Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
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Ein Forum der Schulgemeinde Volketswil Dezember 2020 • Ausgabe 51 www.schule-volketswil.ch Neustart Erster Schultag im neu umgebauten «Hellwies» Seiten 18 und 19 Unter einem Dach «Lindenbüel» und «Zentral» – «eine WG auf Zeit» Seiten 28 und 29 Schule Schule Schule Schule Dorfschule Gesamtschule Kindergarten Musik Fortbildungs Feldhof Hellwies Lindenbüel Zentral Gutenswil In der Höh Schule Schule
Inhalt | Impressum Editorial «Big Big Mamma» auf der Bühne 22 Hinweis zu Berichten und Fotos in dieser Ausgabe 3 Nasse Füsse nach dem Chrutzelried 23 Personal Kindergärten Willkommen an der Schule Volketswil 4 und 5 Sicher unterwegs 24 und 25 Schule Volketswil bildet einen Fachmann Betreuung aus 5 Lindenbüel «Freue mich auf mehr freie Zeit» 6 Wenn der Sehsinn wegfällt 26 und 27 Schulraum 2020 Arbeiten für Anbau gestartet 7 Heiss begehrt – der neue «Lindenbüel»-Spielplatz 27 Feldhof Unter einem Dach 28 und 29 Das «Feldhof» hat zwei neue Haustiere 8 und 9 Zentral Foto-OL hilft, Brücken zu bauen 10 Unter einem Dach 28 und 29 Toller neuer Spielplatz 11 Wenn Bohnen den Zusammenhalt fördern 30 Gutenswil Der Bauernhof als Lebensschule 31 Ein spielerisches Abenteuer 12 und 13 Musikschule Hellwies 40 Jahre Musiklager Volketswil 32 und 33 «In der Lernlandschaft wird gerne gearbeitet» 14 bis 16 38 Jahre Klavier unterrichtet 33 Aus Denkfabrik wird Unterwasserwelt 17 Fortbildung Neuer Schülerclub im «Hellwies» eröffnet 20 In Bewegung – beim Turnen oder Schwimmen 34 Panorama Mit Freude in Beschlag genommen 18 und 19 Schlusspunkt In der Höh Abgetaucht in die Projektwoche 35 Mit viel Motivation und Energie gestartet 21 und 22 «i-Tüpfli» Tolle Notizhalter selber basteln 36 Titelbild: Am 17. August konnte die sanierte und erweiterte Schulanlage Hellwies wieder in Betrieb genommen werden. Bild: bzg Herausgeber Schulpflege und Schulleitungen der Schulgemeinde Volketswil, Zentralstrasse 21, 8604 Volketswil Redaktionsleitung Beatrice Zogg (bzg) Redaktion Désirée Casutt (cas, Hellwies), Caroline Görz (cag, Zentral), Sandra Imhof (sim, Zentral), Sabrina Pandolfino Das «Schulfenster»: ab 2021 online, nicht mehr gedruckt. (sap, Gutenswil), Darja Stucki (stu, Gutenswil), Mirjana Timotijevic (mti, Feldhof), Rudolf Weiler In eigener Sache (rw, In der Höh), vakant (Kindergärten und Lindenbüel) Korrektorat Arthur Phildius (aph) Vielleicht lesen Sie heute zum ersten Mal das «Schulfenster». Das Layout und Gestaltung ilka Marchesi, forma Schulmagazin erscheint zweimal pro Jahr (Juli und Dezember) Druck und informiert Sie als Eltern über das Schulleben in der Gemein- Mattenbach Gruppe, Sprecher Druck, 8604 Volketswil de. Das Magazin wird jeweils in der Schule an das älteste Kind Auflage 2160 Stück einer Familie abgegeben. Redaktionsadresse Ab dem neuen Jahr 2021 erscheint das «Schulfenster» nicht Schulverwaltung, Redaktion «Schulfenster», Zentralstrasse 21, mehr als gedruckte, sondern als Online-Version. Aufgeschaltet 8604 Volketswil; E-Mail schulfenster@schule-volketswil.ch wird das Magazin auf der Webseite der Schule Volketswil unter Redaktionsschluss für Ausgabe 52 www.schule-volketswil.ch. Die Redaktion ist weiterhin bemüht, ist am Freitag, 15. April 2021, erscheint im Juli 2021. ein möglichst vielfältiges Magazin zu produzieren. bzg 2 Schulfenster 51 | 2020
Editorial Schulalltag gestalten – auch unter besonderen Bedingungen Die Corona-Pandemie prägt den Schul- auch unter diesen speziellen Bedingungen neu – so hat sich die Schulanlage um das alltag. Auf der Sekundarstufe müssen seit durchgeführt werden konnte und kann. Doppelte vergrössert. Wie die beiden Anfang November nicht nur Erwachsene, Einen Höhepunkt gab es gleich zum Start neuen Schulleiter Simon Häusermann und sondern auch Jugendliche einen Mund- im neuen Schuljahr: Am ersten Schultag, Michael Weber gestartet sind, kann auf Nasen-Schutz tragen. Traditionelle Ver- am 17. August, wurde das neu umgebaute den Seiten 21 und 22 gelesen werden. anstaltungen wie Leseabende, Advents- und erweiterte Schulhaus Hellwies von Auf den Seiten 28 bis 29 zeigen wir, wie singen oder Kerzenziehen sind abgesagt. den Schülerinnen und Schülern in Beschlag die Schule Zentral im «Lindenbüel» ange- Dies alles mit einem Ziel: Die Schulen, genommen. Da auf eine Einweihung auf- kommen ist und wie der Schulalltag der wenn immer möglich, offen zu halten grund der aktuellen Lage verzichtet werden beiden Schulen unter einem Dach funk- (Stand Drucktermin 26. November). musste, zeigen wir auf den Panoramasei- tioniert. Das «i-Tüpfli» auf Seite 36 liefert Aufgrund des Lockdowns wurde das ten 18 und 19 fotografische Impressionen auch dieses Jahr einen Basteltipp für ein Juli-«Schulfenster» nicht produziert – ein- von diesem speziellen Tag. In einem Inter- nützliches Weihnachtsgeschenk. zelne Berichte erschienen deshalb in den view auf den Seiten 14 bis 16 wird zudem Das «Schulfenster»-Team wünscht allen «Volketswiler Nachrichten». Nun halten die neue Dreier-Schulleitung im «Hellwies» Leserinnen und Lesern eine schöne Ad- Sie die 51. Ausgabe des «Schulfensters» ein vorgestellt. ventszeit. Auch im kleinem Kreis können halbes Jahr später in Ihren Händen. Es zeigt Auch im «In der Höh» wurde mit dem besinnliche Momente entstehen. auf, was in den Schulen und Kindergärten Wegzug der Gastschule Hellwies vieles Beatrice Zogg, Redaktionsleiterin Forum Ihre Sicht ist wertvoll ! Hinweis zu Berichten und Wie gefällt Ihnen die aktuelle Ausgabe des «Schulfensters»? Vermissen Fotos in dieser Ausgabe Sie Themen oder Beiträge, welche die Redaktion in der nächsten Nummer Seit dem 2. November gelten die neuen tragen beispielsweise die Schülerinnen aufgreifen soll? Zögern Sie nicht, nationalen und kantonalen Vorgaben be- und Schüler der Sekundarstufe auf den uns Ihre Meinung mitzuteilen. züglich Covid-19 für die Zürcher Volks- Fotos noch keine Schutzmasken, auch die Greifen Sie in die Tasten! schulen. Die Redaktion weist darauf hin, Lehrpersonen mussten bis dahin in den dass alle Beiträge im «Schulfenster» vor Schulzimmern noch keine Masken tra- diesem Zeitpunkt entstanden sind. Daher gen. Anlässe wie das Musiklager konnten Forum braucht Ihre Beiträge im Oktober noch durchgeführt werden, auch Projektwochen oder Theaterveran- Das «Schulfenster» ist ein Forum: staltungen waren im August und Sep- Es hat Platz für allerlei Meinungen tember noch möglich – auch hier zum zur Schule. Hat Sie ein Artikel gefreut Teil mit Einschränkungen betreffend Zu- oder geärgert? Möchten Sie etwas schauerzahlen und den nötigen Schutz- ergänzen? Möchten Sie ein Thema auf- und Hygienevorkehrungen. werfen? Schutzkonzept online Zuschriften für die nächste Ausgabe erwarten wir bis 31. Januar 2021. Das aktuell gültige Corona-Schutzkon- Bitte schreiben Sie an: zept der Schule Volketswil findet man Schulverwaltung online unter www.schule-volketswil.ch. Redaktion «Schulfenster» Publiziert ist dort auch das Vorgehen bei Zentralstrasse 21, 8604 Volketswil Erkältungs- und Krankheitssymptomen schulfenster@schule-volketswil.ch auf Stufe Kindergarten, Primar- und Se- kundarschule. Text: bzg, Bild: Pixabay Schulfenster 51 | 2020 3
Personal Willkommen an der Schule Volketswil Dass in diesem Schuljahr die Gesamtschule In der Höh am meisten In der Höh neue Mitarbeitende zu verzeichnen hat, erstaunt nicht. So hat sich die Schulanlage quasi verdoppelt. Die Schule Volketswil heisst die neuen Mitarbeitenden in allen Schulen und Bereichen herzlich willkommen. Allgemeine Dienste Diana Brugger, Sekundarlehrerin 1. Sek Vangelis Boulika, Lernender Fachmann Jelena Dukic, IF-Lehrerin Sekundarstufe Betreuung, (Bild siehe Seite 5) Anja Erzinger, Primarlehrerin 1./2. Klasse Sonja Joller, DaZ-Lehrerin Kindergarten Urs Pedolin, Fachlehrer Französisch Michèle Schneider, Fachlehrerin TTG Daniela Dubacher, Schülerclub In der Höh Janine Fehlmann, Schülerclub Hellwies Hellwies Martin Flüeler, Fachlehrer TTG Monika Gerlowicz, DaZ-Lehrerin Annika Graf, Primarlehrerin 4. Klasse Simon Häusermann, Schulleiter (Bild siehe Seite 21) Jan Frischknecht, Zoe Fluri, Fachlehrerin TTG Leiter Schülerclub Hellwies Nando Looser, Primarlehrer 5./6. Klasse Claudia Soland, Schulzahnpflegerin (neu festangestellt) Serge Künzler, Primarlehrer 1./2. Klasse Pädagogische Beratungsstelle PBS (ohne Foto) Michael Hampel, Fachlehrer Musik Lisa Heeb, DaZ-Lehrerin Andreas Hugentobler, Sekundarlehrer Urs Fankhauser, Schulsozialarbeiter Deborah Marinis, Primarlehrerin 3./4. Kl. Johanna Meisser, Schulpsychologin Lorena Moschetta, Sekundarlehrerin 1. Sek Claudia Stocker, Schulpsychologin Hannes Steinhauser, Sekundarlehrer 3. Sek Sarina Martin, Primarlehrerin Astrid Müller, Primarlehrerin Feldhof Corina Pfisterer, Primarlehrerin 4./6. Kl. Amy Sutherland, Kindergartenlehrerin Steibrugg Fabienne Diem, Kindergartenlehrerin Alfred Zweidler, Primarlehrer 5./6. Klasse Tinetta Rauch, Fachlehrerin TTG Sabrina Liebi, Kindergartenlehrerin Stephan Ulrich, Schulleiter Melanie Ruckstuhl, Primarlehrerin 1. Klasse Estella Jauch, Lehrerin Entlastung (Bild siehe Seite 14) Rolf Schweizer, Sekundarlehrer 4 Schulfenster 51 | 2020
Personal Nicht aufgeführt werden Mitarbeitende mit einer befristeten Anstellung. IF = Integrative Förderung, DaZ = Deutsch als Zweitsprache TTG = Textiles und Technisches Gestalten MGA = Musikalische Grundausbildung Schule Volketswil bildet erstmals einen Fachmann Betreuung aus Natascha Stutz, DaZ-Lehrerin Aufnahmeklasse Die Schule Volketswil bietet seit August erstmals eine Lehrstelle als Fachfrau/Fachmann Lara Tenbruck, IF-/Sekundarlehrerin Betreuung an. Vangelis Boulika absolviert die dreijährige Ausbildung im Schülerclub Lindenbüel. Vangelis Boulika, der im Januar 16 Jahre alt wird, fällt beim Termin mit dem «Schul- fenster» als Erstes durch seine höfliche und zuvorkommende Art auf. Der Jugend- liche gibt gerne und bereitwillig Auskunft über seinen Start in die Lehre als Fach- Sean Wyss, DaZ-Lehrer Aufnahmeklasse mann Betreuung EFZ im Schülerclub Lindenbüel. «Die Arbeit gefällt mir sehr», sagt Anna Zinsstag, Primarlehrerin 4./5. Klasse er. Er sei gut vom Schülerclub-Team aufgenommen worden, auch die Betreuung der Lisa Wagner, Seklehrerin 2. Sek (ohne Bild) Schülerinnen und Schüler empfindet er als spannende Aufgabe. Michael Weber, Schulleiter In der Höh (Bild siehe Seite 21) Im «Lindenbüel» Sek besucht Kindergarten Neu ist für ihn die Umgebung aber nicht. Der Volketswiler hat bis Mitte Juli noch im Lindenbüel die Sekundarschule besucht. Geschnuppert hat er in ganz verschie- Claudia Schedler, denen Bereichen – im Detailhandel, als Büroassistent oder als Automobilfachmann/ Kindergartenlehrerin Dorf Automobil-Assistent. «Dass ich nun die Lehre als Fachmann Betreuung machen kann, ist ein glücklicher Zufall», sagt er. Mit seiner Klasse hatte der Sek-C-Schüler Lindenbüel im Schülerclub Lindenbüel die Wände verschönert und ist dabei ins Gespräch mit Schülerclubleiterin Sabrina Montilla gekommen, die den Schülerinnen und Schü- lern das Angebot machte, in der schulergänzenden Tagesbetreuung zu schnuppern. «Ich habe den Beruf als solches gar nicht gekannt. Beim Schnuppern merkte ich, dass mir die Arbeit sehr gut gefällt», so der Lernende. Es folgten weitere Schnupper- lehrstellen in Kitas. Als Vangelis Boulika erfahren hatte, dass die Schule Volketswil Jan Hendrik Hoch, Sekundarlehrer in der schulergänzenden Betreuung erstmals eine Lehrstelle als Fachmann/Fachfrau (neu festangestellt) Betreuung ausschreibt, musste er nicht lange überlegen. «Ich habe mich sofort be- Hannes Sättele, Sekundar-/DaZ-Lehrer worben. Und zum Glück die Lehrstelle dann auch bekommen.» Ausbildnerin von Vangelis Boulika ist Sabrina Montilla, die Leiterin des Schüler- Musikschule clubs Lindenbüel. «Ich finde es eine wertvolle Bereicherung, dass wir nun einen Ler- nenden im Team haben. Vangelis wird von den Mitarbeitenden und auch von den Kindern sehr geschätzt», sagt sie. Der Lernende wird im Schülerclub nicht zum Betreuungsschlüssel (Anzahl Daniela Buess, Lehrerin MGA Betreuungspersonen) gezählt. «Er ist Maria Lieberherr, Violinlehrerin für uns also keine ‹billige› Arbeitskraft, Indira Spottl, Klavierlehrerin sondern kann überall mitarbeiten und hat genug Zeit, um alles zu lernen.» Zentral Einsatz auch im Kindergarten Jeweils am Mittwoch und Donnerstag besucht Vangelis Boulika die Berufs- schule. Montags, dienstags und freitags Manuela Hochuli, Assistentin arbeitet er im Schülerclub. Morgens ist der Schulleitung, auch im «In der Höh» Vangelis Boulika gefällt die Ausbildung zum Nina Leutenegger, Primarlehrerin Fortsetzung auf Seite 6 Fachmann Betreuung im Schülerclub Lindenbüel. Schulfenster 51 | 2020 5
Personal «Freue mich auf mehr freie Zeit» Stolze 27 Jahre und 10 Monate hat Margrit Kägi als Sachbearbeiterin auf der Schulverwaltung gearbeitet. Ihren letzten Arbeitstag hatte die 64-Jährige bereits am 18. September. Das «Schulfenster» trifft Margrit Kägi wenige Tage vor ihrer Pen- sionierung, als sie ihre Nachfolgerin einarbeitet. «Ich freue mich auf mehr freie Zeit», sagt sie mit einem Lachen. Pläne schmie- det sie keine – «bewusst nicht, ich möchte nach dem Arbeits- leben nun einfach spontan entscheiden können, wonach ich Lust habe.» Sei dies, um mit ihrem Partner Ausflüge oder Reisen in den Norden zu unternehmen oder um Kolleginnen zu treffen. Margrit Kägi hat das Wachstum der Schule und den Ausbau der Schulverwaltung hautnah miterlebt. «Zu Beginn waren wir mit Heidi Michel zu zweit, die neben dem damaligen Schulsekre- tär Hans Schnurrenberger auf dem Schulsekretariat gearbeitet haben», sagt sie. Im Laufe der Zeit habe die Administration im- mer mehr zugenommen und das Team wuchs personell an. «Es mussten mehr Daten verarbeitet werden und die Anforderungen an die Verwaltung sind stetig gestiegen», so Margrit Kägi. Von Bern ins Zürcher Oberland Ihr Dialekt, der beim Sprechen im Hintergrund mitschwingt, verrät auch nach rund 40 Jahren, dass sie ursprünglich nicht Margrit Kägi hatte im September ihren letzten Arbeitstag aus der Nähe kommt. «Aufgewachsen bin ich im Kanton Bern, auf der Schulverwaltung. wo ich auch die Verwaltungslehre gemacht habe.» Ins Zürcher Oberland kam sie wegen des Berufs – ihr Ex-Mann arbeitete als Als die Kinder kleiner waren, hat Margrit Kägi rund 50 Prozent Militärpilot beim Flugplatz Dübendorf. Noch heute wohnt die auf der Schulverwaltung gearbeitet, danach mit einem 70-Pro- Mutter von zwei erwachsenen Kindern in Greifensee. zent-Pensum. Unter anderem war sie für die Bewegungskurse der Fortbildungsschule zuständig. «Diese Arbeit hat mir sehr gut gefallen, ich konnte diese weitgehend selbstständig erledigen.» Fortsetzung von Seite 5 Gerne draussen der Lernende zudem im Kindergarten Eichholz anzutreffen. Ihr Büro hat sie in den letzten 27 Jahren dreimal gewechselt: So «Nach der Morgenbetreuung gibt es bis zum Mittagessen im zügelte die Schulverwaltung vom alten Gemeindehaus hinüber Schülerclub nicht viel zu erledigen, daher bin ich jeweils am ins ehemalige Arbeitsschulhaus und von dort in die modernen Morgen im Kindergarten Eichholz und unterstütze dort die Büros des neuen Gemeindehauses. «Alle Orte hatten ihre Vorzü- Kindergartenlehrpersonen». Geplant ist zudem, dass der Ler- ge zum Arbeiten», sagt sie. «Im alten Gemeindehaus waren alle nende auch in den Schülerclubs Gutenswil, In der Höh oder Wege noch etwas kürzer und der persönliche Kontakt mit den Hellwies zum Einsatz kommt. Sabrina Montilla hofft, dass die anderen Abteilungen enger. Im neuen Gemeindehaus sind dafür Schule Volketswil in den nächsten Jahren noch weitere Lehr- die Büros moderner und die Lage zentraler.» stellen für die schulergänzende Betreuung anbieten kann. Ihre neu gewonnene freie Zeit verbringt Margrit Kägi am «Lernende im Betrieb zu haben, hilft, die eigene Arbeit zu liebsten draussen – sei es beim Skifahren, Velofahren oder im reflektieren und bietet einem jungen Menschen die Chance, Sommer mit Schwimmen im Greifensee. «Das gut eingespielte in einem tollen Beruf Fuss fassen zu können.» Dem kann Van- Team auf der Schulverwaltung vermisse ich schon etwas – ich gelis Boulika nur beipflichten – er ist glücklich, seine drei- geniesse aber meine neu gewonnene Freiheit.» Text/Foto: bzg jährige Lehre bei der Schule Volketswil machen zu können. Text/Foto: Beatrice Zogg Musikschullehrer Heinrich Zinniker wird auf Seite 33 verabschiedet. 6 Schulfenster 51 | 2020
Schulraum 2020 Arbeiten für Anbau gestartet Anfang November wurde beim Schulhaus Zentral der Baukran aufgestellt. Nun haben die Arbeiten für den Anbau begonnen. Im Innern ist die Schadstoff-Sanierung abgeschlossen und die Installationen für die Elektrik und die Heizung werden vorbereitet. Nach dem Spatenstich vom 11. August 2020 wurden im Innern In einem nächsten Schritt werden im Innern nun die Installatio- der Schulanlage Zentral rund einen Monat lang Schadstoff- nen im Elektrobereich und der Heizungsanlage vorbereitet. Sanierungen vorgenommen. «Wie in vielen älteren Bauten wur- Auch an der Gebäudehülle tut sich was. So wurde Anfang den auch im Schulhaus Zentral schadstoffhaltige Materialien November der Baukran aufgestellt und die Baugrube für den verbaut», sagt Jürg Ammann, zuständiger Architekt der Schu- Anbau ausgehoben. Das bestehende Treppenhaus wird angebaut le Volketswil. Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde fest- und bis zum Dach hochgezogen, der neu vorgesehene Lift wird gestellt, dass die dannzumal aufgetragene Haftbrücke für den in den neuen Anbau integriert. Text/Bild: Beatrice Zogg Innenputz schadstoffhaltige Substanzen beinhaltet; die Schulzimmer sind davon nicht betroffen. Fachgerecht abgebaut und entsorgt Während des Schulbetriebs hat für Schü- ler und Lehrpersonen aber nie eine Gefahr bestanden; dies haben auch Messungen gezeigt. Bei Renovationen kann sich die- ses asbesthaltige Material aber zum Prob- lem entwickeln, wenn kleine Fasern frei- gesetzt werden können. «Daher musste nun vor den eigentlichen Umbauarbeiten das asbesthaltige Material fachgerecht abgebaut und entsorgt werden», so Jürg Ammann. Dazu mussten Schleusen mit Unterdruck aufgebaut werden und die Bauarbeiter hatten beim Abspitzen des Putzes mit entsprechender Schutzbeklei- dung zu arbeiten. Der Baukran wurde aufgestellt und die Baugrube für den Anbau ausgehoben. Meilensteine werden zeitlich nach hinten geschoben Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus und die einzelnen, dringend nötigen Teilbereichen saniert. Die Sanierung Unsicherheit bezüglich einer vorausschauenden Finanzplanung der Schulanlage Feldhof bildet weiterhin den fünften Meilen- veranlassen die Schulpflege Volketswil auch Anpassungen beim stein. Die Sanierung des Schulhaustraktes wird aber aufgrund Projekt Schulraum 2020 vorzunehmen und die im Jahr 2016 der verschlechterten Finanzlage nicht bereits von 2024 bis 2026 beschlossene Strategie den neuen Rahmenbedingungen anzu- erfolgen können. Der Spezialtrakt Lindenbüel soll als eigen- passen. Dabei soll an der grundsätzlichen Reihenfolge und ständiger Gebäudeteil neu als sechster und letzter Meilenstein Realisierung der einzelnen Meilensteine festgehalten werden. umfassend saniert werden. In welchem Masse die Meilensteine Um finanziell mehr Spielraum zu erhalten, wird der vierte fünf (Feldhof) und sechs (Sanierung Spezialtrakt Lindenbüel) Meilenstein, die Sanierung der Schulanlage Lindenbüel, in der zeitlich nach hinten geschoben werden, kann zum heutigen Zeit- Realisation zeitlich leicht gestreckt – auf den Zeitraum 2023 punkt noch nicht konkret gesagt werden. bis Ende 2025. Der Spezialtrakt Lindenbüel wird dabei nur in Schulpflege Volketswil Schulfenster 51 | 2020 7
Schule Feldhof Das «Feldhof» hat zwei neue Haustiere Die Schule Feldhof hat neue «Haustiere»: Es sind zwei Zwergbartagamen – eine Echsenart. Sie sind die Nachfolger von der gestreiften Königsnatter «Max Ringelsöckli», die letztes Jahr im Alter von rund 15 Jahren verstorben ist und ganze Schülergenerationen als «Feldhof»-Haustier begleitete. Etwas aufgeregt sind die Schülerratsdelegierten Arian, Laya und Auf dem Speiseplan stehen Heuschrecken Livia schon, als sie am Donnerstag, 23. Januar, im oberen Stock des Tierfachgeschäfts Qualipet an der Hofwiesenstrasse stehen. Doch wie bringt man die Tiere nun aus der Box in ihr neues Zu- Gleich dürfen sie im Beisein von Lehrerin Marlies Kummrow die hause? Die Echsen machen keinen Wank. Livia traut sich nicht, beiden neuen Haustiere für die Schule Feldhof in Empfang neh- das kleine Weibchen anzufassen, sie will ihm nicht weh tun. men. Die beiden Zwergbartagamen sind in kleinen Plastikboxen Kurzerhand hebt sie das Tier mitsamt dem Papier, das am Boden «verpackt». Um sie nicht noch zusätzlichem Stress auszusetzen, der Box liegt, an und lässt es quasi ins neue Zuhause gleiten. werden sie gleich mitsamt den Boxen in den Transportbehälter Laya macht es ihr mit dem Männchen nach. gelegt. Dann kauft Marlies Kummrow im Geschäft gleich auch Schnell bildet sich um das Terrarium eine Traube mit Schü- noch die erste Portion Nahrung für die Tiere – lebendige Heu- lern, die die neuen «Feldhof»-Haustiere bewundern wollen. Da- schrecken. Um diese dann in Wüstenterrarium zu platzieren, mit sich die Tiere gut in ihrem neuen Zuhause einleben können, kommt auch noch eine lange Futterpinzette hinzu. machen «Bitte nicht berühren»-Kleber an den Scheiben darauf Um die Tiere nicht den kalten Minustemperaturen auszuset- aufmerksam, die Echsen nicht durch Klopfen zu erschrecken. zen, fährt die Lehrerin mit den Schülern im Auto zum Schul- haus Feldhof. Dort werden die beiden Bartagamen – ein Weib- Das Wüstenterrarium wurde extra für die beiden Reptilien neu chen und ein Männchen – mitsamt der Box in das Terrarium angeschafft und artgerecht von den Hauswarten mit Wärme- gelegt. lampen eingerichtet. Gefüttert werden die Tiere alle ein bis zwei Schülerratsmitglieder holten die Zwergbartagamen im Tierfachhandel ab. 8 Schulfenster 51 | 2020
Schule Feldhof Tage unter anderem mit lebendigen Heuschrecken, aber auch mit Grünfutter, etwa Salat. Die Fütterung übernehmen Schüle- rinnen und Schüler, die sich freiwillig meldeten, in der 10-Uhr- Pause. In den Ferien übernehmen dies die Lehrpersonen, die sich ebenfalls in eine Liste eintragen können. Nachfolger für «Max Ringelsöckli» Die beiden Zwergbartagamen treten somit die Nachfolge der Kö- nigsnatter «Max Ringelsöckli» an, die letzte Jahr im Alter von 15 Jahren wohl aus Altersgründen verstorben ist und ganze Schü- lergenerationen durch ihre «Feldhof-Schulzeit» begleitete. Im Schülerrat und in den Klassen wurden nach dem Tod von «Max Ringelsöckli» Ideen gesammelt für ein neues Schulhaustier. Nach Abwägen der Vor- und Nachteile der verschiedenen Tiere haben die Kinder sich mit den beiden Bartagamen für neue Rep- tilien entschieden. Die Kosten für das Terrarium und die Tiere hat die Feldhof- Eltern-Verbindung (FEV) übernommen. Seit ihrem Einzug im Januar haben sich die beiden Zwergbar- tagamen gut eingelebt. Die beiden Echsen sollen noch einen Na- men erhalten. Dazu dürfen die Klassen Vorschläge machen. Der Schülerrat wird dann über die definitiven Namen entscheiden. Text/Fotos: bzg Vorsichtig werden die Echsen ins Terrarium «verfrachtet». Die Tiere haben sich im «Feldhof» gut eingelebt. Schulfenster 51 | 2020 9
Schule Feldhof Foto-OL hilft, Brücken zu bauen Erstmals fand im Schulhaus Feldhof ein Foto-OL für die Kindergartenkinder statt. Unterstützt wurden sie dabei liebevoll von ihrem «Götti» oder «Gotti» aus der dritten Klasse. Die Aufregung war den Kindergartenkindern der Klasse von Seraina Wilhelm deutlich anzusehen – und auf der anderen Seite die Freude bei den Drittklässlern von Marlies Kummrow und Sandra Nagel. Gemeinsam machten sich die Kindergarten- kinder und die Unterstufenschülerinnen und -schüler zwei Wo- chen nach den Herbstferien auf einen Foto-OL quer durchs gan- ze «Feldhof». Dabei durfte jeder Kindergärtler mit seinem Götti oder Gotti den OL absolvieren. Einstieg in grosses Schulhaus erleichtern Seit einiger Zeit gibt es im Schulhaus Feldhof ein Gotti-Götti- System, um den neuen Feldhofkindern den Einstieg in dieses grosse Schulhaus zu erleichtern. Erstklässler erhalten von ihren Göttis eine gebastelte Krone, die sie am Begrüssungsanlass in der ersten Schulwoche tragen Sie hat den Posten mit der Fotowand der Lehrpersonen gefunden. dürfen. Im Laufe der ersten beiden Schulwochen zeigen sie bei einem Schulhaus-OL, wie gut sie sich bereits auskennen. Kinder- Dieses Jahr gibt es nun erstmals auch einen etwas einfacheren OL gartenkinder erhalten einen Glücksstein, den sie im Kindergar- für die Kindergartenkinder. «Die Lehrpersonen vom Kindergar- ten auf vielfältige Art und Weise einsetzen können. ten fanden die Idee lässig und wollten etwas Ähnliches auch auf ihrer Stufe realisieren», sagt Primarlehrerin Bea Schweickardt, die zusammen mit ihrer Kollegin Helen Petrig daraufhin ein OL- Büchlein zusammenstellte. Der Foto-OL ist ein freiwilliges Ange- bot, das die Kindergarten-Lehrpersonen nutzen dürfen. Die teil- nehmenden Kindergarten-Klassen werden dabei von ihren Göttis und Gottis aus den dritten Klassen begleitet. Im Büchlein sind auf Fotos wichtige Orte im Schulhaus abge- bildet, zu welchen die Kindergartenkinder ihren Götti oder ihr Gotti führen. Sie erzählen, was sie bereits über diesen Ort wissen und die Drittklässler (Göttis/Gotti) ergänzen dieses Wissen. Wo ist das Lehrerzimmer? Die Kindergartenkinder von Seraina Wilhelm fanden die abge- bildeten Orte – etwa das Lehrerzimmer oder den neuen Spiel- platz – ziemlich schnell heraus. Bei jedem Posten durfte das «OL-Büchlein» abgestempelt werden. Auf dem ganzen OL unter- stützten die Göttis und Gottis aus der dritten Klasse die jüngeren Kinder; halfen ihnen beim Abstempeln am Posten oder gaben kleine Tipps, um den gesuchten Ort zu finden. Es war schön zu sehen, wie die Drittklässler engagiert und mit viel Herz die jün- geren Kinder begleiteten. Die Kindergartenkinder ihrerseits wa- Zusammen mit dem «Gotti» oder dem «Götti» und dem OL-Büchlein gehts ren sichtlich stolz, mit ihrem Götti und Gotti durchs Schulhaus auf den Foto-OL quer durchs Schulhaus. gehen zu dürfen. 10 Schulfenster 51 | 2020
Schule Feldhof «Ich finden es lässig, mit meinem Göttikind Enzo den OL zu machen», sagt Drittklässler Siro. Die Freude ist noch grösser, als die Kinder erfahren, dass sie auch die grosse Kindergartenpause gemeinsam verbringen dürfen. Der Foto-OL hat damit sein Ziel erreicht: Die Kindergarten- kinder lernten das grosse Schulhaus noch besser kennen und konnten die Freundschaft mit ihrem Götti oder ihrem Gotti weiter verstärken. Geplant ist zudem, dass die Göttiklassen auch nachher noch Sachen zusammen machen – etwa gemeinsame Turnstunden oder Einteilung bei der Feldhofolympiade, Be- Ihren Postenfund darf such beim Samichlaus – je nach Ideen der Lehrpersonen oder das kleine Mädchen Wünschen der Klassen. Corona-bedingt wohl aber frühestens im im Foto-OL-Heft nächsten Jahr. Text/Bilder: Beatrice Zogg abstempeln. Toller neuer Spielplatz Seit Kurzem hat die Schule Feldhof einen neuen Spielplatz. Er- allem für Kindergarten- und Unterstufenkinder, welche auf dem stellt wurde er auf der Wiese hinter der grossen Rutsche. Auf dem «Feldhof»-Areal bisher kaum altersgerechte Spielmöglichkeiten Spielplatz gibt es viel zu entdecken: Es hat eine Kletteranlage mit hatten. Die anderen Kinder sind jedoch auch herzlich willkom- Rutsche, ein Spielhaus, Schaukelanlagen, ein Trampolin und men. eine Drehscheibe sowie Sitz- und Balanciersteine. In den neuen Spielplatz integriert ist zudem ein kleines, wenige Zentimeter Danke, liebe Schulpflege und Schulleitung für die tolle Anlage ! tiefes Bächlein. Dieses ist mit Drehpumpe, Podest, Kranen und Text/Fotos: Mirjana Timotijevic Stauschieber zum «Abenteuerspielplatz» aufgewertet worden. Ein Augenschein Ende September vor Ort zeigte, dass der Spielplatz bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an- kommt: Die grosse Pause hatte begonnen. Bereits nach kurzer Zeit verteilten sich sehr viele Kinder auf den neuen Spielplatz. Die strahlenden Kinder zu sehen, war herrlich. Ob Klein oder Gross, für alle war etwas dabei. Gedacht ist der Spielplatz vor Bei jüngeren und älteren Kindern beliebt: Spielen auf der Drehscheibe. . . . . .oder der neuen Kletteranlage. Schulfenster 51 | 2020 11
Schule Gutenswil Ein spielerisches Abenteuer Wie schön ist es, den vielen spielenden Kindern zuzusehen, wie sie sich in Geschicklichkeit, Tempo, Balance und mit vereinten Kräften an den verschiedenen Spielposten üben. Die lachenden Gesichter, die hilfsbereiten Hände von älteren zu jüngeren Kindern – dies beschreibt den Charakter der Dorfschule Gutenswil. An einem bereits frühherbstlichen Vormittag trafen sich die Pausenplatz als Formel-1-Strecke Kinder der Dorfschule Gutenswil im September zum Spielmor- gen. Die Kinder waren von ihren Lehrerinnen und Lehrern in In verschiedenen Posten übten sich die Kinder gemeinsam in di- verschiedene altersdurchmischte Gruppen mit «Farben» einge- versen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Beim Tannzapfen-Werfen teilt worden. Angefangen hatte der Vormittag mit einem kurzen, waren ein gutes Auge und die richtige Wurftechnik gefragt, gemeinsamen Einwärmen zum Lied «Head, Shoulders, Knees beim Socken-Aufhängen zeigte sich die Fingerfertigkeit beim Be- and Toes» und den wichtigen Bewegungen dazu. Es folgte der dienen der Klammern als entscheidend. Fische durften gefischt Fahnenlauf und die somit symbolisierte und applaudierte Be- werden und dazu von einem Schulkind die Punkte auf dem ge- grüssung jedes Teams. fangenen Fisch gezählt werden. Mit vielen Fahrzeugen wurde der Pausenplatz zur neu er- schaffenen «Formel-1-Strecke» umfunktioniert und mit der not- wendigen Geschicklichkeit und dem richtigen Werkzeug wur- den Nägel eingeschlagen. Ebenso bestritten die Kinder einen Balance -Parcours und durften die verschiedenen Laufgänge oder Flugarten von ganz unterschiedlichen Tieren nachahmen. Gemeinsames «Zuhause» schaffen Die lachenden Gesichter in der Turnhalle, wo sich die Kinder verkleideten und mit der gesamten Verkleidung eine Tragtasche über einen schmalen Weg tragen mussten, war bestimmt einer der vielen Höhepunkte an diesem sehr gelungenen Spielmorgen. Die Kinder der älteren Klassen zeigten sich sehr hilfsbereit und so konnte man aus der Ferne immer wieder eine helfende Hand eines älteren Kindes zu einem jüngeren Kind entdecken. Geschicklichkeit war beim Einschlagen der Nägel genauso gefragt. . . . . . wie beim «Füttern» der Tiermäuler. 12 Schulfenster 51 | 2020
Schule Gutenswil Ob als Beifahrer, Fahrer, Läuferin oder Rikscha-Zieher: Spass hatten alle am Spielmorgen. In der Gruppe unterstützten die älteren Kinder die jüngeren. Schnelligkeit war beim Sockenaufhängen gefragt. Der grosse Stolz bei den Kindern vom Kindergarten, wenn sie von einem «Grossen» begleitet wurden, zeigte schon die Wich- tigkeit von einem solchen klassenübergreifenden Vormittag. Da entstehen Beziehungen durch die Hilfe von anderen, Vertrauen zu älteren Kindern wird hergestellt und ein gemeinsames «Zu- hause» in der Dorfschule geschaffen. Zum Schluss gab es noch für jedes Kind eine essbare Medaille aus Willisauer-Ringli. Das Geschenk war meist vor dem Mittagessen noch im Mund ver- schlungen und so zählen vor allem die gewonnenen Erlebnisse und Erfahrungen dieses wunderschönen, spielerischen Morgens für die Kinder. Wer die Dorfschule Gutenswil nicht kennt, hätte an diesem Vormittag genau den richtigen Einblick gewonnen, was die Schule auszeichnet: ein persönlicher, respektvoller Umgang von Gross und Klein. Jeder lernt sich besser kennen und alle profi- Durfte nicht fehlen: tieren und lernen voneinander. Text: Sabrina Pandolfino, die Willisauer-Ringli- Fotos: Darja Stucki, Fleur Zbinden und Angelika Joos Medaille für alle. Schulfenster 51 | 2020 13
Schule Hellwies «In der Lernlandschaft wird gerne gearbeitet» Das neu umgebaute und erweiterte Schulhaus Hellwies ist im August wieder in Betrieb genommen worden. Im Interview blickt die neue Dreier-Schulleitung auf die ersten Unterrichtswochen zurück und erklärt die vielfältigen Lern- und Unterrichtsstrukturen in der Gesamtschule. Ein neu umgebautes Schulhaus, neue Unterrichtsräume, ein neuer Schülerclub, eine neu zusammengesetzte Schulleitung. Ist das «Hellwies» trotz oder gerade mit all den Neuerungen gut gestartet? Conny Christen: Wir denken, wir sind sehr gut gestartet – mit den neuen Räumen, mit dem Team, der Schulleitung und den Schülerinnen und Schülern. Es war sicher sehr viel Arbeit mit dem Zügeln und Einrichten. Das Auspacken und Einrichten ge- schah hauptsächlich in der letzten Sommerferienwoche, in der auch mit dem Team noch letzte pädagogische Absprachen ge- troffen wurden. Ich denke, es war gut, dass wir uns diese Zeit genommen haben. Mit der neuen, offenen Raumstruktur verbunden ist das neu eingeführte Graduierungssystem (siehe Box auf Seite 16, Anm. der Redaktion). Die Schule als solches ist aber nicht neu: Klassen, Lehrpersonen, das Umsetzen des kantonalen Lehrplans – dies al- les hat nicht geändert. Wir sind keine Pilotschule, sondern eine ganz normale Volksschule. Eine Gesamtschule – vom Kindergar- ten bis zur Sekundarschule. Das leben wir. Seit dem Sommer leitet dieses Trio die Schule Hellwies: Stephan Ulrich, Conny Christen und Valerie Kummrow (von links) in der neuen Lernlandschaft. Neu hat das «Hellwies» mit Ihnen eine Dreier-Schulleitung. Wie sind die Aufgaben im Schulleitungsteam aufgeteilt? Im Gegensatz zu Conny Christen und Valerie Kummrow sind Sie, Wie arbeiten Sie zusammen? Herr Ulrich, ganz neu im «Hellwies» gestartet. Valerie Kummrow: Wir haben die Kompetenzbereiche nach un- Wie gefällt Ihnen Ihr neuer Arbeitsort? seren Ressourcen aufgeteilt. Wir haben darauf geschaut, wo die Stephan Ulrich: Es war schon immer ein Traum von mir, eine Stärken von jedem Einzelnen liegen und wo die Erfahrungen am Schule mit offener Raumstruktur leiten zu dürfen. Ich empfinde « » stärksten zum Tragen kommen – so, dass der «Laden» möglichst das «Hellwies» als einen sehr spannenden Arbeitsort und fühle schnell läuft. mich sehr wohl hier. Meine Arbeit hier ist gewissermassen ein Heimkommen für mich. Ich war zuletzt auf einer kantonalen Wir sind keine Pilotschule, sondern Verwaltung für die Schulentwicklung zuständig. Nun fühle ich eine ganz normale Volksschule. mich wieder wie ein Fisch im Aquarium, statt auf dem «Trocke- Eine Gesamtschule – vom Kindergarten nen» zu arbeiten. bis zur Sekundarschule. CONNY CHRISTEN Was lässt Sie im «Aquarium Hellwies» denn so lebendig fühlen? Stephan Ulrich: Im «Hellwies» herrscht eine positive Aufbruchs- Und wie sieht das konkret aus? stimmung; das finde ich toll. Es werden auch gewisse schulische Conny Christen: Valerie Kummrow ist für die Kindergärten zu- Glaubenssätze hinterfragt und neu interpretiert. Etwa, dass jede ständig, dort hat sie am meisten Know-how. Stephan Ulrich hat Klasse über ein eigenes Klassenzimmer für sich alleine verfügt. von Nicole Iacono die ersten und zweiten Klassen übernommen Quasi: «Ich muss ein eigenes Schulzimmer haben, sonst funk- und den Bereich der Sonderpädagogik (Logopädie, IF, DaZ). Ich bin tioniert Schule nicht.» Heimat ist in meinen Augen aber nicht für die Zyklen 2 und 3 zuständig – also die Mittel- und Sekundar- an einem Schulzimmer festzumachen, sondern an der Schule. stufe. Wir arbeiten sehr eng zusammen: Am Dienstag sind immer Das Schulhaus als Ganzes sollte vom Team und den Schülerin- alle drei Schulleitungen anwesend; dort nehmen wir uns die nen und Schülern als eine Art Heimat empfunden werden. Als Zeit, um Infos auszutauschen und Anstehendes zu besprechen. Schulleitung wollen wir dies erreichen. 14 Schulfenster 51 | 2020
Schule Hellwies Sie sprechen es an. Mit der grossen Lernlandschaft im neuen, Neue Dreier-Schulleitung zweiten Obergeschoss im Trakt A hat auch ein neues Unterrichts- konzept im «Hellwies» Einzug gehalten. Die Klassen lernen nicht Die Schule Hellwies wird seit August 2020 von einer Dreier- nur in den «traditionellen» Klassenzimmern, sondern eben auch Schulleitung geführt. Conny Christen ist seit 2018 als Co- in der Lernlandschaft oder in anderen Räumen im Schulhaus. Schulleiterin mit einem 90-Prozent-Pensum im «Hellwies» Wie ist dies organisiert? tätig. Valerie Kummrow arbeitet als Lehrerin im Kindergarten Conny Christen: Wir halten uns beim Raumbedarf an kantonale Steibrugg und macht aktuell die Ausbildung zur Schulleiterin. Vorgaben, nur die Aufteilung ist eine andere. Je zwei Schulklas- Als Schulleiterin arbeitet sie in einem 30-Prozent-Pensum. sen teilen sich ein klassisches Schulzimmer. Ist eine Klasse im Stephan Ulrich war zuvor als Leiter Schulentwicklung & Schulzimmer, ist die andere beim Turnen, in der Denkfabrik, im -betrieb beim Kanton Schwyz tätig, er hat zudem Erfahrung TTG-Unterricht (Textiles und Technisches Gestalten), in einem als Schulleiter an einer Primar- und Sekundarschule. Er Gruppenraum, im Kreativraum, der alten Turnhalle oder in der arbeitet mit einem 90-Prozent-Pensum als Co-Schulleiter. neuen Lernlandschaft. So werden die Klassenzimmer und die an- deren Schulräume möglichst effizient genutzt. Valerie Kummrow: Die grosse Lernlandschaft ist mittels Glas- türen in zwei Teile unterteilt. Die Lernlandschaft ist für stille Arbeiten gedacht, in der Lernoase darf man murmeln. In beiden Orten ist das Lernen teilweise altersdurchmischt. So dürfen die jüngeren Schülerinnen und Schüler gerne auch die älteren fra- gen. Das heisst nun aber nicht, dass die Kinder und Jugendlichen auf sich alleine gestellt sind. Lehrpersonen sind immer anwesend. Stephan Ulrich: Der italienische Erziehungswissenschaftler Loris Malaguzzi hat den Raum als dritten Pädagogen bezeich- net – neben den Lehrpersonen und den Mitschülerinnen und Mitschülern. Dies merkt man bei uns stark. Die Kinder und Ju- gendlichen sind sehr gerne in der Lernlandschaft. Sie geniessen « » den grossen Raum, arbeiten gerne dort. Man kann sitzen oder stehen – wie man will. Blick in die neue Lernlandschaft im zweiten Obergeschoss des Trakts A. Im ‹Hellwies› herrscht eine positive Aufbruchsstimmung; den, ist ein gemeinsam entwickeltes Konzept mit allen Lehrper- das finde ich toll. STEPHAN ULRICH sonen. Für dies haben wir schon lange vor dem Bezug Workshops und Tagungen durchgeführt. Ich denke, diese Arbeit macht sich Wer wo und wie selbstständig lernen darf, wird mit einem neuen nun bezahlt. Graduierungssystem geregelt. Die Schüler erhalten dafür alle Stephan Ulrich: Wir haben Probetagespässe ausgestellt, damit einen individuellen Pass – vom Neustarter bis zum Lernprofi. die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrpersonen, Conny Christen: Der Pass regelt, wie frei sich ein Schüler oder sehen können, ob die individuelle Einteilung für alle passt. Die eine Schülerin im Schulhaus bewegen darf. An jeden Pass sind Entscheidung für Umstufungen tragen die Lehrpersonen ge- gewisse Rechte und Pflichten verbunden. Der «Lernprofi», den es meinsam im Team. Dies ist sinnvoll, da die Lehrpersonen die nur auf der Sekstufe gibt, darf auch einmal von zu Hause aus einzelnen Schülerinnen und Schüler bezüglich ihrer Selbstorga- arbeiten, wenn Lehrer und Eltern damit einverstanden sind. Der nisation und ihres Selbstwertes auch coachen. «Durchstarter» darf selber in die Lernlandschaft oder Denkfab- rik gehen, wenn man ihm vertraut, dass er selbstständig lernt Die Kindergärten Dammboden und Steibrugg sind ja nicht auf und seine Aufgaben macht. Der «Neustarter» hat diesbezüglich dem Schulgelände platziert, sind aber ebenso Teil vom Schulhaus weniger Rechte, er braucht eine nähere Anbindung an die Lehr- Hellwies. Wie nehmen die Kindergartenschüler und -schüle- person. Zu Beginn des neuen Schuljahres haben alle als «Starter» rinnen am Schulhausleben teil? Für welche Lektionen sind sie begonnen. im «Hellwies»? Valerie Kummrow: Zurzeit am stärksten genutzt wird die Denk- Hat sich das Graduierungssystem gut eingespielt? fabrik. Das Highlight sind dort die Lernwaben (Bild Seite 17), Valerie Kummrow: Ich denke, wir sind gut unterwegs. Die Art und Weise, wie die Räume im Hellwies bespielt und genutzt wer- Fortsetzung auf Seite 16 Schulfenster 51 | 2020 15
Schule Hellwies Fortsetzung von Seite 15 wo man in einer kleinen, kindgerechten «Wabenzelle» etwa ein Buch ansehen kann. Die Idee ist auch, dass die Kindergärten im kleinen Rahmen auch die Lernlandschaft oder die Lernoase nutzen. Ich stelle mit Freude fest, dass die Lehrpersonen vom Kindergarten sich gerne im neuen Schulhaus bewegen und sich auch einbringen. Im Verlauf des ersten Semesters bekommen die Kindergartenschüler zudem auch den Starterpass. Wie funktioniert das Graduierungssystem auf Kindergartenstufe? Valerie Kummrow: Das Graduierungskonzept verfolgt im Kin- dergarten dieselbe Idee wie im Schulhaus. Nämlich, dass Schüle- rinnen und Schüler, welche Verantwortung für ihr selbstständi- Der Trakt C wurde – wie der Trakt A – aufgestockt. Entstanden ist eine neue, geres Lernen übernehmen können und wollen, mehr Raum zum grosse Turnhalle. Lernen nutzen können. Dies bedeutet im Kindergarten, dass sich die «Durchstarter» während der freien Sequenzen auch in den stärker. Auch der Kindergarten ist näher ans «Hellwies» gerückt. anderen Klassenzimmern des Gebäudes aufhalten dürfen. Die Im Team übernehmen alle zusammen Verantwortung, das finde «Neustarter» hingegen bleiben im Klassenzimmer «ihrer» Lehr- ich super. person. Der Neustarter-Pass ist kein Nachteil, sondern bietet den Conny Christen: Für mich gibt es viele Highlights. Die Denk- Kindern, die es brauchen, den sicheren Rahmen des Klassenzim- fabrik, die neue Turnhalle, die Lernlandschaft, die neuen mers und die Nähe zur Klassenlehrperson. Im Kindergarten wird breiten Korridore mit den Sofas – es ist die Kombination aus all « » das Konzept voraussichtlich im Verlauf des ersten Semesters diesen Puzzleteilen, die mir gefällt. 2020/2021 eingeführt. Stephan Ulrich: Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen beeindruckt mich. Dies empfinde ich an die- ser Schule als einmalig und ist für mich sehr eindrücklich. Ein Neustarter-Pass stellt Interview: Beatrice Zogg, Désirée Casutt, für ein Kind keinen Nachteil dar. Bilder: Seraina Boner, bzg VALERIE KUMMROW Vom Neustarter bis zum Lernprofi Welche Rückmeldung haben Sie von den Eltern zum neu umge- bauten «Hellwies» und den neuen Lernformen erhalten? Für das Arbeiten und Lernen in der Gesamtschule Hellwies Stephan Ulrich: Als Schulleitung haben wir an den Elternaben- wurde ein Graduierungssystem eingeführt. Die freie Lernort- den teilgenommen und das neue Graduierungskonzept vorge- wahl wird in den Lektionen, in denen selbstständig gelernt stellt. Dabei wurden von Elternseite viele Fragen gestellt. Wir ha- werden kann, über dieses Graduierungssystem gesteuert. ben eine positive Grundhaltung dazu bei den Eltern festgestellt. Je nach Grad der Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten und Dabei möchte ich betonen, dass wir kein neues Schulsystem und der sozialen Kompetenzen (andere Schüler/innen werden keine neue Lernform eingeführt haben. Es sind Anpassungen auf nicht gestört, Kooperationsfähigkeit etc.) wächst der Grad methodischer Ebene. Wir betonen die Kompetenz des selbststän- der räumlichen Selbstbestimmung. Dafür gibt es vier Stufen: digen Lernens und der Selbstorganisation stärker. Ein Hilfsmit- den Neustarter, den Starter, den Durchstarter und den Lern- tel dazu ist der Pass. Aber auch der klassische Frontalunterricht profi. hat im «Hellwies» nicht ausgedient. Dort, wo es einen Input oder Der Neustarter (Stufe 1) hat einen eingeschränkten Radius Information braucht, sieht man auch bei uns solche Lektionen. und braucht für jeden Raumwechsel eine persönliche Erlaub- Conny Christen: Ja, genau. Die didaktischen Formen haben sich nis. Der Durchstarter (Stufe 3) kann selbstständig zum Lernen nicht geändert. Es wird weiter im Klassenverbund gearbeitet, einen Raum nach seinem Wunsch aufsuchen. Auf der letzten dazu gibt es Gruppen-, Einzel- oder Projektarbeiten. Stufe kann der Lernprofi, den es nur auf Sekstufe gibt, unter bestimmten Bedingungen und mit dem Einverständnis Was ist für Sie das Highlight am neuen Schulhaus? der Eltern auch einige Stunden pro Woche zu Hause lernen. Valerie Kummrow: Das Zusammenwachsen des Teams. Die Hal- Das System wurde ursprünglich an der Alemannenschule tung «Wir sind miteinander für die Schülerinnen und Schüler im deutschen Wutöschingen entwickelt. Die Schulleitung und zuständig» spüre ich im Team stark heraus. Alle helfen einander das Lehrpersonen-Team vom «Hellwies» haben diese Schule gegenseitig, der Austausch zwischen den Parallelklassen ist viel besucht und sich davon inspirieren lassen. bzg 16 Schulfenster 51 | 2020
Schule Hellwies Aus Denkfabrik wird Unterwasserwelt In der zweiten Schulwoche nach den Sommerferien tauchte die Schule Hellwies sprichwörtlich ab – in die Unterwasserwelt. Dies war das Thema der Projektwoche. Mit Hilfe der Projektwoche wurde die Denkfabrik, in der Bücher gelesen und ausgeliehen werden, aber auch gelernt und gearbei- tet wird, in eine Unterwasser-Oase verwandelt. Dazu wurden die sogenannten Lernwaben, die als bequeme Rückzugsmöglichkeit dienen, mit bemalten Holzplatten ver- schönert. Jede Klasse hat ein Motiv auf die Vorder- und Rückseite einer wabenförmige Holzplatte gemalt. Entstanden sind kleine Kunstwerke, die nun die Lernwaben zieren. Einige Elemente sind zudem im Raum aufgehängt worden. Dank der Projektwoche wurde es in der Denkfabrik gemüt- lich: Die Schülerinnen und Schüler woben, nähten Sitzsäcke und Kissen und verzierten sie mit Wasserbildern. Vielfach wur- de dabei stufenübergreifend miteinander gearbeitet und sich gegenseitig geholfen. «Berliner Hocker» für alle Altersstufen Bei den Sekundarschülern war Ausdauer gefragt. Sie schliffen in anstrengender Handarbeit unzählige Quadratmeter Holz- In diese Lernwaben können sich Schulkinder zurückziehen, etwa zum Lesen. platten, ölten sie ein und schraubten die Platten mit dem Akku- Schrauber zusammen. So entstanden fast 30 sogenannte Ber- Gemeinschaftsgefühl stärken liner Hocker. Dieser Hocker ist ein Improvisationstalent. Er ist Hocker, Stuhl, Regal, Ablage, Kindersessel und Beistelltisch in «Es ist toll, wie sich alle Schülerinnen und Schüler zusammen einem. Er kann vom Kindergarten- bis zum Sekschüler genutzt mit den Lehrpersonen engagiert haben», sagt Urs Länger, der werden. Dazu wurden noch zwei Tische gefertigt, weitere folgen. zusammen mit seinen Arbeitskolleginnen Esther Feldmann und Als Projektauftrag wählten die Sekundarschüler zusätzlich Marianne Oehninger die Projektwoche organisiert hat. Die Vor- ein Thema rund ums Thema Wasser, zu dem sie eine Art Wiki- bereitungsarbeiten dafür liefen Monate vor Beginn der Projekt- pedia-Eintrag verfassten. woche an und das ganze Team der Gesamtschule hat dabei kräf- tig mitgeholfen. Auch die Kindergartencrew – Lehrpersonen und Kinder – hat sich bereits vor den Sommerferien ins Zeug gelegt und die Stoffe für die Sitzsäcke bedruckt. Neben dem Partizipationsgedanken ist in der Projektwoche auch ein Gemeinschaftsgefühl füreinander gewachsen. «Ein neu umgebautes Schulhaus zu haben, ist schön. Es muss aber auch leben und von den Schülerinnen und Schülern als ‹ihr› Schul- haus angenommen werden», so Urs Länger. «Mit der Projekt- woche ist die Gesamtschule diesem Ziel sicher ein grosses Stück nähergekommen», freut er sich. Am Freitag, dem Abschlusstag, führte eine Klasse für alle Schüler und Lehrpersonen einen kleinen Apéro durch. Dort konnten die neu entstandenen Bilder, Werke und Hocker be- staunt werden. Text/Bilder: Beatrice Zogg Zwei von vielen Zwecken, denen die neu gebauten Berliner Hocker dienen. Mehr Bilder zur Projektwoche auf der Schlusspunkt-Seite 35. Ein weiterer Sekundarschüler präsentiert einen Stehtisch. Schulfenster 51 | 2020 17
PA N O R A M A Mit Freude in Beschlag genommen Der erste Schultag nach den Sommerferien war im Schulhaus Hellwies ein ganz besonderer. Am Montag, 17. August, durften die Schülerinnen und Schüler sowie das Schulhausteam erstmals die neu sanierte und erweiterte Anlage für sich entdecken. Nach drei Jahren als«Gastschule» in der Erweiterung In der Höh konnte die Schule Hellwies endlich wieder in «ihr» neu saniertes «Hellwies» zurückkehren. Text: bzg, Bilder: Seraina Boner Der strömende Regen konnte der Freude und Aufregung der Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrpersonen nichts anhaben. Die wohl beste Aussicht hatte die 1./2. Primarklasse von Sabine Kühnel, dank dem Unterrichtsbeginn in der neuen Lernlandschaft im Trakt A. 18 Schulfenster 51 | 2020
Hinein ins sanierte und erweiterte Schulhaus und erstmal an der Garderobe die Jacke aufhängen. Daumen hoch fürs neue «Hellwies». In den Klassenzimmern wird erklärt, wie das neue Graduierungs- system funktioniert. Wo früher der überdachte Pausenplatzbereich war, ist ein grosser, heller Schulraum entstanden. Schulfenster 51 | 2020 19
Schule Hellwies Neuer Schülerclub im «Hellwies» eröffnet Die schulergänzende Betreuung der Schule Volketswil wird je nach Bedarf laufend ausgebaut. Seit August gibt es einen neuen Schülerclub in der Schule Hellwies und eine zusätzliche Morgen- und Nachmittagsbetreuung im Schülerclub In der Höh. Hände waschen und dann in die Reihe stehen bei der Küchentheke ist dabei der beliebteste Tag – dann besuchen 42 Kinder die schu- – die Kinder, die den Schülerclub Hellwies besuchen, kennen lergänzende Betreuung. den Ablauf bereits bestens. Wer nicht gerade um 12 Uhr essen Die Morgen- und Nachmittagsbetreuung findet dann für die möchte, darf zuerst auch in der alten Turnhalle oder draussen angemeldeten Kinder im Schülerclub In der Höh statt. «In der spielen. «Wir überlassen diese Entscheidung den Kindern. Das Morgen- und Nachmittagsbetreuung im Schülerclub In der Höh funktioniert ganz gut», so Deborha Kunz, die neben dem Schü- haben wir noch freie Plätze. Dieses Angebot gibt es ebenfalls erst lerclub In der Höh vorübergehend auch den Schülerclub Hell- seit diesem August», so Deborha Kunz. Text/Bilder: bzg wies leitet. Neu wird der Schülerclub Hellwies ab Februar 2021 ganz von Schülerclub-Mitarbeiter Jan Frischknecht geführt. Der Schülerclub Hellwies befindet sich im Trakt C bei der ehemaligen Turnhalle. Mit dem Umbau und der Erweiterung der Schulanlage wurde auch eine neue, grosse Gastroküche ne- ben der alten Turnhalle eingebaut. Gegessen und gespielt wird in der alten Turnhalle, die als Raum multifunktional für die ganze Schule genutzt wird. Das Team im Schülerclub Hellwies besteht – neben der Lei- tung – abwechselnd aus Sonja Blumer, Janine Fehlmann, Yogi Misjiyono und Fahrije Murati. Sie bereiten das angelieferte Essen zu und leisten die Betreuung der Kinder über Mittag. Neu eine Nachmittagsbetreuung im «In der Höh» Zurzeit besuchen insgesamt rund 70 Kinder die schulergänzen- de Betreuung über Mittag im Schülerclub Hellwies. Der Montag Dieses Mal gibt es Bio-Tagliatelle und zweierlei Gehacktes sowie Salat. Infos zur schulergänzenden Betreuung der Schule Volketswil: www.schule-volketswil.ch/angebot/schul- ergaenzende-betreuung Gemeinsames Mittagessen im Schülerclub Hellwies in der früheren Turnhalle. 20 Schulfenster 51 | 2020
Gesamtschule In der Höh Mit viel Motivation und Energie gestartet Sie sind sprichwörtlich ins kalte Wasser gesprungen. Nicht nur, dass Simon Häusermann und Michael Weber beide neu die Zweier-Schulleitung im «In der Höh» übernommen haben; sie leiten gleichzeitig auch eine Schule, die mit dem Schuljahr 2020/2021 doppelt so gross geworden ist. Ihr Start war eine grosse Herausforderung. Als sich der ehema- lige Schulleiter Marcel Baier neu orientierte und seine designier- te Stellenpartnerin Julia Rennenkampff ihre Stelle nicht antrat, musste eine neue Zweier-Schulleitung für die Gesamtschule In der Höh gesucht werden. Fündig wurde die Schulpflege in Simon Häusermann und Michael Weber, die sich der Aufgabe stellten. Seit August leiten sie das «In der Höh». «Es war sicherlich ein Sprung ins kalte Wasser, wir sind bei- de aber sehr motiviert und gerne im neuen Schulhaus tätig», sagt Simon Häusermann. Der 45-Jährige ist ausgebildeter Sekun- darlehrer und beginnt im Februar 2021 die knapp zweijährige Ausbildung zum Schulleiter. Er ist Quereinsteiger und war vor seiner Schultätigkeit Mitgründer einer Webagentur und eines erfolgreichen Schweizer Webshops. «Ich wollte eine Arbeit, in welcher der Mensch im Zentrum steht», sagt er zu seiner Motiva- tion, in den Lehr- und nun in den Schulleiterberuf zu wechseln. Als Schulleiter arbeitet er im «In der Höh» in einem 80-Prozent- Neue Schulleiter in der Gesamtschule In der Höh: Pensum. Simon Häusermann (links) und Michael Weber. Auch Michael Weber kam als Quereinsteiger zu seinem heu- tigen Beruf. Der ausgebildete Sekundarlehrer und Schulleiter darstellte. Zudem haben sich die Schülerzahl und die Zahl der leitete zuvor eine Schule in Wiesendangen. Ursprünglich hatte Lehrpersonen verdoppelt», so Simon Häusermann. der 40-Jährige eine Bankausbildung absolviert und danach als Neu besuchen rund 420 Schülerinnen und Schüler das «In Mitglied der Geschäftsleitung in einer Marketing- und Werbe- der Höh»; unterrichtet werden sie von rund 50 Lehrpersonen, agentur gearbeitet. «Auch ich wollte nach einigen Berufsjahren gut die Hälfte von ihnen hat im August neu gestartet. «Eine aber lieber in Menschen statt in Produkte investieren», sagt er. Organisation auf einen Schlag zu verdoppeln, ist eine grosse He- Im «In der Höh» arbeitet er mit einem 100-Prozent-Pensum. rausforderung und alles andere als alltäglich», sagen die beiden Schulleiter. Zurzeit beanspruche deshalb noch viel Organisa- Organisation und Schülerzahl auf einen Schlag verdoppelt torisches und Administratives das Tagesgeschäft – neben den Herausforderungen, die Covid-19 zusätzlich stelle. Dass sich Michael Weber und Simon Häusermann für ihren neuen Wirkungsort die Schule In der Höh ausgesucht haben, Gemeinsame Kultur erarbeiten ist kein Zufall. Beide kannten die Gesamtschule bereits – als erste Gesamtschule im Kanton Zürich ist sie in Fachkreisen be- «Wir haben in den ersten Wochen vor allem viele Gespräche ge- kannt. «An einer Gesamtschule wie dem ‹In der Höh› gibt es kein führt – sei es mit den bestehenden oder neuen Mitarbeitenden», ‹Gärtli›-Denken. Alle Stufen sind in einem Schulhaus vertreten so Weber und Häusermann. In der letzten Sommerferienwoche – das sagt uns beiden zu», so Michael Weber. war zudem das ganze Schulhausteam vor Ort – einerseits für den Umzug, andererseits um sich an einem gemeinsamen Teamtag Der Erweiterungsbau In der Höh, der nach der Fertigstellung kennenzulernen. «Das ‹In der Höh› hat mit seinen Lehrpersonen im Jahr 2017 drei Jahre der Schule Hellwies als Ersatz-Standort und seiner Schulhauskultur einen guten Boden für unsere Ar- diente, bildet mit dem älteren Gebäudeteil seit dem Schuljahr beit geschaffen. Nun müssen wir als Team an dem Bestehenden 2020/2021 die neue, erweiterte Gesamtschule In der Höh. «Das weiterarbeiten und uns eine gemeinsame Kultur erarbeiten», Team wurde und wird dadurch extrem gefordert. Der Umzug sagt Michael Weber. und die Neuverteilung der Klassen innerhalb der Gebäude muss- ten vom Schulteam geplant werden, was eine grosse Aufgabe Fortsetzung auf Seite 22 Schulfenster 51 | 2020 21
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