MITTEILUNGEN JOHANNI 2017 - RUDOLF STEINER SCHULE BERNER OBERLAND - RUDOLF STEINER SCHULE ...
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heute Aufbruch in neue Erfahrungswelten Einblicke in die 3. und 4. Klasse Seite 2 Gartenbauunterricht 6. Klasse Seite 5 gestern Aufbruch nach Italien - auf den Spuren der schwarzen Brüder SeitE 6 Der Druck dieser Mitteilungen Aufbruch zu den Sternen wurde von der Firma Weleda freundlicherweise mit einer Himmelskunde Seite 12 Spende unterstützt . Unser Tanzball 2017 Seite 16 Aufbruchstimmung in der 9. Klasse Seite 20 10. Klasse und was dann...? Seite 24 Jahresarbeiten der 12. Klasse Seite 28 steinerschule und was dann...? Sarah Pfiffner Seite 32 Impressum Herausgeber Auflage 1200 Ex. sponsorenlauf Kollegium und Vereinigung 34. Jahrgang, Nr. 140 Rudolf Steiner Schule Sponsorenlauf17 - am Ziel Seite 36 Berner Oberland Erscheinungsweise Astrastrasse 15 Vierteljährlich zu Michaeli, Veränderungen CH-3612 Steffisburg Weihnachten, Ostern und Johanni Edith Brügger, Martin Reinhard, Beiträge und Artikel Abonnementspreis Gabriela Gurtner, Rebecca Romano, Die Inhalte werden von den Jahresabonnement Fr. 20.-, jeweiligen AutorInnen für Vereinsmitglieder gratis Verena Gantner, Martin Care, selbstverantwortet Bankverbindung Daniela Frattini Seite 40 Redaktion PC 34-4839-5 Donath Aebi, Matthias Giger, Buch- und DVD Tipp Gabriele Ortner-Rosshoff, Redaktionsschluss/Themen Pascaline Rubin, Christian Wirz 1. September 2017/Michaeli 1 Buchtipp und 1 DVD Tipp Seite 50 mitteilungen@steinerschulebo.ch Inserate Vorschau Korrektorat Gabriele Ortner-Rosshoff Martin Carle, Beatrice Giger c/0 Rudolf Steiner Schule Nicole & Martin, Basar17 Seite 52 Berner Oberland Bildredaktion mitteilungen@steinerschulebo.ch ZUKUNFt Gabriele Ortner-Rosshoff info@bilder-spektrum.ch 1 Seite 121 x 180 mm Fr. 280.– Spenden Johanni Seite 54 ½ Seite 121 x 90 mm Fr. 150.– Fotos ¼ Seite 121 x 45 mm Fr. 80.– INSERATE Seite 55 Titel, Rücktitel SchülerInnen, S. 12-17, 29, 39, 53, 54, 48, 49, 55 Layout adressen Seite 63 Gabriele Ortner, Gabriele Ortner-Rosshoff Ferienordnung Seite 64 S. 6,7 , 32, 37 zVg, www.bilder-spektrum.ch Druck Beilagen Copyquick Thun Einzahlungsschein www.copyquick-thun.ch Kulturfenster
editorial Säerspruch Bemesst den Schritt! Bemesst den Schwung! Dieses Lebensprinzip können wir auch in der Ent- Die Erde bleibt noch lange jung! wicklung des Menschen, der Pädagogik und der Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht. Entwicklung der Schulgemeinschaft wiederfin- Die Ruh ist süss. Es hat es gut. den. Hier eins, das durch die Scholle bricht. Es hat es gut. Süss ist das Licht. An unserer Schule werden fortwährend neue Erd- Und keines fällt aus dieser Welt, schollen aufgebrochen, es wird täglich gesät und und jedes fällt, wie‘s Gott gefällt. gepflegt. Es wachsen junge Menschen heran, die uns nach ihrer Schulzeit, gegen Ende eines Schul- Conrad Ferdinand Meyer jahres verlassen und nun selber zu anderen Ufern aufbrechen. Wir hoffen, alle nehmen aus ihrer Schulzeit Samen, Keime und Früchte mit auf ihren Liebe Leserinnen, liebe Leser Weg. Diesen Mitteilungen wollen wir den Titel „Auf- Mit den SchülerInnen ziehen auch deren Eltern bruch“ geben. weiter und wir hoffen alle wieder an der Schule oder an anderen Orten zu treffen . Wenn die Erde gepflügt ist und ein aufgebro- chener Acker in vielen Brauntönen vor uns liegt, Es gibt auch LehrerInnen, die nach jahrelanger können vielerlei Gedanken in unserem Innern Pflege, der Kinder und der Schulgemeinschaft zur aufsteigen. Weiterreise aufbrechen. Was kann alles in die Erde gesät oder gelegt wer- Aufbruch heisst immer auch Abschied, und wir den? Getreide, Gemüse, Wiesen oder Blumensa- wünschen allen Menschen, die nun weiterziehen, men ? Mit dem Säen und Pflanzen übergeben wir von Herzen alles Gute auf ihren Wegen in die dem Boden ein kostbares Gut im Vertrauen, dass Welt und bedanken uns sehr herzlich für alles, dieses wurzelt, gedeiht und wächst, blüht und was sie mit Liebe in den „Schul- und Lebensacker“ Früchte bringt. Regen und Sonne mögen nun das gepflanzt haben. Wachstum der Pflanzen begünstigen. In diesen Mitteilungen werden Sie viele Geschich- Nun braucht es Geduld. Oftmals gehen wir am ten, Berichte und Erlebnisse vom „Unterwegssein“ Acker vorbei und schauen, ob sich da wohl schon und von „ Aufbruch und Reise“ lesen können . etwas regt? Die Freude ist gross, wenn die er- sten grünen Keime die Erdscholle durchbrechen Wir wünschen Ihnen, liebe Leser/innen, ein und wir sehen, dass die Pflanzen wachsen. Nun wundervolles „Unterwegssein durch die Sonnen- braucht es Pflege. Die Erde muss gelockert, gegos- Sommermonate. sen oder das Unkraut entfernt werden. Donath Aebi Dieses Wachsen, Blühen und Reifen führt später zu Früchten und schliesslich zu neuen Samen. 1
heute - pädagogik Aufbruch in neue Erfahrungswelten - Einblicke in die Arbeit der 3. u. 4. Klasse Im 9./10.Lebensjahr werden die Kinder Der Lehrplan der Steinerschulen greift von körperlich kräftiger und geschickter, see- daher die «Neu-Beheimatung» in vielfäl- lisch unabhängiger vom Elternhaus und tiger Weise auf. Es finden viele praktische selbständiger im Denken. Sie verlieren ihr Aktionen und Unternehmungen statt, bei kindlich-träumerisches Verhältnis zur Welt denen die Kinder sich selbst und ihre Um- und gewinnen einen freieren, aber auch welt neu erleben und erfahren können. kritischen Blick auf ihre Umgebung, Eltern und Lehrer. Häufig manifestiert sich diese Der Feld- oder Ackerbau: Im Unterricht Entwicklungsphase auch in körperlichen wird der Jahreslauf des Korns bespro- Beschwerden oder seelischen Stimmungs- chen, die Jahreszeiten, das Wetter, die Ar- schwankungen, bzw. Unsicherheiten, be- beit des Bauern und die wichtigsten Werk- vor sich das Kind wie neu in seiner ver- zeuge und Maschinen. Auf einem Feld wird änderten körperlichen und seelischen im Herbst gepflügt, geeggt und gesät. Im Konstitution wieder wohl und «heimatlich» Sommer wird das Getreide dann geerntet, geborgen fühlt. im Herbst dann gedroschen, gemahlen und zu Brot gebacken. 2
heute - pädagogik Die Handwerkerepoche: Es werden eini- ge exemplarische Handwerkerberufe be- sprochen (z.B. Zimmermann, Schreiner, Schmied, Steinmetz, Glockengiesser, …) und Besuche bei den Fachmännern und -frauen in ihren Werkstätten gemacht, bei denen die Kinder nach Möglichkeit selbst kleine Werkstücke herstellen können. Hausbauepoche: Es werden die verschiedenen Behausungen in der menschlichen Entwicklung von der Höhle über den Pfahlbau bis zum modernen Hochhaus und die verschiedenen Ausprägungen in den unterschiedlichen Kulturen vom Iglu über das afri- kanische Rundhaus bis zum mitteleuropäischen Fachwerkhaus besprochen. 3
heute - pädagogik Praktisch wird eine Hausbaustelle besucht, jedes Kind baut sich ein eigenes Modell- haus und gemeinsam wird eine kleine Behausung aufgestellt (in unserem Falle eine einfache, selbstgebaute Hütte im Wald). Bauernhoftage: In kleinen Gruppen gehen die Kinder für ein paar Tage auf einen Bau- ernhof, um das Leben und die Arbeit dort mitzuerleben und in Beziehung zu Kulturland- schaft und Tieren zu treten. Martin Carle 4
heute - Schulleben Gartenbauunterricht 6. Klasse, die erste Gartenbaustunde Ende April konnte nun die 6. Klasse mit dem Gartenbauunterricht in Oberhofen beginnen. Freudig gespannt holte ich die 6. Klasse an der Schule ab, um sie auf ihrer ersten Fahrt nach Oberhofen zu begleiten. Nach der Ankunft im Schulgarten, im Park des Schlosses Oberhofen, ging es gleich ans Werk. Jeder entdeckte seinen Namen an einem Beet und die Arbeit konnte begin- nen. Beete abmessen, Schnüre spannen, Erde lockern. Schon konnten die ersten Erfahrungen gemacht werden. Geht`s schneller, wenn man mit zwei Hacken gleichzeitig arbeitet? Muss ich das Un- kraut wirklich ausreissen, oder reicht es, wenn ich es einfach vergrabe? Und erst die Zitronenmelisse! - Erstaunlicherweise waren alle 6. KlässlerInnen vom Duft der Zitronenmelisse ganz besonders faszi- niert. Inzwischen wächst schon einiges in den Schülerbeeten: Zwiebeln, Rüebli, Radiesli und Salat. Es ist immer wieder ein freudiges Erlebnis, wenn bereits nach einer Woche die ersten Radieslisamen gekeimt sind. Ein Sinnbild für den Aufbruch vom Dunkeln ins Licht. Für den Gartenbauunterricht Lilian Josche 5
gestern - Schulleben Aufbruch nach Italien - auf den Spuren der schwarzen Brüder Am 29. Mai sind wir in Thun aufgebrochen «Im Sommer gingen die Leute heuen. Es war nach Sonogno, wo unsere Reise auf den Spu- nicht ungewöhnlich, dass sie in die Berge ren der schwarzen Brüder beginnen sollte. steigen mussten, um zu wildheuen. «Sonogno, das kleine Dorf in den Bergen im Verzascatal im Tessin hat schon eine lange Geschichte zu erzählen. Die Häuser, die frü- her Armutsgemäuer waren, sind heute schön umgebaute Ferienhäuser. Einst war Sonogno eines von vielen Dörfern, das von der Armut und von Sorgen regelrecht zerfressen wurde. Die Menschen mussten immer aufpassen, dass sie nicht in eine nächste Hungersnot ge- rieten.» «Die Frauen ernteten das Wildheu mit der Sichel. Jeder Grashalm war kostbar, um das Vieh damit zu füttern. Die Möbel waren aus Holz und sehr aufwändig geschnitzt.» «In Sonogno ist Vieles noch wie früher, aber es gibt auch moderne Häuser. 6
gestern - schulleben Mir gefällt es, wie es früher einmal war, nicht «Am besten hat es mir im Campo Cortoi ge- wegen des Kinderhandels, sondern wegen fallen. Ich fand die Aussicht von dort oben so den Gebäuden aus Steinen der umliegenden schön.» Berge.» «Bei der Wanderung am Mittwoch (Mergo- Unsere erste Wanderung brachte uns bis Bri- scia-Monti di Lego-Brione s/Minusio) gab es one, wo wir im und ums Dorfschulhaus über- das schönste Bild des Lagers: Wir sahen nachteten. Weiter gingen wir zu Fuss zum oben Blätterbäume, die grün und belichtet Campo Cortoi oberhalb Mergoscia. waren und unten Nadelbäume, die dunkel, kahl und unbelichtet waren.» «Mir hat es am besten im Campo Cortoi ge- fallen, weil es so abgelegen ist. Trotzdem hat In der Rudolf Steiner Schule in Locarno wur- man Sicht auf den Lago Maggiore und den den wir sehr gastfreundlich aufgenommen Staudamm (des Mergoscia Stausees) und auf und fein bekocht. die Stadt.» 7
Gestern - schulleben «Die Stimmung war einfach schön, das Ba- »In Cannobio bekamen wir von unserer Leh- den am Abend, die Glace und auch die Nacht rerin den Auftrag, für das Abendessen selber fand ich toll. Die Spaghettis haben mir ge- einzukaufen und zu kochen.» schmeckt und das Dessert war auch lecker. Irgendwie hat an diesem Abend, von mir aus gesehen, einfach alles gestimmt. Das Mor- genessen hatte ich gern und ich fand es sehr nett, dass wir ein Picknick bekamen.» Nach drei Wandertagen genossen wir einen gemütlichen Tag mit der Schifffahrt nach Bris- sago, der Busfahrt bis Cannobio und beim Schlendern in diesem malerischen Städtchen. «Wir hatten unser eigenes Wohnmobil und durften selber kochen. Es war gemütlich.» «Mir hat am besten das Kochen gefallen, weil unser Chili con Carne so lecker geworden ist und es Herrn Aebi sooo geschmeckt hat.» «Ich fand das Panorama in Cannobio am schönsten und auch die Betten in den Mobil- homes waren bequem.» Am nächsten Tag spazierten wir durch Kasta- nienwälder mit Blick auf den Lago Maggiore nach Cannero. Nach einem erfrischenden Bad im See und einer weiteren Gelati brachte uns der Bus nach Pallanza. «Wir spazierten von Cannobio nach Cannero. Es war nicht gerade spazieren! Aber es war trotzdem lustig, denn wir machten ein Spiel, in dem jeder alleine auf dem Wanderweg sitzen blieb und einfach lauschte. In der Ferne hörte 8
Gestern - Schulleben ich ein Bächlein rieseln und die Vögel zwit- Schliesslich reisten wir über Stresa nach Se- scherten hoch oben in den Laubbäumen. Der sto Calende, wo wir auf dem Campingplatz Wind blies durch die Blätter der Bäume und Lido di Verbania unseren letzten Abend mit erzeugte damit ein beruhigendes Rauschen.» ausgiebigem Baden, Riesenpizzas, schau- spielerischem Reiserückblick und Singen fei- In Pallanza übernachteten wir in einer Art Ju- erten. gendherberge, im Ostello di Verbania. Endlich erreichten wir Milano. Der Gegensatz Am Pfingstsonntag erkundeten wir die Isola zwischen dem Bergdorf Sonogno und der dei Pescatori. modernen Grossstadt Milano war für uns alle deutlich spürbar. Eine letzte farblich sorgfäl- «Mir hat es auf der Isola dei Pescatori sehr tig angerichtete Gelati in der Nähe des Doms gefallen! Die Häuser sind eng aneinander ge- rundete unsere Reise ab. Jetzt galt es nur drängt und es gibt viele kleine Gassen.» noch zur Statione Centrale zu marschieren, um den Zug zur Heimreise zu erreichen. Addio bella Italia!. 9
Unsere Reise war für mich sinnbildlich für den »Mir hat es sehr gut gefallen, wenn die gan- Weg, den die Klasse und ich in den vergan- ze Klasse etwas miteinander machte, wie das genen Jahren zurückgelegt haben. Wir waren Baden im Lago Maggiore.» lange zusammen unterwegs, haben Vieles erlebt und erfahren. Und der Weg beinhal- tete viele Schritte, Entwicklungsschritte bei uns allen. Unsere Reise führte uns aber auch vom engen Alpental in die Ebene, von der Vergangenheit in die Zukunft, vom landwirt- schaftlichen Leben in die technisierte Welt, vom Bergbach zum See und weiter zum brei- ten Fluss. Der Aufbruch ins neue Schuljahr ist jetzt schon gut vorbereitet, weil ja Donath Aebi, der zukünftige Klassenbetreuer (zu- sammen mit N. Wacker) mit uns unterwegs «Ich liebe einfach das Wasser! Und im war- war und die Reise mitgestaltete. So war es für men Lago Maggiore «töichlet» zu werden, ist mich die Abschiedsreise und für Donath Aebi sehr sehr witzig!» die Begrüssungsreise und dass dieser Über- gang so harmonisch gestaltet werden konnte, «Wenn man wandert, kann man an sehr freut mich sehr. schöne Plätze kommen.» Am allermeisten freue ich mich, dass «mei- «Ich habe die Erfahrung gesammelt, dass es ne» Jugendlichen von dieser Reise vielfältige mir im Lager viel Spass gemacht hat und ich wertvolle Erfahrungen und schöne Erlebnisse es schön haben konnte. Ich wandere auch mitnehmen können. gerne von Ort zu Ort, so dass immer etwas Neues kommt und wir jede Nacht anderswo «Ich habe gemerkt, dass mir ein Morgenbad verbringen, das hat mir gefallen. Und die gu- guttut.» ten Gelati haben bei mir eine grosse Rolle gespielt.» «Unsere Klasse ist für mich eine zweite Fa- milie. Ich fühle mich wohl in ihrer Gegenwart «Mir hat das Wandern mit der ganzen Klasse und ich hatte kein einziges Mal Heimweh. Ich am besten gefallen. Man konnte miteinander weiss jetzt, dass ich mich auf sie verlassen sprechen, einfach laufen und nachdenken; al- kann! « les Dinge, die mir guttaten.» «Mir hat eigentlich am besten gefallen, dass die Klasse während der Reise immer beiein- 10
ander war und dass alle, wenn es jemandem «Eine prägende Erfahrung war, dass es gut schlecht ging, versuchten zu helfen! Ich habe ist, wenn man einander hilft. Dabei sollte man die Erfahrung gemacht, dass, wenn es auch sich aber nicht überanstrengen.» mal schwierig oder grenzwertig ist, man im- mer zusammenhalten soll.» «Das Singen am Abend hat mir sehr gut gefallen, auch wenn wir nicht so viele Mani «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Matter Lieder sangen. Ich kann sehr viel von die Mädchen der 7. und 8. Klasse Spass ha- diesem Lager mitnehmen: dass ich es mag, ben können. Vorher habe ich das nicht ganz mich auch mal richtig anzustrengen, dass kapiert. Ich glaube, dass diese Reise die man es alle zusammen guthaben kann, dass 7. und 8. Klasse noch mehr zusammenge- Wandern auch Spass machen kann und dass schweisst hat.» ich es mag, jeden Tag an einem anderen Ort zu sein.» «Eine Erfahrung habe ich sicher gemacht und das ist, dass Wandern viel mehr Spass macht Ich danke den Schülerinnen und Schülern, als ich es in Erinnerung hatte. Ich werde in Eveline Linder, Pascalle Stettler und Donath nächster Zeit mal wieder wandern.» Aebi ganz herzlich, dass wir zusammen eine so schöne und erlebnisreiche Reise genies- «Bei uns wird auch niemand ausgeschlossen sen konnten. und das ist etwas, das nicht jede Klasse hat.» Gabriela Gurtner 11
gestern - schulleben Aufbruch zu den Sternen Himmelskunde Welche Gesetzmässigkeiten, Regeln und nomie-Epoche. Zunächst durften alle er- Wunder stecken in der Erde, den Steinen, zählen, was sie zu diesem Thema schon den Pflanzen, den Tieren und den Ge- wussten. Dabei wurden zwar auch Sonne, stirnen um mich herum? Und wie kann ich Mond, Sterne und Planeten erwähnt, aber mit meinem ganzen Sein mit ihnen in Ver- besonders lebendig wurde es bei Begrif- bindung treten? – Diesen Fragen gehen fen wie „Schwarzes Loch“, „Supernova“, wir von der 4. Klasse an in den zahlreichen „Raumfahrt“, „Kometen“, „Sonnen- und Naturkunde-Epochen nach. Durch das im Mondfinsternissen“ und anderen spekta- Inneren Sich-annähern an diese verschie- kulären Besonderheiten. Meine Aufgabe denen Wunderwelten in Geschichten und war es dann, die täglich zu beobachten- Bildern und das anfängliche Verstehen der den und daher unspektakulären Phäno- zugrunde liegenden Gesetze und Regeln mene in den Mittelpunkt zu stellen. gewinnen die Schülerinnen und Schüler einerseits an innerer Sicherheit und ande- Die tägliche Sonnenbewegung an den Po- rerseits wird ihr Interesse geweckt. Diese len, am Äquator und schliesslich bei uns wunderbare Urkraft, welche hilft zu einem konnten alle noch recht gut mitdenken, initiativen, tatkräftigen Menschen zu wer- das Erarbeiten der Bewegung der Sonne den. im Laufe des Jahres – sie geht ja nur bei Tag- und Nachtgleiche genau im Osten In alten Aufzeichnungen aus meiner Aus- auf – war für die Vorstellungskraft doch bildungszeit am Waldorf-Lehrerseminar eine grosse Herausforderung. in Stuttgart habe ich dazu den folgenden Spruch gefunden, der wohl von Wolfgang Bild 1: tägliche Sonnenbewegung an Schad stammt, der damals Methodik und den Polen Didaktik der Naturwissenschaften unter- richtete: Willst du das Menschsein erstarken, so richte deine Sinne auf die Welt, die dich umgibt. Durchdringe sie mit deiner ganzen Seele und erfasse sie mit deinem Denken. Dann wird die Weisheit und die Schönheit, die darin waltet, zu Bausteinen deines Selbst. In der 6. Klasse begannen wir Anfang Mai mit unserer Himmelskunde- oder Astro- 12
gestern - schulleben Bild 2: tägliche Sonnenbewegung am Beim Thema Mond, Mondphasen und den Äquator Planeten konnten dann wieder alle Schü- lerinnen und Schüler sehr viel aus eigenen Beobachtungen beitragen. Im Herbst wer- den wir beim Besuch einer Sternwarte ge- rade diese Themen vertiefen können. Na- türlich haben wir zwischendurch auch von der ersten Mondlandung des Menschen, von Raketen und der Schwerelosigkeit ge- sprochen. Drei Tage vor unserem Sternkundelager lernten wir die ersten Sternbilder kennen. Der hellste Stern im Sternbild Kleiner Bär (im Deutschen auch Kleiner Wagen ge- nannt). Er steht ganz nahe am Himmels- nordpol. Durch die Rotation der Erde um diesen Himmelspol bleibt der Nordstern als einziger Stern an seiner Position, wäh- Bild 3: tägliche Sonnenbewegung bei rend alle anderen Sterne um ihn herum uns kreisförmige Bahnen ziehen. Alle Stern- bilder, welche so nahe beim Polarstern sind, dass sie auf ihrer Kreisbahn nie untergehen, nennt man zirkumpolar. Die Zirkumpolarsterne gehen bei uns nie un- ter, sie sind in jeder Nacht des Jahres am Himmel zu finden. Dazu gehören folgende Sternbilder: Grosser Wagen, Kleiner Wa- gen, Drache, Kepheus und Kassiopeia. Man findet den Polarstern, indem man die Hinterachse des Grossen Wagens um das Fünffache verlängert. 13
gestern - schulleben Bild 4: Zirkumpolarsterne Während unserer Lagerwoche waren wir in einem sehr grossen Ferienhaus in Glu- ringen im Obergoms, zu dem auch ein grosses Fussballfeld gehörte. Zur Stern- beobachtung legten wir uns mitten auf die Wiese und schon nach kurzer Zeit hatten alle die erlernten Sternbilder gefunden. Es war herzerwärmend die Stimmung beim Sterneschauen zu erleben. Stilles Stau- nen wechselte immer wieder mit eifrigem Erkennen ab, wenn der eine dem anderen zeigte, was er gerade entdeckt hatte. Die Himmelskunde war gewiss der Anlass Nach und nach übten wir bei einer ein- dieses Lager durchzuführen, aber minde- fachen Darstellung der Zirkumpolarsterne stens genauso wichtig war es, den ganzen die einzelnen Sternpunkte durch Linien Tag gemeinsam zu verbringen, zu spielen, zu den Sternbildern zu verbinden. Damit zu lachen, zu arbeiten, zu essen. Dank schufen wir die Voraussetzung, dass alle meinen wunderbaren Begleiterinnen und die entsprechenden Sternbilder am realen Begleitern wurde diese Woche für alle zu Nachthimmel wieder finden konnten. einem reichen, unvergesslichen Erlebnis. Bild 5: Zirkumpolarsterne nur Punkte Hier noch einige Kommentare der Schülerinnen und Schüler: Schon die Reise nach Gluringen war kurz- weilig. Wir fuhren mit der quietschenden Zahnradbahn durch das schöne Wallis. Das Lagerhaus war sehr gross und gemüt- lich. Vor dem Haus hatte es eine grosse Wiese, wo man gut Federball spielen kann. Neben dem Haus war ein grosses um- zäuntes Fussballfeld, wo wir in fast jeder freien Minute Fussball spielten (auch viele 14
gestern - schulleben Mädchen). Ein paar Schritte weiter hatte In der Handarbeit hat jeder sich ein „Ho- es Grillplätze. Am Dienstag haben wir dort sensack-Frisbee“ genäht, auf das er sein abendgegessen. Sogar unseren Dessert Sternzeichen gestickt hat. Am letzten grillten wir über dem Feuer: „Engelsmo- Abend haben wir diese dann auch draus- cken“! sen ausprobiert. Weil es immer warm war und die Sonne Ich war noch erstaunt, dass alle die ge- schien, haben wir in der freien Zeit fast lernten Sternbilder am Himmel gefunden immer draussen gespielt. Am tollsten fand haben. ich die Spiele, bei denen fast die ganze Klasse zusammen war. Die Eltern in der Küche haben sehr, sehr fein gekocht und immer gab es ein Des- sert. Wir mussten beim Kochen nur wenig helfen, aber immer vier von uns hatten die Aufgabe beim Abwasch zu helfen. Bei der Rückreise machten wir noch ei- nen dreistündigen Halt im Brigerbad. Die Rutschbahn und der Fluss machten am meisten Spass. Arno Reichert Wir hatten drei Spieleabende, für die eini- ge Schüler Spiele vorbereitet hatten. Mein Lieblingsspiel war „Mord in der Disco“, aber auch die Pantomimenspiele fand ich sehr lustig. Tagsüber hatten wir morgens und nach- mittags Unterricht. Meist konnte man aus- wählen zwischen Sternbilder zeichnen, Rechnen, Französisch oder Rechtschrei- bung. Herr Reichert half dabei den Einzel- nen, wo es nötig war. Ich habe in diesen Tagen im Rechnen grosse Fortschritte ge- macht. 15
gestern - schulleben Unser Tanzball 2017 Am Freitag, dem 31. März fand in unserer Schule der 4.Tanzball statt. Dieses Jahr fei- erten die 9. und 10. Klasse gemeinsam mit ihrem Tanzlehrer Ngodup Suter, mit vielen Eltern, Ehemaligen und Freunden. Lesen Sie hier ihre Rückmeldungen auf die Frage: “Was war das Schönste an dem diesjährigen Tanzball“? - dass ALLE miteinander getanzt haben - mit Freunden zusammen eine gute Stimmung haben - die schönen Kleider - mit den Ehemaligen Gespräche haben zu können und zusammen zu tanzen - das Buffet - die fantasievolle Deko - die fröhliche Stimmung - die Musik - auch das gemeinsame Vorbereiten Und was war beim Tanzkurs im 2. und 3. Quartal besonders? - es war alles SEHR neu für mich - es war sehr schwer am Anfang - Ngodup Suter kennenzulernen - die Verschiedenheit der Tänze - dass man das mit der ganzen Klasse zusammen lernt - alles war besonders, abwechslungsreich und cool - der Merenge, der ist mir ans Herz gewachsen - dass alle sich nahe waren - das Zusammenstellen der Choreografie für den Ball - dass man dabei auch von den Mitschülern Neues kennenlernte Und als Fazit, was bedeutet Tanzen jetzt für Dich? - Spass zu haben und mit coolen Leuten was zu machen - etwas, das eigentlich jeder Mensch tun kann, wenn man es zulässt - frei sein - Kultur, Liebe, Kampf, Verbundenheit und Leidenschaft - be free as a bird - sich fallen lassen - Harmonie und gute Laune - Freude SchülerInnen der 9. Klasse 16
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gestern - schulleben Tanzball Impressionen 18
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gestern - Schulleben Aufbruchstimmung in der 9. Klasse Mit einen lachenden und einem wei- Hallo zusammen: Ich, Nils Steiner, verlas- nenden Auge entlassen wir „unsere“ Klas- se diesen Sommer nach neun Jahren die se ins Leben. Dankbar schauen wir auf Steinerschule Steffisburg. In diesen neun die Zeit mit ihnen zurück. Vieles durften Jahren habe ich viel erlebt und rückbli- wir von ihnen lernen. Zusammen haben ckend kann ich sagen, es war eine schöne wir viel erreicht, herzlichen Dank dafür, Zeit. Ich kam nach einem Jahr Kindergar- liebe 9.Klässlerinnen und 9.Klässler. Für ten in die Steinerschule und stellte fest, alles was uns nicht optimal gelungen ist, dass es hier ein wenig anders ist. Aber ich entschuldigen wir uns herzlich, möge es war von der ersten Stunde an willkommen, mit der Zeit verblassen und als Erfahrung was sehr positiv war. Besonders waren für dastehen. mich die ganz speziellen Projekte wie z.B. das 8.Klass-Spiel.Nach diesen neun Jah- Herzlichen Dank auch an die Eltern, dass ren Berner Oberland verschlägt es mich ihr uns eure Kinder anvertraut habt, dass an die Steinerschule Ittigen. Dort absol- eine so gute Zusammenarbeit möglich viere ich die 10.Klasse. Was ich danach war. mache, werde ich noch sehen. Entweder bilde ich mich noch ein wenig (11. und 12. Für all die individuellen Wege wünschen Klasse) oder ich beginne eine Berufslehre. wir alles Gute, viel Geduld und Zuversicht; es chunt scho guet! Auf jeden Fall möchte ich mich noch bei allen bedanken, die mir in irgendeiner Edith Brügger und Donath Aebi Form geholfen haben. Liebe Grüsse und ein Adios von mir Nils Wohin der Weg jedes einzelnen führt, be- richten die Jugendlichen nun selbst. Ich bin von der 2. bis zur 9.Klasse hier an die Schule gekommen. Am coolsten fand ich Chemie, Physik und Mathematik mit dem tollsten Lehrer aller Zeiten: Herr Ortner. Eine Freude war mit Frau Kniel zu zeichnen oder mit Herr Syarov total kom- plexe Mathe Aufgaben zu lösen und na- türlich….. „Blöd, das isch der näbe usse“ würd der Aebi säge…. ein wirklich witziger und je nach dem entspannter Lehrer. 20
Schulleben - schulleben Darum einfach mein Dank an alle Lehrer. Ich war jetzt seit der 6. Klasse an der Ich werde die 10.Klasse in Ittigen besu- Schule. Der Kunstunterricht hat mir im- chen und danach eine Lehre als Chemie- mer gefallen, weil man sich immer sehr laborant oder als Werbetechniker machen. frei entfalten konnte. Im nächsten Jahr be- Ich danke allen für die tolle Zeit hier in die- suche ich das 10.Schuljahr an der Noss ser Schule. in Spiez um noch gezielter für meinen Be- rufswunsch, Metallbaukonstrukteurin, zu Thilo Krebser lernen. Irgendwann möchte ich dann auch Architektur studieren, um als Architektin zu arbeiten und mich auch kreativ zu ent- falten. Ich, Sebastian Saavedra, bin seit zwei Jahren, von der 7. bis zur 9.Klasse, in der Isabeau Leuthold Steinerschule. Mir gefiel das 8.Klass-Spiel am besten, durch das ich das Gefühl hat- te, als hätte ich etwas Grosses erreicht, zum ersten Mal. Mein Name ist Loana Graber und ich be- suche die Steinerschule Steffisburg seit Im nächsten Jahr gehe ich an die Noss, der zweiten Klasse. Am spannendsten in der ich mich auf das Gymnasium vor- fand ich nicht Mathe, sondern Fächer, wel- bereite. che mit Menschen und auch Natur zu tun hatten. Ganz besonders gefallen haben mir die Lager und hier insbesondere das Kanulager. Ich bin seit der Kinderstube an dieser Schule. Am meisten mochte ich die ganzen Nun freue ich mich sehr auf den Beginn schönen Projekte, die wir in all den Jahren meiner Lehre und die Menschen im Alters- durchgeführt haben. Mein Weg führt mich und Pflegeheim. nun weiter nach Ittigen für die nächsten Jahre. Mein Traum ist es, nach der Schule erstmal zu reisen. Ich bin seit der 3.Klasse in der Rudolf Stei- Ich bin sehr dankbar für die schönen Jahre ner Schule, nach 6 Jahren ist nun endlich an dieser Schule Schluss damit. Mir hat das Turnen immer sehr gut gefallen, das Kanulager und das Ines Anreiter Waldpraktikum war so ziemlich das Beste an der Schule, dafür bedanke ich mich. 21
gestern - Schulleben Für nächstes Jahr habe ich noch nichts Ich, Alexander Hänni, bin seit dem Kinder- Spezielles vor, aber sicher ist, dass ich garten hier an der Rudolf Steiner Schule. Automechaniker werden will. Ich habe neun schöne Jahre hier ver- bracht, am besten haben mir die Projekte Medow Dahmen gefallen. Auch das praktische Arbeiten im Werken gefiel mir sehr. Am 1. August beginne ich meine Lehre Ich bin seit der ersten Klasse an dieser als Forstwart. Ich freue mich auf meine Schule, das heisst 9 Jahre lang. weitere Zukunft, denke aber gerne an das Vergangene zurück, es war eine span- Es gab verschiedenste Projekte, bei de- nende und gute Zeit. nen ich viel Spass hatte. Man konnte im- mer etwas lernen, sei es aus positiven oder auch negativen Erlebnissen. Ich bin seit dem Kindergarten in der Stei- Das 8.Klass-Theater ist ein Projekt, das nerschule und durfte bei den unterschied- mir wahnsinnig gefallen hat. lichsten Lehrern Erfahrungen sammeln. Ich hatte mit vielen KameradInnen eine Ich gehe nun nach Ittigen in die IMS. spannende Schulzeit. Am liebsten hatte ich Lager und Projekte. Naïma Oswald Trotz allem freue ich mich auf meinen wei- teren Weg nach Ittigen und darauf, neue Leute kennen zu lernen. Meredith Keller 22
gestern - Schulleben Ich war 13 Jahre lang an dieser Schule. Ich bin seit der Kinderstube in dieser Ich mochte vor allem die drei Jahre von Schule. Am liebsten hatte ich Kunstunter- der 5. bis zur 8.Klasse, weil wir mit dem richt und Menschenkunde. Lehrer viele schöne Sachen erlebt haben wie z.B. das Kanu- oder Theaterlager. Im Sommer beginne ich die 10.Klasse in Ittigen. Mein Traum ist es, später in die Im nächsten Jahr besuche ich das medizinische Richtung zu gehen. 10.Schuljahr an der IDM Spiez, um meinem Berufsziel Gesundheit-Soziales Nora Pfiffner näher zu kommen. Jonathan Baumann Ich bin seit anfangs 8.Klasse hier in der Steinerschule. Es waren zwei tolle Jahre und ich habe neue Kollegen gefunden. Am besten gefielen mir die Epochen und vor allem das Waldpraktikum. Nächstes Jahr beginne ich eine Lehre als Forstwart. Ich bedanke mich für die Hilfe in den letz- ten Jahren, es war eine gute Zeit. Jan Bader 23
gestern - Schulleben 10. Klasse und was dann? Ich gehe, seit ich denken kann, seit drei- Ich werde eine Coiffeuselehre in Bern be- zehn Jahren in die Rudolf Steiner Schu- ginnen und meinen Traum, Visagistin zu le Berner Oberland. Ich habe auch vor, werden, näherkommen. noch zwei weitere Jahre die Rudolf Stei- ner Schule in Ittigen zu besuchen. Was Ich freue, mich später meinen Kindern ich nach der 12. Klasse machen möchte, über meine wundervolle Schulzeit zu er- ist mir noch nicht so klar. Mich interessiert zählen und ich werde alles dafür geben, es, mit Kindern oder in der Gesundheit zu sie auch in eine Steinerschule schicken zu arbeiten. können. Hier, in der Steiner Schule in Steffisburg, Emilie Mangeat mag ich das starke familiäre Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern. Was ich nicht so toll finde, ist, dass meine Klasse und ich, seit der 1. Klasse mindestens fünf Ich kam Anfang der 4.Klasse in die Stei- verschiedene Französischlehrer hatten. nerschule. Es war eine schöne Zeit und Dadurch ist mein Französisch sehr mager. ich habe sie sehr genossen. Ich bin sehr dankbar, diese Schule besu- Nach der 10.Klasse werde ich ein Zwi- chen zu dürfen. schenjahr machen und eine Lehrstelle su- chen. Ich möchte etwas Handwerkliches Nuria von Bergen machen, nicht im Büro sitzen, sondern lie- ber draussen arbeiten. Doch was genau, weiss ich noch nicht. Ich darf mich nun schon eine sehr lange Luca Messerli Zeit Steinerschülerin nennen. Nach dem Besuch der Spielgruppe und des Kinder- gartens freute ich mich, als mein 1.Schul- tag vor der Tür stand und ich einen Götti 10.Klasse und wie weiter? Für mich fühlt bekam. Jetzt bin ich selbst Gotti gewor- sich diese Frage gleich an, als wenn man den, das finde ich eine besonders schöne einen Erstklässler fragt, was er mal wer- Sache und sie sollte unbedingt beibehal- den möchte, und er sagt «Astronaut». ten werden. Was meine Zukunft betrifft, bin ich noch ungewiss. Ich weiss, dass ich in Ittigen Mein Weg wird mich nun von der Klasse, die 11. und 12. Klasse machen möchte. die wie zu meiner Familie gehört, trennen. Und danach? Vielleicht etwas mit Kunst? 24
gestern - Schulleben Oder doch Politikwissenschaft? Und wenn Ich gehe seit der 7.Klasse hier in die Stei- Kunst, in welche Richtung? Meine Ge- nerschule. Von mir aus gesehen, war danken dazu bilden erstmal einen regel- der Wechsel von der staatlichen Schule rechten Spaghettisalat. hierher eine gute Entscheidung. Da ich zweisprachig aufwuchs, hatte ich nie eine Also werde ich die Sache folgendermas- Stärke für Deutsch. Obwohl ich hart daran sen angehen: ich lasse die Welt auf mich gearbeitet habe, blieb ich früher immer nur zukommen, denn das Richtige muss man genügend. Hier an der RSS BO hat sich nicht suchen. das alles geändert. Ich werde nun nach It- tigen gehen, um die 11. und 12.Klasse zu Verträumte Grüsslein, Imane Fortunato besuchen. Danach werde ich vielleicht an eine Schau- spielschule gehen und machen, was ich Die Rudolf Steiner Schule besuche ich seit schon immer wollte. meinem ersten Schultag. Die Zeit in dieser Schule war abwechslungsreich, mit Hö- Chloe Carrer hen und Tiefen und schönen und weniger schönen Zeiten. Es gibt Menschen, die auf dich herabschauen als Steinerschüler und das ist manchmal zermürbend und lästig. Seit der 3.Klasse besuche ich die Rudolf Doch mit Menschen mit solchen Vorurtei- Steiner Schule Berner Oberland. Diese len, verbringe ich lieber keine Zeit. Mittler- Zeit ging so rasend schnell vorbei und jetzt weile geniesse ich es, nicht im Mainstream fängt schon ein neuer Lebensabschnitt für mitzuschwimmen. mich an, auf den ich mich aber auch sehr freue. Ich werde die RSS in Ittigen besu- Zurückblickend bin ich froh, dass ich in chen. Ich durfte in dieser Zeit hier an der diese Schule ging und all die Persönlich- Schule vieles erleben, den Unterricht, die keiten kennen lernen durfte. Nächstes Lager und die tollen Reisen. Jahr werde ich die IMS in Ittigen besuchen und in eine offene Zukunft schauen. Ich bedanke mich für diese lehrreiche Zeit und verabschiede mich jetzt «Bye, bye» Kasimir Ninck Shila Bärtschi 25
gestern - Schulleben Ich bin bereits seit der 1.Klasse in der RSS Ich bin seit der 1.Klasse an der RSS BO BO. Da wir bis zur 3.Klasse nicht beson- und habe hier sehr vieles gelernt, sowohl ders intensiv lernten, hatten wir, nach dem in schulischer, als auch in sozialer Hin- uns Herr Reichert übernahm, einiges auf- sicht. Ich habe tolle Menschen kennenge- zuholen. Bei ihm haben wir sehr viel ge- lernt und viele besondere Momente erle- lernt. Leider gab es insgesamt sehr viele ben dürfen. Auch wenn nicht alles immer Lehrerwechsel, besonders in Französisch. super toll war, sind diese 10 Jahre eine Es gab aber auch viele gute Sachen in Bereicherung für mein Leben. meiner Schulzeit. Jetzt freue ich mich auf das Schulende und starte nach den Nach den Sommerferien besuche ich das Sommerferien in Ittigen mit der 11.Klasse. 11. und 12. Schuljahr in Ittigen. Gerne würde ich später im medizinischen Bereich tätig sein. Livia Weber Miguel Angelo Laguardia Lornejo 26
gestern - Schulleben Ich bin 18 Jahre alt, komme aus Brasilien und bin erst seit Januar 2017 in der 10. Klasse der Rudolf Steiner Schule Berner Oberland. Ich versuche in diesem Sommer eine Lehre als Koch zu beginnen. Durch diese Schule konnte ich neue Freund- schaften knüpfen. Flavio Lameirao Künzi Seit sieben Jahren bin ich hier an der Schule. Am meisten überzeugte mich der Epochenunterricht, da man sich über län- gere Zeit vertiefend einem Thema widmen kann. Positiv erlebte ich die vielen Pro- jekte, die uns als Gruppe auch verbunden haben. Negativ fand ich den häufigen Leh- rerwechsel, besonders in Französisch. Da es kein sehr beliebtes Fach ist, sollte man dort mehr investieren. Ich werde auch nach Ittigen gehen und dort die 11. und 12.Klasse besuchen. Lukas Essig 27
gestern - Schulleben Jahresarbeiten der 12. Klasse in Ittigen Im vergangen Jahr beschäftigten sich sikalischen Gesetzmässigkeiten und er- die Schülerinnen und Schüler der Rudolf fasste den Stand der heutigen bionischen Steiner Schule in Ittigen mit ihren indivi- Entwicklungen und welche Potenziale duellen Jahresarbeiten zum Abschluss in Zukunft durch Bionik erbracht werden ihrer Schulzeit. In den folgenden Texten könnten. beschreiben ehemalige Schüler aus Stef- fisburg ihre Arbeiten. Des Weiteren befasste ich mich vertieft mit bionischen Erkenntnissen, die in die Bauweise von Flugzeugen einflossen. Ausserdem behandelte ich eingehend den Bionik – Natur inspiriert Technik Vogelflug und versuchte, das hinter der Flügelbewegung liegende Prinzip zu ver- Im Rahmen meiner Abschlussarbeit be- stehen. Im praktischen Teil meiner Arbeit fasste ich mich während des letzten übertrug ich die durch Recherchen und Schuljahres mit dem noch jungen Fach- Beobachtungen gewonnene Kenntnisse bereich der Bionik. Schon seit Menschen- auf ein Flugmodell. In mehreren Entwick- gedenken war die Natur eine Quelle der lungsschritten entwarf und baute ich einen Inspiration für Kunst und Kultur. Auch ei- mechanischen Vogel, der sich ferngesteu- nige nützliche Erfindungen wurden von ert durch Flügelschlagen, annähernd wie natürlichen Vorbildern angeregt. Durch sein natürliches Vorbild fortbewegt. Da- eine bionische Forschungsweise soll der bei verwendete ich neben den gekauften natürliche Reichtum an Problemlösungen elektronischen Komponenten Sperrholz verstanden und abstrahiert werden, um in und Plastikzahnrädchen für das Getrie- technischen Innovationen zur Anwendung be und Karbonstäbchen, die ich mit Folie zu kommen. bespannte, als Flügel. Nach einigen Ver- suchen, Abstürzen und anschliessenden Indem ich mich mit den Funktionsweisen Verbesserungen, war das Modell genü- verschiedener Beispiele befasste, ver- gend ausgereift, sodass ich es richtig flie- schaffte ich mir einen allgemeinen Über- gen lassen konnte, wobei es gut steuerbar blick der Anwendungsbereiche der Bionik: und stabil in der Luft lag. Von der Konstruktion des Eiffelturms, die an die sehr stabile Struktur der Knochen- bälkchen im Oberschenkelknochen ange- lehnt ist bis zu Haifischschuppen, welche den Strömungswiderstand einer Oberflä- che reduzieren. Zudem erarbeitete ich mir ein Verständnis über die wirkenden phy- 28
gestern - Schulleben. Das Thema Bionik habe ich als Abschluss- Das Saxofon im Jazz arbeit gewählt, weil ich in Zukunft viel- leicht einer Tätigkeit im technischen oder Dadurch, dass ich mich bis anhin haupt- wissenschaftlichen Bereich nachgehen sächlich mit der klassischen Musik be- möchte. So beleuchtete ich einige Aspekte schäftigt habe, war es mein Wunsch, mich dieser Bereiche, wobei mein Interesse da- sowohl praktisch, als auch theoretisch ran stets zugenommen hat. im Bereich des Jazz zu vertiefen. Dies auch aus dem Grund, weil das Saxofon Gabriel Giger zu einem der Instrumente gehört, welche die Jazz-Geschichte massgebend geprägt haben. Ich finde es sehr interessant und wichtig, mich in allen Bereichen, welche mein Instrument beinhaltet, ein wenig aus- zukennen. Der Jazz fasziniert mich schon seit längerer Zeit und ich finde es einen unglaublich coolen Bereich der Musik. Mein Ziel im praktischen Teil der Arbeit war es, dass ich sowohl grundlegende Tech- niken wie verschiedene Tonleitern und Skalen, welche im Jazz Gebrauch finden, kennenlerne und anwenden kann, wie auch einige Lieder und Läufe beherrsche. Im theoretischen Bereich setzte ich mich mit der Geschichte des Jazz auseinander. Auch schrieb ich einige Kurzbiographien wichtiger Jazzmusiker und erfuhr mehr über die Unterschiede der verschiedenen Jazzstile. Ich hörte mir einige Konzerte von Musikern an, so konnte ich weitere Eindrücke des Spektrums der Jazzmusik erhalten. Fragen, wie zum Beispiel wieso es so wenige weibliche Jazzmusikerinnen gibt oder was die wesentlichen Unter- schiede zwischen der klassischen Musik und dem Jazz sind, konnte ich weiter auf den Grund gehen. Zusätzlich behandelte 29
gestern - Schulleben ich die technischen Aspekte sowohl im Sein sehr interessiere. Meine theoretische praktischen als auch im theoretischen Teil. Arbeit bestand deshalb darin, so viele Hin- tergründe wie möglich über die Ultras und Mit dieser Arbeit lernte ich im vergange- Hooligans zu erfahren. Viele denken, dass nen Jahr nicht nur sehr vieles über den Fussballfans nur an Fussballspiele gehen, Jazz selbst, sondern auch über mich. Ich um sich zu betrinken und sich nach den entwickelte mich durch diese Arbeit in mei- Spielen zu prügeln. Deshalb will ich mit nen spieltechnischen Fähigkeiten weiter, dieser Arbeit den Leuten mitteilen, dass es aber konnte auch in persönlichen Dingen bei den Fussballfans um weit mehr geht. wie Selbstvertrauen und Selbstbewusst- Ich versuchte die Strukturen und Ange- sein einen Schritt nach vorne machen. Ich wohnheiten, sowie die Motivationen und lernte viele spannende Musiker und Musi- politischen Gesinnungen, der mehrheitlich kerinnen und deren Stilrichtungen kennen. jungen Menschen zu erkunden. Für mei- Guy Mintus konnte meine allgemeinen An- ne praktische Arbeit habe ich Fussballfans sichten über das Praktizieren von Musik interviewt und mit einer Psychologin ge- deutlich beeinflussen. Mir wurde klar, dass sprochen. Ausserdem habe ich für meine jedes Üben ein Geschenk sein sollte. Präsentation ein grosses, selbstgemach- tes Transparent geplant, da es an den Wenn ich nicht mit Freude an die Musik Fussballspielen auch viele Choreogra- herangehe, so ist es auch keine Freude phien gibt. zum Zuhören. Im stressigen Alltag sollte es eine Gelegenheit darstellen, zu sich Johanna Baumann zurückzufinden und ganz im Bewusstsein leben zu können. Delphine Stalder Fankultur im Fussball Meine Arbeit dreht sich um die Fans (Ul- tras & Hooligans) und Fankurven, der ver- schiedenen Fussballklubs. Es war ziem- lich schnell klar, dass ich dieses Thema wählen würde, da ich selber in der Fankur- ve des FC Thun bin und mich für das Fan- 30
gestern - Schulleben Durch Gedanken zu Leistung Ich konnte im Verlauf von dieser Arbeit meine persönliche Kompetenz im Men- Mir war von Anfang an klar, dass ich die talen steigern. Ich kann nun bewusster Arbeit mit Sport verbinden möchte. Ich denken und die Gedanken steuern und hatte viele verschiedene Ideen, worü- meine Konzentration -und Regenerations- ber ich schreiben könnte. Mir ist es sehr fähigkeiten verbessern. schwer gefallen etwas daraus auszuwäh- len. Schlussendlich suchte ich dann et- Ariel Keller was, das die diversen Sportarten verbin- det und ich auch sonst beim Lernen oder Arbeiten gut nutzen kann. So landete ich bei dem psychologischen sowie mentalen Training beim Sport. Je mehr ich darüber recherchierte, las und nachdachte, merk- te ich, wie wichtig dieser Bereich für den Sport und allgemein fürs Leben ist. Beim Laufsport ist es extrem wichtig, dass man keine negativen Gedanken aufkommen lässt, denn sonst endet das Training oder der Wettkampf mit einem einzigen Kampf gegen sich selbst. Beim Bouldern habe ich keine Chance, ein schwieriges Projekt zu meistern, wenn ich mental nicht zu hun- dert Prozent bei der Sache bin, und beim Biken und Skifahren häufen sich die Stür- ze, wenn man schon von Anfang an glaubt, dass man diese Linie sowieso nicht fahren kann. Bei den Risikosportarten wie Biken und Skifahren ist das Problem von Unkon- zentriertheit sowie Müdigkeit viel seltener zu erleben. Dies hat mit einem erhöhten Adrenalinausstoss zu tun. In meinem schulischen Alltag merke ich, dass ich sehr häufig sehr unkonzentriert an irgendeiner Arbeit bin und es einfach nicht schaffe, meine Gedanken zusammen zu halten, um konzentriert zu arbeiten. 31
steinerschule und was dann...? Sarah Pfiffner Ich wuchs als Mittlere (und einziges Mäd- Ich wusste nicht so recht, was ich beruf- chen) von fünf Kindern auf dem Land auf. lich machen möchte. Die Richtung zeigte Vom Kindergarten an ging ich in die Ru- immer deutlicher Richtung Medizin und dolf Steiner Schule in Spiez. Meine Mut- Soziales. Ich entschied mich, noch die ter war selber (staatliche) Lehrerin und 11.und 12. Klasse in Ittigen zu besuchen. entschied, dass sie für ihre Kinder etwas Ich war aber nur noch mässig interessiert, Anderes möchte. Im Jahr, als ich zur Welt das Leben neben der Schule gewann an kam, wurde die Rudolf Steiner Schule in Wichtigkeit und war prioritär. Für die Schu- Spiez gegründet. Meine Mutter hat uns le machte ich das Minimum - das Schu- alle gleich dort angemeldet, dass es dann lische fiel mir weiterhin leicht. Nach der sicher Platz hat, wenn wir in die Schule 12.Klasse wollte ich auf keinen Fall länger kommen. Was wohl mit einem Schmun- zur Schule gehen. Ein Studium schied für zeln entgegengenommen wurde. mich somit aus, was für einige meiner Kol- leginnen schwer verständlich war. Mathematik war mein absolutes Lieb- lingsfach - ich lieb(t)e das klare, genaue, Nach der 12. Klasse begann ich die (da- logische Denken. Lange wollte ich selber mals) 4-jährige Ausbildung zur dipl.Pfle- (Mathe) Lehrerin werden. Auch die künst- gefachfrau DN2 an der Schule für Pflege lerischen Fächer machten mir Freude. in Bern. Der Übertritt fiel mir leicht. Ich Überhaupt ging ich bis in die oberen Klas- konnte direkt starten, musste kein Prak- sen gerne zur Schule, war sehr motiviert tikum oder BFF Schuljahr mehr machen, und das Lernen fiel mir leicht. Ich erinnere da meine Aufnahmeprüfung gut ausfiel. Im mich gerne an die Projekte in der Schul- Nachhinein würde ich unbedingt ein Prak- zeit. Die Epoche «vom Korn zum Brot» tikum machen im Voraus, ich hatte ja kei- zum Beispiel. Wir haben selber unseren ne Ahnung, was mich erwartete. Aber es Acker bearbeitet, gesät, gedrescht, ge- gefiel mir sehr. mahlen und gebacken. An die verschie- denen Praktika und unser 8.Klass-Musical Nach einem Jahr kam meine älteste Toch- Anatevka erinnere ich mich sehr gerne. ter zur Welt. Das veränderte gar einiges. Ich pausierte meine Ausbildung um ein Die 10.Klasse absolvierte ich dann schon halbes Jahr und stieg in den nächsten in Steffisburg, da die ganze Schule dahin Kurs wieder ein. Es wurde eine strenge umzog. Zeit. Kind und 100% Ausbildung. An die- ser Stelle ganz herzlichen Dank an meine Mutter, welche sich in dieser Zeit meiner Abwesenheit als Tagesmama um meine Tochter kümmerte. 32
steinerschule und was dann...? 33
steinerschule und was dann...? Ich war so froh und stolz, nach weiteren Mirja. kennen und wir wollten gemeinsam 3 Jahren mein Diplom in Händen zu hal- etwas aufbauen. Als dann die ursprüng- ten. Danach arbeitete ich Teilzeit auf der liche Idee eines Waldkindergartens an medizinischen Abteilung im Spital Mün- unserer Schule nicht umgesetzt wurde, singen und übernahm auf unserer Abtei- kam uns die Idee einer Waldspielgruppe. lung die Schülerbetreuung. Nach der Be- So brauchte ich noch die Ausbildung zur rufsbildner- und der Expertenausbildung Waldspielgruppenleiterin, welche ich am konnte ich in medizinischen Institutionen Alfred Adler Institut in Zürich machte. Wir Prüfungen für FAGE (Fachangestellte Ge- starteten mit einer Gruppe von 6 Wurzel- sundheit) abnehmen. Das war immer sehr kindern im Sommer 2013. Mittlerweile ist spannend, in die verschiedensten Instituti- die Waldgruppe mit 10-12 Kindern voll. In onen hineinzuschauen. der Kinderstube bin ich gleichzeitig auch immer mehr «hineingerutscht», zuerst Als meine Tochter in die Kinderstube/ als Vertretung, danach fix. Im Spital habe Kindergarten kam, wurde es mit den ver- ich erst reduziert und dann ganz aufge- schiedenen Diensten auf der Abteilung im- hört, was ich bis heute nicht bereue. Mein mer schwieriger zu organisieren. Ich fing Herzblut schlägt absolut für diese zwei an, mich nach einer anderen Arbeitsstelle herrlichen Orte für Spielgruppenkinder. umzuschauen. Da hörte ich vom neuen Ich freue mich sehr, ab Sommer zusätzlich Berufsbild «medizinischer Kodierer» im die Herausforderung als Leitung der Spiel- Spital Thun. Es war schwierig, etwas da- gruppe Kinderstube zu übernehmen. rüber herauszufinden. Aber ich wusste, es hat etwas mit Medizin zu tun, war im Büro In all der Zeit habe ich immer wieder er- und versprach geregelte Arbeitszeiten. Ich fahren, wie sich im richtigen Moment ein bewarb mich kurzerhand und bekam die neues Türlein öffnet und einem zeigt, wie Stelle. Sie entpuppte sich als sehr span- es weitergeht. nend. Ich habe sehr viel an medizinischem Fachwissen dazugelernt, und möchte Ich bin dankbar, dass ich in eine Steiner auch diese Zeit gar nicht missen. Schule gehen durfte. Ich habe dort sehr viel gelernt fürs ganze Leben. Und freue Bald merkte ich, dass es mich beruflich mich, dass unsere Kinder auch diesen noch an eine ganz andere Stelle zieht. Weg gehen dürfen. Mittlerweile kam unser Sohn und später unsere jüngste Tochter zur Welt. Ich ent- schloss mich, die Ausbildung zur Spiel- gruppenleiterin am Institut für Elemen- tarpädagogik zu machen. Dort lernte ich 34
steinerschule und was dann...? Unsere Pädagogik, welche sich an der Entwicklung der Kinder orientiert und nicht in erster Linie daran, was die Wirtschaft braucht, überzeugt mich sehr! Dass neben den intellektuellen Fähigkei- ten gleichwertig auch soziale und hand- werklich-künstlerische angesprochen wer- den, wird gerade auch in der heutigen Zeit immer wichtiger. Sarah Pfiffner 35
Sponsorenlauf Sponsorenlauf 17 - am Ziel - vielen Dank Bei idealem, mildem Wetter, nicht zu heiss Auch das Kind mit den meisten Sponsoren und regenfrei, konnte der Sponsorenlauf (und gleichzeitig dem höchsten Betrag) am Samstag, 13. Mai 2017, stattfinden. wurde ermittelt: Es war ein Kindergärte- Wir danken allen, die zum Gelingen sowie ler mit fast 60 Sponsoren (Gesamtbetrag zur guten Stimmung beigetragen haben rund 1100.- Fr.). und aktiv waren (sportlich, zum Anfeuern, als Hilfspersonen, mit Verpflegung oder Wir gehen davon aus, dass sich die drei als Geldgeber). Eifrig wurden nämlich anvisierten Projekte (Boulderwand, In- Sponsorenadressen, Zusagen und Bar- standsetzung Bauwagen, Theaterbe- geld gesammelt. Am Lauftag sind grosse leuchtung) realisieren lassen. Nach der sportliche Leistungen erbracht worden, so Schlussabrechnung kamen Fr. 11‘800.- liegt der Laufrekord in der Unterstufe bei in bar zusammen. Über Fr. 21‘000.- an 11, in der Oberstufe bei 20 Runden à 220 Rechnungsforderungen stehen noch aus. Meter. Im Mehrkampf-Wettbewerb wurde die Vielseitigkeit (Lauf, Korbball und Stein- In einer nächsten Ausgabe werden wir stossen) bewertet, dies in drei Alterskate- über die Projekte und die Verwendung der gorien sowie für Mädchen und Knaben. Gelder noch näher berichten. 36
sponsorenlauf Herzlichen Dank allen ,Sportlern‘, allen Sponsoren, allen Helfern, und allen Zuschauern fürs Mithelfen, Anfeuern und Sponsern. Matthias Giger 37
sponsorenlauf 38
sponsorenlauf 39
Veränderungen Edith Brügger Liebe Edith Die Schulküche, so könnte ich es sagen, ist eines Deiner vielen „Kinder “ und Deine Als unsere Schule noch in Spiez war, kompetente Leitung und Betreuung der- lernte ich Dich als initiative Schulmutter selben und später der Kochunterricht lag kennen, wie Du zusammen mit Deinem über viele Jahre in Deiner Verantwortung. Mann Roland die Schule vom ersten Tag an mit grosser Begeisterung, Freude und Vor 15 Jahren konnten wir Dich als Hand- Engagement bei den Elternaktivitäten un- arbeitslehrerin gewinnen für die oberen terstützt hast. Klassen. Im Fach Handarbeiten hast Du die Kostüme für unzählige 8. Klass- Spiele Dein Wissen über und Dein Interesse kunstvoll hergestellt, hast die Fächer; an der Steinerpädagogik, Deine Kreati- Schneidern, Schustern, die Taschenher- vität und Dein Ideenreichtum war stark stellung in der neunten Klasse kompe- spür- und erlebbar. Vieles ist durch Dei- tent unterrichtet. Ich hatte ausserdem das ne geschickten Hände entstanden und Glück, mit dir zusammen die Klassenbe- Dein Wille, der Sache zu dienen, prägten treuungen im Team zu machen und meh- Deine Mitarbeit. Die treue Unterstützung rere Projekte zu leiten. von Deinem Mann, später auch von Dei- nen Töchtern war uns ausserdem im- Unvergesslich bleiben auch die Kroatien- mer gewiss. Deine schönen Marktstände projekte, die ich mit Dir erleben durfte. Ich mit Handarbeit, Kunst und kulinarischen bewunderte Dein Geschick zur Improvisa- Köstlichkeiten an den vielen Basaren blei- tion und Deine vielseitigen Fähigkeiten. ben uns allen in bester Erinnerung. Oft warst Du nach einem Schulanlass diejeni- Du bist nicht ein Mensch von grossen ge Person, die am Schluss die Türen zu- Worten und die Zusammenarbeit mit Dir schloss, nachdem alles aufgeräumt war. war stets angenehm verlässlich. Beim Einzug ins neue Schulhaus in Stef- Mancher wertvoller pädagogischer Beitrag fisburg warst Du beispielsweise zu einem von Dir bereicherte unsere Konferenzen. grossen Teil daran beteiligt, dass wunder- Du warst uns stets eine grosse Gedanken- bare Vorhänge an die Fenster der Klassen- stütze für die kleinen, aber wichtigen Din- zimmern zu hängen kamen. In Arbeits- ge, die nicht vergessen werden durften. gruppen, auch mit Ehemaligen Eltern entstanden durch Deine künstlerischen Impulse und handwerklichen Fähigkeiten die schönsten Dinge. 40
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