John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst

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John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
QUEM e.V., Berlin         Networked Research and Digital Information – Nerdi
                          Netherlands Institute for Information Services, Amsterdam
                          www.niwi.knaw.nl/nerdi

           Models of competencies in the light of self-organization

                                                       12. HERBSTAKADEMIE
                                                       Friedrich-Schiller-Universität in Jena,
                                                       4.-6. Oktober 2004
                                                       SELBSTORGANISATION IN DEN SOZIAL-
                    The Royal Netherlands              UND ORGANISATIONSWISSENSCHAFTEN
                    Academy of Arts and
                          Sciences
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
Leitfaden

ƒWas „sind“ Kompetenzen
ƒWelche Kompetenzen gibt es
ƒWie hängen sie mit Selbstorganisationstheorien zusammen
ƒSelbstorganisationsmodelle
ƒKompetenzen, Werte und (Lern-) Kultur
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
Was „sind“ Kompetenzen?
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
mp ete nz
                  tivitäts ko
               Ak
                     enz
                     pet
     Tagu n g s k o Praktische
                    m          Kernfragen:o mp e tenz
                                        k            s a tion s
                                              Organ i
  Was „sind“      mp e tenz
              Kompetenzen?
                o                                                            m  p ete nz
          dienkMe                                            d l u n g s ko
                                                      H an
                     e te  nz                                       m  p e te nz
  Welche
     z ia lk omp   Grundkompetenzen               gibt
                                                   g e m es?
                                                          e n tko
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                          e  K o  m   p               m  m   u ni  ka
            ult u r      l
                     el sich abgeleitete Kompetenzen
                                                  K o
  Wie
inte   r k  ordnen                                                       o m pzu?
                                                                               eten z
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  Wie lassen sichnKompetenzen    modellieren?  o mp et enz
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                                                   o mp e tenz
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Meth                   Sel                               Fachko
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competentia stammt von dem Verb competere ab:
          zusammentreffen, aber auch zukommen, zustehen.

Was „sind“ Kompetenzen (Begriffsgeschichte)?
               Kompetenz als:
               zuständig, befugt, rechtmäßig, ordentlich; beneficium competentiae – Sicherung
               des Lebensunterhalts (Römisches Recht)
               Notwendiger Lebensunterhalt, insbesondere Notbedarf der Kleriker (seit dem
               13.Jahrhundert)
               Bindung einer Behörde an ihre Funktion; Befugnis, Rechtmäßigkeit von
               Organen, Institutionen, Personen (Verwaltungsrecht seit 19. Jahrhundert)

                Kompetenz als:
                Fähigkeit von Sprechern und Hörern, mit Hilfe eines begrenzten Inventars von
                Kombinationsregeln und Grundelementen potentiell unendlich viele (auch neue,
                noch nie gehörte) Sätze selbst bilden und verstehen zu können. (Chomsky 1960)
                Grundlegende Fähigkeit (weder genetisch angeboren noch biologisches
                Reifungsprodukt) die vom Individuum selbst hervorgebracht wurde, intrinsisch,
                in selbst motivierter Interaktion mit der Umwelt herausbildet. (Motivations-
                psychologie R.W.White 1959)
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Was sind Kompetenzen (Modellvorstellungen)?
Kompetenzen sind Fähigkeiten zur Selbstorgani-
sation, sind Selbstorganisationsdispositionen
selbstorganisiert wird das Handeln in offenen Problem-
und Entscheidungssituationen, in komplexen, oft
chaotischen Systemen
Kompetenzen sind unerläßlich für das Handeln in
der Risikogesellschaft
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
Welche Kompetenzen gibt es?
John Erpenbeck, Andrea Scharnhorst
Welche Grundkompetenzen gibt es?

Das Individuum handelt selbstorganisiert

                                            sozial und
              reflexiv       fachlich-      kommunikativ
mehr oder     in Bezug auf   methodisch     in Bezug auf
weniger       seine eigene   in Bezug auf   andere
aktiv         Person         Sachverhalte   Menschen
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Da ist die Fähigkeit, sich selbst gegenüber klug und kritisch zu sein,
P   produktive Einstellungen, Werthaltungen und Ideale zu entwickeln.
    Wir sprechen von personaler Kompetenz
    Da ist die Fähigkeit, alles Wissen und Können, alle Ergebnisse sozialer
    Kommunikation, alle persönlichen Werte und Ideale auch wirklich
A   willensstark und aktiv umsetzen zu können und dabei alle anderen
    Kompetenzen zu integrieren.
    Wir sprechen von Aktivitäts– und Handlungskompetenz

    Da ist die Fähigkeit, mit fachlichem und methodischem Wissen gut
F   ausgerüstet, schier unlösbare Probleme schöpferisch zu bewältigen.
    Wir sprechen von Fach– und Methodenkompetenz

    Da ist die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb mit anderen zusammen–
    und auseinanderzusetzen. Kreativ zu kooperieren und zu
S   kommunizieren.
    Wir sprechen von sozial–kommunikativer Kompetenz
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Wie ordnen sich
                       abgeleitete Kompetenzen zu?

       P                      A                        F                      S
Loyalität, Toleranz,    Tatkraft, Heraus-       Fachwissen, Fach-    Kommunikationsfähig-
normativ-ethische       forderungsannah-        wissen im einzel-    keit, Argumentations-
Einstellung,gesell -    me, Risikobereit-       nen, Marktkennt-     stärke, Verhandlungs-
schaftliche Verant-     schaft, Mobilität       nisse, Marktwissen   geschick,Repräsenta-
wortung,Mitarbei-       Flexibilität, Ausfüh-   im einzelnen,        tionsfähigkeit, Koope-
terverantwortung        rungsbereitschaft       Planungsverhalten,   rationsfähigkeit,
Umweltverantwor-        Umsetzungs-             Planungswissen im    Interaktionsfähigkeit
tung, Glaubwürdig-      fähigkeit, Initiative   einzelnen, Fach-     Beziehungsmanage-
keit, Vertrauens-                               übergreifende        ment, Menschen-
würdigkeit, Image-                              Kenntnisse, Fach-    kenntnis,Moderations-
pflege, Eigenver-                               übergreifendes       fähigkeit, Motivations-
antwortung,Ge-                                  Wissen im einzel-    techniken, Anpas-
samtverantwortung                               nen                  sungsfähigkeit,Diplo-
Budgetverant-                                                        matie
wortung...
Der
Kompetenz-
atlas des
KODE®X-
Messprozesses
Selbstorganisationstheorien
Zum Zusammenhang von Kompetenz,
                 Wert, Kultur im Selbstorganisationsbild

                                                         Kultur der Gruppe baut auf System von Ordnern
                                                         Werte / Normen / Regteln der Gruppe =
                                                         Ordnungsparameter (Ordner)

                                                K1 (P,A.F,S)
K6 (P,A.F,S)

                                                       K2 (P,A.F,S)                Kompetenzen
      K5 (P,A.F,S)
                                                                                   = Selbstorganisationsdispositionen

                                                               K3 (P,A.F,S)

                K4 (P,A.F,S)                                                  Kontrollparameter = äußere Einflüsse

                                           SO System

               Systemelement: interagierendePersonen i          Ki Kompetenz der Person i = Selbstorganisationsdisposition von i
                Interaktionen zwischen Systemelementen/Personen
Die Ausgangslage: Warum das große Interesse
        an Selbstorganisation heute?
 • vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität betrieblicher und
   gesellschaftlicher Problemlagen entsteht eine hochgradige
   Veränderungsdynamik
 • die Veränderungsprozesse werden immer schneller, überschreiten
   teilweise das menschliche Maß
 • Konzepte zur Gestaltung dieser instabilen Situationen werden
   notwendig (Stichworte: Lean Management, Vernetztes Denken, Total
   Quality Managment, Synergie, Lernende Organisation, Business
   Reengineering, Controlling, Change Management usw.)
 • instabil-komplexe Situationen lassen sich nur mit Hilfe des
   Selbstorganisationsmodells adäquat erfassen
 • Beherrschung selbstorganisierender Systeme und selbstorganisierter
   Situationen rücken den Kompetenzbegriff in den Vordergrund und
   erfordern neuartige Kompetenzprofile
Was ist Selbstorganisation?
– komplexe Systeme („fernab vom thermodynamischen
  Gleichgewicht“) erzeugen nicht-voraussagbare innere
  Systemzustände („Ordner“) und verhalten sich nicht-
  voraussagbar schöpferisch („autopoietisch“)
– Selbstorganisation und selbstorganisiertes Verhalten
  sind reale, beobachtbare Phänomene - und viel häufiger
  als deterministische Vorgänge
– moderne Selbstorganisationstheorien beschreiben
  solche Systeme:
    • die thermodynamisch orientierte
      Selbstorganisationstheorie (Ilya Prigogine)
    • die biologisch orientierte Theorie der Autopoiese
      (Humberto Maturana)
    • die systemtheoretisch orientierte Synergetik
      (Hermann Haken)
Selbstorganisationstheorien

Moderne Konzepte der Selbstorganisation (Zeitraum von 1960 bis
    1975):.
1. die Theorie dissipativer Strukturen (Prigogine)
2. die Theorie der Synergetik (Haken)
3. Chaostheorien (Lorenz)
4. systemtheoretisch- kybernetische Ansätze (v.Foerster)
5. Theorien von Autopoiese und Selbstreferentialität (Maturana)
6. Theorien der Ökosystemforschung
Selbstorganisation findet nur in Systemen hoher Komplexität statt.
Intentionalität ist Ausdruck und Resultat der Selbstorganisation des
komplexen Systems Mensch / Gehirn. Menschlich – soziale
Selbstorganisation vereinigt Komplexität und Intentionalität.
Was sind die wesentlichen Charakteristika?
– das Prinzip der Nichtlinearität und Rückkopplung (soziale und
  geistige Prozesse sind selbstreferentiell)
– das Verstärkungsprinzip („schlagartige“ Entstehung neuer
  sozialer oder geistiger Strukturen)
– das Prinzip der inneren Bedingtheit (Strukturen durch Randwerte
  und innere Faktoren bedingt; Autonomie,
  Selbstgestaltung, -lenkung und -entwicklung, Selbstproduktion)
– das Prinzip der beschränkten Vorhersagbarkeit (reguläre
  Strukturen - qualitative Voraussagen, chaotische Dynamik -
  prinzipiell keine Voraussagen für die fernere Zukunft)
– das Prinzip der Historizität (konkreten Entstehungsgeschichte
  entscheidend)
Selbstorganisationstheorien generalisiert
F    grundlegende Prinzipien selbstorganisierender Prozesse (nach
O    W. Ebeling)
K              A: Autopoiese (Maturana, Varela)
U              T: thermodynamische Selbstorgani-
S                 sationstheorie (Prigogine, Nicholis)
                                                                                A   T   S
               S: Synergetik (Haken)
t    Das Prinzip des Entropieexports (Selbstorganisation verbraucht             y   z   {
     hochwertige Energie)
t    Das Prinzip der Energietransformation (Selbstorganisation ist durch        y   z   {
     Ketten von Energieumwandlungen charakterisiert)
t    Das Prinzip der überkritischen Distanz (Selbstorganisation tritt nur bei   y   z   z
     Gleichgewichtsferne und Überschreiten charakteristischer kritischer
     Werte auf)
t    Das Verstärkungsprinzip (Im Übergangsgebiet zwischen                       y   z   z
     verschiedenen Strukturformen treten starke Schwankungen auf. Jenseits
s
     der kritischen Parameter werden bestimmte Moden der Fluktuationen
     verstärkt, die Keime der neuen Strukturen darstellen)

t : thermodynamischer Fokus; s : strukturell-funktioneller Fokus, k : kognitiver Fokus
t   Das Stabilitätsprinzip (Selbstorganisierende Systeme sind relativ       z   z
    stabil gegenüber kleinen Störungen. Große Störungen sind eine
s
    Gefahr für das System, wegen der Existenz kritischer Werte
    können sie zum Zusammenbruch der ganzen Struktur führen)
t   Das Prinzip der Phasenübergänge (Es existieren Analogien            y   z   z
    zwischen Selbstorganisationsprozessen und
s
    Gleichgewichtsphasenüber-gängen)
t   Das Prinzip der Nichtlinearität und Rückkopplung                    y   z   z
    (Selbstorganisation erfordert eine nichtlineare Dynamik des
    Systems)
s   Das Prinzip der inneren Bedingtheit und Bestimmtheit, eines         {   {   z
    eigenen (selbstorganisativen) Determinismus (Die durch
    Selbstorganisation entstandenen Strukturen sind in der Regel
    sowohl durch die Randwerte als auch durch die inneren Faktoren
    bedingt; die Zukunft ist real offen)
t   Das Prinzip der Symmetriebrechung (Die durch die                    y   z   z
    Selbstorganisation hervorgegangenen Strukturen entstehen in der
    Regel durch Brechung einer Symmetrie)
s   Das Prinzip der Ordnungsparameter, das Haken-Prinzip (Es            y   y   z
    existieren in der Regel spezielle Bewegungen (Moden), die alle
    Teilbewegungen koordinieren. Das gilt auch im übertragenen
    Sinne für geistiges und symbolisches Handeln, das durch
    übergeordnete Ordnungsparameter koordiniert wird)
s   Das Prinzip der beschränkten Vorhersagbarkeit (Es gibt              z   z   z
    grundsätzlich zwei Klassen von Strukturen der Selbstorganisation,
k
    reguläre und irreguläre bzw. chaotische, dissipative Strukturen.
    Chaotische Dynamik impliziert ein exponentielles
    Auseinanderstreben der Systemtrajektorien und damit eine
    schlechte Vorhersagbarkeit der ferneren Zukunft)

s   Das Prinzip der Historizität (Alle Strukturen der Realwelt, die     z   z   z
    durch Evolution / Entwicklung entstanden sind, können letztlich nur
k
    durch eine Synthese zugrundeliegender Gesetze und konkreter
    Entstehungsgeschichte verstanden werden)

s   Das Prinzip der Komplexität (aufgrund der Komplexität der           z   z   z
    Systeme sind diese nur unvollständig beschreibbar und
s
    perspektivisch einzuschätzen, interne Zustände beeinflussen sich
    selbst – das Verhalten ist werder aus Inputs noch aus internen
    Zuständen ”ableitbar”, die Komplexität ist nicht reduzierbar

k   Das Prinzip der Redundanz (Die Gestaltung und Lenkung des           z   y   y
    Systems kann aus Teilsystemen heraus erfolgen, Information ist
    über das System verteilt, es gibt kein ausschließliches
    Hierarchieprinzip
k   Das Prinzip der Selbstreferentialität (das Eigenverhalten ist        z     {     {
     Produkt innerer Kohärenzen, nicht ”Repräsentation” äußerer
     Einflüsse, jeses Verhalten wirkt auf sich selbst zurück und ist
     Ausgangspunkt weiteren Verhaltens. Selbstreferentielle Systeme
     sind weitgehend operational-organisativ geschlossen, aber offen
     gegenüber Materie- und Energieflüssen

 k   Das Prinzip der Autonomie (das System ist nicht informationell       z     y     y
     unabhängig, aber im Sinne von Selbstgestaltung, -lenkung und –
     entwicklung selbstbestimmt gegenüber der Umwelt; es ist nicht
     angepaßt, sondern koevolutiv geprägt

 k   Das Prinzip humaner sozialer Systeme (humane soziale                 z     y     z
     Systeme sind selbstorganisierend und kreativ, sie sind wert- und
     willensgesteuert, sinn- und zweckorientiert und beruhen auf
     Kommunikation, Symbolen und Lernen)

Bedeutung der Symbole:
y : keine oder nur geringe Aussagen zum Prinzip        t : thermodynamischer Fokus
{ : Teilaussagen zum Prinzip                          s : strukturell-funktioneller Fokus
z : zentrale Aussagen zum Prinzip                      k : kognitiver Fokus
Selbstorganisationsdispositionen und Ordner

Die Synergetik wirft zwei Fragen mit besonderer Klarheit auf:
• Welche Systembedingungen sind die Voraussetzung für
   selbstorganisative Prozesse
   • äußere Bedingungen (Kontrollparameter)
   • innere Bedingungen (Dispositionen) der Systemteile; bei
       Individuen: Kompetenzen
• Welche Ordner -bei sozialen Systemen: Werte - bilden sich
   heraus und wie wirken sie auf die inneren Bedingungen ein?
Ordner als Werte
Ordner                         Teile
Sprache                        menschliche Individuen
Staatsform
Kultur
Gesetze
Rituale
Umgangsformen
M ode
Betriebsklima                  M itarbeiter
corporate identity             M itarbeiter
Paradigmen                     W issenschaftler (Thomas S. Kuhn)
Volkscharakter                 M enschen (Bateson)
W irtschaft: "ordnende Hand"   Teilnehmer am W irtschaftsprozeß (Adam
                               Smith)
Ethik                          M enschen (Friedrich August v. Hayek)
Selbstorganisationsmodelle
Die grundlegende Modellierung eines
        selbstorganisierenden Systems in der Synergetik (1)

q = (q1....qn) sei die Systembeschreibung durch einen Zustandsvektor. Seine zeitliche
Änderung lässt sich darstellen als
dq/dt = N(q, a) + F(t) (*), mit
q1 bis qn: Einzelkomponenten
dq/dt: Veränderung des Zustandsvektors (i.d.R. in nichtlinearer Form)

N (q, a): Nichtlinearen Gleichung der Veränderung des Zustandsvektors, mit
a: Kontrollparameter (= äußeren Einwirkungen auf das System)
F(t): Zufallseinwirkungen
Mit q0 als bekanntem (Ausgangs)-Zustand des Systems,
a0 als bekanntem Kontrollparameterwert,
F=0 als Vernachlässigung der Zufallseinwirkungen lässt sich feststellen:
Ändert sich der Kontrollparameterwert von a0 zu a, ändert sich i.d.R. der Zustandsvektor
zu q = q0 + w, mit w als Änderungssymbol
Einsetzung in (*) ergibt
dw/dt = N (q0 + w, a)
Die grundlegende Modellierung eines
         selbstorganisierenden Systems in der Synergetik (2)
Bei Berücksichtigung des linearen Anteils von N, symbolisiert durch L, wird
dw/dt = L (w)
w = exp(λt)ν: Lösung dieser Differentialgleichung, λ = Eigenwerte, ν = Eigenvektoren
der Lösung, λ komplexe Zahlen, mit (a) Re λ ≥ 0 oder (b) Re λ ≤ 0
(a) führt auf Eigenvektoren νu , (b) auf νs
Mit noch unbekannten, zeitabhängigen Amplitudenfunktionen ξ(t) schreibt sich q als:
q = q0 + ∑ξu(t) νu + ∑ξ s(t)νs
        u           s
Haken schreibt die mit (a) verbundenen Amplitudenfunktionen ξu(t) in
nichtlinearen Gleichungen M in der Form
dξu(t)/dt = M(ξu(t)) + G(t), G(t) wieder ein Zufallseinfluss
In vielen Fällen hat diese nichtlineare Gleichung das Aussehen
dξu(t)/dt = a ξu(t) - b ξu3(t) + G(t), mit 2 Kontrollparametern, a und b
Es gilt theoretisch, empirisch verifiziert, das Haken-Prinzip
ξs(t) = fs (ξu(t))
ξu(t) heißen Ordner des Systems, sie „versklaven“, konsensualisieren, binden andere
möglichen Systemzustände ein: q ist durch die ξu(t) eindeutig bestimmt. Gesucht:
Wahrscheinlichkeitsverteilung für die auftretenden Zustandsvektoren via
Master –Gleichung (Übergangswahrscheinlichkeiten von einem Gefüge des
Zustandsvektors zu einem anderen in einer bestimmten Zeit)
Sucher in Bewertungslandschaft
Kompetenzentwicklung:Werte als Ordnungsparameter
                                      W1: Fachliche Kompetenz
                                      ist das Wichtigste.
   WERT/
   NORM

      W2: Das Menschliche ist                                             W3: Fachliches und
      ist das Wichtigste.                                                      Menschliches
                                                                          muss eine Einheit bilden.

                                         disc h
                                   -metho
                           c h lich
 KOMPETENZ-             Fa
 RAUM
         Soz                                                                    Innovation
             ial            / Pe
                                     rson
           Systemelement :               al
           interagierende Person i     Kompetenzspektrum Ki (P, A.F,S) =Selbstorganisationsdisposition
Kompetenzen, Werte und (Lern-)kultur
Erfahrungen                Fähigkeiten

                                                        Disposition
Werte als                                               selbstorga-
                                                        nisierten

zentrale                 WWWw
                     Wissen
                            Wille     Werte
                                                        Handelns

Bestandteile
von
                             Handelndes
Kompeten-                    Individuum

zen
kognitive Grundbezüge, Grundbewertungen
            (Grundwerte) und Grundkompetenzen

kognitiv erfasste             entsprechende Grundwerte     entsprechende
Grundbezüge des               des selbstorganisiert        Grundkompetenzen des
selbstorganisiert denkenden   denkenden und handelnden     selbstorganisiert- denkenden
und handelnden Subjekts       Subjekts                     und handelnden Subjekts
zu sich selbst                personale Werte              personale Kompetenzen
(als Person)                  (p)                          (P)

in sich selbst                aktivitätsbezogene Werte     aktivitätsbezogene Kompeten
(als Aktivität)               (a)                          zen (A)

zur gegenständlichen          fachlich-methodische Werte   fachlich-
Umwelt                        (f)                          methodische Kompetenzen
(fachlich-methodisch)                                      (F)
zur personalen Umwelt         sozial-kommunikative Werte   sozial-
(sozial-kommunikativ)         (s)                          kommunikative Kompetenzen
                                                           (S)
Kompetenzwerte zentral: personale Werte              zentral: aktivitätsbezogene                 zentral: fachlich-                  zentral: sozial - kommuni-
                                                             Werte                                       methodische Werte                   kative Werte
                                selbstentfaltungsorientierte aktivitätsorientierte                       wissensorientierte                  kommunikationsorientierte
Wertkompetenzen                 Idealisten*)                 Realisten                                   „Legalisten“                        Relativisten
                                • Genuß als Selbstzweck             • Fitness als Fun                    • Denken als Genuß                  • Genuß des Miteinander
                                • Genuß als Lebensart               • Freude am Tun                      • Spaß am Problemlösen              • Glück der Gemeinschaft
hedonistisch-ästhetisch         • Ästhetik als Genuß                • Ästhetik der Mobilität             • Glück des Ordnens                 • Freude an Feiern, Festen,
                                • Ästhetik des Alltags              • Dynamik als Ästhetik               • Ästhetik der Formeln                Ritualen
                                                                                                                                             • Kunst als Kommunikation
                                • Bildung als Ausdruck von          • moderne Technik, die den           • Wissenquellen als Fort-           • Verbindungen durch
                                  Persönlichkeit                      Aktionsradius erweitert              schrittsquellen                     Kommunikationsmittel
                                • Freiraum als Voraussetzung        • Ziele, um zu handeln; Geld als     • allein die Fakten zählen          • Humor, Takt und Offenheit als
                                  für Selbstentfaltung                Mittel zum Zweck                   • nichts ist praktischer als eine   • Spielregeln der Konsensfähig-
utilitaristisch
                                • wegweisende Vorbilder             • Mitmacher und Mitstreiter            gute Theorie                        keit
                                •                                   • Handlungsfreiheit als Gestal-      • methodisch durchdacht ist halb    • Möglichkeiten repressionsfrei-
                                                                      tungsfreiheit; Willensstärke als     vollbracht                          er Kommunikation
                                                                      Schlüssel zum Erfolg
                                • der Starke ist am mächtigsten     • nicht Mitleid sondern tätige       • Wissen soll wertfrei bleiben      • vereint sind auch die Schwa-
                                  allein                              Hilfe                              • Wissen verbindet, Vorurteile        chen mächtig
                                • zuerst ist man dem eigenen        • anderen in Not helfen                trennen                           • Ehrfurcht vor jedem Leben
                                  Geissen verantwortlich            • aktiv für eine bewssere Zu-        • nicht streiten - rechnen            und jeder Meinung
ethisch-moralisch               • ein gelingendes Leben führen        kunft streiten                     • Wusch nach Wahrheit als           • Mitarbeit zum erfüllten Leben
                                  persönliche Entfaltung darf       • fordere die anderen wie dich         wichtigste Orientierung             Aller
                                  Mitmenschlichkeit nicht be-         selbst                                                                 • Mitmenschlichkeit darf die
                                  hindern                                                                                                      persönliche Entfaltung nicht
                                • ein wertvoller Mensch sein                                                                                   behindern
                                • Männer machen Geschichte          • Bewegung ist alles, das Ziel       • Wissen ist Macht                  • Politik muss moralisch sein
                                • Masse macht dumm                    weniger                            • Sachpolitik im Kompetenz-         • Alle Macht geht vom Volk aus
                                • Freiheit vor Gleichheit           • vorwärts immer, rückwärts            team                              • Gleichheit vor Freiheit
politisch                       • Menschen brauchen persönli-         nimmer                             • Politik der kleinen, durchdach-   • Politiker als große
                                  che Vorbilder                     • Politik ist aktive Verteilung        ten Schritte                        Kommunikatoren
                                • Politik lebt von Persönlichkeit     von Macht                          • Kopfpolitiker statt Bauchpoli-
                                                                    • Macht braucht Macher                 tiker
                                                                                  Was meine ich? Was schätze ich?

            *) H. Klages unterscheidet nonkonforme Idealisten, aktive Realisten, ordnungsliebende Konventionalisten, und perspektivlos Resignierte
HANDLUNGSERGEBNIS AUS SICHT VON 1
                                    Praktisches Ergebnis seines sozialen Handelns
                                       HANDLUNG VON INDIVIDUUM 1
              INDIVIDUUM 1/t1                                                                INDIVIDUUM 1/t2

     Erkenntnis-                                                                    Erkenntnis-
                     Speicher                                                                       Speicher
       instanz                                                                        instanz
SE

IE    Wertungsinstanz                                                                Wertungsinstanz
         LABILISIERUNG                                                                  LABILISIERUNG

           Handlungsantizipation                                                          Handlungsantizipation
              Entscheidung                                                                   Entscheidung

                                               und Kooperation
                                               Kommunikation

              INDIVIDUUM2/t1                                                                  INDIVIDUUM 2/t2
Project:
Competence and innovation in research networks –
modeling self-organized learning of heterogeneous agents

2003-2004

Funded by the BMBF, Germany and by the European
Social Fund

“Lernkultur und Kompetenzentwicklung”

Anne Beaulieu
Werner Ebeling
Thomas Hüsing
At the beginning:
competence profiles and the landscape picture

Personal competencies   Activity, impetus to act

                             favored conditions

                                  unfavored conditions

Knowledge, Methods      Social - Communicative
8

Competence
 Evolutionary development
                 search in a–
                                                                                                                                                                                                     7,6
                                                                                                                                                                                                     7,2
                                                                                                                                                                                                     6,8
                                                                                                                                                                                                     6,4
                                                                                                                                                                                                     6

the  individual
 fitness        evolution
         landscape
                                                                                                                                                                                                     5,6
                                                                                                                                                                                                     5,2
                                                                                                                                                                                                     4,8
                                                                                                                                                                                                     4,4
                                                                                                                                                                                                     4     q2
                                                                                                                                                                                                     3,6
                                                                                                                                                                                                     3,2
                                                                                                                                                                                                     2,8
                                                                                                                                                                                                     2,4
                                                                                                                                                                                                     2

 Adequacy
  Valuationoflandscape
               the competence profile
                                                                                                                                                                                                     1,6
                                                                                                                                                                                                     1,2
                                                                                                                                                                                                     0,8
                                                                                                                                                                                                     0,4
                                                                                                                                                                                                     0

                                                                                0
                                                                                    0,4
                                                                                          0,8
                                                                                                1,2
                                                                                                      1,6
                                                                                                            2
                                                                                                                2,4
                                                                                                                      2,8
                                                                                                                            3,2
                                                                                                                                  3,6
                                                                                                                                        4
                                                                                                                                             4,4
                                                                                                                                                   4,8
                                                                                                                                                         5,2
                                                                                                                                                               5,6
                                                                                                                                                                     6
                                                                                                                                                                         6,4
                                                                                                                                                                               6,8
                                                                                                                                                                                     7,2
                                                                                                                                                                                           7,6
                                                                                                                                                                                                 8
                                                                                                                                        q1
       0,40

       0,35

       0,30

       0,25

w(q, t) 0,20
                                                                                                      7,2
       0,15                                                                     6
                                                                          4,8
       0,10                                                                                             q2
                                                                    3,6
       0,05                                                   2,4
                                                        1,2
       0,00                                         0
               0

                   1

                       2

                           3

                               4

                                    5

                                        6

                                            7

                                                8

                                         Characteristics
                                        Competence  dimensions (K,S,A,P)
                               q1
Mathematical model

      r
              [   r         r r r
                                                 ]
                                                r r                 r
∂ t x(q , t ) = a(q ) + ∫ b(q , q ′)x(q ′, t )d q ′ x(q , t ) + D∆x(q , t )
Occupied space of                                          Space of experiences
experiences                                                to be explored

Key competences, no visions   Key competences, visions and the ability to bridge
                              Between different areas of experiences
Competence development as an evolutionary                                                                                                                                                            8
                                                                                                                                                                                                     7,6
                                                                                                                                                                                                     7,2

mechanism in a problem solving process
                                                                                                                                                                                                     6,8
                                                                                                                                                                                                     6,4
                                                                                                                                                                                                     6
                                                                                                                                                                                                     5,6
                                                                                                                                                                                                     5,2
                                                                                                                                                                                                     4,8
                                                                                                                                                                                                     4,4
                                                                                                                                                                                                     4     q2
                                                                                                                                                                                                     3,6
                                                                                                                                                                                                     3,2
                                                                                                                                                                                                     2,8
                                                                                                                                                                                                     2,4
                                                                                                                                                                                                     2

 Quality of solution
                                                                                                                                                                                                     1,6
                                                                                                                                                                                                     1,2
                                                                                                                                                                                                     0,8
                                                                                                                                                                                                     0,4
                                                                                                                                                                                                     0

                                                                                0
                                                                                    0,4
                                                                                          0,8
                                                                                                1,2
                                                                                                      1,6
                                                                                                            2
                                                                                                                2,4
                                                                                                                      2,8
                                                                                                                            3,2
                                                                                                                                  3,6
                                                                                                                                        4
                                                                                                                                             4,4
                                                                                                                                                   4,8
                                                                                                                                                         5,2
                                                                                                                                                               5,6
                                                                                                                                                                     6
                                                                                                                                                                         6,4
                                                                                                                                                                               6,8
                                                                                                                                                                                     7,2
                                                                                                                                                                                           7,6
                                                                                                                                                                                                 8
                                                                                                                                        q1
       0,40

       0,35

       0,30

       0,25

w(q, t) 0,20
                                                                                                      7,2
       0,15                                                                     6
                                                                          4,8
       0,10                                                                                             q2
                                                                    3,6
       0,05                                                   2,4
                                                        1,2
       0,00                                         0
               0

                   1

                       2

                           3

                               4

                                    5

                                        6

                                            7

                                                8

                                            Problem dimensions
                               q1
Mathematical model

            r
                      [ r         r r r
                                                       ]
                                                      r r                 r
      ∂ t x(q , t ) = a(q ) + ∫ b(q , q ′)x(q ′, t )d q ′ x(q , t ) + D∆x(q , t )

              Knowledge - individual process of evaluation
competences

              Social    - exchange of information between the members of the
                           population
              Activity - rate of mutation
              Personal - individuality of agents expressed by their different
                          locations in the problem space
Competencies as individual characteristics of persons can be
     modeled as characteristics of processes in a group of persons
Change of a location = different problem representation due to the use
                       of different competencies
           Competencies = characteristics = static picture

                    K
               S
                    P    A

Meta-competence = ability to use different competencies in the context
                  of a certain situation = dynamic picture
Velocity of the change of location = the flexibility in reaching different
       problem representations due to the use of meta-competence
Racing for solutions in the problem space
Evolino – evolutionary search in a landscape
Agents finding new problem solutions
One concept – different models – different
                        simulations
                           0,40

                           0,35

                           0,30

                           0,25

                    w(q, t) 0,20
                                                                                                        7,2
                           0,15                                                                     6
                                                                                              4,8
                           0,10                                                                          q2
                                                                                        3,6
                           0,05                                                   2,4
                                                                            1,2
                           0,00                                         0

                                   0

                                       1

                                           2

                                               3

                                                   4

                                                        5

                                                            6

                                                                7

                                                                    8
                                                                                                                                                                                                                                    8
                                                                                                                                                                                                                                    7,6

                                                   q1                                                                                                                                                                               7,2
                                                                                                                                                                                                                                    6,8
                                                                                                                                                                                                                                    6,4
                                                                                                                                                                                                                                    6
                                                                                                                                                                                                                                    5,6
                                                                                                                                                                                                                                    5,2
                                                                                                                                                                                                                                    4,8
                                                                                                                                                                                                                                    4,4
                                                                                                                                                                                                                                    4     q2
                                                                                                                                                                                                                                    3,6
                                                                                                                                                                                                                                    3,2

                                    K
                                                                                                                                                                                                                                    2,8
                                                                                                                                                                                                                                    2,4

                                   SP
                                                                                                                                                                                                                                    2
                                                                                                                                                                                                                                    1,6

                                      A
                                                                                                                                                                                                                                    1,2
                                                                                                                                                                                                                                    0,8
                                                                                                                                                                                                                                    0,4
                                                                                                                                                                                                                                    0

                                                                                                               0
                                                                                                                   0,4
                                                                                                                         0,8
                                                                                                                               1,2
                                                                                                                                     1,6
                                                                                                                                           2
                                                                                                                                               2,4
                                                                                                                                                     2,8
                                                                                                                                                           3,2
                                                                                                                                                                 3,6
                                                                                                                                                                       4
                                                                                                                                                                            4,4
                                                                                                                                                                                  4,8
                                                                                                                                                                                        5,2
                                                                                                                                                                                              5,6
                                                                                                                                                                                                    6
                                                                                                                                                                                                        6,4
                                                                                                                                                                                                              6,8
                                                                                                                                                                                                                    7,2
                                                                                                                                                                                                                          7,6
                                                                                                                                                                                                                                8
                                                                                                                                                                       q1

Metaphoric s.                          Numeric s.                                                             Behavioral s.
Metaphoric simulation
                       The simulation
                           CONCEPT Purposelandscape               Symbolic simulation
                                                                     Visualization
 Interactive visualization
                                                                    of concepts by
 of concepts by means of
                                                                   means of equations
        game rules
                                                             Philosophical system theory

                                     Systems dynamics

                                    Scenarios simulation     Method of description for
                                     Interactive learning    the underlying model
                                     of complex dynamics
 INFORMAL                                                           FORMAL
Archeology, architecture,
Computational humanities (?)      Computational sociology
                                     Behavioral simulation         Numeric simulation
   Visual simulation               Rule-based description       Equation based description
                                    of complex dynamics           of complex dynamics
     Virtual reality

                                                             Physics of complex systems
                             PHENOMENON
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