Katholische Pfarrei Heilige Familie Dessau-Roßlau Pfarrbrief Jahreswechsel 2021/2022
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Liebe Schwestern und Brüder, liebe Gäste, vielleicht geht es ihnen ebenso wie mir: Ich bekomme sehr gern Geschenke. Auch schenke ich gern. Vielleicht mag ich den Gesichtsausdruck von Menschen zu sehr, die beschenkt werden – das Leuchten ihrer Augen, ihre Freude, das Strahlen ihres Gesichts. Ich bin mir nicht sicher, ob das allein schon reicht, um als kritisches und überdachtes Argument für das Schenken von Weihnachtsgeschenken durchzugehen, aber ich kann mich nicht mit der Vorstellung anfreunden, das Schenken und Beschenkt-werden an Weihnachten aufzugeben. Und ich denke, dass genau hier schon eines der wichtigsten Argumente für das Schenken von Weihnachtsgeschenken liegt: Schenken und Beschenkt-werden sind ihrem Wesen nach zutiefst christliche Handlungen. Schlägt man im Internetlexikon “Wikipedia” nach, so findet mal als Definition für ein Geschenk: “Ein Geschenk ist die Übertragung des Eigentums an einer Sache oder an einem Recht an einen anderen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Im übertragenen Sinne kann man auch jemandem seine Aufmerksamkeit, sein Vertrauen oder seine Liebe schenken.” „Du bist mir wichtig“ Ein Geschenk sagt im günstigsten Fall: “Du bist mir wichtig! Du bist mir etwas wert! Ich habe mir Gedanken über dich gemacht und darüber nachgedacht, worüber du dich freust!” Ich rede dabei nicht von der Krawatte, den Socken oder dem Topflappen, bei dem man sich denkt: “Na super! Den hab ich mir ja schon immer gewünscht!?!”, sondern von Geschenken, die persönlich sind und von Herzen kommen. Sie wollen
eine Freude machen. Sie sind genau für eine Person und Lebenssituation ausgesucht. Sie erwarten keine Gegenleistung. Sie vermitteln Annahme, Aufmerksamkeit und Wertschätzung – manchmal sogar Liebe. Und darin entsprechen sie dem Wesen von Weihnachten: Jesus Christus, Gottes Sohn (Gott selbst) wird als Kind geboren, um den Menschen das Leben zu schenken. Und warum? Aus Liebe zu uns! Und genau das wollen auch Geschenke sein: Zeichen der Liebe und der Beziehung zweier Menschen zueinander. Darum schenken wir! Mal ganz abgesehen von allen diakonischen Aspekten, die das Schenken in unserer Kirche hat. Denn was sind das Almosen-Geben und die Unterstützung einer anderen Person ohne Gegenleistung, was sind das Teilen und das Weitergeben anderes als Schenken? Von Gott beschenkt Ähnlich verhält es sich aber auch mit dem Beschenkt-werden. Was sind wir anderes als Beschenkte? Unser Leben, unser Glauben, dass ich einen Menschen an meiner Seite habe, der mich liebt – wir sind von Gott Beschenkte. Auch dafür kann das Schenken ein Symbol sein. Viel zu sehr versuchen wir in unserer heutigen Zeit, uns alles zu verdienen. Sei es Anerkennung, Aufmerksamkeit, Lob, der Lebensunterhalt, bis hin zu Liebe – alles hängt an uns und es fällt uns schwer etwas als Geschenk anzunehmen, ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Ein Geschenk will aber sagen: “Ich liebe dich um deiner Selbst willen! Du musst dir meine Liebe nicht verdienen. Ich beschenke dich einfach, weil ich es will – aus Liebe!” Geschenke erzählen von Gott Schenken und Beschenkt-werden, beides ist tief mit unserem christlichen Glauben verbunden. Und gerade deshalb besteht an Weihnachten – Gott schenkt sich selbst ganz in diese Welt und in unser Leben – ein guter Anknüpfungspunkt dafür, einem lieben Menschen in
meinem Leben ein Geschenk zu machen. Denn so können unsere Weihnachtsgeschenke ein Abglanz des einen Geschenks werden, das Gott uns in Jesus Christus gemacht hat. Sie können über sich selbst hinaus verweisen und so die Geschichte des viel größeren Geschenks der Liebe Gottes erzählen. Denn darum sollten wir als Christen schenken wir: Wir schenken, weil wir beschenkt sind! Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest Pfarrer Hartmut Neuhaus
Gottesdienstordnung an den Feiertagen 24.12. Heiligabend 17.00 Uhr Wortgottesfeier mit Krippenspiel in Roßlau 17.00 Uhr Hl. Messe in Zerbst 22.00 Uhr Christmette in Coswig 25.12. Hochfest der Geburt des Herrn 10.30 Uhr Weihnachtshochamt in Roßlau 26.12. Fest des Hl. Erzmärtyrers Stephanus 08.45 Uhr Hochamt in Zerbst 09.30 Uhr Wortgottesdienst in Coswig 10.30 Uhr Hochamt in Roßlau 31.12. Hl. Papst Silvester 16.30 Uhr Hl. Messe in Coswig 18.00 Uhr Jahresschlussandacht in Roßlau 01.01. Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria 10.30 Uhr Neujahrshochamt in Zerbst 17.00 Uhr Neujahrshochamt in Roßlau 06.01. Hochfest der Erscheinung des Herrn – Hl. Drei Könige 10.30 Uhr Hochamt in Roßlau Beichtgelegenheiten bei fremden Beichtvätern vor den Weihnachtsfeiertagen 21.12. 18.30 bis 19.30 Uhr Roßlau Wir bitten darum, die aktuelle „Corona-Situation“ und die sich daraus ergebenden Bestimmungen zu beachten. Wirklich aktuell finden sie die Gottesdienstzeiten auf unserer Internetseite und natürlich in den Aushängen.
Gedanken zu den Weihnachtstagen "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ Johannes 1,14 Am 25.12. wird weltweit wieder Weihnachten, die Geburt Jesu Christi im Stall zu Bethlehem gefeiert. Weihnachten gilt weltweit als das Fest der Liebe und des Friedens. Und wir werden wieder die Stimmen des himmlischen Heeres aus der Weihnachtsbotschaft: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade" hören. Dann am 26.12. die Geschichte des ersten Märtyrers Stephanus. Wie passen die Geburt Jesu und der Märtyrertod von Stephanus zusammen? Trübt dieser Festtag nicht unsere weihnachtliche Atmosphäre? Da ist nichts mehr vom Glanz und der Stille der Heiligen Nacht, da ist nichts mehr von Frieden zu spüren, da werden wir in der Apostelgeschichte mit Verleumdung und Tod konfrontiert. Kann auch dies zur Weihnachtsbotschaft gehören? Ich glaube ja, in der Hl. Nacht haben wir von der Geburt Jesu in der Krippe gehört und am 1. Weihnachtsfeiertag hörten wir im Johannesevangelium: "Und das Wort ist Fleisch geworden..." Mit Weihnachten hat sich die Verheißung des Alten Bundes erfüllt. Gott hat seinen Sohn Mensch werden lassen. "Er wurde uns gleich außer der Sünde" Er ist als Mensch wie die meisten Menschen in die Welt gekommen, arm, bescheiden und dennoch ging vom ersten Augenblick
ein Licht auf. Hoffnung und Zuversicht kamen in die Welt. So arm dieses Kind auch war, dennoch verbeugten und beteten Hirten und Könige vor ihm. Dieses Kind im Stall wird durch den Tod am Kreuz und die Auferstehung am Ostermorgen zum Sieger über den Tod. Dieses Kind in der Krippe ist der Beginn des Christentums. Gott hat seine Versprechen wahrgemacht, mit Weihnachten beginnt die Erlösung der Menschheit. Nun gilt es für uns Menschen dies anzunehmen, die Botschaft der Weihnacht zu verinnerlichen und an unserer Erlösung mitzuwirken. Dass dieses Ja zu Gott, dass dieses Ja zum Kind im Stall von Bethlehem kein leichtes und bequemes Ja ist, zeigt uns die Geschichte des Erzmärtyrers Stephanus. Dabei kommt es Lukas nicht darauf an, das Bild eines aufrechten Christen zu zeichnen und seine Gaben und Vorzüge in den Vordergrund zu stellen, nein, ihm geht es um mehr. Lukas geht es um seine Bedeutung für die Christenheit. Sein Tod leitet die Lösung der Kirche aus der Bindung an das Judentum, an Gesetz und Tempel. An diesem Stephanus scheiden sich wie schon an Jesus selbst grundsätzlich und endgültig die Geister. Und nicht zufällig gleichen sich beider Leben, das des Heilandes, Jesus Christus, und das von Stephanus. Stephanus war wie Jesus selbst, Diakonos - Diener der Menschen. Auch Stephanus wurde vom Hohen Rat, durch falsche Zeugen, zum Tode verurteilt. In Stephanus erfüllt sich aber die Zusage Jesu: " Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorgt euch nicht darum, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt! Denn der Hl. Geist wird euch in eben der Stunde lehren, was ihr sagen sollt." Luk.12,11ff Stephanus weiß, was er antworten muss, er hat die ganze Heilsgeschichte Gottes erkannt, er ist von den Führungen Gottes überzeugt und sieht die Zusammenhänge. Gott hat seinen Sohn, den Gerechten, zur Erlösung der Menschen auf die Erde gesandt, wir haben seine Geburt in der Hl. Nacht gefeiert, doch die Juden erkennen ihn nicht und schlagen ihn ans Kreuz.
Damit trennt sich das Christentum vom jüdischen Volk. Gottes Gegenwart ist nicht mehr an den Tempel gebunden, die Verkündigung der Frohen Botschaft gilt nunmehr allen, die an ihn glauben und wendet sich damit mehr und mehr den Heiden zu. Das mutige Bekenntnis des Stephanus hat seinen Tod besiegelt. Aber der Richter im Himmel, hält Wort und bekennt sich zu seinem Bekenner. Stephanus, der seinem Herrn im Sterben so gleicht und nicht vergebens ruft: "Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!" Wir wissen nicht viel über den Menschen Stephanus, aber eines ist klar, Er war zum Dienst gerufen und hat in den Fußstapfen des Herrn seinen Dienst getan. Als vollmächtiger Verkünder, als getreuer Bekenner, als wahrer Zeuge, ja als Blutzeuge Christi. Stephanus war so sehr Diener (Diakonos), dass Lukas die Geschichte seines Martyriums ganz in den Dienst der Geschichte der Ausbreitung des Evangeliums stellen konnte. Gott braucht für sein Heilsgeschehen uns Menschen, Menschen wie Stephanus. Ohne einen Stephanus, ohne unser Bekenntnis zum Glauben, ohne unser dienendes Handeln am Nächsten, ohne unsere Demut ist Weihnachten nur ein Geschehen vor über 2000 Jahren. Damals war kein Platz in der Herberge für den Erlöser. Bereiten wir heute diesem Jesuskind eine Herberge in unseren Herzen. Lassen wir uns von der Feier der Weihnacht leiten, lassen wir uns vom Licht der Geburt Jesu unsere Herzen erleuchten, wie das Herz des Stephanus. Dann ist Weihnachten Realität, dann wirkt das Heilsgeschehen in unsere Zeit weiter und so gesehen denke ich gehört die Geschichte des Stephanus eben doch zum Weihnachtsfest. Bleiben Sie gesund. Allen ein gesegnetes, fried- und liebevolles Weihnachtsfest. Johannes Koschig
Einladung zum Mitmachen In diesem Jahr soll es wieder so sein! Ein Heiliger Abend mit Wortgottesfeier und Krippenspiel in unserer Pfarrkirche. Den Menschen können wir damit die Botschaft der Weihnacht vom menschgewordenen Gott in der Krippe in besonderer Weise näherbringen. Deshalb lade ich Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, das diesjährige Krippenspiel mitzugestalten! Bis zum 2. Advent ist Zeit, sich bei Gemeindereferent Ralf Knauer zu melden. Danach wird das Krippenspiel verteilt. Die Krippenspielprobe ist für den 23.12.2021 um 10.00 Uhr in der Kirche in Roßlau geplant. Foto: Domenique Knauer Ralf Knauer
Unsere Sternsingeraktion Weltweit hat die Gesundheitsversorgung von Kindern schon viele Fort- schritte gemacht: Während 1990 noch 12,7 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag starben, konnte die Kindersterblichkeit bis 2015 halbiert werden. Der Anteil untergewichtiger Kinder ging im gleichen Zeit- raum von 25 auf 14 Prozent zurück. In Afrika südlich der Sahara schlafen mittlerweile mehr als zwei Drittel aller Kinder unter einem imprägnierten Moskitonetz. Dadurch gingen die Malaria-Todesfälle stark zurück. Doch trotz dieser ermutigenden Entwicklungen ist die Kindergesundheit vor allem in den Ländern des Globalen Südens stark gefährdet. Das liegt an schwachen Gesundheitssystemen und fehlender sozialer Sicherung. Bis heute hat die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. Vor allem in Afrika sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung, Durchfall, Lungenentzündung, Malaria und anderen Krankheiten, die man vermeiden oder behandeln könnte. Die Folgen des Klimawandels und der Corona-Pandemie gefährden die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen erheblich – und sie bedrohen die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte. Gemäß der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen hat jedes Kind ein Recht „auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit“. Die Partner der Sternsinger setzen sich mit vielfältigen Programmen weltweit für die Verwirklichung
dieses Rechts ein. Sie begleiten Frauen während der Schwangerschaft und unterstützen sie dabei, ihren Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Sie impfen Babys, behandeln Kinder und tragen mit Ernährungshilfen dazu bei, sie zu stärken und weniger krankheitsanfällig zu machen. In schulischen Gesundheitsclubs lernen Kinder, dass schon einfache Hygienemaßnahmen wie Händewaschen dazu beitragen, ihre Gesundheit zu schützen. Ihr Wissen tragen sie in ihre Familien und Dorfgemeinschaften. Die Kinder erfahren, dass sie ein Recht auf Gesundheit haben, und lernen, dieses auch einzufordern. Lehrer werden dazu befähigt, Erste Hilfe zu leisten und Kindern bei einfachen Erkrankungen zu helfen. So wirkt die Hilfe der Sternsinger Die Aktion Dreikönigssingen 2022 bringt den Sternsingern nahe, wie Kinder in Afrika unter schwierigen gesundheitlichen Bedingungen aufwachsen. Gleichzeitig zeigen die Aktionsmaterialien anhand von Beispielprojekten in Ägypten, Ghana und dem Südsudan, wo die Hilfe der Sternsinger ankommt und wie sie die Gesundheitssituation von Kindern verbessert. Die Aktionsmaterialien veranschaulichen auch, wie die Sternsinger dazu beitragen, das Recht auf Gesundheitsversorgung umzusetzen. Jedes Jahr stehen ein Thema und Beispielprojekte aus einer Region exemplarisch im Mittelpunkt der pädagogischen Materialien zur Vorbereitung auf die Aktion Dreikönigssingen. Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen jedoch unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit.
Die Aktion Dreikönigssingen 2022 soll erneut ökumenisch mit der Evangelischen Gemeinde Roßlau gestaltet und durchgeführt. Folgende Termine bitte ich einzuplanen! - 1. Sternsingertreff: 22. Dezember 2021 / 10.00 - 12.00 Uhr - 2. Sternsingertreff: 03. Januar 2022 / 16.00 - 18.00 Uhr - Sternsingeraktion: 4. - 6. Januar 2022 Die Listen zum Eintragen, wer den Besuch der Sternsinger wünscht, werden vom 4. Advent an in den Kirchen liegen. Bitte geben Sie mir bis zum 2. Advent Nachricht, ob Ihr Kind oder Sie selbst bei der Sternsingeraktion dabei sind! Tel.: 0340/2210987 oder Ralf.Knauer@bistum-magdeburg.de Ralf Knauer
Zur „bildlichen“ Darstellung der Weihnachtskrippe Die Tradition der Weihnachtskrippen geht bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeigten die Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind (gemäß der Überlieferung des Lukasevangeliums in einer Futterkrippe liegend) mit den zwei Tieren Ochs und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu, der hl. Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Darstellungen, auf denen drei Weise ihre Geschenke dem Gotteskind darbringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna (siehe Bild) als auch in Santa Maria Maggiore in Rom. Als Begründer der sinnfälligen Darstellung des Weihnachtsgeschehens gilt der hl. Franz von Assisi, der 1223 in Greccio anstelle einer Predigt das Weihnachtsgeschehen mit Menschen und lebenden Tieren nachstellte. Damit steht möglicherweise das in Frauenklöstern des 13. und 14. Jahrhunderts verbreitete Christkindlwiegen in Verbindung. Die Verehrung des heiligen Ortes bei Bethlehem geht jedoch deutlich weiter zurück. Schon die Kirchenväter Hieronymus und Justinus wie auch der Kirchenschriftsteller Origenes erwähnen eine Höhle an der Stelle in Bethlehem, über der dann die hl. Helena die Geburtskirche errichten ließ. Zwar ist im Weihnachtsevangelium nicht von der Armut der Heiligen Familie zu lesen, doch die Bibelstelle, nach der das Kind an einen Platz gelegt wurde, der sonst für das Futter der Tiere vorgesehen ist, wurde dementsprechend interpretiert. So mutmaßte man, dass Jesus nicht eines gehobenen Standes, sondern einer aus dem einfachen Volk war.
Dementsprechend realitätsnah waren bereits spätmittelalterliche figürliche Darstellungen von der Geburt Christi, so zu sehen in der spätromanischen Burgkapelle Hocheppan bei Bozen um 1200. Eine möglicherweise kontinuierliche Weiterentwicklung bis hin zur heute bekannten Weihnachtskrippe wurde durch die Reformation unterbrochen. Bestärkt durch das Konzil von Trient (1545–1563) versuchten die Orden der Jesuiten, Serviten und Franziskaner, die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben. Vor allem Weihnachten sowie die Passion zu Ostern wurden solchermaßen nähergebracht. Kästchen mit biblischen Darstellungen wurden in Kirchen aufgestellt und wurden auch in adligen Kreisen bald populär. Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. Nach dem Vorbild der 1607 in München aufgestellten Krippe errichtete man etwa 1608 in Innsbruck und 1609 in Hall eine solche. Seit dem Jahr 1615 ist eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster Nonnberg in Salzburg belegt. Zu den berühmtesten Krippen zählen bis heute die neapolitanischen Krippen, deren charakterstarke Köpfe an die Masken der italienischen Commedia dell’arte erinnern. Die Szene der Geburt Christi wird dort oft in äußerst aufwendige und detailreiche Straßen- und Marktszenen eingebettet, so dass die Darstellung der Geburt oft nur noch Nebensache scheint. Im Barock wurden auch in Österreich und Süddeutschland (Bayern, Schwaben, Allgäu) viele Krippen nach neapolitanischem Vorbild geschaffen. Unter Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. wurden Weihnachtskrippen durch mehrere Verbote aus den öffentlichen Gebäuden, also vor allem aus den Kirchen, verbannt. Ein ähnliches Verbot erließ Erzbischof Hieronymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld am 22. November 1784 für das Fürstbistum Salzburg. Dadurch erhielten die
Weihnachtskrippen Einzug in den privaten Bereich. Dies blieb, auch nachdem die Verbote aufgehoben wurden. Bevor im 19. Jahrhundert der Christbaum allgemeine Verbreitung fand, stand die Krippe im Mittelpunkt der katholischen Weihnachtsfeier. Im evangelischen Deutschland wurde die Weihnachtskrippe besonders durch das Wirken von Gustav Jahn verbreitet, der Krippenfiguren durch die Insassen der Züllchower Anstalten herstellen ließ. Durch die Ende des 19. Jahrhunderts beginnende serielle Herstellung von Krippenfiguren aus verhältnismäßig preiswerten Materialien wie Terrakotta und Papiermaché kamen auch weniger wohlhabende Privatpersonen in die Lage, sich eine Krippe für ihre Wohnung anschaffen zu können, für ärmere Kirchengemeinden waren diese Figuren, entsprechend größer ausgeführt, ebenfalls erschwinglich. In der Zeit seit etwa 1865 bis in die 1970er-Jahre waren Missions- Spardosen Bestandteil vieler Krippen in Kirchengebäuden. Krippen sind bis heute fester Bestandteil des kirchlichen und häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und Materialien gefertigt. Pfarrer Hartmut Neuhaus Weihnachtskrippe aus Ton, Toscana (Hartmut Neuhaus)
Gottesdienstordnung an Werk- und Sonntagen in unserer Pfarrei Samstag: 17.30 Uhr Hl. Messe in Zerbst Sonntag: 09.00 Uhr Hl. Messe in Coswig 10.30 Uhr Hl. Messe in Roßlau Dienstag: 08.00 Uhr Hl. Messe in Coswig / anschl. Frühstück Mittwoch: 08.30 Uhr Rosenkranzgebet und Hl. Messe in Roßlau am 01., 08. und 15. Dezember ist jeweils um 06.00 Uhr Rorate-Messe Donnerstag: 08.30 Uhr Rosenkranzgebet und Hl. Messe in Zerbst / jeden letzten Donnerstag im Monat Frühstück Freitag: 17.00 Uhr Hl. Messe in Roßlau, jeden Herz-Jesu-Freitag anschl. Anbetung Bitte achten sie in jedem Fall auf die Vermeldungen oder erkundigen sie sich im Pfarramt, da sich diese Zeiten auch mal ändern können. Die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung (Beichte) zu empfangen, besteht jeden Freitag im Anschluss an die Hl. Messe in Roßlau von 17.30 Uhr bis 18.00 Uhr. In der Propsteikirche in Dessau und in Dessau-Süd besteht diese Möglichkeit samstags ab 17.00 Uhr. Außerdem können natürlich immer Termine vereinbart werden.
Erstkommunionvorbereitung! „Die Zweite!“ Seit September diesen Jahres bereiten sich 9 Kinder aus unserer Pfarrei mit ihren Familien auf die Erstkommunion vor. Eigentlich sollte dies bereits vor einem Jahr passiert sein. Jedoch hat die pandemische Situation dies nicht gestattet. Die gesamte Vorbereitung mit den vorgesehenen Treffen konnte nicht stattfinden. Und da Kommunion auf Gemeinschaft hin angelegt ist, waren Onlinekurse nicht angezeigt. Deshalb jetzt der verspätete Start. Mit dabei sind Conrad, Anna, Lovis Fro und Jan-Otto mit ihren Familien aus der Gemeinde Zerbst. Die Coswiger Gemeinde ist mit Maya, Valerie, den Schwestern Katharina und Paulina mit ihren Familien vertreten. Und als Gast aus der Pfarrei Belzig hat sich Charlotte mit ihrer Familie eingereiht. Die Vorbereitungstreffen finden in unserem Gemeindehaus monatlich statt. Die katechetische Begleitung haben Frau Schwäbisch und Herr Knauer übernommen. Für eine guten Weg zu beten ist nun Ihre Aufgabe! Jugendliche machen sich auf den Weg zur Firmung Ebenso seit September diesen Jahres ist in Verbindung mit der Pfarrei St. Peter & Paul Dessau-Roßlau ein neuer Firmkurs in Vorbereitung auf die Firmung im nächsten Jahr gestartet. Am 12. Juni 2022 wird unser Bischof Gerhard Feige das Firmsakrament in unserer Pfarrei spenden. 8 Jugendliche haben sich mit ihren Firmpaten auf den Weg hin zur Firmung gemacht. 4 Jugendliche aus der Gemeinde Zerbst, 1 Jugendliche aus der Gemeinde in Coswig und 3 Jugendliche aus der Roßlauer Gemeinde. Das Firmkursmodell „Firmung vernetzt“ dient dabei auch in diesem Jahr als Grundlage der Treffen der Firmvorbereitung, die abwechselnd in den beiden Pfarreien stattfinden. Während dieser Treffen geht es um die Art und Weise der Vernetzung der Jugendlichen mit sich selbst, Jesus, Gott, dem Hl. Geist und der Kirche und dem Geschehen sowie den Zeichen und
Symbolen des Firmsakramentes selbst. Den Weg der Vorbereitung gehen die Firmanden diesmal jedoch von Anfang an gemeinsam mit ihren Firmpaten. Das Firmpatenamt als ein Amt der Begleitung, Unterstützung und Stärkung wird somit ganz existentiell und besteht nicht nur auf dem Anmeldeschein zur Firmung. Zwei Jugendliche unserer Pfarrei aus dem zurückliegenden Firmkurs begleiten die Firmanden während des Firmkurses gemeinsam mit anderen aus der St. Peter und Paul Gemeinde. Als bereits Gefirmte unserer Pfarrei sind wir eingeladen, für die jugendlichen Firmanden zu beten! Ralf Knauer RKW-Rückblick auf das Jahr 2021 Der „Tag des Herrn“ titelte in der Mitte des Jahres, dass die „Heldensuche stattfindet“! Gemeint war die RKW=Religiöse Kinderwoche 2021 mit dem Thema „Helden gesucht“. Unter diesem Thema sollte bereits die RKW des letzten Jahres stattgefunden haben. Aber aus pandemischen Gründen wurde sie auf dieses Jahr verschoben. Und so fand auch in unserer Pfarrei die „Heldensuche“ vom 15. - 27. August statt und wie immer in Zelten auf der Huysburg.
41 Kinder und Jugendliche sowie 6 ehrenamtliche RKW-Begeisterte teilten Leben und Glauben miteinander und begaben sich so auch mit Hilfe einer Heldensuchmaschine auf die Suche, genauerhin an 5 Thementagen. Der Mut der biblischen Ester sowie die innere Stärke Simsons aus der Bibel richteten am 1. Thementag den Blick auf uns selbst und unsere eigenen von Gott geschenkten Begabungen, die nicht nur bei den biblischen Figuren ein Handeln aus Liebe heraus möglich machen. Der 2. Thementag führte uns das Mitgefühl der Veronika und die Standhaftigkeit des Stephanus vor Augen. Wir konnten Mitgefühl und Standhaftigkeit (als Christ) als Eigenschaften kennenlernen, die durch immer wieder erneutes Einüben stärker werden können. Nocheinmal 2 Helden thematisierte der 3. Thementag. Wir lernten die Handlungen der Französin Cläre Barwitzky aus dem Jahr 1943 und des Missionars Matteo Ricci in China im 16. Jahrhundert als konkretes Tun im Sinne des Reiches Gottes einzuordnen. Die beiden letzten Thementage führten zu der Entdeckung, dass Gott jeden einzelnen mit Gaben beschenkt hat und dazu beruft, diese für andere Einzusetzen! So für andere Segen zu sein, ist konkreter Auftrag und damit bewusste Nachfolge Jesu! Die RKW hatte über das Thema hinaus aber noch weitere Höhepunkte. Wir feierten 2 Geburtstage, ein Berg- sowie ein Abschlussfest, gestalteten mit den RKW-Liedern den Sonntagsgottesdienst der Huygemeinde und feierten einen Abschlussgottesdienst, zu dem unser Pfarrer auf die Huysburg kam! Manch kreative Bastelei zu den Thementagen entstand, viele neue und alte Spiele bereiteten Freude und natürlich durfte ein Lagerfeuer und sogar eine Nachtwanderung nicht fehlen. Selbstverständlich gab es gut und reichlich zu essen. Alles in allem, eine gelungene „Heldensuche“, die tatsächlich stattgefunden hat.
RKW-Vorausschau als Einladung Liebe Kinder, lieber RKW-Engagierte unserer Pfarrei und darüber hinaus, die RKW 2021 ist hoffentlich noch ein wenig in Erinnerung!? Da tut es gut, die RKW des nächsten Jahres in den Blick zu nehmen. „Geht’s noch? - (Über)leben auf der Erde“ – so ist die RKW 2022 überschrieben. Geht’s noch? Diese Redensart gilt für Situationen oder Ereignisse, deren aktueller Zustand zum Teil stark hinterfragt wird. Funktioniert es noch? Ist die Lage noch erträglich bzw. ist sie noch in Ordnung? Ist sie noch beherrschbar? Wenn wir den Blick auf den derzeitigen ökologischen Zustand unserer Erde richten, dann müssen sich alle, egal ob Erwachsene, Kinder, junge oder alte Menschen die Fragen gefallen lassen: „Geht’s noch?“ Funktioniert wirklich noch alles auf diesem Planeten? Ist unsere Erde tatsächlich noch in Ordnung? Oder ist da doch einiges gravierend in eine Schieflage geraten? Die RKW 2022 lädt ein, sich genauer mit Gottes Schöpfung, unserer Erde, zu beschäftigen. Als Grundlage der einzelnen Tage steht die Schöpfungsgeschichte Gen 2,4b–9.15.18. Die einzelnen Verse des biblischen Textes dienen als Schablone und Grundlage für alle Lebensthemen, die in der RKW betrachtet und bearbeitet werden. Anhand der Geschichte wird der Blick auf das Leben, die Erde und den Alltag gerichtet. Thementag 1: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ (Gen 2,7) Gott hat dem Chaos seinen Geist eingehaucht. Dadurch wird das Chaos von Gott geordnet. An diesem Tag geht es um das Leben das Gott geschenkt hat – um alles, was sich auf der Erde bewegt, wächst und atmet. Die Erde wird in ihren einzelnen „Bestandteilen“ in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt.
Thementag 2: „Es stinkt zum Himmel“ (Gen 2,8) Am zweiten Tag erfahren die Teilnehmer, dass Gott den Menschen in die von ihm geschaffene Erde setzt. Sie entdecken, dass sich die Erde trotz schöner Naturerlebnisse in der Krise befindet, und betrachten an diesem Tag die Krise der Erde beispielhaft anhand dreier Themen: Umgang mit Lebensmitteln, Problematik des Plastikmülls, soziale Auswirkungen der Modeindustrie. Den Teilnehmern wird bewusst, dass unsere Erde nicht in Ordnung ist. Sie werden für Ursachen und Auswirkungen der Krise sensibilisiert. Thementag 3: „Mir reicht’s – ich leg los“ (Gen 2,15) Am diesem Tag erleben die Teilnehmer, dass sie durch eigenes konkretes Handeln Einfluss nehmen können. Sie entdecken, dass jede und jeder Einzelne seinen Lebensraum bearbeiten, gestalten und behüten kann. Thementag 4: „Da geht mir ein Licht auf!“ (Gen 2,9) Der Tag vier richtet den Blick nach vorn: Anhand von drei Beispielen (Lebensmittelverwertung, Plastik-Alternativen im Alltag, Wertschöpfung) werden Ideen und Handlungsmöglichkeiten entwickelt, wie die Zukunft lebensdienlich und nachhaltig gestaltet werden kann. Thementag 5: „Ich werde zum Segen“ (Gen 2,4b–9.15.18) An diesem Tag steht die komplette Schöpfungsgeschichte noch einmal im Mittelpunkt. Die Teilnehmer erkennen, dass sie sich über die RKW hinaus gegenseitig Hilfe sind und füreinander zum Segen werden können. Liebe Kinder, seid also mit dabei, wenn wir unsere Erde, die Schöpfung Gottes in den Blick nehmen! Herzlich sind deshalb alle Kinder der 1. – 8. Klasse zur Religiösen Kinderwoche eingeladen. Vom 07. – 19. August 2022 werden wir unsere Zelte auf der Klosterwiese der Huysburg aufschlagen.
Die RKW ist auch in diesem Jahr ein ökumenisches Angebot. Die Anmeldung liegt am Anfang des neuen Jahres in den Kirchen aus oder ist auf der Homepage abrufbar! Zudem sind auch Erwachsene angesprochen, sich im Küchenteam, in einer der beiden Wochen zu engagieren! Bei Interesse bitte bei Herrn Knauer melden! Der Teilnehmerbetrag wird 160 € ausmachen (bei mehreren Kindern je Kind 10 € weniger). Die An- und Rückfahrt ist im Bus vorgesehen! Es erwartet alle Teilnehmenden eine intensive Zeit des miteinander Lebens und Glaubens! Ralf Knauer
Freud und Leid Das Sakrament der Taufe haben empfangen: im Jahr 2021 Alwine Irma Magdalene Nothdurft, Dominik Phillipp Kopec, Louis Daniel Fräßdorf, Kazimirz Janiwski, Merle Schwarz In die Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen wurde Herr Norbert Töpfer. Das Sakrament der Ehe haben geschlossen: Michael und Patricia (geb. Wilk) Scheffler, Carsten und Franziska (geb. Reimann) Junietz, Dr. Martin und Sandra (geb. Schmidt) Hoffmann, Enrico (geb. Schnapp) und Lina da Silva Ferreira, Daniel Roland und Christina (geb. Rother) Fräßdorf In Gottes Ewigkeit sind gegangen: Gisela Spieske aus Dessau-Roßlau, Gabriele Maria Küpper aus Zerbst, Maria Gertrud Schweitzer aus Coswig, Hans Georg Semrau aus Dobritz, Brigitte Zacher aus Roßlau, Elke Albrecht aus Ragösen, Evelin Mebes aus Roßlau, Roland Wenzel aus Roßlau, Heiko Albrecht aus Dessau-Roßlau
Heilige unseres Bistums Burchard von Halberstadt, 19. Oktober * um 1000 in Nabburg, + 18. Oktober 1059 in Halberstadt Burchard war ein Sohn des Heinrich von Schweinfurt, Markgraf im bayerischen Nordgau, und der Gerberga von Henneberg, einer Tochter von Graf Otto II. von Henneberg. Mit sieben Jahren kam er an die bekannte Klosterschule St. Emmeram in Regensburg, wo der spätere Prior von St. Emmeram, Graf Arnold von Vohburg, seine Gelehrsamkeit förderte. Nach seiner Ausbildung widmete er sich zunächst weltlichen Aufgaben. Das höchste Amt erfuhr er dabei, als er 1032 von Kaiser Konrad II. zu seinem Kanzler berufen wurde. Die erste Urkunde mit der Unterschrift des Kanzlers Burchard stammt vom 17. Dezember 1032 und wurde in Quedlinburg gefertigt, das letzte Schriftstück von ihm als Kanzler trägt das Datum 26. Oktober 1036. Als 1036 der Bischof Branthog von Halberstadt starb, wurde Burchard in Anbetracht seines für das Mittelalter vorbildlichen Lebenswandels auf vielseitigen Wunsch von Konrad II. zum Bischof von Halberstadt ernannt. Hier ordnete er die Verwaltung des Bistums neu, indem er es in weitgehend selbständige Archidiakonate einteilte. Er entfaltete auch eine rege Bautätigkeit. Er errichtete eine Bischofsresidenz und Wohnhäuser für die Domherren. Auf dem Huy bei Halberstadt erbaute er eine Kapelle, die der Jungfrau Maria geweiht war und an deren Stelle 1080 das Kloster Huysburg entstand. Im Norden der Stadt gründete er ein Kloster, das später seinen Namen erhielt, und er erbaute hier eine Kapelle, welche als Vorläufer der St. Burchardi-Kirche anzusehen ist. An der Halberstädter Domschule erhielt auch Suidiger von Hornburg, der spätere Papst Clemens II., seine Ausbildung. Er betätigte sich aber auch über Halberstadt hinaus. Er war Konrad II. weiterhin treu ergeben und begleitete ihn auf seinem Italienzug
1038/1039. Er stützte ebenfalls die Politik von dessen Sohn und Nachfolgers, Heinrich III. Unklar ist dagegen das Verhältnis zur Kaiserin Agnes nach dem Tod Heinrichs III. Burchard war an der Gründung des Klosters Goseck beteiligt. Er war bestrebt, die Spannungen abzubauen, die zum Erzbistum Magdeburg bestanden. Angeblich soll 1059 der Magdeburger Erzbischof Engelhard den sterbenskranken Burchard sogar noch aufgesucht haben. Am 18. Oktober 1059 starb Bischof Burchard und wurde im Halberstädter Dom beigesetzt. 1060 kam es im Dom zu einem Brand. Das war wahrscheinlich der Grund dafür, dass die Grabstätte bereits 1060 in die Kirche des Burchardi-Klosters überführt wurde. 1810 wurde das Kloster zugunsten eines Gutsbetriebes aufgehoben und die Gebeine von Bischof Burchard I. und sein barockes Grabdenkmal kamen in die Franziskanerkirche St. Andreas, wo sie sich heute noch befinden. Wegen der sich erst langsam durchsetzenden Heiligsprechungsregeln wurde Burchard nie offiziell heiliggesprochen, aber vom Volk als Heiliger verehrt und in zahlreichen Dokumenten so bezeichnet, u. a. auch 1253 von Papst Innozenz IV. 1253 erfolgte eine päpstliche Indulgenz am Festtag des hl. Burchard. Er gilt als einziger Heiliger unter den Halberstädter Bischöfen.
Getrud von Helfta (die Große), 17. November Nonne, Mystikerin * 6. Januar 1256 in Thüringen + 17. November 1302 in Helfta bei Eisleben in Sachsen-Anhalt Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud - wohl als Waisenkind - ins Zisterzienserinnenkloster Helfta gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn und ihrer Lehrerin Mechthild von Hackeborn wissenschaftlich und geistlich erzogen und dann selbst Nonne wurde. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Am 27. Januar 1281 hatte sie eine Vision: Sie wurde von Jesus Christus in die Nachfolge gerufen; er hob sie über eine Dornenhecke zu sich und führte sie davon. Vor ihrer Bekehrung wollte sie den Männern in nichts nachstehen; von ihren damaligen Anstrengungen hatte Jesus in der Berufungsvision gesagt: Bisher hast Du mit meinen Feinden vom Staub der Erde gegessen und aus ihren Dornen ein paar Honigtropfen gesaugt. Komme zu mir - ich will dich trunken machen mit dem Strom meiner göttlichen Wonnen. In den nächsten Jahren wurde diese mystische Christusbeziehung stetig vertieft und entfaltet. Als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands erhielt Gertrud den Ehrennamen die Große. Im Zuge der Gegenreformation im 16. wurden ihre Werke vor allem in den romanischen Ländern weit verbreitet, gelangten bis nach Südamerika und prägten u. a. Petrus Canisius. Für die katholische Frömmigkeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurden Gertruds Offenbarungen wichtig durch Auszüge, die im erbaulichen Schrifttum aufgenommen wurden.
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