern eines aus dem Tod geretteten Gerechten. Prof. Dr. Susanne Sandherr Des, in Gottes Spur, radikal anderen Herrn. Eine jüdische Stimme Höhepunkt jeder Woche ist der Schabbat, der siebente Der Schabbat ist kaum denkbar ohne die festlichen Mahl- Schöpfungstag, an dem wir in Nachahmung Gottes von zeiten im Kreis von Familie und Freunden, eingeleitet von unserem Tagewerk ruhen sollen. Die Geschäftigkeit des Segenssprüchen über Kerzen, Wein und zwei gefloch- Alltags soll pausieren, damit wir uns an diesem Tag ande- tenen Brotzöpfen. Die Gebete und Lieder in der Synagoge ren Dingen widmen können, für die sonst wenig Zeit bleibt: preisen Gottes Schöpfungswerk, im Morgengottesdienst Familie, Freunde, Torahstudium, Gottesdienst und Gesel- steht die Lesung des Wochenabschnitts der Torah im Zen- ligkeit in der Synagoge, Ausruhen und Auftanken. Schab- trum. Dieser Text ist auch der Fokus von Torahstudium und bat meint nicht untätiges Herumsitzen, sondern aktives -auslegungen an diesem Tag. Diese aktiven Phasen des Streben nach anderen Dimensionen unseres Seins. Schabbats wechseln ab mit Zeiten der Ruhe und des Kraft- Als Hilfestellung formulierte die jüdische Tradition einen schöpfens, bis dann am Samstagabend mit der Hawdalah- umfangreichen Katalog von Tätigkeiten, die nicht verrichtet Zeremonie, dem Segen über Wein, Licht und Gewürze, die werden sollen, damit wir Ruhe finden und diese Freiheit Rückkehr in den Alltag erfolgt. von Arbeit ebenso den Menschen und sogar auch den Tie- ren in unserer Umgebung gewähren. Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg 9
Lesungen im Gottesdienst Im Gottesdienst hören wir oft geliehene Worte. Biblische Diese unterschiedliche Behandlung der Texte geht zurück Texte sind adressiert: an das Volk Israel, an die Gemeinde auf die Annahme, dass Paulus, einer der wichtigsten in Korinth, an die Gemeinde in Rom… Wir sind nicht die Begründer des Christentums, sich vom Judentum samt Empfängerinnen und Empfänger. Trotzdem dürfen wir uns Gesetz und Tora abgewendet habe. von diesen Worten ansprechen lassen, sie spüren und Mittlerweile gibt es in der Theologie eine andere Perspek- sprechen. Diese Worte, wenn auch nicht an uns gerichtet, tive auf Paulus: Wie Jesus ist auch er zeitlebens Jude haben trotzdem die Kraft, uns zu verändern. Daran sehen geblieben. Am Beginn des Römerbriefes bezeichnet er wir: Wir gehören zwar Gott, aber Gott gehört nicht uns. sich als Knecht Jesu Christi (Rö 1,1). Jesus Christus ist ein Kurz-Bekenntnis, das aussagt, dass Jesus der Christus, Ein Ort, an dem wir wöchentlich diese Worte hören kön- also alt-griechisch für der Gesalbte, oder auf Hebräisch: nen, sind die Lesungen des Gottesdienstes. der Messias ist. Der Messias, also der Erlöser der Juden. Ihnen ist sicherlich schon aufgefallen, dass ich die Paulus verortete sich in der Tradition der Propheten des Gemeinde bitte, für jede Lesung aufzustehen. In unserer Ersten Testaments, wenn er den Nicht-Juden das Evan- Liturgie ist das Aufstehen der Gemeinde nur für die Lesung gelium, die Gute Nachricht von Gott, verkündete. Seine des Evangeliums vorgesehen. Für die Lesung von Texten Verkündigung, so schreibt Paulus im Korintherbrief, gehe aus dem Alten Testament oder den Briefen bleibt sie sit- auch nicht über die Schrift des Ersten Testaments hinaus zen. (1. Kor 4,6). Paulus sieht das Evangelium als Fortsetzung der Geschichte Gottes mit Gottes Volk Israel. Dass alle Völker auf diesen Gott vertrauen sollen, darin sieht er sei- nen Auftrag. Lange Zeit wurde angenommen, dass die Kirche nun das von Gott geliebte Volk Israel abgelöst hätte. Der Hochmut, der aus dieser Annahme spricht, wurde mittlerweile zum Glück erkannt. Die Liebe Gottes zum Volk Israel ist unge- brochen. Aber die Kirche ist eingeladen ebenfalls an die- ser Liebe teilzuhaben. Am Schluss des Briefes nach Rom schreibt Paulus: Alles, was einst aufgeschrieben wurde, wurde verfasst, damit wir Den Texten des Neuen Testaments wird in unserer Liturgie daraus lernen und durch die widerständige Geduld und und Theologie ein höherer Stellenwert zugewiesen, was die Ermutigung der Schriften Hoffnung haben. (Rö 15,4). sich auch in unserem Sprachgebrauch manifestiert: Altes Deswegen halte ich es theologisch für richtig, für jede Testament und Neues Testament. Da kann es leicht pas- Lesung aufzustehen. So kann im Gottesdienst der Wert der sieren, das mit diesen Namen auch der Gedanke einher- gesamten Heiligen Schrift sichtbar und erfahrbar gemacht geht, dass das Neue das Alte ablöst. Dabei stehen das werden. Diesen Impuls möchte ich in diesem Artikel an Sie Alte und das Neue Testament, oder unmissverständlicher als Gemeinde weitergeben. das Erste und das Zweite Testament, vielmehr in einer Kontinuität zueinander. Ihre Vikarin Sarah Stooß Das Dreidel-Spiel Ein Dreidel ist ein traditionsreiches גGimel = jidd. ץנַאגgants, jüdisches Spielzeug. Es ist ein Krei- ‚ganz‘ – Man gewinnt den sel mit vier Seiten, mit dem Kinder gesamten Kasseninhalt, während des achttägigen Lichterfes- danach muss jeder Spieler tes Chanukka um Süßigkeiten spie- wieder ein Stück in den Pott len. legen. הHe = (jidd. בלַאהhalb) – Man Jede Seite des Dreidels zeigt einen gewinnt die Hälfte der Kasse anderen hebräischen Buchstaben: (aufgerundet). ( נNun), ( גGimel), ( הHe), ( שSchin). שSchin = (jidd. ןײא לעטשshtel Sie stehen für den Satz: ayn, ‚stell ein‘, d. h. „leg [ein Stück] ein“) – Man muss ein םש היה לודג סנNes gadol haja scham, „Ein großes Wunder Stück in die Kasse legen. Wer nichts mehr in die Kasse geschah dort.“ legen kann, scheidet aus. Die Seite, die nach oben zeigt, gibt den Gewinn an: Der Legende nach verboten die Seleukiden während נNun = jiddisch טשינnisht, ‚nichts‘ – Man gewinnt nicht, ihrer Herrschaft über Israel im 2. Jahrhundert v. Chr. den verliert aber auch nichts. Juden das Lehren und Erlernen der Torah. Die Ausübung 10
des jüdischen Glaubens wurde mit Gefängnis oder Tod Heute geht man davon aus, dass bestraft. Die gläubig gebliebenen Juden hielten ihre Kinder im Dreidel ein deutsches Kinder- trotz des Verbotes zum Studium der religiösen Traditionen spiel aus dem 16. Jahrhundert an. Tauchten syrische Patrouillen auf, hatten die Kinder mit dem Namen Toton fortlebt. Auf schnell den Dreidel zur Hand und taten so, als spielten sie Pieter Brueghels Gemälde Die damit. Man behauptete, man habe sich nur zum Spielen Kinderspiele (1560) hält ein Mäd- getroffen. chen unten links einen Toton in die Höhe. Besuch des Gottesdienstes der Sukkat Schalom Synagogengemeinde am 1. Oktober Viele Jahre war die Reformgemeinde Sukkat Schalom unseren jüdischen Schwestern und Brüdern. Der Gottes- beheimatet im Hüttenweg in Zehlendorf, bevor sie neue dienst beginnt um 19.30 Uhr, wir können mit einer Gruppe Räume in der Herbartstraße am Lietzensee fand. Die Got- von 12 bis 15 Personen mitfeiern. Von Lichterfelde aus tesdienste werden von Rabbiner Prof. Andreas Nachama machen wir uns gemeinsam auf den Weg. und Kantorin Esther Hirsch geleitet. Wenn Sie mitkommen möchten, melden Sie sich bitte Am Freitag nach dem Fest Simchat Tora machen wir uns unter: klehmet@ev-johannes.de an. Ich sende Ihnen dann auf den Weg nach Charlottenburg und feiern den Gottes- den Zeit- und Treffpunkt zu. dienst in liberal-jüdischer Tradition in der Synagoge mit Pfarrerin Ulrike Klehmet Der Erfinder der Elektrizität Joseph Beuys und der Christusimpuls Joseph Beuys (1921–1986) gehört zu den prägendsten Kunst hinein fortsetzt: Kunst bedeutet Heilung durch das deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Im Jubilä- Freisetzen des Menschen. Wie dieser Impuls bis in seine umsjahr 2021, in dem Joseph Beuys 100 Jahre alt gewor- Arbeit an der „sozialen Plastik“, also in die Arbeit an der den wäre, wird umfassend an sein Gestalt unseres Zusammenlebens vielseitiges Werk erinnert. In diesem hineinwirkt, und wie sich diese sozi- Rahmen untersucht die Stiftung St. alplastische Arbeit mit der geistlichen Matthäus in Berlin in einer gemein- Arbeit in einem Kirchenraum verbin- sam mit dem ehemaligen Leiter des det, wollen wir in unserer Ausstellung Hamburger Bahnhofs und Beuys- untersuchen.“ Experten Eugen Blume konzipierten Ausstellung die wenig beachteten Ergänzt wird die Ausstellung durch religiösen Wurzeln im Schaffen Arbeiten des Fotografen Lothar Beuys‘. Wolleh. Pfarrer Hannes Langbein: „Es ist Die St. Matthäus-Kirche am Matthäi- erstaunlich, wie sehr Joseph Beuys´ Werk durch den so kirchplatz in Berlin-Tiergarten ist Dienstag bis Freitag von genannten „Christusimpuls“ geprägt ist. Beuys sah im 11 bis 18 Uhr und Samstag/Sonntag von 12 bis 18 Uhr Heilswerk Christi einen bis dato nicht dagewesenen Frei- geöffnet. Die Ausstellung kann kostenfrei besucht werden heits- und Heilungsimpuls, der sich bis in seine eigene und wird noch bis zum 12. September 2021 gezeigt. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 6. August 2021 Die Bilder dieser Ausgabe: Titel: Torarolle mit Jad (Zeigestab). Museum benen Schriftrollen mit den Händen berührt, Große Synagoge, Włodawa, Polen verschmutzt oder beschädigt werden. Der auch als Torafinger oder Torazeiger S. 3: © Foto: Susanne Gutmann bezeichnete Jad besteht aus einem meist silbernen Stab, an dessen vorderem Ende S. 10: Joshua 1:1, Aleppo Codex, 10. Jahrhundert n. sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Chr.; Dreidel zusammengestellt aus Wikipedia, Zeigefinger befindet. Er soll vermeiden, dass alle Bilder auf der Seite wikimedia commons die teils jahrhundertealten handgeschrie- S. 11: Joseph Beuys, Capri-Batterie, Foto: Baxmann 11
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