Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil

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Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Ein Forum der Schulgemeinde Volketswil                               Dezember 2020 • Ausgabe 51
                     www.schule-volketswil.ch

                     Neustart
                     Erster Schultag im neu umgebauten «Hellwies»                                 Seiten 18   und 19

                     Unter einem Dach
                     «Lindenbüel» und «Zentral» – «eine WG auf Zeit»                             Seiten 28    und 29

Schule    Schule        Schule       Schule    Dorfschule   Gesamtschule   Kindergarten        Musik          Fortbildungs
Feldhof   Hellwies      Lindenbüel   Zentral   Gutenswil    In der Höh                         Schule         Schule
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Inhalt | Impressum

    Editorial                                                           «Big Big Mamma» auf der Bühne                               22
    Hinweis zu Berichten und Fotos in dieser Ausgabe              3    Nasse Füsse nach dem Chrutzelried                           23
    Personal                                                            Kindergärten
    Willkommen an der Schule Volketswil                   4 und 5      Sicher unterwegs                                    24 und 25
    Schule Volketswil bildet einen Fachmann Betreuung aus         5    Lindenbüel
    «Freue mich auf mehr freie Zeit»                             6     Wenn der Sehsinn wegfällt                           26 und 27
    Schulraum 2020 Arbeiten für Anbau gestartet                   7    Heiss begehrt – der neue «Lindenbüel»-Spielplatz           27
    Feldhof                                                             Unter einem Dach                                    28 und 29
    Das «Feldhof» hat zwei neue Haustiere                 8 und 9      Zentral
    Foto-OL hilft, Brücken zu bauen                             10     Unter einem Dach                                    28 und 29
    Toller neuer Spielplatz	                                     11    Wenn Bohnen den Zusammenhalt fördern                       30
    Gutenswil                                                           Der Bauernhof als Lebensschule                              31
    Ein spielerisches Abenteuer                         12 und 13      Musikschule
    Hellwies                                                            40 Jahre Musiklager Volketswil                       32 und 33
    «In der Lernlandschaft wird gerne gearbeitet»        14 bis 16     38 Jahre Klavier unterrichtet                               33
    Aus Denkfabrik wird Unterwasserwelt                         17     Fortbildung
    Neuer Schülerclub im «Hellwies» eröffnet                   20      In Bewegung – beim Turnen oder Schwimmen                    34
    Panorama Mit Freude in Beschlag genommen           18 und 19       Schlusspunkt
    In der Höh                                                          Abgetaucht in die Projektwoche                              35
    Mit viel Motivation und Energie gestartet          21 und 22       «i-Tüpfli» Tolle Notizhalter selber basteln                 36

    Titelbild: Am 17. August konnte die sanierte und erweiterte Schulanlage Hellwies wieder in Betrieb genommen werden.       Bild: bzg

                                                                         Herausgeber
                                                                         Schulpflege und Schulleitungen der Schulgemeinde
                                                                         Volketswil, Zentralstrasse 21, 8604 Volketswil
                                                                         Redaktionsleitung
                                                                         Beatrice Zogg (bzg)
                                                                         Redaktion
                                                                         Désirée Casutt (cas, Hellwies), Caroline Görz (cag, Zentral),
                                                                         Sandra Imhof (sim, Zentral), Sabrina Pandolfino
    Das «Schulfenster»: ab 2021 online, nicht mehr gedruckt.             (sap, Gutenswil), Darja Stucki (stu, Gutenswil),
                                                                         Mirjana Timotijevic (mti, Feldhof), Rudolf Weiler
    In eigener Sache                                                     (rw, In der Höh), vakant (Kindergärten und Lindenbüel)
                                                                         Korrektorat Arthur Phildius (aph)
    Vielleicht lesen Sie heute zum ersten Mal das «Schulfenster». Das    Layout und Gestaltung ilka Marchesi, forma
    Schulmagazin erscheint zweimal pro Jahr (Juli und Dezember)          Druck
    und informiert Sie als Eltern über das Schulleben in der Gemein-     Mattenbach Gruppe, Sprecher Druck, 8604 Volketswil
    de. Das Magazin wird jeweils in der Schule an das älteste Kind       Auflage 2160 Stück
    einer Familie abgegeben.                                             Redaktionsadresse
        Ab dem neuen Jahr 2021 erscheint das «Schulfenster» nicht        Schulverwaltung, Redaktion «Schulfenster», Zentralstrasse 21,
    mehr als gedruckte, sondern als Online-Version. Aufgeschaltet        8604 Volketswil; E-Mail schulfenster@schule-volketswil.ch
    wird das Magazin auf der Webseite der Schule Volketswil unter        Redaktionsschluss für Ausgabe 52
    www.schule-volketswil.ch. Die Redaktion ist weiterhin bemüht,        ist am Freitag, 15. April 2021, erscheint im Juli 2021.
    ein möglichst vielfältiges Magazin zu produzieren.           bzg

2    Schulfenster 51 | 2020
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Editorial

Schulalltag gestalten – auch unter besonderen Bedingungen
Die Corona-Pandemie prägt den Schul-           auch unter diesen speziellen Bedingungen     neu – so hat sich die Schulanlage um das
alltag. Auf der Sekundarstufe müssen seit      durchgeführt werden konnte und kann.         Doppelte vergrössert. Wie die beiden
Anfang November nicht nur Erwachsene,          Einen Höhepunkt gab es gleich zum Start      neuen Schulleiter Simon Häusermann und
sondern auch Jugendliche einen Mund-           im neuen Schuljahr: Am ersten Schultag,      Michael Weber gestartet sind, kann auf
Nasen-Schutz tragen. Traditionelle Ver-        am 17. August, wurde das neu umgebaute       den Seiten 21 und 22 gelesen werden.
anstaltungen wie Leseabende, Advents-          und erweiterte Schulhaus Hellwies von           Auf den Seiten 28 bis 29 zeigen wir, wie
singen oder Kerzenziehen sind abgesagt.        den Schülerinnen und Schülern in Beschlag    die Schule Zentral im «Lindenbüel» ange-
Dies alles mit einem Ziel: Die Schulen,        genommen. Da auf eine Einweihung auf-        kommen ist und wie der Schulalltag der
wenn immer möglich, offen zu halten            grund der aktuellen Lage verzichtet werden   beiden Schulen unter einem Dach funk-
(Stand Drucktermin 26. November).              musste, zeigen wir auf den Panoramasei-      tioniert. Das «i-Tüpfli» auf Seite 36 liefert
   Aufgrund des Lockdowns wurde das            ten 18 und 19 fotografische Impressionen     auch dieses Jahr einen Basteltipp für ein
Juli-«Schulfenster» nicht produziert – ein-    von diesem speziellen Tag. In einem Inter-   nützliches Weihnachtsgeschenk.
zelne Berichte erschienen deshalb in den       view auf den Seiten 14 bis 16 wird zudem        Das «Schulfenster»-Team wünscht allen
«Volketswiler Nachrichten». Nun halten         die neue Dreier-Schulleitung im «Hellwies»   Leserinnen und Lesern eine schöne Ad-
Sie die 51. Ausgabe des «Schulfensters» ein    vorgestellt.                                 ventszeit. Auch im kleinem Kreis können
halbes Jahr später in Ihren Händen. Es zeigt     Auch im «In der Höh» wurde mit dem         besinnliche Momente entstehen.
auf, was in den Schulen und Kindergärten       Wegzug der Gastschule Hellwies vieles                   Beatrice Zogg, Redaktionsleiterin

                                                                                                                                 Forum

 Ihre Sicht ist wertvoll !                     Hinweis zu Berichten und
 Wie gefällt Ihnen die aktuelle Ausgabe
 des «Schulfensters»? Vermissen
                                               Fotos in dieser Ausgabe
 Sie Themen oder Beiträge, welche die
 Redaktion in der nächsten Nummer              Seit dem 2. November gelten die neuen        tragen beispielsweise die Schülerinnen
 aufgreifen soll? Zögern Sie nicht,            nationalen und kantonalen Vorgaben be-       und Schüler der Sekundarstufe auf den
 uns Ihre Meinung mitzuteilen.                 züglich Covid-19 für die Zürcher Volks-      Fotos noch keine Schutzmasken, auch die
 Greifen Sie in die Tasten!                    schulen. Die Redaktion weist darauf hin,     Lehrpersonen mussten bis dahin in den
                                               dass alle Beiträge im «Schulfenster» vor     Schulzimmern noch keine Masken tra-
                                               diesem Zeitpunkt entstanden sind. Daher      gen. Anlässe wie das Musiklager konnten
 Forum braucht Ihre Beiträge                                                                im Oktober noch durchgeführt werden,
                                                                                            auch Projektwochen oder Theaterveran-
 Das «Schulfenster» ist ein Forum:                                                          staltungen waren im August und Sep-
 Es hat Platz für allerlei Meinungen                                                        tember noch möglich – auch hier zum
 zur Schule. Hat Sie ein Artikel gefreut                                                    Teil mit Einschränkungen betreffend Zu-
 oder geärgert? Möchten Sie etwas                                                           schauerzahlen und den nötigen Schutz-
 ergänzen? Möchten Sie ein Thema auf-                                                       und Hygienevorkehrungen.
 werfen?
                                                                                            Schutzkonzept online
 Zuschriften für die nächste Aus­gabe
 erwarten wir bis 31. Januar 2021.                                                          Das aktuell gültige Corona-Schutzkon-
 Bitte schreiben Sie an:                                                                    zept der Schule Volketswil findet man
 Schulverwaltung                                                                            online unter www.schule-volketswil.ch.
 Redaktion «Schulfenster»                                                                   Publiziert ist dort auch das Vorgehen bei
 Zentralstrasse 21, 8604 Volketswil                                                         Erkältungs- und Krankheitssymptomen
 schulfenster@schule-volketswil.ch                                                          auf Stufe Kindergarten, Primar- und Se-
                                                                                            kundarschule.        Text: bzg, Bild: Pixabay

                                                                                                                      Schulfenster 51 | 2020   3
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Personal

    Willkommen an der Schule Volketswil
    Dass in diesem Schuljahr die Gesamtschule In der Höh am meisten
                                                                                            In der Höh
    neue Mitarbeitende zu verzeichnen hat, erstaunt nicht. So hat sich
    die Schulanlage quasi verdoppelt. Die Schule Volketswil heisst die neuen
    Mitarbeitenden in allen Schulen und Bereichen herzlich willkommen.

    Allgemeine Dienste
                                                                                            Diana Brugger, Sekundarlehrerin 1. Sek
    Vangelis Boulika, Lernender Fachmann                                                    Jelena Dukic, IF-Lehrerin Sekundarstufe
      Betreuung, (Bild siehe Seite 5)                                                       Anja Erzinger, Primarlehrerin 1./2. Klasse

                                               Sonja Joller, DaZ-Lehrerin Kindergarten
                                               Urs Pedolin, Fachlehrer Französisch
                                               Michèle Schneider, Fachlehrerin TTG
    Daniela Dubacher, Schülerclub In der Höh
    Janine Fehlmann, Schülerclub Hellwies      Hellwies                                     Martin Flüeler, Fachlehrer TTG
                                                                                            Monika Gerlowicz, DaZ-Lehrerin
                                                                                            Annika Graf, Primarlehrerin 4. Klasse
                                                                                            Simon Häusermann, Schulleiter
                                                                                              (Bild siehe Seite 21)

    Jan Frischknecht,                          Zoe Fluri, Fachlehrerin TTG
      Leiter Schülerclub Hellwies              Nando Looser, Primarlehrer 5./6. Klasse
    Claudia Soland, Schulzahnpflegerin           (neu festangestellt)
                                               Serge Künzler, Primarlehrer 1./2. Klasse
    Pädagogische Beratungsstelle PBS             (ohne Foto)                                Michael Hampel, Fachlehrer Musik
                                                                                            Lisa Heeb, DaZ-Lehrerin
                                                                                            Andreas Hugentobler, Sekundarlehrer

    Urs Fankhauser, Schulsozialarbeiter        Deborah Marinis, Primarlehrerin 3./4. Kl.
    Johanna Meisser, Schulpsychologin          Lorena Moschetta, Sekundarlehrerin 1. Sek
    Claudia Stocker, Schulpsychologin          Hannes Steinhauser, Sekundarlehrer 3. Sek    Sarina Martin, Primarlehrerin
                                                                                            Astrid Müller, Primarlehrerin
    Feldhof                                                                                 Corina Pfisterer, Primarlehrerin 4./6. Kl.

                                               Amy Sutherland, Kindergartenlehrerin
                                                 Steibrugg
    Fabienne Diem, Kindergartenlehrerin        Alfred Zweidler, Primarlehrer 5./6. Klasse   Tinetta Rauch, Fachlehrerin TTG
    Sabrina Liebi, Kindergartenlehrerin        Stephan Ulrich, Schulleiter                  Melanie Ruckstuhl, Primarlehrerin 1. Klasse
    Estella Jauch, Lehrerin Entlastung           (Bild siehe Seite 14)                      Rolf Schweizer, Sekundarlehrer

4    Schulfenster 51 | 2020
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Personal
Nicht aufgeführt werden Mitarbeitende mit einer befristeten Anstellung.
IF = Integrative Förderung, DaZ = Deutsch als Zweitsprache
TTG = Textiles und Technisches Gestalten
MGA = Musikalische Grundausbildung

                                                Schule Volketswil bildet erstmals
                                                einen Fachmann Betreuung aus
Natascha Stutz, DaZ-Lehrerin
  Aufnahmeklasse                                Die Schule Volketswil bietet seit August erstmals eine Lehrstelle als Fachfrau/Fachmann
Lara Tenbruck, IF-/Sekundarlehrerin             Betreuung an. Vangelis Boulika absolviert die dreijährige Ausbildung im Schülerclub
                                                Lindenbüel.

                                                Vangelis Boulika, der im Januar 16 Jahre alt wird, fällt beim Termin mit dem «Schul-
                                                fenster» als Erstes durch seine höfliche und zuvorkommende Art auf. Der Jugend-
                                                liche gibt gerne und bereitwillig Auskunft über seinen Start in die Lehre als Fach-
Sean Wyss, DaZ-Lehrer Aufnahmeklasse            mann Betreuung EFZ im Schülerclub Lindenbüel. «Die Arbeit gefällt mir sehr», sagt
Anna Zinsstag, Primarlehrerin 4./5. Klasse      er. Er sei gut vom Schülerclub-Team aufgenommen worden, auch die Betreuung der
Lisa Wagner, Seklehrerin 2. Sek (ohne Bild)     Schülerinnen und Schüler empfindet er als spannende Aufgabe.
Michael Weber, Schulleiter In der Höh
   (Bild siehe Seite 21)                        Im «Lindenbüel» Sek besucht

               Kindergarten                     Neu ist für ihn die Umgebung aber nicht. Der Volketswiler hat bis Mitte Juli noch
                                                im Lindenbüel die Sekundarschule besucht. Geschnuppert hat er in ganz verschie-
               Claudia Schedler,                denen Bereichen – im Detailhandel, als Büroassistent oder als Automobilfachmann/
               Kindergartenlehrerin Dorf        Automobil-Assistent. «Dass ich nun die Lehre als Fachmann Betreuung machen
                                                kann, ist ein glücklicher Zufall», sagt er. Mit seiner Klasse hatte der Sek-C-Schüler
Lindenbüel                                      im Schülerclub Lindenbüel die Wände verschönert und ist dabei ins Gespräch mit
                                                Schülerclubleiterin Sabrina Montilla gekommen, die den Schülerinnen und Schü-
                                                lern das Angebot machte, in der schulergänzenden Tagesbetreuung zu schnuppern.
                                                «Ich habe den Beruf als solches gar nicht gekannt. Beim Schnuppern merkte ich,
                                                dass mir die Arbeit sehr gut gefällt», so der Lernende. Es folgten weitere Schnupper-
                                                lehrstellen in Kitas. Als Vangelis Boulika erfahren hatte, dass die Schule Volketswil
Jan Hendrik Hoch, Sekundarlehrer                in der schulergänzenden Betreuung erstmals eine Lehrstelle als Fachmann/Fachfrau
  (neu festangestellt)                          Betreuung ausschreibt, musste er nicht lange überlegen. «Ich habe mich sofort be-
Hannes Sättele, Sekundar-/DaZ-Lehrer            worben. Und zum Glück die Lehrstelle dann auch bekommen.»
                                                    Ausbildnerin von Vangelis Boulika ist Sabrina Montilla, die Leiterin des Schüler-
Musikschule                                     clubs Lindenbüel. «Ich finde es eine wertvolle Bereicherung, dass wir nun einen Ler-
                                                nenden im Team haben. Vangelis wird
                                                von den Mitarbeitenden und auch
                                                von den Kindern sehr geschätzt», sagt
                                                sie. Der Lernende wird im Schülerclub
                                                nicht zum Betreuungsschlüssel (Anzahl
Daniela Buess, Lehrerin MGA                     Betreuungspersonen) gezählt. «Er ist
Maria Lieberherr, Violinlehrerin                für uns also keine ‹billige› Arbeitskraft,
Indira Spottl, Klavierlehrerin                  sondern kann überall mitarbeiten und
                                                hat genug Zeit, um alles zu lernen.»
Zentral
                                                Einsatz auch im Kindergarten

                                                Jeweils am Mittwoch und Donnerstag
                                                besucht Vangelis Boulika die Berufs-
                                                schule. Montags, dienstags und freitags
Manuela Hochuli, Assistentin                    arbeitet er im Schülerclub. Morgens ist
  der Schulleitung, auch im «In der Höh»                                                    Vangelis Boulika gefällt die Ausbildung zum
Nina Leutenegger, Primarlehrerin                                Fortsetzung auf Seite 6     Fachmann Betreuung im Schülerclub Lindenbüel.

                                                                                                                        Schulfenster 51 | 2020   5
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Personal

    «Freue mich auf mehr freie Zeit»
    Stolze 27 Jahre und 10 Monate hat Margrit Kägi als Sachbearbeiterin auf der Schulverwaltung
    gearbeitet. Ihren letzten Arbeitstag hatte die 64-Jährige bereits am 18. September.

    Das «Schulfenster» trifft Margrit Kägi wenige Tage vor ihrer Pen-
    sionierung, als sie ihre Nachfolgerin einarbeitet. «Ich freue mich
    auf mehr freie Zeit», sagt sie mit einem Lachen. Pläne schmie-
    det sie keine – «bewusst nicht, ich möchte nach dem Arbeits-
    leben nun einfach spontan entscheiden können, wonach ich
    Lust habe.» Sei dies, um mit ihrem Partner Ausflüge oder Reisen
    in den Norden zu unternehmen oder um Kolleginnen zu treffen.
        Margrit Kägi hat das Wachstum der Schule und den Ausbau
    der Schulverwaltung hautnah miterlebt. «Zu Beginn waren wir
    mit Heidi Michel zu zweit, die neben dem damaligen Schulsekre-
    tär Hans Schnurrenberger auf dem Schulsekretariat gearbeitet
    haben», sagt sie. Im Laufe der Zeit habe die Administration im-
    mer mehr zugenommen und das Team wuchs personell an. «Es
    mussten mehr Daten verarbeitet werden und die Anforderungen
    an die Verwaltung sind stetig gestiegen», so Margrit Kägi.

    Von Bern ins Zürcher Oberland

    Ihr Dialekt, der beim Sprechen im Hintergrund mitschwingt,
    verrät auch nach rund 40 Jahren, dass sie ursprünglich nicht         Margrit Kägi hatte im September ihren letzten Arbeitstag
    aus der Nähe kommt. «Aufgewachsen bin ich im Kanton Bern,            auf der Schulverwaltung.
    wo ich auch die Verwaltungslehre gemacht habe.» Ins Zürcher
    Oberland kam sie wegen des Berufs – ihr Ex-Mann arbeitete als        Als die Kinder kleiner waren, hat Margrit Kägi rund 50 Prozent
    Militärpilot beim Flugplatz Dübendorf. Noch heute wohnt die          auf der Schulverwaltung gearbeitet, danach mit einem 70-Pro-
    Mutter von zwei erwachsenen Kindern in Greifensee.                   zent-Pensum. Unter anderem war sie für die Bewegungskurse
                                                                         der Fortbildungsschule zuständig. «Diese Arbeit hat mir sehr gut
                                                                         gefallen, ich konnte diese weitgehend selbstständig erledigen.»

    Fortsetzung von Seite 5                                              Gerne draussen

    der Lernende zudem im Kindergarten Eichholz anzutreffen.             Ihr Büro hat sie in den letzten 27 Jahren dreimal gewechselt: So
    «Nach der Morgenbetreuung gibt es bis zum Mittagessen im             zügelte die Schulverwaltung vom alten Gemeindehaus hinüber
    Schülerclub nicht viel zu erledigen, daher bin ich jeweils am        ins ehemalige Arbeitsschulhaus und von dort in die modernen
    Morgen im Kindergarten Eichholz und unterstütze dort die             Büros des neuen Gemeindehauses. «Alle Orte hatten ihre Vorzü-
    Kindergartenlehrpersonen». Geplant ist zudem, dass der Ler-          ge zum Arbeiten», sagt sie. «Im alten Gemeindehaus waren alle
    nende auch in den Schülerclubs Gutenswil, In der Höh oder            Wege noch etwas kürzer und der persönliche Kontakt mit den
    Hellwies zum Einsatz kommt. Sabrina Montilla hofft, dass die         anderen Abteilungen enger. Im neuen Gemeindehaus sind dafür
    Schule Volketswil in den nächsten Jahren noch weitere Lehr-          die Büros moderner und die Lage zentraler.»
    stellen für die schulergänzende Betreuung anbieten kann.                 Ihre neu gewonnene freie Zeit verbringt Margrit Kägi am
    «Lernende im Betrieb zu haben, hilft, die eigene Arbeit zu           liebsten draussen – sei es beim Skifahren, Velofahren oder im
    reflektieren und bietet einem jungen Menschen die Chance,            Sommer mit Schwimmen im Greifensee. «Das gut eingespielte
    in einem tollen Beruf Fuss fassen zu können.» Dem kann Van-          Team auf der Schulverwaltung vermisse ich schon etwas – ich
    gelis Boulika nur beipflichten – er ist glücklich, seine drei-       geniesse aber meine neu gewonnene Freiheit.»       Text/Foto: bzg
    jährige Lehre bei der Schule Volketswil machen zu können.
                                            Text/Foto: Beatrice Zogg     Musikschullehrer Heinrich Zinniker wird auf Seite 33 verabschiedet.

6    Schulfenster 51 | 2020
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Schulraum 2020

Arbeiten für Anbau gestartet
Anfang November wurde beim Schulhaus Zentral der Baukran aufgestellt. Nun haben die Arbeiten
für den Anbau begonnen. Im Innern ist die Schadstoff-Sanierung abgeschlossen und die Installationen
für die Elektrik und die Heizung werden vorbereitet.

Nach dem Spatenstich vom 11. August 2020 wurden im Innern            In einem nächsten Schritt werden im Innern nun die Installatio-
der Schulanlage Zentral rund einen Monat lang Schadstoff-            nen im Elektrobereich und der Heizungsanlage vorbereitet.
Sanierungen vorgenommen. «Wie in vielen älteren Bauten wur-              Auch an der Gebäudehülle tut sich was. So wurde Anfang
den auch im Schulhaus Zentral schadstoffhaltige Materialien          November der Baukran aufgestellt und die Baugrube für den
verbaut», sagt Jürg Ammann, zuständiger Architekt der Schu-          Anbau ausgehoben. Das bestehende Treppenhaus wird angebaut
le Volketswil. Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde fest-           und bis zum Dach hochgezogen, der neu vorgesehene Lift wird
gestellt, dass die dannzumal aufgetragene Haftbrücke für den         in den neuen Anbau integriert.          Text/Bild: Beatrice Zogg
Innenputz schadstoffhaltige Substanzen
beinhaltet; die Schulzimmer sind davon
nicht betroffen.

Fachgerecht abgebaut und entsorgt

Während des Schulbetriebs hat für Schü-
ler und Lehrpersonen aber nie eine Gefahr
bestanden; dies haben auch Messungen
gezeigt. Bei Renovationen kann sich die-
ses asbesthaltige Material aber zum Prob-
lem entwickeln, wenn kleine Fasern frei-
gesetzt werden können. «Daher musste
nun vor den eigentlichen Umbauarbeiten
das asbesthaltige Material fachgerecht
abgebaut und entsorgt werden», so Jürg
Ammann. Dazu mussten Schleusen mit
Unterdruck aufgebaut werden und die
Bauarbeiter hatten beim Abspitzen des
Putzes mit entsprechender Schutzbeklei-
dung zu arbeiten.                           Der Baukran wurde aufgestellt und die Baugrube für den Anbau ausgehoben.

Meilensteine werden zeitlich nach hinten geschoben
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus und die            einzelnen, dringend nötigen Teilbereichen saniert. Die Sanierung
Unsicherheit bezüglich einer vorausschauenden Finanzplanung          der Schulanlage Feldhof bildet weiterhin den fünften Meilen-
veranlassen die Schulpflege Volketswil auch Anpassungen beim         stein. Die Sanierung des Schulhaustraktes wird aber aufgrund
Projekt Schulraum 2020 vorzunehmen und die im Jahr 2016              der verschlechterten Finanzlage nicht bereits von 2024 bis 2026
beschlossene Strategie den neuen Rahmenbedingungen anzu-             erfolgen können. Der Spezialtrakt Lindenbüel soll als eigen-
passen. Dabei soll an der grundsätzlichen Reihenfolge und            ständiger Gebäudeteil neu als sechster und letzter Meilenstein
Realisierung der einzelnen Meilensteine festgehalten werden.         umfassend saniert werden. In welchem Masse die Meilensteine
Um finanziell mehr Spielraum zu erhalten, wird der vierte            fünf (Feldhof) und sechs (Sanierung Spezialtrakt Lindenbüel)
Meilenstein, die Sanierung der Schulanlage Lindenbüel, in der        zeitlich nach hinten geschoben werden, kann zum heutigen Zeit-
Realisation zeitlich leicht gestreckt – auf den Zeitraum 2023        punkt noch nicht konkret gesagt werden.
bis Ende 2025. Der Spezialtrakt Lindenbüel wird dabei nur in                                                     Schulpflege Volketswil

                                                                                                                       Schulfenster 51 | 2020   7
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Schule Feldhof

    Das «Feldhof» hat zwei neue Haustiere
    Die Schule Feldhof hat neue «Haustiere»: Es sind zwei Zwergbartagamen – eine Echsenart.
    Sie sind die Nachfolger von der gestreiften Königsnatter «Max Ringelsöckli», die letztes Jahr im Alter von
    rund 15 Jahren verstorben ist und ganze Schülergenerationen als «Feldhof»-Haustier begleitete.

    Etwas aufgeregt sind die Schülerratsdelegierten Arian, Laya und          Auf dem Speiseplan stehen Heuschrecken
    Livia schon, als sie am Donnerstag, 23. Januar, im oberen Stock
    des Tierfachgeschäfts Qualipet an der Hofwiesenstrasse stehen.           Doch wie bringt man die Tiere nun aus der Box in ihr neues Zu-
    Gleich dürfen sie im Beisein von Lehrerin Marlies Kummrow die            hause? Die Echsen machen keinen Wank. Livia traut sich nicht,
    beiden neuen Haustiere für die Schule Feldhof in Empfang neh-            das kleine Weibchen anzufassen, sie will ihm nicht weh tun.
    men. Die beiden Zwergbartagamen sind in kleinen Plastikboxen             Kurzerhand hebt sie das Tier mitsamt dem Papier, das am Boden
    «verpackt». Um sie nicht noch zusätzlichem Stress auszusetzen,           der Box liegt, an und lässt es quasi ins neue Zuhause gleiten.
    werden sie gleich mitsamt den Boxen in den Transportbehälter             Laya macht es ihr mit dem Männchen nach.
    gelegt. Dann kauft Marlies Kummrow im Geschäft gleich auch                   Schnell bildet sich um das Terrarium eine Traube mit Schü-
    noch die erste Portion Nahrung für die Tiere – lebendige Heu-            lern, die die neuen «Feldhof»-Haustiere bewundern wollen. Da-
    schrecken. Um diese dann in Wüstenterrarium zu platzieren,               mit sich die Tiere gut in ihrem neuen Zuhause einleben können,
    kommt auch noch eine lange Futterpinzette hinzu.                         machen «Bitte nicht berühren»-Kleber an den Scheiben darauf
        Um die Tiere nicht den kalten Minustemperaturen auszuset-            aufmerksam, die Echsen nicht durch Klopfen zu erschrecken.
    zen, fährt die Lehrerin mit den Schülern im Auto zum Schul-
    haus Feldhof. Dort werden die beiden Bartagamen – ein Weib-              Das Wüstenterrarium wurde extra für die beiden Reptilien neu
    chen und ein Männchen – mitsamt der Box in das Terrarium                 angeschafft und artgerecht von den Hauswarten mit Wärme-
    gelegt.                                                                  lampen eingerichtet. Gefüttert werden die Tiere alle ein bis zwei

    Schülerratsmitglieder holten die Zwergbartagamen im Tierfachhandel ab.

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Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Schule Feldhof

Tage unter anderem mit lebendigen Heuschrecken, aber auch
mit Grünfutter, etwa Salat. Die Fütterung übernehmen Schüle-
rinnen und Schüler, die sich freiwillig meldeten, in der 10-Uhr-
Pause. In den Ferien übernehmen dies die Lehrpersonen, die
sich ebenfalls in eine Liste eintragen können.

Nachfolger für «Max Ringelsöckli»

Die beiden Zwergbartagamen treten somit die Nachfolge der Kö-
nigsnatter «Max Ringelsöckli» an, die letzte Jahr im Alter von 15
Jahren wohl aus Altersgründen verstorben ist und ganze Schü-
lergenerationen durch ihre «Feldhof-Schulzeit» begleitete. Im
Schülerrat und in den Klassen wurden nach dem Tod von «Max
Ringelsöckli» Ideen gesammelt für ein neues Schulhaustier.
Nach Abwägen der Vor- und Nachteile der verschiedenen Tiere
haben die Kinder sich mit den beiden Bartagamen für neue Rep-
tilien entschieden.
    Die Kosten für das Terrarium und die Tiere hat die Feldhof-
Eltern-Verbindung (FEV) übernommen.

Seit ihrem Einzug im Januar haben sich die beiden Zwergbar-
tagamen gut eingelebt. Die beiden Echsen sollen noch einen Na-
men erhalten. Dazu dürfen die Klassen Vorschläge machen. Der
Schülerrat wird dann über die definitiven Namen entscheiden.
                                                 Text/Fotos: bzg    Vorsichtig werden die Echsen ins Terrarium «verfrachtet».

Die Tiere haben sich im «Feldhof» gut eingelebt.

                                                                                                                           Schulfenster 51 | 2020   9
Neustart Erster Schultag im neu umgebauten "Hellwies" Unter einem Dach "Lindenbüel" und "Zentral" - "eine WG auf Zeit" - bei der Schule Volketswil
Schule Feldhof

     Foto-OL hilft, Brücken zu bauen
     Erstmals fand im Schulhaus Feldhof ein Foto-OL für die Kindergartenkinder statt. Unterstützt wurden
     sie dabei liebevoll von ihrem «Götti» oder «Gotti» aus der dritten Klasse.

     Die Aufregung war den Kindergartenkindern der Klasse von
     Seraina Wilhelm deutlich anzusehen – und auf der anderen
     Seite die Freude bei den Drittklässlern von Marlies Kummrow
     und Sandra Nagel. Gemeinsam machten sich die Kindergarten-
     kinder und die Unterstufenschülerinnen und -schüler zwei Wo-
     chen nach den Herbstferien auf einen Foto-OL quer durchs gan-
     ze «Feldhof». Dabei durfte jeder Kindergärtler mit seinem Götti
     oder Gotti den OL absolvieren.

     Einstieg in grosses Schulhaus erleichtern

     Seit einiger Zeit gibt es im Schulhaus Feldhof ein Gotti-Götti-
     System, um den neuen Feldhofkindern den Einstieg in dieses
     grosse Schulhaus zu erleichtern.
         Erstklässler erhalten von ihren Göttis eine gebastelte Krone,
     die sie am Begrüssungsanlass in der ersten Schulwoche tragen          Sie hat den Posten mit der Fotowand der Lehrpersonen gefunden.
     dürfen. Im Laufe der ersten beiden Schulwochen zeigen sie bei
     einem Schulhaus-OL, wie gut sie sich bereits auskennen. Kinder-       Dieses Jahr gibt es nun erstmals auch einen etwas einfacheren OL
     gartenkinder erhalten einen Glücksstein, den sie im Kindergar-        für die Kindergartenkinder. «Die Lehrpersonen vom Kindergar-
     ten auf vielfältige Art und Weise einsetzen können.                   ten fanden die Idee lässig und wollten etwas Ähnliches auch auf
                                                                           ihrer Stufe realisieren», sagt Primarlehrerin Bea Schweickardt,
                                                                           die zusammen mit ihrer Kollegin Helen Petrig daraufhin ein OL-
                                                                           Büchlein zusammenstellte. Der Foto-OL ist ein freiwilliges Ange-
                                                                           bot, das die Kindergarten-Lehrpersonen nutzen dürfen. Die teil-
                                                                           nehmenden Kindergarten-Klassen werden dabei von ihren Göttis
                                                                           und Gottis aus den dritten Klassen begleitet.

                                                                           Im Büchlein sind auf Fotos wichtige Orte im Schulhaus abge-
                                                                           bildet, zu welchen die Kindergartenkinder ihren Götti oder ihr
                                                                           Gotti führen. Sie erzählen, was sie bereits über diesen Ort wissen
                                                                           und die Drittklässler (Göttis/Gotti) ergänzen dieses Wissen.

                                                                           Wo ist das Lehrerzimmer?

                                                                           Die Kindergartenkinder von Seraina Wilhelm fanden die abge-
                                                                           bildeten Orte – etwa das Lehrerzimmer oder den neuen Spiel-
                                                                           platz – ziemlich schnell heraus. Bei jedem Posten durfte das
                                                                           «OL-Büchlein» abgestempelt werden. Auf dem ganzen OL unter-
                                                                           stützten die Göttis und Gottis aus der dritten Klasse die jüngeren
                                                                           Kinder; halfen ihnen beim Abstempeln am Posten oder gaben
                                                                           kleine Tipps, um den gesuchten Ort zu finden. Es war schön zu
                                                                           sehen, wie die Drittklässler engagiert und mit viel Herz die jün-
                                                                           geren Kinder begleiteten. Die Kindergartenkinder ihrerseits wa-
     Zusammen mit dem «Gotti» oder dem «Götti» und dem OL-Büchlein gehts   ren sichtlich stolz, mit ihrem Götti und Gotti durchs Schulhaus
     auf den Foto-OL quer durchs Schulhaus.                                gehen zu dürfen.

10    Schulfenster 51 | 2020
Schule Feldhof

«Ich finden es lässig, mit meinem Göttikind Enzo den OL zu
machen», sagt Drittklässler Siro. Die Freude ist noch grösser, als
die Kinder erfahren, dass sie auch die grosse Kindergartenpause
gemeinsam verbringen dürfen.
    Der Foto-OL hat damit sein Ziel erreicht: Die Kindergarten-
kinder lernten das grosse Schulhaus noch besser kennen und
konnten die Freundschaft mit ihrem Götti oder ihrem Gotti
weiter verstärken. Geplant ist zudem, dass die Göttiklassen auch
nachher noch Sachen zusammen machen – etwa gemeinsame
Turnstunden oder Einteilung bei der Feldhofolympiade, Be-                                                                  Ihren Postenfund darf
such beim Samichlaus – je nach Ideen der Lehrpersonen oder                                                                 das kleine Mädchen
Wünschen der Klassen. Corona-bedingt wohl aber frühestens im                                                               im Foto-OL-Heft
nächsten Jahr.                           Text/Bilder: Beatrice Zogg                                                       abstempeln.

Toller neuer Spielplatz
Seit Kurzem hat die Schule Feldhof einen neuen Spielplatz. Er-               allem für Kindergarten- und Unterstufenkinder, welche auf dem
stellt wurde er auf der Wiese hinter der grossen Rutsche. Auf dem            «Feldhof»-Areal bisher kaum altersgerechte Spielmöglichkeiten
Spielplatz gibt es viel zu entdecken: Es hat eine Kletteranlage mit          hatten. Die anderen Kinder sind jedoch auch herzlich willkom-
Rutsche, ein Spielhaus, Schaukelanlagen, ein Trampolin und                   men.
eine Drehscheibe sowie Sitz- und Balanciersteine. In den neuen
Spielplatz integriert ist zudem ein kleines, wenige Zentimeter               Danke, liebe Schulpflege und Schulleitung für die tolle Anlage !
tiefes Bächlein. Dieses ist mit Drehpumpe, Podest, Kranen und                                                   Text/Fotos: Mirjana Timotijevic
Stauschieber zum «Abenteuerspielplatz» aufgewertet worden.
    Ein Augenschein Ende September vor Ort zeigte, dass der
Spielplatz bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an-
kommt: Die grosse Pause hatte begonnen. Bereits nach kurzer
Zeit verteilten sich sehr viele Kinder auf den neuen Spielplatz.
Die strahlenden Kinder zu sehen, war herrlich. Ob Klein oder
Gross, für alle war etwas dabei. Gedacht ist der Spielplatz vor

Bei jüngeren und älteren Kindern beliebt: Spielen auf der Drehscheibe. . .   . . .oder der neuen Kletteranlage.

                                                                                                                            Schulfenster 51 | 2020   11
Schule Gutenswil

     Ein spielerisches Abenteuer
     Wie schön ist es, den vielen spielenden Kindern zuzusehen, wie sie sich in Geschicklichkeit, Tempo,
     Balance und mit vereinten Kräften an den verschiedenen Spielposten üben. Die lachenden Gesichter,
     die hilfsbereiten Hände von älteren zu jüngeren Kindern – dies beschreibt den Charakter
     der Dorfschule Gutenswil.
     An einem bereits frühherbstlichen Vormittag trafen sich die            Pausenplatz als Formel-1-Strecke
     Kinder der Dorfschule Gutenswil im September zum Spielmor-
     gen. Die Kinder waren von ihren Lehrerinnen und Lehrern in             In verschiedenen Posten übten sich die Kinder gemeinsam in di-
     verschiedene altersdurchmischte Gruppen mit «Farben» einge-            versen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Beim Tannzapfen-Werfen
     teilt worden. Angefangen hatte der Vormittag mit einem kurzen,         waren ein gutes Auge und die richtige Wurftechnik gefragt,
     gemeinsamen Einwärmen zum Lied «Head, Shoulders, Knees                 beim Socken-Aufhängen zeigte sich die Fingerfertigkeit beim Be-
     and Toes» und den wichtigen Bewegungen dazu. Es folgte der             dienen der Klammern als entscheidend. Fische durften gefischt
     Fahnenlauf und die somit symbolisierte und applaudierte Be-            werden und dazu von einem Schulkind die Punkte auf dem ge-
     grüssung jedes Teams.                                                  fangenen Fisch gezählt werden.
                                                                                Mit vielen Fahrzeugen wurde der Pausenplatz zur neu er-
                                                                            schaffenen «Formel-1-Strecke» umfunktioniert und mit der not-
                                                                            wendigen Geschicklichkeit und dem richtigen Werkzeug wur-
                                                                            den Nägel eingeschlagen. Ebenso bestritten die Kinder einen
                                                                            Balance -Parcours und durften die verschiedenen Laufgänge oder
                                                                            Flugarten von ganz unterschiedlichen Tieren nachahmen.

                                                                            Gemeinsames «Zuhause» schaffen

                                                                            Die lachenden Gesichter in der Turnhalle, wo sich die Kinder
                                                                            verkleideten und mit der gesamten Verkleidung eine Tragtasche
                                                                            über einen schmalen Weg tragen mussten, war bestimmt einer
                                                                            der vielen Höhepunkte an diesem sehr gelungenen Spielmorgen.
                                                                            Die Kinder der älteren Klassen zeigten sich sehr hilfsbereit und
                                                                            so konnte man aus der Ferne immer wieder eine helfende Hand
                                                                            eines älteren Kindes zu einem jüngeren Kind entdecken.

     Geschicklichkeit war beim Einschlagen der Nägel genauso gefragt. . .   . . . wie beim «Füttern» der Tiermäuler.

12    Schulfenster 51 | 2020
Schule Gutenswil

Ob als Beifahrer, Fahrer, Läuferin oder Rikscha-Zieher: Spass hatten alle am Spielmorgen.

                                                                                   In der Gruppe unterstützten die älteren Kinder die jüngeren.

Schnelligkeit war beim Sockenaufhängen gefragt.

Der grosse Stolz bei den Kindern vom Kindergarten, wenn sie
von einem «Grossen» begleitet wurden, zeigte schon die Wich-
tigkeit von einem solchen klassenübergreifenden Vormittag. Da
entstehen Beziehungen durch die Hilfe von anderen, Vertrauen
zu älteren Kindern wird hergestellt und ein gemeinsames «Zu-
hause» in der Dorfschule geschaffen. Zum Schluss gab es noch
für jedes Kind eine essbare Medaille aus Willisauer-Ringli. Das
Geschenk war meist vor dem Mittagessen noch im Mund ver-
schlungen und so zählen vor allem die gewonnenen Erlebnisse
und Erfahrungen dieses wunderschönen, spielerischen Morgens
für die Kinder.
    Wer die Dorfschule Gutenswil nicht kennt, hätte an diesem
Vormittag genau den richtigen Einblick gewonnen, was die
Schule auszeichnet: ein persönlicher, respektvoller Umgang von
Gross und Klein. Jeder lernt sich besser kennen und alle profi-                                                                          Durfte nicht fehlen:
tieren und lernen voneinander.              Text: Sabrina Pandolfino,                                                                   die Willisauer-Ringli-
                 Fotos: Darja Stucki, Fleur Zbinden und Angelika Joos                                                                    Medaille für alle.

                                                                                                                                           Schulfenster 51 | 2020   13
Schule Hellwies

     «In der Lernlandschaft wird gerne gearbeitet»
     Das neu umgebaute und erweiterte Schulhaus Hellwies ist im August wieder in Betrieb genommen
     worden. Im Interview blickt die neue Dreier-Schulleitung auf die ersten Unterrichtswochen zurück und
     erklärt die vielfältigen Lern- und Unterrichtsstrukturen in der Gesamtschule.

     Ein neu umgebautes Schulhaus, neue Unterrichtsräume,
     ein neuer Schülerclub, eine neu zusammengesetzte
     Schulleitung. Ist das «Hellwies» trotz oder gerade mit all
     den Neuerungen gut gestartet?
     Conny Christen: Wir denken, wir sind sehr gut gestartet – mit
     den neuen Räumen, mit dem Team, der Schulleitung und den
     Schülerinnen und Schülern. Es war sicher sehr viel Arbeit mit
     dem Zügeln und Einrichten. Das Auspacken und Einrichten ge-
     schah hauptsächlich in der letzten Sommerferienwoche, in der
     auch mit dem Team noch letzte pädagogische Absprachen ge-
     troffen wurden. Ich denke, es war gut, dass wir uns diese Zeit
     genommen haben.
         Mit der neuen, offenen Raumstruktur verbunden ist das neu
     eingeführte Graduierungssystem (siehe Box auf Seite 16, Anm.
     der Redaktion). Die Schule als solches ist aber nicht neu: Klassen,
     Lehrpersonen, das Umsetzen des kantonalen Lehrplans – dies al-
     les hat nicht geändert. Wir sind keine Pilotschule, sondern eine
     ganz normale Volksschule. Eine Gesamtschule – vom Kindergar-
     ten bis zur Sekundarschule. Das leben wir.                            Seit dem Sommer leitet dieses Trio die Schule Hellwies: Stephan Ulrich,
                                                                           Conny Christen und Valerie Kummrow (von links) in der neuen Lernlandschaft.
     Neu hat das «Hellwies» mit Ihnen eine Dreier-Schulleitung.
     Wie sind die Aufgaben im Schulleitungsteam aufgeteilt?                Im Gegensatz zu Conny Christen und Valerie Kummrow sind Sie,
     Wie arbeiten Sie zusammen?                                            Herr Ulrich, ganz neu im «Hellwies» gestartet.
     Valerie Kummrow: Wir haben die Kompetenzbereiche nach un-             Wie gefällt Ihnen Ihr neuer Arbeitsort?
     seren Ressourcen aufgeteilt. Wir haben darauf geschaut, wo die        Stephan Ulrich: Es war schon immer ein Traum von mir, eine
     Stärken von jedem Einzelnen liegen und wo die Erfahrungen am          Schule mit offener Raumstruktur leiten zu dürfen. Ich empfinde

 «                                                            »
     stärksten zum Tragen kommen – so, dass der «Laden» möglichst          das «Hellwies» als einen sehr spannenden Arbeitsort und fühle
     schnell läuft.                                                        mich sehr wohl hier. Meine Arbeit hier ist gewissermassen ein
                                                                           Heimkommen für mich. Ich war zuletzt auf einer kantonalen
                     Wir sind keine Pilotschule, sondern                   Verwaltung für die Schulentwicklung zuständig. Nun fühle ich
                       eine ganz normale Volksschule.                      mich wieder wie ein Fisch im Aquarium, statt auf dem «Trocke-
                   Eine Gesamtschule – vom Kindergarten                    nen» zu arbeiten.
                    bis zur Sekundarschule. CONNY CHRISTEN
                                                                           Was lässt Sie im «Aquarium Hellwies» denn so lebendig fühlen?
                                                                           Stephan Ulrich: Im «Hellwies» herrscht eine positive Aufbruchs-
     Und wie sieht das konkret aus?                                        stimmung; das finde ich toll. Es werden auch gewisse schulische
     Conny Christen: Valerie Kummrow ist für die Kindergärten zu-          Glaubenssätze hinterfragt und neu interpretiert. Etwa, dass jede
     ständig, dort hat sie am meisten Know-how. Stephan Ulrich hat         Klasse über ein eigenes Klassenzimmer für sich alleine verfügt.
     von Nicole Iacono die ersten und zweiten Klassen übernommen           Quasi: «Ich muss ein eigenes Schulzimmer haben, sonst funk-
     und den Bereich der Sonderpädagogik (Logopädie, IF, DaZ). Ich bin     tioniert Schule nicht.» Heimat ist in meinen Augen aber nicht
     für die Zyklen 2 und 3 zuständig – also die Mittel- und Sekundar-     an einem Schulzimmer festzumachen, sondern an der Schule.
     stufe. Wir arbeiten sehr eng zusammen: Am Dienstag sind immer         Das Schulhaus als Ganzes sollte vom Team und den Schülerin-
     alle drei Schulleitungen anwesend; dort nehmen wir uns die            nen und Schülern als eine Art Heimat empfunden werden. Als
     Zeit, um Infos auszutauschen und Anstehendes zu besprechen.           Schulleitung wollen wir dies erreichen.

14    Schulfenster 51 | 2020
Schule Hellwies

Sie sprechen es an. Mit der grossen Lernlandschaft im neuen,
                                                                     Neue Dreier-Schulleitung
zweiten Obergeschoss im Trakt A hat auch ein neues Unterrichts-
konzept im «Hellwies» Einzug gehalten. Die Klassen lernen nicht      Die Schule Hellwies wird seit August 2020 von einer Dreier-
nur in den «traditionellen» Klassenzimmern, sondern eben auch        Schulleitung geführt. Conny Christen ist seit 2018 als Co-
in der Lernlandschaft oder in anderen Räumen im Schulhaus.           Schulleiterin mit einem 90-Prozent-Pensum im «Hellwies»
Wie ist dies organisiert?                                            tätig. Valerie Kummrow arbeitet als Lehrerin im Kindergarten
Conny Christen: Wir halten uns beim Raumbedarf an kantonale          Steibrugg und macht aktuell die Ausbildung zur Schulleiterin.
Vorgaben, nur die Aufteilung ist eine andere. Je zwei Schulklas-     Als Schulleiterin arbeitet sie in einem 30-Prozent-Pensum.
sen teilen sich ein klassisches Schulzimmer. Ist eine Klasse im      Stephan Ulrich war zuvor als Leiter Schulentwicklung &
Schulzimmer, ist die andere beim Turnen, in der Denkfabrik, im       -betrieb beim Kanton Schwyz tätig, er hat zudem Erfahrung
TTG-Unterricht (Textiles und Technisches Gestalten), in einem        als Schulleiter an einer Primar- und Sekundarschule. Er
Gruppenraum, im Kreativraum, der alten Turnhalle oder in der         arbeitet mit einem 90-Prozent-Pensum als Co-Schulleiter.
neuen Lernlandschaft. So werden die Klassenzimmer und die an-
deren Schulräume möglichst effizient genutzt.
Valerie Kummrow: Die grosse Lernlandschaft ist mittels Glas-
türen in zwei Teile unterteilt. Die Lernlandschaft ist für stille
Arbeiten gedacht, in der Lernoase darf man murmeln. In beiden
Orten ist das Lernen teilweise altersdurchmischt. So dürfen die
jüngeren Schülerinnen und Schüler gerne auch die älteren fra-
gen. Das heisst nun aber nicht, dass die Kinder und Jugendlichen
auf sich alleine gestellt sind. Lehrpersonen sind immer anwesend.
Stephan Ulrich: Der italienische Erziehungswissenschaftler
Loris Malaguzzi hat den Raum als dritten Pädagogen bezeich-
net – neben den Lehrpersonen und den Mitschülerinnen und
Mitschülern. Dies merkt man bei uns stark. Die Kinder und Ju-
gendlichen sind sehr gerne in der Lernlandschaft. Sie geniessen

«                                                      »
den grossen Raum, arbeiten gerne dort. Man kann sitzen oder
stehen – wie man will.
                                                                    Blick in die neue Lernlandschaft im zweiten Obergeschoss des Trakts A.

                    Im ‹Hellwies› herrscht
              eine positive Aufbruchsstimmung;
                                                                    den, ist ein gemeinsam entwickeltes Konzept mit allen Lehrper-
                das finde ich toll. STEPHAN ULRICH
                                                                    sonen. Für dies haben wir schon lange vor dem Bezug Workshops
                                                                    und Tagungen durchgeführt. Ich denke, diese Arbeit macht sich
Wer wo und wie selbstständig lernen darf, wird mit einem neuen      nun bezahlt.
Graduierungssystem geregelt. Die Schüler erhalten dafür alle        Stephan Ulrich: Wir haben Probetagespässe ausgestellt, damit
einen individuellen Pass – vom Neustarter bis zum Lernprofi.        die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrpersonen,
Conny Christen: Der Pass regelt, wie frei sich ein Schüler oder     sehen können, ob die individuelle Einteilung für alle passt. Die
eine Schülerin im Schulhaus bewegen darf. An jeden Pass sind        Entscheidung für Umstufungen tragen die Lehrpersonen ge-
gewisse Rechte und Pflichten verbunden. Der «Lernprofi», den es     meinsam im Team. Dies ist sinnvoll, da die Lehrpersonen die
nur auf der Sekstufe gibt, darf auch einmal von zu Hause aus        einzelnen Schülerinnen und Schüler bezüglich ihrer Selbstorga-
arbeiten, wenn Lehrer und Eltern damit einverstanden sind. Der      nisation und ihres Selbstwertes auch coachen.
«Durchstarter» darf selber in die Lernlandschaft oder Denkfab-
rik gehen, wenn man ihm vertraut, dass er selbstständig lernt       Die Kindergärten Dammboden und Steibrugg sind ja nicht auf
und seine Aufgaben macht. Der «Neustarter» hat diesbezüglich        dem Schulgelände platziert, sind aber ebenso Teil vom Schulhaus
weniger Rechte, er braucht eine nähere Anbindung an die Lehr-       Hellwies. Wie nehmen die Kindergartenschüler und -schüle-
person. Zu Beginn des neuen Schuljahres haben alle als «Starter»    rinnen am Schulhausleben teil? Für welche Lektionen sind sie
begonnen.                                                           im «Hellwies»?
                                                                    Valerie Kummrow: Zurzeit am stärksten genutzt wird die Denk-
Hat sich das Graduierungssystem gut eingespielt?                    fabrik. Das Highlight sind dort die Lernwaben (Bild Seite 17),
Valerie Kummrow: Ich denke, wir sind gut unterwegs. Die Art
und Weise, wie die Räume im Hellwies bespielt und genutzt wer-                                                     Fortsetzung auf Seite 16

                                                                                                                            Schulfenster 51 | 2020   15
Schule Hellwies

     Fortsetzung von Seite 15

     wo man in einer kleinen, kindgerechten «Wabenzelle» etwa ein
     Buch ansehen kann. Die Idee ist auch, dass die Kindergärten
     im kleinen Rahmen auch die Lernlandschaft oder die Lernoase
     nutzen. Ich stelle mit Freude fest, dass die Lehrpersonen vom
     Kindergarten sich gerne im neuen Schulhaus bewegen und sich
     auch einbringen. Im Verlauf des ersten Semesters bekommen die
     Kindergartenschüler zudem auch den Starterpass.

     Wie funktioniert das Graduierungssystem auf Kindergartenstufe?
     Valerie Kummrow: Das Graduierungskonzept verfolgt im Kin-
     dergarten dieselbe Idee wie im Schulhaus. Nämlich, dass Schüle-
     rinnen und Schüler, welche Verantwortung für ihr selbstständi-        Der Trakt C wurde – wie der Trakt A – aufgestockt. Entstanden ist eine neue,
     geres Lernen übernehmen können und wollen, mehr Raum zum              grosse Turnhalle.
     Lernen nutzen können. Dies bedeutet im Kindergarten, dass sich
     die «Durchstarter» während der freien Sequenzen auch in den           stärker. Auch der Kindergarten ist näher ans «Hellwies» gerückt.
     anderen Klassenzimmern des Gebäudes aufhalten dürfen. Die             Im Team übernehmen alle zusammen Verantwortung, das finde
     «Neustarter» hingegen bleiben im Klassenzimmer «ihrer» Lehr-          ich super.
     person. Der Neustarter-Pass ist kein Nachteil, sondern bietet den     Conny Christen: Für mich gibt es viele Highlights. Die Denk-
     Kindern, die es brauchen, den sicheren Rahmen des Klassenzim-         fabrik, die neue Turnhalle, die Lernlandschaft, die neuen
     mers und die Nähe zur Klassenlehrperson. Im Kindergarten wird         breiten Korridore mit den Sofas – es ist die Kombination aus all

 «                                                            »
     das Konzept voraussichtlich im Verlauf des ersten Semesters           diesen Puzzleteilen, die mir gefällt.
     2020/2021 eingeführt.                                                 Stephan Ulrich: Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit unter
                                                                           den Lehrpersonen beeindruckt mich. Dies empfinde ich an die-
                                                                           ser Schule als einmalig und ist für mich sehr eindrücklich.
                            Ein Neustarter-Pass stellt
                                                                                                       Interview: Beatrice Zogg, Désirée Casutt,
                        für ein Kind keinen Nachteil dar.
                                                                                                                     Bilder: Seraina Boner, bzg
                                VALERIE KUMMROW

                                                                            Vom Neustarter bis zum Lernprofi
     Welche Rückmeldung haben Sie von den Eltern zum neu umge-
     bauten «Hellwies» und den neuen Lernformen erhalten?                   Für das Arbeiten und Lernen in der Gesamtschule Hellwies
     Stephan Ulrich: Als Schulleitung haben wir an den Elternaben-          wurde ein Graduierungssystem eingeführt. Die freie Lernort-
     den teilgenommen und das neue Graduierungskonzept vorge-               wahl wird in den Lektionen, in denen selbstständig gelernt
     stellt. Dabei wurden von Elternseite viele Fragen gestellt. Wir ha-    werden kann, über dieses Graduierungssystem gesteuert.
     ben eine positive Grundhaltung dazu bei den Eltern festgestellt.       Je nach Grad der Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten und
     Dabei möchte ich betonen, dass wir kein neues Schulsystem und          der sozialen Kompetenzen (andere Schüler/innen werden
     keine neue Lernform eingeführt haben. Es sind Anpassungen auf          nicht gestört, Kooperationsfähigkeit etc.) wächst der Grad
     methodischer Ebene. Wir betonen die Kompetenz des selbststän-          der räumlichen Selbstbestimmung. Dafür gibt es vier Stufen:
     digen Lernens und der Selbstorganisation stärker. Ein Hilfsmit-        den Neustarter, den Starter, den Durchstarter und den Lern-
     tel dazu ist der Pass. Aber auch der klassische Frontalunterricht      profi.
     hat im «Hellwies» nicht ausgedient. Dort, wo es einen Input oder         Der Neustarter (Stufe 1) hat einen eingeschränkten Radius
     Information braucht, sieht man auch bei uns solche Lektionen.          und braucht für jeden Raumwechsel eine persönliche Erlaub-
     Conny Christen: Ja, genau. Die didaktischen Formen haben sich          nis. Der Durchstarter (Stufe 3) kann selbstständig zum Lernen
     nicht geändert. Es wird weiter im Klassenverbund gearbeitet,           einen Raum nach seinem Wunsch aufsuchen. Auf der letzten
     dazu gibt es Gruppen-, Einzel- oder Projektarbeiten.                   Stufe kann der Lernprofi, den es nur auf Sekstufe gibt, unter
                                                                            bestimmten Bedingungen und mit dem Einverständnis
     Was ist für Sie das Highlight am neuen Schulhaus?                      der Eltern auch einige Stunden pro Woche zu Hause lernen.
     Valerie Kummrow: Das Zusammenwachsen des Teams. Die Hal-               Das System wurde ursprünglich an der Alemannenschule
     tung «Wir sind miteinander für die Schülerinnen und Schüler            im deutschen Wutöschingen entwickelt. Die Schulleitung und
     zuständig» spüre ich im Team stark heraus. Alle helfen einander        das Lehrpersonen-Team vom «Hellwies» haben diese Schule
     gegenseitig, der Austausch zwischen den Parallelklassen ist viel       besucht und sich davon inspirieren lassen.                   bzg

16    Schulfenster 51 | 2020
Schule Hellwies

Aus Denkfabrik wird Unterwasserwelt
In der zweiten Schulwoche nach den Sommerferien tauchte die Schule Hellwies sprichwörtlich ab –
in die Unterwasserwelt. Dies war das Thema der Projektwoche.

Mit Hilfe der Projektwoche wurde die Denkfabrik, in der Bücher
gelesen und ausgeliehen werden, aber auch gelernt und gearbei-
tet wird, in eine Unterwasser-Oase verwandelt.
    Dazu wurden die sogenannten Lernwaben, die als bequeme
Rückzugsmöglichkeit dienen, mit bemalten Holzplatten ver-
schönert. Jede Klasse hat ein Motiv auf die Vorder- und Rückseite
einer wabenförmige Holzplatte gemalt. Entstanden sind kleine
Kunstwerke, die nun die Lernwaben zieren. Einige Elemente
sind zudem im Raum aufgehängt worden.
    Dank der Projektwoche wurde es in der Denkfabrik gemüt-
lich: Die Schülerinnen und Schüler woben, nähten Sitzsäcke
und Kissen und verzierten sie mit Wasserbildern. Vielfach wur-
de dabei stufenübergreifend miteinander gearbeitet und sich
gegenseitig geholfen.

«Berliner Hocker» für alle Altersstufen

Bei den Sekundarschülern war Ausdauer gefragt. Sie schliffen
in anstrengender Handarbeit unzählige Quadratmeter Holz-                  In diese Lernwaben können sich Schulkinder zurückziehen, etwa zum Lesen.
platten, ölten sie ein und schraubten die Platten mit dem Akku-
Schrauber zusammen. So entstanden fast 30 sogenannte Ber-                 Gemeinschaftsgefühl stärken
liner Hocker. Dieser Hocker ist ein Improvisationstalent. Er ist
Hocker, Stuhl, Regal, Ablage, Kindersessel und Beistelltisch in           «Es ist toll, wie sich alle Schülerinnen und Schüler zusammen
einem. Er kann vom Kindergarten- bis zum Sekschüler genutzt               mit den Lehrpersonen engagiert haben», sagt Urs Länger, der
werden. Dazu wurden noch zwei Tische gefertigt, weitere folgen.           zusammen mit seinen Arbeitskolleginnen Esther Feldmann und
    Als Projektauftrag wählten die Sekundarschüler zusätzlich             Marianne Oehninger die Projektwoche organisiert hat. Die Vor-
ein Thema rund ums Thema Wasser, zu dem sie eine Art Wiki-                bereitungsarbeiten dafür liefen Monate vor Beginn der Projekt-
pedia-Eintrag verfassten.                                                 woche an und das ganze Team der Gesamtschule hat dabei kräf-
                                                                          tig mitgeholfen. Auch die Kindergartencrew – Lehrpersonen und
                                                                          Kinder – hat sich bereits vor den Sommerferien ins Zeug gelegt
                                                                          und die Stoffe für die Sitzsäcke bedruckt.
                                                                              Neben dem Partizipationsgedanken ist in der Projektwoche
                                                                          auch ein Gemeinschaftsgefühl füreinander gewachsen. «Ein neu
                                                                          umgebautes Schulhaus zu haben, ist schön. Es muss aber auch
                                                                          leben und von den Schülerinnen und Schülern als ‹ihr› Schul-
                                                                          haus angenommen werden», so Urs Länger. «Mit der Projekt-
                                                                          woche ist die Gesamtschule diesem Ziel sicher ein grosses Stück
                                                                          nähergekommen», freut er sich.
                                                                              Am Freitag, dem Abschlusstag, führte eine Klasse für alle
                                                                          Schüler und Lehrpersonen einen kleinen Apéro durch. Dort
                                                                          konnten die neu entstandenen Bilder, Werke und Hocker be-
                                                                          staunt werden.                           Text/Bilder: Beatrice Zogg

Zwei von vielen Zwecken, denen die neu gebauten Berliner Hocker dienen.             Mehr Bilder zur Projektwoche auf der Schlusspunkt-Seite 35.
Ein weiterer Sekundarschüler präsentiert einen Stehtisch.

                                                                                                                                   Schulfenster 51 | 2020   17
PA N O R A M A

     Mit Freude in Beschlag genommen
     Der erste Schultag nach den Sommerferien war im Schulhaus Hellwies ein ganz besonderer.
     Am Montag, 17. August, durften die Schülerinnen und Schüler sowie das Schulhausteam erstmals
     die neu sanierte und erweiterte Anlage für sich entdecken. Nach drei Jahren als«Gastschule»
     in der Erweiterung In der Höh konnte die Schule Hellwies endlich wieder in «ihr» neu saniertes
     «Hellwies» zurückkehren.                                                         Text: bzg, Bilder: Seraina Boner

     Der strömende Regen konnte der Freude und Aufregung der Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrpersonen nichts anhaben.

     Die wohl beste Aussicht hatte die 1./2. Primarklasse von Sabine Kühnel, dank dem Unterrichtsbeginn in der neuen Lernlandschaft im Trakt A.

18    Schulfenster 51 | 2020
Hinein ins sanierte und
                                                                                                 erweiterte Schulhaus
                                                                                                 und erstmal an der
                                                                                                 Garderobe die Jacke
                                                                                                 aufhängen.

    Daumen hoch fürs
      neue «Hellwies».
In den Klassenzimmern
   wird erklärt, wie das
  neue Graduierungs-
   system funktioniert.

Wo früher der überdachte Pausenplatzbereich war, ist ein grosser, heller Schulraum entstanden.

                                                                                                  Schulfenster 51 | 2020   19
Schule Hellwies

     Neuer Schülerclub im «Hellwies» eröffnet
     Die schulergänzende Betreuung der Schule Volketswil wird je nach Bedarf laufend ausgebaut.
     Seit August gibt es einen neuen Schülerclub in der Schule Hellwies und eine zusätzliche Morgen-
     und Nachmittagsbetreuung im Schülerclub In der Höh.

     Hände waschen und dann in die Reihe stehen bei der Küchentheke               ist dabei der beliebteste Tag – dann besuchen 42 Kinder die schu-
     – die Kinder, die den Schülerclub Hellwies besuchen, kennen                  lergänzende Betreuung.
     den Ablauf bereits bestens. Wer nicht gerade um 12 Uhr essen                     Die Morgen- und Nachmittagsbetreuung findet dann für die
     möchte, darf zuerst auch in der alten Turnhalle oder draussen                angemeldeten Kinder im Schülerclub In der Höh statt. «In der
     spielen. «Wir überlassen diese Entscheidung den Kindern. Das                 Morgen- und Nachmittagsbetreuung im Schülerclub In der Höh
     funktioniert ganz gut», so Deborha Kunz, die neben dem Schü-                 haben wir noch freie Plätze. Dieses Angebot gibt es ebenfalls erst
     lerclub In der Höh vorübergehend auch den Schülerclub Hell-                  seit diesem August», so Deborha Kunz.             Text/Bilder: bzg
     wies leitet. Neu wird der Schülerclub Hellwies ab Februar 2021
     ganz von Schülerclub-Mitarbeiter Jan Frischknecht geführt.
         Der Schülerclub Hellwies befindet sich im Trakt C bei der
     ehemaligen Turnhalle. Mit dem Umbau und der Erweiterung
     der Schulanlage wurde auch eine neue, grosse Gastroküche ne-
     ben der alten Turnhalle eingebaut. Gegessen und gespielt wird
     in der alten Turnhalle, die als Raum multifunktional für die
     ganze Schule genutzt wird.
         Das Team im Schülerclub Hellwies besteht – neben der Lei-
     tung – abwechselnd aus Sonja Blumer, Janine Fehlmann, Yogi
     Misjiyono und Fahrije Murati. Sie bereiten das angelieferte Essen
     zu und leisten die Betreuung der Kinder über Mittag.

     Neu eine Nachmittagsbetreuung im «In der Höh»

     Zurzeit besuchen insgesamt rund 70 Kinder die schulergänzen-
     de Betreuung über Mittag im Schülerclub Hellwies. Der Montag
                                                                                                                     Dieses Mal gibt es Bio-Tagliatelle und
                                                                                                                          zweierlei Gehacktes sowie Salat.

                                                                                                               Infos zur schulergänzenden Betreuung
                                                                                                                       der Schule Volketswil:
                                                                                                              www.schule-volketswil.ch/angebot/schul-
                                                                                                                      ergaenzende-betreuung

     Gemeinsames Mittagessen im Schülerclub Hellwies in der früheren Turnhalle.

20    Schulfenster 51 | 2020
Gesamtschule In der Höh

Mit viel Motivation und Energie gestartet
Sie sind sprichwörtlich ins kalte Wasser gesprungen. Nicht nur, dass Simon Häusermann und
Michael Weber beide neu die Zweier-Schulleitung im «In der Höh» übernommen haben; sie leiten
gleichzeitig auch eine Schule, die mit dem Schuljahr 2020/2021 doppelt so gross geworden ist.

Ihr Start war eine grosse Herausforderung. Als sich der ehema-
lige Schulleiter Marcel Baier neu orientierte und seine designier-
te Stellenpartnerin Julia Rennenkampff ihre Stelle nicht antrat,
musste eine neue Zweier-Schulleitung für die Gesamtschule In
der Höh gesucht werden. Fündig wurde die Schulpflege in Simon
Häusermann und Michael Weber, die sich der Aufgabe stellten.
Seit August leiten sie das «In der Höh».
    «Es war sicherlich ein Sprung ins kalte Wasser, wir sind bei-
de aber sehr motiviert und gerne im neuen Schulhaus tätig»,
sagt Simon Häusermann. Der 45-Jährige ist ausgebildeter Sekun-
darlehrer und beginnt im Februar 2021 die knapp zweijährige
Ausbildung zum Schulleiter. Er ist Quereinsteiger und war vor
seiner Schultätigkeit Mitgründer einer Webagentur und eines
erfolgreichen Schweizer Webshops. «Ich wollte eine Arbeit, in
welcher der Mensch im Zentrum steht», sagt er zu seiner Motiva-
tion, in den Lehr- und nun in den Schulleiterberuf zu wechseln.
Als Schulleiter arbeitet er im «In der Höh» in einem 80-Prozent-     Neue Schulleiter in der Gesamtschule In der Höh:
Pensum.                                                              Simon Häusermann (links) und Michael Weber.
    Auch Michael Weber kam als Quereinsteiger zu seinem heu-
tigen Beruf. Der ausgebildete Sekundarlehrer und Schulleiter         darstellte. Zudem haben sich die Schülerzahl und die Zahl der
leitete zuvor eine Schule in Wiesendangen. Ursprünglich hatte        Lehrpersonen verdoppelt», so Simon Häusermann.
der 40-Jährige eine Bankausbildung absolviert und danach als             Neu besuchen rund 420 Schülerinnen und Schüler das «In
Mitglied der Geschäftsleitung in einer Marketing- und Werbe-         der Höh»; unterrichtet werden sie von rund 50 Lehrpersonen,
agentur gearbeitet. «Auch ich wollte nach einigen Berufsjahren       gut die Hälfte von ihnen hat im August neu gestartet. «Eine
aber lieber in Menschen statt in Produkte investieren», sagt er.     Organisation auf einen Schlag zu verdoppeln, ist eine grosse He-
Im «In der Höh» arbeitet er mit einem 100-Prozent-Pensum.            rausforderung und alles andere als alltäglich», sagen die beiden
                                                                     Schulleiter. Zurzeit beanspruche deshalb noch viel Organisa-
Organisation und Schülerzahl auf einen Schlag verdoppelt             torisches und Administratives das Tagesgeschäft – neben den
                                                                     Herausforderungen, die Covid-19 zusätzlich stelle.
Dass sich Michael Weber und Simon Häusermann für ihren
neuen Wirkungsort die Schule In der Höh ausgesucht haben,            Gemeinsame Kultur erarbeiten
ist kein Zufall. Beide kannten die Gesamtschule bereits – als
erste Gesamtschule im Kanton Zürich ist sie in Fachkreisen be-       «Wir haben in den ersten Wochen vor allem viele Gespräche ge-
kannt. «An einer Gesamtschule wie dem ‹In der Höh› gibt es kein      führt – sei es mit den bestehenden oder neuen Mitarbeitenden»,
‹Gärtli›-Denken. Alle Stufen sind in einem Schulhaus vertreten       so Weber und Häusermann. In der letzten Sommerferienwoche
– das sagt uns beiden zu», so Michael Weber.                         war zudem das ganze Schulhausteam vor Ort – einerseits für den
                                                                     Umzug, andererseits um sich an einem gemeinsamen Teamtag
Der Erweiterungsbau In der Höh, der nach der Fertigstellung          kennenzulernen. «Das ‹In der Höh› hat mit seinen Lehrpersonen
im Jahr 2017 drei Jahre der Schule Hellwies als Ersatz-Standort      und seiner Schulhauskultur einen guten Boden für unsere Ar-
diente, bildet mit dem älteren Gebäudeteil seit dem Schuljahr        beit geschaffen. Nun müssen wir als Team an dem Bestehenden
2020/2021 die neue, erweiterte Gesamtschule In der Höh. «Das         weiterarbeiten und uns eine gemeinsame Kultur erarbeiten»,
Team wurde und wird dadurch extrem gefordert. Der Umzug              sagt Michael Weber.
und die Neuverteilung der Klassen innerhalb der Gebäude muss-
ten vom Schulteam geplant werden, was eine grosse Aufgabe                                                           Fortsetzung auf Seite 22

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